[0001] Die Anmeldung betrifft eine Antriebseinrichtung für eine Transporteinheit eines Treppenschrägaufzugs,
mit einem beweglichen Antriebsritzel, und auch eine entsprechende Treppenschrägaufzug-Transporteinheit
mit einer solchen Antriebseinrichtung. Die Erfindung betrifft ferner ein computerunterstütztes
Verfahren zur Konstruktion und Fertigung des Tragwerks eines Treppenschrägaufzugs
mit einer Zahnradschiene. Die Erfindung betrifft auch ein entsprechendes Computer-Konstruktionsprogramm,
ein entsprechendes Computerprogramm-Speichermedium und einen entsprechenden Computer
mit diesem Speichermedium. Die Erfindung betrifft auch ein mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens konstruiertes und gefertigtes Treppenschrägaufzug-Tragwerk.
[0002] Aus dem Stand der Technik, beispielsweise der
EP 1 700 812 B1 sind Treppenschrägaufzüge bekannt, deren einen Personensitz umfassende Transporteinheit
an zwei übereinanderliegenden und als Rohre ausgestalteten Laufschienen entlang geführt
wird. Der räumliche Verlauf dieser Führungsrohre relativ zueinander über die Fahrtstrecke
hinweg wird somit zunächst einmal durch die Transporteinheit beziehungsweise deren
vordefinierte geometrische Ausgestaltung vorgegeben. Darüber hinaus muss der räumliche
Verlauf des Tragwerks auch an die geometrischen Vorgaben des späteren Einsatzortes
angepasst werden. Ferner erfolgt der Antrieb solcher Treppenschrägaufzüge durch einen
in der Transporteinheit angeordneten Motor, der ein ebenfalls der Transporteinheit
zugeordnetes Ritzel antreibt, welches in eine korrespondierende und entlang des Tragwerks
verlaufende Zahnradschiene eingreift. Es ist daher leicht vorstellbar, dass der Eingriff
des Antriebsritzels in der Zahnradschiene nicht über den gesamten Verlauf der Zahnradschiene
hinweg ideal verläuft. So kann es an einzelnen Teilabschnitten des Zahnradschienenverlaufs
zu geometrisch bedingten "Fehlstellungen" des Antriebsritzels relativ zur Zahnradschiene
kommen, was nicht nur eine ungleichmäßige Belastung und somit Abnutzung sämtlicher
Zahnflanken zur Folge hat, sondern auch eine ungewollt hohe Beanspruchung von tragenden
Teilen des Treppenlifts. Bisher behalf man sich mit einem ungewöhnlich hohen Spiel
im Eingriffs-Ritzel-Zahnradschiene, was die Belastungsproblematik allenfalls abmildert,
den ungleichmäßigen Zahneingriff jedoch nicht vermeiden kann. Auch wird, um eine zufriedenstellende
Funktion des Treppenlifts, insbesondere einen zufriedenstellenden Eingriff der Paarungs-Ritzel-Zahnradschiene
zu gewährleisten, das Treppenlift-Tragwerk manuell auf einen Montagestand gefertigt.
So wird der Verlauf der Zahnradschiene an einem der beiden Rohre des Tragwerks gemäß
den späteren geometrischen Vorgaben in zahlreichen, teilweise iterativen Schritten
manuell festgelegt. Dies erfordert nicht nur viel technischen Know-how und Erfahrung,
sondern bringt zwangsläufig auch einen sehr hohen manuellen Fertigungsaufwand mit
sich.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den für den Treppenlift-Antrieb notwendigen
Eingriff des Antriebritzels in die korrespondierende Zahnradschiene dergestalt zu
verbessern, dass die Bauteilbelastung, der damit einhergehende Verschleiß und der
Fertigungsaufwand reduziert werden. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der nebengeordneten
Ansprüche 1, 11, 12 und 15 gelöst. Die Unteransprüche definieren dabei bevorzugte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
[0004] Die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung für einen Treppenschrägaufzug umfasst einen
Motor, eine drehfest an den Antrieb des Motors gekoppelte Welle, und ein über eine
Koppelung drehfest an die Welle gekoppeltes Ritzel, wobei die Koppelung eine Bewegung
der Ritzellängsachse relativ zur Wellendrehachse zulässt.
[0005] Mit anderen Worten treibt der in der Transporteinheit befindliche Motor eine ebenfalls
der Transporteinheit zugeordnete Welle an, die eine relativ zur Transporteinheit feststehende
Drehachse aufweisen kann. Über diese Welle wird letztendlich ein Antriebsritzel angetrieben,
welches beispielsweise am abtriebsseitigen Ende dieser Welle angeordnet sein kann.
Sofern der Verlauf der Zahnradschiene am Eingriffspunkt des Ritzels stets senkrecht
zur Wellendrehachse in einem konstanten Abstand verläuft, die Zahnflanken der Zahnradschiene
also stets parallel zu den Zahnflanken des Antriebsritzels stehen und die Höhendifferenz
zwischen der Wellendrehachse und der Zahnradschiene konstant bleibt, bringt ein fest
auf der Welle angeordnetes Ritzel keine Probleme mit sich. Sobald jedoch, wie es bei
Treppenliften oftmals der Fall ist, die Zahnradschiene in drei Dimensionen gekrümmt
ist, kommt es zwangsläufig zu unerwünschten Abweichungen im Zahneingriff. Dem begegnet
die vorliegende Erfindung damit, dass das Ritzel zwar drehfest mit der Welle verbunden
ist, seine Längsachse allerdings relativ zur Wellendrehachse verschwenkbar ist. So
können Fehlstellungen, also eine mögliche Nichtparallelität zwischen den korrespondierenden
Zahnflanken durch eine Bewegung des Ritzels relativ zur Welle kompensiert werden.
Sowohl die Zahnflanken des Ritzels als auch die Zahnflanken der Zahnradschiene werden
somit gleichmäßiger belastet und es ist auch möglich, das bisher notwendige Spiel
im Zahneingriff erheblich zu verringern. In gleicher Weise können so auch Fehlstellungen
kompensiert werden, die durch eine Verkippung der Zahnradstange um deren Längsachse
und relativ zur Wellendrehachse zustande kommen.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Welle
antriebsseitig gelagert und erstreckt sich abtriebsseitig über die Lagerung hinaus
in Richtung des Ritzels. So kann das Ritzel in einem Endbereich einer einseitig gelagerten
Welle angeordnet sein, die sich beispielsweise von einem tragendem Bauteil, etwa von
einem Getriebegehäuse aus fort erstreckt und sozusagen auskragt.
[0007] Auch ist es vorstellbar, dass die die Welle und das Ritzel verbindende Koppelung
zwei, insbesondere ausschließlich zwei rotatorische Freiheitsgrade zulässt. Wie bereits
weiter oben angedeutet wurde, kann mit zwei rotatorischen Freiheitsgraden des Ritzels
relativ zur Welle sowohl eine Verkippung der Zahnradschiene um deren Längsachse als
auch eine Verkippung der Zahnradschiene senkrecht zur Wellendrehachse kompensiert
werden. Sofern die Koppelung ausschließlich zwei rotatorische Freiheitsgrade ermöglicht,
ist das Ritzel sowohl in seinen drei translatorischen Freiheitsgraden als auch rotatorisch
um die Wellendrehachse relativ zur Welle festgelegt. Es wäre jedoch durchaus vorstellbar,
dem Ritzel einen translatorischen Freiheitsgrad entlang der Wellendrehachse zu geben,
um etwa mögliche Verschiebungen der Zahnradschienenposition entlang der Wellendrehachse
zu kompensieren, sobald die Transporteinheit entlang des Tragwerks bewegt wird.
[0008] Um die Bewegung des Ritzels relativ zur Welle zu ermöglichen, könnte die Koppelung
ein elastischen Element umfassen, welche sich bei einer Bewegung der Ritzellängsachse
relativ zur Wellendrehachse verformt. Beispielsweise könnte ein aus einem elastischem
Kunststoff gefertigtes Zwischenelement zwischen die Welle und das Ritzel eingebracht
werden und dort in der Art einer Silentbuchse wirken.
[0009] Alternativ zu einem elastischen Element kann die Koppelung auch ein zumindest zwei
rotatorische Freiheitsgrade bereitstellendes Gelenk aufweisen, etwa ein Gelenklager
mit zwei korrespondierenden und aufeinander abgleitenden Gelenkflächen aufweisen.
Um zwei rotatorische Freiheitsgrade durch ein Gelenklager bereitstellen zu können,
muss eine Gelenkfläche zweidimensional konvex und die andere Gelenkfläche zweidimensional
konkav gegründet sein. Bevorzugterweise ist dabei die wellenseitige Gelenkfläche konvex
und die ritzelseitige Gelenkfläche konkav gekrümmt.
[0010] Weiter bevorzugt kann zumindest eine Gelenkfläche als Kugelzone ausgebildet sein,
welche die Wellendrehachse beziehungsweise die Ritzellängsachse rotationssymmetrisch
umläuft.
[0011] Dabei wäre es grundsätzlich möglich, die wellenseitige Gelenkfläche des Gelenks direkt
auf der Oberfläche der Welle auszubilden, also etwa aufzudrehen. Andererseits ist
es ebenso vorstellbar, die wellenseitige Gelenkfläche mittels einer Buchse bereitzustellen,
welche die Welle radial umläuft und beispielsweise auf diese aufgeschoben oder gar
aufgepresst werden kann.
[0012] Um eine solche aufgeschobene Buchse auf der Welle zu sichern, kann ein Bolzen vorgesehen
sein, der die Welle senkrecht zu deren Drehachse und auch die Buchse zumindest teilweise
durchdringt. Dieser Bolzen kann auch dazu genutzt werden, gleichzeitig auch das Ritzel
drehfest auf der Welle zu halten, so dass dieses unter Beibehaltung seiner zwei Freiheitsgrade
mit der Welle mitdreht.
[0013] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Transporteinheit für
einen Treppenschrägaufzug, welche eine Antriebseinrichtung gemäß einer oben beschriebenen
Ausführungsform aufweist.
[0014] Ein noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein computerimplementiertes
Verfahren zur Konstruktion des Tragwerks eines Treppenschrägaufzugs mit einer ersten
und einer zweiten Laufschiene und einer an diesen geführten Transporteinheit, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Festlegen eines räumlichen Verlaufs der ersten Laufschiene entsprechend den von der
Tragwerksinstallation vorgegebenen Rahmenbedingungen;
- Festlegen einer Raumachse entsprechend den von der Tragwerksinstallation vorgegebenen
Rahmenbedingungen;
- Festlegen einer geometrischen Ausgestaltung der Transporteinheit;
- Bestimmen eines räumlichen Verlaufs einer an der ersten oder an der zweiten Laufschiene
ausgebildeten Längsverzahnung, der zum Eingriff eines Ritzels der zur Raumachse ausgerichteten
Transporteinheit an der Längsverzahnung notwendig ist.
[0015] In den vorhergehenden Abschnitten wurde der erfindungsgemäße Lösungsansatz auf Seiten
der Transporteinheit beschrieben, wobei erfindungsgemäß zusätzlich oder alternativ
auch tragwerksseitig der Eingriff Ritzel-Zahnradschiene verbessert werden kann. Wie
einleitend ebenfalls bereits angesprochen wurde, bringt die Konstruktion und Fertigung
der für den Antrieb notwendigen Zahnradschiene einen hohen Fertigungsaufwand mit sich,
da die beispielsweise an einer der Tragwerkslaufschienen angeschweißte Zahnradschiene
zusammen mit der entsprechenden Laufschiene oftmals in drei Dimensionen gekrümmt ist,
allerdings stets ein Eingriff des Antriebsritzels in der Laufschiene sichergestellt
werden muss.
[0016] Gemäß dem erfindungsgemäßen computerimplementierten Verfahren wird zunächst der räumliche
Verlauf der ersten Tragwerks-Laufschiene festgelegt und zwar entsprechend den geometrischen
Vorgaben des späteren Einbau- bzw. Einsatzortes des Treppenlifts. In diesem Zusammenhang
ist es vorstellbar, dass der räumliche Verlauf der ersten Schiene mit Hilfe eines
Konstruktionsprogramms an ein virtuelles Modell des späteren Einsatzortes angepasst
wird. Es ist jedoch ebenso vorstellbar, dass der räumliche Verlauf der ersten Laufschiene
bereits durch deren Fertigung festgelegt wurde, woraufhin dieser für das weitere Konstruktionsverfahren
nur noch digitalisiert werden muss. So kann die bereits gefertigte Laufschiene vermessen
und die gewonnen Daten für das weitere computerimplementierte Konstruktionsverfahren
dem entsprechenden Computer zur Weiterverarbeitung zugeführt werden.
[0017] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ferner eine Raumachse, also eine Achse im dreidimensionalen
Raum relativ zum Verlauf der ersten Schiene festgelegt. An dieser Achse wird die Transporteinheit
des Treppenlifts letztendlich ausgerichtet. Anders ausgedrückt legt die Raumachse
also die Ausrichtung der Transporteinheit relativ zur ersten Laufschiene fest.
[0018] Zuletzt muss noch die geometrische Ausgestaltung der Transporteinheit bekannt sein,
die ja letztendlich nicht nur die für die Führung der Transporteinheit am und entlang
beider Laufschienen notwendige Relativposition beider Laufschienen vorgibt, sondern
auch die für einen Eingriff des Ritzels an der Zahnradschiene notwendige Relativposition
zumindest einer der beiden Laufschienen und der Zahnradschiene vorgibt.
[0019] Die obigen Daten definieren somit die Rahmenbedingungen für den räumlichen Verlauf
der Zahnradschiene des Tragwerks, innerhalb welcher ein zufriedenstellender Eingriff
des Ritzels an und entlang der Zahnradschiene stattfindet.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird zur Bestimmung
des räumlichen Verlaufs der Zahnradschiene der räumliche Positionsverlauf der an und
entlang der ersten Laufschiene geführten und an der Raumachse ausgerichteten Transporteinheit
simuliert. Insbesondere kann dies mittels einer dreidimensionalen Modellsimulation
geschehen. Anders ausgedrückt kann ein virtuelles Modell der Transporteinheit an einem
virtuellen Modell der ersten Laufschiene mit einem bereits festgelegten räumlichen
Verlauf entlang geführt werden, wobei die Transporteinheit darüber hinaus an der bereits
ebenfalls festgelegten Raumachse ausgerichtet wird. Zur Ausrichtung der Transporteinheit
an der Raumachse ist zu sagen, dass die Transporteinheit bevorzugterweise so an der
Raumachse ausgerichtet ist, dass die Hochachse der Transporteinheit, die senkrecht
auf die Sitzfläche der Transporteinheit stehen kann, parallel zur vordefinierten Raumachse
verläuft. Mit der Simulation der an der Raumachse ausgerichteten und an der ersten
Schiene entlang geführten Transporteinheit wird durch die Transporteinheit oder vielmehr
das ihr zugeordnete Antriebsritzel selbst der räumliche Verlauf der Zahnradschiene
festgelegt beziehungsweise kurvenscheibenartig im dreidimensionalen virtuellen Raum
aufgezeichnet.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Simulation
des räumlichen Positionsverlaufs der Transporteinheit die Simulation der räumlichen
Position zumindest einer, insbesondere aller an zumindest der ersten oder einer zweiten
Laufschiene angreifenden Rollen der Transporteinheit. So können mittels Simulation
auch die Punkte berücksichtigt werden, an denen die einzelnen Laufrollen der Transporteinheit
an den Laufschienen anliegen. Da die Laufrollen durch deren Koppelung an der Transporteinheit
in ihrer räumlichen Lage mehr oder weniger stark aneinander gebunden sind, bilden
die Kontaktpunkte der einzelnen Rollen weitere Rahmenbedingungen für den Verlauf der
Zahnradschiene.
[0022] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, zur Bestimmung des räumlichen
Verlaufs der Zahnradschiene für die einzelnen Punkte des Schienenverlaufs sämtliche
Raumkoordinaten in einem Arbeitsschritt zu berechnen. Es ist jedoch ebenso vorstellbar,
dass die Raumkoordinaten der einzelnen Punkte des Schienenverlaufs getrennt voneinander
berechnet werden, wobei es insbesondere vorstellbar ist, dass der horizontale Verlauf
getrennt vom vertikalen Verlauf der Zahnradschiene berechnet wird.
[0023] Ferner ist es möglich, zur Bestimmung des räumlichen Verlaufs der Zahnradschiene
den Verlauf einer Achse der Schienenverzahnung zu bestimmen, die mit einer Achse der
Ritzelverzahnung am Eingriffsort zusammenfällt. Insbesondere kann deren horizontaler
Verlauf und deren vertikaler Verlauf getrennt voneinander bestimmt werden.
[0024] Die Richtung der Raumachse, an welcher die Transporteinheit ausgerichtet werden soll,
kann sich grundsätzlich über den Verlauf der Lauf- und somit auch der Zahnradschiene
verändern. Beispielsweise kann man sich vorstellen, dass die Transporteinheit entlang
des gesamten Streckenverlaufs eine gewisse Neigung aufweist, etwa quer zur Fahrtrichtung
nach vorne oder nach hinten geneigt. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Raumachse
und somit die Neigung der Transporteinheit sich in bestimmten Streckenabschnitten,
etwa in Kurven von deren sonstiger Ausrichtung im übrigen Streckenverlauf unterscheidet.
Vorzugsweise ist die Richtung der Raumachse allerdings über die gesamte Fahrtstrecke,
also den gesamten Verlauf der Laufschienen konstant, so dass die Transporteinheit
beim späteren Einsatz über den gesamten Streckenverlauf an einer einzigen Richtung
ausgerichtet ist. So kann die Raumachse parallel zur Richtung der Schwerkraft in der
letztendlichen Einbaulage des Treppenlifts ausgerichtet sein. Auf diese Weise wird
die Transporteinheit im späteren Einsatz stets in gleicher Weise relativ zum Schwerkraftvektor
ausgerichtet sein.
[0025] Vorzugsweise ist es die obere, beispielsweise rohrförmige Laufschiene des Tragwerks,
deren räumlicher Verlauf zunächst festgelegt wird, auf dessen Basis dann der räumliche
Verlauf der unteren Tragwerks-Laufschiene bestimmt wird. Die Begriffe "oben" und "unten"
beziehen sich dabei auf die Einbauposition am Einsatzort. Auch ist es vorzugsweise
die erste, obere Laufschiene, an deren Unterseite die Zahnradschiene verläuft und
dort etwa mit der Laufschiene verschweißt sein kann.
[0026] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung
des Tragwerks eines Treppenschrägaufzuges mit einer ersten Laufschiene, einer Zahnradschiene
und einer an diesen geführten Transporteinheit, mit folgenden Schritten:
- Fertigung, insbesondere Installation der ersten Laufschiene mit einem festgelegten
räumlichen Verlauf;
- Durchführung eines wie oben beschriebenen computerimplementierten Konstru ktionsverfahrens;
- Fertigung, insbesondere Anbringung der Zahnradschiene mit dem mittels des Konstruktionsverfahrens
bestimmten räumlichen Verlauf.
[0027] Wie bereits weiter oben angedeutet, kann zunächst eine erste, vorzugsweise obere
Laufschiene mit einem räumlichen Verlauf gefertigt werden, der am für den späteren
Einsatzort des Treppenlifts erforderlich ist. Mittels des wie oben beschriebenen Konstruktions-
bzw. Simulationsverfahrens kann nach Vermessung dieser Laufschiene der räumliche Verlauf
der Zahnradschiene des Tragwerks berechnet werden. Es ist jedoch ebenso vorstellbar,
dass der räumliche Verlauf des Tragwerks rein virtuell bestimmt wird. So kann etwa
der räumliche Verlauf der ersten Laufschiene unter Zuhilfenahme eines Modells des
späteren Einsatzortes festgelegt werden, und sogleich auch mittels der oben beschriebenen
Konstruktion bzw. Simulation der räumliche Verlauf der Zahnradschiene bestimmt werden.
[0028] Mithilfe der vorliegenden Erfindung ist der notwendige räumliche Verlauf zumindest
der Zahnradschiene bereits vor deren Fertigung genau bekannt und muss somit während
der Fertigung nicht mehr zeitaufwändig verändert und angepasst werden. Weitere Aspekte
der vorliegenden Erfindung betreffen folglich ein entsprechend dem erfindungsgemäßen
Fertigungsverfahren hergestelltes Tragwerk für einen Treppenschrägaufzug, welches
eine Laufschiene und eine Zahnradschiene umfasst und ein Computerprogramm-Speichermedium
bzw. einen Datenträger mit einem darauf gespeicherten Programm, das einen Computer
zur Durchführung eines oben beschriebenen Konstruktionsverfahrens veranlasst. Ein
zusätzlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Computer, der ein entsprechendes
Speichermedium bzw. einen entsprechenden Datenträger aufweist und/oder auf welchem
ein wie oben beschriebenes Computerprogramm geladen ist.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Die hierin beschriebenen Merkmale können einzeln sowie in jedweder sinnvollen
Kombination von der vorliegenden Erfindung umfasst werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Treppenschrägaufzug mit einem zwei Laufschienen umfassenden Tragwerk,
- Figur 2
- eine zur Führung an und entlang zwei Laufschienen ausgestalteten Transporteinheit
mit einem rückwärtig auskragenden Antriebsritzel;
- Figur 3
- Schnittansicht durch die Antriebseinrichtung;
- Figur 4
- vergrößerte Schnittansicht durch die Antriebseinrichtung;
- Figur 5
- Explosionsansicht der Koppelung zwischen Ritzel und Welle.
[0030] In der Figur 1 ist ein Treppenschrägaufzug/Treppenlift gezeigt, dessen Transporteinheit
3 an zwei übereinanderliegenden rohrförmigen Laufschienen 1 und 2 derart geführt wird,
dass diese beim Verfahren entlang der Schienen 1 und 2 stets zum des Schwerkraftvektor
G ausgerichtet ist. Der Sitz der Transporteinheit 3 nimmt somit zu jeder Zeit eine
"lotrechte" Lage ein und wird folglich nur um den Vektor G herum verdreht. Die obere
Laufschiene 1 trägt an ihrer Unterseite, wie durch die Figuren 3 und 4 deutlich wird,
eine Zahnradschiene 14.
[0031] Die Figur 2 zeigt eine entsprechende Transporteinheit 3, auf deren Rückseite mehrere
zumindest teilweise relativ zur Transporteinheit 3 positionsvariable Laufrollen 4
und 5 gelagert sind, mittels derer die Transporteinheit 3 sowohl an den Verlauf der
oberen Laufschiene 1 als auch an den Verlauf der unteren Laufschiene 2 gekoppelt ist.
Ferner ist in der Figur 2 die zentrale Faser bzw. Mittelachse 6 der zweiten, unteren
Laufschiene 2 zu sehen, deren räumlicher Verlauf zur oberen Laufschiene 1 ebenso mittels
des erfindungsgemäßen Konstruktionsverfahrens berechnet werden kann wie der Verlauf
der Zahnradschiene 14 relativ zur oberen Laufschiene 1, so dass die Transporteinheit
3 entlang des Schienenverlaufs stets ihre lotrechte Ausrichtung beibehält, und zudem
aus stets der Eingriff des Ritzels 8 in die Zahnradschiene 14 gewährleistet ist.
[0032] Die Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch eine spezifische Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung. Bei dieser erstreckt sich aus einem der Transporteinheit 3 zugeordneten
Getriebegehäuse (nicht bezeichnet) eine Welle 7. Diese ist innerhalb des Getriebegehäuses
gelagert und dreht sich um die relativ zur Transporteinheit 3 festgelegte Drehachse
7a. Am auskragenden Ende der Welle 7 ist das Antriebsritzel 8 angeordnet und um die
Rotationsachse 7a drehfest an die Welle 7 gekoppelt. Das Ritzel 8 weist ferner umfänglich
eine Stirnradverzahnung, beispielsweise eine Evolventenverzahnung auf, die in eine
korrespondierende Verzahnung der Zahnradschiene 14 eingreift, die wiederrum an der
Unterseite der oberen Laufschiene 1 an dieser angeschweißt ist.
[0033] Aus der Figur 4, einer gegenüber der Figur 3 vergrößerten Schnittansicht, wird die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung deutlich: An dem in der Figur
4 gezeigten Angriffsort weicht die Zahnradschiene 14 von ihrer in der Figur 3 gezeigten
und mittig unterhalt der Laufschiene 1 gelegenen Position ab, so dass deren Zahnflanken
nicht mehr parallel zur Drehachse 7a der Welle 7 verlaufen. Ein koaxial mit der Welle
7 starr verbundenes Ritzel 8 könnte somit nicht mehr in idealer Weise in die Verzahnung
der Zahnradschiene 14 eingreifen, so dass nicht nur die Verzahnungen einer erhöhten
Belastung und somit einem erhöhten Verschleiß unterworfen sind, sondern auch die für
den Antrieb und die Führung der Transporteinheit 3 entlang des Tragwerks vorgesehenen
Bauteile.
[0034] Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung hingegen ist das Ritzel 8 über ein
Gelenklager 9 so an die Welle 7 gekoppelt, dass es relativ zu dieser in zwei Dimensionen
verschwenken kann. Das Gelenklager 9 wird durch das Ritzel 8 und eine auf die Welle
7 aufgeschobene und gesicherte Buchse 12 gebildet, so dass die Längsachse 8a des Ritzels
8 um etwa maximal 6° relativ zur Drehachse 7a der Welle 7 verschwenken kann.
[0035] Die Figur 5 zeigt in einer Explosionsansicht den Aufbau der erfindungsgemäßen Koppelung
zwischen Ritzel und Welle: Auf die in einem Gehäuse der Transporteinheit 3 gelagerte
und von dort aus auskragende Welle 7 wird das Ritzel 8 aufgeschoben und dort über
den in eine Bohrung eingeschobenen Bolzen 13 drehfest um die Drehachse 7a gehalten.
Um ein zweidimensionales Verschwenken des Ritzels 8 relativ zur Welle 7 zu ermöglichen,
weist das zweiteilige Ritzel 8 an seiner Innenfläche eine konkave Gelenkfläche 11
auf, die an einer korrespondierenden, am äußeren Umfang der Buchse 12 ausgebildeten
konvexen Gelenkfläche 10 abgleitet. Die Buchse 12 weist eine Querbohrung auf, in welche
der Bolzen 13 eingeschoben wird und so die Buchse 12 ortsfest an der Welle 7 hält.
Das zweiteilige Ritzel 8 wird mittels einer verschraubten und nicht bezeichneten Scheibe
in axialer Richtung zusammengehalten und somit auf der Buchse 12 gesichert.
1. Treppenschrägaufzug-Antriebseinrichtung mit einem Motor, einer drehfest an den Abtrieb
des Motors gekoppelten Welle (7), und einem über eine Koppelung drehfest an die Welle
(7) gekoppelten Ritzel (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelung eine Bewegung der Ritzellängsachse (8a) relativ zur Wellendrehachse
(7a) zulässt.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Welle (7) antriebsseitig gelagert ist
und sich abtriebsseitig über die Lagerung hinaus in Richtung Ritzel (8) erstreckt.
3. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Koppelung zwei, insbesondere
ausschließlich zwei rotatorische Freiheitsgrade zulässt.
4. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Koppelung ein elastisches
Element umfasst, welches sich bei einer Bewegung der Ritzellängsachse (8a) relativ
zur Wellendrehachse (7a) verformt.
5. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Koppelung ein Gelenklager
(9) mit zwei korrespondierenden Gelenkflächen (10, 11) aufweist.
6. Antriebseinrichtung nach Anspruch 5, wobei die wellenseitige Gelenkfläche (10) kovex
und die ritzelseitige Gelenkfläche (11) konkav gekrümmt ist.
7. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Gelenkflächen (10,
11) als Kugelzonen ausgebildet sind.
8. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die wellenseitige Gelenkfläche
(10) durch einen Oberflächenabschnitt der Welle (7) gebildet wird.
9. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die wellenseitige Gelenkfläche
(10) durch die Oberfläche einer die Welle (7) umlaufenden Buchse (12) gebildet wird.
10. Antriebseinrichtung nach Anspruch 9, wobei ein die Welle (7) senkrecht zu deren Drehachse
(7a) durchdringender Bolzen (13) sowohl das Ritzel (8) drehfest als auch die Buchse
(12) ortsfest auf der Welle (7) hält.
11. Treppenschrägaufzug-Transporteinheit mit einer Antriebseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 10.
12. Computerimplementiertes Verfahren zur Konstruktion des Tragwerks eines Treppenschrägaufzugs
mit einer ersten und einer zweiten Laufschiene (1, 2) und einer an diesen geführten
Transporteinheit (3), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Festlegen eines räumlichen Verlaufs der ersten Laufschiene (1) entsprechend den
von der Tragwerksinstallation vorgegebenen Rahmenbedingungen;
- Festlegen einer Raumachse (G) entsprechend den von der Tragwerksinstallation vorgegebenen
Rahmenbedingungen;
- Festlegen einer geometrischen Ausgestaltung der Transporteinheit (3);
- Bestimmen eines räumlichen Verlaufs einer an der ersten (1) oder an der zweiten
(2) Laufschiene ausgebildeten Zahnradschiene (14), der zum Eingriff eines Ritzels
(8) der zur Raumachse (G) ausgerichteten Transporteinheit (3) an der Zahnradschiene
(14) notwendig ist.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, wobei zur Bestimmung des räumlichen Verlaufs der Zahnradschiene
(14) der räumliche Positionsverlauf der entlang der ersten Laufschiene (1) geführten
und entlang der Raumachse (G) ausgerichteten Transporteinheit (3) simuliert wird,
insbesondere mittel einer dreidimensionalen Modellsimulation.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei bei der Bestimmung des räumlichen
Verlaufs der Zahnradschiene (14) eine mögliche Bewegung des Ritzels (8) einer Transporteinheit
(3) gemäß Anspruch 11 berücksichtigt wird.
15. Computerprogramm-Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Programm, welches,
wenn es auf einem Computer-Prozessor ausgeführt wird oder im Speicher eines Computers
geladen ist, den Computer dazu veranlasst, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche
12 bis 14 durchzuführen.