[0001] Die Erfindung betrifft eine Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung mit einer motorbetriebenen
Wickelwelle, sowie eine Lageranordnung zur Lagerung eines Endes der motorgetriebenen
Wickelwelle an einem zugeordneten Seitenteil eines Wickelwellenkastens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 29 804 060 U1 zeigt eine Lageranordnung zur Lagerung eines Wickelwellenendes an einem Seitenteil,
wobei das Seitenteil eine Aufnahme für eine an dem motorseitigen Wickelwellenende
angebrachte Lagerplatte aufweist. Quer zur Wickelwellenachsrichtung sind dabei an
den oberen und unteren Seiten der Aufnahme Führungsbahnen vorgesehen, in die die Lagerplatte
von der Seite her eingeschoben werden kann. Nach dem Einschieben der Lagerplatte in
die Aufnahme an dem Seitenteil wird noch ein weiteres Abschlussstück nachgeschoben,
um die Lagerplatte in ihrer eingeschobenen Endposition zu fixieren. Dabei ist die
Lagerplatte einteilig mit dem Antriebsmotor der Wickelwelle ausgebildet, so dass das
Einschieben der Lagerplatte in die Aufnahme bei an dem Motor und damit der gesamten
Wickelwelle angeformter Lagerplatte erfolgen muss. In den meisten Fällen steht der
dafür nötige Montageraum bei heutigen Rollläden oder anderen Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtungen
jedoch nicht zur Verfügung.
[0003] Andere Lösungen zeigen daher Lagerplatten, die Wellenaufnahmen für das motorseitige
Ende einer Wickelwelle aufweisen, an denen die Wickelwelle mit entsprechenden Adaptern
nach dem Einsetzen der Lagerplatte an dem zugeordneten Kastenseitenteil befestigt
werden kann. So zeigt die europäische Patentanmeldung
EP 1 160 414 A1 eine mit seitlichen Laschen in Hintergriff an entsprechenden Ausnehmungen am Kastenseitenteil
bringbare Lagerplatte mit einer Wellenaufnahme, in die die Wickelwelle mit einem am
Wickelwellenmotor angebrachten Adapter nachträglich einführbar ist.
[0004] Weitere Lageranordnungen gehen darauf, die Position der Wickelwelle im Kasten besser
einstellbar zu machen. So zeigt die französische Patentanmeldung
FR 2 781 837 A1 eine Lagerplatte, die sich an ihrem einen Ende an eckseitigen Wänden im Kastenseitenteil
abstützt und auf unterschiedlicher Höhe Kerben aufweist, in die ein stirnseitig am
Motor angebrachter Adapter mit entsprechenden Vorsprüngen eingeschoben werden kann.
[0005] In die gleiche Richtung bei noch weiter erhöhter Anzahl von Einstellmöglichkeiten
der Lage der Wickelwelle im Wickelwellenkasten geht die europäische Patentanmeldung
EP 1 184 534 A2, wobei dort ein relativ breites, die Wellenaufnahme tragendes Einsteckstück in unterschiedlichen
Positionen in eine entsprechende Ausnehmung in der Kastenwand einsteckbar ist.
[0006] Diesen Lösungen gemein ist, dass sich zwar eine relativ feine Einstellmöglichkeit
für die Positionierung der Wickelwelle im Kasten ergibt, welche gleichzeitig jedoch
eine erhöhte Präzision der Arbeit auf der Baustelle erfordert.
[0007] Mit wieder anderen Lösungsansätzen wurde versucht, eine universelle Motorlagerung
zu schaffen, die die Lagerung der Wickelwelle in unterschiedlichen Kästen mit unterschiedlich
dimensionierten Kastenseitenteilen erlaubt.
[0008] So zeigt die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2005 005 544 U1 eine Lagerplatte, an die die Wickelwelle mit ihrem motorseitigen Ende geschraubt
wird. Die Lagerplatte dient dabei der drehfesten Abstützung der Wickelwelle und ist
diagonal entlang der Kastenseitenwand verschiebbar, wohingegen der Wickelwellenmotor
auf einem Lagerzapfen aufgenommen ist, um so die drehfeste Abstützung des motorseitigen
Endes der Wickelwelle in unterschiedlich dimensionierten Kastenseitenteilen zu bewerkstelligen.
Ähnliches zeigt die internationale Patentanmeldung
WO 2013/124 494 A1. Auch bei diesen Universallagerplatten ist der Einstellaufwand auf der Baustelle
erheblich.
[0009] Weniger komplex und damit auf der Baustelle einfacher zu handhaben ist die in der
europäischen Patentanmeldung
EP 2 677 106 A1 vorgeschlagene Lösung, bei der an der eckseitig am Kasten abstützbaren Motorlagerplatte
zwei als Aufnahme für das motorseitige Ende der Wickelwelle dienende, runde Ausnehmungen
mit Versatz zueinander vorzusehen. Damit kann die Wickelwelle immerhin in zwei unterschiedlichen
Positionen im Kasten bzw. die Lagerung in zwei unterschiedliche Wickelwellenkästen
eingesetzt werden, wobei die Montageschwierigkeiten überschaubar bleiben. Allerdings
bedeuten die beiden Ausnehmungen der Lagerplatte eine nicht unwesentliche Schwächung
der Tragfähigkeit der Lagerplatte, was insbesondere bei zwei gewünschten Positionierungsmöglichkeiten
der Wickelwelle zum Tragen kommt, die nur wenig voneinander abweichen, was eine relativ
große Überschneidung der beiden Öffnungen bedeuten würde.
[0010] Gegenüber der in der
EP 1 160 414 A1 gezeigten Lösung ist zudem die Befestigung der Lagerplatte an dem Kastenseitenteil
wohl relativ aufwendig, weil anders als dort das Kastenseitenteil nicht besonders
an die Lagerplatte angepasst ist, sondern ein Anschrauben derselben oder dergleichen
erfordert.
[0011] Ausgehend von der
EP 1 160 414 A1 ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung
und eine Lageranordnung für ein Wickelwellenende der Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung
zu schaffen, mit denen bei einfacher Montage eine für mehrere Varianten von Wickelwellenantrieben
und Wickelwellenkästen passende Lagerung der Wickelwelle am Seitenteil möglich wird.
[0012] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Lageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, hinsichtlich der Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 11.
[0013] Die erfindungsgemäße Lageranordnung weist ein Seitenteil und eine Lagerplatte auf.
An dem Seitenteil befindet sich eine Plattenaufnahme, in die die Lagerplatte von der
im eingebauten Zustand der Wickelwelle zugewandten Seite her in Richtung der Wellenachse,
also frontal einsetzbar ist, wozu die Lagerplatte einen in die Plattenaufnahme passenden,
plattenförmigen Flachkörper aufweist, an dem eine Wellenaufnahme für das Wickelwellenende
vorgesehen ist, welches über die Lageranordnung abgestützt werden soll. Weiterhin
hat die Plattenaufnahme auf zwei gegenüberliegenden Seiten quer zur Wellenachse verlaufende,
parallele Seitenführungen und der Flachkörper der Lagerplatte zwei entsprechende,
an den Seitenführungen geführte Verschiebeseiten. Die frontal in die Plattenaufnahme
eingesetzte Lagerplatte lässt sich dann mit ihren beiden Verschiebeseiten entlang
der Seitenführungen aus einer Ausgangsposition in eine Endposition verschieben.
[0014] Die Langeranordnung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass sie ein Einsetzen
und ein dreh- und ortsfestes Festlegen der Lagerplatte in der Plattenaufnahme in genau
zwei Stellungen zulässt, nämlich einer Standardstellung und einer demgegenüber um
180° um die der Wickelwelle im eingebauten Zustand zugeordnete Wellenachse gedrehten
Variantenstellung. Die erfindungsgemäße Lageranordnung zeichnet sich zudem dadurch
aus, dass die Wellenaufnahme an einer solchen außermittigen Position auf dem Flachkörper
der Lagerplatte angeordnet ist, dass sie bei in der Variantenstellung in der Plattenaufnahme
festgelegter Lagerplatte einen Versatz zur Position der Wellenaufnahme bei in der
Standardstellung in der Plattenaufnahme festgelegter Lagerplatte aufweist.
[0015] Dadurch, dass die Lagerplatte in nur genau zwei Stellungen in die Plattenaufnahme
einsetzbar ist, wird eine einfache Montage an der nach Art der
EP 1 160 414 A1 an die Lagerplatte angepassten Plattenaufnahme am Kastenseitenteil sichergestellt,
durch die außermittige Positionierung der Wellenaufnahme auf dem Flachkörper der Lagerplatte
jedoch eine universellere Einsatzmöglichkeit der Lageranordnung bereitgestellt. In
einem Wickelwellenkasten kann die Wickelwelle somit in zwei Positionen angeordnet
werden, was etwa bei unterschiedlich langen Behängen und damit unterschiedlich dicken
Ballen auf den Wickelwellen erforderlich sein kann. Zudem kann die gleiche Wickelwelle
mit dem gleichen Behang in zwei unterschiedlichen Wickelwellenkästen mit unterschiedlichen
Seitenteilen, die jedoch jeweils die gleiche Plattenaufnahme aufweisen, an den dafür
nötigen, unterschiedlichen Positionen abgestützt werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung weist die erfindungsgemäße
Lageranordnung an zumindest einem Wickelwellenende auf. Eine noch einfachere Montage
und weitergehende Modularisierung nach dem Baukastenprinzip ergibt sich, wenn die
Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung an ihrem motorseitigen Wickelwellenende eine
Lagerplatte aufweist, welche eine zur drehfesten Abstützung des motorseitigen Wickelwellenendes
geeignete Wellenaufnahme aufweist und an ihrem anderen Ende eine Lagerplatte, die
ein zur drehbaren Lagerung des motorabgewandten Wickelwellenendes geeignete Wellenaufnahme
aufweist, die beiden Flachkörper der beiden Lagerplatten jedoch gleich dimensioniert
sind und die Wellenaufnahmen auf den Flachkörpern so angeordnet sind, dass im eingebauten
Zustand die Position der Wellenaufnahme auf dem Flachkörper der einen Lagerplatte
der Position der Wellenaufnahme auf dem Flachkörper der anderen Lagerplatte entspricht.
Entsprechend kann die Lagerplatte jedoch auch auf andere Antriebsarten (z.B. Gurtantrieb
oder Kurbelantrieb) angepasste Wellenaufnahmen aufweisen, so dass mehrere Varianten
an Lagerplatten existieren können. Alle diese Varianten besitzen jedoch dieselbe Mimik
zur Einbringung in die Plattenaufnahme am Seitenteil, so dass ein modularer Aufbau
einer ganzen Rollladenserie oder sogar unterschiedlicher Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtungen
(Rollläden, Senkrechtmarkisen etc.) nach dem Baukastenprinzip möglich ist.
[0017] Aufgrund des Versatzes der Wellenachse bzw. der Position der Wellenaufnahme auf dem
Flachkörper in Standardstellung gegenüber derjenigen auf dem Flachkörper in Variantenstellung
unterscheiden sich die Lagerplatten, die für den Einbau an einem linken Seitenteil
des Wickelwellenkastens vorgesehen sind, von denjenigen, die für den Einbau an einem
rechten Seitenteil vorgesehen sind. In den meisten Fällen weist die Lagerplatte daher
vorteilhaft eine Kodierung auf, beispielsweise in Form einer eingeformten oder aufgedruckten
Beschriftung oder bestimmter Positionsmarken, welche angibt, auf welche Seite der
beiden Seiten des Wickelwellenkastens die Lagerplatte gehört. Da die Positionen der
Wellenachse in Standardstellung und in Variantenstellung möglicherweise auch nur wenig
voneinander abweichen können, ist es zudem sinnvoll, die Lagerplatte mit einer Kodierung
zu versehen, die angibt, ob sie sich in Standardstellung oder (über Kopf) in Variantenstellung
befindet. Bei einer als Beschriftung ausgebildeten Kodierung, die kastenseitig auf
die Lagerplatte gehört, ergibt sich die Kodierung Standardstellung/Variantenstellung
von selbst. Denn in Variantenstellung steht die Beschriftung auf dem Kopf.
[0018] Vorteilhaft verlaufen die Seitenführungen an der Plattenaufnahme und damit die Verschiebeseiten
des Flachkörpers der Lagerplatte dabei in horizontaler Richtung, da in dieser Richtung
das Platzangebot auch an für enge Einbauräume vorgesehene Kastenseitenteile am größten
ist. Insbesondere im Hinblick auf diesen horizontalen Verlauf und die dadurch fehlende
Schwerkrafteigensicherung gegen ein Zurückverschieben der Lagerplatte aus der Endposition
in Richtung zur Ausgangsposition hin weist die Lageranordnung vorteilhaft eine Querverriegelungseinrichtung
auf, mit der die Lagerplatte in der Endposition gegen Zurückverschieben verriegelbar
ist.
[0019] Die Querverriegelungseinrichtung lässt sich dabei besonders montagefreundlich und
kostengünstig realisieren, wenn sie ein Klemm- oder Raststück aufweist, welches bei
in der Endposition befindlicher Lagerplatte zwischen einem auf Seiten der Ausgangsposition
befindlichen Randabschnitt der Plattenaufnahme und einem dem Rand in der Standardstellung
oder der Variantenstellung jeweils zugewandten Seitenabschnitt klemm- oder rastbar
ist.
[0020] Weiterhin vorteilhaft weist die Lageranordnung als Sicherheit gegen Herausziehen
der Lagerplatte aus der Plattenaufnahme in Wellenachsrichtung zum Kasteninneren hin
eine Längsverriegelungseinrichtung auf, mit der die Lagerplatte in der Endposition
gegen Herausziehen in Wellenachsrichtung verriegelbar ist. Zum Kastenäußeren hin stützt
sich die Lagerplatte dagegen in der Plattenaufnahme ab.
[0021] Vorteilhaft ist die Längsverriegelungseinrichtung dabei an den beiden Seitenführungen
bzw. Verschiebeseiten ausgebildet. So kann die Längsverriegelungseinrichtung jeweils
eine zinnenartige Reihe von Haltelaschen an den beiden Seitenführungen der Plattenaufnahme
aufweisen, denen jeweils eine zinnenartige Reihe von Hintergriffslaschen an den beiden
Verschiebeseiten der Lagerplatte zugeordnet ist, wobei die Reihen von Hintergriffslaschen
beim Einsetzen der Lagerplatte in die Ausgangsposition in der Plattenaufnahme die
Reihen von Haltelaschen durchgreifen und nach dem Verschieben in die Endposition hintergreifen.
[0022] Besonders bevorzugt weist der Flachkörper der Lagerplatte dabei eine insgesamt punktsymmetrische
Form auf. Denn dann kann eine auf seiner einen Seite vorgesehene Anschlagskante an
der Plattenaufnahme unabhängig davon als Anschlag dienen, ob die Lagerplatte in Standardstellung
oder in Variantenstellung in die Plattenaufnahme eingesetzt ist. Ebenso unabhängig
davon, ob die Lagerplatte in Standardstellung oder in Variantenstellung in die Plattenaufnahme
eingesetzt ist, passt das als Querverriegelungseinrichtung dienende Klemmstück dann
zwischen die gegenüberliegende Seitenkante des Flachkörpers und eine zugeordnete Wand
der Plattenaufnahme. Dadurch entsteht ein nahezu vollständig umlaufender Formschluss
zwischen Lagerplatte, Seitenteil und Sperrglied, der ein selbstständiges Lösen, beispielsweise
durch Erschütterungen während des Transports, effektiv verhindert.
[0023] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Lageranordnung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung vor dem Zusammenbau;
- Figur 2
- eine teilausgeschnittene Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Lageranordnung bei
in die Plattenaufnahme eingesetzter Lagerplatte;
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Ansicht nach dem Verschieben der Lagerplatte aus einer
Ausgangsposition in eine Endposition;
- Figur 4
- eine der Figur 3 entsprechende Ansicht, wobei jedoch die Lagerplatte in einer gegenüber
der in Fig. 3 gezeigten Standardstellung um 180° gedrehten Variantenstellung in die
Plattenaufnahme eingesetzt wurde;
- Figur 5
- eine perspektivische Teilansicht der in den Figuren 1-4 gezeigten Lageranordnung vor
dem Einrasten eines Querverriegelungsraststücks;
- Figur 6
- eine Seitenansicht der in den Figuren 1-5 gezeigten Lageranordnung nach dem Einrasten
des Querverriegelungsraststücks;
- Fig. 7 u.8
- eine Gegenüberstellung der Lagerplatte der in den Figuren 1-6 gezeigten Lageranordnung
und einer für das gegenüberliegende Wellenende der Wickelwelle vorgesehene Lagerplatte
einer ansonsten jedoch grundsätzlich gleich aufgebauten Lageranordnung;
- Fig. 9 u.10
- eine Gegenüberstellung der für den Einbau auf einer rechten Kastenseite vorgesehenen
Lagerplatte der in den Figuren 1-7 gezeigten Lagerplatte mit einer für den Einbau
auf einer linken Kastenseite ausgebildeten, aber ansonsten grundsätzlich gleich aufgebauten
Lagerplatte.
[0024] Zunächst wird Bezug genommen auf die Fig. 1, welche eine Lageranordnung zeigt, die
ein Kastenseitenteil 1 mit einer Plattenaufnahme 4 aufweist, sowie eine Lagerplatte
2, die in die Plattenaufnahme 4 einsetzbar ist. Die Lagerplatte 2 weist dabei einen
plattenförmigen Flachkörper mit einer zur Aufnahme eines motorseitigen Wickelwellenendes
ausgebildeten Wellenaufnahme 5 auf. Die Wellenaufnahme 5 hat dabei eine zylindrisch
von dem Flachkörper vorspringende Wand, an der radial nach innen abstehende Haltelaschen
vorgesehen sind. Zudem weist die Lageranordnung eine runde Adapterscheibe 3 auf, die
an dem stirnseitigen Ende des Rohrmotors der Wickelwelle anbringbar ist und radial
vorspringende Hintergriffslaschen aufweist, die sich nach dem Einschieben in die Wellenaufnahme
5 durch Verdrehen in Hintergriff an den dort vorgesehenen Haltelaschen bringen lassen.
Weiterhin ist eine nicht dargestellte Verriegelungseinrichtung vorgesehen, um das
Motorende an seiner Adapterscheibe 3 in der Wellenaufnahme 5 gegen Verdrehen zu verriegeln.
[0025] Der Flachkörper der Lagerplatte 2 weist dabei zwei horizontal verlaufende, einander
gegenüberliegende Seitenkanten bzw. Verschiebeseiten 2a auf, denen an der Plattenaufnahme
4 entsprechende Seitenführungen bzw. Führungsbahnen 4a zugeordnet sind. Die Seitenführungen
4a weisen dabei auf der von der Wickelwelle abgewandten Kastenaußenseite Randabschnitte
auf, an denen sich die Lagerplatte 2 axial abstützen kann, sowie im rechten Winkel
dazu horizontal verlaufende Wandabschnitte, an denen die Lagerplatte 2 horizontal
verschieblich abgestützt ist.
[0026] Die Figur 2 zeigt die in die Plattenaufnahme 4 eingesetzte Lagerplatte 2. Man erkennt
die an den Verschiebeseiten 2a nach außen vorspringenden Hintergriffslaschen 8, welche
beim Einsetzen der Lagerplatte 2 in die Plattenaufnahme 4 durch entsprechende Rücksprünge
zwischen an den Seitenführungen 4a nach innen hin vorstehenden Haltelaschen 9 geschoben
werden bzw. diese durchgreifen. In der Darstellung der Fig. 2 befindet sich die Lagerplatte
2 dabei in ihrer in die Plattenaufnahme 4 eingesetzten Ausgangsposition vor einem
Verschieben entlang der Seitenführungen 4a in die in der Fig. 3 dargestellten Endposition.
Dabei dient ein Seitenrand 4c auf Seiten der Ausgangsposition, also auf der Seite,
auf der sich die Lagerplatte 2 in der Ausgangsposition befindet, als Führung der Lagerplatte
2 beim Einsetzen in die Plattenaufnahme 4, an der die Lagerplatte 2 mit ihrem entsprechenden
Seitenrand 2c entlanggleitet. Die Lagerplatte 2 weist dabei einen plattenförmigen
Flachkörper auf, der die Wellenaufnahme 5 trägt. Der plattenförmige Flachkörper ist
dabei punktsymmetrisch ausgebildet und weist daher auf der dem Seitenrand 2c gegenüberliegenden
Seite einen identisch verlaufenden, nämlich in der Einbaustellung vertikalen Seitenrand
2b auf. Dem Seitenrand 2b ist wiederum ein entsprechender Seitenrand 4b an der Plattenaufnahme
4 zugeordnet, der, wie Fig. 3 zeigt, als Anschlag für die in die Endposition verschobene
Lagerplatte 2 dient.
[0027] Wie aus der Zusammenschau der Fig. 3 und 4 hervorgeht, ist die Lagerplatte 2 dabei
auch hinsichtlich einer horizontalen Symmetrieachse symmetrisch, so dass sie sich
in der in Fig. 3 gezeigten Standardstellung, aber auch in einer dazu um 180° um die
Wellenachse gedrehten, in Fig. 4 gezeigten Variantenstellung in die Plattenaufnahme
4 einsetzen lässt. Da sich die Wellenaufnahme 5 außermittig auf dem Flachkörper der
Lagerplatte 2 befindet, lässt sich dadurch die Platzierung der Wickelwelle am Seitenteil
1 aus der in Fig. 3 gezeigten Lage diagonal nach unten in die in Fig. 4 gezeigte Lage
verschieben, in dem man die Lagerplatte 2 anstatt in ihrer Standardstellung in ihrer
Variantenstellung in die Plattenaufnahme 4 einsetzt.
[0028] Wie den Fig. 5 und 6 zu entnehmen ist, dient ein quaderförmiges Raststück 6 als Querverriegelungseinrichtung
gegen ein unerwünschtes Verschieben der in Endposition befindlichen Lagerplatte 2
in Horizontalrichtung. Das Raststück 6 weist dazu einen Rastvorsprung 6a auf, mit
dem es beim Einsetzen in den Zwischenraum zwischen dem vertikalen Seitenrand 4c der
Plattenaufnahme 4 und dem vertikalen Seitenrand 2c der Lagerplatte 2 in Hintergriff
an den Flachkörper der Lagerplatte 2 gebracht wird. Wie man der Fig. 6, aber auch
den Fig. 3 und 4 entnimmt, befinden sich die Hintergriffslaschen 8 der Lagerplatte
3 bei in der Endposition befindlicher Lagerplatte 2 in Hintergriff an den Haltelaschen
9 der Plattenaufnahme 4.
[0029] Die Lageranordnung eignet sich jedoch nicht nur zur Abstützung eines motorseitigen
Wickelwellenendes. Vielmehr kann dieselbe Mimik auch zum Einbringen der Lagerplatte
2 in die Plattenaufnehmung 4 an einer Lagerplatte 102 vorgesehen sein, welche als
Wellenaufnahme einen Lagerzapfen 105 für das motorabgewandte, also drehbar zu lagernde
Ende der Wickelwelle trägt, wie aus einer Zusammenschau der Fig. 7 und 8 deutlich
wird.
[0030] Selbstverständlich lässt sich dieses Konzept sowohl bei Rollläden oder anderen Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtungen
anwenden, bei denen sich das motorseitige Wickelwellenende auf der rechten Kastenseite
befindet, als auch bei solchen, bei denen sich das motorseitige Wickelwellenende auf
der linken Kastenseite befindet. Die Fig. 9 und 10 zeigen entsprechende Lagerplatten
202 zur Anordnung auf der linken Kastenseite bzw. 2 zur Anordnung auf der rechten
Kastenseite. Beide tragen eine entsprechende Kodierung 7, bestehend aus den Buchstaben
"L" bzw. "R" und zwei Pfeilmarkierungen, die angeben, für welche Kastenseite die jeweilige
Lagerplatte gedacht ist. Wie man den Figuren 3 und 4 entnimmt, kann der Monteur anhand
der Kodierung 7 in jedem Fall auch erkennen, ob sich die Lagerplatte in ihrer Standardstellung
befindet oder in ihrer Variantenstellung, in der der Buchstabe dann auf dem Kopf steht.
[0031] Vorteilhafte Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsformen sind
möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu lassen.
1. Lageranordnung zur Lagerung eines Endes einer Wickelwelle einer Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung
an einem zugeordneten Seitenteil (1) eines Wickelwellenkastens, mit:
dem Seitenteil (1), welches eine Plattenaufnahme (4) aufweist, in die eine Lagerplatte
(2; 102; 202) von der in eingebautem Zustand der Wickelwelle zugewandten Seite her
in Richtung der Wellenachse einsetzbar ist, und mit der Lagerplatte (2; 102; 202),
welche mit einem in die Plattenaufnahme (4) einsetzbaren, plattenförmigen Flachkörper
eine Wellenaufnahme (5; 105) für das Wickelwellenende trägt, wobei
die Plattenaufnahme (4) auf zwei gegenüberliegenden Seiten quer zur Wellenachse verlaufende,
parallele Seitenführungen (4a) aufweist, und die Lagerplatte (2; 102; 202) an ihrem
Flachkörper zwei entsprechende, an den Seitenführungen (4a) geführte Verschiebeseiten
(2a), so dass die in die Plattenaufnahme (4) eingesetzte Lagerplatte (2; 102; 202)
mit ihren beiden Verschiebeseiten (2a) entlang der Seitenführungen (4a) aus einer
Ausgangsposition in eine Endposition verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lageranordnung ein Einsetzen und ein dreh- und ortsfestes Festlegen der Lagerplatte
(2; 102; 202) in der Plattenaufnahme (4) in genau zwei Stellungen zulässt, einer Standardstellung
und einer demgegenüber um 180° um die Wellenachse gedrehten Variantenstellung, wobei
die Wellenaufnahme (5; 105) an einer solchen außermittigen Position auf dem Flachkörper
der Lagerplatte (2; 102; 202) angeordnet ist, dass sie bei in Variantenstellung in
der Plattenaufnahme (4) festgelegter Lagerplatte (2; 102; 202) einen Versatz zur Position
der Wellenaufnahme (5; 105) bei in Standardstellung in der Plattenaufnahme (4) festgelegter
Lagerplatte (2; 102; 202) aufweist.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (2; 102; 202) eine Kodierung (7) aufweist, insbesondere eine eingeformte
oder aufgedruckte Beschriftung, welche angibt, auf welche der beiden Seiten des Wickellwellenkastens
die Lagerplatte (2; 102; 202) gehört, und bevorzugt auch angibt, ob sich die Lagerplatte
(2; 102; 202) in Standardstellung oder Variantenstellung befindet.
3. Lageranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenführungen (4a) horizontal verlaufen und zum dreh- und ortsfesten Festlegen
der Lagerplatte (2; 102; 202) eine Querverriegelungseinrichtung (6) vorgesehen ist,
mit der die Lagerplatte (2; 102; 202) in der Endposition gegen Zurückverschieben verriegelbar
ist.
4. Lageranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverriegelungseinrichtung (6) ein Klemm- oder Raststück (6) aufweist, welches
bei in der Endposition befindlicher Lagerplatte (2; 102; 202) zwischen einen auf Seiten
der Ausgangsposition befindlichen Randabschnitt (4c) der Plattenaufnahme (4) und eine
dem Rand (4c) in der Standardstellung oder der Variantenstellung jeweils zugewandten
Seitenabschnitt (2c, 2b) klemm- oder rastbar ist.
5. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum dreh- und ortsfesten Festlegen der Lagerplatte (2; 102; 202) eine Längsverriegelungseinrichtung
(8, 9) vorgesehen ist, mit der die Lagerplatte (2; 102; 202) in der Endposition gegen
Herausziehen in Wellenachsrichtung verriegelbar ist.
6. Lageranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverriegelungseinrichtung (8, 9) jeweils eine zinnenartige Reihe von Haltelaschen
(9) an den beiden Seitenführungen (4a) der Plattenaufnahme (4) aufweist, denen jeweils
eine zinnenartige Reihe von Hintergriffslaschen (8) an den beiden Verschiebeseiten
(2a) der Lagerplatte (2; 102; 202) zugeordnet ist, welche Reihen von Hintergriffslaschen
(8) beim Einsetzen der Lagerplatte (2; 102; 202) in die Ausgangsposition in der Plattenaufnahme
(4) die Reihen von Haltelaschen (9) durchgreifen und nach dem Verschieben in die Endposition
hintergreifen.
7. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenaufnahme (4) auf ihren beiden gegenüberliegenden, jeweils der Endposition
oder der Ausgangsposition zugewandten Seiten parallele Anschlagsränder (4b, 4c) aufweisen,
wobei der Flachkörper der Lagerplatte (2; 102; 202) eine punktsymmetrische Form mit
zwei den Anschlagsrändern (4b, 4c) entsprechenden, parallelen Gegenanschlagsseiten
(2b, 2c) aufweist, so dass die Lagerplatte (2; 102; 202) in Standardstellung und in
Variantenstellung bei Erreichen der Endposition mit einer der Gegenanschlagsseiten
(2b, 2c) gegen den zugewandten Anschlagsrand (4b) läuft, und dass die Lagerplatte
(2; 102; 202) beim Einsetzen in die Plattenaufnahme (4) in Standardstellung und in
Variantenstellung an dem Anschlagsrand (4c) auf Seiten der Ausgangsposition geführt
ist.
8. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (2; 102; 202) in Standardstellung und in Variantenstellung bei Erreichen
der Endposition mit ihrer der Ausgangsposition zugewandten Gegenanschlagsseite (2c,
2b) von dem Anschlagsrand (4c) auf Seiten der Ausgangsposition gleich weit beabstandet
ist, so dass das Klemm- oder Raststück (6) zwischen diesen Anschlagsrand (4c) und
die zugewandte Gegenanschlagsseite (2c, 2b) passt.
9. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur drehfesten Lagerung des motorseitigen Wickelwellenendes eine stirnseitig an dem
Wickelwellenrohrmotor befestigbare, runde Adapterscheibe (3) vorgesehen ist, wobei
die Lagerplatte (2; 202) eine passende, Wellenaufnahme (5) aufweist, in die das motorseitige
Wickelwellenende mit seiner Adapterscheibe (3) einsteck- und darin dreh- und ortsfest
festsetzbar ist.
10. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (102) zur Lagerung des motorabgewandten Wickelwellenendes als Wellenaufnahme
(105) einen Lagerzapfen (105) aufweist, um das motorabgewandte Wickelwellenende drehbar
aufzunehmen.
11. Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung, insbesondere Rollladen, mit einem eine insbesondere
motorgetriebene Wickelwelle drehbar abstützenden Wickelwellenkasten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an einem Wickelwellenende, insbesondere dem motorseitigen Wickelwellenende
eine Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.
12. Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass am motorseitigen Wickelwellenende eine Lageranordnung nach Anspruch 9 vorgesehen
ist und am motorabgewandten Wickelwellenende eine Lageranordnung nach Anspruch 10,
wobei die Abmessungen des Flachkörpers der einen Lagerplatte (2) vorzugsweise den
Abmessungen des Flachkörpers der anderen Lagerplatte (102) entsprechen, und wobei
die Position der Wellenaufnahme (5) auf dem Flachkörper der einen Lagerplatte (2)
im eingebauten Zustand vorzugsweise der des Flachkörpers auf der anderen Lagerplatte
(102) entspricht.