(19)
(11) EP 3 266 344 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2018  Patentblatt  2018/02

(21) Anmeldenummer: 16177905.3

(22) Anmeldetag:  05.07.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 13/02(2006.01)
A47B 1/08(2006.01)
A47B 87/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Zeitraum ökologische Möbel und Einrichtungen GmbH
82515 Wolfratshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • KALLUS, Florian
    50969 Köln (DE)
  • SCHNEIDER, Sebastian
    50969 Köln (DE)

(74) Vertreter: Wunderlich, Rainer et al
Weber & Heim Patentanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) MÖBELSTÜCK, INSBESONDERE TISCH


(57) Möbelstück, insbesondere Tisch (10), mit einer horizontalen Platte (12) und Beinen (16), von denen zumindest ein Bein (16) an einer Unterseite der Platte (12) horizontal verstellbar angeordnet ist. Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass an der Unterseite der Platte (12) mindestens eine Linearführung (30) vorgesehen ist, dass an der Linearführung (30) ein Spannelement (40) verschiebbar geführt ist, dass das zumindest eine Bein (16) vertikal verstellbar an dem Spannelement (40) angeordnet ist und dass das mindestens eine Bein (16) mittels des Spannelements (40) an der Linearführung (30) der Platte (12) verspannbar und feststellbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbelstück, insbesondere einen Tisch, mit einer horizontalen Platte und Beinen, von denen zumindest ein Bein an einer Unterseite der Platte horizontal verstellbar angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Tische sind hinlänglich bekannt. Insbesondere bei Arbeitstischen können zwei Tischböcke vorgesehen sein, auf welchen eine Tischplatte aufgelegt ist. Die Tischböcke können dabei relativ zur Tischplatte verstellt werden, um je nach Einsatzzweck eine gewünschte Abstützung zu erreichen. Die Tischböcke sind üblicherweise jeweils aus zwei Paaren von winklig zueinander angestellten Tischbeinen gebildet, welche mit entsprechenden Querstreben verbunden und fixiert sind. Derartige Tischböcke benötigen daher relativ viel Platz, was den Nutzzweck des Tisches einschränkt. Zudem wirken Tischböcke oft wenig elegant, so dass derartige Tische häufig nur als einfache Arbeitstische eingesetzt werden.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbelstück, insbesondere einen Tisch, anzugeben, welcher vielseitig verstellbar und einsetzbar ist.

[0004] Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Möbelstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0005] Das erfindungsgemäße Möbelstück ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite der Tischplatte mindestens eine Linearführung vorgesehen ist, dass an der Linearführung ein Spannelement verschiebbar geführt ist, dass das zumindest eine Bein vertikal verstellbar an dem Spannelement angeordnet ist und dass das mindestens eine Bein mittels des Spannelements an der Linearführung der Platte verspannbar und feststellbar ist.

[0006] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, an der Unterseite der Tischplatte mindestens eine Linearführung für ein oder mehrere Tischbeine vorzusehen. Dabei wird das Tischbein aber nicht unmittelbar in der Linearführung geführt, sondern über ein Spannelement, welche in der Linearführung verschiebbar ist. Das Tischbein selbst ist verstellbar an dem Spannelement gehaltert, wobei die Verstellbarkeit zum Festspannen des Tischbeins an dem Spannelement und der Linearführung der Tischplatte dient. In einer gelösten Verschiebeposition kann so das Tischbein entlang der Linearführung frei verschoben werden. Bei Erreichen einer gewünschten Position wird das Tischbein mittels des Spannelements an der Unterseite des Tisches festgestellt. Die Linearführung kann gerade, gekrümmt oder mit kurvenartiger Linienführung ausgebildet sein.

[0007] Das Spannelement kann vorzugsweise schienenartig mit einer Länge ausgebildet sein, welche wesentlich größer als der Durchmesser des Tischbeines ist, insbesondere ein Mehrfaches hiervon beträgt. Es können so relativ große Spannkräfte aufgebracht werden, welche jedoch aufgrund der Länge des Spannelements relativ großflächig entlang der Linearführung verteilt werden. Dies ermöglicht eine relativ kleine Dimensionierung der Linearführung an der Unterseite der Tischplatte, so dass weiterhin ein sehr eleganter Tisch erreicht werden kann. Alternativ kann das Spannelement als eine kürzere Spannbacke ausgebildet sein.

[0008] Das erfindungsgemäße Möbelstück kann nicht nur ein Tisch, sondern auch eine tischähnliche Sitzbank, ein Stuhl, , ein Hocker, ein Stehpult, ein Sideboard etc. sein, welche etwa vertikal verlaufende Beine aufweisen, die an einer etwa horizontalen Platte angebracht sind.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend zum besseren Verständnis mit Bezug auf Tische beschrieben, ohne dass die Erfindung auf diese Art eines Möbelstücks beschränkt sein soll. Die Ausführungen gelten auch allgemein für andere Arten von Möbelstücken entsprechend.

[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Linearführung eine Hinterschneidung mit zumindest einem horizontalen Stegbereich aufweist, wobei zum Feststellen des mindestens einen Beins der Stegbereich zwischen dem Spannelement und dem Bein angeordnet ist. Vorzugsweise sind zwei horizontal verlaufende Stegbereiche vorgesehen, so dass durch ein Einspannen in vertikaler Richtung eine besonders gute Befestigung des Tischbeines erzielbar ist.

[0011] Grundsätzlich kann die Linearführung ein separates Element, insbesondere eine längliche Metallschiene sein, welche an der Unterseite der Platte befestigt wird. Eine in optischer Hinsicht besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die Linearführung in die Platte eingearbeitet ist. Dabei kann entlang der Platte eine Nut eingefräst werden, in welche dann eine metallische Führungsschiene eingesetzt wird. Besonders bevorzugt ist es, dass die Führung unmittelbar in die Platte eingearbeitet ist. Dabei wird die Linearführung unmittelbar mit einem entsprechenden Fräswerkzeug in die Platte eingefräst. Die Platte kann aus Holz, einem Holzwerkstoff, Kunststoff, Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff bestehen.

[0012] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Linearführung als eine T-Nut-Führung oder eine Schwalbenschwanzführung ausgebildet ist. Derartige Führungen erlauben eine gute Linearverstellbarkeit bei einem gleichzeitigen guten Festspannen der entsprechend ausgebildeten Führungsschiene quer zur Verschieberichtung. Insbesondere bei einem direkten Einfräsen sind diese Nutformen vorteilhaft.

[0013] Zum Festspannen des Beines können grundsätzlich Schraubbolzen mit Flügelmuttern, Rändelmuttern etc. oder andere geeignete Spannmittel eingesetzt werden. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass zum Verspannen des mindestens einen Beins eine Schnellspanneinrichtung, insbesondere eine Exzenterhebel-Spanneinrichtung, vorgesehen ist. Vorzugsweise ist dabei an dem Spannelement mindestens ein nach unten vorstehender Spannbolzen befestigt, welcher mit der restlichen Spanneinrichtung am Tischbein in Wirkverbindung steht. Der Spannbolzen kann an seinen beiden freien Enden einen Gewindeabschnitt aufweisen. Der Spannbolzen kann in dem Spannelement in eine Gewindebohrung eingeschraubt sein, wobei mehrere Gewindebohrungen in dem Spannelement vorgesehen sein können. Dabei ist weiterhin bevorzugt, einen Spannhebel mit einem Exzenterabschnitt vorzusehen, durch welchen das Tischbein entlang des Spannbolzens vertikal verstellbar und so gegen die Tischlatte spannbar ist. Mit einem derartigen Hebel, welcher in einer Vorspannposition an dem Spannbolzen angeschraubt ist, kann das Tischbein ohne weiteres schnell von Hand in einer gewünschten Position festgespannt und wieder gelöst und verschoben werden.

[0014] Grundsätzlich kann jedes einzelne Bein individuell verstellbar sein. Eine besonders stabile und gut verstellbare Konstruktion ergibt sich nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch, dass zumindest zwei Beine über ein Sockelelement verbunden sind und einen Auflagerbock bilden, welcher entlang der mindestens einen Linearführung verschiebbar und feststellbar ist. Das Sockelelement ist insbesondere ein Querträger, in welchem zumindest zwei Beine zum Bilden eines Auflagerbockes befestigt sind. Dabei ist das Sockelelement mit den Beinen verschiebbar an der Unterseite der Platte gelagert und kann mit dem Spannelement gegen die Unterseite gespannt und so befestigt werden. An dem Sockelelement können ein oder mehrere Spanneinrichtungen vorgesehen sein.

[0015] Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass mehrere Linearführungen vorgesehen sind, wobei zumindest zwei Linearführungen parallel zueinander angeordnet sind. Durch die Anordnung von mehreren Linearführungen, insbesondere zwei parallelen Linearführungen, können die Druckkräfte beim Festspannen besonders gleichmäßig verteilt werden, so dass insgesamt relativ geringe Flächenpressungen erreicht werden. Dies ermöglicht insbesondere eine zuverlässige Befestigung auch an Holzwerkstoffen.

[0016] Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass das mindestens eine Spannelement eine Länge von zumindest 10 cm, vorzugsweise zwischen 20 cm und 50 cm, aufweist. Das Tischbein beziehungsweise der Auflagerbock sind vorzugsweise in der Mitte des Spannelements angeordnet. Das Spannelement erstreckt sich so über den Durchmesser des Tischbeines beziehungsweise die Breite des Sockelelementes zu beiden Seiten hinaus. Für die Anordnung in Eck- oder Seitenbereichen kann das Bein aber auch an einem Endbereich des Spannelements angebracht werden. Es kann das Spannelement auch zum Anbau einer Zusatzplatte oder zur Verbindung mit weiteren Tischlatten dienen, welche mit entsprechenden Linearführungen an ihrer Unterseite versehen sind. Dabei erstreckt sich das Spannelement über die Verbindungsfuge hinweg und ist in beiden Platten angeordnet.

[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, dass an der Unterseite der Platte beabstandet von der mindestens einen Linearführung mindestens ein Spannelement lösbar befestigt ist, welche zum Halten einer Zusatzplatte an der Unterseite vorgesehen ist. Das Spannelement dient dabei nicht mehr als ein Verschiebeelement, sondern als eine Halteeinrichtung. Dabei sind eine oder vorzugsweise zwei Spannelemente parallel zueinander angeordnet, so dass eine Zusatzplatte, welche eine entsprechende Linearführung aufweist, auf das befestigte Spannelement aufschiebbar ist. Hierdurch kann eine Zusatzplatte platzsparend und weitgehend optisch verdeckt an der Unterseite der Tischplatte verstaut werden.

[0018] Eine besonders hohe Variantenvielfalt wird nach einer erfindungsgemäßen Weiterbildung dadurch erreicht, dass sich die mindestens eine Linearführung über die gesamte Länge und/oder Breite der Platte und/oder Zusatzplatte erstreckt. Somit können die Tischbeine über einen weiten Bereich verstellt werden. Zudem können mehrere Tische oder Zusatzplatten miteinander in vielfältiger Weise zum Bilden einer Tischanordnung verbunden werden.

[0019] Dabei ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung besonders vorteilhaft, dass die Platte und/oder die Zusatzplatte rechteckig oder trapezförmig sind. Es lassen sich verschiedenste Winkelkonstruktionen erstellen. Es sind auch andere Formen der Platten denkbar, etwa winkelförmige Platten oder halbkreisförmige Platten.

[0020] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Tischanordnung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens zwei Tische, wie zuvor beschrieben, vorgesehen sind, welche miteinander verbunden sind. Das Verbinden erfolgt dabei vorzugsweise über die Spannelemente. Die zu verbindenden Tische weisen dabei jeweils an ihrer Unterseite entsprechende, miteinander korrespondierende Linearführungen auf.

[0021] Besonders vielfältige Tischanordnungen lassen sich nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreichen, dass zwischen dem ersten Tisch und dem zweiten Tisch eine Zusatzplatte angeordnet ist. Die Zusatzplatte dient dabei als ein Verbindungsstück, um die zwei Tische miteinander zu verbinden. Insbesondere kann die Tischplatte eine quadratische Form, eine Trapezform oder eine Dreiecksform aufweisen, um größere Tischanordnungen zu schaffen.

[0022] Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass mindestens ein Spannelement sowohl in einer Linearführung eines ersten Tisches als auch in einer Linearführung eines angrenzenden zweiten Tisches oder einer Zusatzplatte angeordnet ist, und das Spannelement diese miteinander verbindet. Das Spannelement kann dabei als ein Verbindungselement zwischen den zwei Tischen dienen. Zudem ist es möglich, ein Tischbein und insbesondere ein Sockelelement unmittelbar im Bereich der Verbindungsfuge anzuordnen. Hierdurch wird eine besonders stabile Tischkonstruktion erzielt, wobei gleichzeitig die Anordnung notwendiger Tischbeine reduziert werden kann.

[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Möbelstücks, welches als ein Tisch ausgeführt ist;
Figuren 2 bis 4
ein Sockelelement des Tisches von Fig. 1 in verschiedenen Ansichten;
Figuren 5 bis 7
eine Platte des Tisches von Fig. 1 in verschiedenen Ansichten;
Figuren 8 bis 11
ein Spannelement des Tisches von Fig. 1 in verschiedenen Ansichten;
Figuren 12 bis 14
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Tisches in verschiedenen Zuständen beim Anbau einer Zusatzplatte;
Figur 15
eine teilgeschnittene Detailansicht einer Spanneinrichtung für ein erfindungsgemäßes Möbelstück;
Figuren 16 bis 18
einen erfindungsgemäßen Tisch mit zwei Zusatzplatten in verschiedenen Ansichten;
Fig. 19
eine teilgeschnittene Darstellung des Verbindungsbereiches zwischen einer Platte und einer Zusatzplatte;
Figuren 20 und 21
eine Zusatzplatte für einen erfindungsgemäßen Tisch in verschiedenen Ansichten von unten;
Figuren 22 und 23
eine trapezförmige Zusatzplatte für einen erfindungsgemäßen Tisch in verschiedenen Ansichten von unten;
Fig. 24
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Tischanordnung mit mehreren Tischen;
Fig. 25
eine perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Tischanordnung mit einem Zusatzelement;
Fig. 26
eine perspektivische Ansicht des Zusatzelementes von Fig. 25;
Fig. 27
eine perspektivische Ansicht eines Auflagerbocks für einen Stehtisch; und
Fig. 28
eine perspektivische Ansicht eines einzelnen Beines für ein erfindungsgemäßes Möbelstück.


[0024] Die Erfindung wird anhand eines Tisches 10 näher erläutert, welcher schematisch in Fig. 1 dargestellt ist. Der Tisch 10 weist eine horizontale Platte 12, auch Tischplatte genannt, auf, an welcher eine Zusatzplatte 14 angeschlossen ist. Im Bereich einer Verbindungsfuge 28 zwischen der Platte 12 und der Zusatzplatte 14 ist ein Auflagerbock 20 mit zwei Beinen 16 angeordnet. Entlang der Platte 12 und der Zusatzplatte 14 erstrecken sich mit gleichem Abstand zwei parallele Linearführungen 30, in welchen jeweils verschiebbar ein Spannelement 40 aufgenommen ist. Das Spannelement 40 ist als längliche Spannschiene ausgebildet und erstreckt sich über die Verbindungsfuge 28 hinweg, so dass diese die Platte 12 und die Zusatzplatte 14 jeweils miteinander verbindet. Der Auflagerbock 20 ist an der Unterseite der Platte 12 und der Zusatzplatte 14 mit zwei Schnellspanneinrichtungen 50 lösbar angebracht, durch welche der Auflagerbock 20 in Wirkverbindung mit den Spannelementen 40 an der Unterseite kraftschlüssig festgespannt wird.

[0025] Der Aufbau des Auflagerbocks 20 von Fig. 1 ist näher in den Figuren 2 bis 4 in einer verkleinerten Darstellung gezeigt. Der Auflagerbock 20 weist ein horizontal gerichtetes, balkenförmiges Sockelelement 22 auf, an dessen Unterseite die beiden Beine 16 angebracht sind. Eine Oberseite des Sockelelementes 22 ist als eine Auflagefläche 23 ausgebildet, welche zum Kontaktieren einer Unterseite der Platte 12 oder der Zusatzplatte 14 vorgesehen ist. In die Auflagefläche 23 sind zwei längliche Ausnehmungen 24 eingebracht, welche einen Teilbereich des Spannelements 40 aufnehmen können. Zum Aufnehmen eines Spannbolzens 56 der Schnellspanneinrichtung 50 ist jeder Ausnehmung 24 eine Durchgangsbohrung 26 zugeordnet.

[0026] Die als Tischplatte ausgebildete Platte 12 ist in verkleinerter Darstellung in den Figuren 5 bis 7 gezeigt. An einer Unterseite 13 der Platte 12 sind zwei Linearführungen 30 parallel zueinander entlang den Längsseiten der Platte 12 eingefräst. Die Einfräsungen sind als eine T-Nut 23 ausgebildet.

[0027] In den Linearführungen 30 ist ein Spannelement 40 linear verschiebbar geführt, welche anschaulich in den Figuren 8 bis 11 dargestellt ist. Das Spannelement 40 ist vorzugsweise aus einem Metall, insbesondere Aluminium, gebildet und weist einen T-förmigen Querschnitt mit einem Vertikalabschnitt 42 und einem horizontal gerichteten Querabschnitt 44 auf. Verteilt über die Länge des Spannelements 40, welche vorzugsweise zwischen 20 bis 60 cm beträgt, sind drei Aufnahmebohrungen 46 zum Aufnehmen eines Spannbolzens 56 eingebracht. Zum Einschrauben des Spannbolzens 56 können die Aufnahmebohrungen 46 mit einem Innengewinde versehen sein. Alternativ kann eine Gewindemutter in einem durchmessergrößeren Sacklochbereich der Aufnahmebohrung 46 vorgesehen sein.

[0028] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Tisches 10 kann dieser effizient und flexibel variiert werden, wie anschaulich mit Bezug auf die Figuren 12 bis 14 verdeutlicht wird. Der Tisch 10 weist dabei eine Tischplatte 12 auf, welche durch zwei seitlich angeordnete Auflagerböcke 20 abgestützt ist. Zum Anbringen einer Zusatzplatte 14 können zwei Spannelemente 40 an der Unterseite der Platte 12 seitlich aus den Linearführungen 30 ausgeschoben werden. Gleichzeitig kann der Auflagerbock 20 an der Verbindungsseite an die Randkante der Platte 12 geschoben werden. Nunmehr kann eine Zusatzplatte 14 mit ihren Linearführungen 30 an der Unterseite auf die beiden vorstehenden Spannelemente 40 und das Sockelelement 22 des einen Auflagerbocks 20 aufgeschoben werden. Durch das Anordnen des einen Auflagerbockes 20 im Bereich einer Verbindungsfuge 28 zwischen der Platte 12 und der Zusatzplatte 14 wird eine zuverlässige Verbindung zwischen der Platte 12 und der Zusatzplatte 14 und gleichzeitig eine gute Abstützung erreicht.

[0029] Ein bevorzugtes Festspannen eines Auflagerbocks 20 gemäß der Erfindung ist anschaulich in Fig. 15 gezeigt. Die Platte 12 weist eine Linearführung 30 auf, welche als eine T-Nut 32 mit zwei horizontalen Stegbereichen 34 ausgebildet ist, welche jeweils einen Freiraum mit Hinterschneidung 36 umschließen. In die T-Nut 32 ist ein im Querschnitt T-förmige Spannelement 40 eingesetzt, bei welcher ein Querabschnitt 44 auf den Stegbereichen 34 aufliegt. Ein Vertikalabschnitt 42 des Spannelements 40 ragt nach unten aus der T-Nut 32 in eine entsprechende Ausnehmung 24 an der Oberseite des Sockelelementes 22 des Auflagerbocks 20 hinein. Das Sockelelement 22 liegt mit seiner Auflagefläche 23 an der Unterseite 13 der Platte 12 auf.

[0030] Von einer Unterseite des Sockelelementes 22 ist eine Durchgangsbohrung 26 bis in die längliche Ausnehmung 24 eingebracht. Über die Durchgangsbohrung 26 wird ein Spannbolzen 56 in eine entsprechende Gewindebohrung in das Spannelement 40 eingeschraubt.

[0031] Der Spannbolzen 56 ist Teil einer Schnellspanneinrichtung 50, wobei am unteren Ende des Spannbolzens 56 ein Exzenterhebel 52 mit einem bolzenförmigen Exzenterabschnitt 54 angeordnet ist. In bekannter Weise kann der Spannbolzen 56 mit dem Exzenterhebel 52 leicht angezogen werden, indem der Exzenterhebel 52 in einer vertikalen Stellung gedreht wird. Zum Erzeugen der Spannkraft kann dann der Exzenterhebel 52 von der vertikalen Position in die horizontale Position, welche in Fig. 15 dargestellt ist, umgelegt werden. Dabei kann über den bolzenförmigen Exzenterabschnitt 54 eine gewünschte Andruckkraft aufgebracht werden. Hierdurch wird die Auflagefläche 23 des Sockelelementes 22 fest gegen die Unterseite 13 der Platte 12 gedrückt. Hierdurch wird eine zuverlässige Befestigung des Auflagerbocks 20 mit den Beinen 16 an der Platte 12 erreicht.

[0032] Ein Tisch 10 mit einer Platte 12 sowie zwei seitlich angeordnete Zusatzplatten 14 ist in den Figuren 16 bis 18 veranschaulicht. Dabei sind die zwei Auflagerböcke 20 jeweils im Verbindungsbereich zwischen der Platte 12 und den beiden Zusatzplatten 14 angeordnet.

[0033] Der Verbindungsbereich zwischen der Platte 12 und einer Zusatzplatte 14 ist in einer vergrößerten Ansicht gemäß Fig. 19 dargestellt. Ein Spannelement 40 erstreckt sich dabei von der Platte 12 zu der Zusatzplatte 14 über die Verbindungsfuge 28 hinweg. Der Auflagerbock 20 mit dem Sockelelement 22 und den beiden Beinen 16 befindet sich mittig zu der Verbindungsfuge 28.

[0034] Eine quadratische Zusatzplatte 14 mit insgesamt vier Linearführungen 30 ist in den Figuren 20 und 21 gezeigt. Die Linearführungen 30 sind dabei jeweils paarweise parallel zueinander angeordnet, wobei sich die beiden Paare rechtwinklig zueinander kreuzen. Diese Zusatzplatte 14 kann zum Bilden einer erfindungsgemäßen Tischanordnung verwendet werden, bei welcher mehrere Tische rechtwinklig, T-förmig oder kreuzweise zueinander angeordnet und miteinander verbunden sind.

[0035] Eine winklige Tischanordnung ist mit einer trapezförmigen Zusatzplatte 14 erreichbar, welche beispielhaft in den Figuren 22 und 23 dargestellt ist. Dabei können die einzelnen Linearführungen 30 nur in einem Teilbereich an der jeweiligen Unterseite der Zusatzplatte 14 angeordnet sein.

[0036] In Fig. 24 ist eine erfindungsgemäße Tischanordnung 5 beispielhaft gezeigt. Dabei können eine Vielzahl rechteckiger Platten 12 mit winkligen Zusatzplatten 14 sowie Zusatzkomponenten 15, wie einem Pult- oder Regalelement, kombiniert werden, so dass eine große Vielzahl unterschiedlicher Anordnungsformen erzielbar ist.

[0037] Eine weitere erfindungsgemäße Tischanordnung 5 gemäß Fig. 25 kann beispielsweise zwei rechteckige Platten 12 aufweisen, zwischen denen eine Zusatzplatte 14 mit einem pultartigen Zusatzelement 15 mit dem erfindungsgemäßen Befestigungskonzept eingefügt ist. Dabei ist gemäß Fig. 26 eine rechteckige Zusatzplatte 14 vorgesehen, auf welcher fest der pult- oder tischartige Aufbau des Zusatzelementes 15 angebracht ist.

[0038] Insbesondere für Stehtische oder Stehpulte kann ein relativ langer Auflagerbock 20 mit zwei Beinen 16 vorgesehen sein, welche in ihrem oberen Bereich über ein plattenförmiges Sockelelement 22 verbunden sind, wie in Fig. 27 dargestellt ist. Alternativ können die einzelnen Beine 16 auch getrennt voneinander angeordnet und angebracht sein, wobei entsprechend Fig. 28 ein einzelnes Bein 16 an der Oberseite mit einem beispielsweise ovalförmigen Sockelelement 22 verbunden ist.

[0039] Insgesamt lassen sich gemäß der Erfindung verschiedenste Möbelstücke und insbesondere Tischanordnungen in einer nahezu unbegrenzten Variantenvielfalt herstellen.


Ansprüche

1. Möbelstück, insbesondere Tisch (10), mit einer horizontalen Platte (12) und Beinen (16), von denen zumindest ein Bein (16) an einer Unterseite der Platte (12) horizontal verstellbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,

- dass an der Unterseite der Platte (12) mindestens eine Linearführung (30) vorgesehen ist,

- dass an der Linearführung (30) ein Spannelement (40) verschiebbar geführt ist,

- dass das zumindest eine Bein (16) vertikal verstellbar an dem Spannelement (40) angeordnet ist und

- dass das mindestens eine Bein (16) mittels des Spannelements (40) an der Linearführung (30) der Platte (12) verspannbar und feststellbar ist.


 
2. Möbelstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Linearführung (30) eine Hinterschneidung (36) mit zumindest einem horizontalen Stegbereich (34) aufweist, wobei zum Feststellen des mindestens einen Beines (16) der Stegbereich (34) zwischen dem Spannelement (40) und dem Bein (16) angeordnet ist.
 
3. Möbelstück nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Linearführung (30) in die Platte (16) eingearbeitet ist.
 
4. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Linearführung (30) als eine T-Nut-Führung oder eine Schwalbenschwanzführung ausgebildet ist.
 
5. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verspannen des mindestens einen Beins (16) eine Schnellspanneinrichtung (50), insbesondere eine Exzenterhebel-Spanneinrichtung, vorgesehen ist.
 
6. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei Beine (16) über ein Sockelelement (22) verbunden sind und einen Auflagerbock (20) bilden, welcher entlang der mindestens einen Linearführung (30) verschiebbar und feststellbar ist.
 
7. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Linearführungen (30) vorgesehen sind, wobei zumindest zwei Linearführungen (30) parallel zueinander angeordnet sind.
 
8. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Spannelement (40) eine Länge von zumindest 10 cm, vorzugsweise zwischen 20 cm und 50 cm, aufweist.
 
9. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Unterseite der Platte (12) beabstandet von der mindestens einen Linearführung (30) mindestens ein Spannelement (30) lösbar befestigt ist, welche zum Halten einer Zusatzplatte (14) an der Unterseite vorgesehen ist.
 
10. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die mindestens eine Linearführung (30) über die gesamte Länge und/oder Breite der Platte (12) und/oder Zusatzplatte (14) erstreckt.
 
11. Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (12) und/oder die Zusatzplatte (14) rechteckig oder trapezförmig sind.
 
12. Tischanordnung,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Tische (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 vorgesehen sind, welche miteinander verbunden sind.
 
13. Tischanordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem ersten Tisch (10) und dem zweiten Tisch (10) eine Zusatzplatte (14) angeordnet ist.
 
14. Tischanordnung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Spannelement (40) sowohl in einer Linearführung (30) eines ersten Tisches (10) als auch in einer Linearführung (30) eines angrenzenden zweiten Tisches (10) oder einer Zusatzplatte (14) angeordnet ist, und das Spannelement (40) diese miteinander verbindet.
 




Zeichnung





































Recherchenbericht









Recherchenbericht