[0001] Die Erfindung betrifft einen Sprinkler mit einem Käfig zur Erzeugung von Löschschaum
aus einem Schaummittel enthaltenden Löschfluid (z.B. Wasser) zur Bekämpfung von Bränden.
[0002] Feuerlöschschaum besteht in Wesentlichen aus Luft, Wasser und einem Tensid haltigen
Schaummittel. In Bezug auf das Tensid haltige Schaummittel lässt sich der Löschschaum
in Fluortensid enthaltende Schäume ("AFFF" oder "A3F" Schaumlöschmittel) und Fluortensid
freien Löschschaum unterscheiden, deren unterschiedliche Wirkungsweise nachfolgend
kurz erläutert wird.
[0003] Bei der Verwendung von AFFF Schaummittel bewirken die Fluortenside aufgrund ihrer
zu herkömmlichen Kohlenwasserstofftensiden verschieden chemischen Struktur einen dampfdichten,
wässerigen Flüssigkeitsfilm von üblicherweise 10-30 µm Dicke zwischen der brennenden
Oberfläche und dem Schaum. Dieser Fluortensid verursachte Wasserfilm wirkt als Barriere
gegen den Austritt von Brandgutdämpfen und unterbindet eine Widerentzündung. Aufgrund
dieser Eigenschaften werden AFFF Schaummittel auch als "filmbildende Schäume" bezeichnet,
was sich in deren Abkürzung "AFFF" oder "A3F" für "Aqeous
Film
Forming
Foam" wiederspiegelt. Ein weiterer wesentlicher mit der Filmbildung einhergehender
Vorteil besteht darin, dass der auf dem Film auflagernden Schaumschicht keine überragende
Barrierefunktion zukommen muss, d.h. der Löschschaum keine oder nur eine geringe Verschäumungszahl
aufweisen muss. In der Praxis ist daher eine effektive Brandbekämpfung unter Verwendung
AFFF Schaummitteln mit einer Verschäumungszahl von weniger als 4, üblicherweise zwischen
1,5 und 3,0 ausreichend, da der Hauptlöscheffekt durch den Fluortensid verursachten
gasdichten Flüssigkeitsfilm auf der brennenden Oberfläche bewirkt wird. Diese vorgenannten
geringen Verschäumungszahlen werden bei der Verwendung herkömmlicher für den Betrieb
mit Wasser oder AFFF Schaumlöschmitteln ausgelegten Sprinkler erreicht. Eine höhere
Verschäumungszahl können diese herkömmlichen Sprinkler aufgrund ihrer Bauart jedoch
nicht leisten. Dafür muss dann auf technisch aufwendige Spezialsprinkler, beispielsweise
der in der
DE 195 39 991 C1 offenbarten Bauart eines Schwerschaumsprinklers, zurückgegriffen werden, die ca.
40% bis 70% teurer und vom Aufbau deutlich komplizierter als die herkömmlichen Sprinkler
sind.
[0004] Derartige Schwerschaumsprinkler werden insbesondere dort verbaut, wo AFFF Löschschäume
aufgrund der schädlichen Eigenschaften der Fluortensidkomponente (persistent, bioakkumulierend,
toxisch) nicht verwendet werden dürfen oder herkömmliche zuvor mit AFFF Löschschaum
betriebene Sprinkler aufgrund des Verbots von Fluortensiden auf Schwerschaumsprinkler
umgerüstet werden müssen. Siehe dazu beispielsweise die Anwendungsbeschränkungen der
Richtlinie 2006/122/EG. Da Fluortensid freiem Löschschaum in Ermangelung der Fluortenside
die Filmbarriere fehlt, kommt im Wesentlichen allein der Schaumschicht die erforderliche
Barrierefunktion zu. Diese ist jedoch erst effektiv ab einer Verschäumungszahl von
4, ab der man üblicherweise von Schwerschaum spricht und den Einsatz spezieller oben
genannter Schwerschaumsprinkler erfordert.
[0005] Vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, den oben dargestellten Zielkonflikt,
d.h.
- einerseits dem gewünschten Verzicht auf Fluortenside in dem Löschmittel,
- andererseits die gewünschte Vermeidung des Einsatzes oder die Umrüstung herkömmlicher
Sprinkler mit einer unzureichenden Verschäumungszahl auf technisch aufwendigere Schwerschaumsprinkler,
auf möglichst einfache Art und Weise zu lösen, vorzugsweise im Wege einer "Universallösung"
für herkömmliche Sprinkler mit Verschäumungszahlen von weniger als 4, so dass der
Ersatz der herkömmlichen Sprinkler durch teurere Schwerschaumsprinkler (einschließlich
des Aus- und Einbauaufwands und der damit verbundenen Dichtigkeitsproben) vermieden
werden kann. Dabei soll die Lösung vorzugsweise sowohl für Fluortensid-haltige, als
auch Fluortensidfreie Löschmittel praktikabel sein. Letzteres insbesondere vor dem
Hintergrund diese Sprinkler auch in Zukunft bei einem drohendem vollständigen Verbot
von Fluortensid haltigen Schaumlöschmitteln bestimmungsgemäß verwenden zu dürfen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem vorgenannte herkömmliche Sprinkler ergänzenden
Käfig mit Merkmalen gemäß den beigefügten unabhängigen Ansprüchen, der es erlaubt
herkömmliche Sprinkler mit unzureichender Verschäumungszahl von üblicherweise weniger
als 4 auf einfache Art und Weise zu Schwerschaumsprinklern umzurüsten. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart. Im Einzelnen:
Der erfindungsgemäße Käfig ist ein Ergänzungsteil für einen herkömmlichen Sprinkler
und dient zur Erzeugung von Löschschaum aus einem Schaummittel enthaltenden Löschfluid.
Der herkömmliche Sprinkler umfasst eine Löschfluidaustrittsöffnung, einen zu der Löschfluidaustrittsöffnung
in axialer Richtung gegenüberliegenden Sprühteller und versprüht das Löschfluid über
den Sprühteller mit einer Verschäumungszahl, die ohne dem erfindungsgemäßen Käfig
deutlich unterhalb der von Schwerschaum (beginnend mit einer Verschäumungszahl von
4) liegt. Beispielhaft genannte Schirmsprinkler dieser Bauart sind der Victaulic Schirmsprinkler
V2704 (K80) und der Tyco Schirmsprinkler TY315 (K80). Bei Sprinklern dieser herkömmlichen
Bauart lässt sich ein zwischen der Grundfläche (G) des Sprühtellers und der Löschfluidaustrittsöffnung
gebildeter zylindrischer Zwischenraum definieren, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser
(d1) des Sprühtellers entspricht und dessen Höhe (h1) ausgehend von dem Mittelpunkt der Grundfläche (G) dem Abstand zu der Löschfluidaustrittsöffnung
entspricht. Erfindungsgemäß weist der für Sprinkler dieser Bauart vorgesehene Käfig
Sieböffnungen mit einem Durchmesser zwischen 1,00 mm und 7,00 mm und/oder Gitteröffnungen
mit einer Breite zwischen 1,00 und 7,00 mm und einer Länge zwischen 2,00 mm und 9,00
mm, vorzugsweise gebildet durch ein Streckgitter, auf, die es erlauben den durch den
Käfig hindurchtretenden Löschfluidstrom in Kombination mit seinen spezifischen Abmessungen
zu Schwerschaum zu veredeln. Als Streckgitter ist besonders (nicht entgratetes) Streckmetall
geeignet, weil die scharfen Kanten des Materials eine besonders gute Verschäumung
bewirken. Die auch auf den Sprinkler abgestimmten Abmessungen erlauben es den erfindungsgemäßen
Käfig den zuvor erwähnten Sprinklerzwischenraum zu ummanteln, wobei die Höhe (h2) des Käfigs mindestens dem 0,20-fachen des Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers entspricht. Des Weiteren entspricht der Innendurchmesser (d2) des Käfigs, alternativ der nicht kreisrunde Mindestabstand zwischen den gegenüberliegenden
Innenseiten des Käfigs, auf Höhe des Sprühtellers im eingebauten Zustand mindestens
dem Außendurchmesser (d1) des Sprühtellers. Sofern der erfindungsgemäße Käfig mit seiner Innenseite nicht
unmittelbar am Sprühteller radial anliegt, d.h. sich ein lichtes Maß (b) als Zwischenraum
definieren lässt, so liegt dieses lichte Maß zwischen der Innenseite des Käfigs (1)
und dem Sprühteller (4) auf Höhe des Sprühtellers gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umlaufend zwischen dem 0,10 bis 3,00-fachen, vorzugsweise zwischen dem
0,50 bis 2,00-fachen, weiter vorzugsweise zwischen dem 0,75 bis 1,50-fachen, weiter
vorzugsweise zwischen dem 1,00 und 1,25-fachen des Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers. Die Erfindung hat erkannt, dass der radiale Abstand zwischen Käfig
und Sprühteller unmittelbaren Einfluss auf die Verschäumungszahl hat und damit vorteilhafterweise
variieren lässt. Vergleichsversuche haben gezeigt, dass sich mit zunehmenden Abstand
die Verschäumungszahl ansteigt. Von besonderen Vorteil ist dabei ein 0,75 bis 1,50-facher
Abstand bezogen auf den Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers, bei der sich besonders vorteilhafte Verschäumungszahlen von 4-7
einstellen und der Schaum (im Unterschied zu Schaum mit höheren Abstand bedingten
höheren Verschäumungszahlen) noch ausreichend homogen ist.
[0007] Vorteilhafterweise weist der Käfig eine Höhe auf, die es ermöglicht den Großteil
des von der Sprühteller umgelenkten Löschfluids durch den erfindungsgemäßen Käfig
hindurchzuleiten. Diese Höhe (h
2) des Käfigs beträgt vorteilhafterweise mindestens dem 0,50-fachen, vorzugsweise dem
0,75-fachen, weiter vorzugsweise dem 1,00-fachen des Außendurchmessers (d
1) des Sprühtellers und kann beispielsweise der Höhe (h
1) des Sprinklerzwischenraums entsprechen. Ausgehend von der Höhe (h
1) des Sprinklerzwischenraums lässt sich die Höhe (h
2) des Käfigs gemäß einer bevorzugten Ausführungsform aus so definieren, dass sie der
Höhe (h
1) des Sprinklerzwischenraums, vorzugsweise weniger als dem 0,75-fachen der der Höhe
(h
1) des Sprinklerzwischenraums, weiter vorzugsweise weniger als dem 0,50-fachen der
der Höhe (h
1) des Sprinklerzwischenraums entspricht.
[0008] Der erfindungsgemäße Käfig kann jede geeignete Form aufweisen, beispielsweise die
Form eines Hohlzylinder, eines Hohlkegel, eines Hohlkegelstumpf, einer Holpyramide,
einer Hohlkugel oder eine Kombination dieser Formen, wobei die Hohlzylinderform besonders
bevorzug ist. Des Weiteren kann sich der Käfig über seinen den Zwischenraum ummantelnden
Bereich hinaus in axiale Richtung verjüngend erstrecken und beispielsweise in eine
Öffnung mit einem Innendurchmesser münden, der größer als der Außendurchmesser (d
1) des Sprühtellers ist. Letzteres ist insbesondere von Vorteil um ein ungehindertes
Herausfallen von Kleinteilen der üblicherweise verwendeten Auslöseelemente (Berstelement
mit Flüssigkeit, Schmelzlot etc.) aus dem Sprinkler zu ermöglichen, die andernfalls
im Käfig gefangen die Sieb- bzw. Gitteröffnungen von ihrer bestimmungsgemäßen Funktion
als Verschäumungselemente abhalten können. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Käfig als Holzylinder geformt, dessen der Löschfluidaustrittsöffnung zugewandtes
(oberes) Ende über die gesamte Durchmesserfläche offen ist, während sich das gegenüberliegende
Ende auf Höhe des Sprühtellers axial verjüngt und in eine Öffnung unterhalb des Sprühtellers
mündet.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Käfiggitteröffnungen
eine Breite zwischen 2,00 mm und 6,00 mm und einer Länge zwischen 3,00 mm und 8,00
mm, vorzugsweise eine Breite zwischen 2,50 mm und 4,50 mm und einer Länge zwischen
5,00 mm und 7,00 mm auf. Das Käfiggitter kann des Weiteren vorteilhafterweise ein
Streckgitter mit einer Maschenbreite zwischen 2,50 mm und 4,50 mm, einer Maschenlänge
von 5,00 mm bis 7,00 mm und einer Dicke von 0,40 mm bis 0,80 mm, vorzugsweise einer
Maschenbreite von 3,50 mm, eine Maschenlänge von 6,00 mm und einer Dicke von 0,60
mm sein. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der
Käfig Sieböffnungen mit einem Durchmesser von 1,50 mm bis 2,50 mm, vorzugsweise 1,75
mm bis 2,25 mm, besonders bevorzugt von 2,00 mm auf. Der Käfig ist bevorzugt aus Metall,
z.B. aus Stahl, und besonders bevorzugt aus Edelstahl hergestellt (z.B. Edelstahl
V2A).
[0010] Gemäße einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Käfig des Weiteren
eine Halterung zum Befestigen des Käfigs am Sprinkler auf. Dies Halterung kann beispielsweise
als Haltearme ausgebildet sein, die den Käfig mit der Basis des Sprinklers im Bereich
der Löschfluidaustrittsöffnung am Sprinklerkorpus oder an seinem darüber angeordneten
Anschlussgewinde befestigen, beispielsweise über mehrere (z.B. 2, 3, 4, 5 oder 6)
Klemmfüße. Die Haltearme bzw. Klemmfüße können zum leichteren Einkürzen mit Sollbruchstellen
versehen sein um in Abhängigkeit vom Sprinkler und den Einbaugegebenheiten auf einfache
Art und Weise eine Positionierung des Käfigs in Bezug auf den Sprinkler vornehmen
zu können. Für einen sicheren Halt der Haltearme bzw. Klemmfüße am Sprinkler können
diese zusätzlich mit einem Sicherungselement, beispielsweise einem um die Haltearme
oder Klemmfüße radial umfassenden Bindeelement (Kabelbinder, Metallband etc.) gesichert
sein.
[0011] Wie eingangs erwähnt ist der erfindungsgemäße Käfig insbesondere für herkömmliche
Schirmsprinkler geeignet, die mit Hilfe des Käfigs auf- bzw. nachgerüstet werden können
um höhere Verschäumungswerte zu erreichen. Dies gilt insbesondere für Schaummittel
enthaltende Fluortensid-freie Löschfluide, bei denen der Vorteil des Käfigs besonders
zum Tragen kommt. Bei diesen herkömmlichen Sprinklern lässt sich mit dem erfindungsgemäßen
Käfig vorzugsweise Löschschaum mit einer Verschäumungszahl von 3 bis 9, vorzugsweise
von 4-8, weiter vorzugsweise von 4,5 bis 7, besonders bevorzugt von 5-6 erzeugen.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren ein Set oder eine Baugruppe, die neben
dem Sprinkler den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Käfig umfasst. Der Sprinkler
selbst ist aus dem Stand der Technik bekannt und umfasst eine Löschfluidaustrittsöffnung
und einem zu der Löschfluidaustrittsöffnung in axialer Richtung gegenüberliegenden
Sprühteller, wie oben bereits im Zusammenhang mit dem Käfig näher beschrieben. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung des Sets oder der
Baugruppe so, der Käfig den auf der Grundfläche (G) des Sprühtellers gebildeten Zwischenraum
ummantelt, so dass die Grundfläche (G) des Sprühtellers mit der von der Löschfluidaustrittsöffnung
abgewandten Unterseite des Käfigs fluchtet.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren die Verwendung des oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Käfigs, Sets oder der Baugruppe für die Erzeugung von Löschschaum aus einem Schaummittel
enthaltenden Löschfluid sowie ein Verfahren zur Erzeugung von Löschschaum aus einem
Schaummittel enthaltenden Löschfluid. Das Verfahren umfasst die Schritte der Bereitstellung
eines Schaummittel enthaltenden Löschfluids und einer oben erläuterten Baugruppe,
sowie die Durchleitung des aus der Löschfluidaustrittsöffnung und vom Sprühteller
umgelenkten Löschfluids durch den erfindungsgemäßen Käfig, wobei der Löschschaum mit
Durchtritt des Löschfluids durch den Käfig aus dem Löschfluid entsteht.
[0014] Anhand der beigefügten Beispiele und Figuren wird die vorliegende Erfindung nachfolgend
näher beschrieben.
Beispiel 1
[0015] In einer Testreihe wurden nachfolgende Sprinkler ohne (A) bzw. mit erfindungsgemäßen
Käfig (B, C, D) sowie ein Referenz-Schwerschaumsprinkler (E) getestet und die Verschäumungen
entsprechend DIN EN 1568 gemessen. Der Test wurde mit 3 verschiedenen Fluortensid-freien
Löschfluiden, wie in der nachfolgenden Tabelle spezifiziert, bei unterschiedlichen
Drücken (1 bar, 2 bar und 3 bar) durchgeführt. Da keine signifikanten Unterschiede
bei unterschiedlichen untersuchten Drücken festzustellen sind, gibt die nachfolgende
Tabelle die gemessenen Verschäumungszahlen bei einem Druck von 2 bar an.
A - Tyco Schirmsprinkler (stehend) TY315 (K80) ohne Käfig (Referenz) ;
B - Victaulic Schirmsprinkler (stehend) V2704 (K80) mit dem erfindungsgemäßen Käfigring
direkt anliegend an der Außenkante des Sprühtellers und hergestellt aus Edelstahl
(V2A)-Streckmetall mit einer Maschenbreite von 3,5 mm, einer Maschenlänge von 6 mm
und einer Blechdicke von 0,6 mm;
C - Victaulic Schirmsprinkler (stehend) V2704 (K80) mit dem erfindungsgemäßen Käfigring
mit einem umlaufenden lichtem Maß von 4 cm zu der Außenkante des Sprühtellers und
hergestellt aus Edelstahl (V2A)-Streckmetall mit einer Maschenbreite von 3,5 mm, einer
Maschenlänge von 6 mm und einer Blechdicke von 0,6 mm;
D - Jomos Schirmsprinkler (hängend) (K80) mit dem erfindungsgemäßen Käfig in Siebform
aus V2A-Edelstahl mit einem Sieböffnungsdurchmesser von 2 mm und beabstandet zu der
Außenkante des Sprühtellers auf Sprühtellerhöhe mit umlaufend 3,5 cm;
E - Minimax Schwerschaumsprinkler (hängend) MX5 (K80) analog der in DE 195 39 991 C1 beschriebenen und von vorliegender Erfindung technisch grundverschiedener Bauart.
Dieser Schaumwassersprinkler weist in Fließrichtung des Löschschaums hinter dem Sprinkler
und entlang der Sprinklerlängsachse einen Sprühteller mit Öffnungen und nachfolgend
ein Schaumsieb auf. Der Löschschaum trifft im freien Strahl aus der Sprinkleraustrittsöffnung
auf den Sprühteller. Dabei wird ein Teil des Löschschaums durch den Sprühteller verteilt,
während ein anderer Teil des Löschschaumes durch die Sprühtelleröffnungen tritt und
durch das dahinterliegende Schaumsieb zu großen Schaumblasen veredelt wird.
|
Verschäumungszahl für |
Löschfluid |
A |
B |
C |
D |
E |
Moussol-APS 1/3 F-0 #3471 |
2, 11 |
4, 02 |
8, 69 |
6, 97 |
4, 97 |
Sthamex 3% F-15 #9348 |
2, 40 |
4, 80 |
10, 58 |
7, 37 |
6, 35 |
Silvara 1% F-15 |
2, 36 |
3, 72 |
8, 25 |
6, 40 |
5, 32 |
[0016] Der herkömmliche Sprinkler als solches (A), d.h. ohne dem erfindungsgemäßen Käfig,
zeigte wie erwartet keine ausreichende Verschäumung. Die Verschäumungszahlen liegen
deutlich unter der für Schwerschaum beginnend mit etwa 4. Eine entsprechend ausreichende
Verschäumung wird jedoch unter Anwendung des erfindungsgemäßen Käfigs erzielt (B,
C, D) der eine Schwerschaumerzeugung mit Verschäumungswerten analog den bautechnisch
verschiedenen Referenz-Schwerschaumsprinkler (E) ermöglicht. Die Testreihe zeigt ebenfalls,
dass drei verschiedene Fluortensid freie Löschfluide, die für abweichende Anschäumverhalten
konzipiert sind, kaum abweichende Verschäumungszahlen beim Einsatz des erfindungsgemäßen
Käfigs zeigen.
[0017] Des Weiteren zeigen
- Fig. 1
- einen Sprinkler mit dem erfindungsgemäßen Käfig in Seitenansicht zeigt und
- Fig. 2
- die oben unter Beispiel 1 untersuchten Sprinkler mit den verwendeten Adaptern.
[0018] Figur 1 zeigt den Aufbau eines herkömmlichen Sprinklers 2 in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Käfig 1. Der Sprinkler 2 weist an seinem Kopfteil ein Außengewinde
zum Einschrauben in eine entsprechende Wand-, Boden- oder Deckeninstallation auf und
am gegenüberliegenden Ende eine Löschfluidaustrittsöffnung 3. Der Kopfteil des Sprinklers
3 ruht auf einer Brücke, die zwei seitlich nach unten zu einem Träger zusammen laufende
Stützen umfasst, die in einen Träger münden und an dessen Unterseite ein Sprühteller
4 mit einem Durchmesser d
1, einer Grundfläche G und in einem Abstand h
1 zur der Löschfluidaustrittsöffnung 3 angeformt ist. Der Käfig 1 weist einen oberen
zylindrischen Bereich mit einem Durchmesser d
2 und einen unteren konischen Bereich auf, wobei der konische Bereich in eine Öffnung
mündet. Der obere zylindrische Bereich des Käfigs 1 mit einer Höhe h
2 endet auf dem Niveau des Sprühtellers 4 und ist zu diesem mit einem lichten Maß b
beabstandet. Der Käfig umfasst den zwischen Sprühteller 4 und Löschfluidaustrittsöffnung
3 mittels (gestrichelten) Mantellinien dargestellten Zwischenraum 5. Der Käfig 1 ist
über Haltearme 6 mit dem Kopfteil des Sprinklers 2 verklammert.
[0019] Figur 2 zeigt
A - den Tyco Schirmsprinkler (stehend) TY315 (K80) ohne Käfig (Referenz);
B - den Victaulic Schirmsprinkler (stehend) V2704 (K80) mit dem erfindungsgemäßen
Käfigring direkt anliegend an der Außenkante des Sprühtellers und hergestellt aus
Edelstahl (V2A)-Streckmetall mit einer Maschenbreite von 3,5 mm, einer Maschenlänge
von 6 mm und einer Blechdicke von 0,6 mm; C -
den Victaulic Schirmsprinkler (stehend) V2704 (K80) mit dem erfindungsgemäßen Käfigring
mit einem umlaufenden lichtem Maß von 4 cm zu der Außenkante des Sprühtellers und
hergestellt aus Edelstahl (V2A)-Streckmetall mit einer Maschenbreite von 3,5 mm, einer
Maschenlänge von 6 mm und einer Blechdicke von 0,6 mm;
D - den Jomos Schirmsprinkler (hängend) (K80) mit dem erfindungsgemäßen Käfig in Siebform
aus V2A-Edelstahl mit einem Sieböffnungsdurchmesser von 2 mm und beabstandet zu der
Außenkante des Sprühtellers auf Sprühtellerhöhe mit umlaufend 3,5 cm;
E - den Minimax Schwerschaumsprinkler (hängend) MX5 (K80) analog der in DE 195 39 991 C1 beschriebenen und von vorliegender Erfindung technisch grundverschiedener Bauart.
1. Käfig (1) zur Erzeugung von Löschschaum aus einem Schaummittel enthaltenden Löschfluid
für einen Sprinkler (2) umfassend
- eine Löschfluidaustrittsöffnung (3),
- einen zu der Löschfluidaustrittsöffnung (3) in axialer Richtung gegenüberliegenden
Sprühteller (4) mit einer Grundfläche (G) und einem Außendurchmesser (d1) und
- einem zwischen der Grundfläche (G) des Sprühtellers (4) und der Löschfluidaustrittsöffnung
(3) gebildeten zylindrischen Zwischenraum (5), dessen Durchmesser dem Außendurchmesser
(d1) des Sprühtellers (4) entspricht und dessen Höhe (h1) ausgehend von dem Mittelpunkt der Grundfläche (G) dem Abstand zu der Löschfluidaustrittsöffnung
(3) entspricht,
wobei der Käfig (1)
a) Sieböffnungen mit einem Durchmesser zwischen 1,00 mm und 7,00 mm und/oder Gitteröffnungen
mit einer Breite zwischen 1,00 und 7,00 mm und einer Länge zwischen 2,00 mm und 9,00
mm, vorzugsweise gebildet durch ein Streckgitter, aufweist,
b) Abmessungen aufweist, die es erlauben, besagten Zwischenraum (5) wie folgt radial
mit einer Höhe (h2) und einer Breite (d2) zu ummanteln:
- die Höhe (h2) des Käfigs (1) entspricht mindestens dem 0,20-fachen des Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers (4),
- der Innendurchmesser(d2) des Käfigs (1), alternativ der nicht kreisrunde Mindestabstand zwischen den gegenüberliegenden
Innenseiten des Käfigs (1), entspricht auf Höhe des Sprühtellers (4) mindestens dem
Außendurchmesser (d1) des Sprühtellers (4).
2. Käfig (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das lichte Maß (b) zwischen der Innenseite des Käfigs (1) und dem Sprühteller (4)
auf Höhe des Sprühtellers umlaufend zwischen dem 0,10 bis 3,00-fachen, vorzugsweise
zwischen dem 0,50 bis 2,00-fachen, weiter vorzugsweise zwischen dem 0,75 bis 1,50-fachen,
weiter vorzugsweise zwischen dem 1,00 und 1,25-fachen des Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers (4) beträgt.
3. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h2) des Käfigs (1) mindestens dem 0,50-fachen, vorzugsweise dem 0,75-fachen, weiter
vorzugsweise dem 1,00-fachen des Außendurchmessers (d1) des Sprühtellers (4), weiter vorzugsweise der Höhe (h1) des Zwischenraums (5) entspricht.
4. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h2) des Käfigs (1) der Höhe (h1) des Zwischenraums (5) entspricht, vorzugsweise weniger als dem 0,75-fachen der der
Höhe (h1) des Zwischenraums (5) entspricht, weiter vorzugsweise weniger als dem 0,50-fachen
der der Höhe (h1) des Zwischenraums (5) entspricht.
5. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (1) eine Form aufweist, die ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Hohlzylinder,
Hohlkegel, Hohlkegelstumpf, Holpyramide, Hohlkugel oder eine Kombination dieser Formen
ist.
6. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Käfig (1) über seinen den Zwischenraum (5) ummantelnden Bereich hinaus in
axiale Richtung verjüngend erstreckt.
7. Käfig (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der sich in axiale Richtung verjüngende Bereich in eine Öffnung mit einem Innendurchmesser
mündet, der größer als der Außendurchmesser (d1) des Sprühtellers (4) ist.
8. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitteröffnungen eine Breite zwischen 2,00 mm und 6,00 mm und einer Länge zwischen
3,00 mm und 8,00 mm, vorzugsweise eine Breite zwischen 2,50 mm und 4,50 mm und einer
Länge zwischen 5,00 mm und 7,00 mm aufweisen.
9. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckgitter eine Maschenbreite zwischen 2,50 mm und 4,50 mm, eine Maschenlänge
von 5,00 mm 7,00 mm und einer Dicke von 0,40 mm bis 0,80 mm, vorzugsweise eine Maschenbreite
von 3,50 mm, eine Maschenlänge von 6,00 mm und einer Dicke von 0,60 mm aufweist.
10. Käfig (1) nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sieböffnungen einen Durchmesser von 1,50 mm bis 2,50 mm, vorzugsweise 1,75 mm
bis 2,25 mm, besonders bevorzugt von 2,00 mm aufweisen.
11. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (1) aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, weiter vorzugsweise aus Edelstahl
hergestellt ist.
12. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (1) eine Halterung (6) zum Befestigen des Käfigs (1) am Sprinkler (2) aufweist.
13. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschfluid kein Fluortensid-haltiges Schaummittel umfasst.
14. Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch den Käfig erzeugte Löschschaum eine Verschäumungszahl von 3 bis 9, vorzugsweise
von 4-8, weiter vorzugsweise von 4,5 bis 7, besonders bevorzugt von 5-6 aufweist.
15. Set oder Baugruppe umfassend
i) einen Sprinkler (2) zum Versprühen eines Löschfluids mit
- einer Löschfluidaustrittsöffnung (3),
- einem zu der Löschfluidaustrittsöffnung (3) in axialer Richtung gegenüberliegenden
Sprühteller (4) mit einer Grundfläche (G) und einem Außendurchmesser (d1),
- einem zwischen der Grundfläche (G) des Sprühtellers (4) und der Löschfluidaustrittsöffnung
(3) gebildeten zylindrischen Zwischenraum (5), dessen Durchmesser dem Außendurchmesser
(d1) des Sprühtellers (4) entspricht und
ii) einen Käfig (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
16. Set oder Baugruppe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (1) den auf der Grundfläche (G) des Sprühtellers (4) gebildeten Zwischenraum
(5) ummantelt, so dass die Grundfläche (G) des Sprühtellers (4) mit der von der Löschfluidaustrittsöffnung
(3) abgewandten Unterseite des Käfigs (1) fluchtet.
17. Verwendung eines Käfigs (1) nach einem der Ansprüche 1-14 oder eines Sets oder einer
Baugruppe nach einem der Ansprüche 15-16 zur Erzeugung von Löschschaum aus einem Schaummittel
enthaltenden Löschfluid.
18. Verfahren zur Erzeugung von Löschschaum aus einem Schaummittel enthaltenden Löschfluid
umfassend die Schritte:
i) Bereitstellung eines Schaummittel enthaltenden Löschfluids und einer Baugruppe
gemäß einem der Ansprüche 15-16 und
ii) Durchleitung des aus der Löschfluidaustrittsöffnung (3) und vom Sprühteller (4)
umgelenkten Löschfluids durch den Käfig (1), wobei der Löschschaum mit Durchtritt
des Löschfluids durch den Käfig (1) aus dem Löschfluid entsteht.