(19)
(11) EP 3 042 016 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
18.10.2017  Patentblatt  2017/42

(21) Anmeldenummer: 14755847.2

(22) Anmeldetag:  28.08.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05D 15/06(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2014/068276
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2015/032684 (12.03.2015 Gazette  2015/10)

(54)

BESCHLAG FÜR EINE SCHIEBETÜR

FITTING FOR A SLIDING DOOR

FERRURE POUR PORTE COULISSANTE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 05.09.2013 DE 102013109710

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.07.2016  Patentblatt  2016/28

(73) Patentinhaber: Hettich-Heinze GmbH & Co. KG
32139 Spenge (DE)

(72) Erfinder:
  • KUSCHEL, Timo
    49324 Melle (DE)
  • FLASPÖHLER, Dirk
    49124 Georgsmarienhütte (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck - Specht - Dantz Patent- und Rechtsanwälte Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102011 050 394
DE-U1-202007 009 341
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beschlag für eine Schiebetür, mit einer Schiene, entlang der mindestens ein Laufteil verfahrbar gelagert ist, und einem Selbsteinzug mit einem entlang einer Führungsbahn verfahrbaren Mitnehmer, der mit einem am Laufteil angeordneten Aktivator koppelbar ist, um das Laufteil in eine Endposition zu bewegen. DE 10 2011 050 394 A1 offenbart einen Beschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die DE 20 2009 014 882 offenbart einen Beschlag für eine Schiebetür, bei dem an einem Laufteil ein Aktivator montiert ist, der mit einer Schließhilfe koppelbar ist. Der Aktivator kann dabei an einem Laufrollenträger verrastet werden. Dadurch ist es möglich, die Aktivatoren ohne Werkzeug an dem Laufrollenträger zu montieren.

    [0002] In der DE 10 2011 050 394 ist ein Beschlag für eine Schiebetür gezeigt, bei dem an einem Laufteil ein Aktivator vorgesehen ist, der mit einem Selbsteinzug in Eingriff gebracht werden kann. Der Aktivator ist dabei verstellbar an dem Laufteil gehalten, so dass auf einfache Weise ein Toleranzausgleich vorgenommen werden kann. Allerdings sind für das Laufteil zahlreiche Bauteile erforderlich. Zudem wird getrennt von dem Aktivator bei einem Schiebetürbeschlag meist noch eine Aushebesicherung montiert, damit ein unbeabsichtigtes Ausheben einer Schiebetür von einer Schiene verhindert wird. Bei der Montage des Schiebetürbeschlags müssen somit eine Vielzahl von Bauteilen montiert und ausgerichtet werden, insbesondere wenn rechte und linke Laufteile bei einer Schiebetür eingesetzt werden.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beschlag für eine Schiebetür zu schaffen, der einfach aufgebaut ist und eine leichte Montage ermöglicht.

    [0004] Diese Aufgabe wird mit einem Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Erfindungsgemäß ist der Aktivator relativ zu einem Träger des Laufteils von einer Montageposition in mindestens eine Funktionsstellung bewegbar, in der eine Kopplung mit dem Mitnehmer des Selbsteinzuges erfolgen kann, wobei der Aktivator in der Montageposition eine Montage des Laufteils an der Schiene ermöglicht, aber in einer Funktionsstellung das Laufteil durch einen Anschlag am Aktivator gegen ein Ausheben von der Schiene sichert. Dadurch wird mit dem Aktivator sowohl eine Aushebesicherung bereitgestellt, die ein Anheben des Laufteils von der Schiene zumindest soweit verhindert, als dass das Laufteil von der Schiene demontiert werden kann. Zusätzlich zu der Funktion der Aushebesicherung ist der Aktivator in einer Funktionsstellung mit einem Selbsteinzug koppelbar, der die Schiebetür mit dem Aktivator in eine vorbestimmte Endposition bewegt. Der Selbsteinzug kann dabei durch eine Feder den Mitnehmer in eine Endposition vorspannen, wobei optional auch ein Dämpfer an dem Selbsteinzug vorgesehen sein kann. Dadurch kann der Beschlag für eine Schiebetür mit wenigen Bauteilen eine hohe Funktionalität aufweisen. Erfindungsgemäß ist der Aktivator verschwenkbar oder verschiebbar an dem Träger des Laufteils gelagert, um eine Bewegung von der Montagestellung in die Funktionsstellung oder umgekehrt vornehmen zu können. Dabei kann die Schwenk- und/oder Schiebebewegung jeweils werkzeuglos erfolgen. Dieses ist neben der Möglichkeit, den Aktivator schon vor der Montage der Schiebetür an dieser anzubringen und dauerhaft an dieser zu belassen, sowohl bei Montage als auch bei Demontage des Schiebetürmöbels sehr vorteilhaft. Erfindungsgemäß weist der Aktivator einen Vorsprung auf, der in Eingriff mit einer Aufnahme an dem Mitnehmer des Selbsteinzuges bringbar ist. Der Vorsprung kann in eine Richtung von einem plattenförmigen Träger des Laufteils im Wesentlichen senkrecht hervorstehen, so dass eine kompakte Bauweise erhalten wird. Ferner kann der Vorsprung beabstandet von dem Anschlag gegen das Ausheben von der Schiene angeordnet sein.

    [0006] Für eine einfache Herstellung des Beschlages mit wenigen Bauteilen kann der Aktivator einstückig hergestellt sein, insbesondere aus Kunststoff oder Metall. Besonders vorteilhaft sind Kunststoff-Weichkomponent-Verbünde, wie zum Beispiel ein Kunststoff-Kautschuk-Verbund (K&K-Verbund).

    [0007] Ferner kann der Aktivator in der Montageposition und/oder einer Funktionsstellung verrastet werden, um nach einem Bewegen des Aktivators in die Funktionsstellung ein versehentliches Lösen zu vermeiden. Die Verrastung erfolgt hierbei über kraft- und/oder formschlusswirkende Funktionselemente, die mittelbar oder unmittelbar am Aktivator und dem Laufteil ausgebildet sind.

    [0008] Vorzugsweise ist der Aktivator ausgehend von der Montageposition in zwei unterschiedliche Funktionsstellungen bewegbar. Dadurch können rechte und linke

    [0009] Laufteile vermieden werden, also Laufteile, die an der rechten oder linken Seite eine Schiebetür montiert werden. Zwei baugleiche Laufteile können an der rechten und linken Seite einer Schiebetür montiert werden, wobei nur durch das Bewegen des Aktivators in die zugehörige Funktionsstellung festgelegt wird, ob es sich um ein rechtes oder linkes Bauteil handelt. Dies spart Lagerhaltungskosten und vereinfacht die Montage.

    [0010] Um besonders hohe Dämpfungskräfte bereitstellen zu können, können an dem Laufteil zwei Aktivatoren vorgesehen sein, die jeweils mit einem Selbsteinzug zusammenwirken. Der Selbsteinzug kann dabei einen Dämpfer aufweisen, so dass auch sehr schwere Schiebetüren mit dem erfindungsgemäßen Beschlag bewegt werden können. Alternativ kann ein erster Aktivator eine Öffnungsdämpfung ansteuern, währenddessen ein zweiter Aktivator eine Schließdämpfung ansteuert. Dabei können die mehreren Aktivatoren und Dämpfungen in einer Ebene, aber auch in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein. Auch eine Bestückung mit mehr als zwei Aktivatoren und Selbsteinzügen bzw. Dämpfungen ist vorstellbar.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    eine perspektivische Ansicht eines Möbels mit dem erfindungsgemäßen Beschlag für eine Schiebetür;
    Figur 2
    eine Seitenansicht durch das Möbel der Figur 1;
    Figur 3
    eine Seitenansicht durch das Möbel der Figur 1 in einer modifizierten Ausführungsform;
    Figuren 4A und 4B
    zwei Ansichten des Beschlages der Figur 2 mit unterschiedlichen Positionen des Aktivators;
    Figuren 5A bis 5C
    mehrere Ansichten des Beschlages der Figur 2;
    Figuren 6A bis 6D
    mehrere Ansichten des Beschlages der Figur 5;
    Figuren 7A und 7B
    zwei Ansichten eines Beschlages der Figur 5 in modifizierter Ausführungsform;
    Figuren 8A bis 8C
    Ansichten eines Beschlages in einer modifizierten Ausführungsform, und
    Figuren 9A bis 9D
    Ansichten eines Beschlages in einer weiteren Ausführungsform.


    [0012] Ein Schrankmöbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an dem eine Schiene 3 festgelegt ist, um mehrere Laufteile 4 eines Beschlages für eine Schiebetür verfahrbar zu lagern. Die Laufteile 4 können in einer Endposition mit einem Selbsteinzug 5 zusammenwirken, um die Schiebetür in eine Endposition zu ziehen. Der Selbsteinzug 5 kann auch eine entsprechende Dämpfung in Öffnungs- oder Schließrichtung bereitstellen.

    [0013] In Figur 2 ist der Beschlag in einer Seitenansicht gezeigt. Die Schiene 3 ist mit einem oberen horizontalen Schenkel 30 an einem Oberboden 20 des Möbelkorpus 2 festgelegt. An der Schiene 3 sind zwei U-förmige Laufbahnen 31 und 32 für Laufrollen 9 ausgebildet. Es ist natürlich auch möglich, dass die Schiene 3 nur eine Laufbahn oder mehr als zwei Laufbahnen zur Führung von Laufollen 9 aufweist.

    [0014] Der Selbsteinzug 5 umfasst ein Gehäuse 6, das an einer Schiene 3 des Möbelkorpus 2 festgelegt ist. An dem Gehäuse 6 ist ein verfahrbarer Mitnehmer 7 vorgesehen, der entlang einer Führungsbahn bewegbar ist und entsprechende Öffnungs-, Schließ- und/oder Dämpfungskräfte auf einen Aktivator 8 überträgt, der an einem Laufteil 4 festgelegt ist. Das Laufteil 4 ist dabei an der Rückseite einer Frontplatte 60 einer Schiebetür festgelegt, wobei pro Frontplatte 60 zwei beabstandete Laufteile 4 vorgesehen sind. Die Anzahl und Position der Laufteile 4 kann abhängig vom Gewicht der Frontplatte 60 gewählt werden.

    [0015] In Figur 3 ist eine modifizierte Ausführungsform eines Beschlages gezeigt, bei dem ergänzend zu dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ein weiterer Selbsteinzug 5' vorgesehen ist, der ein Gehäuse 6' aufweist, an dem ein Mitnehmer 7' verfahrbar gelagert ist. Der Mitnehmer 7' kann wiederum entlang einer Führungsbahn verfahren werden und über eine Feder in eine Ausgangsposition vorgespannt sein. Zudem kann auch ein Dämpfer an dem Selbsteinzug 5' positioniert werden, so dass die Frontplatte 60 durch das Laufteil 4 über zwei Selbsteinzüge 5 und 5' gebremst oder beschleunigt werden kann. Gerade bei schweren Frontplatten 60 kann somit eine größere Einzugskraft oder größere Dämpfungskraft erzeugt werden.

    [0016] In Figur 4A ist der Beschlag der Figur 2 in einer Montageposition gezeigt. Der Aktivator 8 umfasst einen von der Ebene der Frontplatte 60 im Wesentlichen senkrecht hervorstehenden Vorsprung 80, wobei der Aktivator in der Montageposition nach unten ausgerichtet ist. Der Aktivator 8 ist dabei um eine Achse 83 drehbar gelagert, wobei in einer Montageposition zwischen einer oberen Fläche 84 und einer Unterseite der Schiene 3 ein Spalt L vorhanden ist, der ein Anheben des Laufteils 4 mit der Frontplatte 60 ermöglicht. Der Spalt L ist dabei größer als ein vertikaler Abschnitt einer Seitenwand 33, der die Laufbahn 32 begrenzt. Dadurch kann durch das Anheben der Frontplatte 60 die Laufrolle 9 aus der Laufbahn 32 ausgehoben werden und über die Seitenwand 33 bewegt werden, um die Frontplatte 60 zu demontieren.

    [0017] In Figur 4B ist der Beschlag der Figur 4A in einer Funktionsstellung gezeigt. Der Aktivator 8 wurde um etwa 90° geschwenkt, so dass der Vorsprung 80 nun nicht mehr unterhalb der Achse 83, sondern im Wesentlichen auf gleicher Höhe mit dieser positioniert ist. In dieser Position kann der Vorsprung 80 des Aktivators 8 in Eingriff mit einem Mitnehmer 7 eines Selbsteinzuges gelangen, wie dies in Figur 2 gezeigt ist. Durch Drehen des Aktivators 8 wird ferner ein Anschlag 85 unterhalb der Schiene 3 angeordnet, der näher an der Schiene 3 angeordnet ist als die Fläche 84. Dadurch ergibt sich ein Spalt 88 zwischen der Unterseite der Laufbahn 32 und dem Anschlag 85, der kleiner als die Höhe der Seitenwand 33 an der Schiene 3 und damit kleiner als der Spalt L ist. Dadurch wird ein Anheben der Frontplatte 60 vermieden, bei dem die Laufrolle 9 seitlich über die Seitenwand 33 entfernt werden könnte, so dass der Anschlag 85 als Aushebesicherung dient.

    [0018] In den Figuren 5A bis 5C ist das Laufteil 4 des Beschlages der Figur 2 im Detail gezeigt. Das Laufteil 4 umfasst einen plattenförmigen Träger 40, an dem ein Halter 41 montiert ist. Zwischen dem Halter 41 und dem plattenförmigen Träger 40 ist eine Laufrolle 9 drehbar gelagert, wobei an dem Träger 40 bei Bedarf auch mehrere Laufrollen 9 vorgesehen werden können. Unterhalb der Laufrolle 9 befindet sich der drehbar gelagerte Aktivator 8, der in Figur 5A in einer Montageposition gezeigt ist. Von dieser Montageposition kann der Aktivator 8 wahlweise im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt werden, um in eine Funktionsstellung gebracht zu werden. In Figur 5B wurde der Aktivator 8 nach rechts verschwenkt, so dass der Vorsprung 80 nun in Eingriff mit einem Mitnehmer auf der rechten Seite des Trägers 40 gelangen kann. Der Aktivator 8 wird dabei bis zu einem Anschlag 86 an dem Träger 40 verschwenkt, der beispielsweise durch eine Prägung gebildet ist. Alternativ kann der Aktivator 8 auch im Uhrzeigersinn um 90° verschwenkt werden, wie dies in Figur 5C dargestellt ist. Der Aktivator ist nun nach links gerichtet, und der Vorsprung 80 ist auf einer linken Seite des Trägers 40 angeordnet. Der Aktivator 8 kann dabei in den Funktionsstellungen in den Figuren 5B und 5C verrastet sein, so dass eine stabile Anordnung gewährleistet ist. Durch das Verschwenken des Aktivators 8 wird festgelegt, ob das Laufteil 4 ein rechtes oder linkes Laufteil ist, so dass baugleiche Laufteile 4 ausgeliefert werden können und erst bei der Montage entschieden wird, ob es sich um ein rechtes oder ein linkes Bauteil handelt.

    [0019] In den Figuren 6A bis 6D ist der Beschlag der Figur 5 im Detail gezeigt. Der Aktivator 8 umfasst eine hinterschnittene Aufnahme, in die ein pilzförmiger Bolzen 82 oder ein Niet eingefügt werden kann. Der Bolzen 82 umfasst einen verbreiterten Kopfabschnitt, so dass ein Abziehen des Aktivators 8 von dem plattenförmigen Träger 40 verhindert werden kann. Dies erhöht die Stabilität des Aktivators 8 und reduziert die Belastung auf die mittige Achse 83. Die Achse 83 kann ebenfalls als pilzkopfförmiger Bolzen oder Niet ausgebildet sein, um den Aktivator 8 drehbar an dem Träger 40 zu lagern. Dabei ist an gegenüberliegenden Seiten ein pilzkopfförmiger Bolzen 82 an dem Träger 40 festgelegt, der je nach Drehbewegung des Aktivators 80 in Eingriff mit der entsprechenden Aufnahme gelangen kann oder nicht.

    [0020] In Figur 6D ist der Anschlag 86 an dem plattenförmigen Träger 40 im Detail gezeigt, der als Verprägung ausgebildet ist und einen Anschlag für den Aktivator 8 ausbildet. Ferner ist zu sehen, dass der Aktivator 8 einen Kanal aufweist, um den pilzkopfförmigen Bolzen 82 aufzunehmen. An dem Kanal kann ein rastender Federsteg 87 vorgesehen sein, um den Aktivator 8 in einer Funktionsstellung zu verrasten und ein versehentliches Lösen zu vermeiden.

    [0021] In den Figuren 7A und 7B ist eine modifizierte Ausführungsform eines Beschlages gezeigt, der im Wesentlichen dem in Figur 5 und 6 gezeigten Beschlag entspricht. Statt eines pilzkopfförmigen Bolzens 82 ist an dem plattenförmigen Träger 40 eine ausgestellte Lasche 92 vorgesehen, an der eine Öffnung 94 ausgebildet ist. Der Aktivator 8 kann statt an dem pilzkopfförmigen Bolzen 82 an der Lasche 92 verrastet werden, wobei hierfür eine Rastnoppe 93 in die Öffnung 94 eingreift. Im Übrigen entspricht der Beschlag dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel.

    [0022] In den Figuren 8A bis 8C ist eine weitere Ausführungsform eines Beschlages gezeigt, bei dem in dem plattenförmigen Träger 40 ein Anschlag 86 vorgesehen ist, an der der Aktivator 8 anlegbar ist. Der Aktivator 8 steht zudem in einer Funktionsstellung über den plattenförmigen Träger 40 hinaus, so dass eine Kante 103 an einer Stirnkante des plattenförmigen Trägers 40 anliegt. Dadurch kann die Stabilität des Aktivators 8 zusätzlich erhöht werden. Ansonsten entspricht das Laufteil 4 den vorangegangenen Ausführungsbeispielen.

    [0023] In den Figuren 9A bis 9c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Laufteils eines erfindungsgemäßen Beschlages gezeigt. Das Laufteil umfasst einen plattenförmigen Träger 40, an dem eine Laufrolle 9 drehbar gelagert ist. Statt einem verschwenkbaren Aktivator ist ein verschiebbarer Aktivator 10 vorgesehen, der entlang einer Kurvenführung bewegbar ist. Hierfür sind an dem plattenförmigen Träger 40 zwei pilzkopfförmige Bolzen 13 festgelegt, die jeweils in eine Führungsbahn 11 eingreifen. Dadurch sind zwei Führungsbahnen 11 an dem Aktivator 10 gebildet, die einen abgewinkelten Abschnitt 12 aufweisen. An dem Aktivator 10 ist ein senkrecht von der Ebene der Frontplatte 60 hervorstehender Vorsprung 14 ausgebildet, der in Eingriff mit einer Aufnahme an einem Mitnehmer 7 gelangen kann.

    [0024] In Figur 9D ist der Aktivator 10 in einer Montageposition gezeigt. In dieser Position kann die Laufrolle 9 an einer Schiene 3 an einem Oberboden 20 eingehängt werden. Sobald die Montage erfolgt ist, kann der Aktivator 10 entlang der pilzkopfförmigen Bolzen 13 verschoben werden, bis die in Figur 9A gezeigte Position erreicht ist. Der Aktivator 10 wurde so verschoben, dass unterhalb der Laufrolle 9 nun ein Anschlag 15 des Aktivators 10 vorgesehen ist, der ein Anheben des Laufteils verhindert. Dabei drückt eine Feder 16 den Aktivator 10 nach unten, um ein versehentliches Lösen des Aktivators 10 aus der Funktionsstellung zu vermeiden. Durch die Feder 16 sind die pilzkopfförmigen Bolzen 13 an einem abgewinkelten Endabschnitt 17 verriegelt gehalten. Der verriegelte Endabschnitt 17 ist nur an der linken Führungsbahn 11 ausgebildet, es wäre allerdings auch möglich, eine solche Verriegelung auch an der rechten Führungsbahn 11 bereitzustellen. Soll das Laufteil von der Schiene 3 abgehoben werden, muss zunächst der Aktivator 10 wieder entlang der Führungsbahn 11 verfahren werden, um dann die Laufrolle 9 entsprechend anheben und aus der Schiene 3 ausheben zu können.

    [0025] Der plattenförmige Träger 40 des Laufteils 4 kann bei den Ausführungsbeispielen aus einem gestanzten und gebogenen Metallblech hergestellt sein.

    [0026] In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Aktivatoren 8 verschwenkbar oder verschiebbar gelagert. Es ist natürlich auch möglich, andere Mechaniken zum Bewegen des Aktivators vorzugsehen, um diesen von einer Montagestellung in eine Funktionsstellung zu bringen.

    [0027] Zudem ist das Einsatzgebiet des Beschlages nicht auf Möbel beschränkt, entsprechende Schiebetüren oder Schiebeelemente können auch bei Haushaltsgeräten oder in anderen Bereichen eingesetzt werden.

    Bezugszeichenliste



    [0028] 
    1
    Schrankmöbel
    2
    Möbelkorpus
    3
    Schiene
    4
    Laufteil
    5, 5'
    Selbsteinzug
    6,6'
    Gehäuse
    7, 7'
    Mitnehmer
    8
    Aktivator
    9
    Laufrolle
    10
    Aktivator
    11
    Führungsbahn
    12
    Abschnitt
    13
    Bolzen
    14
    Vorsprung
    15
    Anschlag
    16
    Feder
    17
    Endabschnitt
    20
    Oberboden
    21
    Seitenwand
    30
    Schenkel
    31
    Laufbahn
    32
    Laufbahn
    33
    Achse
    40
    Träger
    41
    Halter
    60
    Frontplatte
    80
    Vorsprung
    82
    Bolzen
    83
    Achse
    84
    Fläche
    85
    Anschlag
    86
    Anschlag
    87
    Federsteg
    88
    Spalt
    92
    Lasche
    93
    Rastnoppe
    94
    Öffnung
    103
    Kante
    L
    Spalt



    Ansprüche

    1. Beschlag für eine Schiebetür (60), mit einer Schiene (3), entlang der mindestens ein Laufteil (4) verfahrbar gelagert ist, und einem Selbsteinzug (5) mit einem entlang einer Führungsbahn verfahrbaren Mitnehmer (7), der mit einem am Laufteil (4) angeordneten Aktivator (8, 10) koppelbar ist, um das Laufteil (4) in eine Endposition zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8, 10) relativ zu einem Träger (40) des Laufteils (4) von einer Montageposition in mindestens eine Funktionsstellung bewegbar ist, in der eine Kopplung mit dem Mitnehmer (7) des Selbsteinzuges erfolgen kann, und der Aktivator (8, 10) in der Montageposition eine Montage des Laufteils (4) an der Schiene (3) ermöglicht, aber in einer Funktionsstellung das Laufteil (4) durch einen Anschlag (15, 85) am Aktivator (8, 10) gegen ein Ausheben von der Schiene (3) gesichert ist, wobei der Aktivator (8, 10) verschwenkbar oder verschiebbar an dem Träger (40) des Laufteils (4) gelagert ist, um eine Bewegung von der Montagestellung in die Funktionsstellung oder umgekehrt vornehmen zu können, wobei der Aktivator (8, 10) einen Vorsprung (14, 80) aufweist, der in Eingriff mit einer Aufnahme an dem Mitnehmer (7) des Selbsteinzuges bringbar ist.
     
    2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (14, 80) beabstandet von dem Anschlag (15, 85) gegen das Ausheben von der Schiene (3) angeordnet ist.
     
    3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8, 10) einstückig hergestellt ist.
     
    4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8, 10) in der Montageposition und/oder einer Funktionsstellung verrastbar ist.
     
    5. Beschlag nach Anschlag 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8) in der Montageposition und/oder einer Funktionsstellung über kraft- und/oder formschlüssiges Zusammenwirken von ersten Funktionselementen (87, 93, 103) am Aktivator (8) und zweiten Funktionselementen (82, 94) am Laufteil (4) verrastbar ist.
     
    6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8) in der Montageposition und/oder einer Funktionsstellung über mindestens einen Anschlag (86) gesichert ist.
     
    7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8) ausgehend von der Montageposition in zwei unterschiedliche Funktionsstellungen bewegbar ist.
     
    8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (8) ausgehend von der Montageposition werkzeuglos in zwei unterschiedliche Funktionsstellungen bewegbar ist.
     
    9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Laufteil (4) zwei Aktivatoren (8, 8') vorgesehen sind, die jeweils mit einem Selbsteinzug (5, 5') zusammenwirken.
     
    10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Selbsteinzug einen Dämpfer aufweist.
     


    Claims

    1. A fitting for a sliding door (60), having a rail (3), along which at least one running part (4) is displaceably mounted, and a retractor (5) having a driver (7) displaceable along a guide path, which can be coupled to an activator (8, 10) arranged on the running part (4), to move the running part (4) into an end position, characterized in that the activator (8, 10) is movable in relation to a carrier (40) of the running part (4) from a mounting position into at least one functional position, in which coupling to the driver (7) of the retractor can be performed, and the activator (8, 10) enables mounting of the running part (4) on the rail (3) in the mounting position, but the running part (4) is secured against lifting out from the rail (3) in a functional position by a stop (15, 85) on the activator (8, 10), whereby the activator (8, 10) is mounted pivotably or discpaceably on the carrier (40) of the running part (4) in order to perform a movement from the mounting position into the functional position or the reverse, whereby the activator (8, 10) has a projection (14, 80) which can be engaged with a receptacle on the driver (7) of the retractor.
     
    2. The fitting according to Claim 1, characterized in that the projection (14, 80) is arranged spaced apart from the stop (15, 85) against the lifting out from the rail (3).
     
    3. The fitting according to claim 1 or 2, characterized in that the activator (8, 10) is produced in one piece.
     
    4. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that the activator (8, 10) can be latched in the mounting position and/or a functional position.
     
    5. The fitting according to Claim 4, characterized in that the activator (8) can be latched in the mounting position and/or a functional position via a friction-locked and/or formfitting interaction of first functional elements (87, 93, 103) on the activator (8) and second functional elements (82, 94) on the running part (4).
     
    6. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that the activator (8) is secured in the mounting position and/or a functional position via at least one stop (86).
     
    7. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that the activator (8) is movable into two different functional positions starting from the mounting position.
     
    8. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that the activator (8) is movable without tools into two different functional positions starting from the mounting position.
     
    9. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that two activators (8, 8') are provided on the running part (4), which each interact with one retractor (5, 5').
     
    10. The fitting according to any one of the preceding claims, characterized in that the retractor has a damper.
     


    Revendications

    1. Ferrure pour une porte coulissante (60) comprenant un rail (3) le long duquel au moins une pièce de roulement (4) est montée mobile, ainsi qu'un retour automatique (5) comprenant un organe d'entraînement (7) mobile le long d'une piste de guidage qui peut être couplé à un activateur (8, 10) monté sur la pièce de roulement (4) pour déplacer cette pièce de roulement (4) dans une position de fin de course,
    caractérisée en ce que
    l'activateur (8, 10) peut être déplacé par rapport à un support (40) de la pièce de roulement (4) d'une position de montage dans au moins une position fonctionnelle dans laquelle un accouplement avec l'organe d'entraînement (7) du retour automatique peut se produite, et dans la position de montage l'activateur (8-10) permet le montage de la pièce de roulement (4) sur le rail (3), tandis que, dans une position fonctionnelle la pièce de roulement (4) est bloquée par une butée (15, 85) située sur l'activateur (8, 10) pour lui empêcher d'être extraite du rail (3), l'activateur (8, 10) étant monté pivotant ou coulissant sur le support (40) de la pièce de roulement (4) pour pouvoir se déplacer de la position de montage dans la position fonctionnelle ou inversement, l'activateur (8, 10) comprenant une saillie (14, 80) pouvant être mise en prise dans un évidement de l'organe d'entraînement (7) du retour automatique.
     
    2. Ferrure conforme à la revendication 1,
    caractérisée en ce que
    la saillie (14, 80) est montée à distance de la butée (15, 85) pour empêcher une extraction du rail (3).
     
    3. Ferrure conforme à la revendication 1 ou 2,
    caractérisée en ce que
    l'activateur (8, 10) est réalisé en une seule pièce.
     
    4. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    l'activateur (8, 10) peut être encliqueté dans la position de montage et/ou dans une position fonctionnelle.
     
    5. Ferrure conforme à la revendication 4,
    caractérisée en ce que
    l'activateur (8) peut être encliqueté dans la position de montage et/ou dans une position fonctionnelle, suite à la coopération par la force et/ou par la forme de premiers éléments fonctionnels (87, 93, 103) situés sur l'activateur (8) et de seconds éléments fonctionnels (82, 94) situés sur la pièce de roulement (4).
     
    6. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    l'activateur (8) est bloqué dans la position de montage et/ou dans une position fonctionnelle par au moins une butée (86).
     
    7. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce qu'
    à partir de la position de montage l'activateur (8) peut être déplacé dans deux positions fonctionnelles différentes.
     
    8. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce qu'
    à partir de la position de montage, l'activateur (8) peut être déplacé sans outil dans deux positions fonctionnelles différentes.
     
    9. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce qu'
    il est prévu sur la pièce de roulement (4) deux activateurs (8, 8') qui coopèrent respectivement avec un retour automatique (5, 5').
     
    10. Ferrure conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    le retour automatique comporte un amortisseur.
     




    Zeichnung





























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente