[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung, mit einem Versorgungsanschluss,
mit zwei dem Versorgungsanschluss nachgeschalteten Gleichrichtereinrichtungen mit
je wenigstens einem ersten Zweig, wobei in jedem ersten Zweig ein Gleichrichterelement
angeordnet ist, und mit zwei Bremsenanschlüssen für eine elektromagnetisch betätigbare
Aufzugsbremse, wobei je ein Bremsenanschluss einer der zwei Gleichrichtereinrichtungen
nachgeschaltet ist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Ansteuerung einer Aufzugsbremse,
wobei zwei Bremsenmagnete der Aufzugsbremse über je eine Gleichrichtereinrichtung
mit je einem ersten Zweig, wobei in jedem ersten Zweig ein Gleichrichterelement ange-ordnet
ist, aus einem Versorgungsanschluss bestromt werden.
[0003] Derartige Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtungen sind bekannt und werden beispielsweise
dazu eingesetzt, die Haltbremsen eines Aufzugs zu betätigen bzw. zu lüften. Hierbei
ist es üblich geworden, die Ansteuerung der elektromagnetisch betätigbaren Bremsenmagnete
über Schaltschütze durchzuführen, da diese auf einfache und bewährte Weise eine sicherheitsgerichtete
Überwachung der Schaltfunktionen erlauben.
[0004] Hierbei dient die Gleichrichtereinrichtung zum Wandeln der Versorgungsspannung am
Versorgungsanschluss, die typischerweise als Wechselspannung vorliegt, in eine (gepulste)
Gleichspannung, mit welcher der elektromagnetisch betätigbare Bremsenmagnet betätigt
wird, um die Bremse zu lösen. Die Gleichrichtereinrichtung kann hierbei als Gleichrichterbrücke
ausgebildet sein oder eine Gleichrichterbrücke umfassen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Gebrauchseigenschaften einer Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
zu verbessern.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen.
Insbesondere wird somit erfindungsgemäß zur Lösung der genannten Aufgabe bei einer
Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen,
dass in jedem der ersten Zweige ein Phasenanschnittmittel angeordnet ist und dass
wenigstens ein elektronisches Abschaltelement ausgebildet ist, mit welchem wenigstens
einer der zwei Bremsenanschlüsse abschaltbar ist. Die Erfindung ermöglicht somit ein
redundantes An- und Abschalten des Bremsenanschlusses, wobei zusätzliche Schaltschütze
verzichtbar sind. Eine Geräuschentwicklung, die durch Schaltschütze beim Schalten
erzeugt wird, ist somit reduzierbar oder ganz beseitigbar. Die Erfindung erlaubt somit,
durch entsprechende Ansteuerung der Phasenanschnittmittel Halbwellen der Versorgungsspannung
vom Versorgungsanschluss ganz oder teilweise abzuschalten, woraus sich die erwünschte
erfindungsgemäße Schaltung des Bremsenanschlusses ergibt. Von Vorteil ist dabei, dass
durch die Verwendung elektronischer Schaltelemente Schaltgeräusche reduzierbar oder
sogar ganz vermeidbar sind, wobei gleichzeitig ein sicherheitsgerichtetes Abschalten
des wenigstens einen Bremsenanschlusses durch das wenigstens eine redundante, elektronische
Abschaltelement ermöglicht ist.
[0007] Die Erfindung erlaubt somit auf einfache Weise, auch bei einer redundanten Ausführung
einer Bremsenansteuerung auf Schaltschütze weitestgehend oder vollständig zu verzichten,
wodurch beispielsweise eine Geräuschentwicklung verminderbar ist. Die Ausbildung von
redundanten Bremsenanschlüssen ist aus dem Stand der Technik für sich genommen bekannt
und dient beispielsweise zum sicherheitsgerichteten Schalten zweier Haltebremsen.
[0008] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zwei ersten
Zweige mit unterschiedlichen Phasen des Versorgungsanschlusses elektrisch verbunden
oder verbindbar sind. Somit ist einfach erreichbar, dass beide Phasen des Versorgungsanschlusses
und somit alle Halbwellen einer Versorgungsspannung einem Phasenanschnittmittel zuführbar
sind und zugeführt werden.
[0009] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung mit zwei ersten Zweigen in jeder Gleichrichtereinrichtung
kann vorgesehen sein, dass zwei erste Zweige jeder Gleichrichtereinrichtung mit einem
gemeinsamen Pol des wenigstens einen Bremsenanschlusses elektrisch verbunden sind.
Von Vorteil ist dabei, dass mit beiden Phasenanschnittmitteln ein gemeinsamer Pol
der Bremsenanordnung ansteuerbar und insbesondere über den ganzen Verlauf einer Vollwelle
oder einen Teil davon von der Versorgungsspannung trennbar und/oder mit dieser verbindbar
ist.
[0010] Besonders günstig ist es dabei, wenn die zwei ersten Zweige jeder Gleichrichtereinrichtung
an einem Ende mit unterschiedlichen Phasen des Versörgungsanschlusses und an einem
anderen Ende mit einem gemeinsamen Pol des wenigstens einen Bremsenanschlusses elektrisch
verbunden sind.
[0011] Das Phasenanschnittmittel kann beispielsweise jeweils mit einem Steuereingang eines
steuerbaren elektronischen Bauelements realisiert sein.
[0012] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Phasenanschnittmittel
an dem Gleichrichterelement des jeweiligen ersten Zweigs ausgebildet ist. Von Vorteil
ist dabei, dass keine zusätzlichen elektronischen Bauelemente erforderlich sind. Besonders
günstig ist es dabei, wenn das Gleichrichterelement ein Thyristor ist. Auf diese Weise
kann einfach auf bestehende Technologie zur Durchführung von Phasenanschnittsteuerung
mit Hilfe von Phasenanschnittmitteln zurückgegriffen werden.
[0013] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Gleichrichtereinrichtung
wenigstens drei Zweige hat, in denen jeweils ein Gleichrichterelement angeordnet ist,
wobei wenigstens ein Zweig der wenigstens drei Zweige als zweiter Zweig keine Phasenanschnittmittel
aufweist. Somit lassen sich unnötige Kosten bei der Herstellung der Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
vermeiden. Die Erfindung hat hier erkannt, dass der wenigstens eine zweite Zweig einer
Gleichrichtereinrichtung, der nicht mit den zuvor erwähnten Phasenanschnittmitteln
ausgerüstet ist, jeweils einen zu den zwei ersten Zweigen rücklaufenden Zweig darstellt,
in dem eine separate Phasenanschnittsteuerung nicht erforderlich ist. Alternativ oder
zusätzlich kann hierbei vorgesehen sein, dass das jeweilige Gleichrichterelement in
wenigstens einem Zweig, insbesondere in den bereits erwähnten phasenanschnittmittelfreien,
zweiten Zweigen, unangesteuert und/oder unansteuerbar ist. Es sind somit einfache
Gleichrichterelemente wie Dioden verwendbar, da eine Phasenanschnittsteuerung in diesen
zweiten Zweigen nicht erforderlich ist. Hierbei kann somit vorgesehen sein, dass jede
Gleichrichtereinrichtung, insbesondere als Gleichrichterbrücke, wenigstens drei Zweige
aufweist, von denen jeweils zwei Zweige als erste Zweige und ein Zweig als zweiter
Zweig ausgebildet sind/ist. Insbesondere kann bei dieser Ausgestaltung vorgesehen
sein, dass jede Gleichrichtereinrichtung, insbesondere als Gleichrichterbrücke, einen
weiteren zweiten Zweig der jeweils anderen Gleichrichtereinrichtung, insbesondere
Gleichrichterbrücke, mitnutzt. Es lässt sich somit auf einfache Weise jede Halbwelle
des Versorgungsanschlusses an jedem Bremsanschluss nutzen. Besonders günstig ist es,
wenn jede Gleichrichtereinrichtung, insbesondere als Gleichrichterbrücke, vier Zweige
aufweist, von denen zwei Zweige als erste Zweige und weitere zwei Zweige als zweite
Zweige ausgebildet sind. Somit sind die Ansteuerungen der Bremsanschlüsse vollständig
voneinander trennbar.
[0014] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine elektronische
Ansteuerungsschaltung zu einer Ansteuerung der Phasenanschnittmittel, bei welcher
sich eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses ergibt, eingerichtet ist.
Hierbei ist es besonders günstig, wenn die zwei ersten Zweige, die jeweils ein Phasenanschnittmittel
aufweisen, mit unterschiedlichen Phasen des Versorgungsanschlusses verbunden sind.
Von Vorteil ist dabei, dass Netzrückwirkungen durch ein Schalten des Bremsenanschlusses
vermeidbar oder reduzierbar sind. Beispielsweise kann dies dadurch erreicht werden,
dass die elektronische Ansteuerungsschaltung zu einem zeitlich symmetrischen Schalten
der Phasenanschnittmittel eingerichtet ist, um entgegengesetzte Halbwellen einer Versorgungsspannung
in gleicher Weise abzuschneiden, wodurch sich eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses
ergibt.
[0015] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine elektronische
Ansteuerungsschaltung, beispielsweise die bereits erwähnte elektronische Ansteuerungsschaltung,
der Phasenanschnittmittel zum Bereitstellen von wenigstens zwei unterschiedlichen,
nicht-verschwindenden oder von Null verschiedenen effektiven Spannungspegeln an dem
wenigstens einen Bremsenanschluss eingerichtet ist. Dies ist beispielsweise durch
unterschiedliche Abschaltzeiten im Verhältnis zur zeitlichen Länge einer Halbwelle
erreichbar. Von Vorteil ist dabei, dass ein Haltestrom an dem Bremsenmagneten auf
einfache Weise geringer ausgestaltbar ist, als ein höherer Strom zum Lüften der Haltebremse.
Die Erfindung kann somit gemäß diesem Aspekt, der möglicherweise von eigenständiger
erfinderischer Qualität ist, vorsehen, dass zunächst mit den Phasenanschnittmitteln
ein hoher Betätigungsstrom durch Erzeugung eines hohen effektiven Spannungspegels
an dem wenigstens einen Bremsenanschluss und nach einer festgelegten Zeitspanne und/oder
sobald ein Lüften der Bremse detektiert ist, die Erzeugung eines geringeren Haltestroms
durch Erzeugung eines niedrigeren effektiven Spannungspegels an dem wenigstens einen
Bremsenanschluss durchführbar ist. Hierdurch ergeben sich Einsparungen des Energieverbrauchs
im Normalbetrieb, also im gelüfteten Zustand der Haltebremse.
[0016] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an dem wenigstens
einen Bremsenanschluss eine Freilaufdiode angeordnet ist. Von Vorteil ist dabei, dass
ein Abbau des aufgebauten magnetischen Feldes in dem Bremsenmagneten verzögerbar ist,
so dass die Haltebremse weicher einfallen kann. Somit ist eine Geräuschentwicklung
an der Haltebremse reduzierbar. Hierbei kann vorgesehen sein, dass in einem die Freilaufdiode
enthaltenden Freilaufzweig das elektronische Abschaltelement angeordnet ist. Somit
kann ein verzögertes Einfallen der Haltebremse durch den bereits beschriebenen Effekt
in Ausnahmefällen unterdrückt werden. Die Haltebremse kann somit durch Auftrennen
des Freilaufzweigs mit dem elektronischen Abschaltelement - beispielsweise in einer
Notabschaltung - schnell einfallen, wobei in diesem Fall auf die Lärmentwicklung geringeres
Gewicht gelegt wird. Beispielsweise kann dieses elektronische Abschaltelement als
ein Feldeffekttransistor ausgebildet sein, wodurch Schaltgeräusche des elektronischen
Abschaltelements reduzierbar oder ganz vermeidbar sind.
[0017] Der wenigstens eine Bremsenanschluss kann mit dem bereits erwähnten Abschaltelement
abschaltbar sein. Von Vorteil ist dabei, dass eine zusätzliche Abschaltmöglichkeit
zu den bereits erwähnten erfindungsgemäßen Phasenanschnittmitteln gegeben ist. Somit
sind beispielsweise sicherheitsgerichtete Funktionen wie ein sicheres Abschalten des
wenigstens einen Bremsenanschlusses ausführbar. Besonders günstig ist es, wenn dieses
elektronische Abschaltelement in dem bereits erwähnten Freilaufzweig angeordnet ist,
wodurch eine sichere Abschaltung der Phasenanschnittmittel und ein schnelles Einfallen
einer angeschlossenen Haltebremse kombinierbar sind.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine der zwei Gleichrichtereinrichtungen,
insbesondere Gleichrichterbrücken, eine erste Gleichrichtereinrichtung, insbesondere
Gleichrichterbrücke, und eine weitere der zwei Gleichrichtereinrichtungen, insbesondere
Gleichrichterbrücken, eine zweite Gleichrichtereinrichtung, insbesondere Gleichrichterbrücke,
ist und dass der erste Zweig der zweiten Gleichrichtereinrichtung symmetrisch zu dem
ersten Zweig der ersten Gleichrichtereinrichtung ausgebildet ist. Die Symmetrie kann
beispielsweise in Bezug auf einen gemeinsamen elektrischen Verbindungspunkt der Gleichrichtereinrichtungen
charakterisiert werden, insbesondere in Bezug auf Fließrichtungen von Strömen während
der Halbwellen der Versorgungsspannung durch die Gleichrichtereinrichtungen und/oder
in Bezug auf Spannungspotenziale in den Gleichrichtereinrichtungen.
[0019] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine elektronische
Ansteuerungsschaltung zu einer Ansteuerung der Phasenanschnittmittel der ersten Gleichrichtereinrichtung,
insbesondere Gleichrichterbrücke, und der zweiten Gleichrichtereinrichtung, insbesondere
Gleichrichterbrücke, bei welcher sich eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses
ergibt, eingerichtet ist. Bevorzugt ist die elektronische Ansteuerungsschaltung gemeinsam
mit der bereits erwähnten elektronischen Ansteuerungsschaltung realisiert. Von Vorteil
ist dabei, dass eine Netzrückwirkung durch ein Anschalten der beiden Bremsenanschlüsse
oder ein Abschalten der beiden Bremsenanschlüsse vermeidbar ist. Bei einer einfachen
Realisierung dieses allgemeinen Prinzips ist demnach vorgesehen, dass die elektronische
Ansteuerungsschaltung zum gekoppelten Schalten von Phasenanschnittmitteln, die in
einer gemeinsamen Halbwelle einer Versorgungsspannung wirken, eingerichtet ist.
[0020] Insbesondere kann somit vorgesehen sein, dass eine elektronische Ansteuerungsschaltung,
beispielsweise die bereits erwähnte elektronische Ansteuerungsschaltung, der Phasenanschnittmittel
zu einer wechselseitigen Ansteuerung in unterschiedlichen Halbwellen einer Versorgungsspannung
eines Phasenanschnittmittels zu dem ersten Bremsenanschluss und eines Phasenanschnittmittels
zu dem zweiten Bremsenanschluss eingerichtet ist. Somit ist auf einfache Weise die
Schaltbelastung des Versorgungsanschlusses durch ein Schalten der Bremsenanschlüsse
auf beide Halbwellen verteilbar. Besonders günstig ist es, wenn diese Ansteuerung
symmetrisch erfolgt, um gleiche Anteile von Halbwellen mit der Phasenanschnittsteuerung
abzuschalten. Alternativ oder zusätzlich kann es günstig sein, wenn die Phasenanschnittmittel,
die wechselseitig angesteuert sind, mit unterschiedlichen Phasen des Versorgungsanschlusses
verbunden sind. Auf diese Weise ist einfach erreichbar, dass die unterschiedlichen
Phasen durch Phasenanschnittsteuerung gesteuert oder steuerbar sind.
[0021] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein elektronisches
Abschaltelement, beispielsweise das bereits erwähnte elektronische Abschaltelement,
in einem gemeinsamen Abschnitt eines Freilaufszweigs, beispielsweise des bereits erwähnten
Freilaufzweigs, des ersten Bremsenanschlusses und eines Freilaufzweigs des zweiten
Bremsenanschlusses angeordnet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Zahl der elektronischen
Abschaltelemente reduzierbar ist, wobei auf einfache Weise ein schnelles Einfallen
beider Haltebremsen bei Bedarf erreichbar ist. Besonders günstig ist es, wenn das
elektronische Abschaltelement so angeordnet ist, dass beide Bremsenanschlüsse gemeinsam
von der Versorgungsspannung trennbar sind.
[0022] Es ist somit eine einfache sichere Abschaltung der Phasenanschnittmittel erreichbar.
[0023] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Verzögerungseinrichtung
zu einem zeitversetzten Zuschalten des ersten Bremsenanschlusses und des zweiten Bremsenanschlusses
eingerichtet ist. Dies ist beispielsweise einfach durch entsprechende Ansteuerung
der Phasenanschnittmittel erreichbar, so dass im Normalbetrieb der erste Bremsenanschluss
und der zweite Bremsenanschluss zu unterschiedlichen Zeiten bestrombar oder abschaltbar
sind. Auf diese Weise ist erreichbar, dass sich ein Schaltgeräusch der Bremsenanschlüsse
über einen längeren Zeitraum mit geringerer Intensität erstreckt.
[0024] Zur Realisierung sicherheitsgerichteter Funktionen kann vorgesehen sein, dass die
Phasenanschnittmittel und/oder die bereits erwähnte elektronische Ansteuerungsschaltung
aus einer Sicherheitskette eines Aufzugs versorgt ist/sind. Auf diese Weise ist erreichbar,
dass bei Unterbrechung der Sicherheitskette automatisch ein sicheres Abschalten der
Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung erreichbar ist. Bevorzugt sind daher die elektronischen
Bauelemente so eingesetzt, dass im stromlosen Zustand ein sicherer Zustand eingenommen
oder gebildet ist.
[0025] Insgesamt kann vorgesehen sein, dass die Gleichrichtereinrichtungen als Gleichrichterbrücken
ausgebildet sind oder jeweils eine Gleichrichterbrücke umfassen. Somit kann eine erste
Gleichrichtereinrichtung als erste Gleichrichterbrücke und eine zweite Gleichrichtereinheit
als zweite Gleichrichterbrücke ausgebildet sein.
[0026] Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß alternativ oder zusätzlich
die Merkmale des unabhängigen, auf ein Verfahren gerichteten Anspruchs vorgesehen.
Insbesondere wird somit erfindungsgemäß zur Lösung der genannten Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass in jedem ersten Zweig
eine Phasenanschnittsteuerung durchgeführt wird, wobei bei einem Abschalten der Bremsenmagneten
mit der Phasenanschnittsteuerung die Bremsenmagnete zusätzlich mit wenigstens einem
elektronischen Abschaltelement abgeschaltet werden. Hierbei kann die Abschaltung mit
einem gemeinsamen Abschaltelement oder mit zwei jeweils den Bremsenmagneten zugeordnete
Abschaltelemente erfolgen. Somit sind zusätzliche Schaltschütze zum Schalten des Bremsenanschlusses
oder zum Bestromen des Bremsenmagneten verzichtbar. Eine Redundanz ist durch das wenigstens
eine, vorzugsweise der Phasenanschnittsteuerung nachgeschaltete elektronische Abschaltelement,
beispielsweise das bereits erwähnte Abschaltelement, erreichbar. Besonders günstig
ist es, wenn die Phasenanschnittsteuerungen derart in zwei Zweigen durchgeführt wird,
dass jeweils unterschiedliche Halbwellen einer Versorgungsspannung vom Versorgungsanschluss
beeinflussbar sind.
[0027] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass durch die Phasenanschnittsteuerungen
in jedem ersten Zweig wenigstens zwei von Null verschiedene effektive Spannungspegel
an den Bremsenmagneten eingestellt werden. Von Vorteil ist dabei, dass ein Haltestrom
für jeden Bremsenmagneten gegenüber einem Betätigungsstrom reduzierbar ist.
[0028] Die Erfindung kann hierbei vorsehen, dass ein Übergang von einem höheren effektiven
Spannungspegel auf einen niedrigeren effektiven Spannungspegel nach einer vorbestimmten
Zeit und/oder nach einer Detektion eines Lüftens des wenigstens einen Bremsenmagneten
ausgeführt wird.
[0029] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zwei Bremsenmagnete
redundant über jeweils eine Gleichrichtereinrichtungen, insbesondere Gleichrichterbrücke,
in der jeweils in wenigstens zwei Zweigen eine Phasenanschnittsteuerung durchgeführt
wird, bestromt werden, wobei durch die Phasenanschnittsteuerung der Gleichrichtereinrichtung
eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses erreicht wird. Dies ist beispielsweise
dadurch erreichbar, dass Phasenanschnittsteuerungen der beiden Gleichrichtereinrichtungen,
insbesondere Gleichrichterbrücken, die dieselbe Halbwelle betreffen, in gleicher Weise
oder sogar identisch ausgeführt werden und/oder dass durch die Phasenanschnittsteuerung
in unterschiedlichen Halbwellen einer Versorgungsspannung am Versorgungsanschluss
gleiche Anteile von Halbwellen abgeschaltet werden.
[0030] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Phasenanschnittsteuerung
in unterschiedlichen Halbwellen in zwei unterschiedlichen Bremsenmagneten zugeordneten
Zweigen jeder Gleichrichtereinrichtung, die mit unterschiedlichen Phasen des Versorgungsanschlusses
verbunden sind, durchgeführt wird. Auf diese Weise ist einfach eine symmetrische Belastung
des Versorgungsanschlusses oder zumindest ein Verteilen der Netzrückwirkungen auf
unterschiedliche Phasen erreichbar.
[0031] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei einem Abschalten
des wenigstens einen Bremsenmagneten zusätzlich jeweils eine Freilaufdiode von dem
wenigstens einen Bremsenmagnet getrennt wird. Auf diese Weise ist ein Notabschalten
mit einem schnellen Einfallen der Haltebremse erreichbar.
[0032] Besonders günstig ist es, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine erfindungsgemäße
Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder
nach einem der auf eine Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung gerichteten Schutzansprüche,
verwendet wird.
[0033] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist aber
nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen des Ausführungsbeispiels.
[0034] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung in
prinziphaft vereinfachter Form,
- Fig. 2
- ein Schaltdiagramm einer Phasenanschnittsteuerung bei einer erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
im Normalbetrieb,
- Fig. 3
- einen Schaltplan einer weiteren erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
in prinziphaft vereinfachter Form mit zwei Gleichrichtereinrichtungen, die jeweils
nur zwei Zweige aufweisen, und
- Fig. 4
- einen Schaltplan einer weiteren erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
in prinziphaft vereinfachter Form mit zwei Gleichrichtereinrichtungen, die jeweils
nur drei Zweige aufweisen.
[0035] Fig. 1 zeigt ein Schaltbild einer im Ganzen mit 1 bezeichneten Bremsenansteuerungseinrichtung.
Konkrete Einzelheiten, die zur Ausgestaltung einer optimal eingerichteten Schaltung
erforderlich sind, sind zur Vereinfachung der Darstellung hier weggelassen.
[0036] Die Aufzugsbremsansteuerungseinrichtung 1 hat einen Versorgungsanschluss 2, aus der
sie mit einer Versorgungsspannung als Wechselspannung versorgbar ist und im Betrieb
versorgt wird.
[0037] Dem Versorgungsanschluss 2 sind eine erste Gleichrichtereinrichtung 3 und eine zweite
Gleichrichtereinrichtung 4 nachgeschaltet. Jede Gleichrichtereinrichtung 3, 4 ist
als Gleichrichterbrücke ausgebildet und hat hierbei in an sich bekannter Weise vier
Zweige 5, 6, 7, 8, in denen jeweils ein Gleichrichterelement 9, 10, 11, 12 angeordnet
ist.
[0038] Durch die Gleichrichterelemente 9, 10, 11, 12 wird die bereits erwähnte Versorgungsspannung
gleichgerichtet und einem der ersten Gleichrichtereinrichtung 3, also hier der ersten
Gleichrichterbrücke, nachgeschalteten ersten Bremsenanschluss 13 und einem der zweiten
Gleicheinrichtung 4, also hier der zweiten Gleichrichterbrücke, nachgeschalteten zweiten
Bremsenanschluss 14 zugeführt.
[0039] An den Bremsenanschlüssen 13, 14 ist jeweils in an sich bekannter Weise ein Bremsenmagnet
15, 16 anschließbar und in Betrieb angeschlossen.
[0040] Mit den Bremsenmagneten 15, 16 ist jeweils eine hier nur symbolisch angedeutete Aufzugsbremse
17 zwischen einem betätigten, einfallenden Zustand und einem gelüfteten Zustand verstellbar.
[0041] In den zwei Zweigen 9, 10 der ersten Gleichrichtereinrichtung 3 und der zweiten Gleichrichtereinrichtung
4, die jeweils mit unterschiedlichen Phasen 18, 19 des Versorgungsanschlusses 2, jedoch
mit einem gemeinsamen Pol 20 des ersten Bremsenanschlusses 13 bzw. des zweiten Bremsenanschlusses
14 verbunden sind, ist ein Phasenanschnittmittel 22 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel
ist dieses Phasenanschnittmittel 22 jeweils mit einem Steuereingang 23 realisiert,
wobei die Gleichrichterelemente 9, 10 jeweils durch einen Thyristor T1, T2, T3, T4
gebildet sind, wie aus dem Schaltbild hervorgeht.
[0042] Das Phasenanschnittmittel 22 ist daher in jedem Zweig 9, 10 der Gleichrichtereinrichtung
3, 4 an dem jeweiligen Gleichrichterelement 9, 10 ausgebildet.
[0043] Wie bereits erwähnt hat jede Gleichrichtereinrichtung 3, 4 als Gleichrichterbrücke
jeweils vier Zweige 5, 6, 7, 8, in denen jeweils ein Gleichrichterelement 9, 10, 11,
12 angeordnet ist. Die Zweige 7, 8 der ersten Gleichrichtereinrichtung 3 bzw. der
zweiten Gleichrichtereinrichtung 4 weisen hierbei nur ein Gleichrichterelement 11,
12 auf, welches unangesteuert und unansteuerbar ist, so dass diese Zweige 7, 8 kein
Phasenanschnittmittel aufweisen.
[0044] Eine elektronische Ansteuerungsschaltung 24, die hier nur symbolisch dargestellt
ist, dient zur Ansteuerung der Phasenanschnittmittel 22 durch Beaufschlagung des entsprechenden
Steuereingangs 23.
[0045] Die Ansteuerungsschaltung 24 ist hierbei so eingerichtet, dass sich durch die Ansteuerung
der Phasenanschnittmittel 22 eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses
2 ergibt.
[0046] Durch entsprechende Festlegung des Zeitpunkts, zu dem der Steuereingang 23 betätigt
wird, beispielsweise in Bezug auf einen Nulldurchgang von Halbwellen der Versorgungsspannung,
lassen sich an den Bremsenanschlüssen 13, 14 unterschiedliche effektive Spannungspegel
einstellen. Dies erfolgt mit Hilfe der elektronischen Ansteuerungsschaltung 24, die
entsprechend eingerichtet ist.
[0047] Hierzu kann ein Zeitverzögerungsglied vorgesehen sein, welches ein Umschalten von
einem höheren Spannungspegel auf einen niederen Spannungspegel nach einem gewissen
Zeitablauf vorsieht. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bewegung am jeweiligen Bremsenmagneten
15, 16 detektiert werden, um den Übergang von einem hohen Spannungspegel zum Anziehen
oder Lüften der Aufzugsbremse 17 auf einen niedrigeren Spannungspegel zum Halten der
Aüfzugsbremse 17 auszuführen.
[0048] An jedem Bremsenanschluss 13, 14 ist eine Freilaufdiode 25, 26 in einem jeweiligen
Freilaufzweig 27, 28 angeordnet. Die Freilaufzweige 27, 28 überbrücken somit die Pole
20, 21 des jeweiligen Bremsenanschlusses 13 bzw. 14 in der gezeigten Weise.
[0049] Hierbei haben der erste Freilaufzweig 27 und der zweite Freilaufzweig 28 einen gemeinsamen
Abschnitt 29, in welchem ein elektronisches Abschaltelement 30 angeordnet ist. Dieses
elektronische Abschaltelement 30 ist hier als Feldeffekttransistor S2 ausgebildet.
[0050] Die in Fig. 1 gezeigte Schaltung ist hinsichtlich der Bremsenmagnete 15, 16 redundant
ausgebildet und weist somit eine Symmetrie in Bezug auf einen gemeinsamen Verbindungspunkt
31 auf. Bezüglich dieses gemeinsamen Verbindungspunkts 31 ist die Anordnung und Verschaltung
der Gleichrichterelemente 9, 10, 11, 12, der Phasenanschnittmittel 22, der Bremsenanschlüsse
13, 14 und der Freilaufdioden 25, 26 in Bezug auf eine Stromrichtung und in Bezug
auf Spannungspotenziale symmetrisch ausgestaltet.
[0051] Die Thyristoren T1 und T2 bilden einen ersten Schalter S1A zum Betätigen der Haltebremse,
die Thyristoren T3 und T4 einen zweiten Schalter S1B und der Feldeffekttransistor
S2 einen dritten elektronischen Schalter. Es ist somit 3-kanalige Abschaltung möglich,
die durch eine Safe Torque Off-Funktion, die ein Wiederanlaufen sicher verhindert,
komplettiert werden kann.
[0052] Die elektronische Ansteuerungsschaltung 24 ist derart eingerichtet, dass die Phasenanschnittmittel
22 im Zweig 5 der Gleichrichtereinrichtung 3 und im Zweig 5 der Gleichrichtereinrichtung
4 einerseits und die Phasenanschnittmittel 22 im Zweig 6 der Gleichrichtereinrichtung
3 und im Zweig 6 der Gleichrichtereinrichtung 4 andererseits wechselseitig angesteuert
werden. Somit wird eine Belastung der Halbwellen gleichermaßen auf die beiden Phasen
18, 19 des Versorgungsanschlusses 2 verteilt.
[0053] Die elektronische Ansteuerungsschaltung ist ferner so eingerichtet, dass beispielsweise
der erste Bremsenanschluss 13 vor dem zweiten Bremsenanschluss 14 stromlos geschaltet
oder bestromt wird, so dass die Bremsenmagneten 15, 16 und somit die jeweils zugehörigen
Aufzugsbremsen 17 zeitversetzt schalten.
[0054] Im Betrieb der Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung 1 wird somit durch die elektronische
Ansteuerungsschaltung 24 eine Phasenanschnittsteuerung anhand der Phasenanschnittmittel
22 durchgeführt.
[0055] Hierzu kann in einem ersten Schritt, wenn beispielsweise die Aufzugsbremsen 17 mit
den Bremsenmagneten 15, 16 gelüftet werden sollen, die volle Netzwelle ohne Phasenanschnitt
durchgelassen werden. Sobald die entsprechende Zeit zum Lüften verstrichen ist oder
ein Lüften der Aufzugsbremsen 17 detektiert ist, wird nun in jedem der Zweige 5, 6
jeweils eine Halbwelle abgeschnitten, wie dies Fig. 2 zeigt.
[0056] Hierbei zeigt Fig. 2 ein Zeitablaufdiagramm, in welchem von oben nach unten zunächst
der Spannungsverlauf durch den Bremsenmagneten 15 am ersten Bremsenanschluss 13, darunter
der Spannungsverlauf durch den Bremsenmagneten 16 am zweiten Bremsenanschluss 14 und
darunter das Ansteuerungssignal für den Steuereingang 23 am Thyristor T1 des Gleichrichterelements
9 der ersten Gleichrichtereinrichtung und darunter das Steuersignal für den Steuereingang
23 am Thyristor T4 des Gleichrichterelements 10 der zweiten Gleichrichtereinrichtung
aufgetragen sind.
[0057] Es ist ersichtlich, dass die Thyristoren T1 und T4 jeweils eine Halbwelle ausblenden.
Es ergibt sich somit an den Bremsenanschlüssen 13, 14 ein jeweils reduzierter effektiver
Spannungspegel.
[0058] Die Thyristoren T2 bzw. T3 des Gleichrichterelements 10 der ersten Gleichrichtereinrichtung
3 und des Gleichrichterelements 9 der zweiten Gleichrichtereinrichtung 4 werden hierbei
nicht angesteuert.
[0059] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass sich die rückwärtigen Netzbelastungen am Versorgungsanschluss
12, die sich durch Abschalten der Halbwellen mit den Thyristoren ergeben, zu einer
symmetrischen Belastung am Versorgungsanschluss addieren.
[0060] Das elektronische Abschaltelement 30 in Fig. 1 kann auf zweierlei Weise eingesetzt
werden. Zum einen kann bei durchlässigem elektronischen Abschaltelement 30 ein Magnetfeld,
das sich in den jeweiligen Bremsenmagneten 15, 16 aufgebaut hat und das nach Abschalten
des jeweiligen Bremsenanschlusses 13, 14 abgebaut werden muss, aufgrund der Freilaufdioden
25, 26 verzögert abgebaut werden. Dies hat zur Folge, dass die Aufzugsbremsen 17 jeweils
langsamer einfallen.
[0061] Um dieses Einfallen - beispielsweise in Notsituationen - zu beschleunigen, kann zusätzlich
das elektronische Abschaltelement 30 eingesetzt werden, um den jeweiligen ersten Freilaufzweig
27 bzw. zweiten Freilaufzweig 28 zu unterbrechen. Auf diese Weise wird dem Beharrungsvermögen
des Magnetfelds in den Bremsenmagneten 15, 16 entgegengewirkt, so dass die Aufzugsbremsen
17 schneller einfallen.
[0062] Zusätzlich kann das elektronische Abschaltelement 30 benutzt werden, um die Abschaltung
der Bremsenanschlüsse 13, 14 sicher, das heißt unabhängig oder zusätzlich zu den bereits
erwähnten Abschaltungen durch Ansteuerung der Phasenanschnittmittel 22, durchzuführen.
[0063] Sollen die Bremsenanschlüsse 13, 14 komplett abgeschaltet werden, so werden jeweils
beide Thyristoren T1, T2 bzw. T3, T4 der Phasenanschnittmittel 22 der Gleichrichterelemente
9, 10 in einen sperrenden Zustand geschaltet.
[0064] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
1. Bauteile und Funktionseinheiten, die funktionell und/oder konstruktiv zu Bauteilen
beziehungsweise Funktionseinheiten des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 und Figur
2 identisch oder gleichartig sind, sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und
nicht noch einmal gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu Figur 1 und Figur 2 gelten
daher zu Figur 3 entsprechend.
[0065] Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 fehlen gegenüber dem Schaltplan
gemäß Figur 1 die Zweige 6 mit den Thyristoren T2 und T3, und die Zweige 8 mit den
zugehörigen Dioden 11 bzw. 12.
[0066] Die Gleichrichtereinrichtungen 3, 4 haben als Gleichrichterbrücken daher nur je zwei
Zweige 5, 7, von denen ein Zweig 5 ein erster Zweig mit einem Phasenanschnittmittel
22 und ein weiterer Zweig 7 ein zweiter Zweig ohne Phasenanschnittmittel ist.
[0067] Der Bremsenanschluss 13 erhält daher nur eine Halbwelle der Versorgungsspannung oder
einen Teil davon, wenn der Thyristor T1 gezündet ist. Der Bremsenanschluss 14 erhält
dagegen die jeweils andere Halbwelle der Versorgungsspannung oder einen Teil davon,
wenn der Thyristor T2 gezündet ist.
[0068] Wenn die Belastungen an den Bremsenanschlüssen 13, 14 miteinander vergleichbar sind,
kann durch eine (zeitlich) symmetrische Ansteuerung der Phasenanschnittmittel 22 eine
symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses erreicht werden.
[0069] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
1. Bauteile und Funktionseinheiten, die funktionell und/oder konstruktiv zu Bauteilen
beziehungsweise Funktionseinheiten der Ausführungsbeispiele gemäß Figur 1 bis Figur
3 identisch oder gleichartig sind, sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und
nicht noch einmal gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu Figur 1 bis Figur 3 gelten
daher zu Figur 4 entsprechend.
[0070] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 unterscheidet sich von den vorangehenden Ausführungsbeispielen
dadurch, dass jede Gleichrichtereinrichtung 3, 4 als Gleichrichterbrücke drei Zweige
5, 6, 7 aufweist, wobei der gegenüber Figur 1 jeweils fehlende Zweig 8 ersatzweise
in der jeweils anderen Gleichrichtereinrichtung 13, 14, dort als Zweig 7, mitgenutzt
wird.
[0071] Die Funktionsweise des Ausführungsbeispiels unterscheidet sich daher von dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 nicht, und es werden bei gezündeten Thyristoren T1, T2, T3, T4 beide
Halbwellen beiden Bremsenanschlüssen 13, 14 zugeführt.
[0072] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Abschaltelement 30 hinter dem Abschnitt
29, also zwischen dem Abschnitt 29 und den Gleichrichtereinrichtungen 3, 4, angeordnet.
[0073] Statt des Abschaltelements 30 in Figur 1 kann bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
auch jedem Bremsenanschluss 13, 14 ein separates Abschaltelement 30, das dann jeweils
nur einen Bremsenanschluss 15 oder 16 abschaltet, vorhanden sein. Diese Abschaltelemente
können jeweils innerhalb oder außerhalb der Freilaufzweige 27, 28 angeordnet sein.
[0074] Bei der Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung 1 wird vorgeschlagen, eine Versorgungsspannung
aus einem Versorgungsanschluss 2 über wenigstens eine Gleichrichtereinrichtungen 3,
4 mit Gleichrichterelementen 9, 10, 11, 12 wenigstens einem Bremsenanschluss 13, 14
zuzuführen, wobei in wenigstens zwei Zweigen 5, 6, 7, 8 der wenigstens einen Gleichrichtereinrichtung
3, 4 jeweils ein Phasenanschnittmittel 22 angeordnet ist, mit welchem ein effektiver
Spannungspegel an den wenigstens einen Bremsenanschluss 13, 14 reduzierbar ist.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 1
- Bremsenansteuerungseinrichtung
- 2
- Versorgungsanschluss
- 3
- (erste) Gleichrichtereinrichtung
- 4
- (zweite) Gleichrichtereinrichtung
- 5, 6
- (erster) Zweig
- 7, 8
- (zweiter) Zweig
- 9, 10, 11, 12
- Gleichrichterelement
- 13
- (erster) Bremsenanschluss
- 14
- (zweiter) Bremsenanschluss
- 15, 16
- Bremsenmagnet
- 17
- Aufzugsbremse
- 18, 19
- Phase
- 20, 21
- Pol
- 22
- Phasenanschnittmittel
- 23
- Steuereingang
- 24
- elektronische Ansteuerungsschaltung
- 25
- erste Freilaufdiode
- 26
- zweite Freilaufdiode
- 27
- erster Freilaufzweig
- 28
- zweiter Freilaufzweig
- 29
- Abschnitt
- 30
- elektronisches Abschaltelement
- 31
- gemeinsamer Verbindungspunkt
1. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1), mit einem Versorgungsanschluss (2), mit
zwei dem Versorgungsanschluss (2) nachgeschalteten Gleichrichtereinrichtungen (3,
4) mit je wenigstens einem ersten Zweig (5, 6), wobei in jedem ersten Zweig (5, 6)
ein Gleichrichterelement (9, 10) angeordnet ist, und mit zwei Bremsenanschlüssen (13,
14) für eine elektromagnetisch betätigbare Aufzugsbremse (17), wobei je ein Bremsenanschluss
(13, 14) einer der zwei Gleichrichtereinrichtungen (3, 4) nachgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der ersten Zweige (5, 6) ein Phasenanschnittmittel (22) angeordnet ist und
dass wenigstens ein elektronisches Abschaltelement (30) ausgebildet ist, mit welchem
wenigstens einer der zwei Bremsenanschlüsse (13, 14) abschaltbar ist.
2. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei ersten Zweige (5, 6) mit unterschiedlichen Phasen (18, 19) des Versorgungsanschlusses
(2) und/oder dass das Phasenanschnittmittel (22) an dem Gleichrichterelement (9, 10,
11, 12) des jeweiligen ersten Zweigs (5, 6) ausgebildet ist, insbesondere wobei das
Gleichrichterelement (9, 10, 11, 12) ein Thyristor (T1, T2, T3, T4) ist.
3. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gleichrichtereinrichtung (3, 4) wenigstens zwei, insbesondere vier, Zweige (5,
6, 7, 8) hat, in denen jeweils ein Gleichrichterelement (9, 10, 11, 12) angeordnet
ist, wobei wenigstens ein Zweig der wenigstens zwei Zweige (5, 6, 7, 8) als zweite
Zweige (7, 8) keine Phasenanschnittmittel (22) aufweist und/oder das jeweilige Gleichrichterelement
(9, 10, 11, 12) in wenigstens einem Zweig der wenigstens zwei Zweige (5, 6, 7, 8)
als zweiter Zweig (7, 8) unangesteuert und/oder unansteuerbar ist, und/oder dass eine
elektronische Ansteuerungsschaltung (24) zu einer Ansteuerung der Phasenanschnittmittel
(22), bei welcher sich eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses (2)
ergibt, eingerichtet ist.
4. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oder eine elektronische Ansteuerungsschaltung (24) der Phasenanschnittmittel
(22) zum Bereitstellen von wenigstens zwei unterschiedlichen, von Null verschiedenen
effektiven Spannungspegeln an dem wenigstens einen Bremsenanschluss (13, 14) eingerichtet
ist.
5. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem wenigstens einen Bremsenanschluss (13, 14) eine Freilaufdiode (25, 26) angeordnet
ist, insbesondere wobei in einem die Freilaufdiode (25, 26) enthaltenden Freilaufzweig
(27, 28) das elektronisches Abschaltelement (30) angeordnet ist, und/oder dass das
elektronische Abschaltelement (30) ein Feldeffekttransistor (S2) ist.
6. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zwei Gleichrichtereinrichtungen (3, 4) eine erste Gleichrichtereinrichtung
(3) und eine weitere der zwei Gleichrichtereinrichtungen (3, 4) eine zweite Gleichrichtereinrichtung
(4) ist und dass der erste Zweig (5, 6) der zweiten Gleichrichtereinrichtung (4) symmetrisch
zu dem ersten Zweig der ersten Gleichrichtereinrichtung (3) ausgebildet ist.
7. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die oder eine elektronische Ansteuerungsschaltung (24) zu einer Ansteuerung der Phasenanschnittmittel
(22) der ersten Gleichrichtereinrichtung (3, 4) und der zweiten Gleichrichtereinrichtung
(4), bei welcher sich eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses (2) ergibt,
eingerichtet ist.
8. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die oder eine elektronische Ansteuerungsschaltung (24) der Phasenanschnittmittel
(22) zu einer wechselseitigen, vorzugsweise symmetrischen, Ansteuerung, insbesondere
in unterschiedlichen Halbwellen einer Versorgungsspannung, eines Phasenanschnittmittels
(22) zu dem ersten Bremsenanschluss (13) und eines Phasenanschnittmittels (22) zu
dem zweiten Bremsenanschluss (14), insbesondere die mit unterschiedlichen Phasen des
Versorgungsanschlusses verbunden sind, eingerichtet ist.
9. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bremsenanschlüsse (13, 14) mit dem elektronischen Abschaltelement (3) gemeinsam
abschaltbar sind und/oder dass das elektronisches Abschaltelement (30) in einem gemeinsamen
Abschnitt (29) des oder eines Freilaufzweigs (27) des ersten Bremsenanschlusses (13)
und eines Freilaufzweigs (28) des zweiten Bremsenanschlusses (14) angeordnet ist.
10. Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verzögerungseinrichtung zu einem zeitversetzten Zuschalten des ersten Bremsenanschlusses
(13) und des zweiten Bremsenanschlusses (14) eingerichtet ist und/oder dass die Gleichrichtereinrichtungen
(3, 4) jeweils als Gleichrichterbrücken ausgebildet sind oder jeweils eine Gleichrichterbrücke
umfassen.
11. Verfahren zur Ansteuerung einer Aufzugsbremse (17), wobei zwei Bremsenmagnete (15,
16) der Aufzugsbremse (17) über je eine Gleichrichtereinrichtung (3, 4) mit je einem
erstenZweig (5, 6), wobei in jedem ersten Zweig (5, 6) ein Gleichrichterelement (9,
10) angeordnet ist, aus einem Versorgungsanschluss (2) bestromt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der ersten Zweige (5, 6) eine Phasenanschnittsteuerung durchgeführt wird,
wobei bei einem Abschalten der Bremsenmagneten (15, 16) mit der Phasenanschnittsteuerung
die Bremsenmagnete (15, 16) zusätzlich mit wenigstens einem elektronischen Abschaltelement
(30) abgeschaltet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Phasenanschnittsteuerungen in jedem ersten Zweig (5, 6) wenigstens zwei
von Null verschiedene effektive Spannungspegel an dem Bremsenmagneten (15, 16) eingestellt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bremsenmagnete (15, 16) redundant über jeweils eine Gleichrichtereinrichtung
(3, 4), in der jeweils in wenigstens zwei Zweigen (5, 6, 7, 8) eine Phasenanschnittsteuerung
durchgeführt wird, bestromt werden, wobei durch die Phasenanschnittsteuerungen, insbesondere
in unterschiedlichen Halbwellen einer Versorgungsspannung am Versorgungsanschlusses
(2), der Gleichrichtereinrichtungen (3, 4) eine symmetrische Belastung des Versorgungsanschlusses
(2) erreicht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Phasenanschnittsteuerung in unterschiedlichen Halbwellen in zwei unterschiedlichen
Bremsenmagneten (15, 16) zugeordneten Zweigen jeder Gleichrichtereinrichtung (13,
14), die mit unterschiedlichen Phasen (18, 19) des Versorgungsanschlusses (2) verbunden
sind, durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Abschalten der zwei-Bremsenmagneten (15, 16) zusätzlich jeweils eine Freilaufdiode
(25, 26) von den Bremsenmagneten (15, 16) getrennt wird und/oder dass eine Aufzugsbremsenansteuerungseinrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 verwendet wird.