(19)
(11) EP 2 763 857 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
10.01.2018  Patentblatt  2018/02

(21) Anmeldenummer: 12780405.2

(22) Anmeldetag:  04.10.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B44C 1/14(2006.01)
B44C 1/17(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE2012/100309
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2013/050029 (11.04.2013 Gazette  2013/15)

(54)

FOLIENPRÄGEVORRICHTUNG

FOIL STAMPING DEVICE

DISPOSITIF D'ESTAMPAGE DE FILM


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 06.10.2011 DE 102011054222

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.08.2014  Patentblatt  2014/33

(73) Patentinhaber: Barth, Peter
29223 Celle (DE)

(72) Erfinder:
  • Barth, Peter
    29223 Celle (DE)

(74) Vertreter: Hansen, Jochen 
Hansen und Heeschen Patentanwälte Eisenbahnstrasse 5
21680 Stade
21680 Stade (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 1 938 983
WO-A1-2005/100028
DE-A1-102008 055 141
WO-A1-95/31337
WO-A2-2009/040797
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Folienprägevorrichtung zur Übertragung einer auf einer Trägerfolie anhaftenden Transferschicht an den für den Druck vorgesehenen Stellen auf ein Druckprodukt mit einem Fördermittel für das Druckprodukt, einem am Fördermittel angeordneten Klebstoffauftragmittel, das eine Oberfläche des Druckprodukts an den für den Druck vorgesehenen Stellen mit einer Haftschicht versieht, einem Folientransfermittel mit einer Transferwalze und einem dem Folientransfermittel zugeordneten Folienzuführmittel.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist unter dem Begriff Foliendruckverfahren beziehungsweise Kaltfolienprägeverfahren beispielsweise aus der DE 41 10 801 C1 oder der EP 0 195 857 A2 bekannt. Beim Foliendruck- bzw. Folienprägeverfahren wird die sonst für den Prägefoliendruck benötigte, in der Herstellung aufwendige, metallische Hochdruckform ersetzt durch einen Klebstoffauftrag auf dem Druckprodukt begrenzt auf den für den Druck vorgesehenen Stellen, wobei dies bevorzugt mit digital angesteuerten Druckköpfen erfolgt. Bei diesen bekannten Foliendruckverfahren beträgt die Schichtdicke der aufgebrachten Haftschicht nur wenige µm, beispielsweise 1 bis 5 µm.

    [0003] Ferner ist im Stand der Technik bekannt, einen auftragenden Klebstoff auf dem Druckprodukt mittels digitaler Druckköpfe aufzutragen, um so ein erhabenes Druckbild von beispielsweise 200 µm Stärke auf dem Druckprodukt aufzubauen, wie es beispielsweise die DE 10 2009 004877 A1 beschreibt. Diese so genannte Pseudohochprägung ist in der Weiterverarbeitung schwierig handhabbar, da das Druckprodukt im Bereich der Pseudohochprägung eine um die Höhe des Klebstoffauftrages vergrößerte Materialstärke aufweist, so dass übliche Andruckkalander nicht verwendet werden können.

    [0004] Aus der WO 2005/049322 A1 ist es beispielsweise bekannt, ein zweischrittiges Verfahren anzugeben, mit dem entweder zunächst ein Foliendruck- und anschließend ein Struktur- und/oder Prägeverfahren oder umgekehrt ohne Zwischenlagerung nacheinander angewendet werden kann. Ferner ist aus der WO 2009/040797 A2 ein System und ein Verfahren zur Kaltfolienprägung bekannt, bei dem ein auftragender, Strahlen härtender Klebstoff auf dem Drucksubstrat aufgebracht wird und vor und bei der Berührung mit der Transferfolie bestrahlt wird. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass eine Folierung des aufgebrachten Musters nur auf der erhabenen Oberseite und nicht den seitlichen Flanken erfolgen kann.

    [0005] Aus der DE 10 2008 055 141 A1 ist eine Folienprägevorrichtung zur Übertragung einer auf einer Trägerfolie anhaftenden Transferschicht an den für den Druck vorgesehenen Stellen bekannt, die jedoch keine Pseudohochprägung enthält. Das Auftragswerk überträgt lediglich ein bildgebendes Klebstoffmuster, jedoch keinen auftragenden Klebstoff in Art einer Pseudohochprägung. Dabei wird eine Presswalze mit einer Pressbespannung als Kunststoffüberzug, vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch zum Andrücken der Folie verwendet.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik eine Folienprägevorrichtung anzugeben, mit der optional in der einen Vorrichtung eine Pseudohochprägung mit anschließender Beschichtung der vollständigen Pseudohochprägung mit der von der Transferfolie abgenommenen Transferschicht ermöglicht wird.

    [0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Folienprägevorrichtung gemäß Anspruch 1.

    [0008] Mit der Folienprägevorrichtung werden bevorzugt als Druckprodukt Einzelnutzen, beispielsweise Einzelblätter verarbeitet. Die Einzelnutzen werden aus einem Vorratsbehälter auf ein Fördermittel, beispielsweise ein Saugband, aufgelegt. An diesem Fördermittel befindet sich ein Klebstoffauftragmittel, das den Klebstoff entsprechend der gewünschten Bedruckung also entweder als flache Haftschicht von wenigen µm Stärke, beispielsweise 1 bis 5 µm, oder als mindestens 100 µm dicke Pseudohochprägung mit Klebstoff benetzt. Ferner ist ein Folientransfermittel mit einer Transferwalze an dem Fördermittel angeordnet. Dem Folientransfermittel wird Folie über ein Folienzuführmittel zugeführt. Mit einer mit erfindungsgemäß elastischer Umhüllung geringer Stärke versehenen Transferwalze ist es nach der Beschichtung des Druckproduktes mit der Transferschicht möglich, diese Transferschicht fest bei gleichmäßiger Druckeinwirkung auf den für den Druck vorgesehenen Stellen, auch bei einer erhabenen Pseudohochdruckprägung anzupressen. Dabei wird durch die elastische Umhüllung an der Transferwalze auch an den Flanken der erhabenen Pseudohochprägungsrändern die Transferschicht mit im Wesentlichen gleichmäßigem Druck angepresst und somit wirksam fixiert.

    [0009] Das besondere an dieser Vorrichtung liegt darin, dass in einer Maschine bei einmal ausgerichtetem Druckprodukt sowohl eine Pseudohochprägung wie auch eine plane Beschichtung mit einer Transferschicht ermöglicht wird und dabei die Beschichtung durch die elastisch umhüllte Transferwalze stets gut angedrückt wird, wobei auch die Flanken einer optionalen Pseudohochprägung sicher und dauerhaft durch den allseitigen Andruck mit der Transferschicht beschichtet werden.

    [0010] Dabei wird die Pseudohochprägung optional durchgeführt, wobei zur Erzeugung der Druckwirkung für das Übertragen der Transferschicht mit oder ohne Pseudohochprägung das selbe Transfermittel verwendet wird. Es ist also nicht nötig, ein besonders geformtes Transfermittel vorzuhalten, das auf die jeweilig auszubildende Pseudohochprägung abgestimmt ist. Es kann somit auf eine abgestimmte Prägedruckform verzichtet werden und gleichwohl eine vollflächige Beschichtung einschließlich der Flanken der Pseudohochprägung mit einer Transferschicht erreicht werden.

    [0011] Die elastische Umhüllung enthält Flüssigkeit. Die Flüssigkeit kann Wasser oder ein Öl sein. Dabei ist die Umhüllung so gestaltet, dass sich ein gleichmäßiger Zylinderringraum nahe der äußeren Oberfläche befindet, der mit der Flüssigkeit befüllt ist und eine Mindeststärke der maximalen Höhe der auszuführenden Pseudohochprägung aufweist, beispielsweise 200 µm.

    [0012] Das Klebstoffauftragmittel hat wenigstens einen Druckkopf, mit dem ein auftragender Klebstoff auf das Druckprodukt übertragen wird. Damit kann das gewünschte Druckmuster für die Folienbedruckung und/oder Pseudohochprägung mittels digitaler Drucktechnik aufgetragen werden. In bevorzugter Ausgestaltung weist die Folienprägevorrichtung einen ersten Druckkopf mit einem entsprechend geeigneten ersten Klebstoff auf, der eine sehr dünne Haftschicht, beispielsweise 1 bis 5 µm, auf das Druckprodukt auftragen kann. Der zweite Druckkopf wird von einem auftragenden Klebstoff versorgt und erzeugt bei dem Auftrag auf dem Druckprodukt Stellen, die eine Pseudohochprägung mit beispielsweise 200 bis 500 µm Stärke erhalten sollen.

    [0013] Als auftragende Klebstoffe eignen sich insbesondere Dispersionsklebstoffe, thermisch aktivierbare Klebstoffe oder Strahlen härtende Klebstoffe, wobei diese insbesondere durch Bestrahlung mit UV-Licht aktivierbar ausgestaltet sind. Bei Verwendung eines Strahlen härtenden Klebstoffes sind eine erste Strahlenquelle zur Klebstoffaktivierung stromaufwärtig vor dem Folientransfermittel und optional eine zweite Strahlenquelle stromabwärtig nach dem Folientransfermittel angeordnet, womit eine punktgenaue Aktivierung des auftragenden Klebstoffes möglich ist.

    [0014] Vorrichtungsgemäß weist die Transferwalze einen Stahlkern auf und die elastische Umhüllung hat eine Stärke von 100 bis 1000 µm, bevorzugt 150 bis 500 µm, besonders bevorzugt ca. 200 µm. Es ist somit möglich, eine aufgrund des Stahlkerns grundsätzlich formstabile Transferwalze bereitzustellen, die jedoch durch die elastische Umhüllung geringer Stärke einen unendlich oft, schnell verformbaren Mantel bereitzustellen, der eine gleichmäßige Druckeinwirkung bei der Folienbedruckung auch an Stellen, die eine gewölbt erhabene Pseudohochprägung aufweisen, erzielt. Bevorzugt ist die Umhüllung aus einem elastischen, schnell rückstellenden Kunststoff, Schaumstoff oder der gleichen gebildet.

    [0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung detailliert beschrieben.

    [0016] Darin zeigt:
    Fig. 1
    eine erfindungsgemäße Folienprägevorrichtung in einer Prinzipskizze.


    [0017] In Fig. 1 ist eine Folienprägevorrichtung in einer Prinzipskizze dargestellt. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale sind soweit sinnvoll in der in Fig. 1 mit Pfeil X bezeichneten Arbeitsrichtung abgehandelt.

    [0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden als Druckprodukt D Einzelnutzen, also auf ein bestimmtes Format zurecht geschnittene Bögen, die mit einem Nutzenanleger 7 auf ein Fördermittel 1, hier ein Saugbandtisch aufgelegt werden, verwendet. Das Fördermittel 1 hat einen ersten Saugbandtisch 11 und stromabwärtig einen zweiten Saugbandtisch 12.

    [0019] Stromabwärtig des Anlagebereichs des ersten Saugbandtisches 11 ist eine Druckbogenausrichtung und ein Druckproduktsensor 5, beispielsweise in Form eines Bogenvorderkanten- und/oder Bogenhinterkantensensors angeordnet. Bogenausrichter sind aus Druckmaschinen oder anderen grafischen Maschinen bekannt. Stromabwärtig vom Druckproduktsensor 5 ist ein Klebstoffauftragmittel 2 vorgesehen, das beispielsweise mit zwei Druckköpfen 21, 22 ausgestattet ist. Der erste Druckkopf 21 weist einen dünnflüssigen Haftkleber auf, der eine praktisch nicht auftragende Haftschicht auf dem Druckprodukt D an den für den Druck vorgesehenen Stellen aufbringen kann. Der zweite Druckkopf 22 gibt einen auftragenden Klebstoff an den für eine Pseudohochprägung vorgesehenen Stellen auf das Druckprodukt D ab.

    [0020] Abwärtig von dem Klebstoffauftragmittel 2 ist in Abhängigkeit vom darin verwendeten Klebstoff ein Klebstoffaktivierungsmittel 6 vorgesehen, das beispielsweise eine UV-Strahlung auf das mit Klebstoff versehene Druckprodukt D geben kann. Dieses erste Klebstoffaktivierungsmittel 61 ist so abgestimmt, dass der auf dem Druckprodukt D aufgetragene Klebstoff noch eine ausreichend haftende Oberfläche behält.

    [0021] Stromabwärtig vom ersten Klebstoffaktivierungsmittel 61 ist ein Folientransfermittel 3 angeordnet, wobei das Folientransfermittel 3 eine Transferwalze 31 sowie dieser gegenüberliegend eine Gegendruckwalze 32 aufweist, die ein Kalanderwalzenpaar bilden, wobei der sich zwischen den Walzen ausbildende Spalt auf Transporthöhe des Fördermittels 1 liegt. Der erste Saugbandtisch 11 endet unmittelbar vor der Gegendruckwalze 32 und stromabwärtig beginnt unmittelbar nach der Gegendruckwalze 32 der zweite Saugbandtisch 12.

    [0022] Um die Transferwalze 31 ist eine Transferfolie 9 geführt, die von einem Folienzuführmittel 4 um die Transferwalze 31 zu einer Folienaufwicklung 42 führt, auf der die Trägerfolie mit der nicht benötigten Transferschicht aufgewickelt wird. Das Folienzuführmittel 4 weist eine Vorratsrolle 41 mit der zum Verbrauch vorbereiteten Transferfolie 9 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Folienreservoir in Revolverform mit vier Folienvorratsrollen. Zwischen der aktuellen Folienvorratsrolle 41 und der Transferwalze 31 ist die Transferfolie 9 über eine Bananenwalze 43 geführt, die eine gleichmäßige mechanische Spannung der über die Transferwalze 31 geführten Transferfolie 9 gewährleistet.

    [0023] Die Transferwalze 31 ist in Pfeilrichtung Z abhebbar von der Gegendruckwalze 32 ausgebildet, so dass ein zum Transport des Druckproduktes D in Arbeitsrichtung X synchroner Transport der Transferfolie 9 nur dann erfolgen muss, wenn eine Übertragung der auf der Transferfolie anhaftenden Transferschicht auf das Druckprodukt erfolgen soll. Bei nicht erforderlicher Übertragung wird die Transferwalze 31 von der Gegendruckwalze 32 in Pfeilrichtung Z entfernt und der Transport der Transferfolie 9 gestoppt. Bei der nächst erforderlichen Folienbedruckung wird dann die Transferwalze 31 in Pfeilrichtung Z in Richtung der Gegendruckwalze 32 zusammengefahren und gleichzeitig die Transferfolie 9 synchron zum Fördermittel 1 angetrieben. Die Taktung erfolgt dabei anhand der mit Druckproduktsensor 5 ermittelten Signale in Verbindung mit den vorgesehenen Lokationen für den Foliendruck.

    [0024] Stromabwärtig des Folientransfermittels 3 ist oberhalb des zweiten Saugbandtisches 12 optional ein zweites Klebstoffaktivierungs- und Trocknungsmittel 62 angeordnet, das beispielsweise bei UV-härtendem Klebstoff mit einer UV-Strahlungsquelle bestückt sein kann. Vom zweiten Saugbandtisch 12 werden die Einzelnutzen des Druckproduktes D in einen Abstapler 8 abgelegt.

    [0025] Nachfolgend wird ein Bedruckungsvorgang in der erfindungsgemäßen Folienprägevorrichtung unter Bezugnahme auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 beschrieben.

    [0026] Das in Einzelnutzen vorliegende Druckprodukt D wird über den Nutzenanleger 7 auf den ersten Saugbandtisch 11 aufgelegt und mit dem Fördermittel 1 in Arbeitsrichtung X transportiert. An dem Druckproduktsensor 5 wird beispielsweise die Vorderkante des Bogens erkannt und in Abhängigkeit von dem erkannten Signal das Klebstoffauftragmittel 2 aktiviert. Für einen reinen Folienplandruck wird der erste Druckkopf 21 mit dem dünnflüssigen Haftkleber aktiviert und das gewünschte Muster in Digitaldruckweise auf dem Druckprodukt aufgetragen. Am zweiten Druckkopf 22 wird auftragender Klebstoff ebenfalls in Art des Digitaldrucks an den für eine Pseudohochprägung vorgesehenen Stellen ausgegeben.

    [0027] Nachfolgend erfolgt je nach verwendetem Klebstoff eine Klebstoffaktivierung beziehungsweise Trocknung, sofern erforderlich.

    [0028] Nun wird das so vorbereitete Druckprodukt dem Folientransfermittel 3 zugeführt. Solange dabei über die Breite des Druckproduktes keine mit der Transferschicht zu beschichtende Stellen vorliegen, ist die Transferwalze 31 entfernt zur Gegendruckwalze 32 in Pfeilrichtung Z verschoben angeordnet und die Transferfolie 9 wird nicht transportiert. Sobald aufgrund der Zuordnung zwischen Blattvorderkantenmarke und im Digitaldruck aufzubringender Druckmuster eine Transferschicht aufzubringen ist, wird die Transferfolie 9 über Folienzuführmittel 4 mit Folienaufwicklung 42 in Takt mit dem Vortrieb des Druckproduktes D in Arbeitsrichtung X angetrieben und die Transferwalze 31 in Pfeilrichtung Z auf die Gegendruckwalze 32 zusammengefahren.

    [0029] Entsprechend wird an den mit dem Klebstoff versehenen Stellen am Druckprodukt die auf der Trägerfolie der Transferfolie 9 haftende Transferschicht im Walzenspalt zwischen der Transferwalze 31 und der Gegendruckwalze 32 auf das Druckprodukt D übertragen.

    [0030] Dabei weist die Transferwalze 31 eine elastische Umhüllung geringer Stärke auf, die auch an Stellen mit dem auftragenden Klebstoff eine gleichmäßige Druckeinwirkung auch über die gewölbt erhabenen Stellen der Pseudohochprägung ermöglicht. Die elastische Umhüllung schmiegt sich quasi um die Pseudohochprägung und verhindert durch das elastische Nachgeben ein Zerdrücken bzw. Verschmieren der gerade aufgetragenen Pseudohochprägung.

    [0031] Damit ist es möglich, in einer Folienprägevorrichtung in einem Arbeitsgang sowohl eine Planfolienbedruckung wie auch eine Pseudohochprägung und insbesondere eine Pseudohochprägung mit aufgetragener Transferschicht (Folienbedruckung) zu erstellen.

    [0032] Nachfolgend kann das fertige Druckprodukt im Abstapler abgelegt werden oder auch direkt einem weiteren Veredelungsprozess zugeführt werden.

    Bezugszeichenliste



    [0033] 
    1
    Fördermittel, Saugbandförderer
    11
    erster Saugbandtisch
    12
    zweiter Saugbandtisch
    2
    Klebstoffauftragmittel
    21
    erster Druckkopf
    22
    zweiter Druckkopf
    3
    Folientransfermittel
    31
    Transferwalze
    32
    Gegendruckwalze
    4
    Folienzuführmittel
    41
    Folienvorratsrolle
    42
    Folienaufwicklung
    43
    Bananenwalze
    5
    Druckproduktsensor
    6
    Klebstoffaktivierungsmittel
    61
    erstes Klebstoffaktivierungs /-trocknungsmittel
    62
    zweites Klebstoffaktivierungs /-trocknungsmittel
    7
    Nutzenanleger
    8
    Abstapler
    9
    Transferfolie
    D
    Druckprodukt
    X
    Arbeitsrichtung
    Z
    Pfeilrichtung



    Ansprüche

    1. Folienprägevorrichtung zur Übertragung einer auf einer Trägerfolie anhaftenden Transferschicht an den für den Druck vorgesehenen Stellen auf ein Druckprodukt (D) mit

    - einem Fördermittel (1) für das Druckprodukt (D),

    - einem am Fördermittel (1) angeordneten Klebstoffauftragmittel (2), das eine Oberfläche des Druckprodukts (D) an den für den Druck vorgesehenen Stellen mit einer Haftschicht versieht,

    - einem Folientransfermittel (3) mit einer Transferwalze (31) und

    - einem dem Folientransfermittel (3) zugeordneten Folienzuführmittel (4),

    dadurch gekennzeichnet, dass das Klebstoffauftragmittel (2) wenigstens einen Druckkopf (22) hat, mit dem ein auftragender Klebstoff auf das Druckprodukt (D) übertragen wird, und die Transferwalze (31) eine Flüssigkeit enthaltende, elastische Umhüllung geringer Stärke auf ihrer Mantelfläche hat.
     
    2. Folienprägevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transferwalze (31) einen Stahlkern aufweist und die elastische Umhüllung eine Stärke von 100 bis 1000 µm, bevorzugt 150 bis 500 µm, besonders bevorzugt ca. 200 µm hat.
     
    3. Folienprägevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der auftragende Klebstoff ein Dispersionsklebstoff, ein Schmelzklebstoff oder ein Strahlen härtender Klebstoff ist.
     
    4. Folienprägevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines Strahlen härtenden Klebstoffes eine erste Strahlenquelle (61) zur Klebstoffaktivierung stromaufwärtig vor dem Folientransfermittel (3) und optional eine zweite Strahlenquelle (62) stromabwärtig nach dem Folientransfermittel (3) angeordnet sind.
     


    Claims

    1. A foil stamping device for transferring a transfer layer adhering to a carrier foil to the locations on a printing product (D) which are intended for printing, having

    - a conveying means (1) for the printing product (D),

    - an adhesive applying means (2), arranged at the conveying means (1), which provides a surface of the printing product (D) with an adhesive layer at the locations intended for printing,

    - a foil transfer means (3) with a transfer roller (31) and

    - a foil feed means (4) associated with the foil transfer means (3),

    characterised in that the adhesive applying means (2) has at least one printing head (22) with which a build-up adhesive is transferred onto the printing product (D), and the transfer roller (31) has on its outer surface a fluid-containing, elastic cover of small thickness.
     
    2. A foil stamping device according to claim 1, characterised in that the transfer roller (31) has a steel core and the elastic cover has a thickness from 100 to 1000 µm, preferably 150 to 500 µm, particularly preferably approximately 200 µm.
     
    3. A foil stamping device according to claim 1 or 2, characterised in that the build-up adhesive is a dispersion adhesive, a hot-melt adhesive or an adhesive cured by rays.
     
    4. A foil stamping device according to claim 3, characterised in that when using an adhesive cured by rays, a first ray source (61) for adhesive activation is arranged upstream before the foil transfer means (3) and optionally a second ray source (62) is arranged downstream after the foil transfer means (3).
     


    Revendications

    1. Dispositif d'estampage de film pour le transfert d'une couche de transfert collant à un film de transfert sur un emplacement du produit à imprimer (D) prévu pour l'impression, avec

    - des moyens de convoyage (1) du produit à imprimer (D),

    - des moyens pour appliquer un adhésif (2) disposés sur les moyens de convoyage (1) et qui appliquent une couche adhésive sur une surface du produit à imprimer (D), à l'emplacement prévu pour l'impression,

    - des moyens de transfert de film (3) avec un rouleau de transfert (31) et

    - des moyens d'alimentation en film (4) associés aux moyens de transfert de film (3)

    caractérisé en ce que les moyens pour appliquer un adhésif (2) présentent au moins une tête d'impression (22) avec laquelle un adhésif d'application est transféré sur le produit à imprimer (D), et le rouleau de transfert (31) présente sur son enveloppe une gaine élastique de faible épaisseur contenant un liquide
     
    2. Dispositif d'estampage de film selon la revendication 1, caractérisé en ce que le rouleau de transfert (31) est muni d'un noyau en acier et la gaine élastique présente une épaisseur de 100 à 1 000 µm, de préférence de 150 à 500 µm, de façon privilégiée d'environ 200 µm.
     
    3. Dispositif d'estampage de film selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'adhésif d'application est un adhésif en dispersion, un adhésif thermofusible ou un adhésif durcissable par rayonnement.
     
    4. Dispositif d'estampage de film selon la revendication 3, caractérisé en ce que dans le cas de l'utilisation d'un adhésif durcissable par rayonnement, une première source de rayonnement (61) pour l'activation de l'adhésif est disposée en amont des moyens de transfert de film (3) et, de façon optionnelle, une deuxième source de rayonnement (62) est disposée en aval des moyens de transfert de film (3).
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

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