[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss gemäß dem Anspruch 1. Ferner bezieht sich die
Erfindung auf ein System gemäß dem Anspruch 12 sowie ein Verfahren gemäß dem Anspruch
14.
[0002] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass Türschlösser zum Einsatz kommen, die
einen Mechanismus mit einer Selbstverriegelungsfunktion aufweisen. Hier ist ein Schloss
mit einem Schlosskasten bekannt, in dem eine Falle zwischen einer aus dem Schlosskasten
hervorspringenden und einer in den Schlosskasten zurückgezogenen Position beweglich
aufgenommen ist. Im Schlosskasten ist ein Schieber aufgenommen, mit dem die Falle
über ein als eine Rolle ausgeführtes Kontaktelement in Wirkverbindung bringbar ist,
und der Schieber besitzt eine Kontaktfläche, an der die Rolle entlang rollen kann.
Wird die Falle in den Schlosskasten eingedrückt, so kann der Schieber um einen kleinen
Weg nach oben bewegt werden. Weiterhin ist im Schlosskasten ein Schlossriegel aufgenommen,
der mit dem Schieber über eine Kulissenführung zusammenwirkt. Bewegt sich der Schieber
in der vertikalen Richtung, so kann der Schlossriegel zwischen einer in den Schlosskasten
zurückgezogenen und einer aus dem Schlosskasten hervorspringenden Position hin- und
herbewegt werden. Weiterhin besitzt das Schloss eine Zusatzfalle, die mit einem Stoppelement
zusammenwirkt, und das Stoppelement ist derart angeordnet, dass der Schlossriegel
bei einem Zurückdrücken der Falle oder der Zusatzfalle in den Schlosskasten an einer
Bewegung in die Sperrstellung gehindert ist.
[0003] Mit der Anordnung der Zusatzfalle wird eine Ablaufsteuernde Riegelbewegung erreicht.
Der Schlossriegel kann nicht ohne weiteres aus dem Schlosskasten herausbewegt werden.
Beispielsweise ist es nicht hinreichend, die Falle in den Schlosskasten zurückzudrücken,
da der Schieber durch die mitbewegte Rolle gegen die Kontaktfläche am Schieber gelangt
und diesen leicht anhebt. Zudem gelangt bei einer erneuten Bewegung der Falle in die
hervorspringende Position der Vorsprung des Schiebers gegen das scheibenförmig ausgeführte
Stoppelement, das an der Zusatzfalle aufgenommen ist. Wird hingegen lediglich die
Zusatzfalle in den Schlosskasten eingedrückt, so verbleibt das Stoppelement in der
Vertiefung im Vorsprung des Schiebers, und der Schieber kann wiederum nicht nach unten
bewegt werden, wodurch erst das Ausfahren des Schlossriegels erreicht werden könnte.
[0004] Erst bei einem gleichzeitigen Drücken der Falle und der Zusatzfalle in den Schlosskasten
kann das Stoppelement aus dem Eingriffsbereich des Vorsprungs im Schieber herausgeführt
werden, und bei einer erneuten Bewegung der Falle in die hervorspringende Position
kann der Schieber nach unten bewegt werden. In Folge der Bewegung des Schiebers läuft
das Kulissenführungselement in der Kulisse entlang, und der Schlossriegel kann aus
dem Schlosskasten ausgefahren werden. Die Situation der gleichzeitigen Betätigung
sowohl der Falle als auch der Zusatzfalle tritt dann auf, wenn das Schloss mit einem
Gegenschließelement in Überdeckung gebracht wird. Ein wesentlicher Nachteil des genannten
Standes der Technik ist, dass durch eine manipulative Betätigung der Falle und der
Zusatzfalle es zu einer Fehlauslösung des Schlosses kommen kann , insbesondere der
Schieber sich nach unten bewegt, wodurch eine Selbstverriegelung des Schlosses entsteht.
Beispielsweise kann eine solche mechanisch-manuelle Manipulation bei einer geöffneten
Tür dazu führen, dass der Schlossriegel ausfährt und die Tür nicht mehr selbstschließend
geschlossen werden kann. Dies ist ein unsicherer, da unkontrollierter Türzustand,
den es zu vermieden gilt.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen
Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die Manipulationssicherheit eines Schlosses zu erhöhen.
[0006] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1, ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 14. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale
und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schloss beschrieben sind,
selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System sowie dem
erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung
zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden
kann.
[0007] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Schloss für eine Tür, insbesondere
selbstverriegelndes Türschloss, mit einem Schlosskasten, in dem mindestens ein Sperrelement
beweglich gelagert ist und zwischen einer aus dem Schlosskasten herausragenden Position
und einer in den Schlosskasten zurückgezogenen Position bewegbar ist. Zudem weist
die Erfindung einen im Schlosskasten integrierten Mechanismus auf, der ein innerhalb
des Schlosskastens bewegliches Führungselement aufweist, das in eine Sperrlage und
in eine Freigabelage bringbar ist. In der Sperrlage verhindert das Führungselement
eine Bewegung des Sperrelementes aus seiner herausragenden Position in die zurückgezogene
Position. In der Freigabelage des Führungselementes ist eine Bewegung des Sperrelementes
in die zurückgezogene Position ermöglicht.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schloss eine Sicheheitsvorrichtung
aufweist, die in eine Arretierstellung und in eine Freigabestellung bringbar ist.
In der Arretierstellung steht die Sicherheitsvorrichtung derart in Wirkverbindung
mit dem Führungselement, dass eine Bewegung des Führungselements in die Sperrlage
verhindert ist, und dass in der Freigabestellung die Sicherheitsvorrichtung zum Führungselement
wirkverbindungsfrei ist, so dass eine Bewegung des Führungselements in die Sperrlage
möglich ist. Die Überführung der Sicherheitsvorrichtung in die Arretierstellung oder
in die Freigabestellung erfolgt über eine magnetische, insbesondere eine permanent-magnetische
und/oder eine elektro-magnetische, Kraftwirkung, die auf die Sicherheitsvorrichtung
wirkt. Solange die Sicherheitsvorrichtung in ihrer Arretierstellung sich befindet,
ist die Auslösung der Selbstverriegelung des Schlosses nicht möglich. Insbesondere
verhindert die Sicherheitsvorrichtung formschlüssig, dass sich das Führungselement
in die Sperrlage bewegt. Bevorzugt wird die magnetische Krafteinwirkung von außen
auf das Schloss ausgeübt. So kann beispielsweise in einem feststehenden Teil, wie
einem Türrahmen, einer Zarge und/oder einem Schließblech, ein Magnet, insbesondere
ein Permanentmagnet angeordnet sein, der eine genügende magnetische Krafteinwirkung
ausübt, so dass die Sicherheitsvorrichtung in die Freigabestellung überführt wird.
[0009] Dadurch dass eine magnetische Krafteinwirkung benötigt wird, um die Sicherheitsvorrichtung
von der Arretierstellung in die Freigabestellung zu überführen, reicht eine Manipulation
an dem Sperrelement nicht aus, um das Führungselement in die Sperrlage zu bewegen.
Vielmehr müsste der manipulativ eingreifende Benutzer einen Magneten mit sich führen
und gezielt verwenden, um eine unerwünschte Bewegung des Führungselements in die Sperrlage
hervorzurufen. Somit ist das erfindungsgemäße Schloss besonders manipulationssicher.
[0010] Der Mechanismus weist insbesondere eine Hilfsfalle auf, die zwischen einer aus dem
Schlosskasten ausgefahrenen Position und einer in den Schlosskasten eingefahrenen
Position bewegbar ist. Die Hilfsfalle kann derart in dem Mechanismus wirken, dass
in der ausgefahrenen Position die Hilfsfalle eine Bewegung des Führungselementes aus
der Freigabelage in die Sperrlage verhindert und in der eingefahrenen Position die
Hilfsfalle eine Bewegung des Führungselementes aus der Freigabelage in die Sperrlage
zulässt. Mit der Hilfsfalle kann optional somit ein weiteres Element vorgesehen sein,
das eine Bewegung des Führungselements in die Sperrlage je nach der Position der Hilfsfalle
verhindert oder zulässt. Somit wird die durch die Hilfsfalle die Manipulationssicherheit
weiter erhöht.
[0011] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Sicherheitsvorrichtung
ein Blockierelement aufweist, das in der Freigabestellung beabstandet zum Führungselement
ist und in der Arretierstellung in Wirkverbindung mit dem Führungselement ist, wodurch
eine Bewegung des Führungselementes in die Sperrlage verhindert ist. Vorteilhafterweise
wirkt in der Arretierstellung das Blockierelement form- und/oder kraftschlüssig am
Führungselement. Die Arretierstellung und/oder die Freigabestellung der Sicherheitsvorrichtung
kann damit der Arretier- und/oder Freigabestellung des Blockierelements entsprechen.
Insbesondere kann das Führungselement eine Ausnehmung oder einen Vorsprung aufweisen,
an der/dem das Blockierelement in der Arretierstellung eingreift. Die Ausnehmung oder
der Vorsprung dient als erster Rastbereich, um so lange das Führungselement in der
Freigabelage zu halten, bis gleichzeitig das Sperrelement die zurückgezogene Position
und die Sicherheitsvorrichtung die Freigabestellung erreicht haben. Das Blockierelement
kann z. B. innerhalb eines Gehäuses der Sicherheitsvorrichtung beweglich angeordnet,
insbesondere linear beweglich, sein. Vorteilhafterweise ist das Blockierelement metallisch
und/oder magnetisch, sodass über die von außen wirkende Kraft, insbesondere magnetische
Kraft das Blockierelement in den ersten Rastbereich und/oder aus dem ersten Rastbereich
des Führungselementes bewegt werden kann. Besonders bevorzugt ist das Blockierelement
ferrometallisch, ohne ein Permanentmagnet zu sein. Hierdurch kann das Blockierelement
richtungsunabhängig mit der magnetischen Krafteinwirkung zusammenwirken.Das Gehäuse
kann als Führung für das Blockierelement dienen. Zudem kann die Erfindung mitumfassen,
dass innerhalb des Gehäuses ein Federelement angeordnet ist, sodass das Blockierelement
federbelastet innerhalb des Mechanismus ist. Beispielsweise kann das Federelement
das Blockierelement in Richtung der Arretierstellung drücken. Vorteilhafterweise kann
das Blockierelement mit einem Anschlag ausgebildet sein, um den Verfahrweg des Blockierelementes
zu begrenzen.
[0012] Beispielsweise ist es denkbar, dass über die auf die Sicherheitsvorrichtung wirkende
magnetische Kraft das Blockierelement der Sicherheitsvorrichtung bewegt wird und in
der Sperrlage an dem ersten Rastbereich des Führungselementes wirkt. Verlässt das
Blockierelement den ersten Rastbereich, wobei die Sicherheitsvorrichtung dann ihre
Freigabestellung erreicht, ist das Führungselement vorzugsweise losgelöst von der
Sicherheitsvorrichtung und kann, insbesondere wenn die Hilfsfalle ihre eingefahrene
Position aufweist, in die Sperrlage sich bewegen, wodurch die Selbstverriegelung des
erfindungsgemäßen Schlosses entsteht.
[0013] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass das Blockierelement der
Sicherheitsvorrichtung vollständig innerhalb des Schlosskastens angeordnet ist. Insbesondere
ist das Blockierelement sowohl in der Arretierstellung der Sicherheitsvorrichtung
als auch in der Freigabestellung der Sicherheitsvorrichtung vollständig innerhalb
des Schlosskastens angeordnet. Ein Vorteil ist, dass die Manipulationssicherheit des
erfindungsgemäßen Schlosses wesentlich erhöht werden kann, da ein manipulativer Zugang
von außen über mögliche Werkzeuge ausgeschlossen ist. Vorteilhafterweise ist das Blockierelement
vollständig vom Außenbereich des Schlosses isoliert, sodass Manipulationshandlungen
zur Auslösung einer Selbstverriegelung nahezu ausgeschlossen sind.
[0014] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Sicherheitsvorrichtung
in einen aktiven Modus und in einen passiven Modus schaltbar ist, wobei in dem aktiven
Modus die Sicherheitsvorrichtung in eine Arretierstellung und in eine Freigabestellung
bringbar ist und in dem passiven Modus die Sicherheitsvorrichtung lediglich in der
Freigabestellung ist. Das Schalten in den aktiven Modus und/oder in den passiven Modus
kann z. B. über eine im Schloss integrierte Stellmechanik erfolgen. Folglich ließe
sich das erfindungsgemäße Schloss werkseitig mit einer Sicherheitsvorrichtung ausstatten,
wobei kundenseitig die Möglichkeit besteht, wahlweise mit der Sicherheitsvorrichtung
oder ohne der Sicherheitsvorrichtung das Schloss zu betreiben.
[0015] Die Stellmechanik kann z. B. am Schlosskörper des Schlosses angeordnet sein, wobei
die Sicherheitsvorrichtung nur erreichbar bei einem ausgebauten Schloss ist, ohne
den Schlosskörper selbst öffnen zu müssen. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Stellmechanik
am Stulp des Schlosses angeordnet ist, wobei die Sicherheitsvorrichtung bei einem
eingebauten Schloss erreichbar ist. Beispielsweise kann die Stellmechanik durch einen
Form- und/oder Kraftschluss mit dem Blockierelement eine Einnahme der Arretierstellung
im passiven Modus verhindern. Alternativ und/oder zusätzlich kann die Erfindung mitumfassen,
dass die Sicherheitsvorrichtung elektrisch und/oder elektromagnetisch in die beiden
genannten Modi schaltbar ist. Hierbei kann sich beispielsweise die Sicherheitsvorrichtung
temporär im aktiven Modus befindet, wodurch die Selbstverriegelung unterdrückt wird.
Beispielsweise kann durch einen Elektromagneten eine Einnahme der Arretierstellung
im passiven Modus verhindert sein. Durch den Elektromagneten kann z. B. die auf das
Blockierelement wirkende magnetische und/oder elektromagnetische Kraftwirkung kraftmäßig
übersteuert werden, sodass das Blockierelement in der Freigabestellung verbleibt.
Ebenfalls ist es denkbar, dass durch den Elektromagneten eine Stellmechanik angesteuert
wird. Beispielsweise kann auch diese Stellmechanik durch einen Form- und/oder Kraftschluss
mit dem Blockierelement eine Einnahme der Arretierstellung im passiven Modus verhindern.
[0016] Die Sicherheitsvorrichtung kann temporär zugeschaltet werden. Ein Vorteil ist, dass
hierdurch auf wirksame Weise eine Tagesfreischaltung einer Tür, in der das erfindungsgemäße
Schloss einbaubar ist, ermöglicht wird.
[0017] Es ist denkbar, dass bei herausragender Position des Sperrelements eine Überführung
der Sicherheitsvorrichtung in die Freigabestellung gehindert ist. Erst während einer
Bewegung des Sperrelements in die zurückgezogene Position und/oder in der zurückgezogenen
Position kann bevorzugt das Sperrelement eine Überführung der Sicherheitsvorrichtung
in die Freigabestellung erwirken. Hierbei kann das Sperrelement mittelbar, z. B. über
das Führungselement, oder unmittelbar auf die Sicherheitsvorrichtung wirken.
[0018] Beispielsweise kann das Sperrelement durch einen Hub des Führungselements mittelbar
auf die Sicherheitsvorrichtung wirken, so dass die Sicherheitsvorrichtung in die Freigabestellung
durch die magnetische Krafteinwirkung überführbar ist.
[0019] Vorteilhafterweise liegt in der Arretierstellung der Sicherheitsvorrichtung das Blockierelement
kraft- und/oder formschlüssig am Führungselement, wobei erst durch eine Bewegung des
Sperrelementes in die zurückgezogene Position das Führungselement durch das Sperrelement
derart angehoben wird, dass ein Kraft- und/oder Formschluss zwischen dem Blockierelement
und dem Führungselement aufgehoben wird.Durch die Aufhebung des Kraft- und/oder Formschlusses
zwischen dem Führungselement und dem Blockierelement ist das Blockierelement erst
in die Freigabestellung bringbar.
[0020] Dadurch dass das Sperrelement in der herausragenden Position eine Freigabestellung
der Sicherungsvorrichtung verhindert, wird erreicht, dass erst, wenn das Sperrelement
das feststehende Teil erreicht und von dem feststehenden Teil zurückgedrückt wird,
eine Freigabestellung der Sicherungsvorrichtung ermöglicht ist. Hierdurch ist unabhängig
von der Stärke der magnetischen Kraft, die auf die Sicherungsvorrichtung wirkt, eine
Bewegung der Sicherungsvorrichtung erst möglich ist, wenn die Tür nahezu oder vollständig
geschlossen ist.
[0021] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement als Kreuzfalle
oder als Rollfalle ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Schloss vielseitig einsetzbar ist, insbesondere das erfindungsgemäße gleiche Schloss
in eine nach innen oder in eine nach außen zu öffnende Tür einsetzbar ist. Hierzu
weist die Kreuzfalle mindestens zwei schwenkbar gelagerte Kreuzfallenflügel auf. Jeder
Kreuzfallenflügel weist auf einer ersten Fallenseite eine Fallenschräge auf, während
eine zweite Fallenseite riegelartig ausgebildet ist. Die zweite Fallenseite kann im
Wesentlichen derart parallel zu einem Türblatt und/oder dem Schlosskasten angeordnet
sein, so dass bevorzugt bei einer Krafteinwirkung auf das Türblatt und/oder den Schlosskasten
die Kreuzfalle an einer Überführung in die zurückgezogene Position gehindert ist.
Die Fallenschrägen der mindestens zwei Kreuzfallenflügel sind gegenüberliegend einander
zugewandt angeordnet. In der Freigabelage kann die Kreuzfalle leichtgängig von beiden
Türseiten in die zurückgezogene Position überführt werden. Bei der Überführung wird
zunächst ein Kreuzfallenflügel derart verschwenkt, dass die Kreuzfallenflügel zusammen
eine gemeinsame Fallenschräge ausbilden, wodurch die Kreuzfalle in die zurückgezogene
Position überführt werden kann. Hierdurch ist die Tür beidseitig leicht zu öffnen.
In der Sperrlage hingegen sind die Kreuzfallenflügel derart gesperrt, dass ein Verschwenken
der Kreuzfallenflügel verhindert ist. Hierdurch verhindert zumindest einer der zweiten
Fallseiten eine Überführung in die zurückgezogene Position.
[0022] Ebenfalls kann die Hilfsfalle fallenartig ausgebildet sein. Ein aus dem Schlosskasten
ragender erster Teil der Hilfsfalle kann schwenkbar gelagert sein. Zusätzlich oder
alternativ kann der erste Teil abgeschrägt sein, so dass die Hilfsfalle an dem feststehenden
Teil gleitet. Es kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement bei geöffneter und bei
geschlossener Tür sich in der herausragenden Position befindet. Die Hilfsfalle kann
sich z. B. bei geöffneter Tür in der ausgefahrenen Position und bei geschlossener
Tür in der eingefahrenen Position befinden.
[0023] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass der Mechanismus ein Riegelelement
aufweist, das in eine eingefahrene und in eine ausgefahrene Stellung bewegbar ist,
wobei in der ausgefahrenen Stellung das Führungselement in der Sperrlage sich befindet.
Hierdurch lässt sich vorteilhafterweise die Sicherheit eines erfindungsgemäßen Schlosses
erhöhen, da neben dem Sperrelement das Riegelelement in der Selbstverriegelung des
Schlosses gleichzeitig wirken können, insbesondere sowohl das Sperrelement in der
herausragenden Position als auch das Riegelelement sich in der ausgefahrenen Stellung
befinden.
[0024] Es ist denkbar, dass das Sperrelement eine Überführung des Führungselements in die
Sperrlage in der zurückgezogenen Position verhindert, wobei insbesondere das Riegelelement
erst ausfährt, wenn das Sperrelement sich in der herausragenden Position befindet
oder sich in die herausragenden Position bewegt. Hierdurch kann verhindert werden,
dass das der Riegel vorzeitig ausfährt. Insbesondere ist ein Ausfahren des Riegels
erst möglich, wenn die Tür vollständig geschlossen ist.
[0025] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Sperrelement in der zurückgezogenen Position verbleibt,
bis die Sicherheitsvorrichtung die Arretierstellung eingenommen hat und/oder die Hilfsfalle
sich in die ausgefahrene Position bewegt hat. Beim Öffnen der Tür wird das Sperrelement
von dem feststehenden Teil in die zurückgezogene Position gedrängt. Während sich das
Sperrelement in der zurückgezogenen Position befindet, hebt bevorzugt das Sperrelement
das Führungselement soweit an, dass die Sicherheitsvorrichtung sich in die Arretierstellung
und/oder die Hilfsfalle sich in die ausgefahrene Position bewegen kann, ohne das ein
Form- und/oder Kraftschluss mit dem Führungselement diese Bewegung(en) verhindert
oder erschwert.
[0026] Die Hilfsfalle kann in der ausgefahrenen Position an einem zweiten Rastbereich des
Führungselementes anliegen. Vorteilhafterweise kann die Hilfsfalle zudem federbelastet
sein, insbesondere weist der Mechanismus ein Federelement auf, das auf die Hilfsfalle
wirkt, und zwar derart, dass die Hilfsfalle in Richtung ausgefahrene Position gedrückt
wird. Ebenfalls kann die Erfindung umfassen, dass auf das Sperrelement ein Federelement
wirkt, um das Sperrelement in die herausragende Position zu drücken. Zudem kann die
Erfindung mitumfassen, dass das Sperrelement ein dem Führungselement zugewandtes Lager
aufweist, welches das Führungselement leicht anheben kann, wenn die Tür geschlossen
wird bzw. das Sperrelement in die zurückgezogene Position verfährt. Hierbei kann das
Sperrelement in eine Einbuchtung des Führungselements eingreifen. Das Führungselement
kann die Bewegung des Sperrelements aus der herausragenden Position in die zurückgezogene
Position insbesondere bei gleichzeitigem Hub des Führungselements ermöglichen, indem
das Lager an einer insbesondere abgerundeten oder abgeschrägten Kante des Führungselements
zum Anliegen kommt.
[0027] Das Gehäuse der Sicherheitsvorrichtung kann aus Kunststoff ausgebildet sein. Der
Stulp kann mit einer Ausnehmung ausgebildet sein, in und/oder hinter der das Gehäuse
der Sicherheitsvorrichtung sich befindet. Hierdurch kann eine magnetische Kraft auf
das Blockierelement wirken. Beispielsweise kann das Gehäuse plan mit dem Stulp abschließen.
[0028] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein System mit einem Schloss, das in einer
Tür anordenbar oder angeordnet ist, und mit einem feststehenden Teil, insbesondere
Türrahmen, Zarge oder Schließblech. Hierbei ist vorgesehen, dass der feststehende
Teil einen Aktuator aufweist, der magnetisch auf die Sicherheitsvorrichtung wirkt.Damit
bringt das erfindungsgemäße System die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich
mit Bezug auf das erfindungsgemäße Schloss beschrieben worden sind. Zudem kann das
System geeignet sein, eine zuverlässige Selbstverriegelung des Schlosses zu bewirken,
wobei eine Fehlauslösung über manuell-manipulative Betätigungen am Schloss oder an
der Tür oder am feststehenden Teil, insbesondere am Türrahmen, ausgeschlossen ist.
Ebenfalls lässt sich dieses System an zweiflügeligen Türen einsetzen.
[0029] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass der Aktuator magnetisch
ist, insbesondere einen Permanentmagneten aufweist oder als ein Permanentmagnet ausgebildet
ist. Ein Blockierelement der Sicherheitsvorrichtung ist vorteilhafterweise ferromagnetisch
und/oder permanentmagnetisch, sodass über eine magnetische und/oder elektromagnetische
Kraftwirkung die Sicherheitsvorrichtung in die Arretierstellung oder in die Freigabestellung
überführt werden kann. Besonders vorteilhaft ist, dass herkömmliche Schlösser, Türen
oder das feststehende Teil, wie Türrahmen, unter anderem mit der Sicherheitsvorrichtung
und dem Aktuator nachgerüstet werden können. Der Einsatz eines Permanentmagneten als
Aktuator hat zudem den Vorteil, dass ein Verschleiß nahezu ausgeschlossen ist, wodurch
die Funktionssicherheit der Sicherheitsvorrichtung dauerhaft erhöht werden kann.
[0030] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren für eine Selbstverriegelung
eines Schloss einer Tür, wobei das Schloss einen Schlosskasten aufweist, in dem mindestens
ein Sperrelement beweglich gelagert ist und zwischen einer aus dem Schlosskasten herausragenden
Position und einer in den Schlosskasten zurückgezogenen Position bewegbar ist. Zudem
weist erfindungsgemäß das Schloss einen im Schlosskasten integrierten Mechanismus
auf, der ein innerhalb des Schlosskastens bewegliches Führungselement aufweist, das
in eine Sperrlage und in eine Freigabelage bringbar ist, wobei in der Sperrlage das
Führungselement eine Bewegung des Sperrelementes aus der herausragenden Position in
die zurückgezogene Position verhindert, in der Freigabelage eine Bewegung des Sperrelementes
in die zurückgezogene Position ermöglicht.
[0031] Ferner ist im Schlosskasten eine Sicherheitsvorrichtung integriert, die derart auf
den Mechanismus wirkt, dass eine Bewegung des Führungselementes in die Sperrlage erst
dann erfolgt, wenn die Sicherheitsvorrichtung eine Schließposition der Tür über eine
magnetische, insbesondere permanentmagnetische und/oder elektromagnetische, Kraftwirkung
erkennt.
Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie
ausführlich mit Bezug auf das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Schloss
beschrieben sind. Zudem kann das Verfahren geeignet sein, eine hohe Manipulationssicherheit
gegenüber den bekannten Stand der Technik zu schaffen, da eine magnetische Krafteinwirkung
notwendig ist, um die Manipulation auszulösen
[0032] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass die Sicherheitsvorrichtung
über die von außen auf das Schloss wirkende magnetische Kraft zwischen einer Arretierstellung
und in eine Freigabestellung bringbar ist, wobei in der Arretierstellung die Sicherheitsvorrichtung
auf das Führungselement wirkt und eine Bewegung des Führungselementes verhindert und
in der Freigabestellung losgelöst vom Führungselement ist und eine Bewegung des Führungselementes
ermöglicht.
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Schloss innerhalb einer Tür, die sich in einer geöffneten Position
befindet,
- Fig. 2
- eine Teilansicht gemäß Figur 1, wobei die Tür geschlossen wird und
- Fig. 3
- eine Teilansicht gemäß Figur 1, wobei eine im Schloss angeordnete Sicherheitsvorrichtung
aus einer Arretierstellung gemäß Figur 1 in eine Freigabestellung gebracht wurde.
[0034] Figur 1 zeigt ein Schloss 1, das in einer Tür 3 angeordnet ist. Das Schloss 1 weist
einen Schlosskasten 11 auf, in dem ein Mechanismus 100 angeordnet ist, auf den im
Folgenden eingegangen wird. Der Mechanismus weist ein Sperrelement 10 auf, das beweglich
innerhalb des Schlosskastens 11 gelagert ist. Das Sperrelement 10 ist zwischen einer
aus dem Schlosskasten 11 herausragenden Position 4 und einer zurückgezogenen Position
5 bewegbar.
[0035] Zudem weist der Mechanismus 100 ein innerhalb des Schlosskastens 11 bewegliches Führungselement
12 auf, das in eine Sperrlage 13 und in eine Freigabelage 14 bringbar ist. Gemäß Figur
1 befindet sich das Sperrelement 10 in der herausragenden Position 4 und das Führungselement
12 in der Freigabelage 14. Die zurückgezogene Position 5 des Sperrelementes 10 sowie
die Sperrlage 13 des Führungselementes 12 sind in Figur 1 in gestrichelter Darstellung
angedeutet. Zudem weist der Mechanismus 100 eine Hilfsfalle 15 auf, die zwischen einer
aus dem Schlosskasten 11 ausgefahrenen Position 6 und einer in den Schlosskasten 11
eingefahrenen Position 7 bewegbar ist. Gemäß Figur 1 befindet sich die Hilfsfalle
15 in der ausgefahrenen Position 6, wobei die eingefahrene Position 7 in einer gestrichelten
Darstellung angedeutet ist.
[0036] Ferner weist das erfindungsgemäße Schloss 1 eine Sicherheitsvorrichtung 30 auf, die
mit dem Mechanismus 100 wie folgt zusammenwirkt: die Sicherheitsvorrichtung 30 befindet
sich gemäß Figur 1 in einer Arretierstellung 31, die verhindert, dass das Führungselement
12 aus seiner in Figur 1 einnehmenden Freigabelage 14 in die Sperrlage 13 verfährt.
Unterhalb des Hilfsriegels 15 kann zusätzlich ein Riegelelement 40 vorgesehen sein,
der in Wirkverbindung mit dem Mechanismus 100, insbesondere mit dem Führungselement
12 steht. In Figur 1 nimmt das Riegelelement 40 eine eingefahrene Stellung 42 ein,
wobei über eine entsprechende Bewegung des Führungselementes 12, worauf im Folgenden
noch eingegangen wird, in eine ausgefahrene Stellung 41, die in Figur 1 in gestrichelter
Darstellung gezeigt ist, verfahren werden kann. Das erfindungsgemäße Schloss 1 ist
jedoch auch ohne dem Riegelelement 40 realisierbar.
[0037] Gemäß Figur 1 befindet sich die Sicherheitsvorrichtung 30 in ihrer Arretierstellung
31, wobei ein Blockierelement 33 der Sicherheitsvorrichtung 30 an einem ersten Rastbereich
16 des Führungselementes 12 anliegt. Die Sicherheitsvorrichtung 30 kann z. B. mit
einem Gehäuse 35 ausgeführt sein, innerhalb dieses Gehäuses 35 das Blockierelement
33 linear bewegt werden kann. Innerhalb des Gehäuses 35 ist zusätzlich eine Feder
36 angeordnet, sodass das Blockierelement 33 federbelastet innerhalb des Mechanismus
100 ist, und zwar drückt die Feder 36 gemäß des Ausführungsbeispiels in Figur 1 das
Blockierelement 33 in Richtung Führungselement 12. Ferner ist das Blockierelement
33 mit einem Anschlag 37 ausgebildet, um den Verfahrweg des Blockierelementes 33 zu
begrenzen.
[0038] Die Hilfsfalle 15 befindet sich gemäß Figur 1 in der ausgefahrenen Position 6, wobei
der hintere Bereich der Hilfsfalle 15, der innerhalb des Mechanismus 100 wirkt, an
einem zweiten Rastbereich 23 des Führungselementes 12 anliegt. Die Hilfsfalle 15 ist
zudem federbelastet, das bedeutet im speziellen Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1
weist der Mechanismus 100 ein Federelement 50 auf, welches auf die Hilfsfalle 15 wirkt,
und zwar derart, dass die Hilfsfalle 15 in Richtung ausgefahrene Position 6 gedrückt
wird.
[0039] Auch auf das Sperrelement 10 wirkt ein Federelement 51, um das Sperrelement 10 in
die herausragende Position 4 zu drücken. Zudem weist das Sperrelement 10 ein dem Führungselement
12 zugewandtes Lager 52 auf, welches in eine Einbuchtung 18 verfahren kann, wenn die
Tür 3 geschlossen wird, welches in Figur 2 und Figur 3 gezeigt ist.
[0040] Ausgehend von einer geöffneten Tür ist das Sperrelement 10 derart zum Führungselement
12 gemäß Figur 1 positioniert, dass beim Einfahren des Sperrelementes 10 aus der herausragenden
Position 4 in die zurückgezogene Position 5 das Führungselement 12 leicht um ein Maß
X (s. Fig. 2) angehoben wird, wobei gleichzeitig das Sperrelement 10, insbesondere
mit dem Lager 52 in die Einbuchtung 18 des Führungselementes 12 einfährt. Gleichzeitig
löst sich das Blockierelement 33 vom ersten Rastbereich 16, welches in Figur 2 dargestellt
ist. In Figur 1 besteht eine kraftschlüssige Kontaktierung des Blockierelementes 33
am zweiten Rastbereich 23 des Führungselementes 12. Durch den Hub nimmt das Führungselement
neben der Sperrlage 13 und der Freigabelage 14 eine weitere Lage ein (nicht dargestellt).
[0041] Wenn also nun die Tür 3 geschlossen wird und das Sperrelement 10 in Richtung zurückgezogene
Position 5 bewegt wird, fährt auch die Hilfsfalle 15 aus der ausgefahrenen Position
6 in Richtung eingefahrene Position 7, wobei in der eingefahrenen Position 7 der zweite
Rastbereich 23 des Führungselementes 12 von der Hilfsfalle 15 verlassen wird, sodass
eine Bewegung des Führungselementes 12 in Richtung Sperrlage 13 denkbar wäre. Eine
derartige Bewegung des Führungselementes 12 in die Sperrlage 13 ist jedoch gemäß Figur
2 noch nicht möglich, da sowohl das Sperrelement 10 in der Einbuchtung 18 und die
Sicherheitsvorrichtung 30 am ersten Rastbereich 16 des Führungselementes 12 wirken.
[0042] Das erfindungsgemäße Schloss 1 ist vorteilhafterweise in einem System einsetzbar,
welches in einem feststehenden Teil 8, gemäß dem Ausführungsbeispiel Türrahmen 8,
einen Aktuator 34 aufweist, der es ermöglicht, dass nur in der geschlossenen Türstellung
die Sicherheitsvorrichtung 30 ihre Arretierstellung 31 verlässt und in die Freigabestellung
32 gemäß Figur 3 verfährt. Erst in der Türstellung gemäß Figur 3 wirkt eine magnetische
Kraft auf die Sicherheitsvorrichtung 30, die bewirkt, dass das Blockierelement 33
aus dem ersten Rastbereich 16 verfährt. Gemäß des gezeigten Ausführungsbeispiels ist
der Aktuator 34 ein Permanentmagnet, der auf das metallische, ferromagnetische Blockierelement
33 wirken kann. Erst wenn das Blockierelement 33 aus dem ersten Rastbereich 16 gefahren
ist und somit die Sicherheitsvorrichtung 30 in der Freigabestellung 32 sich befindet
und die Hilfsfalle 15 nicht mehr in Kontakt mit dem zweiten Rastbereich 23 ist, kann
eine Selbstverriegelung des Schlosses 1 erfolgen, bei dem, nachdem das Sperrelement
10 in die herausragende Position 4 verfahren ist, das Führungselement 12 in die Sperrlage
13 verfahren kann. In der Sperrlage 13 liegt das Führungselement 12 mit seinem Sperrbereich
17 direkt am Sperrelement 10 an, und verhindert, dass das Sperrelement 10 in die zurückgezogene
Position 5 bewegt werden kann.
[0043] Gleichzeitig erfolgt durch die Bewegung des Führungselementes 12 in die Sperrlage
13 ein Verfahren des Riegelelementes 40 in die ausgefahrene Position 41. Gemäß des
dargestellten Ausführungsbeispiels in Figur 1 weist das Riegelelement 40 eine Kulisse
43 auf, in der ein Verbindungsmittel 19 des Führungselementes 12 bewegt werden kann.
[0044] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt des Weiteren, dass das Führungselement
12 über eine Feder 25, insbesondere Zugfeder 25 federbelastet ist. Zudem weist das
Schloss 1 eine Nuss 21 auf, an der ein Hebel 22 angeordnet ist. Über eine Bewegung
des Hebels 22 im Uhrzeigersinn kann manuell eine Bewegung des Führungselementes 12
in Richtung Freigabelage 14 realisiert werden. In einer definierten Stellung des Hebels
22 erfolgt eine Kontaktierung des Kontaktmittels 20, welches am Führungselement 12
angeordnet ist.
[0045] Zudem weist das erfindungsgemäße Schloss 1 die Möglichkeit auf, einen nicht explizit
dargestellten Zylinder in der Achse 24 anzuordnen, um über eine manuelle Drehung des
Zylinders, im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Richtung Uhrzeigersinn, eine Bewegung
des Führungselementes 12 in Richtung Freigabelage 14 zu bewirken.
[0046] Beim Öffnen der Tür, nachdem das Führungselement 12 die Freigabelage 14 erreicht
hat, wird das Sperrelement 10 in die zurückgezogene Position 5 gedrängt. Das Sperrelement
10 greift erneut mit dem Lager 52 in die Einbuchtung 18 des Führungselementes 12 ein.
Der Eingriff verbleibt solange, bis die Hilfsfalle 15 die ausgefahrene Position 6
und das Blockierelement 32 die Arretierstellung 31 erreicht hat. Hierdurch wird zum
einen verhindert, dass das Führungselement 12 durch eine Feder oder durch die Schwerkraft
in die Freigabelage 14 gelangt, während das Sperrelement 10 sich in die herausragenden
Position 4 bewegt. Zum anderen wird durch den Hub das sichere Erreichen der ausgefahrenen
Position 6 der Hilfsfalle 15 als auch das sichere Erreichen der Arretierstellung 31
des Blockierelements 32 gewährleistet.
[0047] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Sperrelement 10 um eine
Kreuzfalle. Besonders vorteilhaft ist, dass in der Arretierstellung 31 der Sicherheitsvorrichtung
30 das Blockierelement 33 derart kraftschlüssig am ersten Rastbereich 16 anliegt,
dass selbst bei einer Manipulation mittels eines Permanentmagneten 34 die Sicherheitsvorrichtung
30 nicht die Arretierstellung 31 verlässt.
[0048] Ebenfalls ist es denkbar, dass die im Ausführungsbeispiel gezeigte Sicherheitsvorrichtung
30 in einen aktiven Modus und in einen passiven Modus geschaltet werden kann, wobei
im aktiven Modus die Sicherheitsvorrichtung 30 in eine Arretierstellung 31 und in
eine Freigabestellung 32 gebracht werden kann. Befindet sich die Sicherheitsvorrichtung
30 im passiven Modus, heißt es, dass die Sicherheitsvorrichtung 30 nur die Freigabestellung
32 einnehmen kann.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Schloss
- 2
- Stulp
- 3
- Tür
- 4
- herausragende Position
- 5
- zurückgezogene Position ausgefahrene Position
- 6
- eingefahrene Position
- 7
- feststehendes Teil, Türrahmen
- 10
- Sperrelement
- 11
- Schlosskasten
- 12
- Führungselement
- 13
- Sperrlage
- 14
- Freigabelage
- 15
- Hilfsfalle
- 16
- Ausnehmung, erster Rastbereich
- 17
- Sperrbereich, Sperrkante
- 18
- Einbuchtung
- 19
- Verbindungsmittel, Stift
- 20
- Kontaktmittel
- 21
- Nuss
- 22
- Hebel
- 23
- zweiter Rastbereich
- 24
- Achse, Zylinderachse
- 25
- Feder, Zugfeder
- 30
- Sicherheitsvorrichtung
- 31
- Arretierstellung
- 32
- Freigabestellung
- 33
- Blockierelement
- 34
- Aktuator, Permanentmagnet
- 35
- Gehäuse
- 36
- Feder
- 37
- Anschlag
- 40
- Riegelelement
- 41
- ausgefahrene Stellung
- 42
- eingefahrene Stellung
- 43
- Kulisse
- 50
- Federelement
- 51
- Federelement
- 52
- Lager
- 100
- Mechanismus
- X
- Maß
1. Schloss (1) für eine Tür (3), insbesondere selbstverriegelndes Türschloss, mit
einem Schlosskasten (11), in dem mindestens ein Sperrelement (10) beweglich gelagert
ist und zwischen einer aus dem Schlosskasten (11) herausragenden Position (4) und
einer in den Schlosskasten (11) zurückgezogenen Position (5) bewegbar ist,
einem im Schlosskasten (11) integrierten Mechanismus (100), der ein innerhalb des
Schlosskastens (11) bewegliches Führungselement (12) aufweist, das in eine Sperrlage
(13) und in eine Freigabelage (14) bringbar ist, wobei
in der Sperrlage (13) das Führungselement (12) eine Bewegung des Sperrelementes (10)
aus der herausragenden Position (4) in die zurückgezogene Position (5) verhindert,
in der Freigabelage (14) eine Bewegung des Sperrelementes (10) in die zurückgezogene
Position (5) ermöglicht,
wobei das Schloss (1) eine Sicherheitsvorrichtung (30) aufweist, die in eine Arretierstellung
(31) und in eine Freigabestellung (32) bringbar ist,
wobei in der Arretierstellung (31) die Sicherheitsvorrichtung (30) derart in Wirkverbindung
mit dem Führungselement (12) steht, dass eine Bewegung des Führungselements (12) in
die Sperrlage (13) verhindert ist, und dass in der Freigabestellung (32) die Sicherheitsvorrichtung
(30) zum Führungselement (12) wirkverbindungsfrei ist, so dass die Sicherheitsvorrichtung
eine Bewegung des Führungselements (12) in die Sperrlage (13) zulässt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überführung der Sicherheitsvorrichtung (30) in die Freigabestellung (32) über
eine magnetische, insbesondere eine permanentmagnetische und/oder eine elektromagnetische,
Kraftwirkung erfolgt, die auf die Sicherheitsvorrichtung (30) wirkt.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mechanismus (100) eine Hilfsfalle (15) aufweist, die zwischen einer aus dem Schlosskasten
(11) ausgefahrenen Position (6) und einer in den Schlosskasten (11) eingefahrenen
Position (7) bewegbar ist,
wobei die Hilfsfalle (15) derart in dem Mechanismus (100) wirkt, dass in der ausgefahrenen
Position (6) die Hilfsfalle (15) eine Bewegung des Führungselementes (12) aus der
Freigabelage (14) in die Sperrlage (13) verhindert und in der eingefahrenen Position
(7) die Hilfsfalle (15) eine Bewegung des Führungselementes (12) aus der Freigabelage
(14) in die Sperrlage (13) zulässt.
3. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsvorrichtung (30) ein Blockierelement (33) aufweist, das in der Freigabestellung
(32) beabstandet zum Führungselement (12) ist und in der Arretierstellung (31) in
Wirkverbindung mit dem Führungselement (12) ist, wodurch eine Bewegung des Führungselementes
(12) in die Sperrlage (13) verhindert ist, insbesondere dass das Führungselement (12)
eine Ausnehmung (16) aufweist, in die das Blockierelement (33) in der Arretierstellung
(31) eingreift.
4. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blockierelement (33) der Sicherheitsvorrichtung (30) vollständig innerhalb des
Schlosskastens (11), insbesondere sowohl in der Arretierstellung (31) der Sicherheitsvorrichtung
(30) als auch in der Freigabestellung (32) der Sicherheitsvorrichtung (30), angeordnet
ist.
5. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsvorrichtung (30) in einen aktiven Modus und in einen passiven Modus
schaltbar ist, wobei in dem aktiven Modus die Sicherheitsvorrichtung (30) in eine
Arretierstellung (31) und in eine Freigabestellung (32) bringbar ist und in dem passiven
Modus die Sicherheitsvorrichtung (30) lediglich in der Freigabestellung (32) ist.
6. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei herausragender Position (4) des Sperrelements (10) eine Überführung der Sicherheitsvorrichtung
(30) in die Freigabestellung (32) gehindert ist.
7. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch eine Bewegung des Sperrelements (10) in die zurückgezogene Position (5) das
Führungselement (12) durch das Sperrelement (10) derart angehoben wird, dass ein Kraftschluss
zwischen dem Blockierelement (33) und dem Führungselement (12) aufgehoben wird.
8. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement (10) als Kreuzfalle oder als Rollfalle ausgebildet ist.
9. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mechanismus (100) ein Riegelelement (40) aufweist, das in eine eingefahrene (42)
und in eine ausgefahrenen Stellung (41) bewegbar ist, wobei in der ausgefahrenen Stellung
(41) das Führungselement (12) in der Sperrlage (13) sich befindet, wobei insbesondere
durch eine Überführung des Führungselements (12) in die Sperrlage (13) das Riegelelement
(40) in die ausgefahrene Stellung (41) bewegt wird.
10. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement (10) eine Überführung des Führungselements (12) in die Sperrlage
(13) in der zurückgezogenen Position (5) verhindert, wobei insbesondere das Riegelelement
(40) erst ausfährt, wenn das Sperrelement (10) sich in der herausragenden Position
(4) befindet oder sich in die herausragende Position (4) bewegt.
11. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement (10) in der zurückgezogenen Position (5) verbleibt, bis die Sicherheitsvorrichtung
(30) die Arretierstellung (31) eingenommen hat und/oder die Hilfsfalle (15) sich in
die ausgefahrenen Position (6) bewegt hat.
12. System mit einem Schloss (1), das in einer Tür (3) anordbar ist, und mit einem feststehenden
Teil (8), insbesondere Schließblech, wobei das Schloss (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der feststehende Teil (8) einen Aktuator (34) aufweist, der magnetisch auf die Sicherheitsvorrichtung
wirkt.
13. System nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (34) einen Permanentmagneten aufweist.
14. Verfahren für eine Selbstverriegelung eines Schloss (1) einer Tür (3), wobei das Schloss
(1), das insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist oder in einem
System gemäß der Ansprüche 11 bis 12 integriert ist,
einen Schlosskasten (11) aufweist, in dem mindestens ein Sperrelement (10) beweglich
gelagert ist und zwischen einer aus dem Schlosskasten (11) herausragenden Position
(4) und einer in den Schlosskasten (11) zurückgezogenen Position (5) bewegbar ist,
einen im Schlosskasten (11) integrierten Mechanismus (100) aufweist, der ein innerhalb
des Schlosskastens (11) bewegliches Führungselement (12) aufweist, das in eine Sperrlage
(13) und in eine Freigabelage (14) bringbar ist, wobei
in der Sperrlage (13) das Führungselement (12) eine Bewegung des Sperrelementes (10)
aus der herausragenden Position (4) in die zurückgezogene Position (5) verhindert,
in der Freigabelage (14) eine Bewegung des Sperrelementes (10) in die zurückgezogene
Position (5) zulässt,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Schlosskasten (11) eine Sicherheitsvorrichtung (30) integriert ist, die derart
auf den Mechanismus (100) wirkt, dass eine Bewegung des Führungselementes (12) in
die Sperrlage (13) erst dann erfolgt, wenn die Sicherheitsvorrichtung (30) eine Schließposition
der Tür (3) über eine magnetische, insbesondere permanentmagnetische und/oder elektromagnetische,
Kraftwirkung erkennt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsvorrichtung (30) über eine von außen auf das Schloss (1) wirkende
Kraft zwischen einer Arretierstellung (31) und in eine Freigabestellung (32) bringbar
ist, wobei in der Arretierstellung (31) die Sicherheitsvorrichtung (30) auf das Führungselement
(12) wirkt und eine Bewegung des Führungselementes (12) verhindert und in der Freigabestellung
(32) losgelöst vom Führungselement (12) ist und eine Bewegung des Führungselementes
(12) ermöglicht.