(19) |
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(11) |
EP 2 885 079 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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18.10.2017 Patentblatt 2017/42 |
(22) |
Anmeldetag: 16.08.2013 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2013/067179 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2014/027100 (20.02.2014 Gazette 2014/08) |
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(54) |
PIPETTE MIT ELEKTROMOTORISCH ANGETRIEBENEM KOLBEN UND MAGNETFELD-ABSCHIRMUNG
PIPETTE WITH ELECTRIC MOTOR-DRIVEN PISTON AND MAGNETIC FIELD SHIELD
PIPETTE À PISTON ENTRAÎNÉ PAR MOTEUR ÉLECTRIQUE AVEC BLINDAGE MAGNÉTIQUE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
17.08.2012 DE 102012214677
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.06.2015 Patentblatt 2015/26 |
(60) |
Teilanmeldung: |
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17167647.1 / 3216524 |
(73) |
Patentinhaber: Hamilton Bonaduz AG |
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7402 Bonaduz (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- KIRSTE, Vinzenz
55270 Zornheim (DE)
- CATTANEO, Heidi
CH-7302 Landquart (CH)
- LIPPUNER, Stefan
CH-7014 Trin (CH)
- SUTER, Mario
CH-7417 Paspels (CH)
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(74) |
Vertreter: RLTG |
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Ruttensperger Lachnit Trossin Gomoll
Patent- und Rechtsanwälte
Postfach 20 16 55 80016 München 80016 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A1-2011/083125 US-A1- 2004 000 415
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DE-A1-102010 000 690 US-A1- 2005 012 652
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- PAULI P: "EINSTRAHLUNG? - ABSCHIRMUNG", ELEKTRONIK, IRL PRESS LIMITED, DE, Bd. 37,
Nr. 18, 2. September 1988 (1988-09-02), Seiten 92-95, XP000024674, ISSN: 0013-5658
- KIELTYKA L ET AL: "AMORPHE BANDER ZUR ABSCHIRMUNG ELEKTRONISCHER GERATE", MESSEN PRUFEN
AUTOMATISIEREN, HANS HOLZMANN VERLAG. BAD WORISHOFEN, DE, Nr. 10, 1. Oktober 1989
(1989-10-01), Seiten 493-496, XP000072561,
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierte
Pipettiervorrichtung mit einem Kolben-Zylinder-System, umfassend einen sich längs
einer Zylinderachse erstreckenden Zylinder, einen Kolben und einen durch den Zylinder
und den Kolben begrenzten und mit einem Arbeitsfluid gefüllten Arbeitsraum, zur Änderung
eines Drucks des Arbeitsfluids an einer zur Ankopplung einer Pipettierspitze ausgebildeten
Kopplungsstelle, welche Druck übertragend mit dem Arbeitsraum verbunden ist, durch
Relativbewegung des Kolbens relativ zu dem Zylinder längs einer Relativbewegungsbahn,
wobei der Kolben linearmotorisch zur Relativbewegung relativ zum Zylinder antreibbar
ist und hierzu wenigstens eine Kolbenmagnetanordnung aufweist, und wobei weiter am
Zylinder wenigstens eine Zylindermagnetanordnung vorgesehen ist, wobei wenigstens
eine Magnetanordnung aus Kolbenmagnetanordnung und Zylindermagnetanordnung eine Reihe
von Elektromagneten umfasst, die mittels eines Steuergeräts der Pipettiervorrichtung
zur Erzeugung eines längs der Relativbewegungsbahn wandernden Magnetfelds bestrombar
ist, um dadurch die zum Bewirken der Relativbewegung notwendige magnetische Antriebskraft
bereitzustellen.
[0002] Eine derartige Pipettiervorrichtung ist in der Druckschrift
WO 2011/083125 A1 offenbart. Eine weitere Pipettiervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist im Stand der Technik aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 000 690 A1 bekannt.
[0003] Unter Ausnutzung der grundsätzlich bekannten Wirkbeziehung zwischen zwei Magnetanordnungen
in linearmotorischen Antrieben ist der Pipettierkolben linearmotorisch zur Relativbewegung
relativ zum Zylinder antreibbar. Diese grundsätzlich sehr vorteilhafte Antriebsmethode,
welche beispielsweise durch entsprechende Beschaltung der Reihe von Elektromagneten
derart, dass ihr Magnetfeld längs der Relativbewegungsbahn wandert und die magnetisch
angekoppelte andere Magnetanordnung "mitnimmt", erreicht wird, gestattet einen unmittelbaren
Bewegungsantrieb des Kolbens relativ zum Zylinder, ohne dass hierfür Gestänge oder
Getriebe notwendig wären. Im Stand der Technik, ebenso wie in der vorliegenden Erfindung,
ist die Kolbenmagnetanordnung hierzu zur gemeinsamen Bewegung mit dem Kolben ausgebildet
und vorgesehen. Ebenso ist die Zylindermagnetanordnung zur gemeinsamen Bewegung mit
dem Zylinder ausgebildet und vorgesehen, wobei bezogen auf ein Vorrichtungsgestell
der Pipettiervorrichtung der Zylinder üblicherweise gestellfest montiert ist, so dass
auch die Zylindermagnetanordnung in der Regel gestellfest ist.
[0004] Moderne Pipettiervorrichtungen werden üblicherweise in Laboren, insbesondere medizintechnischen
Laboren verwendet, wo das vom linearmotorischen Antrieb des Kolbens ausgehende Magnetfeld
Störungen anderer in der Nähe befindlicher empfindlicher Laborgeräte bewirken kann.
Zumindest kann die Befürchtung einer derartigen Wirkung dafür sorgen, dass Pipettiervorrichtungen
mit linearmotorisch zur Relativbewegung angetriebenen Kolben nicht die Beachtung erfahren,
die ihnen auf Grund der technischen Vorteile, die sie bieten, gebührt.
[0005] Außerdem sind moderne Pipettiervorrichtungen häufig Mehrkanalpipettiervorrichtungen,
bei denen mehrere Pipettierkanäle parallel und matrixartig, also in Zeilen und Spalten,
angeordnet sind. Auch hier kann die Befürchtung bestehen, dass Pipettierkanäle, je
näher sie in einer Mehrkanalpipettiervorrichtung beieinander angeordnet sind, desto
mehr unerwünschten magnetischen Einfluss aufeinander ausüben.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die aus dem Stand der Technik bekannte
gattungsgemäße Pipettiervorrichtung derart weiterzubilden, dass der von einem Pipettierkanal
derselben ausgehende Magnetfeldeinfluss auf die Umgebung außerhalb des Pipettierkanals
verringert oder gar vollständig beseitigt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Pipettiervorrichtung gemäß Anspruch
1, welche radial außerhalb der Kolbenmagnetanordnung und der Zylindermagnetanordnung
eine magnetische Abschirmung aufweist, welche das radial außerhalb des Ortes der Abschirmung
vorhandene Magnetfeld, das von wenigstens einer Magnetanordnung aus Kolbenmagnetanordnung
und Zylindermagnetanordnung ausgeht, im Vergleich zu einem Zustand ohne Abschirmung
schwächt.
[0008] Durch Anordnung einer magnetischen Abschirmung radial außerhalb der beiden Magnetanordnungen
aus Kolben- und Zylindermagnetanordnung kann das von beiden Magnetanordnungen ausgehende
Magnetfeld durch eine gemeinsame Abschirmung abgeschirmt werden. Bezugszustand für
eine Beurteilung, ob ein Bauteil eine wirksame magnetische Abschirmung darstellt,
ist der Zustand derselben Vorrichtung ohne das betreffende Bauteil.
[0009] Eine wirksame magnetische Abschirmung wird dadurch erreicht, dass die Abschirmung
ein Abschirmbauteil mit einem ferromagnetischen Material aufweist. Dabei kann das
Abschirmbauteil selbstverständlich neben dem ferromagnetischen Material auch anderes
Material aufweisen. Zur Erzielung der vorteilhaften Abschirmwirkung ist lediglich
ausreichend, dass es ferromagnetisches Material aufweist, da dieses einen geringeren
magnetischen Widerstand als andere Materialien, einschließlich der Umgebungsluft,
aufweist, so dass magnetischer Fluss bevorzugt durch das ferromagnetische Material
stattfindet.
[0010] Zur Verringerung des von einer Magnetanordnung aus Kolben- und Zylindermagnetanordnung
ausgehenden Magnetfelds umgibt das Abschirmbauteil eine vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung
aus Kolben- und Zylindermagnetanordnung wenigstens längs eines Axialabschnitts derselben.
Dabei ist die Abschirmwirkung jedoch umso höher, je größer der gemeinsame axiale Bereich
ist, über welchen hinweg sich die vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung und das
Abschirmbauteil gemeinsam erstrecken. Vorzugsweise umgibt das Abschirmbauteil die
vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung längs ihrer gesamten axialen Erstreckung.
[0011] Dabei ist die obige Orientierung an der vorrichtungsgestellfesten Magnetanordnung
deshalb gewählt, weil bei dieser der Anbringungsort und ihre Erstreckungslänge feststeht.
Die relativ zu einem Vorrichtungsgestell bewegliche Magnetanordnung, in der Regel
also die Kolbenmagnetanordnung, bewegt sich im Betrieb relativ zum Vorrichtungsgestell,
so dass sie zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Stellungen einnimmt und sich
an unterschiedlichen Orten befindet. Besonders bevorzugt kann zur vollständigen Abschirmung
auch des Magnetfelds, welches von der relativ zum Vorrichtungsgestell beweglichen
Magnetanordnung ausgeht, daran gedacht sein, dass das Abschirmbauteil die gesamte
Relativbewegungsbahn der beiden Magnetanordnungen umgibt, so dass sich besonders bevorzugt
jede Magnetanordnung zu jeder Zeit im Axialerstreckungsbereich des Abschirmbauteils
befindet.
[0012] Grundsätzlich ist es für eine möglichst gleichförmige Abschirmung in Umfangsrichtung
um einen Pipettierkanal bzw. um wenigstens eine zu diesem gehörende Magnetanordnung
herum, vorteilhaft, wenn das Abschirmbauteil die vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung
in Umfangsrichtung so weit als möglich umgibt. Dabei hat es sich jedoch bereits als
ausreichend vorteilhaft erwiesen, wenn das Abschirmbauteil die vorrichtungsgestellfeste
Magnetanordnung wenigstens um die Hälfte ihres Umfangs umgibt. Dies erleichtert die
Montage des Abschirmbauteils erheblich, da es einfach mit seiner Öffnungsseite auf
einen Pipettierkanal und seine Magnetanordnungen orthogonal zur Zylinderachse aufgesteckt
werden kann. Aus den oben genannten Gründen ist jedoch ein die vorrichtungsgestellfeste
Magnetanordnung um dreiviertel ihres Umfangs umgebendes Abschirmbauteil in seiner
Abschirmwirkung noch besser. Besonders bevorzugt umgibt daher das Abschirmbauteil
die vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung um ihren vollständigen Umfang herum.
Dann kann die Montage durch Aufschieben des Abschirmbauteils auf den Pipettierkanal
längs seiner Zylinderachse erfolgen.
[0013] Eine einfach herzustellende Gestalt des Abschirmbauteils stellt ein U-Profil dar,
welches durch Biegen eines Blechs um eine Achse in einfacher und kostengünstiger Weise
erzielbar ist. Zur Erzielung einer in Umfangsrichtung möglichst gleichmäßigen Abschirmwirkung
ist es vorteilhaft, wenn das Abschirmbauteil bezüglich seiner Längserstreckungsrichtung,
also in der Regel längs der Zylinderachse, symmetrisch aufgebaut ist. Dies kann beispielsweise
durch Abschirmbauteile realisiert sein, welche bei Betrachtung ihres Querschnitts
in einer zur Zylinderachse orthogonalen Schnittebene eine polygonale oder/und eine
teilkreisförmige oder/und eine kreisförmige Kontur aufweisen.
[0014] Da das Abschirmbauteil aus den oben genannten Gründen auch die elektromagnetische
Magnetanordnung umgibt, kann zur Vermeidung einer unerwünscht hohen Erwärmung der
elektromagnetischen Magnetanordnung vorgesehen sein, dass das Abschirmbauteil wenigstens
eine es radial durchsetzende Öffnung, wie etwa ein Loch oder einen Schlitz, insbesondere
einen längs der Zylinderachse verlaufenden Schlitz, aufweist. Durch derartige Öffnungen
kann somit warme Luft aus dem vom Abschirmbauteil umgebenen Volumen entweichen und
kann kühle Luft nachströmen, sei es durch natürliche Konvektion oder durch Zwangskonvektion
mittels eines Lüfters oder dergleichen. Dann, wenn das Loch oder der Schlitz längs
der Zylinderachse verläuft, kann eine Kühlung über einen möglichst großen axialen
Bereich der Pipettiervorrichtung erreicht werden, da in der Regel auch Magnetanordnungen
längs der Zylinderachse verlaufen.
[0015] Weiterhin kann grundsätzlich daran gedacht sein, das Abschirmbauteil mehrteilig auszuführen
und die Einzelteile zu einem Abschirmbauteil zu montieren. Eine größere Bauteilstabilität
bei gleichzeitig möglichst geschlossener, montagespaltfreier Abschirmung wird jedoch
bevorzugt dadurch erreicht, dass das einer Zylinderachse zugeordnete Abschirmbauteil
einstückig ausgebildet ist.
[0016] Insbesondere die einstückige Ausbildung, davon abgesehen jedoch die grundsätzliche
Formgebung des Abschirmbauteils, kann dadurch erleichtert werden, dass das Abschirmbauteil
einen Verbundwerkstoff mit einem Matrixmaterial und ferromagnetischem Füllmaterial
umfasst.
[0017] Das Füllmaterial kann kugelförmig oder/und faserförmig sein und kann durch den Matrixwerkstoff
in Position gehalten sein. Als Matrixwerkstoff kann ein gießfähiger Kunststoff oder
allgemein ein gießfähiger Werkstoff verwendet werden, so dass der Verbundwerkstoff
im gießfähigen Zustand des Matrixwerkstoffes mit darin eingemischtem Füllmaterial
in eine Gussform eingebracht und so in die gewünschte Gestalt gebracht werden kann.
Besonders bevorzugt ist hierbei die Anwendung von Spritzgießverfahren zur Herstellung
des Abschirmbauteils, so dass der Matrixwerkstoff ein bevorzugt thermoplastischer
Kunststoff sein kann.
[0018] Das Abschirmbauteil kann zusätzlich zu dem Verbundwerkstoff noch andere Werkstoffe
aufweisen, ist jedoch auf Grund des bevorzugten Spritzgießverfahrens bevorzugt vollständig
aus einem solchen Verbundwerkstoff gebildet.
[0019] Zur Verhinderung oder Unterdrückung der Ausbildung von Wirbelströmen im Abschirmbauteil
kann vorgesehen sein, dass die kugelförmigen oder/und faserförmigen oder/und sonstwieförmigen
Partikel des ferromagnetischen Füllmaterials mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung
versehen sind. Eine derartige Beschichtung kann beispielsweise ein entsprechend elektrisch
isolierender Lack sein, welcher die einzelnen Partikel des ferromagnetischen Füllmaterials
umgibt. Besonders vorteilhaft haben sich isolierende Umhüllungen der Füllmaterial-Partikel
aus Silica erwiesen.
[0020] Die Verwendung eines Verbundwerkstoffs aus Matrixwerkstoff und ferromagnetischem
Füllmaterial zur Herstellung des Abschirmbauteils gestattet ein mechanisch stabiles,
hochfestes Bauteil, welches durch Spritzgießen in beliebige Gestalt gebracht werden
kann und ggf. nach dem Entformen aus der Spritzgießform mechanisch spanabhebend nachbearbeitet
werden kann. Dadurch kann die mechanisch häufig kritische Anbringung einer Kopplungsausbildung
zur, vorzugsweise lösbaren, Ankopplung von Pipettierspitzen daran an den häufig aus
Glas hergestellten Zylinder unterbleiben. Vielmehr kann die Kopplungsausbildung unmittelbar
an dem Abschirmbauteil vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist dabei die wenigstens
abschnittsweise einstückige Ausbildung von Kopplungsausbildung und Abschirmbauteil,
beispielsweise im Spritzgießverfahren und, aber nicht notwendigerweise, mit mechanischer
Nachbearbeitung. Sofern die Kopplungsausbildung bewegliche Teile erfordert, können
diese an einen einstückig mit dem Abschirmbauteil ausgebildeten Kopplungsausbildungsabschnitt
anmontiert werden.
[0021] Ein weiterer technischer Vorteil der Verwendung gießbarer Verbundwerkstoffe aus Matrixmaterial
und Füllmaterial liegt darin, dass unmittelbar in das Abschirmbauteil wenigstens ein
weiteres Bauteil eingegossen sein kann. Dies kann beispielsweise ein Sensor sein,
beispielsweise ein Temperatursensor zur Überwachung der Temperatur eines oder mehrerer
Bauteile der Pipettiervorrichtung, insbesondere des Pipettierkanals, oder/und es kann
ein Näherungssensor sein, welcher das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein des Kolbens
an einer vorbestimmten Position erfassen kann. Ebenso kann eine oder mehrere Signal-
oder/und Energieübertragungsleitungen in das Abschirmbauteil eingegossen sein, etwa
zur Zuführung von elektrischer Energie an die Elektromagneten der wenigstens einen
elektromagnetischen Magnetanordnung. Selbst die Elektromagneten können in das Abschirmbauteil
eingegossen sein. Der Anteil an Füllmaterial im Matrixmaterial ist derart bemessen,
dass unter der vorgegebenen bestimmungsgemäßen Verwendung von Magneten in den Magnetanordnungen
das Abschirmbauteil wenigstens abschnittsweise magnetisch in Sättigung ist.
[0022] Zur Verwirklichung des Abschirmbauteils mit ferromagnetischem Materialanteil kann
vorgesehen sein, dass das Abschirmbauteil Stahl oder/und Kobalt oder/und Nickel umfasst
oder aus Stahl oder/und Kobalt und/oder Nickel gebildet ist.
[0023] Obwohl grundsätzlich das Abschirmbauteil mit dem Kolben beweglich sein kann, erfordert
eine derartige Einrichtung eines beweglichen Abschirmbauteils einen erheblichen Fertigungs-
und Montageaufwand. Daher ist es bevorzugt, dass das Abschirmbauteil vorrichtungsgestellfest
ist, wie oben im Zusammenhang mit der linearen Überdeckung des Abschirmbauteils mit
der vorrichtungsgestellfesten Magnetanordnung begründet wurde.
[0024] Damit der Kolben in dem Zylinder störungsfrei eine Relativbewegung relativ zum Zylinder
ausführen kann, kann vorgesehen sein, dass die Zylindermagnetanordnung bezogen auf
die den Zylinder durchsetzende Zylinderachse radial außerhalb des Zylinders angeordnet
ist. Hier hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Kolben zumindest abschnittsweise
aus graphithaltigem Material, insbesondere aus Graphit selbst, herzustellen, so dass
die graphithaltigen Abschnitte des Kolbens unmittelbar an einer Innenfläche des Zylinders
in Gleitangriff sein können. Dadurch kann eine Selbstschmierungseigenschaft von Graphit
zur Erleichterung der Relativbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder ausgenutzt
werden. In dem Kolben können Magnete der Kolbenmagnetanordnung vorgesehen sein. Vorzugsweise
sind dies Permanentmagnete, um ohne Energieversorgung zur in der Regel relativ zum
Vorrichtungsgestell beweglichen und vom Zylinder umschlossenen Kolbenmagnetanordnung
auszukommen. Dann ist also die Zylindermagnetanordnung bevorzugt die elektromagnetische
Magnetanordnung. Somit kann konstruktiv vorgesehen sein, dass die Zylindermagnetanordnung
eine Mehrzahl von längs der Zylinderachse aufeinander folgenden Leiterspulen aufweist
oder/und dass die Kolbenmagnetanordnung eine Mehrzahl von längs der Zylinderachse
aufeinander folgenden Permanentmagneten aufweist.
[0025] Mit der vorliegenden Erfindung ist es in besonders einfacher Weise möglich, die Pipettiervorrichtung
derart auszubilden, dass sie eine Mehrzahl von gesondert voneinander betreibbaren
Pipettierkanälen aufweist. Dies erleichtert die Ausführung unterschiedlicher Dosieraufgaben
in einem Dosierflüssigkeitsaufnahme-, Dosierflüssigkeitstransport- und Dosierflüssigkeitsabgabevorgang
erheblich. Somit können aus unterschiedlichen Pipettierkanälen ein-und derselben Pipettiervorrichtung
unterschiedliche Mengen einer Dosierflüssigkeit aspiriert oder/und dispensiert werden.
[0026] Die vorliegende Erfindung umfasst daher auch den Gedanken, an einer gattungsgemäßen
Pipettiervorrichtung oder an einer Pipettiervorrichtung der vorliegenden Erfindung
eine Mehrzahl von Kolben-Zylinder-Systemen mit je einer Zylinderachse vorzusehen,
wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, die den wenigstens einen Elektromagneten
umfassenden Magnetanordnungen von wenigstens zwei Kolben-Zylinder-Systemen, vorzugsweise
von allen Kolben-Zylinder-Systemen gleichzeitig unterschiedlich zu bestromen, um in
wenigstens zwei, vorzugsweise in allen Kolben-Zylinder-Systemen gleichzeitig unterschiedliche
Relativbewegungen von Kolben und Zylinder des jeweiligen Systems zu bewirken.
[0027] Nachfolgend wir die vorliegende Erfindung anhand der beiliegenden Figur näher dargestellt.
Es stellt dar:
- Fig. 1
- eine grobschematische Querschittsansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer
Pipettiervorrichtung mit beispielhaft zwei Pipettierkanälen im Längsschnitt.
[0028] In Fig. 1 ist eine lediglich grobschematisch im Längsschnitt dargestellte erfindungsgemäße
Ausführungsform einer Pipettiervorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet.
[0029] Die Pipettiervorrichtung kann eine Mehrzahl von Pipettierkanälen umfassen, im dargestellten
Beispiel beispielsweise die Pipettierkanäle 12 und 14.
[0030] Da die Pipettierkanäle 12 und 14 im Wesentlichen identisch ausgestaltet sind, wird
nachfolgend lediglich der Pipettierkanal 12 stellvertretend für beide Pipettierkanäle
beschrieben werden. Sofern sich die Pipettierkanäle 12 und 14 in relevanten Merkmalen
unterscheiden, wird darauf nachfolgend gesondert eingegangen werden.
[0031] Der Pipettierkanal 12 erstreckt sich längs einer Pipettierkanalachse P, welche in
vorteilhafter Weise bevorzugt geradlinig verläuft. Der Pipettierkanal 12 umfasst ein
Kolben-Zylinder-System 16, mit einem Zylinder 18, in dem ein Kolben 20, vorzugsweise
wenigstens abschnittsweise aus Graphit oder graphithaltigem Material, relativ zum
Zylinder 18 längs der Pipettierkanalachse P verschiebbar aufgenommen ist. Die Pipettierkanalachse
P fällt im vorliegenden Beispiel mit der Zylinderachse Z des Zylinders 18 zusammen.
[0032] Im Kolben 20 kann eine Reihe von Permanentmagneten 22 vorgesehen sein, welche eine
Kolbenmagnetanordnung bilden. Die Magnete 22 sind vorzugsweise in Richtung der Pipettierkanalachse
P, welche bevorzugt auch eine Kolbenlängsachse K ist, aufeinander folgend angeordnet,
um einen Kolben 20 geringen Durchmessers bezogen auf die Pipettierkanalachse P zu
erhalten. Die Gesamtheit der Permanentmagnete 22 eines Kolbens 20 bildet somit eine
Kolbenmagnetanordnung 24.
[0033] Die Magnete 22 der Kolbenmagnetanordnung 24 können durch Zwischenstücke 25 voneinander
getrennt sein.
[0034] Der Zylinder 18 ist vorzugsweise radial bezogen auf die Pipettierkanalachse P außen
von einer Reihe von Magneten 26 umgeben, welche vorzugsweise ebenfalls längs der Pipettierkanalachse
P aufeinander folgend, besonders bevorzugt mit gleichem Abstand voneinander, angeordnet
sind. Vorzugsweise sind die Magnete 26 Elektromagnete, so dass diese durch eine Steuereinrichtung
28 bestromt werden können. Die Steuereinrichtung 28 kann dabei dazu ausgebildet sein,
die Elektromagnete 26, welche eine Zylindermagnetanordnung 30 bilden, derart zu bestromen,
dass deren Magnetfeld längs der Pipettierkanalachse wandert, so dass durch das wandernde
Magnetfeld der Elektromagnete 26 das Magnetfeld der vorzugsweise als Permanentmagnete
ausgebildeten Magnete 22 der Kolbenmagnetanordnung 24 und mit diesen der Kolben 20
zur Relativbewegung relativ zum Zylinder 18 angetrieben werden.
[0035] Die Elektromagnete 26 sind vorzugsweise gleichartig und äquidistant längs der Pipettierkanalachse
P voneinander entfernt angeordnet.
[0036] Radial außerhalb des Zylinders 18 und der Zylindermagnetanordnung 30 ist ein, vorzugsweise
spritzgegossenes, Abschirmbauteil 32 vorgesehen, welches die Magnete 22 und 26 der
beiden Magnetanordnungen 24 und 30 radial außen umgibt, und welches auch radial in
die axialen Zwischenräume zwischen zwei unmittelbar axial benachbarten Magnete 26
der Zylindermagnetanordnung 30 einragt.
[0037] Das Abschirmbauteil 32 kann gebildet sein aus einem Verbundmaterial, umfassend ein
gießfähiges, insbesondere spritzgießfähiges Matrixmaterial, in das ferromagnetische
Partikel, die Kugelform oder/und Faserform aufweisen können, eingebunden sein können.
[0038] Zur Verhinderung der Ausbreitung von Wirbelströmen sind die Partikel aus ferromagnetischem
Füllmaterial vorzugsweise mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung umgeben,
beispielsweise aus Silica.
[0039] Üblicherweise ist der Füllgrad des Verbundmaterials für das Abschirmbauteil 32 so
hoch, dass sich Füllmaterialbrücken bilden, so dass eine ausreichende elektrische
Isolierung durch das Matrixmaterial nicht unbedingt gewährleistet ist. Die elektrische
Isolierung kann jedoch durch die genannte Beschichtung gewährleistet sein.
[0040] Durch das Abschirmbauteil 32, welches vorzugsweise einstückig ausgebildet ist, so
dass die Magnete 26 mit ihren Signal- oder/und Energieübertragungsleitungen bei der
Herstellung des Abschirmbauteils 32 in dieses eingegossen werden können, kann nicht
nur erreicht werden, dass radial außerhalb der beiden Magnetanordnungen 24 und 30
ein erheblich verringertes Magnetfeld messbar ist, verglichen mit dem Zustand der
gleichen Pipettiervorrichtung ohne das Abschirmbauteil 32. Überdies kann durch den
mit dem Abschirmbauteil 32 erreichten magnetischen Rückschluss die Effizienz der durch
die Magnetanordnungen 24 und 30 gebildeten linearmotorischen Antriebseinrichtung erhöht
werden. So kann mit dem einen magnetischen Rückschluss bewirkenden Abschirmbauteil
32 bei betragsmäßig gleicher Leistungseinspeisung in die Magnete 26 eine höhere auf
den Kolben 20 wirkende Antriebskraft ausgeübt werden als dann, wenn das Abschirmbauteil
32 nicht vorhanden wäre.
[0041] An dem pipettierseitigen Längsende 12a des Pipettierkanals 12 kann eine Kopplungseinrichtung
34 vorgesehen sein, welche eine Kopplungsausbildung 36 zur Ankopplung einer Pipettierspitze
38 an diese trägt. Die Kopplungsausbildung 36 kann in an sich bekannter Weise ausgestaltet
sein.
[0042] Die urformende Ausbildung des Abschirmbauteils 32 und seine Anordnung radial außen
am Zylinder 18 ermöglichen in vorteilhafter Weise die Anbringung des Kopplungsbauteils
34 am Abschirmbauteil 32. Hierzu kann ein Anbringungsbauteil 40 zwischenangeordnet
sein, welches das Kopplungsbauteil 34 mit dem Abschirmbauteil 32 verbindet.
[0043] Alternativ oder zusätzlich kann das Kopplungsbauteil 34 zumindest teilweise einstückig
mit dem Abschirmbauteil 32 ausgebildet sein.
[0044] Der Zylinder 18 und der Kolben 20 begrenzen einen mit Arbeitsfluid, in der Regel
Luft oder ein anderes Gas, gefüllten Arbeitsraum 42, welcher über einen Verbindungskanal
44 im Kopplungsbauteil 34 mit einem Dosierraum 46 einer vorzugsweise lösbar an das
Kopplungsbauteil 34 ankoppelbaren Pipettierspitze 38 fluiddynamisch in Verbindung
stehen kann.
[0045] Durch Relativbewegung des Kolbens 20 relativ zum Zylinder 18 entlang der Pipettierkanalachse
P, die ebenfalls eine Relativbewegungsbahn B des Kolbens 20 relativ zum Zylinder 18
darstellen kann, kann der Druck des Arbeitsfluids im Arbeitsraum 44 relativ zur Umgebung
verändert werden, was sich aufgrund des Kanals 44 auch auf den Druck des Arbeitsfluids
in dem Dosierraum 46 der Pipettierspitze 38 auswirkt. Durch derart gezielt hervorgerufene
Druckunterschiede zwischen dem Druck des Arbeitsfluids im Arbeitsraum 42 und dem Umgebungsdruck
kann in an sich bekannter Weise durch eine Dosieröffnung 48 an dem kopplungsfernen
Längsende der Pipettierspitze 38 Dosierfluid in den Dosierraum 46 eingesaugt (aspiriert)
und aus diesem ausgegeben (dispensiert) werden.
[0046] Die Steuervorrichtung 28, welche vorzugsweise die Elektromagnete 26 aller Pipettierkanäle
12 und 14 ein und derselben Pipettiervorrichtung 10 ansteuern kann, ist vorteilhafterweise
dazu ausgebildet, die Zylindermagnetanordnung 30 des Pipettierkanals 12 und die Zylindermagnetanordnung
des Pipettierkanals 14 gesondert voneinander zu bestromen, um in den Pipettierkanälen
zur gleichen Zeit unterschiedliche Kolben-Relativbewegungen bewirken zu können. Dies
setzt sich vorzugsweise bei der Erhöhung der Anzahl an Pipettierkanälen der Pipettiervorrichtung
10 fort. Besonders bevorzugt kann jede Zylindermagnetanordnung 30 eines Pipettierkanals
der Pipettiervorrichtung 10 gesondert von jeder anderen Zylindermagnetanordnung betrieben
werden.
[0047] Es ist jedoch auch möglich, die Pipettierkanäle einer Pipettiereinrichtung 10 zu
Blöcken gemeinsamer, übereinstimmender Relativbewegung zusammenzufassen, beispielsweise
zeilen- oder/und spaltenweise, unter Voraussetzung der bekannten und vorteilhaften
Matrixanordnung von Pipettierkanälen in Zeilen und Spalten.
[0048] Eine derartige gesonderte Ansteuerung von Pipettierkanälen zur Bewirkung einer individuellen
Relativbewegung von Kolben und Zylinder ist nicht nur bei linearmotorisch angetriebenen
Pipettierkanälen vorteilhaft, wie sie in Figur 1 dargestellt sind, sondern kann auch
bei herkömmlich mechanisch, etwa durch Elektromotor und Getriebe, angetriebenen Kolben
einer mehrkanaligen Pipettiervorrichtung von Vorteil sein.
1. Pipettiervorrichtung (10) mit einem Kolben-Zylinder-System (16), umfassend einen sich
längs einer Zylinderachse (Z) erstreckenden Zylinder (18), einen Kolben (20) und einen
durch den Zylinder (18) und den Kolben (20) begrenzten und mit einem Arbeitsfluid
gefüllten Arbeitsraum (42), zur Änderung eines Drucks des Arbeitsfluids an einer zur
Ankopplung einer Pipettierspitze (38) ausgebildeten Kopplungsstelle (bei 34), welche
Druck übertragend (bei 44) mit dem Arbeitsraum (42) verbunden ist, durch Relativbewegung
des Kolbens (20) relativ zu dem Zylinder (18) längs einer Relativbewegungsbahn (B),
wobei der Kolben (20) linearmotorisch zur Relativbewegung relativ zum Zylinder (18)
antreibbar ist und hierzu wenigstens eine Kolbenmagnetanordnung (24) aufweist, und
wobei weiter am Zylinder (18) wenigstens eine Zylindermagnetanordnung (30) vorgesehen
ist, wobei wenigstens eine Magnetanordnung (24, 30) aus Kolbenmagnetanordnung (24)
und Zylindermagnetanordnung (30) eine Reihe von Elektromagneten (26) umfasst, die
mittels eines Steuergeräts (28) der Pipettiervorrichtung (10) zur Erzeugung eines
längs der Relativbewegungsbahn (B) wandernden Magnetfelds bestrombar ist, um dadurch
die zum Bewirken der Relativbewegung notwendige magnetische Antriebskraft bereitzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pipettiervorrichtung (10) radial außerhalb der Kolbenmagnetanordnung (24) und
der Zylindermagnetanordnung (30) eine magnetische Abschirmung (32) aufweist, welche
das radial außerhalb des Ortes der Abschirmung (32) vorhandene Magnetfeld, das von
wenigstens einer Magnetanordnung (24, 30) aus Kolbenmagnetanordnung (24) und Zylindermagnetanordnung
(30) ausgeht, im Vergleich zu einem Zustand ohne Abschirmung (32) schwächt,
wobei die Abschirmung (32) ein Abschirmbauteil (32) aufweist, welches ein ferromagnetisches
Material umfasst und welches eine vorrichtungsgestellfeste Magnetanordnung (30) aus
Kolbenmagnetanordnung (24) und Zylindermagnetanordnung (30) wenigstens längs eines
Axialabschnitts derselben, vorzugsweise längs ihrer gesamten axialen Erstreckung,
umgibt, wobei unter der vorgegebenen bestimmungsgemäßen Verwendung von Magneten in
den Magnetanordnungen (24, 30) das Abschirmbauteil (32) wenigstens abschnittsweise
magnetisch gesättigt ist.
2. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) die gestellfeste Magnetanordnung (30) wenigstens um die
Hälfte, vorzugsweise um drei Viertel ihres Umfangs, besonders bevorzugt um ihren vollständigen
Umfang herum umgibt.
3. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) wenigstens eine es radial durchsetzende Öffnung, wie etwa
ein Loch oder einen Schlitz, insbesondere längs der Zylinderachse (Z) verlaufenden
Schlitz, aufweist.
4. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) bei Betrachtung eines Querschnitts in einer zur Zylinderachse
orthogonalen Schnittebene eine polygonale oder/und eine teilkreisförmige oder/und
eine kreisförmige Kontur aufweist.
5. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das einer Zylinderachse (Z) zugeordnete Abschirmbauteil (32) einstückig ausgebildet
ist.
6. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) einen Verbundwerkstoff, umfassend ein Matrixmaterial und
ferromagnetisches Füllmaterial, insbesondere Füllmaterial mit globularen oder/und
faserförmigen Partikeln, umfasst oder aus einem solchen Verbundwerkstoff gebildet
ist, wobei der Verbundwerkstoff vorzugsweise gießfähig, insbesondere spritzgießfähig
ist.
7. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel des ferromagnetischen Füllmaterials mit einer elektrisch isolierenden
Beschichtung versehen sind.
8. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar mit dem Abschirmbauteil (32) eine Kopplungsausbildung (34) zur, vorzugsweise
lösbaren, Ankopplung von Pipettierspitzen (38) daran verbunden ist, insbesondere wenigstens
abschnittsweise einstückig verbunden ist.
9. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff gießbar ist und in das Abschirmbauteil (32) wenigstens ein weiteres
Bauteil, wie etwa ein Sensor, insbesondere Temperatursensor, Näherungssensor, oder/und
Energie-oder/und Signaltransportleitungen, eingegossen ist.
10. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) Stahl oder/und Kobalt oder/und Nickel umfasst oder aus Stahl
oder/und Kobalt oder/und Nickel gebildet ist.
11. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmbauteil (32) bezüglich des Vorrichtungsgestells gestellfest ist.
12. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindermagnetanordnung (30) bezogen auf die den Zylinder (18) durchsetzende
Zylinderachse (Z) radial außerhalb des Zylinders (18) angeordnet ist.
13. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindermagnetanordnung (30) eine Mehrzahl von längs der Zylinderachse (Z) aufeinander
folgenden Leiterspulen aufweist oder/und dass die Kolbenmagnetanordnung (24) eine
Mehrzahl von längs der Zylinderachse (Z) aufeinander folgenden Permanentmagneten (22)
aufweist.
14. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindermagnetanordnung (30) bezüglich eines Vorrichtungsgestells gestellfest
ist und die Kolbenmagnetanordnung (24) relativ zum Vorrichtungsgestell beweglich ist.
15. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von Kolben-Zylinder-Systemen (16) mit je einer Zylinderachse (Z)
aufweist, wobei das Steuergerät (28) dazu ausgebildet ist, die den wenigstens einen
Elektromagneten (26) umfassenden Magnetanordnungen (30) von wenigstens zwei Kolben-Zylinder-Systemen
(16), vorzugsweise von allen Kolben-Zylinder-Systemen (16) gleichzeitig unterschiedlich
zu bestromen, um in wenigstens zwei, vorzugsweise in allen Kolben-Zylinder-Systemen
(16) gleichzeitig unterschiedliche Relativbewegungen von Kolben (20) und Zylinder
(18) des jeweiligen Systems (16) zu bewirken.
1. Pipetting device (10) with a piston-cylinder-arrangement (16), comprising a cylinder
(18) extending along a cylinder axis (Z), a piston (20) and a working chamber (42)
confined by the cylinder (18) and the piston (20) and filled with a working fluid,
for changing a pressure of the working fluid at a coupling site (at 34) adapted for
coupling a pipetting tip (38), which coupling site is connected to the working chamber
(42) transferring pressure (at 44), by a relative movement of the piston (20) in relation
to the cylinder (18) along a relative movement path (B), wherein the piston (20) can
be driven by a linear motor for a relative movement in relation to the cylinder (18)
and for this purpose comprises at least one piston magnet arrangement (24), and wherein
furthermore at least one cylinder magnet arrangement (30) is provided at the cylinder
(18), wherein at least one magnet arrangement (24, 30) out of piston magnet arrangement
(24) and cylinder magnet arrangement (30) comprises a series of electromagnets (26),
which can be supplied with current by means of a control device (28) of the pipetting
device (10) for creating a magnetic field moving along the relative movement path
(B), for providing the drive force required for initiating the relative movement,
characterized in that the pipetting device (10) comprises a magnetic shielding (32) radially outside the
piston magnet arrangement (24) and the cylinder magnet arrangement (30) which weakens
the magnetic field radially outside the site of shielding (32) originating from at
least one magnet arrangement (24, 30) out of piston magnet arrangement (24) and cylinder
magnet arrangement (30), compared to a condition without shielding, wherein the shielding
(32) comprises a shielding component (32) comprising a ferromagnetic material and
surrounding a magnet arrangement (30), with respect to a device frame, out of piston
magnet arrangement (24) and cylinder magnet arrangement (30) fixed at least along
an axial section of the latter, preferably along the entire axial extension, wherein,
with the defined intentional use of magnets in the magnet arrangements (24, 30), the
shielding component (32) has at least partially a magnetic saturation.
2. Pipetting device according to claim 1,
characterized in that the shielding component (32) surrounds the magnet arrangement (30) fixed with respect
to the frame at least around half of its circumference, preferably around three quarters
of its circumference, particularly preferred around the entire circumference.
3. Pipetting device according to claim 1 or 2,
characterized in that the shielding component (32) comprises at least one radially penetrating opening,
such as for example a hole or a slot, in particular a slot extending along the cylinder
axis (Z).
4. Pipetting device according to claims 1 to 3,
characterized in that when considering a cross section in a section plane which is orthogonal to the cylinder
axis, the shielding component (32) has a polygonal or/and partially circular or/and
circular contour.
5. Pipetting device according to one of claims 1 to 4,
characterized in that the shielding component (32) associated to a cylinder axis (Z) is formed in one single
piece.
6. Pipetting device according to one of claims 1 to 5,
characterized in that the shielding component (32) comprises a composite material, comprising a matrix
material and a ferromagnetic filling material, in particular a filling material with
globular or/and fibrous particles or is formed by such a composite material, wherein
the composite material is preferably moldable, in particular injection-moldable.
7. Pipetting device according to claim 6,
characterized in that the particles of the ferromagnetic filling material are provided with an electrically
insulating coating.
8. Pipetting device according to claim 6 or 7,
characterized in that a coupling structure (34) is directly coupled to the shielding component (32) for
a preferably releasable coupling of pipetting tips (38), in particular at least partially
coupled in one single piece.
9. Pipetting device according to one of claims 6 to 8,
characterized in that the composite material is moldable and in that at least one further component, such as for example a sensor, in particular a temperature
sensor, proximity sensor or/and energy or/and signal transport lines, is molded into
the shielding component (32).
10. Pipetting device according to one of claims 1 to 9,
characterized in that the shielding component (32) comprises steel or/and cobalt or/and nickel or is formed
from steel or/and cobalt or/and nickel.
11. Pipetting device according to claims 1 to 10,
characterized in that the shielding component (32) is fixed with respect to the device frame.
12. Pipetting device according to one of the preceding claims,
characterized in that the cylinder magnet arrangement (30) is arranged radially outside the cylinder (18)
in relation to the cylinder axis (Z) passing through the cylinder (18).
13. Pipetting device according to one of the preceding claims,
characterized in that the cylinder magnet arrangement (30) comprises a plurality of conductive coils succeeding
each other along the cylinder axis (Z) or/and in that the piston magnet arrangement (24) comprises a plurality of permanent magnets (22)
succeeding each other along the cylinder axis (Z).
14. Pipetting device according to one of the preceding claims,
characterized in that the cylinder magnet arrangement (30) is fixed with respect to the device frame and
in that the piston magnet arrangement (24) is movable in relation to the device frame.
15. Pipetting device according to one of the preceding claims,
characterized in that it comprises a plurality of piston-cylinder systems (16) with one cylinder axis (Z)
each, wherein the control device (28) is adapted for supplying different amounts of
current to the magnet arrangements (30) comprising the at least one electromagnet
of at least two piston-cylinder-systems (16), preferably of all piston-cylinder systems
(16) simultaneously, to induce in at least two, preferably in all piston-cylinder
systems (16) simultaneously different relative movements of piston (20) and cylinder
(18) of the respective system (16).
1. Dispositif de pipetage (10) avec un système piston-cylindre (16), comprenant un cylindre
(18) qui s'étend le long d'un axe de cylindre (Z), un piston (20) et une chambre de
travail (42) définie par le cylindre (18) et le piston (20) et remplie par un fluide
de travail, pour modifier une pression du fluide de travail à un site de couplage
(à 34) adapté pour un couplage d'une pointe de pipetage (38) qui est lié à la chambre
de travail (42) en transférant de la pression, par un mouvement relatif du piston
(20) en relation au cylindre (18) le long d'une voie de mouvement relatif (B), le
piston (20) étant entraînable par un moteur linéaire pour un mouvement relatif en
relation au cylindre (18) et comprenant à cette fin au moins un arrangement d'aimant
piston (24), et où en outre au moins un arrangement d'aimant cylindrique (30) est
prévu au cylindre, où au moins un arrangement d'aimant (24, 30) parmi arrangement
d'aimant piston (24) et arrangement d'aimant cylindrique (30) comprend une série d'électroaimants
(26) qui peuvent être alimentés en courant au moyen d'un dispositif de contrôle (28)
du dispositif de pipetage (10) pour générer un champ magnétique mouvant le long de
la voie de mouvement relatif, pour prévoir ainsi la force d'entraînement magnétique
nécessaire pour entraîner le mouvement relatif,
caractérisé en ce que le dispositif de pipetage (10) comprend un blindage magnétique (32) radialement à
l'extérieur de l'arrangement d'aimant piston (24) et l'arrangement d'aimant cylindrique
(30), qui affaiblit le champ magnétique présent à l'extérieur du site du blindage
(32) émanant d'au moins un arrangement d'aimant (24, 30) parmi arrangement d'aimant
piston (24) et arrangement d'aimant cylindrique (30), comparé à une condition sans
blindage (32),
où le blindage (32) comprend un composant de blindage (32) comprenant un matériau
ferromagnétique et comprenant un arrangement d'aimant (30) fixé au châssis parmi arrangement
d'aimant piston (24) et arrangement d'aimant cylindrique (30) au moins le long d'une
section axiale des derniers, de préférence le long de leur extension axiale entière,
où pour l'application définie et prévue d'aimants dans les arrangements d'aimant (24,
30) le composant de blindage (32) a au moins partiellement une saturation magnétique.
2. Dispositif de pipetage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que le composant de blindage (32) entoure au moins la moitié, de préférence les trois
quarts de la circonférence de l'arrangement de blindage (32) fixé au châssis, et entoure
de manière particulièrement préférée la circonférence entière.
3. Dispositif de pipetage selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que le composant de blindage (32) comprend au moins une ouverture passant radialement
à travers le composant, comme par exemple un trou ou une fente, en particulier une
fente s'étendant le long de l'axe cylindrique (Z).
4. Dispositif de pipetage selon les revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'en regardant la section dans un plan orthogonal à l'axe cylindrique, le composant
de blindage (32) a un contour polygonale ou/et partiellement circulaire ou/et circulaire.
5. Dispositif de pipetage selon une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que le composant de blindage (32) associé à un axe cylindrique (Z) est adapté en une
seule pièce.
6. Dispositif de pipetage selon une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que le composant de blindage (32) comprend un matériau composite, comprenant un matériau
de matrice et du matériau de remplissage ferromagnétique, en particulier un matériau
de remplissage avec des particules globulaires ou/et fibreux, ou est formé par un
tel matériau composite, où le matériau composite est de préférence coulable, en particulier
coulable par injection.
7. Dispositif de pipetage selon la revendication 6,
caractérisé en ce que les particules du matériel de remplissage ferromagnétique sont pourvues d'un revêtement
d'isolation électrique.
8. Dispositif de pipetage selon la revendication 6 ou 7,
caractérisé en ce qu'une structure de couplage (34) est directement liée au composant de blindage (32)
pour un couplage, de préférence libérable des pointes de pipetage (38) à cette dernière,
en particulier au moins partiellement en une pièce.
9. Dispositif de pipetage selon une des revendications 6 à 8,
caractérisé en ce que le matériau composite est coulable, et en ce qu'un autre composant, comme par exemple un capteur, en particulier un capteur de température,
un capteur de proximité ou/et des conduits de transport d'énergie ou/et des conduits
de transports de signaux, est coulé dans le composant de blindage (32).
10. Dispositif de pipetage selon une des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce que le composant de blindage (32) comprend de l'acier ou/et du cobalt ou/et du nickel
ou est fait d'acier ou/et de cobalt ou/et de nickel.
11. Dispositif de pipetage selon une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le composant de blindage (32) est fixé au châssis du dispositif.
12. Dispositif de pipetage selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arrangement d'aimant cylindrique (30) est arrangé radialement à l'extérieur du
cylindre (18) par rapport à l'axe de cylindre (Z) qui passe à travers le cylindre
(18).
13. Dispositif de pipetage selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arrangement d'aimant cylindrique (30) comprend une pluralité de bobines conductrices
successives le long de l'axe de cylindre (Z) ou/et en ce que l'arrangement d'aimant piston (24) comprend une pluralité d'aimants permanents (22)
successives le long de l'axe de cylindre (Z).
14. Dispositif de pipetage selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arrangement d'aimant cylindrique (30) est fixé au châssis du dispositif et en ce que l'arrangement d'aimant piston (24) est mobile par rapport au châssis du dispositif.
15. Dispositif de pipetage selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'elle comprend une pluralité de systèmes piston-cylindre (16) avec un axe de cylindre
(Z) respectif, le dispositif de contrôle étant adapté pour alimenter en courant de
manière différente et simultanée les arrangements d'aimant (30) comprenant ledit au
moins un électroaimant d'au moins deux systèmes piston-cylindre (16), de préférence
de tous les systèmes piston-cylindre (16), pour causer dans au moins deux, de préférence
dans tous les systèmes piston-cylindre (16) de différents mouvements relatifs du piston
(20) et du cylindre (18) du système (16) respectif.

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