[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten.
[0002] Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Bürsten bekannt. Herkömmlich wird
ein Bürstenkörper mit einer Anordnung von Löchern ("Lochmuster") versehen, die der
gewünschten Anordnung von Borsten entspricht. Bündel oder Büschel von Borsten werden
dann in die Löcher des Bürstenkörpers eingesetzt und darin mittels eingepresster kleiner
metallischer Anker oder mittels Schlaufen verankert.
[0003] In einem alternativen Verfahren zur Herstellung von Bürsten, das sich innerhalb nur
weniger Jahre durchgesetzt hat und das als AFT-Verfahren (Anchor Free Tufting, Ankerfreies
Beborsten) bezeichnet wird, werden die Borstenbüschel an einer kleinen Bürstenkopfplatte
ohne die Verwendung von Schlaufen oder Ankern befestigt, und die Trägerplatte wird
dann in einen Bürstenkörper oder einen Griff eingesetzt oder an diesem befestigt.
In einer Variante des AFT-Verfahrens werden Bürstengriffe mit einem Lochmuster hergestellt,
das dem gewünschten Büschelmuster entspricht. Borstenbüschel werden dann in diese
Löcher eingesetzt und an den Bürstengriffen befestigt. Die Befestigungsenden der Büschel
werden anschließend mit einer kleinen Platte abgedeckt.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Bürsten, die auf diesem AFT-Verfahren aufbauen.
[0005] Die Erfindung schafft ein Verfahren und eine Vorrichtung, die einfach und vor allem
sehr schnell arbeiten und wartungsarm sind. Verfahren zum Herstellen von Bürsten mittels
einer Vorrichtung mit folgenden Schritten:
sequenzielles Entnehmen von Borstenbüscheln aus einem Borstenvorrat, in welchem die
Borsten parallel gepackt untergebracht sind,
Transportieren des entnommenen Borstenbüschels mittels einer Transporteinrichtung
zu einem, einen Teil der fertigen Bürste bildenden Basisteil, welches Öffnungen zur
Aufnahme von einzelnen Borstenbüscheln hat,
sequenzielles Einstoßen des Borstenbüschels in die zugeordnete Öffnung von der Rückseite
des Basisteils aus, wobei zwischen der Transporteinrichtung und der Öffnung ein führungsfreier
Spalt vorgesehen ist, durch den die Borstenbüschel in die Öffnung eingestoßen werden,
und
ankerfreies Befestigen der Borstenbüschel am Basisteil.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden nacheinander, das heißt sequenziell, Borstenbüschel
aus einem Borstenvorrat, insbesondere einem Magazin, entnommen und zu einem Basisteil
transportiert. Dieses Basisteil kann entweder eine Art Platte sein, die dann mit dem
Bürstenkörper verbunden wird, oder ein Abschnitt des Bürstenkörpers selbst sein. Die
Vorderseite des Basisteils ist diejenige Seite, von der die Borsten der späteren Bürste
abstehen, wogegen die Rückseite die üblicherweise geschlossene, das heißt borstenfreie
Seite ist. Während im Stand der Technik die einzelnen Büschel entweder über einen
vorrichtungsseitigen Träger oder Halter in die Öffnungen gestopft werden, der am Basisteil
anliegt, ist beim erfindungsgemäßen Verfahren ein führungsfreier Spalt zwischen dem
Basisteil und der Vorrichtung vorhanden. Das Borstenbüschel muss über diesen Spalt
aus der Vorrichtung in das Basisteil eingestoßen werden. Ein Verschleiß an der Vorrichtung
kann dadurch nicht zustande kommen.
[0007] Da die Borstenbüschel sequenziell, das heißt nacheinander einzeln direkt in das Basisteil
gestopft werden, ist auch vorrichtungsseitig keine große Anpassung des Werkzeugs an
andere Basisteile erforderlich.
[0008] Im Stand der Technik wurde darüber hinaus meist mit einem werkzeugseitigen Träger
gearbeitet, dessen Öffnungen exakt den Öffnungen im Basisteil entsprachen. Zuerst
wurde dieser Träger mit Borstenbüscheln befüllt, und anschließend wurde dieser Träger
zum zu befüllenden Basisteil transportiert. Eine solche Vorrichtung und ein solches
Verfahren beschreibt die den nächstkommenden Stand der Technik bildende
DE 40 29 610A1, bei der ein Verschmelzen der Borstenenden innerhalb des Trägers verschlagen wird.
Die Herstellung der zahlreichen, in einer Vorrichtung arbeitenden Träger ist teuer.
Darüber hinaus ist die Umrüstung der Vorrichtung für andere Bürsten aufwendig.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt
sich diese Umrüstung wesentlich einfacher gestalten.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Lage des Basisteils auf das stationäre
Werkzeug zum Einstoßen für jedes zu befüllende Loch ausgerichtet und somit bewegt.
Eine Möglichkeit hierfür besteht darin, das Basisteil für das sequenzielle Einstoßen
zumindest in zwei Richtungen zu verfahren, um die zu befüllende Öffnung auf das einzustoßende
Borstenbüschel auszurichten.
[0011] Dieses Verfahren ist, wie sich unmittelbar ergibt, sehr leicht an völlig neue Büschelmuster
anpassbar.
[0012] Insbesondere lässt sich das Verfahren sehr schnell an neue Muster anpassen, wenn
das Basisteil unter Verwendung einer frei programmierbaren, wenigstens 2-achsigen
Positioniervorrichtung, insbesondere eines frei programmierbaren, vorzugsweise 2-achsigen
Industrieroboters, verfahren wird.
[0013] Insbesondere von Vorteil ist es, wenn die Borstenbüschel durch einen Büschelabnehmer
sequenziell bis in die endgültige Position transportiert werden, aus der sie axial
in die zu befüllende Öffnung gestoßen werden. Sowohl für das Vereinzeln der Borstenbüschel
als auch für den Transport ist damit nur eine Bewegung erforderlich, die beispielsweise
eine Kreisbogenbewegung oder eine Linearbewegung des Büschelabnehmers sein kann.
[0014] Der Büschelabnehmer muss auch nicht zwingend hin- und herfahren zwischen der Aufnahmeposition
und der Abgabeposition. Es wäre auch denkbar, einen ring- oder kreisförmigen Büschelabnehmer
vorzusehen, der permanent in einer Richtung rotiert.
[0015] Die verwendeten Borsten sind aus Kunststoff.
[0016] Das rückseitige Stopfen der Borstenbüschel hat den Vorteil, dass die Büschel dank
eines üblicherweise vorderseitigen Anschlages soweit vorderseitig aus dem Basisteil
herausragen, wie es gewünscht ist, unabhängig von den Längentoleranzen der einzelnen
Borsten. Darüber hinaus lassen sich optional auch Borsten mit vorbearbeiteten Borstenspitzen,
zum Beispiel abgerundeten, zugespitzten Borstenspitzen oder dergleichen verwenden.
[0017] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird während des Einschiebens der Büschel in
das Basisteil in der Transporteinrichtung ausschließlich axialer Druck auf das Borstenbüschel
ausgeübt. Das heißt, das Borstenbüschel wird nicht radial geklemmt. Beim Klemmen könnte
sich nämlich das Büschelende im Spalt aufweiten, was das Einführen in die Öffnungen
erschweren würde. Eine solche radiale Klemmkraft wird insbesondere bei sogenannten
Spannrahmen auftreten.
[0018] Die Spalthöhe, senkrecht zur Rückseite des Basisteils gemessen, sollte insbesondere
größer als der halbe Durchmesser des Borstenbüschels sein, insbesondere sollte der
Spalt mehr als das Doppelte des Querschnitts der Öffnungen im Basisteil sein.
[0019] Der Spalt besteht zwischen dem Rand der Öffnungen und der Transporteinrichtung, insbesondere
jedoch ist der Spalt sogar so groß, dass die Vorrichtung von der Rückseite des Basisteils
vollständig beabstandet ist.
[0020] Da das Basisteil üblicherweise eine geringe Dicke hat und die Länge der Öffnungen,
über die die Büschel gehalten werden, ebenfalls entsprechend gering ist, sieht ein
vorteilhafter Verfahrensschritt vor, dass vorrichtungsseitig ein Führungsteil mit
Durchgangslöchern vor dem Einschieben der Borstenbüschel an der Vorderseite des Basisteils
positioniert wird. Die Borstenbüschel werden über die Öffnungen in die Durchgangslöcher
im Führungsteil eingesteckt. Vorzugsweise, was jedoch nicht zwingend der Fall ist,
ragen die Büschel vorderseitig auch noch aus dem Führungsteil heraus.
[0021] Die vorderseitigen Enden der Büschel können während oder nach dem Bestücken des Basisteils
ein profiliertes Druckteil kontaktieren, um eine profilierte Bürstenfläche zu schaffen.
Die Bürstenfläche ist die vorderseitige Bearbeitungsfläche der Bürste, die durch die
Borstenenden gebildet wird. Dieses Druckteil kann entweder bereits beim Stopfen vorhanden
sein und als Anschlag dienen oder nach dem Stopfen gegen die Borsten gedrückt werden,
damit diese an dem Druckteil anliegen und die Form des Druckteils abbilden.
[0022] Die rückseitig aus den Öffnungen des Basisteils herausragenden Borstenbüschel werden
gemäß der bevorzugten Ausführungsform nach dem Einstoßen abgeschnitten. Die Toleranzen
der einzelnen Borstenlängen werden dadurch vollständig kompensiert, denn auf der Vorderseite
kann über das Druckteil eine genaue Längenanpassung erfolgen, rückseitig wird dann
einfach abgeschnitten.
[0023] Dieses Abschneiden kann über spanende Werkzeuge erfolgen oder aber über ein beheiztes
Werkzeug, insbesondere ein sogenanntes heißes Messer. Es erfolgt ein Kontakt zwischen
dem heißen Werkzeug und den einzelnen Büscheln, wobei die Standzeit des Schneidwerkzeugs
sehr hoch ist.
[0024] Die Borstenbüschel werden rückseitig befestigt, beispielsweise durch thermisches
Verschmelzen und/oder Verkleben und/oder auch Einbetten in eine angespritzte Kunststoffmasse.
Natürlich lassen sich diese Befestigungsverfahren auch beliebig miteinander kombinieren.
[0025] Wie bereits zuvor erläutert, sind die in das Basisteil eingestopften Borsten vorzugsweise
bereits vorab vorgerundet oder vorbearbeitet.
[0026] Während des Abschneidens werden die Büschel gemäß einer Ausführungsform nur radial
vom Basisteil und, falls vorhanden, dem Führungsteil gehalten. An den beiden Enden
ist keine seitliche Fixierung vorgesehen, die Enden liegen lediglich stirnseitig an
der Vorrichtung an und werden damit axial fixiert.
[0027] Die Rückseite der Borstenbüschel und des Basisteils wird abgedeckt. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass der Bürstenkörper im Bereich der rückseitigen Büschelenden
eine Vertiefung hat, die durch ein vorgefertigtes oder angespritztes Deckelteil geschlossen
wird. Eine weitere Möglichkeit der Abdeckung des Borstenbüschels auf der Rückseite
besteht darin, ein vorgefertigtes Deckelteil auf seiner dem Basisteil zugewandten
Seite mit angeformten Vorsprüngen, sogenannten Opferstrukturen, auszubilden, die beim
anschließenden Erhitzen weich werden, insbesondere flüssig werden, um dann gegen das
Basisteil oder, allgemeiner, gegen den Bürstenkörper gedrückt zu werden. Sind Basisteil
und Bürstenkörper zwei verschiedene Teile, so kann natürlich auch der Bürstenkörper
mit derartigen Opferstrukturen versehen werden, um nach ihrem Erhitzen mit dem unter
Umständen auch erhitzten Basisteil verbunden zu werden. Dieses Deckelteil kann mit
abstehenden Reinigungsvorsprüngen in beliebiger Form ausgestattet sein, um als Zungenreiniger
oder dergleichen verwendet zu werden.
[0028] Alternativ hierzu wird das Basisteil umspritzt. Ist das Basisteil nicht gleichzeitig
bereits am Bürstenkörper, sondern ein am Rest des Bürstenkörpers zu befestigendes
Teil, kann das Basisteil beim Herstellen des Bürstenkörpers umspritzt werden. Das
Umspritzen des Basisteils ist aber nicht auf diese Variante beschränkt.
[0029] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Borstenbüschel
rückseitig ankerlos befestigt werden, insbesondere durch Verschmelzen und/oder Verkleben
und dass das bestückte Basisteil anschließend aus einer Beborstungsstation in eine
Kavität einer Formhälfte eines Spritzgusswerkzeugs eingelegt wird und dabei mit seinem
Rand am Rand einer von der zugeordneten Kavität ausgehenden Öffnung aufliegt und die
Borstenbüschel in die Öffnung ragen. Rückseitig wird ein Bürstenabschnitt an das Basisteil
angespritzt, der die Borstenbüschel abdeckt. Durch die Erfindung wird der Aufwand,
der für die Herstellung der Trägerplatten erforderlich ist, deutlich reduziert, denn
die Trägerplatten wandern nicht mehr von der Beborstungsmaschine zum Spritzgusswerkzeug,
wodurch die Taktungen von Spritzgusswerkzeug und Beborstungsmaschine nicht mehr zwangsläufig
miteinander gekoppelt sein müssen. Im Stand der Technik wurden die Borstenenden der
Borstenbüschel zuerst miteinander verschmolzen, was üblicherweise in der mit den Borstenbüschel
bestückten, aufwendig herzustellenden Lochplatte erfolgte. Anschließend wurde diese
Lochplatte in ein Spritzgusswerkzeug transportiert, um die Büschel zu umspritzen.
Das beborstete Basisteil wurde im Stand der Technik immer samt Trägerplatte in ein
Spritzgusswerkzeug oder eine weitere Station eines Spritzgusswerkzeuges transportiert.
Die Trägerplatte diente der Abstützung gegen den Spritzdruck beim Spritzgießen des
Bürstenkörpers (Kopf und Stiel). Die vorliegende Erfindung sieht jedoch vor, diese
mit dem Lochbild der Bürste versehenen Trägerplatten beim Herstellen des Bürstenkörpers
nicht mehr als Abstützplatten im Spritzgießwerkzeug vorzusehen. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist hingegen in einer Formhälfte
des Spritzgusswerkzeugs eine Öffnung (vorzugsweise eine einzige Öffnung) im Bereich
der auszuspritzenden Kavität vorgesehen, in die die mehreren Borstenbüschel hineinragen.
Das Basisteil liegt ausschließlich oder fast ausschließlich nur mit seinem umlaufenden
Rand am Rand der von der Kavität ausgehenden Öffnung auf und wird vorzugsweise nur
an diesem Rand abgestützt.
[0030] Das Basisteil wird randseitig in der Kavität gehalten.
[0031] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform liegt das Basisteil mit seinem Rand geschlossen
umlaufend am ebenfalls geschlossen umlaufenden Rand der Öffnung an, sodass eine Abdichtwirkung
erzielt wird.
[0032] Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Lochplatten nicht mehr zwischen
Beborstungsmaschine und Spritzgusswerkzeug zirkulieren, kann die gesamte Herstellung
und die gesamte Vorrichtung mit deutlich weniger Lochplatten auskommen.
[0033] Es ist jetzt auch möglich, die beborsteten Basisteile in einem Zwischenspeicher oder
Pufferspeicher zu lagern. Bei Wartungsarbeiten am Spritzgusswerkzeug oder der Beborstungsmaschine
kommt es deshalb nicht zum Stillstand der jeweils anderen Maschine, was die Flexibilität
insgesamt deutlich erhöht.
[0034] Vorzugsweise sind mehrere Kavitäten in der Formhälfte der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorhanden, um die Ausstoßrate der gesamten Vorrichtung zu erhöhen.
[0035] Die Formhälfte mit der wenigstens einen Kavität kann auch, und dies ist bevorzugt,
mehrteilig ausgebildet sein. Ein erstes und ein zweiten Formteil, gegebenenfalls auch
weitere Formteile mit insbesondere mehreren nebeneinander angeordneten Kavitäten oder
Reihen von Kavitäten, können verwendet werden. Die einer Bürste zugeordnete Kavität
ist dann in mehrere Abschnitte unterteilt, beispielsweise in einen Abschnitt im ersten
und in einen Abschnitt im zweiten Formteil. Diese Kavitäten gehen ineinander über
und bilden die Gesamtkavität der Formhälfte. Das erste Formteil ist aber vom zweiten
Formteil trennbar und dient u.U. als Transportmittel oder Ausstosswerkzeug für das
oder die in ihm sitzenden Basisteile. Damit kann das erste Formteil unabhängig vom
zweiten Formteil zuerst mit den beborsteten Basisteilen bestückt und erst anschließend
an das zweite Formteil angekoppelt werden, nämlich unmittelbar vor dem Spritzgießen.
Da das erste Formteil aber aufgrund des fehlenden Lochbildes sehr einfach herzustellen
ist, können verhältnismäßig preisgünstig viele erste Formteile hergestellt und verwendet
werden, was die Taktzeit und Flexibilität der gesamten Vorrichtung deutlich verbessert.
[0036] Es ist jedoch nicht auch möglich, jede Formhälfte einstückig auszuführen. Der Bürstenkörper
wird dann in die Formhälfte gelegt und dieser nach dem Spritzen entnommen
[0037] Zu betonen ist, dass gemäß der bevorzugten Ausführungsform im Spritzgusswerkzeug
der sogenannte Bürstenkörper gespritzt werden könnte, der ein- oder mehrkomponentig
ausgeführt sein kann. Dieser Bürstenkörper ist üblicherweise der Bürstengriff, der
Bürstenhals und ein Teil des Bürstenkopfes. Der andere Teil des Bürstenkopfes wird
durch das Basisteil gebildet.
[0038] Es ist jedoch auch eine Ausführungsform sinnvoll, insbesondere bei preisgünstigeren
Bürsten, bei der das Basisteil selbst bereits fast den gesamten Kopf und im Wesentlichen
den gesamten Griff oder Stiel der Bürste aufweist. Dieses Basisteil bildet dann natürlich
auch einen Bürstenabschnitt und wird beborstet und anschließend zumindest im rückseitigen
Kopfbereich oder auch im Stilbereich umspritzt.
[0039] Einige der Öffnungen im Basisteil können büschelfrei bleiben und durch Spritzen geschlossen
werden. Damit lassen sich bei gleichem Basisteil unterschiedliche Borstenbüschelanordnungen
realisieren. Alternativ oder zusätzlich zum Schließen der büschelfreien Öffnungen
können elastomere Profilteile, die beliebige Querschnittsformen haben, ein- oder angespritzt
werden oder in Öffnungen befestigt werden. Diese Profilteile sind keine Borsten, sondern
andersartige Profilteile mit kleinerer oder größerer Querschnittsfläche als die üblichen
Borsten. Die Teile können beispielsweise auch eine von der Kreisform abweichende Querschnittsform
besitzen. Insbesondere werden solchen Profilteile verwendet, um eine Zahnfleisch massierende
Wirkung hervorzurufen.
[0040] Die vorerwähnte andere Möglichkeit, die büschelfreien Öffnungen zu schließen, besteht
im rückseitigen Anspritzen von Kunststoff. Dabei können entweder nur die büschelfreien
Öffnungen geschlossen werden, oder es können vorderseitig abstehende Profilteile gleichzeitig
mit angespritzt werden. Das vorderseitige Führungsteil kann hierbei als Spritzgussform
dienen.
[0041] Die Borstenbüschel werden seitlich zur Borstenlängsrichtung aus dem Borstenvorrat
separiert und insbesondere einzeln über die Transporteinrichtung zu den Öffnungen
verfahren. Es werden für die Transporteinrichtung also keine im Stand der Technik
bekannte Transportröhrchen verwendet, die in Borstenlängsrichtung in den Vorrat eintauchen
und ein Büschel von Borsten in sich aufnehmen und klemmen. Durch die seitliche Entnahme
lassen sich einerseits hohe Taktzeiten verwirklichen und andererseits werden die Büschel
deutlich weniger oder überhaupt nicht zusammengedrückt, was ihre Positionierung beim
Einfahren in die Öffnungen verbessert.
[0042] Die Erfindung schafft darüber hinaus auch eine Vorrichtung zur Herstellung von Bürsten,
insbesondere eine sogenannte Bürstenherstellungsmaschine, die vorzugsweise das zuvor
erwähnte erfindungsgemäße Verfahren benutzt. Die Vorrichtung umfasst ein Magazin mit
einem Borstenvorrat, in welchem Borsten parallel gepackt untergebracht sind, eine
Entnahmevorrichtung für Borstenbüschel, die Borstenbüschel sequenziell seitlich zu
ihrer Längserstreckung aus dem Borstenvorrat nimmt, eine Transporteinrichtung zum
Transport der einzelnen Borstenbüschel zu einer Stopfstation, wobei die Stopfstation
einen Halter für zu verbauende Basisteile der Bürste aufweist, und Mittel, über die
die Borstenbüschel sequenziell unter Überbrückung eines führungsfreien, an die Rückseite
des Basisteils angrenzenden Spalts von der Rückseite her in das Basisteil eingeführt
und durchgesteckt werden.
[0043] Die Vorrichtung umfasst insbesondere eine geschlossen umlaufende Aufnahmevorrichtung,
beispielsweise einen Aufnahmetisch, eine Kette, einen Indextisch oder, allgemeiner,
eine Art Kreis mit Aufnahmen für die Basisteile, auf dem diese verfahren werden, um
einzelne Stationen, z.B. zum Abschneiden der Borstenbüschel und Befestigung der Büschel
sowie gegebenenfalls dem Schließen des rückseitig offenen Bürstenkörpers oder Anspritzen
des Bürstenkörpers zu durchlaufen.
[0044] Bevorzugt ist die Entnahmevorrichtung in die Transporteinrichtung integriert.
[0045] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Transporteinrichtung die Büschel
längs einer linearen oder kurvenförmigen Bahn zur Stopfstation verfährt. Solche sogenannten
Büschelabnehmer sind in der
EP 0 972 465 B1 gezeigt.
[0046] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner vorzugsweise einen Büschelabnehmer,
der die Büschel sequenziell bis in die endgültige Position transportiert, aus der
sie axial in die zu befüllende Öffnung gestoßen werden. Eine Übergabe nach dem Vereinzeln
der Borstenbüschel auf eine andere Vorrichtung oder einen Träger, die die Büschel
bis in die Position unmittelbar vor dem Einstoßen bringt, entfällt damit.
[0047] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst darüber hinaus auch eine Station, bei der
das Basisteil für das sequenzielle Einstoßen zumindest in zwei Richtungen verfahren
wird, um die zu befüllende Öffnung auf das einzustoßende Borstenbüschel auszurichten,
wobei diese Station insbesondere einen frei programmierbaren, vorzugsweise 2-achsigen
Industrieroboter zur Verschiebung des Basisteils hat.
[0048] Die bevorzugte Ausführungsform sieht vor, eine Schneidvorrichtung in die Vorrichtung
zu integrieren, mit der die rückseitig aus dem Basisteil überstehenden Borsten abgeschnitten
werden. Die Schneidvorrichtung wird insbesondere abstützkörperfrei quer zu den Borsten
verfahren. Im Stand der Technik werden die Borsten rückseitig abgeschnitten, indem
eine vorrichtungsseitige Trägerplatte, durch die die Büschel hindurchragen, als Gegenmesser
wirkt. Diese Platte stabilisiert die Büschel, und an der Oberfläche der Platte wird
ein Messer entlanggefahren, welches die Büschel abschneidet. Diese Art des Schnittes
ist zwar zuverlässig, führt aber zur Abnützung der Schneidvorrichtung und ist daher
wartungs- und ersatzteilintensiver als die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der keine
Trägerplatte am Werkzeug vorgesehen ist.
[0049] Wie sich herausgestellt hat, ist dieses abstützfreie Schneiden vorzugsweise durch
ein beheizbares Werkzeug leicht zu realisieren, bei der das heiße Werkzeug die Borsten
kontaktiert und abschneidet.
[0050] Das beheizbare Werkzeug ist insbesondere mit einem stromdurchflossenen Heizdraht
ausgebildet, der ein Runddraht oder ein Flachdraht sein kann, wobei in Versuchen mit
dem Flachdraht sehr gute Ergebnisse erzielt wurden.
[0051] In einer Befestigungsstation für die Borstenbüschel werden die Borsten büschelweise
oder insgesamt miteinander verschweißt und oder verklebt und/oder vergossen.
[0052] Das vorrichtungsseitige Führungsteil, welches zur Vorderseite des Basisteils zuführbar
ist, wird zusammen mit dem Basisteil von Station zu Station weiterbewegt und positioniert
die Büschel.
[0053] Um die Lage der vorderseitigen Enden der Borsten eindeutig zu machen, insbesondere
bei einer profilierten Bürstenfläche, weist die Vorrichtung ein zustellbares profiliertes
Druckteil auf, das die Borstenbüschel während oder nach dem Stopfen kontaktiert. Ein
Gegendruckteil kann von der Rückseite gegen die Büschel gefahren werden.
[0054] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen
zeigen:
- Figuren 1a bis 1h aufeinanderfolgende Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden,
- Figur 2 eine schematische Draufsicht auf eine Station der erfindüngsgemäßen Vorrichtung,
in der Borstenbüschel einem Magazin entnommen werden,
- Figur 3 eine perspektivische Ansicht der Station nach Figur 2 mit einigen weggelassenen
Teilen,
- Figur 4 eine vergrößerte Detailansicht von Figur 3,
- Figur 5 eine Schnittansicht durch die Station nach Figur 3,
- Figur 6 eine schematische Perspektivansicht einer weiteren Station der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei der Borsten geschnitten werden,
- Figur 7 eine Detailschnittansicht durch die Station von Figur 6,
- Figuren 8a bis 8c aufeinanderfolgende Schritte in der Station nach Figur 6 mit einem
anderen Messer,
- Figur 9 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Figur 10 eine perspektivische Ansicht eines Spritzgusswerkzeugs als Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 11 eine Draufsicht auf ein Formteil des Spritzgusswerkzeugs nach Figur 10,
- Figur 12 eine Draufsicht auf beborstete Basisteile, welche in das Formteil nach Figur
11 eingelegt sind,
- Figur 13 eine Unteransicht des mit Basisteilen versehenen Formteils nach Figur 12,
und
- Figur 14 eine alternative Ausführungsform zu Figur 11, bei der zusätzlich Abstützfortsätze
in die Öffnung des Formteils hineinragen.
[0055] In Figur 1 sind mehrere aufeinanderfolgende Schritte zum Herstellen von Bürsten,
hier in Form von Zahnbürsten, dargestellt. Die Bürste hat einen Bürstenkörper 10 mit
einem Bürstenkopf, der im Folgenden ein Basisteil 12 bildet. Das Basisteil 12 hat
zahlreiche Durchgangsöffnungen 14, die mit Borstenbüscheln 16 befüllt werden, welche
am Basisteil 12 befestigt werden.
[0056] In Figur 1 ist zu erkennen, dass eine Transporteinrichtung 18, die im Folgenden noch
näher erläutert wird, einzelne Borstenbüschel 16 herantransportiert, die durch eine
Vorrichtung aus der Transporteinrichtung 18 in die Öffnungen 14 von der Rückseite
des Basisteils 12 aus eingestoßen werden.
[0057] Die Transporteinrichtung 18 weist hierzu eine Aufnahmeöffnung 22, welche mit einem
Borstenbüschel 16 gefüllt und zum Basisteil 12 bewegt wird, auf. Die Vorrichtung 20
umfasst einen linear verfahrbaren Stößel 24, welcher axial in die Aufnahmeöffnung
22 eingeschoben wird, um das Borstenbüschel 16 in die mit der Aufnahmeöffnung 22 fluchtende
Öffnung 14 des Basisteils 12 hineinzustoßen. Das Basisteil wird längs zweier Achsen
bewegt und mit der zu befüllenden Öffnung 14 auf das einzustoßende Borstenbüschel
16 ausgerichtet.
[0058] Wie in Figur 1 a zu sehen ist, ist auf der Vorderseite des Basisteils 12 ein vorrichtungsseitiges
Führungsteil 26, vorzugsweise in Kontakt mit der Vorderseite des Basisteils 12, angeordnet,
dessen Durchgangslöcher 28 mit den zu bestückenden Öffnungen 14 fluchten.
[0059] Beabstandet vom Führungsteil 26 liegt ein Anschlagteil 30. Die Borstenbüschel 16
werden so tief in das Basisteil 12 und das Führungsteil 26 von der Rückseite des Basisteils
12, das heißt von der Rückseite der Bürste 10, hineingestoßen, dass sie vorderseitig
aus dem Führungsteil 16 wieder herausragen und gegen das Anschlagteil 30 stoßen.
[0060] Sobald alle zu bestückenden Öffnungen 14 mit Borstenbüscheln 16 versehen sind, ist
der in Figur 1b komplett bestückte Zustand erreicht.
[0061] Zu betonen ist, dass je nach Ausführungsform der Bürste 10 nicht alle Öffnungen 14
mit Borstenbüscheln 16 befüllt sein müssen. Zur Ermöglichung von Varianten von Büschelmustern
und anderen Geometrien der Borsten ist es möglich, wahlweise verschiedene Öffnungen
14 mit Borstenbüscheln 16 zu bestücken.
[0062] In dem in Figur 1c gezeigten nächsten Verfahrensschritt wird das Anschlagteil 30
entfernt. Anstatt dessen wird von der Vorderseite axial zu den Borstenbüscheln 16
ein Druckteil 32 nach oben gefahren, sodass es sämtliche Borstenbüschel 16 kontaktiert.
Die Oberseite des Druckteils 32 ist profiliert, um eine komplementäre Bürstenfläche
(gebildet durch die vorderseitigen Enden der Borstenbüschel 16) zu bilden.
[0063] Durch das Druckteil 32 werden die Borstenbüschel 16 zum Teil wieder nach oben gedrückt
und stehen ungleichmäßig rückseitig gegenüber dem Basisteil 12 heraus.
[0064] Optional kann auf dieser Rückseite ein zum Druckteil komplementäres Gegendruckteil
36 vorgesehen sein, sodass die Borstenbüschel 16 axial zwischen Druckteil 32 und Gegendruckteil
36 möglichst spielfrei fixiert sein können.
[0065] Um einen Toleranzausgleich aufgrund der unterschiedlichen Längen der einzelnen Borsten
zu erzielen, wäre es denkbar, eines der Druckteile 32, 36 entweder elastisch oder
elastisch gelagert auszuführen.
[0066] Aufgrund des Druckteils 32 weisen die vorderseitigen Enden der Borstenbüschel 16
eine exakte Ausrichtung zum Basisteil 12 auf.
[0067] Im nächsten Schritt, der im Folgenden noch deutlicher erläutert wird, werden die
rückseitig gegenüber dem Basisteil 12 abstehenden Borstenbüschel 16 abgeschnitten
(Figur 1d), sodass die entstehenden freien Enden knapp oberhalb des Basisteils 12
liegen.
[0068] Im nächsten Verfahrensschritt, der in der darauffolgenden Station ausgeführt werden
könnte, werden Borstenbüschel 16 rückseitig befestigt. Diese Befestigung erfolgt zum
Beispiel durch Verschweißen.
[0069] Eine Möglichkeit des Verschweißens ist in Figur 1e gezeigt, bei der eine heiße Platte
38 gegen die Borstenbüschel 16 gedrückt wird. Die rückseitigen Enden der aus einem
Thermoplast bestehenden Borsten verschmelzen miteinander, vorzugsweise unter Bildung
einer durchgehenden Schicht 40 (siehe Figur 1f). Während dieses Befestigungsvorgangs
und auch während des vorhergehenden Schneidvorgangs bleibt vorzugsweise das Druckteil
32 an den Borstenbüscheln 16. Das Druckteil 32 kann nun entfernt werden (Figur 1g),
und anschließend wird ein rückseitiges Deckelteil 40 auf die Rückseite des Basisteils
12, zumindest im Bereich der miteinander verschweißten Enden der Borstenbüschel 16,
aufgebracht. Dieses Deckelteil 40 kann ein vorgefertigtes Teil sein. Alternativ hierzu
kann das Deckelteil 40 auch durch Anspritzen an das Basisteil 12 oder an den Bürstenkörper
hergestellt werden. Auch die zuvor erwähnte Verwendung von Opferstrukturen am Deckel
oder am Bürstenkörper kann natürlich verwendet werden.
[0070] Während der vorhergehenden Verfahrensschritte bleibt vorzugsweise (nicht einschränkend
zu verstehen) das Führungsteil 26 an dem Basisteil 12, um für eine Abstützung und
Abdichtung zu sorgen.
[0071] Im Folgenden werden einzelne der zuvor gerade erläuterten Verfahrensschritte noch
etwas detaillierter dargestellt und beschrieben.
[0072] So zeigt Figur 2 nähere Details einer möglichen Ausführungsform der Station der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, in der die Borstenbüschel 16 vereinzelt und zum Basisteil 12 transportiert
werden. Die Vorrichtung hat hierzu eine eigene Station mit einem Magazin 42, in dem
ein Borstenvorrat 44 untergebracht ist.
[0073] Die Borsten sind im Magazin 42 parallel ausgerichtet und ungruppiert untergebracht.
Sie werden durch angepasste Druckmittel in Richtung zur Transporteinrichtung 18 gedrückt.
[0074] Die Transporteinrichtung 18 umfasst im vorliegenden, ebenfalls nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispiel eine um eine Schwenkachse 46 zu verschwenkende
Entnahmevorrichtung 48 mit einem plattenförmigen Bündelabnehmer, im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein sogenannter Kreisbogen, der eine Aufnahmeöffnung 50 für ein
Borstenbüschel 16 hat. Die Aufnahmeöffnung 50 ist auf der dem Bürstenvorrat 44 zugewandten
Seite offen. Wenn der Bündelabnehmer nach rechts, bezogen auf Figur 2, geschwenkt
wird, kommt die Aufnahmeöffnung 50 in Kontakt mit dem Borstenvorrat 44. Aufgrund der
Vorspannung des Borstenvorrats 44 in Richtung zu dieser Aufnahmeöffnung 50 drücken
sich so viele Borsten in die Aufnahmeöffnung 50, dass diese komplett gefüllt ist.
[0075] Die Vereinzelung der Borstenbüschel 16 erfolgt somit lateral zur Längserstreckung
der Borsten, die im vorliegenden Fall senkrecht zur Zeichnungsebene wäre. Wenn die
Aufnahmeöffnung 50 mit Borsten gefüllt ist, wird sie im Uhrzeigersinn geschwenkt und
in die in Figur 2 gezeigte Stellung bewegt. Eine Führungsplatte 52, die an die Form
der Platte 48 angepasst ist, sorgt dafür, dass keine Borsten aus der Aufnahmeöffnung
50 herausfallen können.
[0076] Alternativ zur kurvenförmigen Bahn, die die Transporteinrichtung 18 in den Ausführungsformen
aufweist, kann auch ein Linearverfahren erfolgen.
[0077] Von der Transporteinrichtung 18 werden die Borstenbüschel 16 direkt, ohne Zwischenschaltung
einer Trägerplatte oder dergleichen, unmittelbar in das Basisteil 12 gestoßen. Zu
beachten ist, dass die einzelnen Borstenbüschel sequenziell dem Magazin 42 entnommen
werden und mit dem Büschelabnehmer bis in ihre endgültige Position vor dem Einstoßen
transportiert werden. Eine Übergabe an Zwischenträger wird hier vermieden.
[0078] Da das Basisteil 12 jedoch zahlreiche Öffnungen 14 besitzt, die nacheinander mit
Borstenbüscheln 16 gefüllt werden müssen, wird das Basisteil 12 in zwei Richtungen
X, Y bewegt. Damit werden zu befüllende Öffnungen 14 zu der Aufnahmeöffnung 50 und
dem nächsten einzustoßenden Borstenbüschel 16 ausgerichtet.
[0079] Die entsprechende Station weist vorzugsweise einen sogenannten X-Y-Schlitten auf,
auf dem die Basisteile 12 befestigt und in einer Ebene verfahren werden können. Ein
sogenannter X-Y-Schlitten ist eine einfache Ausführungsform einer frei programmierbaren,
wenigstens 2-achsigen Positioniervorrichtung, insbesondere eines frei programmierbaren
2-achsigen Industrieroboters.
[0080] Figur 3 zeigt das Magazin 42 mit dem Büschelvorrat 44 in Perspektivansicht. Zur Verdeutlichung
der gesamten Station sind mehrere Teile weggelassen worden.
[0081] Figur 3 zeigt ferner ein Borstenbüschel 16, welches gerade von der Vorrichtung 20
in eine Öffnung des Basisteils 12 hineingestoßen wird. Ein Halter 54 positioniert
und arretiert das Führungsteil 26 an einer Ausrichteinheit, zum Beispiel einem X-Y-Schlitten,
über den die Ausrichtung des Basisteils 12 zur Aufnahmeöffnung 50 erfolgt.
[0082] Figur 4 zeigt, dass die Borstenbüschel 16 nach dem Einstoßen in die Öffnungen 14
des Basisteils 12 aus dem Führungsteil 26 vorderseitig herausragen. Die Borstenbüschel
16 stehen aber auch rückseitig gegenüber dem Basisteil 12 vor, entweder direkt nach
dem Einstoßen oder nach dem Hochfahren des Druckteils 32.
[0083] Das Bestücken mit den Borstenbüscheln 16 ist in Figur 5 noch detaillierter dargestellt.
Zu erkennen ist dabei, dass die in der Transporteinrichtung 18 untergebrachten Borstenbüschel
16 vor dem Einführen in die Öffnungen 14 von der Rückseite des Basisteils 12 beabstandet
sind. Die Transporteinrichtung ist vom Basisteil 12 im Bereich der Öffnungen 14 über
einen Spalt 60 mit der Spaltdicke d beabstandet. Dieser Spalt 60 wird durch kein Führungsteil
oder dergleichen überbrückt.
[0084] Auch gegenüber dem restlichen Basisteil 12 ist die Transporteinrichtung 18 beabstandet.
Ein entsprechender Spalt D zeigt den geringsten Abstand zwischen der Transporteinrichtung
18 und der Rückseite des Basisteils 12. Optional könnte dieser Spalt D auch null sein,
wobei der Spalt 60 aber stets vorhanden ist.
[0085] Beim Einstoßen der Borstenbüschel 16 müssen diese folglich den Spalt 60 frei überbrücken.
[0086] Zur einfachen Einführung der Borstenbüschel 16 sind die Öffnungen 14 vorzugsweise
rückseitig mit einer sich erweiternden Anfasung 62 versehen.
[0087] Auch zu erkennen ist in Figur 5, dass das Basisteil 12 rückseitig eine Vertiefung
64 im Bereich der Öffnungen 14 aufweist. In diese Vertiefung 64 wird das Deckelteil
14 eingebracht oder angespritzt.
[0088] Die Transporteinrichtung 18 ist so ausgeführt, dass während des Einschiebens der
Borsten in die Öffnungen 14 in der Transporteinrichtung 18 ausschließlich axialer
Druck (das heißt Druck in Borstenlängsrichtung) auf das einzuführende Borstenbüschel
16 ausgeübt wird. Das bedeutet, die Wand um die Aufnahmeöffnung 50 herum ist starr,
es wird keine radiale Klemmkraft auf die Borsten ausgeübt. Die einzige Klemmkraft
wird durch die Vorspannung im Borstenvorrat 44 erzielt, die beim Vereinzeln der Borsten
sozusagen in die Aufnahmeöffnung 50 weitergeleitet wird.
[0089] Das Abschneiden der Borstenbüschel 16 erfolgt vorzugsweise in einer eigenen Station
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und zwar vorzugsweise mittels eines beheizten Werkzeugs.
[0090] Figur 6 zeigt eine Ausführungsform eines solchen beheizten Werkzeugs 70, das einen
stromdurchflossenen, heißen Draht umfasst. Dieser Draht wird im Wesentlichen parallel
zur Rückseite des Basisteils 12, möglichst knapp am Basisteil 12 entlang verfahren
und trennt die überstehenden Borstenenden ab. Dabei können Borsten auch teilweise
miteinander verschmelzen.
[0091] Figur 7 zeigt die Wärmeeinwirkungen auf noch nicht abgeschnittene Borstenbüschel
16, die miteinander verschmelzen. Darüber hinaus können aber auch die bereits abgetrennten
Enden der im Basisteil 12 verbleibenden Borstenbüschel 16 verschmelzen, was jedoch
für die Positionierung und Befestigung von Vorteil ist.
[0092] Während in den Figuren 5 und 6 ein im Querschnitt im Wesentlichen kreisförmiger Draht
als Werkzeug 70 dargestellt ist, ist in den Figuren 8a bis 8c eine alternative Ausführungsform
mit einem sogenannten Flachdraht zu sehen. Dieser ebenfalls stromdurchflossene, beheizte
Draht wird messerartig schräg zu den abzutrennenden Borsten gestellt.
[0093] In den Figuren 5 bis 8 ist auch zu erkennen, dass die Borstenbüschel 16 im Bereich
ihrer Schnittstelle seitlich nicht abgestützt sind. Auch das Werkzeug 70 wird im Bereich
des Basisteils 12 nicht abgestützt, sodass kein Verschleiß beim Schneiden auftritt.
Das Schneiden erfolgt sozusagen abstützkörperfrei.
[0094] Die Borstenbüschel 16 sind entweder seitlich nur durch das Basisteil 12 (siehe Figuren
8a bis 8c) oder durch das Basisteil 12 und das Führungsteil 26 gehalten. In Axialrichtung
sind die Borstenbüschel 16 zwischen dem Druckteil 32 und dem Gegendruckteil 36 positioniert.
Diese Positionierung sollte, was jedoch nicht einschränkend zu verstehen ist, auch
während des Schneidens gewährleistet sein.
[0095] Um zu verhindern, dass die abgetrennten Enden der Borstenbüschel 16 auf das Basisteil
12 fallen, wird das Schneiden vorzugsweise über Kopf, das heißt mit der Rückseite
nach unten durchgeführt (siehe beispielsweise Figur 8). Damit fallen die abgetrennten
Enden 72 einfach nach unten.
[0096] Das Befestigen der Borstenbüschel 16 am Basisteil 12 erfolgt, wie gesagt, entweder
durch Verschweißen und/oder durch Verkleben und/oder durch Vergießen, beispielsweise
während der Erzeugung des Deckelteils 40. Das Deckelteil 40 kann insbesondere rückseitig
abstehende Reinigungsvorsprünge 80 haben zur Bildung eines Zungenreinigers. Alternativ
kann das zugeführte Deckelteil 40 nachträglich eingepresst werden oder verklebt werden,
auch unter Verwendung von vorerwähnten Opferstrukturen.
[0097] Nicht alle Öffnungen 14 müssen über ein Borstenbüschel 16 verschlossen werden. Es
kann, wie anfangs bereits erwähnt, auch die eine oder andere Öffnung 14 ungefüllt
bleiben. Beim späteren Verkleben oder Vergießen bzw. Hinterspritzen wird die entsprechende
Öffnung 14 dann geschlossen.
[0098] Darüber hinaus ist es auch möglich, dass einige Öffnungen mit einem elastomeren Profilteil
82 bestückt werden, wie es beispielhaft in Figur 6 dargestellt ist. Die entsprechende
Öffnung 14 im Basisteil 12 entspricht dabei diesem einstückigen Profilteil, dessen
Querschnitt deutlich größer als der eines Borstenbüschels 16 ist. Das Profilteil 82
kann als Massagefortsatz für Zahnfleisch oder dergleichen dienen. Das Profilteil 82
kann entweder schon vorgefertigt sein und dann in die Öffnung montiert werden oder
sofort in/an die Öffnung angespritzt werden.
[0099] In Figur 9 ist eine Vorrichtung zum Herstellen der Bürsten nach dem vorbeschriebenen
Verfahren dargestellt. Diese Vorrichtung ist als ein Werkzeug ausgeführt, z.B. mit
einem rotierenden Tisch 100. Vorzugsweise außerhalb des Werkzeugtischs 100 wird über
die Entnahmevorrichtung 48 und die Transporteinrichtung 18 jedes Borstenbüschel 16
einzeln zu dem Basisteil 12 (hier dem Bürstenkörper 10) verfahren, wobei zuvor der
Bürstenkörper 10 auf das Führungsteil 26 aufgesetzt wird. Ein Magazin mit leeren Führungsteilen
26 kann vorhanden sein und ist zur Steigerung der Übersichtlichkeit hier nicht dargestellt.
[0100] Wie bereits erwähnt, wird in der Zuführstation jedes einzelne Borstenbüschel 16 in
die zugeordnete Öffnung 14 gestopft, indem das seitlich gehaltene Führungsteil 26
in X- und Y-Richtung verfahren wird.
[0101] Das fertig bestückte Basisteil 12 wird dann zu dem Werkzeugtisch 100 verfahren und
an diesem angebracht. Der sich drehende Werkzeugtisch 100 transportiert einen oder
mehrere der Basisteile 12 zu einer Station, in der gemäß Figur 1c Druck- und Gegendruckteil
32, 36 die Büschel ausrichten.
[0102] Danach werden die Büschel rückseitig abgeschnitten mittels des Werkzeugs 70. Dieses
Abschneiden kann in einer darauffolgenden Station oder aber in der Station erfolgen,
in der Druck- und Gegendruckteil 32, 36 erstmals aufgebracht werden.
[0103] Anschließend werden die Borstenbüschel 16 rückseitig befestigt, zum Beispiel unter
Hitzeeinwirkung.
[0104] Schließlich wird das Deckelteil 40 aufgespritzt. Die fertigen Bürsten werden entnommen
und beispielsweise gestapelt. Der Transport der Führungsteile 26 in die erste Station
ist nicht explizit gezeigt.
[0105] Zu betonen ist in diesem Zusammenhang, dass anstelle des bereits an den Bürstenkörper
10 angeformten Basisteil 12 auch ein plattenförmiges Basisteil verwendet werden kann,
welches sämtliche Stationen durchläuft, bevor es am Bürstenkörper 10 befestigt wird,
beispielsweise durch Umspritzen.
[0106] In den Figuren 10 bis 13 ist ein Spritzgusswerkzeug dargestellt, welches als weitere
Station in einer mehrere Stationen umfassenden Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten
eingesetzt werden kann.
[0107] Das Spritzgusswerkzeug ist in Figur 10 stilisiert dargestellt und umfasst eine mehrteilige
untere Formhälfte 140 sowie eine obere Formhälfte 142, die jeweils Kavitäten haben,
die im geschlossenen Zustand des Werkzeugs ineinander übergehen und einen auszuspritzenden
Hohlraum bilden. Die untere Formhälfte 140 umfasst wenigstens zwei Teile, nämlich
ein erstes Formteil 144, das in den Figuren 11 und 13 detaillierter dargestellt ist,
und ein zweites Formteil 146. Die Formteile 140, 142 umfassen mehrere nebeneinander
angeordnete Kavitäten 156.
[0108] Das erste Formteil 144 hat im Bereich jeder Kavität 146 eine Öffnung 148, die von
der Kavität 146 ausgeht und die zur Aufnahme der Borstenbüschel 16 eines Basisteils
14 dient. Der Rand 150, der vertieft liegt und Teil der Kavität 146 ist, umgibt die
jeweilige Öffnung 148. Dieser Rand 150 dient als Auflage- und Abstützfläche für das
beborstete Basisteil 12. Neben dem Rand 150 hat die Kavität 146 auch noch einen Halsabschnitt
152 als Übergang zwischen Bürstenkopf und Bürstenstiel.
[0109] Dieser Halsabschnitt 152 geht, wie Figur 10 zeigt, in den den Stiel der Bürste definierenden
oder aufnehmenden Abschnitt 156 der Kavität im zweiten Formteil 146 über.
[0110] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist nur eine Öffnung 148 zur Aufnahme sämtlicher
Borstenbüschel 16 eines Basisteils 12 vorgesehen. Dies macht die Herstellung des ersten
Formteils 144 besonders kostengünstig.
[0111] Die Öffnung 148 ist entweder als komplette Durchgangsöffnung ausgeführt oder als
Sackloch. In jedem Fall muss gewährleistet sein, dass die Öffnung 148 tief genug ist,
damit die vorderseitigen Enden der Borstenbüschel 16 nicht aus der Öffnung herausragen
und an einem angrenzenden Teil wie dem Boden der Aussparung 160 im zweiten Formteil
146 oder am Boden einer sacklochartigen Öffnung 148 anstehen. Die Borstenbüschel 16
ragen somit frei nach unten.
[0112] Die rückseitig noch nicht umspritzten Basisteile 12 bilden gemäß der bevorzugten
Ausführungsform Kopf und Stiel der Bürste. Es ist dabei möglich, dass im Kopf ein
beborstetes Teil vorhanden ist, das anschließend unter Ausbildung des Stiels umspritzt
wird. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform sind jedoch Kopf und Stiel einstückig,
und der Kopf hat die Öffnungen 14 zur Aufnahme der Borstenbüschel 16.
[0113] Beispielsweise ist das beborstete Basisteil 12 mit den Verfahrensschritten gemäß
den Figuren 1a bis 1g hergestellt und wird in einem anschließenden Verfahrensschritt
vom Führungsteil 26 gelöst. Das Führungsteil 26 wandert somit nicht zusammen mit dem
beborsteten Basisteil 12 zur Spritzgussstation.
[0114] Entweder wird das beborstete Basisteil 12 dann maschinell oder per Hand zum ersten
Formteil 144 transportiert und dort in die Öffnungen 148 eingesetzt, oder es ist ein
Zwischenlager zwischen Beborstungsstation und Spritzgussstation vorgesehen, in dem
beborstete Basisteile 12 zwischengelagert werden.
[0115] Das Basisteil 12 liegt nach dem Einsetzen in das Spitzgusswerkzeug in den Kavitäten
146, 156. Anschließend wird die obere Formhälfte 142 nach unten gefahren, um das Spritzgusswerkzeug
zu schließen.
[0116] In Figur 12 ist das eingelegte Basisteil 12 zu erkennen, wobei zur Vereinfachung
das Basisteil 12 nur zeichnerisch dargestellt im Halsbereich abgeschnitten ist.
[0117] In Figur 12 sind auch die rückseitigen miteinander verschweißten Borstenbüschel 16
gezeigt. Das Basisteil 12 hat rückseitig eine muldenartige Vertiefung, die bei geschlossenem
Spritzgusswerkzeug durch flüssigen Kunststoff ausgefüllt wird.
[0118] Der eingespritzte Kunststoff schließt den Bürstenkopf auf der Rückseite. Darüber
hinaus können in diesem oder in einem anderen Verfahrensschritt auch Abschnitte zum
Beispiel des Stiels mit einer zweiten Komponente umspritzt oder angespritzt werden.
Wie bereits erläutert könnte nämlich das Basisteil 12 auch nur aus dem Bürstenkopf
oder einem Teil des Bürstenkopfes bestehen, und im Spritzgusswerkzeug würde dann die
übrigen Teilbereiche angespritzt werden
[0119] Beim Spritzen stützt sich das Basisteil 12 nur am Rand der Öffnung 148 ab. Auch die
Borstenbüschel 16 sind nicht abgestützt. Dies vereinfacht das Spritzgusswerkzeug erheblich.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform liegt das Basisteil 12 mit seinem Rand geschlossen
umlaufend am ebenfalls geschlossen umlaufenden Rand 150 der Öffnung 148 an, sodass
eine Abdichtwirkung erzielt wird.
[0120] Nach dem Öffnen des Spritzgusswerkzeugs wird das erste Formteil 144 mit dem Bürstenkörper
dem Spritzgusswerkzeug entnommen und entweder zu einer weiteren Spritzgussstation
transportiert oder als fertige Bürsten einem Lager zugeführt.
[0121] Da keine mit beborsteten Basisteilen 12 versehenen Lochplatten die Basisteile 12
von der Beborstungsstation in die Spritzgussstation befördern, können diese beiden
Stationen oder Maschinen voneinander entkoppelt arbeiten. Stillstandszeiten der einen
Maschine führen nicht zum Stillstand der anderen.
[0122] Alternativ hierzu wäre es gemäß Figur 14 auch möglich, von einem Boden der Öffnung
148 ausgehende oder von dem zweiten Formteil 140 im Bereich der Aussparung 160 ausgehende
nach oben in die Öffnung in Richtung Basisteil 12 ragende Abstützfortsätze 170 vorzusehen.
Die Abstützfortsätze 170 sind lineare oder, wie dargestellt, punktuelle Abstützstellen
und laufen vorzugsweise zum Basisteil 12 konisch zu, um sich zwischen Borsten schieben
zu können. Auch bei dieser Ausführungsform gibt es jedoch keine am oberen Rand 150
ausgehende, brückenartige Abstützung, die zwischen den Borstenbüscheln 16 verläuft
und der Abstützung dient.
[0123] Wie bei allen anderen Ausführungsformen ist die Öffnung 148 so groß, dass alle oder
zumindest merere Borstenbüschel 16 in die gemeinsame bzw. eine gemeinsame Öffnung
ragen.
1. Verfahren zum Herstellen von Bürsten (10) mittels einer Vorrichtung,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
sequenzielles Entnehmen von Borstenbüscheln (16) aus einem Borstenvorrat (44), in
welchem die Borsten parallel gepackt untergebracht sind,
Transportieren des entnommenen Borstenbüschels (16) mittels einer Transporteinrichtung
(18) zu einem, einen Teil der fertigen Bürste bildenden Basisteil (12), welches Öffnungen
(14) zur Aufnahme von einzelnen Borstenbüscheln (16) hat,
sequenzielles Einstoßen des Borstenbüschels (16) in die zugeordnete Öffnung (14) von
der Rückseite des Basisteils (12) aus, wobei zwischen der Transporteinrichtung (18)
und der Öffnung (14) ein führungsfreier Spalt (60) vorgesehen ist, durch den die Borstenbüschel
(16) in die Öffnung (14) gestoßen werden, und
ankerfreies Befestigen der Borstenbüschel (16) am Basisteil (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (12) für das sequenzielle Einstoßen zumindest in zwei Richtungen, insbesondere
unter Verwendung einer frei programmierbaren, wenigstens 2-achsigen Positioniervorrichtung,
weiter insbesondere eines frei programmierbaren, vorzugsweise 2-achsigen Industrieroboters
verfahren wird, um die zu befüllende Öffnung (14) auf das einzustoßende Borstenbüschel
(16) auszurichten.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (16) durch einen Büschelabnehmer sequenziell bis in die endgültige
Position transportiert werden, aus der sie axial in die zu befüllende Öffnung (14)
gestoßen werden und/oder dass während des Einstoßens in der Transporteinrichtung (18)
ausschließlich axialer Druck auf das Borstenbüschel (16) ausgeübt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Vorderseite des Basisteils (12) ein vorrichtungsseitiges Führungsteil (26)
mit Durchgangslöchern (28) vor dem Einstoßen der Borstenbüschel (16) positioniert
wird, wobei die Borstenbüschel (16) über die Öffnungen (14) in die Durchgangslöcher
(28) so weit eingesteckt werden, dass sie vorzugsweise aus dem Führungsteil (26) vorderseitig
herausragen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Befestigen der Borstenbüschel (16) diese rückseitig thermisch verschmolzen und/oder
verklebt und/oder die Enden in eine angespritzte Kunststoffmasse eingebettet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenbüschel (16) rückseitig ankerlos befestigt werden, insbesondere durch
Verschmelzen und/oder Verkleben werden, dass das bestückte Basisteil (12) aus einer
Beborstungsstation in eine Kavität einer Formhälfte eines Spritzgusswerkzeugs eingelegt
wird und dabei mit seinem Rand am Rand (150) einer von der zugeordneten Kavität (146)
ausgehenden Öffnung (148) aufliegt und die Borstenbüschel (16) in die Öffnung (148)
ragen, und dass rückseitig ein Bürstenabschnitt an das Basisteil (12) angespritzt
wird, der die Borstenbüschel (16) abdeckt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (12) im Bereich der Öffnung (148) beim Spritzen abstützfrei bleibt
oder dass punktuelle oder linienförmige Abstützfortsätze (170) in der Öffnung (148)
zwischen Borsten gegen das Basisteil (12) drücken, um es beim Spritzgießen zu stützen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (12) beim Spritzen nur mit seinem Rand an der Spritzgussform anliegt
und/oder die vorderseitigen Enden der Borstenbüschel (16) in der Spritzgussform axial
unabgestützt sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (12) abstützplattenfrei von der Beborstungsstation zum Spritzgusswerkzeug
transportiert wird.
10. Vorrichtung zur Herstellung von Bürsten, mit einem Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, umfassend:
ein Magazin (42) mit einem Borstenvorrat (44), in welchem Borsten parallel gepackt
untergebracht sind, gekennzeichnet durch
eine Entnahmevorrichtung (48) für Borstenbüschel (16), die Borstenbüschel (16) seitlich
zu ihrer Längserstreckung sequenziell aus dem Borstenvorrat (44) nimmt,
eine Transporteinrichtung (18) zum Transport der einzelnen Borstenbüschel (16) zu
einer Stopfstation, und
Mittel, über die die Borstenbüschel (16) sequenziell unter Überbrückung eines an die
Rückseite des Basisteils (12) angrenzenden, führungsfreien Spalts (60) von der Rückseite
her in die Öffnungen (14) des Basisteils (12) eingestoßen und durchgesteckt werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Schneidvorrichtung, mit der die rückseitig aus dem Basisteil (12) herausragenden
Borsten abgeschnitten werden, wobei die Schneidvorrichtung insbesondere abstützkörperfrei
quer zu den Borsten verfährt und diese abschneidet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigungsstation für die Borstenbüschel (16) vorgesehen ist, in der die Borsten
büschelweise oder insgesamt miteinander verschweißt und/oder verklebt und/oder vergossen
werden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorrichtungsseitiges Führungsteil (26) vorgesehen ist, das zur Vorderseite des
Basisteils (12) zuführbar und zusammen mit dem Basisteil (12) Stationen durchläuft.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch ein zu dem Basisteil (12) und den Borstenbüscheln (16) zustellbares profiliertes
Druckteil (32), das die Borstenbüschel (16) kontaktiert, zur Profilierung der vorderseitigen
Bürstenfläche, wobei vorzugsweise ein rückseitiges Gegendruckteil (36) vorgesehen
ist, sodass die Borstenbüschel (16) zwischen dem Druckteil (32) und dem Gegendruckteil
(36) axial positioniert sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Formhälfte (140) mit der wenigstens einen Kavität (156) mehrteilig ausgebildet
ist und ein erstes und ein zweites Formteil (144, 146) aufweist, die beide ineinander
übergehende Abschnitte der wenigstens einen Kavität aufweisen, und wobei das erste
Formteil (144) vom zweiten trennbar und als Transportteil für das wenigstens eine
Basisteil (12) ausgebildet ist.
1. A method of manufacturing brushes (10) by means of a device,
characterized by the following steps:
sequentially removing tufts (16) of bristles from a supply (44) of bristles in which
the bristles are accommodated in a parallel packed relationship,
transporting, by means of a transport means (18), the removed tuft (16) of bristles
to a base part (12) which forms part of the finished brush and has openings (14) for
receiving individual tufts (16) of bristles,
sequentially pushing the tuft (16) of bristles into the associated opening (14) from
the rear side of the base part (12), a guide-free gap (60) being provided between
the transport means (18) and the opening (14), the tufts (16) of bristles being pushed
through the gap into the opening (14), and
anchor-free fastening of the tufts (16) of bristles to the base part (12).
2. The method according to claim 1, characterized in that for the sequential pushing in, the base part (12) is moved at least in two directions,
in particular using a freely programmable, at least 2-axis positioning device, more
particularly a freely programmable, preferably 2-axis industrial robot, to align the
opening (14) to be filled with the tuft (16) of bristles to be pushed in.
3. The method according to any of the preceding claims, characterized in that the tufts (16) of bristles are sequentially transported by a tuft remover to the
final position, from which they are axially pushed into the opening (14) to be filled,
and/or in that during the pushing-in process, in the transport means (18) exclusively an axial pressure
is exerted on the tuft (16) of bristles.
4. The method according to any of the preceding claims, characterized in that a guide part (26) on the device side and having passage holes (28) is positioned
on the front side of the base part (12) before the tufts (16) of bristles are pushed
in, the tufts (16) of bristles being inserted so far into the passage holes (28) via
the openings (14) that they preferably protrude from the guide part (26) on the front
side.
5. The method according to claim 3 or 4, characterized in that for fastening the tufts (16) of bristles, they are thermally melted and/or bonded
on the rear side and/or the ends are embedded in an integrally injection molded plastic
composition.
6. The method according to any of the preceding claims, characterized in that the tufts (16) of bristles are fastened on the rear side without anchor, in particular
by melting and/or bonding such that the loaded base part (12) from a bristling station
is inserted into a cavity of a mold half of an injection molding tool and rests with
its edge against the edge (150) of an opening (148) proceeding from the associated
cavity (146) and the tufts (16) of bristles protrude into the opening (148), and in that on the rear side a brush portion which covers the tufts (16) of bristles is integrally
injection-molded to the base part (12).
7. The method according to claim 6, characterized in that during injection molding, the base part (12) remains unsupported in the region of
the opening (148) or in that punctiform or line-shaped support tabs (170) between bristles press against the base
part (12) in the opening (148), in order to support said base part during injection
molding.
8. The method according to claim 6 or 7, characterized in that during injection molding, the base part (12) rests against the injection mold only
with its edge and/or the front-side ends of the tufts (16) of bristles are axially
unsupported in the injection mold.
9. The method according to any of claims 6 to 8, characterized in that the base part (12) is transported from the bristling station to the injection molding
tool without any support plates.
10. A device for manufacturing brushes by a method according to any of the preceding claims,
comprising:
a magazine (42) with a supply (44) of bristles, in which bristles are accommodated
in a parallel packed relationship,
characterized by
a removal device (48) for tufts (16) of bristles, which sequentially takes tufts (16)
of bristles from the supply (44) of bristles laterally to their longitudinal extent,
a transport means (18) for transporting the individual tufts (16) of bristles to a
tufting station, and
means by which the tufts (16) of bristles are sequentially pushed into and fitted
through the openings (14) of the base part (12) from the rear side, bridging a guide-free
gap (60) adjacent to the rear side of the base part (12).
11. The device according to claim 10, characterized by a cutting device by which the bristles protruding from the rear side of the base
part (12) are cut off, the cutting device moving transversely to the bristles, in
particular without a supporting body, and cutting them off.
12. The device according to any of claims 10 and 11, characterized in that a fastening station for the tufts (16) of bristles is provided in which the bristles
are welded and/or bonded and/or molded to each other in tufts or altogether.
13. The device according to any of claims 10 to 12, characterized in that a guide part (26) on the device side is provided which can be fed to the front side
of the base part (12) and passes through stations together with the base part (12).
14. The device according to any of claims 10 to 13, characterized by a profiled pressure part (32) which can be advanced to the base part (12) and the
tufts (16) of bristles and contacts the tufts (16) of bristles, for profiling the
brush surface on the front side, with a counterpressure part (36) on the rear side
being preferably provided, so that the tufts (16) of bristles are axially positioned
between the pressure part (32) and the counterpressure part (36).
15. The device according to any of claims 10 to 14, characterized in that the mold half (140) having the at least one cavity (156) is configured in several
part and comprises a first and a second mold part (144, 146) which both have portions
of the at least one cavity which merge into each other, and the first mold part (144)
being adapted to be separated from the second one and being configured as a transport
part for the at least one base part (12).
1. Procédé pour la fabrication de brosses (10) au moyen d'un dispositif,
caractérisé par les étapes suivantes :
le prélèvement séquentiel de touffes de poils (16) dans une réserve de poils (44)
dans laquelle les poils sont logés en paquets parallèles,
le transport de la touffe de poils (16) prélevée au moyen d'un dispositif de transport
(18) jusqu'à une pièce de base (12) formant une partie de la brosse finie et présentant
des ouvertures (14) pour le logement de touffes de poils (16) individuelles,
l'enfoncement séquentiel de la touffe de poils (16) dans l'ouverture associée (14)
depuis le côté arrière de la pièce de base (12), un intervalle (60) dépourvu de guidage
étant prévu entre le dispositif de transport (18) et l'ouverture (14), à travers lequel
les touffes de poils (16) sont enfoncées dans l'ouverture (14), et
la fixation sans ancrage des touffes de poils (16) sur la pièce de base (12).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que pour l'enfoncement séquentiel, la pièce de base (12) est déplacée dans au moins deux
directions, en particulier en utilisant un dispositif de positionnement librement
programmable et présentant au moins deux axes, plus particulièrement un robot industriel
librement programmable et présentant de préférence deux axes, afin d'aligner l'ouverture
(14) à remplir sur la touffe de poils (16) à enfoncer.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moyen d'un élément de prélèvement de touffes, les touffes de poils (16) sont transportées
séquentiellement jusque dans la position définitive à partir de laquelle elles sont
enfoncées axialement dans l'ouverture (14) à remplir et/ou en ce que pendant l'enfoncement, exclusivement une pression axiale est exercée sur la touffe
de poils (16) dans le dispositif de transport (18).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une pièce de guidage (26) disposée du côté dispositif et pourvue de trous de passage
(28) est positionnée du côté avant de la pièce de base (12) avant l'enfoncement des
touffes de poils (16), les touffes de poils (16) étant enfichées dans les trous de
passage (28) via les ouvertures (14) de préférence aussi loin qu'elles dépassent du
côté avant hors de la pièce de guidage (26).
5. Procédé selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que pour la fixation des touffes de poils (16), celles-ci sont fondues par voie thermique
et/ou collées du côté arrière et/ou les extrémités sont noyées dans une masse de matière
plastique surmoulée.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les touffes de poils (16) sont fixées du côté arrière sans ancrage, en particulier
par fusion et/ou collage, en ce que la pièce de base (12) équipée provenant d'un poste d'empoilage est insérée dans une
cavité d'un demi-moule d'un outil de moulage par injection et repose alors avec son
bord sur le bord (150) d'une ouverture (148) partant de la cavité associée (146) et
les touffes de poils (16) font saillie dans l'ouverture (148), et en ce que du côté arrière, un tronçon de brosse recouvrant les touffes de poils (16) est surmoulé
sur la pièce de base (12) par injection.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que dans la zone de l'ouverture (148), la pièce de base (12) reste sans support lors
du moulage par injection ou en ce que des saillies de support (170) ponctuelles ou linéaires dans l'ouverture (148) appuient
entre des poils contre la pièce de base (12) pour la soutenir lors du moulage par
injection.
8. Procédé selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que lors de l'injection, la pièce de base (12) repose sur le moule de moulage par injection
uniquement avec son bord et/ou les extrémités côté avant des touffes de poils (16)
sont axialement sans support dans le moule de moulage par injection.
9. Procédé selon l'une des revendications 6 à 8, caractérisé en ce que la pièce de base (12) est transportée sans plaque de support du poste d'empoilage
vers l'outil de moulage par injection.
10. Dispositif pour la fabrication de brosses par un procédé selon l'une des revendications
précédentes, comprenant :
un magasin (42) présentant une réserve de poils (44) dans laquelle des poils sont
logés en paquets parallèles,
caractérisé par
un dispositif de prélèvement (48) pour touffes de poils (16), qui prélève des touffes
de poils (16) séquentiellement dans la réserve de poils (44), latéralement à leur
extension longitudinale,
un dispositif de transport (18) pour transporter les touffes de poils (16) individuelles
vers un poste de bourrage, et
des moyens par lesquels les touffes de poils (16) sont enfoncées séquentiellement
dans les ouvertures (14) de la pièce de base (12) en les traversant depuis le côté
arrière, en comblant un intervalle (60) dépourvu de guidage qui est adjacent au côté
arrière de la pièce de base (12).
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé par un dispositif de coupe par lequel les poils dépassant du côté arrière hors de la
pièce de base (12) sont coupés, le dispositif de coupe se déplaçant transversalement
aux poils en particulier sans corps de support, en les coupant.
12. Dispositif selon l'une des revendications 10 et 11, caractérisé en ce qu'il est prévu un poste de fixation pour les touffes de poils (16), dans lequel les
poils sont soudés et/ou collés et/ou moulés entre eux par touffes ou intégralement.
13. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé en ce qu'il est prévu une pièce de guidage (26) du côté dispositif, qui peut être amenée vers
le côté avant de la pièce de base (12) et qui parcourt des postes conjointement avec
la pièce de base (12).
14. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé par une pièce de compression (32) profilée qui peut être avancée vers la pièce de base
(12) et vers les touffes de poils (16), qui vient en contact avec les touffes de poils
(16), en vue de profiler la surface de brosse du côté avant, en prévoyant de préférence
une pièce de contre-pression (36) du côté arrière, de telle sorte que les touffes
de poils (16) sont positionnées axialement entre la pièce de compression (32) et la
pièce de contre-pression (36).
15. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 14, caractérisé en ce que le demi-moule (140) présentant ladite au moins une cavité (156) est réalisé en plusieurs
pièces et comprend une première et une deuxième pièce de moule (144, 146) qui comprennent
toute les deux des tronçons de ladite au moins une cavité qui se confondent, et la
première pièce de moule (144) étant apte à être séparée de la deuxième et étant réalisée
sous forme de pièce de transport pour ladite au moins une pièce de base (12).