(19)
(11) EP 3 083 257 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
18.10.2017  Patentblatt  2017/42

(21) Anmeldenummer: 14820792.1

(22) Anmeldetag:  12.12.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41M 3/14(2006.01)
B42D 25/23(2014.01)
B42D 25/387(2014.01)
B42D 25/41(2014.01)
B42D 25/382(2014.01)
B42D 25/378(2014.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2014/077533
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2015/091254 (25.06.2015 Gazette  2015/25)

(54)

IDENTIFIKATIONSDOKUMENT MIT EINEM DRUCKMUSTER

IDENTIFICATION DOCUMENT WITH PRINT PATTERN

DOCUMENT D'IDENTIFICATION PRÉSENTANT UN MOTIF D'IMPRESSION


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 19.12.2013 DE 102013114485

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.10.2016  Patentblatt  2016/43

(73) Patentinhaber: Bundesdruckerei GmbH
10969 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • MAGGIONI, Christoph
    10961 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Patentship Patentanwaltsgesellschaft mbH 
Elsenheimerstraße 65
80687 München
80687 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2009/056354
US-A1- 2005 067 489
DE-A1-102010 025 044
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Identifikationsdokumente.

    [0002] Moderne Identifikationsdokumente, beispielsweise Personalausweise oder Reisepässe, werden üblicherweise mit Sicherheitsmerkmalen versehen, welche bei einer Überprüfung der Echtheit eines Identifikationsdokumentes herangezogen werden. Beispielhafte Sicherheitsmerkmale sind beispielsweise metallische Sicherheitsfäden, welche bei einer Durchleuchtung eines Identifikationsdokumentes sichtbar werden, Hologramme oder Druckmuster, welche bei einer Bestrahlung mit einem Licht einer vorbestimmten Wellenlänge, beispielsweise mit einem Ultraviolettlicht oder mit einem Infrarotlicht, erfasst werden können.

    [0003] Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit können zwar weitere Sicherheitsmerkmale realisiert werden, was jedoch die Herstellung eines Identifikationsdokumentes sowie einen Überprüfungsaufwand erhöht. Das Patentdokument US 2005/067489 A1 offenbart ein Identifikationsdokument mit zwei optische Druckmustern mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften.

    [0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Konzept für die Überprüfung der Echtheit eines Identifikationsdokumentes zu schaffen.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungsformen sind Gegenstand der Beschreibung, der Figuren sowie der abhängigen Ansprüche.

    [0006] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die obige Aufgabe durch die Verwendung von Druckmusterbereichen, welche unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen, realisiert werden kann.

    [0007] Die Druckmusterbereiche können beispielsweise einzelne Buchstaben bilden, welche beispielsweise mit einer Infrarot-aktiven oder mit einer nicht Infrarot-aktiven Tinte gedruckt sind. Eine Abfolge von Infrarot-aktiven bzw. nicht Infrarot-aktiven Buchstaben realisiert ein optisch erfassbares Bitmuster, das eine Information codieren kann. Diese Information kann beispielsweise eine kryptographische Prüfsumme oder ein kryptographischer Hash-Wert sein. Dabei repräsentiert ein Infrarot-aktiver Buchstabe bei Beleuchtung mit einem Infrarotlicht beispielsweise eine logische Eins, während ein nicht Infrarot-aktiver Buchstabe bei Beleuchtung mit einem Infrarotlicht beispielsweise eine logische Null repräsentiert, oder umgekehrt. Die resultierende Wortbreite ist somit unmittelbar durch die Anzahl der Buchstaben bestimmt. So können beispielsweise bei einem Schriftzug mit zwanzig Buchstaben Wortbreiten von zwanzig Bit realisiert werden, welche für die Unterbringung einer Information bzw. einer Zusatzinformation zur Verfügung stehen.

    [0008] Die vorstehenden Ausführungen gelten analog für die Verwendung von Ultraviolettlicht sowie für optische Eigenschaften, wie Lichtabsorption, Lichttransmission oder Lichtreflexion. So kann beispielsweise im Falle einer optischen Reflexion eine logische Eins durch eine Reflexion von 50% bis 100% des einfallenden Lichts und eine logische Null durch eine Reflexion von weniger als 50% des einfallenden Lichts codiert werden oder umgekehrt.

    [0009] Durch die optische Codierung wird eine einfache Möglichkeit geschaffen, Zusatzinformationen für die Echtheitsprüfung eines Identifikationsdokumentes bereitzustellen. Hierbei können bereits bestehende oder für ein Identifikationsdokument ohnehin vorgesehene Druckmuster, wie beispielsweise die maschinenlesbare Zone oder Namenszüge, verwendet werden, um durch unterschiedliche optische Eigenschaften der Druckmusterbereiche, wie beispielsweise Buchstaben oder sonstige typographische Zeichen, ein Bitmuster bzw. eine Bitfolge zu codieren.

    [0010] Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Identifikationsdokument mit einem Dokumentenkörper, welcher mit einem Druckmuster versehen ist, wobei das Druckmuster zumindest zwei Druckmusterbereiche mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften aufweist, um eine Information optisch zu codieren.

    [0011] Durch die Unterschiede in den optischen Eigenschaften kann ein Bitmuster optisch codiert werden, das eine Anzahl von Bits umfasst, welche der Anzahl der Druckmusterbereiche entspricht. So kann beispielsweise bei fünf Druckmusterbereichen eine Wortbreite von fünf Bit realisiert werden. Hierbei ist es ausreichend, dass die Unterschiede in den optischen Eigenschaften der Druckmusterbereiche detektierbar sind.

    [0012] Durch die unterschiedlichen optischen Eigenschaften entstehen beispielswese Helligkeitsmuster mit bei Bestrahlung mit Licht einer vorbestimmten Wellenlänge, beispielsweise Infrarotlicht, helleren und dunkleren Druckmusterbereichen. Das so entstandene Helligkeitsmuster codiert unmittelbar eine binäre Folge, bei der hellere Druckmusterbereiche beispielsweise eine logische Eins und dunklere Druckmusterbereiche beispielsweise eine logische Null codieren. Für die Bitentscheidung kann beispielsweise ein Helligkeitsschwellwert verwendet werden, beispielsweise 50% der Lichtintensität, oberhalb dessen beispielsweise eine logische Eins und unterhalb dessen beispielsweise eine logische Null vorliegt.

    [0013] Gemäß einer Ausführungsform sind die Druckmusterbereiche ausgebildet, die Zusatzinformation mittels der unterschiedlichen optischen Eigenschaften zu codieren. Handelt es sich bei den optischen Eigenschaften beispielsweise um eine Lichtabsorption, beispielsweise um eine Infrarotlichtabsorption, so kann bei einer Absorption zwischen 50% und 100% der einfallenden Lichtintensität eine logische Null oder eine logische Eins und bei einer Absorption von weniger als 50% beispielsweise eine logische Eins oder eine logische Null codiert werden, oder umgekehrt. Die unterschiedlichen optischen Eigenschaften können beispielsweise durch die Verwendung von unterschiedlichen Tintentypen, beispielsweise von unterschiedlich pigmentierten Tinten, realisiert werden.

    [0014] Gemäß einer Ausführungsform sind die optischen Eigenschaften Reflexionseigenschaften oder Transmissionseigenschaften oder Absorptionseigenschaften. Handelt es sich bei den optischen Eigenschaften beispielsweise um Reflexionseigenschaften, so kann eine logische Eins durch eine Reflexion zwischen 50% und 100% der einfallenden Lichtintensität codiert werden, während eine logische Null durch eine Reflexion von beispielsweise weniger als 50% der einfallenden Lichtintensität codiert werden kann, oder umgekehrt. Handelt es sich bei den optischen Eigenschaften um Transmissionseigenschaften, so kann analog bei einer Transmission von 50% bis 100% eine logische Eins und bei einer Transmission von weniger als 50% eine logische Null codiert werden. Hierbei kann beispielsweise das Identifikationsdokument durchleuchtet werden, so dass auf einer Rückseite des durchleuchteten Bereichs ein optisches Bitmuster entsteht. Handelt es sich bei den optischen Eigenschaften um Absorptionseigenschaften, so können beispielsweise bei einer Absorption von weniger als 50% die logische Eins und bei einer Absorption von 50% und mehr die logische Null codiert werden, oder umgekehrt.

    [0015] Gemäß einer Ausführungsform sind die optischen Eigenschaften in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich unterschiedlich, insbesondere in einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder Ultraviolett-Wellenlängenbereich oder in einem Weißlicht-Wellenlängenbereich. Gemäß einer Realisierung können die optischen Eigenschaften ausschließlich in dem vorbestimmten Wellenbereich vorliegen. Handelt es sich bei den Druckmusterbereichen beispielsweise um Infrarot-aktive oder um nicht Infrarot-aktive Druckmusterbereiche, so können die derart hergestellten unterschiedlichen optischen Eigenschaften ausschließlich im Infrarotbereich detektiert werden, während sie beispielsweise bei Weißlicht unsichtbar bzw. nicht erfassbar sind.

    [0016] Gemäß einer Ausführungsform absorbiert oder reflektiert ein erster Druckmusterbereich Licht in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich stärker als ein zweiter Druckmusterbereich. Für die Informationsdetektionen kann beispielsweise eine Absorptionsschwelle oder eine Reflexionsschwelle vorgesehen sein, welche beispielsweise bei 50% der Lichtintensität liegen kann. Dadurch wird eine besonders einfache Detektion des durch die optischen Eigenschaften codierten Bitmusters ermöglicht.

    [0017] Gemäß einer Ausführungsform weisen die Druckmusterbereiche Drucktinten mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften auf. Die unterschiedlichen optischen Eigenschaften können beispielsweise durch unterschiedliche Pigmentierung der Drucktinten realisiert werden. So können den Drucktinten infrarotabsorbierende Pigmente zugeführt oder nicht zugeführt werden, wodurch infrarotabsorbierende oder nicht infrarotabsorbierende Druckmusterbereiche realisiert werden können. Analoge Ausführungsformen gelten für das Ultraviolettlicht. Darüber hinaus können die Drucktinten Infrarot-aktiv oder nicht Infrarot-aktiv sein, wodurch unterschiedliche optische Eigenschaften realisiert werden können.

    [0018] Gemäß einer Ausführungsform weist zumindest ein Druckmusterbereich eine Infrarot-Drucktinte oder eine Ultraviolett-Drucktinte auf. Die Infrarot-Drucktinte oder die Ultraviolett-Drucktinte können beispielsweise durch eine Infrarot-aktive Pigmentierung oder durch eine Ultraviolett-aktive Pigmentierung realisiert werden.

    [0019] Gemäß einer Ausführungsform weist ein erster Druckmusterbereich eine Drucktinte auf, welche in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich, insbesondere in einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder Ultraviolett-Wellenlängenbereich oder in einem Weißlicht-Wellenlängenbereich, Licht reaktiv ist, und wobei ein zweiter Druckmusterbereich in dem vorbestimmten Wellenlängenbereich eine Drucktinte aufweist, welche nicht Licht reaktiv ist. Die Lichtreaktivität kann beispielsweise durch Hinzufügung von Licht reaktiven Pigmenten realisiert werden.

    [0020] Gemäß einer Ausführungsform sind die unterschiedlichen optischen Bereiche durch eine Änderung einer Oberfläche des Dokumentenkörpers, insbesondere mittels einer Laserpersonalisierung, gebildet. Hierzu kann beispielsweise das Druckmuster im Hintergrund mit einer nicht Infrarot-reaktiven Farbe bedruckt werden, wobei anschließend die Druckmusterbereiche, beispielsweise Buchstaben, durch Laserpersonalisierung, welche im Infrarotbereich sichtbar ist, gelasert werden.

    [0021] Gemäß einer Ausführungsform ist das Druckmuster ein Schriftzug und sind die Druckmusterbereiche Schriftelemente, insbesondere Buchstaben und/oder Zahlen, des Schriftzuges. Die Schriftelemente können beispielsweise einen Namenszug bilden, so dass für die Codierung der Information keine zusätzlichen Druckmuster bereitgestellt werden müssen.

    [0022] Gemäß einer Ausführungsform bildet das Druckmuster eine maschinenlesbare Zone oder einen Namenszug oder einen Adresszug. Handelt es sich bei dem Druckmusterbereich um eine maschinenlesbare Zone, deren Elemente die vorgenannten Druckmusterbereiche bilden können, so kann die codierte Information beim Auslesen der maschinenlesbaren Zone mit detektiert werden.

    [0023] Gemäß einer Ausführungsform bildet die Information eine kryptographische Prüfsumme oder einen Hash-Wert. Die Prüfsumme oder der Hash-Wert können beispielsweise anhand von biographischen Daten einer Person, welche durch das Identifikationsdokument identifizierbar sind, gebildet werden. Die biographischen Daten können beispielsweise einen Namen, einen Vornamen, eine Adresse, die Daten der maschinenlesbaren Zone oder sonstige Daten umfassen. Anhand dieser Daten kann beispielsweise eine kryptographische Prüfsumme oder ein kryptographischer Wert erzeugt werden, welcher durch die unterschiedlichen optischen Eigenschaften optisch codiert wird. Darüber hinaus wird auf diese Weise sichergestellt, dass beispielsweise ein Wechsel zwischen einem Infrarot-aktiven und einem nicht Infrarot-aktiven Druckbereich von den Dokumenten datenabhängig ist und somit von Identifikationsdokument zu Identifikationsdokument unterschiedlich ist. Dadurch wird ein besonders effektiver Fälschungsschutz erreicht.

    [0024] Gemäß einer Ausführungsform ist durch die optische Eigenschaft eines Druckbereichs ein Bit codiert. Ein Bit, beispielsweise eine logische Eins oder eine logische Null, kann beispielsweise wie vorstehend ausgeführt codiert werden.

    [0025] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Identifikationsdokumentes mit Aufbringen eines Druckmusters mit zumindest zwei Druckmusterbereichen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften, um eine Information optisch zu codieren. Hierzu können die Druckmusterbereiche mit beispielsweise unterschiedlichen Drucktinten realisiert werden, welche die vorstehend aufgeführten Eigenschaften aufweisen können.

    [0026] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Dokumentenlesegerät zum Auslesen einer optisch codierten Information aus einem Identifikationsdokument, das dem erfindungsgemäßen Identifikationsdokument entsprechen kann, wobei die Zusatzinformation, wie vorstehend ausgeführt, durch ein oder mehrere Druckmuster mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften optisch codiert ist. Das Dokumentenlesegerät umfasst eine optische Erfassungseinrichtung, beispielsweise eine Bildkamera, zum optischen Erfassen der Druckmusterbereiche, um eine optische Aufnahme zu erhalten, und einen Prozessor zum Detektieren der optischen Information anhand unterschiedlicher optischer Eigenschaften der Druckmusterbereiche.

    [0027] Der Prozessor kann beispielsweise die Intensität des reflektierten Lichts, beispielsweise des reflektierten Infrarotlichts, mit einem Schwellwert vergleichen, wobei oberhalb des Schwellwerts liegende Lichtintensitäten, beispielsweise eine logische Eins und unterhalb des Schwellwertes liegende Lichtintensitäten beispielsweise eine logische Null codieren oder umgekehrt. Erscheinen die Druckbereiche, beispielsweise bei einer Bestrahlung mit Infrarotlicht, im Infrarotbereich als ein Helligkeitsmuster, so codiert das Helligkeitsmuster ein Bitmuster, das die Information repräsentiert. Bei der Information kann es sich beispielsweise um eine Prüfsumme oder um einen Hash-Wert handeln. Zur Prüfung der Echtheit des Identifikationsdokumentes kann der Prozessor ferner ausgebildet sein, eine Prüfsumme oder einen Hash-Wert anhand von Daten des Identifikationsdokumentes, beispielsweise anhand von einem Namen einer durch das Identifikationsdokument identifizierten Person, zu bilden und mit dem durch die codierte Information bereitgestellten Hash-Wert oder der dadurch bereitgestellten Prüfsumme zu vergleichen.

    [0028] Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Identifikationsdokument bei Bestrahlung mit Weißlicht;
    Fig. 2
    das Identifikationsdokument bei Bestrahlung mit Infrarotlicht; und
    Fig. 3
    ein Dokumentenlesegerät.


    [0029] Fig. 1 zeigt ein Identifikationsdokument 100 mit beispielsweise einer Abbildung 101 einer Person und einer maschinenlesbaren Zone 103, welche ein Druckmuster 105 mit beispielsweise sechs Druckmusterbereichen 107-114 umfasst. Die Druckmusterbereiche können beispielsweise Buchstaben, Zahlen oder sonstige typographische Zeichen, wie beispielsweise Klammern, darstellen. Die Druckmusterbereiche können beispielsweise mit einer bei Weißlicht schwarz erscheinenden Drucktinte auf einem Dokumentenkörper 117 bedruckt sein.

    [0030] Die Druckmusterbereiche 107-114 können beispielsweise pigmentiert sein, so dass sie bei einer Bestrahlung mit einem Licht in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich, beispielsweise mit einem Infrarotlicht, unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen und beispielsweise bei einer Pigmentierung nicht schwarz und ohne die Pigmentierung schwarz erscheinen. Dies kann ausgenutzt werden, um durch das Druckmuster 105 eine zusätzliche Information zu codieren, welche beispielsweise eine Prüfsumme über die in der maschinenlesbaren Zone 103 angegebene Information bildet.

    [0031] Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Identifikationsdokument 100 bei einer Bestrahlung mit Licht in einem vorbestimmten Lichtwellenlängenbereich, beispielsweise mit einem Infrarotlicht. Durch die unterschiedlichen optischen Eigenschaften der Druckmusterbereiche 107-114 erscheinen diese in dem Infrarot-Wellenlängenbereich als hellere oder dunklere Druckmusterbereiche. So können beispielsweise die Druckmusterbereiche 107, 111 und 113 mit einer Drucktinte bedruckt sein, welche Infrarot-reflektierende Pigmente aufweist. Die Druckmusterbereiche 108, 109 und 114 sind hingegen mit einer nicht pigmentierten Drucktinte gedruckt. Dadurch entstehen unterschiedliche optische Eigenschaften bei Bestrahlung mit Infrarotlicht, weil das Infrarotlicht aufgrund der Pigmentierung stärker reflektiert wird als ohne Vorliegen einer Pigmentierung. Dadurch erscheinen die Druckmusterbereiche 107, 111 und 113 beispielsweise heller als die übrigen Druckmusterbereiche 108, 109 und 114. Dadurch kann beispielsweise eine Bitfolge "100110" oder "011001" codiert werden. Hierbei repräsentiert beispielsweise ein hellerer Druckmusterbereich eine logische Eins oder eine logische Null.

    [0032] Die Druckmusterbereiche können jedoch nicht nur einzelne Buchstaben, sondern auch Worte umfassen und als Informationsträger mit jeweils einem Bit benutzt werden. Umfasst beispielsweise ein Titel des Identifikationsdokumentes beispielsweise zwanzig Buchstaben, so kann dadurch aufgrund der unterschiedlichen optischen Eigenschaften, welche durch die Wahl der jeweiligen Tinte festgelegt werden können, eine Folge von zwanzig Bit verschlüsselt werden.

    [0033] Die vorstehenden Ausführungen gelten analog für die Verwendung von Licht in anderen Wellenlängenbereichen als Infrarot, beispielsweise in einem Ultraviolett-Wellenlängenbereich.

    [0034] Fig. 3 zeigt ein Dokumentenlesegerät 300, das zum Auslesen einer optisch codierten Information aus dem in Fig. 1 dargestellten Identifikationsdokument vorgesehen ist. Das Dokumentenlesegerät 300 umfasst eine Dokumentenauflage 301 zum Auflegen eines Identifikationsdokumentes sowie eine optische Erfassungseinrichtung 303 zum optischen Erfassen der Druckmusterbereiche des Druckmusters. Die optische Erfassungseinrichtung 303 kann beispielsweise eine optische Bildkamera sein, welche ausgebildet ist, die Druckmusterbereiche in demjenigen Wellenlängenbereich zu erfassen, in welchem die optischen Eigenschaften der Druckmusterbereiche unterschiedlich sind. Der Wellenlängenbereich kann beispielsweise ein Infrarotbereich oder ein Ultraviolettbereich sein. Die optische Erfassungseinrichtung 303 ist bevorzugt ausgebildet, die Druckmusterbereiche in diesem Wellenlängenbereich zu erfassen.

    [0035] Zur Beleuchtung des Identifikationsdokumentes umfasst das Dokumentenlesegerät eine Beleuchtungseinrichtung 305, welche das Identifikationsdokument durch die transparente Dokumentenauflage 301 hindurch mit Licht in dem Wellenlängenbereich, in welchem unterschiedliche optische Eigenschaften zu erwarten sind, beleuchtet. Die Beleuchtungseinrichtung 305 kann beispielsweise ein Infrarotstrahler oder ein Ultraviolettstrahler sein.

    [0036] Bei Bestrahlung ergibt sich beispielsweise das in Fig. 2 dargestellte Bitmuster, das mittels der optischen Erfassungseinrichtung 303 erfasst und mittels eines Prozessors 307 detektiert bzw. in eine Bitfolge überführt werden kann. Hierbei ordnet der Prozessor 307 beispielsweise einem helleren Druckmusterbereich die logische Eins und einem dunkleren Druckmusterbereich die logische Null zu oder umgekehrt, wobei eine direkt Zuordnung zwischen Helligkeitsunterschieden und Bitwerten realisiert werden kann.

    [0037] Das ausgelesene Bitmuster repräsentiert beispielsweise eine Prüfsumme. Gemäß einer Ausführungsform kann der Prozessor 307 daher ausgebildet sein, eine weitere Prüfsumme anhand der durch das Druckmuster bereitgestellten Daten, beispielsweise eines Namens einer durch das Identifikationsdokument identifizierten Person, zu bilden und diese mit der Prüfsumme zu vergleichen, welche durch die unterschiedlichen optischen Eigenschaften der Druckmusterbereiche codiert wird. Bei einer Übereinstimmung kann auf Echtheit des Identifikationsdokumentes geschlossen werden.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0038] 
    100
    Identifikationsdokument
    101
    Abbildung
    103
    maschinenlesbare Zone
    105
    Druckmuster
    107-114
    Druckmusterbereich
    117
    Dokumentenkörper
    300
    Dokumentenlesegerät
    301
    Dokumentenauflage
    303
    optische Erfassungseinrichtung
    305
    Beleuchtungseinrichtung
    307
    Prozessor



    Ansprüche

    1. Identifikationsdokument (100) mit einem Dokumentenkörper (117), welcher mit einem Druckmuster (105) versehen ist, wobei das Druckmuster (105) zumindest zwei Druckmusterbereiche (107-114) mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften aufweist, so dass eine Information optisch codiert wird.
     
    2. Identifikationsdokument (100) nach Anspruch 1, wobei die Druckmusterbereiche (107-114) ausgebildet sind, die Zusatzinformation mittels der unterschiedlichen optischen Eigenschaften zu codieren.
     
    3. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die optischen Eigenschaften Reflexionseigenschaften oder Transmissionseigenschaften oder Absorptionseigenschaften sind.
     
    4. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die optischen Eigenschaften in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich unterschiedlich sind, insbesondere in einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder Ultraviolett-Wellenlängenbereich oder in einem Weißlicht-Wellenlängenbereich.
     
    5. Identifikationsdokument (100) nach Anspruch 4, wobei ein erster Druckmusterbereich (107-114) Licht in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich stärker absorbiert oder reflektiert als ein zweiter Druckmusterbereich (107-114).
     
    6. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Druckmusterbereiche (107-114) Drucktinten mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften aufweisen.
     
    7. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Druckmusterbereich (107-114) eine Infrarot-Drucktinte oder eine Ultraviolett-Drucktinte aufweist.
     
    8. Identifikationsdokument (100) nach Anspruch 6 oder 7, wobei ein erster Druckmusterbereich (107-114) eine Drucktinte aufweist, welche in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich, insbesondere in einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder Ultraviolett-Wellenlängenbereich oder in Weißlicht-Wellenlängenbereich, Licht reaktiv ist, und wobei ein zweiter Druckmusterbereich (107-114) in dem vorbestimmten Wellenlängenbereich eine Drucktinte aufweist, welche nicht Licht reaktiv ist.
     
    9. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die unterschiedlichen optischen Bereiche durch eine Änderung einer Oberfläche des Dokumentenkörpers (117), insbesondere mittels einer Laserpersonalisierung, gebildet sind.
     
    10. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Druckmuster (105) ein Schriftzug ist und wobei die Druckmusterbereiche (107-114) Schriftelemente, insbesondere Buchstaben und/oder Zahlen, des Schriftzuges sind.
     
    11. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Druckmuster (105) eine maschinenlesbare Zone (103) oder einen Namenszug oder einen Adresszug bildet.
     
    12. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Information eine kryptographische Prüfsumme oder einen Hash-Wert bildet.
     
    13. Identifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei durch die optische Eigenschaft eines Druckbereichs ein Bit codiert ist.
     
    14. Verfahren zum Herstellen eines Identifikationsdokumentes (100), nach Anspruch 1 mit:

    Aufbringen eines Druckmusters (105) mit zumindest zwei Druckmusterbereichen (107-114) mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften auf einen Dokumentkörper, um eine Information optisch zu codieren.


     
    15. Dokumentenlesegerät (300) zum Auslesen einer optisch codierten Information aus einem Identifikationsdokument (100) nach Anspruch 1, wobei die Zusatzinformation durch das Druckmuster (105) mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften optisch codiert ist, mit:

    einer optischen Erfassungseinrichtung (303) zum optischen Erfassen der Druckmusterbereiche (107-114), um eine optische Aufnahme zu erhalten; und

    einem Prozessor (307) zum Detektieren der optischen Information anhand unterschiedlicher optischer Eigenschaften der Druckmusterbereiche (107-114).


     


    Claims

    1. Identification document (100) comprising a document body (117), which is provided with a print pattern (105), wherein the print pattern (105) comprises at least two print pattern regions (107-114) comprising different optical characteristics, so that information is optically encoded.
     
    2. Identification document (100) according to claim 1, wherein the print pattern regions (107-114) are configured to encode the additional information by means of the different optical characteristics.
     
    3. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the optical characteristics are reflection characteristics or transmission characteristics or absorption characteristics.
     
    4. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the optical characteristics are different in a predetermined wavelength range, in particular in an infrared-wavelength range or ultraviolet-wavelength range or in a white-light-wavelength range.
     
    5. Identification document (100) according to claim 4, wherein a first print pattern region (107-114) absorbs or reflects light in a predetermined wavelength range more strongly than a second print pattern region (107-114).
     
    6. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the print pattern regions (107-114) comprise print inks comprising different optical characteristics.
     
    7. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein at least a print pattern region (107-114) comprises an infrared print ink or an ultraviolet print ink.
     
    8. Identification document (100) according to claim 6 or 7, wherein a first print pattern region (107-114) comprises a print ink, which is light-reactive in a predetermined wavelength range, in particular in an infrared-wavelength range or ultraviolet-wavelength range or in a white-light-wavelength range, and wherein a second print pattern region (107-114) comprises a print ink in the predetermined wavelength range, which is not light-reactive.
     
    9. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the different optical regions are formed by a change of a surface of the document body (117), in particular by means of a laser personalization.
     
    10. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the print pattern (105) is a writing script and wherein the print pattern regions (107-114) are writing elements, in particular letters and/or numbers of the writing script.
     
    11. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the print pattern (105) forms a machine-readable zone (103) or a signature or an address.
     
    12. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein the information forms a cryptographic checksum or a hash value.
     
    13. Identification document (100) according to any one of the preceding claims, wherein a bit is encoded by the optical characteristic of a print region.
     
    14. Method for producing an identification document (100), according to claim 1, comprising:

    superimposing a print pattern (105) comprising at least two print pattern regions (107-114) comprising different optical characteristics on a document body, in order to optically encode information.


     
    15. Document-reading device (300) for reading out an optically-encoded information from an identification document (100) according to claim 1, wherein the additional information is optically encoded by means of the print pattern (105) comprising different optical characteristics, comprising:

    an optical capturing apparatus (303) for optically capturing the print pattern regions (107-114), in order to receive an optical recording; and

    a processor (307) for detecting the optical information based on different optical characteristics of the print pattern regions (107-114).


     


    Revendications

    1. Document d'identification (100) comportant un corps de document (117) qui est pourvu d'un motif d'impression (105), dans lequel le motif d'impression (105) présente au moins deux régions de motif d'impression (107-114) comportant des propriétés optiques différentes, de sorte qu'une information est codée optiquement.
     
    2. Document d'identification (100) selon la revendication 1, dans lequel les régions de motif d'impression (107-114) sont destinées à coder l'information supplémentaire au moyen des propriétés optiques différentes.
     
    3. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les propriétés optiques sont des propriétés de réflexion ou des propriétés de transmission ou des propriétés d'absorption.
     
    4. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les propriétés optiques sont différentes dans une gamme de longueurs d'onde prédéterminée, en particulier dans une gamme de longueurs d'onde infrarouge ou dans une gamme de longueurs d'onde ultraviolette ou dans une gamme de longueurs d'onde de lumière blanche.
     
    5. Document d'identification (100) selon la revendication 4, dans lequel une première région de motif d'impression (107-114) absorbe ou réfléchit la lumière dans une gamme de longueurs d'onde prédéterminée de façon plus forte qu'une deuxième région de motif d'impression (107-114).
     
    6. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les régions de motif d'impression (107-114) présentent des encres d'impression ayant des propriétés optiques différentes.
     
    7. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel au moins une région de motif d'impression (107-114) présente une encre d'impression infrarouge ou une encre d'impression ultraviolette.
     
    8. Document d'identification (100) selon la revendication 6 ou 7, dans lequel une première région de motif d'impression (107-114) présente une encre d'impression qui réagit à la lumière dans une gamme de longueurs d'onde prédéterminée, en particulier dans une gamme de longueurs d'onde infrarouge ou dans une gamme de longueurs d'onde ultraviolette ou dans une gamme de longueurs d'onde de lumière blanche, et dans lequel une deuxième région de motif d'impression (107-114) présente une encre d'impression dans la gamme de longueurs d'onde prédéterminée qui ne réagit pas à la lumière.
     
    9. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les régions optiques différentes sont formées à partir d'un changement d'une surface du corps de document (117), en particulier au moyen d'une personnalisation laser.
     
    10. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le motif d'impression (105) est une écriture et dans lequel les régions de motif d'impression (107-114) sont des éléments d'écriture de l'écriture, en particulier des lettres et/ou des nombres.
     
    11. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le motif d'impression (105) forme une zone (103) lisible par une machine ou une signature ou une adresse.
     
    12. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'information forme une somme de contrôle cryptographique ou une valeur hash.
     
    13. Document d'identification (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel un bit est codé au moyen de la propriété optique d'une région d'impression.
     
    14. Procédé de fabrication d'un document d'identification (100) selon la revendication 1, comportant:

    appliquer un motif d'impression (105) comportant au moins deux régions de motif d'impression (107-114) ayant des propriétés optiques différentes sur un corps de document, afin de coder une information optiquement.


     
    15. Appareil de lecture de document (300) pour lire une information codée optiquement d'un document d'identification (100) selon la revendication 1, dans lequel l'information supplémentaire est codée optiquement au moyen du motif d'impression (105) présentant des propriétés optiques différentes, comportant:

    un moyen de détection optique (303) pour détecter optiquement les régions de motif d'impression (107-114) pour obtenir une capture optique; et

    un processeur (307) pour détecter l'information optique au moyen de propriétés optiques différentes des régions de motif d'impression (107-114).


     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente