[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Leuchtmittels, wobei eine
Mehrzahl von Leuchtmittel-Betriebsvariablen wie Leuchtmittelstrom und/oder Leuchtmitteltemperatur
abgespeichert wird und auf der Grundlage einer vorgegebenen, von mehreren Funktionsvariablen
abhängigen Funktion für eine Degradationsrate mit einem Satz von Funktionskonstanten
die jeweils vorhandene Degradation des Leuchtmittels berechnet wird, wobei der berechnete
Degradationsgrad zur Steuerung des Betriebs des Leuchtmittels und/oder zur Ausführung
einer Wartungsfunktion verwendet wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Beleuchtungssystem
zur Umsetzung eines solchen Verfahrens.
[0002] Ein gattungsbildendes Verfahren ist beispielsweise in der Offenlegungsschrift
DE 198 18 621 A1 beschrieben, wobei das Leuchtmittel hier Leuchtdioden umfasst. Bislang ist jedoch
kein Verfahren bekannt, welches insbesondere bei der Verwendung von Leuchtdioden als
Leuchtmittel eine genaue Steuerung von dessen Betrieb über dessen Lebenszeit durch
exakte Ermittlung der Degradation des Leuchtmittels ohne explizite Messung des Lichtstroms
ermöglicht. Eine solche Messung des Lichtstroms ist bei herkömmlichen Beleuchtungssystemen
bzw. Leuchten nur mit einem erheblichen Aufwand möglich. Eine Vorhersage der jeweiligen
Degradation des Leuchtmittels und damit eine Vorhersage des Zeitpunktes des Ausfalls
des Leuchtmittels bzw. ein Nachführen von Betriebsparametern in Abhängigkeit der aktuellen
Degradation des Leuchtmittels, insbesondere von Leuchtdioden, ist mit den bekannten
Verfahren nur sehr unzuverlässig realisierbar.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Steuerung des Betriebs eines Leuchtmittels
im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren zu verbessern, sodass beispielsweise eine
genauere Anpassung der Betriebsparameter an den aktuellen Degradationsgrad eines Leuchtmittels
durchgeführt werden kann.
[0004] Verfahrensseitig löst die Erfindung diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
von Anspruch 1. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass über
die Gesamtbetriebszeit des Leuchtmittels bis zum Erreichen einer ersten Betriebsdauerzeit
eine erste, von mehreren Funktionsvariablen und einem Satz von Funktionskonstanten
abhängige erste Funktion für die Berechnung der Degradationsrate und nach Erreichen
der ersten Betriebsdauerzeit eine zweite, von mehreren Funktionsvariablen und einem
zweiten Satz von Funktionskonstanten abhängige zweite Funktion für die Berechnung
der Degradationsrate herangezogen, d.h. für die Berechnung verwendet wird, indem die
Funktionsvariablen und die Funktionskonstanten in die Funktion zur Berechnung des
Funktionswertes eingesetzt werden. Dabei können die angegebene erste enBetriebsdauerzeit
in gleicher Weise wie die Funktion, die von vorgegebenen Funktionsvariablen abhängt
sowie die jeweiligen Funktionskonstanten für das jeweilige Leuchtmittel, insbesondere
eine Leuchtdiodeneinrichtung, spezifisch festgelegt und ausgewählt werden.
[0005] Für die Definition der Degradation D(t), d.h. des Degradationsgrades, kann der Bezug
D(t) = Φ(t)/Φ
0 angesetzt werden, wobei Φ(t) den aktuellen Lichtstrom zum Betriebszeitpunkt t und
Φ
0 den initialen Lichtstrom, d.h. den anfänglichen Lichtstrom zu Beginn des Betriebs
der jeweiligen LED-Einrichtung angibt, wobei die Betriebsbedingungen, insbesondere
ein eingestellter Dimmpegel identisch sind. Üblicherweise kann sich der Vergleich
auf einen Dimmpegel von 100 % beziehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Verlauf der Degradation von
Leuchtmittel, insbesondere von Leuchtdioden, nur sehr ungenau vorhersagbar ist. Ferner
liegen gerade bei der Verwendung von Leuchtdioden in der Regel zu Beginn ihrer Vermarktung
nur rudimentäre bzw. keine vollständigen Informationen über das Degradationsverhalten
vor. Dies betrifft insbesondere den Betrieb nach einem ersten Betriebszeitabschnitt
und auch am Ende der Lebenszeit des Leuchtmittels. Dadurch, dass die gesamte Betriebsdauerzeit
bis zum Austausch des Leuchtmittels erfindungsgemäß in zumindest zwei Zeitabschnitte
aufgeteilt wird, in welchen unterschiedliche Berechnungsgrundlagen in Form von unterschiedlichen
Funktionen zur Ermittlung der jeweiligen Degradationsrate und damit des jeweiligen
Degradationsgrades herangezogen werden, kann eine bislang nicht erreichte Genauigkeit,
insbesondere für Zeitabschnitte nach einigen tausend Betriebsstunden, erzielt werden.
Anders ausgedrückt, die Gesamtfunktion zur Ermittlung der jeweiligen Degradationsrate
über die gesamte Betriebsdauerzeit ist eine stückweise definierte Funktion, stückweise
in Bezug auf die jeweiligen Betriebszeitabschnitte. Damit verbunden ist eine höhere
Genauigkeit, um beispielsweise einerseits Vorhersagen über den aktuellen Degradationsgrad
des Leuchtmittels treffen zu können und darüber hinaus um exakter Betriebsparameter
nachzuführen, um die Degradation des Leuchtmittels auszugleichen, beispielsweise um
einen konstanten Lichtstrom bei vorgegebenem Dimmpegel über die gesamte Betriebsdauer
des Leuchtmittels beizubehalten.
[0007] Die jeweiligen Betriebsdauerzeiten, nach deren Ablauf die Berechnungsfunktion geändert
werden kann, können beispielsweise bei fünftausend Betriebsstunden und zehntausend
Betriebsstunden liegen. Im Rahmen der Erfindung kann es auch möglich sein, die gesamte
Betriebszeit noch weiter zu differenzieren und damit weitere Zeitabschnitte vorzusehen,
in welchen jeweils eine weitere Funktion, abhängig von mehreren Funktionsvariablen
und einem weiteren Satz von Funktionskonstanten zur Berechnung der Degradationsrate
bzw. des Degradationsgrades herangezogen wird.
[0008] Weitere zweckmäßige Weiterbildungen bzw. erfindungsgemäße Merkmale sind in der allgemeinen
Beschreibung, der Figurenbeschreibung sowie in den Figuren angegeben.
[0009] Bei bestimmten Leuchtmitteln, insbesondere LED-Einrichtungen, kann es zur weiteren
Erhöhung der Genauigkeit bei der Ermittlung der Degradationsrate bzw. des Degradationsgrades
zweckmäßig sein, nach Erreichung einer zweiten, zur ersten längeren Betriebsdauerzeit
eine dritte, von mehreren Funktionsvariablen und einem dritten Satz von Funktionskonstanten
abhängige Funktion für die Berechnung der Degradationsrate heranzuziehen. Je nach
Ausführungsform kann die Gesamtbetriebszeit des jeweiligen Leuchtmittels durch Festlegung
weiterer Betriebsdauerzeiten in weitere Zeitintervalle und damit Berechnungsintervalle
aufgeteilt sein, wobei in jeder dieser Zeitintervallen jeweils eine, von mehreren
Funktionsvariablen und einem jeweiligen Satz von Funktionskonstanten abhängige Funktion
für die Berechnung der Degradationsrate herangezogen wird.
[0010] Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, die Berechnung der Degradationsrate bis zum
Erreichen eines vorgegebenen Degradationsschwellwerts durchzuführen, wobei das Erreichen
dieses Schwellwertes eine Wartungsfunktion auslösen kann, beispielsweise eine Signalisierung
zum Austauschen des Leuchtmittels. Beispielsweise kann festgelegt sein, dass das Leuchtmittel,
insbesondere eine Leuchtdiodeneinrichtung, bei Erreichen eines Degradationsgrades
von 80% ausgetauscht wird, was damit dem besagten Degradationsschwellwert entspricht.
[0011] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt die Funktionen für die Berechnung der Degradationsrate
identisch anzunehmen, wobei jedoch die jeweiligen Sätze von Funktionskonstanten unterschiedlich
sein können.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass zumindest einige der jeweiligen Sätze von Funktionskonstanten,
welche im späteren Verlauf des Betriebs des jeweiligen Leuchtmittels zur Berechnung
der Degradationsrate bzw. der Degradation herangezogen werden, erst nach Beginn des
Betriebs des Leuchtmittels festgelegt bzw. aktualisiert werden.
[0013] Als Ansatz für die Funktion zur Berechnung der Degradationsrate
α in Abhängigkeit von mehreren Funktionsvariablen, d.h. Funktionsargumente und eines
jeweiligen Satzes von Funktionskonstanten ist eine Vielzahl von Funktionen denkbar.
[0014] Beispielsweise hat sich ein bilinearer Ansatz für
α(
TS,
I) in Bezug auf die Funktionsargumente, d.h. die Funktionsvariablen T
S und I als zweckmäßig herausgestellt, wobei T
S eine dem Leuchtmittel zugehörige Temperatur wie die Solderpoint-Temperatur einer
LED-Einrichtung und die Funktionsvariable I der Leuchtmittelstrom ist.
[0015] Für den erfindungsgemäßen Ansatz, zumindest zwei Funktionen α1, α2 bereitzustellen,
hat sich in einer anderen Ausführungsform die Verwendung des Ansatzes

als besonders zweckmäßig herausgestellt, wobei die Funktionsvariable T
S wiederum eine dem Leuchtmittel zugehörige Temperatur, beispielsweise die Solderpoint-Temperatur
einer LED-Einrichtung, die Funktionsvariable I der Leuchtmittelstrom und die Funktionsvariable
t die Zeit ist. Darüber hinaus umfasst die funktionale Darstellung der Degradationsrate
α der für die Berechnung grundsätzlich als konstant angenommenen Funktionsparameter
A
I als Vorfaktor, die Konstante E
a,i als Aktivierungsenergie und die Kontante A
I,i als ein Stromeinflussparameter, wobei i das jeweilige Zeitdauerintervall bezeichnet
und im Falle von zwei Zeitdauerintervallen für die gesamte Betriebszeitdauer des Leuchtmittels
bis zum Austausch von i = 1 - 2 läuft. Erkennbar wird dabei bezüglich des Einflusses
des Leuchtmittelstroms auf die Degradationsrate ein exponentieller Ansatz angenommen,
während für den Einfluss der dem Leuchtmittel zugeordneten Temperatur auf die Degradationsrate
ein Boltzmannansatz herangezogen wird mit einer normierten Aktivierungsenergie E
a,i. Die so angesetzte Degradationsrate α ist zeitabhängig, da die Funktionsvariablen
T
S und I zeitabhängig sind, d.h. zeitlich veränderbar sind.
[0016] Allgemein können die Funktionsvariablen, insbesondere die Funktionsvariablen T
S und I für die Berechnung der Degradationsrate und/oder des Degradationsgrades erfasst,
insbesondere gemessen und/oder berechnet werden. Darüber hinaus ist es auch möglich,
dass eine oder mehrere solcher Funktionsvariablen im Betrieb des Leuchtmittels als
Sollwert vorgegeben werden, beispielsweise ein Leuchtmittelstrom oder Dimmpegels in
Form eines Steuersignals.
[0017] Insbesondere in solchen Fällen, bei welchen das Leuchtmittel eine Leuchtdiodeneinrichtung
ist, beispielsweise eine oder mehrere Leuchtdioden umfasst, kann es zweckmäßig sein,
wenn die Funktionsvariable T
S als dem Leuchtmittel zugeordnete Temperatur direkt als Solderpoint-Temperatur an
einem Lötpunkt der jeweiligen LED gemessen wird. In einer anderen Ausführungsform
kann auch vorgesehen sein, eine Look-up-Tabelle in einem Speicherbereich vorzusehen,
in welcher einer beispielsweise in einer Leuchte oder in einem Betriebsgerät erfassten,
insbesondere gemessenen Temperatur eine am Lötpunkt herrschende Temperatur zugeordnet
wird, sodass durch diese Kalibrierung und einer Messung der Temperatur an der Leuchte
bzw. am Betriebsgerät auf die Lötpunkttemperatur T
S zurückgeschlossen werden kann.
[0018] In einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, die Funktionsvariable
T
S zu berechnen, insbesondere mit einem linearen oder nichtlinearen Ansatz, beispielsweise
nach der Funktionsgleichung

wobei die Funktionsvariable T
EVG_read eine dem Betriebsgerät des Leuchtmittels bzw. der Leuchte zugeordnete und gemessene
Temperatur oder eine Außentemperatur zur Leuchte, die Funktionsvariable I wiederum
der Leuchtmittelstrom sowie die Konstanten b
0,b
T,b
I und b
TI jeweils thermische Funktionskonstanten bezeichnen. Die Verwendung einer innerhalb
der Leuchte bzw. des Betriebsgerätes oder außerhalb dieser beiden ermittelten, insbesondere
gemessenen Temperatur als Grundlage zur Bestimmung einer Leuchtmitteltemperatur weist
den Vorteil auf, dass ein an anderer Stelle angebrachter Temperatursensor, beispielsweise
zur Überwachung der Temperatur im Betriebsgerät oder der Außentemperatur zur Leuchte,
gleichzeitig dazu verwendet werden kann, die gesuchte Größe T
S zur Bestimmung der Degradationsrate und damit der Degradation des Leuchtmittels zu
ermitteln. Eine besonders genaue
[0019] Bestimmung dieser Größe T
S kann dadurch erreicht werden, dass eine entsprechende Kalibrierkurve für jede Leuchte
ermittelt wird, da die Abhängigkeit der Leuchtmitteltemperatur von einer innerhalb
der Leuchte erfassten Temperatur unter Umständen von der gesamten Gestaltung der Leuchte
abhängen kann.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann zweckmäßigerweise vorgesehen sein, die dem
Leuchtmittel zugeordnete Temperatur T
S über einen vorgegebenen funktionalen Zusammenhang T
S =

(T
EVG_read, I, D) zu berechnen, wobei

die Funktion angibt, welche von den benannten Funktionsvariablen T
EVG_read, I, und der Degradation D abhängt. Durch diesen Ansatz kann ein Einfluss der Degradation
selbst auf T
S mit berücksichtigt werden.
[0021] Ausgehend von der Differentialgleichung

kann zweckmäßigerweise zu jedem Zeitpunkt des Einsatzes eines Leuchtmittels in einem
Betriebsgerät bzw. des Betriebes des jeweiligen Leuchtmittels durch zweitintervallweises
Integrieren der Differentialgleichung nach einschlägigen Verfahren die Degradation
berechnet werden. Die Integration kann beispielsweise über ein Taylor- oder Runge-Kutta-Verfahren
durchgeführt werden. Besonders einfach kann die Berechnung mit einem Euler-Verfahren,
angewendet auf die vorstehende Differentialgleichung durchgeführt werden:

[0022] Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass im Betrieb des Leuchtmittels die Berechnung
zur Aktualisierung der Werte α (T
S, I, t) und/oder D(t) so lange unterbleibt, bis sich zumindest eine der Funktionsvariablen
mit Ausnahme der Zeit, d.h. der Leuchtmittelstrom und/oder die Leuchtmitteltemperatur
bzw. diesen Werten zugeordnete Werte wie eine Betriebsgerätetemperatur oder ein Dimmlevel
zum Betreiben des Leuchtmittels ändert, sodass der Berechnungsaufwand minimiert werden
kann. Zweckmäßigerweise kann vorgesehen werden, dass eine Neuberechnung der Werte
durchgeführt wird, wenn das Zeitintervall ausgehend vom Zeitpunkt der letzten Berechnung
eine bestimmte Schwellendauer überschreitet. In einer anderen Ausführungsform kann
auch vorgesehen sein, die Berechnung in äquidistanten Zeitabständen durchzuführen,
insbesondere in vorbestimmten äquidistanten Zeitabständen.
[0023] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, insbesondere zu Zeitpunkten, an welchen aktualisierte
Werte für den Degradationsgrad und/oder die Degradationsrate bestimmt werden, die
jeweiligen Istwerte der Betriebsparameter, d.h. die Werte der Funktionsvariablen zeitmarkiert,
unter Umständen zusammen mit der Degradationsrate und/oder dem Degradationsgrad in
einem Speicher auslesbar abzulegen. Vorzugsweise kann dabei vorgesehen sein, dass
dieser Speicher über ein Netzwerk zugänglich ist, beispielsweise zugänglich für autorisierte
Dritte zur Datenabrufung bzw. Abgleichs bezüglich des Verlaufs der Degradation in
Abhängigkeit der Betriebsparameter, um beispielsweise eine Anpassung des Degradationsmodells
für das jeweilige Leuchtmittel durchzuführen.
[0024] Um neuere Erkenntnisse bezüglich des Degradationsverhaltens des jeweiligen Leuchtmittels
in den Betrieb von schon vorhandenen Beleuchtungssystemen einfließen zu lassen, kann
erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass Funktionskonstanten, beispielsweise die obenstehend
erwähnte normierte Aktivierungsenergie, der Stromeinflussparameter, der angegebene
Vorfaktor oder die thermischen Parameter für die Berechnung einer dem Leuchtmittel
zugeordnete Temperatur in einen, insbesondere über ein Netzwerk zugänglichen, Speicher
einschreibbar und auslesbar abgelegt sind. Durch diese Maßnahme kann zum einen bereitgestellt
werden, dass in einem Beleuchtungssystem zentral die jeweiligen Daten abgelegt sind
auf die für die Berechnung der Degradation bzw. Degradationsrate eines jeden Leuchtmittels
zurückgegriffen werden. Darüber hinaus ergibt sich damit die Möglichkeit, beispielsweise
für den Hersteller von Beleuchtungskomponenten, nach der Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems
für das jeweilige Leuchtmittel zwischenzeitlich verbesserte und für eine genauere
Berechnung der Degradation verwendbare Funktionskonstanten für zukünftige Berechnungen
bereitzustellen, sodass dann ab diesem Zeitpunkt eine genauere Ermittlung der Degradation
bzw. der Degradationsrate des jeweiligen Leuchtmittels möglich ist. Darüber hinaus
kann auch vorgesehen sein, zwischenzeitlich erfasste Ungenauigkeiten, die in der Vergangenheit
durch eine Berechnung auf der Grundlage von ungenaueren Funktionskonstanten durchgeführt
wurden, zu kompensieren, insbesondere unter Berücksichtigung der zentral abgelegten
zeitmarkierten Betriebsparameter, sodass damit auch in der Vergangenheit aufgetretene
Ungenauigkeiten in der Bestimmung der Degradationsrate bzw. des Degradationsgrades
beseitigt werden können.
[0025] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, die Degradationen von mehreren Leuchtmitteln,
welche als Gruppe zusammen betrieben werden, zu ermitteln und damit eine Degradation
für eine Leuchtmittelgruppe anzugeben. Hierdurch können insbesondere herstellungsseitige
Variationen ausgeglichen werden. Eine derartige Vorgehensweise kann insbesondere dann
zweckmäßig sein, wenn die Leuchtmittel der Gruppe mit den gleichen Betriebsvariablen
wie Anschaltzeiten und dem Dimmpegel betrieben werden.
[0026] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, dass
zu jedem Betriebszeitpunkt der aktuelle Degradationsgrad des jeweiligen Leuchtmittels
bekannt ist und insofern Betriebsparameter "nachgefahren" werden können, um beispielsweise
eine Konstanthaltung eines Bezugs von Dimmpegel zu zugehörigem Lichtstrom zu Beginn
der Verwendung eines Leuchtmittels bis zum Betriebsende bzw. Austausch des Leuchtmittels
bereitzustellen. Auf diese Weise kann beispielsweise sichergestellt sein, dass ein
Dimmpegel von 100% zu Beginn des Betriebs des jeweiligen Leuchtmittels auch am Betriebszeitende,
vor Austausch des Leuchtmittels zum gleichen Lichtstrom führt.
[0027] In einer weiteren Ausführung können in Abhängigkeit der ermittelten Degradationsrate
bzw. des ermittelten Degradationsgrade bestimmte Wartungsfunktionen ausgelöst werden,
beispielsweise eine Signalisierung oder Anzeige einer aktuellen Degradation, insbesondere
optisch oder akustisch.
[0028] Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren genutzt werden, um im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren eine genauere Vorhersage des Verlaufs der Degradation durchzuführen,
insbesondere eine Vorhersage für die Zeit des weiteren Betriebs bis zum Erreichen
einer Wartungssituation, welche sich beispielsweise durch das Erreichen eines Schwellwertes
des Degradationsgrades auszeichnet. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass ausgehend
von aktuellen Betriebsvariablen wie Leuchtmittelstrom, Leuchtmitteltemperatur, Degradationsrate
bzw. Degradationsgrad der zukünftige zeitliche Verlauf der Degradationsrate bzw. des
Degradationsgrades unter Berücksichtigung der jeweiligen Funktion im jeweiligen Zeitintervall
durch Extrapolation berechnet wird. Insofern kann bei der Extrapolation der Degradation
bis zum Erreichen der obenstehend angegebenen ersten Betriebsdauerzeit zur Berechnung
der Degradationsrate die erste Funktion, nach Erreichen der ersten Betriebsdauerzeit
bis zum Erreichen der zweiten Betriebsdauerzeit die zweite Berechnungsfunktion verwendet
werden.
[0029] Zweckmäßigerweise kann für die Extrapolation die obenstehend beschriebene, schrittweise
Integration der angegebenen Differentialgleichung verwendet werden, wobei die Zeitintervallschritte
äquidistant angenommen werden können, was jedoch nicht zwingend immer der Fall sein
muss. Das Erreichen einer vorgegebenen Degradationsschwelle, beispielsweise eines
Wertes von 0,8 kann den Abbruch der Berechnung festlegen und damit das Lebensdauerende
bzw. den Wartungstermin für das Leuchtmittels. Da bei der beschriebenen Extrapolation
ein zeitlich ununterbrochener Betrieb des Leuchtmittels ab dem Startzeitpunkt der
Interpolation angenommen wird, kann zweckmäßigerweise zur Bestimmung des realen Wartungstermins
das berechnete Zeitintervall vom Start der Extrapolation bis zum Erreichen der Degradationsschwelle
multipliziert werden mit einem Verhältnis der Zeitdauer bis zum Erreichen des aktuellen
Degradationsgrads durch die Summe der Zeitintervalle, in welchen das Leuchtmittel
bis zum Erreichen des aktuellen Degradationsgrades im Betrieb war.
[0030] Die obige Aufgabe wird darüber hinaus gelöst durch ein Beleuchtungssystem zur Umsetzung
eines oben beschriebenen Verfahrens zum Betrieb eines Leuchtmittels. Dabei kann das
Beleuchtungssystem zumindest ein Betriebsgerät umfassen zum Betrieb zumindest eines
Leuchtmittels, mit einer Betriebsparameter-Erfassungseinrichtung, insbesondere zum
Erfassen, beispielsweise durch Messen und/oder Berechnen, eines Leuchtmittelstroms
und/oder einer Leuchtmitteltemperatur bzw. einer der Leuchtmitteltemperatur zugeordneten
Temperatur, mit einer Datenschnittstelle zum Datenaustausch mit einer Steuereinrichtung,
welche eine Datenverarbeitungseinrichtung sowie eine Speichereinrichtung mit Schreib-/Lesefunktion
zur Speicherung von zeitmarkierter Betriebsinformation des zumindest einen Leuchtmittels
wie insbesondere Betriebszeiten, Leuchtmittelstrom, Leuchtmitteltemperatur, Degradationsrate
und/oder Degradationsgrad des Leuchtmittels, aufweist, wobei die Steuereinrichtung
an ein Netzwerk angeschlossen sein kann. Die Steuereinrichtung kann einen Programmspeicher
aufweisen, auf dem in Form von Programmcode als Berechnungsvorschrift für die Berechnung
der Degradationsrate und/oder der Degradation zumindest zwei, jeweils von mehreren
Funktionsvariablen abhängige Funktionen mit einem jeweiligen Satz von Funktionskonstanten
zur Berechnung der vorhandenen Degradation des Leuchtmittels abgespeichert sind. Es
sei darauf hingewiesen, dass ein oder mehrere Betriebsparameter je nach Ausführungsform
auch durch eine entsprechende Steuerung vorgegeben sein können, beispielsweise ein
Leuchtmittelstrom durch Vorgabe eines Dimmpegels.
[0031] Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einiger Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
- Figur 1
- ein an ein Rechnernetzwerk angeschlossenes Beleuchtungssystem zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- Figur 2a,b
- den Ablauf bzw. ein Flussdiagramm zur Berechnung der Degradation eines Leuchtmittels
wenn dieses ausgeschaltet ist bzw. während des Betriebs desselben
zeigt.
[0032] Ein erfindungsgemäßes Beleuchtungssystem zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in einer Prinzipdarstellung in Figur 1 angegeben. Das Beleuchtungssystem umfasst
hier eine Anzahl von Betriebsgeräten 2, die zum Betrieb von Leuchtmitteln ausgebildet
sind, vorliegend zum Betreiben von LED-Einrichtungen 3, 3'. Beispielsweise sind die
Betriebsgeräte 2 ausgebildet, in Abhängigkeit eines vorgegebenen Dimmpegels den Strom
durch die LED-Einrichtung 3, 3' und damit den von den LED-Einrichtungen erzeugten
Lichtstrom einzustellen bzw. zu regeln. Eingangsseitig sind an jedem der Betriebsgeräte
2 in der beschriebenen Ausführungsform ein An-/Aus-Schalter 22 sowie ein Lichtsensor
21 angeschlossen, wobei eine im Betriebsgerät angeordnete lokale Steuereinrichtung
24 in Abhängigkeit der Eingangssignale des Schalters und/oder in Abhängigkeit eines
über die Steuerschnittstelle 20 von einer zentralen Steuereinrichtung 4 erhaltenen
Steuersignals den Betrieb der jeweiligen LED-Einrichtung steuert. Jede der Betriebsgeräte
2 weist einen Speicher 25 auf, in welchem beispielsweise Vorgaben in Bezug auf die
Betriebsparameter wie ein vorgegebener Dimmpegel abgelegt sein können.
[0033] In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform betreiben zwei der angegebenen Betriebsgeräte
jeweils eine einzelne LED-Einrichtung, welche eine Mehrzahl von LEDs, beispielsweise
in Form einer Reihenschaltung umfassen kann, während das dritte Betriebsgerät eine
Gruppe von zwei LED-Einrichtungen 3, 3' speist, die aufgrund der Parallelschaltung
mit identischen Betriebsparametern betrieben werden.
[0034] Alle Betriebsgeräte sind über Steuerschnittstellen 20 an einen Steuerbus 5 angeschlossen,
der in dem Beispiel als DALI (Digital Addressable Lighting Interface)-Bus ausgebildet
ist. Am DALI-Bus ist darüber hinaus eine zentrale Steuereinrichtung 4 angeschlossen,
die mittels einer Netzwerkschnittstelle 6 an ein Computernetz 7, hier ein öffentlichen
Netz, gekoppelt ist. In einem gesicherten Bereich des öffentlichen Netzes 7 ist ein
Netzwerkspeicher 8 vorgesehen, auf den die zentrale Steuerung 4 zur Abfrage und zum
Ablegen von Daten zugreifen kann. Darüber hinaus kann ein Zugriff zur Ausführung von
Schreib-/Leseaktionen auf den Netzwerkspeicher 8 von einem Datenendgerät 9 durchgeführt
werden, das wiederum über eine Netzwerkschnittstelle 6 an das öffentliche Rechnernetz
7 angeschlossen ist.
[0035] Grundsätzlich unterliegen die LED-Einrichtungen des Beleuchtungssystems unterschiedlichen
Alterungseffekten, die zusammen als betriebszeitabhängige Degradation D(t) bezeichnet
werden. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Degradation unabhängig vom eingestellten
Dimmpegel ist bzw. deren Abhängigkeit vom Dimmpegel in erster Näherung vernachlässigt
werden kann. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, auch Degradationsgrade in Bezug
auf eine Mehrzahl von unterschiedlichen Dimmpegeln zu berücksichtigen bzw. zu bestimmen.
[0036] Alle Leuchtdiodeneinrichtungen 3, 3' des Beleuchtungssystems gemäß Figur 1 werden
vom jeweiligen Betriebsgerät in Abhängigkeit von extern zugeführter Steuerinformation,
insbesondere über die zentrale Steuerung 4 als auch über intern erfasste Steuerinformation,
über den Messsensor 21 und/oder den Schalter 22 erfasst, gesteuert. Jeweilige Betriebsparameter,
beispielsweise die An-Zeit sowie den eingestellten Dimmpegel, respektive den LED-Strom,
werden in der beschriebenen Ausführungsform über eine vorgegebene Zeitdauer zunächst
im jeweiligen Betriebsgerät gespeichert und danach an die zentrale Steuerung 4 über
den Bus 7 weitergegeben und dort in einem jeweiligen Speicher abgelegt. In der Ausführung
gemäß Fig. 1 weist jedes der Betriebsgeräte 2 einen Temperatursensor 26 auf, von dessen
Messwert in noch zu beschreibender Weise auf die jeweilige Temperatur der LED-Einrichtung
geschlossen wird. Zur Berechnung der Degradation wird für jede der LED-Einrichtungen
der nachfolgend beschriebene Ablauf realisiert mit dem grundsätzlichen Ansatz einer
Differentialgleichung

wobei D(t) die aktuelle Degradation der LED-Einrichtung, α(T
S, I, t) den aktuellen Degradationsgrad angibt und wobei T
S die LED-Temperatur, I den LED-Strom und t die Zeit angibt. Mit einem Euler-Ansatz
zur Integration der Differentialgleichung ergibt sich

[0037] Für die schrittweise Integration kann beispielsweise die Schrittweite dt konstant
gehalten werden. In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass ein weiterer Integrationsschritt immer dann ausgeführt wird,
wenn eine Betriebsvariable, insbesondere der LED-Strom neu erfasst wird oder wenn
eine Betriebsvariable wie dieser Strom sich aufgrund eines entsprechenden Steuerungssignals
ändert. Der jeweilige Zeitschritt zwischen zwei Integrationen ändert sich dann entsprechend.
[0038] Als zweckmäßiger Ansatz für die Berechnungsfunktion der Degradationsrate α hat sich
die Beziehung

herausgestellt, wobei die Funktionskonstante A
i ein Vorfaktor, die Funktionskonstante E
a,i eine normierte Aktivierungsenergie, und die Funktionskonstante A
Ii ein Stromeinflussparameter sowie i ein Zeitdauerintervall (i = 1,2,3) bezeichnet,
wobei in der beschriebenen Ausführungsform die Gesamtbetriebszeit in 3 Zeitintervalle
aufgeteilt sind. Insofern wird bei der Festlegung der Degradationsrate α und damit
des Degradationsgrades kein konstanter funktionaler Zusammenhang angenommen, stattdessen
werden in dem beschriebenen Beispiel drei unterschiedliche funktionale Zusammenhänge
α1, α2 und α3 angenommen, wobei jeweils einer innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls
i zugrunde gelegt wird. In der beschriebenen Ausführungsform werden drei Zeitintervalle
angesetzt, ein erster Zeitabschnitt vom Betriebsbeginn bis zu einer Betriebsdauer
von T1 = 5.000 Stunden, ein zweiter Zeitabschnitt zwischen T1 und einer zweiten Zeitschwelle
T2 = 10.000 Stunden und ein dritter Zeitabschnitt von T2 bis zum Ende der Lebenszeit
der jeweiligen LED-Einrichtung. Diese wird hier bei Erreichen eines vorgegebenen Degradationsgrades,
beispielsweise D = 0,8 angenommen. Mit dem Vorstehenden ergibt sich damit für den
Degradationsgrad die Festlegung

wobei T
S, I, t die Funktionsvariablen darstellen, welche den gleichnamigen Betriebsparameter
entsprechen, und die Parameter A
0, A
5, A
10 Funktionskonstanten darstellen, welche durch die Eigenschaft des jeweiligen Leuchtmittels,
d.h. der LED-Einrichtung festgelegt sind und die Parameter E
a,0, E
a,5, E
a,10 die normierte Aktivierungsenergie in der jeweiligen Funktion in den angegebenen drei
Zeitabschnitten darstellen.
[0039] In der vorliegenden Ausführungsform werden alle zeitmarkierten Betriebsparameter
nach einer Zwischenspeicherung in dem jeweiligen Betriebsgerät 2 an die zentrale Steuerung
4 übermittelt, in welcher die Berechnung der Degradationsrate bzw. des Degradationsgrades
für alle vom Beleuchtungssystem 1 umfassten LED-Einrichtungen berechnet werden. Die
hierzu benötigten Funktionsvariablen T
S, I und die Zeit t stehen hierzu, abgelegt im Speicher 45 der zentralen Steuereinrichtung
4 bereit, wobei in der beschriebenen Ausführungsform der LED-Strom I aus dem DALI-Dimmlevel
nach der einschlägigen Beziehung

berechnet wird, wobei die Konstante I
100 angibt, welcher LED-Strom bei 100% Dimmlevel fließt.
[0040] In der beschriebenen Ausführungsform wird die in die Degradationsrate eingehende
Funktionsvariable der LED-Temperatur, welche auch als Lötpunkttemperatur T
S bezeichnet wird, nicht direkt, sondern indirekt über eine innerhalb des Betriebsgeräts
gemessene Temperatur T
EVG, read ermittelt. In der beschriebenen Ausführungsform wird über den funktionalen Zusammenhang

mit den thermischen Konstanten b
0, b
T, b
I und b
TI die Größe T
S berechnet. Es sei darauf hingewiesen, dass in anderen Ausführungsformen auch andere
funktionale Zusammenhänge zur Ermittlung von T
S in Abhängigkeit des LED-Stroms und einer innerhalb des Betriebsgerätes oder beispielsweise
innerhalb einer Leuchte gemessenen Temperatur herangezogen werden kann.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, einen funktionalen Zusammenhang
zwischen den Funktionsvariablen LED-Strom und gemessener Außentemperatur (Raumtemperatur)
anzunehmen, um T
S zu ermitteln.
[0042] In der beschriebenen Ausführungsform sind die obenstehend angegebenen neun Funktionskonstanten
für die Ermittlung des Degradationsgrades sowie die vier Funktionskonstanten zur Ermittlung
der LED-Temperatur in einem Speicher 8 innerhalb eines Netzwerks 7 abgelegt. Die zentrale
Steuereinrichtung 4 weist eine Netzschnittstelle 6 auf, über welche sie auf den im
öffentlichen Netz 7 angeordneten, abgesicherten Speicher 8 zugreifen kann und auf
diese Weise aktuelle Werte für die genannten Funktionskonstanten abrufen kann. Eine
Aktualisierung kann beispielsweise über das Datenendgerät 9 durchgeführt werden, welches
über seine Netzschnittstelle 6 mit dem Rechnernetz 7 verbunden ist und Schreib-Lese-Zugriffe
auf den gesicherten Speicher 8 innerhalb des Netzes 7 durchführen kann. Mit der beschriebenen
Gestaltung ist es beispielsweise einem Hersteller von Leuchtmitteln, hier LED-Einrichtungen
oder einem Hersteller von Beleuchtungseinrichtungen wie Lampen möglich, aktuelle Erkenntnisse
in Bezug auf den Verlauf der Degradationsrate bzw. der Degradation in der Art von
aktualisierten Funktionskonstanten in das jeweilige Berechnungsverfahren einfließen
zu lassen. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das Datenendgerät über das Netzwerk
7 eine entsprechende Mitteilung an die zentrale Steuerung 4 sendet und daraufhin die
zentrale Steuerung 4 die aktualisierten Funktionskonstanten aus dem Netzwerkspeicher
8 abruft.
[0043] Im Folgenden soll die kontinuierliche Ermittlung der Degradationsrate bzw. der Degradation
jeweils nach äquidistanten Zeitintervallen dt beschrieben werden, wobei jeweils die
in der zentralen Steuerung abgelegten und mit einer Zeitmarke markierten Betriebsparameter,
welche als Funktionsargumente bzw. Funktionsvariable eingesetzt werden, für die Berechnung
herangezogen werden. Es sei darauf hingewiesen, dass die Annahme von äquidistanten
Zeitintervallen zwischen zwei Berechnungen zur Vereinfachung der Darstellung gewählt
sind, in einer anderen Ausführungsform kann wie beschrieben auch beispielsweise vorgesehen
sein, die Berechnungen immer dann durchzuführen, wenn sich ein Betriebsparameter ändert
bzw. geändert wurde, beispielsweise über die Steuerung zur Einstellung eines anderen
Dimmpegels.
[0044] Die Figuren 2a, b zeigen entsprechende Ablaufdiagramme zur Durchführung der Berechnung.
Eine solche Berechnung muss nicht durchgeführt werden, wenn die jeweilige LED-Einrichtung
ausgeschaltet war, siehe Figur 2a. In diesem Fall erhöht sich die Betriebszeit t
n nicht, d.h. t
n = t
n-1, wobei t
n-1 die Betriebszeit am Ende des vorhergehenden Intervalls angibt. Demnach weist die
Degradation am Ende des Intervalls n den gleichen Wert wie die Degradation am Ende
des vorhergehenden Intervalls auf, d.h.

[0045] Figur 2b zeigt die Situation, wenn im vergangenen Zeitintervall die Lampe eingeschaltet
war und somit am Ende des vergangenen Intervalls durch den Betrieb der LED-Einrichtung
sich in diesem Intervall deren Degradation geändert hat. In Schritt 61 wird die Zeitdauer
dt des vergangenen Intervalls aus den Zeitstempeln der abgespeicherten Betriebsvariablen
ermittelt, d.h. dt = TS
n - TS
n-1. Dabei beschreibt TS
n-1 den Realzeitpunkt, zu dem das Intervall n-1 gestartet ist und der Zeitstempel TS
n den Zeitpunkt, an welchem das Zeitintervall n-1 geendet hat.
[0046] In Schritt 62 wird die neue Betriebszeit ermittelt, t
n = t
n-1 + dt. In Schritt 63 wird ausgehend vom im Zeitintervall n-1 eingestellten Dimmpegel
L
n-1 der entsprechende Betriebsstrom I(L
n-1) gemäß der obigen Gleichung (5) berechnet. In Schritt 64 wird die im vergangenen
Intervall n=1 vorliegende Temperatur der LED-Einrichtung T
S(T
EVG,read,n-1,I) gemäß Gleichung (2) in Abhängigkeit der im Betriebsgerät gemessenen Temperatur
T
EVG,read,n-1 und dem in diesem Zeitintervall eingestellten und in Schritt 63 ermittelten LED-Strom
berechnet. Mit Kenntnis dieser beiden, im Zeitintervall n-1 vorliegenden Werte der
genannten Betriebsparameter kann in Schritt 65 die im vergangenen Intervall n-1 vorliegende
Degradationsrate α(T
s,I,t
n-1) gemäß obiger Gleichung (1) berechnet werden. Die nach Ablauf des Zeitintervalls
n-1 herrschende Degradation kann daraufhin in Schritt 66 gemäß obiger Gleichung (4)
mit D
n=D
n-
1· (1-α·dt) berechnet werden.
[0047] In der beschriebenen Ausführungsform werden die in den Schritten 62 bis 66 berechneten
Werte wie die ermittelten bzw. gemessenen Betriebsparameter und zusammen mit diesen
zeitmarkiert im Speicher 45 der zentralen Steuereinrichtung 4 abgelegt. Auch die mit
Bezug auf Figur 2b beschriebene Berechnung erfolgt in der Datenverarbeitungseinheit
41 der zentralen Steuereinrichtung 4.
[0048] Die erläuterten Berechnungen werden im Beleuchtungssystem gemäß Figur 1 in der beschriebenen
Ausführungsform für alle Leuchten, umfassend ein jeweiliges Betriebsgerät 2 mit LED-Leuchteinrichtungen
3 bzw. 3, 3' durchgeführt. Bei der angedeuteten Leuchte, welche ein Betriebsgerät
2 sowie eine Gruppe von LED-Leuchteinrichtungen mit einzelnen LED-Leuchteinrichtungen
3, 3' aufweist, kann eine Mittelung der erfassten Werte zur Erhöhung der Genauigkeit
durchgeführt werden, da beide LED-Einrichtungen 3, 3' mit den gleichen Betriebsparametern
betrieben werden. Soweit die verwendeten Leuchten bzw. LED-Einrichtungen nicht identisch
sind, ist für jede ein entsprechender Datensatz von Funktionskonstanten im Speicher
8 des Netzes 7 abgelegt und kann von der zentralen Steuerung 4 von dort abgerufen
bzw. über das Datenendgerät 9 können diese Werte aktualisiert werden.
[0049] Soweit die Betriebszeit t
n eine vorgegebene Betriebsdauerzeit, beispielsweise die Betriebsdauerzeit T1, welche
in der beschriebenen Ausführungsform 5.000 Stunden beträgt, überschritten wird, wird
der Schritt 65 mit dem dann gültigen funktionalen Zusammenhang αi (T
S,I,t) für i=2 berechnet, d.h. durch die obenstehend angegebene Funktion mit den dann
gültigen Funktionskonstanten A
5, E
a,5 und A
I,5.
[0050] In gleicher Weise ändern sich die Funktionskonstanten wiederum, wenn die Betriebsdauer
der beschriebenen Ausführungsform die Betriebszeit T2 überschreitet. Danach werden
die Funktionskonstanten weiter verwendet, bis ein vorgegebener Degradationsgrad, beispielsweise
D=0,8 erreicht ist, wobei im Ansprechen auf das Erreichen dieser Degradationsschwelle
die zentrale Steuereinrichtung 4 eine Wartungsfunktion auslöst, die darin bestehen
kann, ein entsprechendes optisches Signal in einer Wartungstafel auszugeben.
[0051] Um dem Anwender möglichst frühzeitig Wartungsinformationen, beispielsweise den Zeitpunkt
für den Austausch eines Leuchtmittels bereitzustellen, kann auch eine Extrapolation
des Degradationsgrades in die Zukunft durchgeführt werden. In der beschriebenen Ausführungsform
wird diese Berechnung wiederum in der zentralen Steuereinrichtung 4 durchgeführt.
Die Berechnung erfolgt ähnlich wie mit Bezug auf Figur 2b beschrieben, wobei von den
zum Zeitpunkt der Durchführung der Extrapolation eingestellten bzw. erfassten Betriebsparametern
ausgegangen werden kann, d.h. von der aktuellen Betriebszeit t
0, dem aktuellen Degradationsgrad D
0, dem aktuell eingestellten Strom, der durch die LED-Einrichtung fließt sowie der
entsprechend dem obigen Schritt 64 ermittelten LED-Temperatur T
S. Über die obenstehend mit Bezug auf Figur 2b beschriebenen Schritte 62 bis 66 kann
dann die Degradation in die Zukunft extrapoliert werden, wobei die Intervallzeit dt
als konstant angenommen wird und für die Extrapolation vergleichsweise groß, beispielsweise
mehrere Tage, angesetzt wird. Darüber hinaus wird für die Extrapolation davon ausgegangen,
dass die Temperatur T
S bzw. T
EVG,read,I konstant ist, d.h. sich das System im thermischen Gleichgewicht befindet.
[0052] Die Schritte 62 bis 66 werden nun solange durchlaufen, bis das Abbruchkriterium in
Form einer vorgegebenen Degradationsschwelle von D
n=0,8 erreicht ist. Die so ermittelte Betriebszeit markiert das Lebensdauerende der
betreffenden LED-Einrichtung und damit einen Wartungstermin, in welchem das Leuchtmittel
auszutauschen ist.
[0053] Unter der Voraussetzung konstanter Betriebsparameter für das Leuchtmittel ist auch
die Degradationsrate innerhalb der Zeitintervalle konstant, sodass dann die Differentialgleichung
der Degradation auch analytisch gelöst werden kann. Dies erfordert weniger Rechenleistung
als die numerische Lösung. Dabei erfolgt die Lösung stückweise, da in der Zeit von
0 bis zur ersten Betriebsdauerzeit T1 eine andere Degradationsrate gültig ist als
in der Zeit zwischen T1 und T2. Diese variable Degradationsrate trotz identisch angenommener
Betriebsbedingungen spiegelt die oft komplexen Alterungsmechanismen der LED wider.
[0054] In einem erweiterten Ansatz kann ausgehend von der wie beschrieben ermittelten Betriebszeit
bis zum Erreichen der Degradationsschwelle die Realzeit ermittelt werden unter der
Annahme, dass das Verhältnis der Summe der Zeitintervalle, in welchen die LED-Einrichtung
betrieben wurde, zu der real vergangenen Zeitdauer in der Zukunft gleich ist wie in
der Vergangenheit. Damit ergibt sich der reale Zeitpunkt für die Wartung durch Multiplikation
dieses Verhältnisses mit der Betriebszeit, die vom aktuellen Zeitpunkt bis zum Erreichen
der Degradationsschwelle vergehen wird.
[0055] In einer nicht dargestellten Ausführungsform können weitere Schwankungen wie beispielsweise
der Jahresgang der Temperatur oder der Tages- und Jahresgang der Bestromung bei der
beschriebenen Extrapolation berücksichtigt werden. Im einfachsten Fall geschieht dies,
indem die über beispielsweise ein ganzes Jahr aufgezeichneten Betriebsparameter in
der Extrapolation immer wieder durchlaufen werden. Bei hinreichend vorhandenem Datenbestand
können komplexere Methoden eingesetzt werden, in denen die bisherigen Daten analysiert
und modelliert werden. Beispielsweise können Betriebsparameter die voraussichtlich
periodisch sind, wie die Temperatur in ihrem Jahresgang, mittels Fourier-Zerlegung
analysiert werden und als Fourier-Reihe für die Extrapolation verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Beleuchtungssystem
- 2
- Betriebsgerät
- 3, 3'
- LED-Einrichtung
- 4
- Zentrale Steuereinrichtung
- 5
- Steuerbus
- 6
- Netzwerkschnittstelle
- 7
- Computernetzwerk
- 8
- Netzspeicher
- 9
- Server
- 20
- Steuerschnittstelle
- 21
- Sensor
- 22
- Schalter
- 23
- Betriebsparameter-Erfassungseinrichtung
- 24
- Lokale Steuereinrichtung
- 25
- Speicher
- 26
- Temperatursensor
- 40
- Steuerschnittstelle
- 41
- Datenverarbeitungseinheit
- 45
- Speicher
- T1, T2
- Betriebszeiten
- T
- Betriebszeit
- TS
- Leuchtmitteltemperatur
- I
- Leuchtmittelstrom
- α
- Degradationsrate
- D
- Degradationsgrad, Degradation
- α1, α2... αN
- Berechnungsfunktion für die Degradationsrate
- AI, Ea,i, AI, i
- Funktionskonstanten
- αS
- Degradationsschwellwert
1. Verfahren zum Betrieb eines Leuchtmittels, wobei eine Mehrzahl von Leuchtmittel- Betriebsvariablen
wie Leuchtmittelstrom (I) und/oder Leuchtmitteltemperatur (TS) abgespeichert wird und auf der Grundlage einer, von mehreren Funktionsvariablen
und einem Satz von Funktionskonstanten abhängigen Funktion zur Berechnung der Degradationsrate
(α) die Degradation (D) des Leuchtmittels berechnet wird und der Betrieb des Leuchtmittels
in Abhängigkeit der berechneten Degradation gesteuert und/oder in Abhängigkeit der
ermittelten Degradation eine Wartungsfunktion ausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass bis zum Erreichen einer ersten Betriebsdauerzeit (T1) des Leuchtmittels eine, von
mehreren Funktionsvariablen (TS,I,t) und einem ersten Satz von Funktionskonstanten (A0,Ea,0,AI,0) abhängige erste Funktion (α1) für die Berechnung der Degradationsrate (α) und nach
Erreichung der ersten Betriebsdauerzeit (T1) eine zweite, von mehreren Funktionsvariablen
(TS,I,t) und einem zweiten Satz von Funktionskonstanten (A5,Ea,5,AI,5) abhängige zweite Funktion (α2) für die Berechnung der Degradationsrate (α) herangezogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichung einer zweiten, zur ersten längeren Betriebsdauerzeit (T2) eine dritte,
von mehreren Funktionsvariablen (TS,I,t) und einem dritten Satz von Funktionskonstanten (A10,Ea,10AI,10) abhängige Funktion (α3) für die Berechnung der Degradationsrate (α) herangezogen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung der Degradationsrate (α) bis zum Erreichen eines vorgegebenen Degradationsschwellwerts
(αS) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionen (α1,α2,α3...αN) für die Berechnung der Degradationsrate (α) identisch,
jedoch die jeweiligen Sätze von Funktionskonstanten unterschiedlich sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der von mehreren Funktionsvariablen abhängigen Funktionen (α1,α2,α3...αN)
für die Berechnung der Degradationsrate α durch

gegeben ist, wobei die Funktionsvariable T
S eine dem Leuchtmittel zugeordnete Temperatur (Solderpoint-Temperatur), die Funktionsvariable
I der Leuchtmittelstrom, die Funktionsvariable t die Betriebszeit, die Funktionskonstante
A
i ein Vorfaktor, die Funktionskonstante E
a,i eine normierte Aktivierungsenergie, und die Funktionskonstante A
I,i ein Stromeinflussparameter sowie i ein Zeitdauerintervall (i=1, 2, ....N) bezeichnet.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsvariable T
S berechnet wird nach der Funktionsgleichung

wobei die Funktionsvariable T
EVG_read eine dem Betriebsgerät des Leuchtmittels zugeordnete Temperatur, sowie die Funktionskonstanten
b
0, b
T, b
I und b
TI jeweils einen thermische Parameter bezeichnen.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsvariable TS als Soldertemperatur des als LED-Einrichtung (3, 3') ausgebildeten Leuchtmittels
gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Berechnung der aktuellen Degradation (α) des Leuchtmittels die Differentialgleichung

nummerisch gelöst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Degradationsrate α(TS,I,t) und/oder die Degradation D(t) α(TS,I,t) des Leuchtmittels fortlaufend berechnet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung zur Aktualisierung der Werte α(TS,I,t) und/oder D(t) innerhalb eines Zeitintervalls solange unterbleibt, bis sich im Betrieb
des Leuchtmittels zumindest eine der Funktionsvariablen (TS,I,t) ändert oder das Zeitintervall eine vorgegebene Schwellendauer überschreitet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionskonstanten (Ai,Ea,iAI,i) in einem, insbesondere über ein Netzwerk (7) zugänglichen, Speicher (8) auslesbar
abgelegt sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionskonstanten (Ai,Ea,i,Ai,i) im Zeitverlauf des Betriebes des Leuchtmittels aktualisiert und zur Berechnung der
Degradationsrate (α) und/oder der Degradation (D) des zumindest einen Leuchtmittels
in einem Netzwerk (8) zentral bereitgestellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Degradationsraten (α) und/oder die Degradationen (D) von als Gruppe zusammen
betriebenen Leuchtmitteln zur Ermittlung einer Gruppendegradationsrate bzw. einer
Gruppendegradation herangezogen, insbesondere gemittelt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass Betriebsinformation zu dem Leuchtmittel, wie insbesondere Betriebszeiten (t), Leuchtmittelstrom
(I), Leuchtmitteltemperatur (TS), Degradationsrate (α) und/oder Degradationsgrad (D) zeitmarkiert in einem Netzwerk
(8) zentral abgelegt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von aktuellen Betriebsvariablen der zukünftige zeitliche Verlauf der Degradationsrate
(α) bzw. des Degradationsgrades (D) unter Berücksichtigung der jeweiligen Funktion
im jeweiligen Zeitintervall ([0 ...T1], [T1 ...T2]...) durch Extrapolation berechnet
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von einem aktuellen Degradationsgrad (D) und einem aktuellen Dimmpegel
zur Konstanthaltung eines Bezuges von Dimmpegel und des zugehörigen Lichtstromes über
eine Betriebsdauer des zumindest einen Leuchtmittels eine Anpassung zumindest einer
Betriebsvariablen wie des Leuchtmittelstromes (I) durchgeführt wird.
17. Beleuchtungssystem (1) umfassend zumindest ein Betriebsgerät (2) zum Betrieb zumindest
eines Leuchtmittels, mit einer Betriebsparametererfassungseinrichtung (23) und einer
Schnittstelle (20) zum Datenaustausch mit einer Steuereinrichtung (4), welche eine
Datenverarbeitungseinrichtung sowie eine Speichereinrichtung mit Schreib-/Lesefunktion
zur Speicherung von zeitmarkierter Betriebsinformation des zumindest einen Leuchtmittels,
wie insbesondere Betriebszeiten (t), Leuchtmittelstrom (I), Leuchtmitteltemperatur
(TS), Degradationsrate (α) und/oder Degradationsgrad (D) des Leuchtmittels, aufweist,
wobei die Steuereinrichtung an ein Netzwerk (7) angeschlossen ist und wobei in einem
mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbindbaren Speicher (8) als Berechnungsvorschrift
für die Berechnung der Degradationsrate (α) und/oder der Degradation (D) zumindest
zwei, jeweils von mehreren Funktionsvariablen (TS,I,t) abhängigen Funktionen (α1,α2,α3...αN) mit einem jeweiligen Satz von Funktionskonstanten
zur Berechnung der vorhandene Degradation (D) des Leuchtmittels abgespeichert sind.
18. Beleuchtungssystem nach Anspruch 17, umfassend zumindest ein Betriebsgerät, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist, über die Gesamtbetriebszeit des
Leuchtmittels bis zum Erreichen einer ersten Betriebsdauerzeit (T1) als Berechnungsvorschrift
eine erste der zumindest zwei Funktionen (α1,α2) für die Berechnung der Degradationsrate
(α) und nach Erreichung der ersten Betriebsdauerzeit (T1) eine zweite der zumindest
zwei Funktionen (α1,α2) für die Berechnung der Degradationsrate (α) heranzuziehen.