[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen temperaturabhängigen Schalter mit einem
Gehäuse, das ein Deckelteil mit einer Oberseite und ein Unterteil mit einer umlaufenden
Wand umfasst, deren oberer Abschnitt das Deckelteil übergreift, mit zumindest einer
auf der Oberseite des Deckelteils angeordneten ersten äußeren Kontaktfläche, zumindest
einer außen an den Gehäuse vorgesehenen zweiten äußeren Kontaktfläche, und zumindest
einer zumindest auf der Oberseite des Deckelteils angeordneten Schutzfolie, wobei
die das Deckelteil übergreifende obere Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils
das Deckelteil unter Zwischenlage der Schutzfolie an dem Unterteil hält, und mit einem
in dem Gehäuse angeordneten temperaturabhängigen Schaltwerk, das in Abhängigkeit von
seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der ersten und der
zweiten äußeren Kontaktfläche herstellt oder öffnet.
[0003] Der bekannte temperaturabhängige Schalter dient in an sich bekannter Weise dazu,
die Temperatur eines Gerätes zu überwachen. Dazu wird er bspw. über eine seiner Außenflächen
in thermischen Kontakt mit dem zu schützenden Gerät gebracht, so dass die Temperatur
des zu schützenden Gerätes die Temperatur des Schaltwerks beeinflusst.
[0004] Der Schalter wird über die an seine beiden äußeren Kontaktflächen angelöteten Anschlussleitungen
elektrisch in Reihe in den Versorgungsstromkreis des zu schützenden Gerätes geschaltet,
so dass unterhalb der Ansprechtemperatur des Schalters der Versorgungsstrom des zu
schützenden Gerätes durch den Schalter fließt.
[0005] Der bekannte Schalter weist ein tiefgezogenes Unterteil auf, in dem eine innen umlaufende
Schulter vorgesehen ist, auf der ein Deckelteil aufliegt. Das Deckelteil wird durch
eine hochgezogene und an ihrem oberen Abschnitt um ca. 60° nach innen abgebogene umlaufende
Wand des Unterteils fest auf dieser Schulter gehalten.
[0006] Da Deckelteil und Unterteil aus elektrisch leitfähigem Material gefertigt sind, ist
zwischen ihnen noch eine um das Deckelteil herum verlaufende Isolierfolie vorgesehen,
die sich innen in dem Schalter parallel zu dem Deckelteil erstreckt und seitlich nach
oben hochgezogen ist, so dass sich ihr Randbereich bis auf die Oberseite des Deckelteils
erstreckt. Der abgebogene obere Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils liegt
dabei auf dem Randbereich der Isolierfolie auf, wobei Wand und Randbereich der Isolierfolie
unter einem Winkel von ca. 30° zu der Oberseite des Deckelteils von dieser wegweisend
verlaufen. Die Stirnseite des oberen Abschnittes der umlaufenden Wand weist zu der
Isolierfolie also einen Winkel von 90° auf.
[0007] Das temperaturabhängige Schaltwerk umfasst hier eine Feder-Schnappscheibe, die das
bewegliche Kontaktteil trägt, sowie eine über das bewegliche Kontaktteil gestülpte
Bimetallscheibe. Die Feder-Schnappscheibe drückt das bewegliche Kontaktteil gegen
einen stationären Gegenkontakt innen an dem Deckelteil.
[0008] Mit ihrem Rand stützt sich die Feder-Schnappscheibe im Unterteil des Gehäuses ab,
so dass der elektrische Strom von dem Unterteil durch die Feder-Schnappscheibe und
das bewegliche Kontaktteil in den stationären Gegenkontakt und von da in das Deckelteil
fließt.
[0009] Als erster Außenanschluss dient eine erste äußere Kontaktfläche, die mittig auf dem
Deckelteil angeordnet ist. Als zweiter Außenanschluss dient eine auf dem umgebördelten
Rand des Unterteils vorgesehene zweite äußere Kontaktfläche. Es ist aber auch möglich,
den zweiten Außenanschluss nicht an dem Rand sondern seitlich an dem stromführenden
Gehäuse oder an der Unterseite des Unterteils anzuordnen.
[0010] Aus der
DE 198 27 113 C2 ist es bekannt, an der Feder-Schnappscheibe eine so genannte Kontaktbrücke anzubringen,
die von der Feder-Schnappscheibe gegen zwei an dem Deckelteil vorgesehene stationäre
Gegenkontakte gedrückt wird. In diesem Fall ist auch die zweite äußere Kontaktfläche
auf der Oberseite des Deckelteils angeordnet. Die beiden Gegenkontakte sind durch
das Deckelteil hindurch mit den beiden äußeren Kontaktflächen verbunden. Der Strom
fließt dann von einer äußeren Kontaktfläche über den zugeordneten Gegenkontakt durch
die Kontaktbrücke in den anderen stationären Gegenkontakt und von dort zu der anderen
äußeren Kontaktfläche, so dass die Feder-Schnappscheibe selbst nicht vom Betriebsstrom
durchflossen wird.
[0011] Diese Konstruktion wird insbesondere dann gewählt, wenn sehr hohe Ströme geschaltet
werden müssen, die nicht mehr problemlos über die Federscheibe selbst geleitet werden
können.
[0012] In beiden Konstruktionsvarianten ist für die temperaturabhängige Schaltfunktion eine
Bimetallscheibe vorgesehen, die unterhalb ihrer Sprungtemperatur kräftefrei in dem
Schaltwerk einliegt, wobei sie geometrisch zwischen dem Kontaktteil bzw. der Kontaktbrücke
und der Feder-Schnappscheibe angeordnet ist.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem Bimetallteil ein mehrlagiges
aktives blechförmiges Bauteile aus zwei, drei oder vier untrennbar miteinander verbundenen
Komponenten mit unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten verstanden. Die Verbindung
der einzelnen Lagen aus Metallen oder Metalllegierungen sind stoffschlüssig oder formschlüssig
und werden beispielsweise durch Walzen erreicht.
[0014] Derartige Bimetallteile weisen in ihrer Tieftemperaturstellung eine erste und ihrer
Hochtemperaturstellung eine zweite stabile geometrische Konformation auf, zwischen
denen sie temperaturabhängig nach Art einer Hysterese umspringen. Bei Änderungen der
Temperatur über ihre Ansprechtemperatur hinaus oder unter ihre Rücksprungtemperatur
schnappen die Bimetallteile in die jeweils andere Konformation um. Die Bimetallteile
werden daher oft als Schnappscheiben bezeichnet, wobei sie in der Draufsicht eine
längliche, ovale oder kreisrunde Form aufweisen können.
[0015] Erhöht sich jetzt die Temperatur der Bimetallscheibe infolge einer Temperaturerhöhung
bei dem zu schützenden Gerät über die Sprungtemperatur hinaus, so verändert die Bimetallscheibe
ihre Konfiguration und arbeitet so gegen die Feder-Schnappscheibe, dass sie das bewegliche
Kontaktteil von dem stationären Gegenkontakt bzw. das Stromübertragungsglied von den
beiden stationären Gegenkontakten abhebt, so dass der Schalter öffnet und das zu schützende
Gerät abgeschaltet wird und sich nicht weiter aufheizen kann.
[0016] Bei diesen Konstruktionen ist die Bimetallscheibe unterhalb ihrer Sprungtemperatur
mechanisch kräftefrei gelagert, wobei die Bimetallscheibe auch nicht zur Führung des
Stromes eingesetzt wird.
[0017] Dabei ist von Vorteil, dass die Bimetallscheiben eine lange mechanische Lebensdauer
aufweisen, und dass sich der Schaltpunkt, also die Sprungtemperatur der Bimetallscheibe,
auch nach vielen Schaltspielen nicht verändert.
[0018] Sofern geringere Anforderungen an die mechanische Zuverlässigkeit bzw. die Stabilität
der Sprungtemperatur gestellt werden, kann die Bimetall-Schnappscheibe auch die Funktion
der Feder-Schnappscheibe und ggf. sogar des Stromübertragungsgliedes mit übernehmen,
so dass das Schaltwerk nur eine Bimetallscheibe umfasst, die dann das bewegliche Kontaktteil
trägt oder anstelle des Stromübertragungsglieds zwei Kontaktflächen aufweist, so dass
die Bimetallscheibe nicht nur für den Schließdruck des Schalters sorgt, sondern im
geschlossenen Zustand des Schalters auch den Strom führt.
[0019] Darüber hinaus ist es bekannt, derartige Schalter mit einem Parallelwiderstand zu
versehen, der parallel zu den Außenanschlüssen geschaltet ist. Dieser Parallelwiderstand
übernimmt bei geöffnetem Schalter einen Teils des Betriebsstroms und hält den Schalter
auf einer Temperatur oberhalb der Sprungtemperatur, so dass sich der Schalter nach
dem Abkühlen nicht automatisch wieder schließt. Derartige Schalter nennt man selbsthaltend.
[0020] Weiter ist es bekannt, derartige Schalter mit einem Vorwiderstand auszustatten, der
von dem durch den Schalter fließenden Betriebsstrom durchflossen wird. Auf diese Weise
wird in dem Vorwiderstand eine ohmsche Wärme erzeugt, die proportional zum Quadrat
des fließenden Stroms ist. Übersteigt die Stromstärke ein zulässiges Maß, so führt
die Wärme des Vorwiderstandes dazu, dass das Schaltwerk geöffnet wird.
[0021] Auf diese Weise wird ein zu schützendes Gerät bereits dann von seinem Versorgungsstromkreis
abgeschaltet, wenn ein zu hoher Stromfluss zu verzeichnen ist, der noch gar nicht
zu einer übermäßigen Erhitzung des Gerätes geführt hat.
[0022] Statt einer in der Regel runden Bimetallscheibe kann auch eine einseitig eingespannte
Bimetallfeder verwendet werden, die ein bewegliches Kontaktteil oder eine Kontaktbrücke
trägt.
[0023] Es können aber auch temperaturabhängige Schalter eingesetzt werden, die als Stromübertragungsglied
keinen Kontaktteller sondern ein Federteil aufweisen, das die beiden Gegenkontakt
trägt oder an dem die beiden Gegenkontakte ausgebildet sind. Das Federteil kann ein
Bimetallteil, insbesondere eine Bimetall-Schnappscheibe sein, die nicht nur für die
temperaturabhängige Schaltfunktion sorgt, sondern gleichzeitig auch noch für den Kontaktdruck
sorgt und den Strom führt, wenn der Schalter geschlossen ist.
[0024] Alle diese verschiedenen Konstruktionsvarianten lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Schalter realisieren, insbesondere kann die Bimetallscheibe die Funktion der Feder-Schnappscheibe
mit übernehmen.
[0025] Aus der
DE 195 17 310 A1 ist ein zu dem aus der eingangs erwähnten
DE 196 23 570 A1 vergleichbar aufgebauter temperaturabhängiger Schalter bekannt, bei dem das Deckelteil
jedoch aus einem Kaltleitermaterial gefertigt ist und ohne Zwischenlage einer Isolierfolie
auf einer innen umlaufenden Schulter des Unterteils aufliegen kann, auf die sie durch
den um ca. 90° radial nach innen abgebogenen oberen Abschnitt der umlaufenden Wand
des Unterteils gedrückt wird.
[0026] Auf diese Weise ist der Kaltleiterdeckel elektrisch parallel zu den beiden Außenanschlüssen
geschaltet, so dass er dem Schalter eine Selbsthaltefunktion verleiht.
[0027] Derartige Kaltleiter werden auch als PTC-Widerstände bezeichnet. Sie werden beispielsweise
aus halbleitenden, polykristallinen Keramiken wie BafiO
3 gefertigt.
[0028] Auch bei dem aus der oben erwähnten
DE 198 27 113 C2 bekannten, temperaturabhängigen Schalter mit Kontaktbrücke ist das Deckelteil aus
Kaltleitermaterial gefertigt, so dass er ebenfalls eine Selbsthaltefunktion aufweist.
An dem Deckelteil sind hier zwei Nieten angeordnet, deren außenliegende Köpfe die
beiden Außenanschlüsse bilden, und deren innenliegende Köpfe als stationäre Gegenkontakte
mit der Kontaktbrücke zusammenwirken.
[0029] Das Deckelteil kann bei einem Schalter dieser Bauart auch aus Isoliermaterial oder
aus Metall gefertigt sein, wobei im letzteren Fall wie dem aus der
DE 196 23 570 A1 bekannten Schalter eine um das Deckelteil herum verlaufende Isolierfolie vorgesehen
ist, die sich innen in dem Schalter parallel zu dem Deckelteil erstreckt und seitlich
nach oben hochgezogen ist, so dass sich ihr Randbereich bis auf die Oberseite des
Deckelteils erstreckt. Der radial nach innen um ca. 60° abgebogene obere Abschnitt
der umlaufenden Wand des Unterteils drückt dabei unter Zwischenlage der Isolierfolie
flach auf das Deckelteil.
[0030] Bei den bekannten Schaltern wird das Gehäuse in der Regel vor dem Eintrag von Verunreinigungen
durch eine Versiegelung geschützt, die vor oder auch nach dem Verbinden von Anschlussfahnen
oder Anschlussleitungen mit den Außenanschlüssen angebracht werden.
[0031] Aus der
DE 41 43 671 A1 ist es bekannt, die Außenanschlüsse mit einem Einkomponenten-Duroplast zu umspritzen.
Aus der
DE 10 2009 039 948 ist es bekannt, Anschlussfahnen mit einem Epoxidharz zu vergießen. Es ist auch bekannt,
die bekannten Schalter nach dem Anlöten von Anschlussleitungen oder Anschlussfahnen
häufig mit einem Tränklack oder Schutzlack zu versehen.
[0032] Um zu verhindern, dass dabei Lack in das Innere des Gehäuses eindringt, ist bei dem
aus der eingangs genannten
DE 196 23 570 A1 bekannten Schalter das Deckelteil mit einer Wulst versehen, mit der sie beim Abbiegen
des oberen Abschnitts der umlaufenden Wand des Unterteils in die Isolierfolie eindringt.
Dies sorgt zwar für eine bessere Abdichtung, in vielen Fällen dringt aber dennoch
Lack in das Innere des Gehäuses ein.
[0033] Bei den aus der eingangs erwähnten
DE 196 23 570 A1 bekannten und vergleichbaren Schaltern wird die zwischen dem Unterteil und dem Deckelteil
liegende Isolierfolie seitlich zwischen der Wand des Unterteils und dem Deckelteil
hochgezogen und mit ihrem Randbereich auf die Oberseite des Deckelteils umgeschlagen.
Die steife Isolierfolie wird durch das Umschlagen wellig und bildet Rosetten aus,
die durch den flach auf sie drückenden oberen Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils
nicht sicher abzudichten sind. Ferner besteht die Gefahr, dass Überzuglack durch die
Rosetten in das Innere des Schalters eindringt. Die
DE 196 23 570 A1 versucht dieses Problem durch die schon erwähnte Wulst zu verringern.
[0034] Die
DE 10 2013 102 089 B4 beschreibt einen Schalter, wie er prinzipiell aus der eingangs erwähnten
DE 196 23 570 A1 bekannt ist. Dieser Schalter weist zwischen der Schulter in dem Unterteil und dem
Deckelteil einen Distanzring auf, der eine größere Schaltstrecke zwischen beweglichem
Kontaktteil und stationären Gegenkontakt ermöglicht.
[0035] Um das von dem in der
DE 196 23 570 A1 beschriebenen Schalter bekannte Dichtigkeitsproblem zu beheben, wird der Randbereich
der Isolierscheibe von außen V-förmig eingeschnitten, wodurch die Welligkeit stark
verringert wird, so das die Dichtigkeit verbessert wird.
[0036] Die
DE 10 2013 102 006 B4 beschreibt ebenfalls einen Schalter, wie er prinzipiell aus der eingangs erwähnten
DE 196 23 570 A1 bekannt ist. Dieser Schalter weist wie der aus der
DE 195 17 310 A1 bekannte Schalter ein Deckelteil aus Kaltleitermaterial-Material auf. Wegen der mangelnden
Druckstabilität dieses PTC-Deckels, kann durch den um ca. 90° radial nach innen abgebogenen
oberen Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils keine hinreichende Abdichtung
des bekannten Schalters gegen den Eintrag von Verunreinigungen bewirkt werden, weshalb
der abgebogene obere Abschnitt der umlaufenden Wand bei dem aus der
DE 195 17 310 A1 bekannten Schalter gegenüber der Oberseite des Deckelteils mit Silikon abgedichtet
werden muss, was häufig Probleme bereitet.
[0037] Die
DE 10 2013 102 006 B4 löst dieses Problem dadurch, dass eine Abdeckfolie vorgesehen ist, die lediglich
auf der Oberseite des PTC-Deckels aufliegt, und in die der um ca. 90° abgebogene und
flach auf der Abdeckfolie auffliegende obere Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils
eindringt. Die Stirnseite des oberen Abschnittes der umlaufenden Wand weist von der
Abdeckfolie weg. Der flach aufliegende obere Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils
sorgt jedoch häufig nicht für die gewünschte Abdichtung.
[0038] Unter einer "zumindest auf der Oberseite des Deckelteils angeordneten Schutzfolie"
wird daher sowohl eine flach aufliegende Abdeckfolie verstanden, wie sie aus der
DE 10 2013 102 006 B4 bekannt ist, als auch der Randbereich einer beispielsweise aus der
DE196 23 579 A1 oder der
DE 10 2013 102 089 B4 bekannten, um das Deckelteil herum verlaufenden Isolierfolie, die innen in dem Schalter
zwischen dem Unterteil und dem Deckelteil verläuft und seitlich zwischen der Wand
des Unterteils und dem Deckelteil hochgezogen und mit ihrem Randbereich auf die Oberseite
des Deckelteils umgeschlagen ist.
[0039] Eine Schutzfolie im Sinne der vorliegenden Erfindung kann der elektrischen Isolation,
dem mechanischen Schutz und/oder der Abdichtung des Schalterinneren dienen.
[0040] An einem Schalter können auch eine Abdeckfolie und eine Isolierfolie vorgesehen sein,
wie es beispielsweise die
DE 10 2013 102 089 B4 zeigt. Auf der Oberseite des Deckelteils dieses Schalters ist eine isolierende Abdeckfolie
beispielsweise aus Nomex ® angeordnet, die sich mit ihrem Rand radial nach außen bis
zu der Isolierfolie erstreckt, die beispielsweise aus Kapton® besteht. Nomex® und
Kapton® bestehen aus Aramidpapier bzw. aromatischen Polyimiden.
[0041] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei
dem bekannten Schalter auf konstruktiv einfache und preiswerte Weise die oben erwähnten
Probleme zu beseitigen, zumindest zu verringern.
[0042] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Schalter erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der das Deckelteil übergreifende obere Abschnitt der umlaufenden Wand des Unterteils
als kontinuierlich gewölbter Rand ausbildet ist, der vorzugsweise mit seiner Stirnseite
auf die Schutzfolie drückt.
[0043] Erfindungsgemäß wird der obere Abschnitt der umlaufenden Wand also nicht wie im Stand
der Technik radial nach innen abgebogen, sondern in sich umgebogen, so dass er einen
kontinuierlich gewölbten Rand nach Art einer Wulst ausbildet, wobei er mit seiner
Stirnseite in Anlage mit der Schutzfolie gelangen kann, auf der er vorzugsweise abdichtend
aufliegt.
[0044] Wenn die Schutzfolie eine um das Deckelteil herum verlaufende Isolierfolie ist, wird
deren Randbereich beim weiteren Umbiegen des oberen Abschnittes der umlaufenden Wand
weiter auf die Oberseite des Deckelteils zu gedrückt, wodurch bereits für eine bessere
Abdichtung des Schalters gesorgt ist. Die Stirnseite kann dabei auch in den Randbereich
eindringen, was die Abdichtung weiter verbessert, weil eine in sich geschlossene Verbindung
zwischen gewölbtem Rand und Isolierfolie entsteht.
[0045] Wenn die Schutzfolie eine auf der Oberseite des Deckelteils aufliegende Abdeckfolie
ist, so dringt die Stirnseite des gewölbten Randes in die Abdeckfolie ein, was auch
hier die Abdichtung verbessert, weil eine in sich geschlossene Verbindung zwischen
gewölbtem Rand und Abdeckfolie entsteht
[0046] Die Stirnseite des oberen Abschnittes wird dabei um mindestens 90° nach innen gebogen,
so dass sich eine umlaufende Wulst ausbildet, die im Querschnitt beispielsweise U-förmig
ist, wenn der Abschnitt in sich um ca. 180° umgebogen oder gekrümmt ist. Bevorzugt
ist es erfindungsgemäß jedoch, wenn die Stirnseite des oberen Abschnitts um mindestens
120° nach innen umgebogen ist, weil dann die Stirnseite so von oben in Kontakt mit
der Schutzfolie gelangt, dass sie diese auf die Oberseite des Deckelteils zu drücken
kann.
[0047] Wenn die Schutzfolie eine um das Deckelteil herum verlaufende Isolierfolie ist, deren
Randbereich unter einem Winkel zu der Oberseite des Deckelteils verläuft, ergibt sich
eine zusätzliche Abdichtung des Inneren des Schalters, die für eine insgesamt bessere
Abdichtung sorgt.
[0048] Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat nämlich erkannt, dass die Probleme mit
der Dichtigkeit der bekannten Schalter darauf zurückzuführen sind, dass sich die Isolierfolie
beim Umbiegen auf die Oberseite des Deckelteils wellt oder in Falten legt, was dazu
führt, dass die Wand des Unterteils nicht weit genug auf die Oberseite des Deckelteils
umgebogen werden kann. Ferner führt diese Welligkeit der Isolierfolie auf der Oberseite
und an der umfänglichen Stirnseite des Deckelteils dazu, dass Kriechpfade für Flüssigkeiten
entstehen, so dass beim Tränken des bekannten Schalters mit Schutzlacken diese in
das Innere des Schalters hineinkriechen können.
[0049] Auch gegenüber sonstigen Elektro-Isoliermaterialien dichtet der abgebogene Rand des
Unterteils die Oberseite nicht so gut ab, dass in jedem Fall sichergestellt ist, dass
beim Verharzen keine Flüssigkeit in das Innere des Schalters gelangen kann.
[0050] Auch beim Anlöten von Anschlussleitungen auf die Oberseite bzw. die dort vorgesehene
Kontaktfläche ist nicht vollständig auszuschließen, dass Lot oder entsprechende Flüssigkeiten
in das Innere des Schalters gelangen.
[0051] Dadurch, dass die Isolierfolie in ihrem Randbereich nun durch die Stirnseite des
gewölbten Randes auf die Oberseite des Deckelteils gedrückt wird, ergibt sich schon
durch das bessere Anlegen des Randbereiches der Isolierfolie an die Oberseite des
Deckelteil eine besser Dichtwirkung, die durch die auf den Randbereich aufstehende
oder gar in ihn eindringende Stirnseite weiter verbessert wird, weil in sich geschlossene
Abdichtung entsteht.
[0052] Ein weiterer überraschender Vorteil, der sich mit dem erfindungsgemäßen Schalter
realisieren lässt, liegt in der Möglichkeit, den Schalter als Surface Mounted Device
(SMD) nach der Reel Technik (Gurt und Spule) zu konfektionieren und mit Pick und Place
SMD-Bestückungsautomaten auf eine Leiterplatte aufzubringen und dort zu montieren
und z.B. im Reflowverfahren zu kontaktieren. Sowohl der gewölbte Rand als auch die
eine oder die beiden Kontaktflächen auf der Oberseite des Deckelteils können nämlich
als Kontaktfläche für die Surface Mounted Technology (SMT)-Verbindung eingesetzt werden.
[0053] Dazu wird der Schalter mit dem Deckelteil auf die Leiterplatte aufgelegt, so dass
die Kontaktfläche oder die Kontaktflächen auf der Oberseite des Deckelteils und der
gewölbte Rand zur SMT-Kontaktierung zur Verfügung stehen. Der Rand dient dabei der
mechanischen Festlegung und der thermischen Anbindung des Schalters an die Leiterplatte
sowie der elektrischen Kontaktierung, wenn nur eine Kontaktfläche auf der Oberseite
des Deckelteils vorhanden ist.
[0054] Diese Art der Montage ist jetzt erstmals für temperaturabhängige Schalter der hier
in Rede stehenden Art möglich, weil zum einen der gewölbte Rand und die Kontaktflächen
zueinander einen so geringen Höhenunterschied aufweisen, dass dieser durch das Lot
im Reflow-Verfahren ausgeglichen werden kann, und weil zum anderen der wellige Randbereich
der Isolierfolie durch die Stirnseite des gewölbten Randes so weit auf das Deckelteil
zu gedrückt wird, dass er bei dieser Montageart nicht mehr stört.
[0055] Wenn der gewölbte Rand an seinem gesamten Umfang mit der Leiterplatte verlötet wird,
ergibt sich zudem eine weitere Abdichtung des Schalters, weil Verunreinigungen nicht
einmal mehr auf die Oberseite des Deckelteils gelangen können. Diesen Vorteil realisiert
der neue Schalter auch dann, wenn der Rand zwar gewölbt ist, aber nicht mit seiner
Stirnseite abdichtend auf der Isolierfolie aufliegt.
[0056] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0057] Dabei ist es bevorzugt, wenn der gewölbte Rand eine erste Ebene definiert, die zumindest
eine Kontaktfläche auf der Oberseite, eine zweite, zu der ersten Ebene parallele Ebene
definiert, und die erste und die zweite Ebene zueinander einen Abstand aufweisen,
der eine Montage des Schalters auf einer Leiterplatte mit SMT ermöglicht, vorzugsweise
geringer als 2 mm ist.
[0058] Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben erkannt, dass durch das Umbiegen des
oberen Abschnitts der umlaufenden Wand ein gewölbter Rand ausgebildet wird, der eine
Ebene aufspannt, die etwa auf der gleichen Höhe liegt wie die Ebene, die durch die
eine Kontaktfläche oder die beiden Kontaktflächen auf der Oberseite des Deckenteils
aufgespannt wird. Diese beiden Ebenen weisen zueinander einen so geringen Abstand
auf, dass der Schalter mit seiner Oberseite zuerst auf einer Leiterplatte nach Surface
Mounted Technology (SMT) montiert werden kann. Der neue Schalter kann also wie ein
SMD-Bauteil verarbeitet werden.
[0059] Der Abstand zwischen den beiden Ebenen ist dabei geringer als 2 mm, in bevorzugter
Ausführung sogar geringer als 1 mm, wobei diese Höhenunterschiede durch die Lötpaste
bei SMT problemlos ausgeglichen werden können.
[0060] Weiter ist es bevorzugt, wenn die zumindest eine Schutzfolie eine Isolierfolie umfasst,
die innen in dem Schalter zwischen dem Unterteil und dem Deckelteil und seitlich zwischen
der umlaufenden Wand des Unterteils und dem Deckelteil verläuft und mit ihrem Randbereich
auf die Oberseite des Deckelteils umgeschlagen ist.
[0061] Hier ist von Vorteil, dass der neue Schalter mit elektrisch leitendem Unterteil und
elektrisch leitendem Deckelteil ausgebildet sein kann, wobei die Isolierfolie zur
elektrischen Isolation zwischen Deckelteil und Unterteil dient und gleichzeitig das
Eindringen von Verunreinigungen in das Innere des Schalters verhindert.
[0062] Durch den erfindungsgemäß gewölbten Rand ergibt sich eine zusätzliche Abdichtung
des Schalters, weil nämlich der gewölbte Rand mit seiner Stirnseite die Isolierfolie
auf die Oberseite des Deckelteils drückt und in diese ggf. sogar eindringt, so dass
der gewölbte Rand einen ringförmigen Schutz gegenüber dem Eindringen von Verunreinigungen
darstellt.
[0063] Die Isolierfolie kann dabei gegenüber im Stand der Technik verwendeten Isolierfolien
einen geringeren Außendurchmesser aufweisen, wodurch die Wellen und Falten verringert
werden, die beim Umschlagen der Isolierfolie entstehen. Diese im Durchmesser geringere
Isolierfolie kann verwendet werden, weil durch den gewölbten Rand eine besonders gute
Abdichtung des neuen Schalters realisiert wird, so dass weniger Material einer Isolierfolie
für die Abdichtung erforderlich ist.
[0064] Diese Isolierfolie kann natürlich auch verwendet werden, wenn Deckelteil und/oder
Unterteil nicht aus elektrisch leitendem Material gefertigt sind, so dass die Isolierfolie
lediglich der mechanischen Abdichtung vor dem Eintrag von Verunreinigungen dient,
nicht aber der elektrischen Isolation.
[0065] Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn die zumindest eine Schutzfolie
eine Abdeckfolie umfasst, die auf der Oberseite des Deckelteils aufliegt, wobei die
Abdeckfolie sich vorzugsweise bis unter den Randbereich der Isolierfolie erstreckt.
[0066] Wenn die Abdeckfolie allein verwendet wird, wird sie bei Schaltern eingesetzt, bei
denen in der Regel das Oberteil nicht aus Metall besteht, sondern aus elektrisch isolierendem
Kunststoff oder aus PTC-Material besteht. Die Abdeckfolie dient dann zum einen dem
mechanischen Schutz des Oberteiles, zum anderen aber auch der Abdichtung zwischen
dem gewölbten Rand und der Oberseite des Deckelteils.
[0067] Die Stirnseite des gewölbten Randes kann auch hier so weit auf die Abdeckfolie heruntergebogen
werden, dass sie in die Abdeckfolie eindringt, was auch hier für einen besonders effizienten
über dem gesamten Umfang des gewölbten Randes bewirkt.
[0068] Wenn die Abdeckfolie zusätzlich zu der Isolierfolie verwendet wird, sorgt dies für
eine besonders gute Abdichtung des neuen Schalters, wobei der Durchmesser der Isolierfolie
so gewählt sein kann, dass die Stirnseite des gewölbten Randes entweder in den auf
der Abdeckfolie aufliegenden Randbereich der Isolierfolie eindringt, oder aber in
die Abdeckfolie selbst, weil nämlich die Isolierfolie mit ihrem Randbereich unter
den gewölbten Rand der umlaufenden Wand endet.
[0069] All diese Maßnahmen führen dazu, dass der neue Schalter gegenüber dem Eintrag von
Verunreinigungen in das Innere des Gehäuses sehr gut geschützt ist, weil nämlich der
Rand mit seiner Stirnseite eine derart enge Verbindung mit der Schutzfolie eingeht,
dass weder partikelförmige noch flüssige Verunreinigungen in das Innere des Schalters
eindringen können.
[0070] Weiter ist es bevorzugt, wenn die Schutzfolie aus Polyimid, vorzugsweise aus aromatischem
Polyimiden, oder Aramidpapier besteht.
[0071] Derartige Schutzfolien sind aus dem Stand der Technik bekannt, sie werden beispielsweise
unter dem Handelsnamen Kapton® oder Nomex® vertrieben.
[0072] Isolierfolien aus diesen Materialien zeichnen sich dadurch aus, dass sie "ziehfähig"
sind, sich also beim Einsetzen des Deckelteils in das Unterteil etwas dehnen, und
dass sie dennoch gut um die Stirnseite des Deckelteils herum auf dessen Oberseite
umgelegt werden können, wobei ferner die erforderliche Spannungsfestigkeit erzielt
wird.
[0073] Allgemein ist es bevorzugt, wenn die zweite äußere Kontaktfläche an dem gewölbten
Rand angeordnet ist, wobei dann vorzugsweise das Schaltwerk ein bewegliches Kontaktteil
trägt, das mit einem stationären Gegenkontakt zusammenwirkt, der an einer Innenseite
des Deckelteils angeordnet ist und mit einer an der Oberseite angeordneten ersten
äußeren Kontaktfläche zusammenwirkt.
[0074] Hier ist von Vorteil, dass die beiden äußeren Kontaktflächen nahezu in einer Ebene
liegen, so dass der Schalter mit dem Deckelteil auf einer Leiterplatte nach SMT montiert
und kontaktiert werden kann. Der gewölbte Rand dient dabei nicht nur der mechanischen
Fixierung und der elektrischen Kontaktierung des Schalters, sondern gleichzeitig auch
der thermischen Anbindung an die Leiterplatte, wobei ferner ein weiterer Schutz gegenüber
dem Eindringen von Verunreinigungen gegeben ist, denn der gewölbte Rand schließt die
Oberseite des Deckelteils dicht nach außen hin ab.
[0075] Alternativ ist es bevorzugt, wenn die zweite äußere Kontaktfläche an der Oberseite
des Deckelteils angeordnet ist, wobei vorzugsweise das Schaltwerk dann ein Stromübertragungsglied
trägt, das mit zwei stationären Gegenkontakten zusammenwirkt, die an einer Innenseite
des Deckelteils angeordnet sind, und von denen jeweils einer mit einer der beiden
an der Oberseite angeordneten äußeren Kontaktflächen zusammenwirkt.
[0076] Hier ist von Vorteil, dass der neue Schalter auch zum Schalten und Führen sehr hoher
Ströme ausgelegt werden kann, wozu die beiden stationären Gegenkontakte mit einem
Stromübertragungsglied in Form einer Kontaktbrücke oder eines Kontakttellers zusammenwirken,
so dass der Betriebsstrom des zu schützenden Gerätes nicht durch die Feder-Schnappscheibe
oder gar die Bimetall-Schnappscheibe sondern lediglich durch das Stromübertragungsglied
fließt.
[0077] Der gewölbte Rand dient dann nicht der elektrischen Kontaktierung, sondern zum einen
der mechanischen Fixierung sowie der thermischen Anbindung, zum anderen aber auch
dem Schutz der Oberseite des Deckelteils vor dem Eintrag von Verunreinigungen.
[0078] In all den Fällen, wo der neue Schalter als SMD-Bauteil verwendet und verarbeitet
wird, umgibt der gewölbte Rand nach der Montage auf der Leiterplatte die Kontaktfläche
oder die Kontaktflächen auf der Oberseite des Deckelteiles sowie auch den Übergang
zwischen der Schutzfolie auf der Oberseite des Deckelteiles und der Stirnseite des
gewölbten Randes, stellt also eine Barriere gegen das Eindringen von Verunreinigungen
dar.
[0079] Das Deckelteil und/oder das Unterteil können dabei aus elektrisch leitendem Material
gefertigt sein, was den Aufbau eines mechanisch sehr druckfesten und einfach zu fertigenden
Schalters ermöglicht.
[0080] Dabei ist es bevorzugt, wenn das Schaltwerk ein Bimetallteil aufweist.
[0081] Das Bimetallteil kann dabei eine runde, vorzugsweise kreisrunde Bimetall-Schnappscheibe
sein, wobei es auch möglich ist, als Bimetallteil eine längliche, einseitig eingespannte
Bimetallfeder zu verwenden. Bei einfachen Schaltern kann dieses Bimetall auch zur
Stromführung verwendet werden.
[0082] Bevorzugt ist es jedoch, wenn das Schaltwerk zusätzlich eine Feder-Schnappscheibe
aufweist.
[0083] Diese Feder-Schnappscheibe kann beispielsweise das bewegliche Kontaktteil tragen
und den Strom durch den geschlossenen Schalter führen und in geschlossenem Zustand
für den Kontaktdruck sorgen. Auf diese Weise wird das Bimetallteil sowohl von der
Stromführung als auch von der mechanischen Belastung bei geschlossenem Zustand entlastet.
[0084] Wenn das Schaltwerk ein Stromübertragungsglied aufweist, das mit zwei stationären
Gegenkontakten zusammenwirkt, kann ebenfalls entweder nur ein Bimetallteil vorgesehen
sein, das dann für den Schließdruck sorgt und die Öffnungsfunktion übernimmt, oder
es kann zusätzlich ein Federteil vorgesehen sein, das die Schließkraft aufwendet,
so dass das Bimetallteil nur dann mechanisch belastet wird, wenn es den Schalter öffnet.
[0085] Die vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für runde temperaturabhängige Schalter,
die also in der Draufsicht auf das Unterteil oder Deckelteil rund, kreisrund oder
oval sind, wobei auch andere Gehäuseformen die Erfindung nutzen können, wenn beim
Umbiegen des oberen Abschnittes der umlaufenden Wand des Unterteils der gewölbte Rand
entsteht, der auf die Schutzfolie drückt und so die Schutzfunktion vor dem Eintrag
von Verunreinigungen ausübt.
[0086] Vor diesem Hintergrund betrifft die vorliegende Erfindung auch eine elektronische
Schaltung mit zumindest einem auf einer Leiterplatte montierten, erfindungsgemäßen
temperaturabhängigen Schalter, wobei der Schalter mit seinem Deckelteil auf der Leiterplatte
aufliegt.
[0087] Auf diese Weise werden die oben bereits erwähnten Vorteile realisiert, dass nämlich
der neue temperaturabhängige Schalter als SMD-Bauteil verwendet werden kann, ohne
dass zusätzliche Kontaktfahnen, Kontaktbrücken oder Anschlusslitzen erforderlich sind,
um den Schalter mit der Leiterplatine elektrisch zu verbinden.
[0088] Bisher wurden nämlich Schalter der hier in Rede stehenden Bauart so auf einer Leiterplatte
montiert, dass sie mit ihrer Unterseite auf die Leiterplatte aufgesetzt werden, wobei
dann Kontaktfahnen von den Kontaktflächen an dem Schalter zu Anschlussflächen auf
der Leiterplatte geführt werden. Diese Art der Montage ist jedoch sehr aufwändig und
fehlerbehaftet, erfordert insbesondere eine zusätzliche Vorkonfektionierung der temperaturabhängigen
Schalter mit den Kontaktfahnen.
[0089] Durch den neuen, sozusagen über Kopf auf der Leiterplatte zu montierenden Schalter
sind die im Stand der Technik mit der konventionellen Montageart verbundenen Nachteile
auf erstaunlich einfache Weise beseitigt. Diese Vorteile ergeben sich insbesondere
dadurch, dass bei dem neuen Schalter der das Deckelteil übergreifende obere Abschnitt
der umlaufenden Wand des Unterteiles als kontinuierlich gewölbter Rand ausgebildet
ist, so dass dieser Rand als Kontaktfläche zur Verfügung steht.
[0090] Auch ohne die Schutzfunktion, die der gewölbte Rand dadurch erreicht, dass seine
Stirnseite auf die Schutzfolie drückt, zeigt also ein erfindungsgemäßer Schalter Vorteile,
weil erstmals die Montage nach SMT auf einfache Weise möglich ist.
[0091] Bei der Montage weist dann die erste äußere Kontaktfläche auf eine an der Leiterplatte
vorgesehene erste Lötfläche zu und wird mit dieser verlötet, während der gewölbte
Rand auf eine an der Leiterplatte vorgesehene zweite Lötfläche zuweist und mit dieser
verlötet ist, wobei vorzugsweise die zweite Lötfläche eine ringförmige Lötfläche ist,
und der gewölbte Rand längs seines gesamten Umfanges durchgehend mit der zweiten Lötfläche
verlötet ist.
[0092] Hier ist von Vorteil, dass der gewölbte Rand nicht nur der elektrischen Kontaktierung
dient, sondern gleichzeitig auch im oben bereits beschriebenen Sinne als Barriere
gegen den Eintrag von Verunreinigungen dient. Selbst dann, wenn die Stirnseite des
gewölbten Randes nicht auf die Schutzfolie drückt oder gar in diese eindringt, wird
so zumindest bei einem fertig montierten Schalter sehr effektiv dafür gesorgt, dass
keine Verunreinigungen von der Oberseite des Schalters aus in das Innere des Schalters
gelangen können, weil nämlich die Oberseite des Schalters durch die als Barriere wirkende
Verlötung des gewölbten Randes effektiv vor dem Eintrag von partikelförmigen oder
flüssigen Verunreinigungen geschützt ist.
[0093] Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn die zweite äußere Kontaktfläche an dem gewölbten
Rand angeordnet ist, wobei alternativ die zweite äußere Kontaktfläche auch an der
Oberseite des Deckelteils angeordnet sein kann und mit einer an der Leiterplatte vorgesehenen
dritten Lötfläche verlötet ist.
[0094] Wie bereits vorstehend erwähnt, kann der gewölbte Rand zur mechanischen Fixierung
und zur Bildung einer Barriere gegen Verschmutzung dienen, wobei er gleichzeitig auch
als zweite Kontaktfläche dienen kann.
[0095] Dabei ist es noch bevorzugt, wenn in der Leiterplatte eine Entlüftungsbohrung vorgesehen
ist, die in einem Raum mündet, der zwischen der Leiterplatte und dem gewölbten Rand
ausgebildet ist.
[0096] Hier ist von Vorteil, dass sich in diesem Raum, der nach dem Verlöten des gewölbten
Randes gegenüber der Umwelt vollständig abgeschlossen ist, kein Überdruck bildet,
der einer sicheren mechanischen und elektrischen Verbindung der Kontaktflächen mit
den Lötflächen auf der Leiterplatte entgegenwirken würde.
[0097] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung.
[0098] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0099] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung in Seitenansicht eines temperaturabhängigen Schalters
aus dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- in einer schematischen, teilweise geschnitten Darstellung in Seitenansicht einen neuen
temperaturabhängigen Schalter;
- Fig. 3
- in einer Darstellung wie Fig. 2 den neuen Schalter, der als SMD mit seiner Oberseite
auf eine Leiterplatte gelötet ist; und
- Fig. 4
- in einer schematischen, teilweise geschnitten Teil-Darstellung in Seitenansicht einen
weiteren neuen temperaturabhängigen Schalter.
[0100] In Fig. 1 ist schematisch, nicht maßstabsgetreu und im seitlichen Schnitt ein in
der Draufsicht kreisförmiger temperaturabhängiger Schalter 10' gezeigt, wie er aus
dem Stand der Technik bekannt ist.
[0101] Der bekannte Schalter 10' weist ein temperaturabhängiges Schaltwerk 11 auf, das in
einem Gehäuse 12 angeordnet ist, in dem eine Isolierfolie 13 angeordnet ist, die zwischen
einem topfartigen Unterteil 14 und einem Deckelteil 15 verläuft, das das Unterteil
14 verschließt.
[0102] In dem Unterteil 14 ist eine umlaufende, gestufte Schulter 16 vorgesehen, auf der
ein Distanzring 17 angeordnet ist, auf dem das Deckelteil 15 unter Zwischenlager der
Isolierfolie 13 aufliegt, deren Randbereich 18 sich bis auf die Oberseite des Deckelteils
15 erstreckt.
[0103] Das Unterteil 14 weist eine umlaufende Wand 19 auf, deren oberer Abschnitt 20 das
Deckelteil 15 übergreift. Der obere Abschnitt 20 ist nach radial nach innen so abgebogen,
dass er das Deckelteil 15 auf den Distanzring 17 und diesen auf die umlaufenden Schulter
16 drückt.
[0104] Unterteil 14 und Deckelteil 15 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus elektrisch
leitendem Material gefertigt, weshalb die um das Deckelteil 15 herum verlaufende Isolierfolie
13 vorgesehen ist, die innen in dem Gehäuse 12 parallel zu dem Deckelteil 15 verläuft,
seitlich zwischen der Wand 19 und dem Deckelteil 15 nach oben geführt ist und mit
ihrem Randbereich 18 nach oben weist.
[0105] Der obere Abschnitt 20 der Wand 19 liegt dabei flach auf dem Randbereich 18 der Isolierfolie
13 auf, und drückt diesen in Richtung Oberseite 21 des Deckelteils 14. Die an ihrem
Randbereich 18 dadurch radial nach innen geklappte, steife Isolierfolie 13 wird dabei
in ihrem Randbereich 18 wellig und bildet Falten aus, wodurch sie einen Gegendruck
auf den oberen Abschnitt 20 ausübt, so dass Randbereich 18 und oberer Abschnitt 18
zu der Oberseite 21 unter einem Winkel W verlaufen, der ca. 30° beträgt.
[0106] Durch diese Konstruktion steht der Randbereich 18 nach oben über den oberen Abschnitt
20 über.
[0107] An der Oberseite 21 des Deckelteils 15 ist eine weitere isolierende Abdeckung 22
vorgesehen, die sich radial nach außen bis zu dem Randbereich 18 der Isolierfolie
13 erstreckt.
[0108] Trotz dieser sozusagen doppelten Abdichtung lassen sich die Falten des Randbereiches
18 nicht bei jedem Fertigungsprozess so zuverlässig abdichten, dass in jedem Fall
sichergestellt ist, dass im Bereich des Winkels W keine Verunreinigungen in das Innere
des Schalters 10 eintreten können.
[0109] Das Gehäuse 12 wird daher in der Regel vor dem Eintrag von Verunreinigungen durch
eine zusätzliche Versiegelung geschützt, wobei nicht auszuschließen ist, dass der
dabei verwendete Überzuglack in das Gehäuse 12 eindringt.
[0110] Diese Gegebenheiten führen dazu, dass bei der Produktion der bekannten Schalter 10'
eine aufwändige Nachkontrolle erforderlich ist, in deren Verlauf immer wieder Ausschuss
identifiziert und ausgesondert wird.
[0111] An einer Innenseite 23 des Deckelteils 15 ist ein stationärer Gegenkontakt 24 angeordnet,
mit dem ein von dem Schaltwerk 11 getragenes, bewegliches Kontaktteil 25 zusammenarbeitet.
[0112] Das Schaltwerk 11 umfasst eine Feder-Schnappscheibe 26, die mit ihrem Rand 27 dauerhaft
zwischen dem Distanzring 17 und der Schulter 16 eingeklemmt ist, so dass sie dort
eine permanente elektrisch leitende Verbindung herstellt.
[0113] Unterhalb der Feder-Schnappscheibe 26, also an ihrer von dem stationären Gegenkontakt
24 wegweisenden Seite, ist eine Bimetall-Schnappscheibe 28 vorgesehen, die zwei geometrische
Temperaturstellungen aufweist, die in Fig. 1 gezeigte Tieftemperaturstellung und eine
nicht gezeigte Hochtemperaturstellung.
[0114] Die Bimetall-Schnappscheibe 28 liegt mit ihrem Rand 29 frei oberhalb einer keilförmigen,
umlaufenden Schulter 31, die an einem inneren Boden 32 des Unterteils 14 ausgebildet
ist.
[0115] Das Unterteil 14 weist einen äußeren Boden 33 auf, mit dem thermischer Kontakt zu
einem zu schützenden Gerät hergestellt wird.
[0116] Die Bimetall-Schnappscheibe 28 stützt sich auf einer umlaufenden Schulter 34 des
Kontaktteiles 25 mit ihrem Zentrum 35 ab.
[0117] Die Feder-Schnappscheibe 26 ist mit einem inneren Bereich 36 in ihrem Zentrum dauerhaft
mit dem beweglichen Kontaktteil 25 verbunden, wozu auf dessen Zapfen 30, der durch
die beiden Schnappscheiben 26 und 28 hindurch ragt, ein Ring 37 aufgepresst ist, an
dem auch die Schulter 34 ausgebildet ist.
[0118] Der elektrisch leitend mit der Oberseite 21 des Deckelteils 15 verbundene stationäre
Gegenkontakt 24 wirkt mit dem beweglichen Kontaktteil 25 und über dieses mit dem inneren
Bereich 36 der Feder-Schnappscheibe 26 zusammen, die mechanisch und elektrisch dauerhaft
mit der Schulter 16 und über diese mit dem Unterteil 14 verbunden ist.
[0119] Die Oberseite 21 dient als erste äußere Kontaktfläche 38, was durch eine schwarze
Fläche angedeutet ist. Der äußere Boden 33 des Unterteils 14 dient bei dem bekannten
Schalter als weitere Kontaktfläche, wobei es auch bekannt ist, als zweite äußere Kontaktfläche
39 den obere Abschnitt 20 der Wand 19 zu verwenden.
[0120] In der in Fig. 1 gezeigten, geschlossenen Schaltstellung des Schalters 10 wird das
bewegliche Kontaktteil 25 durch die Feder-Schnappscheibe 26 gegen den stationären
Gegenkontakt 24 gedrückt. Weil die elektrisch leitende Feder-Schnappscheibe 26 mit
ihrem Rand 27 in Verbindung mit dem Unterteil 14 steht, ist eine elektrisch leitende
Verbindung zwischen den beiden äußeren Kontaktflächen 38, 39 hergestellt.
[0121] Wenn sich jetzt die Temperatur im Inneren des Schalters 10 über die Ansprechtemperatur
der Bimetall-Schnappscheibe 28 hinaus erhöht, so klappt diese von der in Fig. 1 gezeigten
konvexen Konfiguration in eine konkave Konfiguration um, in der sich ihr Rand 29 in
Fig. 1 nach oben bewegt, so dass er von unten in Anlage mit dem Rand 27 der Feder-Schnappscheibe
26 gelangt.
[0122] Dabei drückt die Bimetall-Schnappscheibe 28 mit ihrem Zentrum 35 auf die Schulter
34 und hebt somit das bewegliche Kontaktteil 25 von dem stationären Gegenkontakt 24
ab.
[0123] Die Feder-Schnappscheibe 26 kann eine bistabile Federscheibe sein, die auch in der
geöffneten Stellung des Schalters geometrisch stabil ist, so dass das bewegliche Kontaktteil
25 auch dann nicht wieder in Anlage mit dem stationären Gegenkontakt 24 gelangt, wenn
der Rand 29 der Bimetall-Schnappscheibe 28 nicht mehr gegen den Rand 27 der Feder-Schnappscheibe
26 drückt.
[0124] Wenn sich jetzt die Temperatur im Inneren des Schalters 10 wieder erniedrigt, so
bewegt sich der Rand 29 der Bimetall-Schnappscheibe 26 nach unten und gelangt in Anlage
mit der keilförmigen Schulter 31. Mit ihrem Zentrum 35 drückt die Bimetall-Schnappscheibe
26 dann von unten gegen die Feder-Schnappscheibe 26 und drückt diese wieder in ihre
andere geometrisch stabile Position, in der sie gemäß Fig. 1 das bewegliche Kontaktteil
25 gegen den stationären Gegenkontakt 24 drückt.
[0125] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Schaltwerk 11 zusätzlich zu der BimetallSchnappscheibe
28 die stromführende Feder-Schnappscheibe 26 auf, wobei in dem Schaltwerk 11 auch
lediglich die Bimetall-Schnappscheibe 28 vorgesehen sein kann, die dann mit ihrem
Rand 29 unter dem umlaufenden Ring 17 eingeklemmt wäre und den Strom führen würde.
[0126] Es ist auch möglich, die Bimetall-Schnappscheibe 28 oberhalb der Feder-Schnappscheibe
26 anzuordnen.
[0127] In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Weiterbildung des Schalters 10' aus Fig. 1 gezeigt,
wobei der neue Schalter 10 nur im oberen Abschnitt geschnitten gargestellt ist.
[0128] Der obere Abschnitt 20 der umlaufenden Wand 19 ist bei dem Schalter 10 aus Fig. 2
so nach innen umgebogen, dass ein kontinuierlich gewölbter Rand 41 entsteht, der mit
seiner Stirnseite 42 auf den Randbereich 18 der Isolierfolie 13 aufsteht. Beim Umbiegen
des oberen Abschnittes 20 ist die Stirnseite 42 dabei so in Kontakt mit dem Randbereich
18 gelangt, dass dieser auf die Oberseite des Deckelteils 15 zu gedrückt wird, sich
also dichter an die Abdeckfolie 22 anlegt, als dies bei dem Schalter aus Fig. 1 der
Fall ist.
[0129] Gegenüber dem unteren Abschnitt der umlaufenden Wand 19 ist der obere Abschnitt 20
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 um nahezu 180° umgebogen, so dass der gewölbte
Rand 41 im Querschnitt wie eine U-förmige Wulst aussieht.
[0130] Erfindungsgemäß ist es jedoch auch möglich, den oberen Abschnitt 20 um weniger als
180° umzubiegen, solange ein gewölbter Rand 41 entsteht, wobei es besonders bevorzugt
ist, wenn auch dann die Stirnseite 42 in Kontakt mit der Isolierfolie 13 gelangt.
[0131] Durch entsprechendes Umbiegen des oberen Abschnittes 20 der umlaufenden Wand 19 dringt
der gewölbte Rand 41 mit seiner Stirnseite 42 sogar in den Randbereich 18 der Isolierfolie
13 ein, so dass eine besonders gute Abdichtung des Inneren des Schalters 10 erfolgt.
[0132] Der in Fig. 1 noch von außen zugängliche Winkelbereich W ist bei dem Schalter aus
Fig. 2 jetzt durch den gewölbten Rand 41 vollständig vor dem Eintrag vor Verschmutzungen
geschützt.
[0133] In dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel liegt unter dem Randbereich 18 der
Isolierfolie 13 noch die Abdeckfolie 22, auf die jedoch auch verzichtet werden könnte.
[0134] Für den Fall, dass Unterteil 14 oder Deckelteil 15 aus isolierendem Material gefertigt
sind, kann auch auf die Isolierfolie 13 verzichtet werden, die Abdichtwirkung durch
den gewölbten Rand 41 wird dann im Zusammenspiel mit der Abdeckfolie 22 erreicht.
[0135] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 kann der Randbereich 18 der Isolierfolie
13 auch nur geringfügig auf die Oberseite des Deckelteils 15 umgeschlagen werden,
so dass er innerhalb der U-förmigen Wulst des Randes 41 endet, so dass die Stirnseite
42 an dem Randbereich 18 vorbei in Kontakt mit der Abdeckfolie 22 gelangt.
[0136] Unabhängig davon, dass durch die Ausbildung des gewölbten Randes das Innere des Schalters
10 effektiver vor dem Eindringen von Verunreinigungen geschützt ist als der Schalter
gemäß Fig. 1, weist der Schalter gemäß Fig. 2 einen weiteren Vorteil auf, der zusätzlich
oder auch unabhängig von der Abdichtwirkung des gewölbten Randes 41 realisierbar ist.
[0137] Der gewölbte Rand 41 spannt nämlich eine Ebene 43 auf, die parallel liegt zu einer
Ebene 44, die die erste Kontaktfläche 38 auf der Oberseite des Deckelteils 15 aufspannt.
[0138] Der bei 45 angedeutete Abstand zwischen den beiden Ebenen 43 und 44 ist so gering,
dass er durch die Lötpaste bei SMT-Montage ausgeglichen werden kann. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel beträgt der Abstand 45 weniger als 0,3 mm. In diesem Zusammenhang
sei darauf hingewiesen, dass der Schalter 10 je nach Bauart einen Durchmesser zwischen
8 und 20 mm aufweist und eine Höhe von 6 bis 15 mm hat.
[0139] In Fig. 3 ist die Montage des Schalters 10 aus Fig. 3 auf einer Leiterplatte 46 gezeigt,
wozu der Schalter 10 mit seinem Deckelteil 15 auf die Leiterplatte 46 aufgelegt wird.
[0140] An der Leiterplatte ist eine ringförmige Lötfläche 47 vorgesehen, die vom Durchmesser
her dem gewölbten Rand 41 entspricht. Innerhalb der ringförmigen Lötfläche 47 ist
zentrisch eine Lötfläche 48 vorgesehen, die der Kontaktierung der ersten Kontaktfläche
38 dient.
[0141] Zwischen der ringförmigen Lötfläche 47 und der zentrischen Lötfläche 48 ist in der
Leiterplatte 46 eine Entlüftungsbohrung 49 vorgesehen.
[0142] Wie bei SMD-Montage üblich, werden auf der ringförmigen Lötfläche 47 sowie auf der
zentrischen Lötfläche 48 Lötpasten 51, 52 aufgebracht, woraufhin dann der Schalter
sozusagen kopfüber auf die Leiterplatte 46 so aufgelegt wird, dass sich die Lötpaste
51 zwischen der ringförmigen Lötfläche 47 und dem gewölbten Rand 41 befindet und die
Lötpaste 52 zwischen der zentrischen Lötfläche 48 und der ersten äußeren Kontaktfläche
38.
[0143] Nach der üblichen Reflow-Technik werden die Lötflächen 47, 48 und die äußeren Kontaktflächen
38, 39 jetzt miteinander verlötet.
[0144] Dabei bildet sich zwischen der Leiterplatte 46 und dem gewölbten Rand 41 ein Raum
53 aus, der durch die Entlüftungsbohrung entlüftet wird, so dass beim Verlöten keine
mechanischen Störkräfte auftreten.
[0145] In Fig. 3 ist zu erkennen, dass der gewölbte Rand 41 zusammen mit der ringförmigen
Lötfläche 47 und der dazwischen befindlichen Lötpaste 51 eine Abdichtung der Oberseite
des Schalters 10 bewirkt, so dass seitlich keine Verunreinigungen auf die Oberseite
des Schalters 10 gelangen können, die dann zwischen dem gewölbten Rand 41 und der
Schutzfolie 13 in das Innere des Schalters 10 eindringen könnten.
[0146] Der gewölbte Rand 41 sorgt also bei SMD-Montage des Schalters 10 für einen Schutz
des Inneren des Schalters 10 vor dem Eintrag von Verunreinigungen selbst dann, wenn
der gewölbte Rand 41 nicht abdichtend in Anlage mit der Isolierfolie 13 und/oder der
Abdeckfolie 22 ist.
[0147] Während in den Fig. 1, 2 und 3 ein Schalter 10 bzw. 10' gezeigt ist, bei dem das
temperaturabhängige Schaltwerk ein bewegliches Kontaktteil trägt, das in Anlage mit
einem stationären Gegenkontakt ist, der durch das Deckelteil hindurch nach außen zu
der ersten äußeren Kontaktfläche kontaktiert ist, zeigt Fig. 4 eine alternative Ausgestaltung
eines Schalters 10, bei dem an einem Kunststoffdeckelteil 55 zwei stationären Gegenkontakte
56, 57 angeordnet sind.
[0148] Die beiden stationären Gegenkontakte 56, 57 wirken mit einem Stromübertragungsglied
58 zusammen, das von dem in Fig. 4 nicht gezeigten, temperaturabhängigen Schaltwerk
bewegt wird.
[0149] Die beiden stationären Gegenkontakte 56, 57 wirken mit zwei äußeren Kontaktflächen
61, 62 zusammen, mit denen sie auf in Fig. 4 nicht gezeigte Art und Weise elektrisch
verbunden sind.
[0150] Auch dieser Schalter kann nach SMT-Weise auf einer Leiterplatte montiert werden,
wobei auf der Leiterplatte dann zwei Lötflächen für die Kontaktflächen 61, 62 vorgesehen
sind, um den Schalter elektrisch anzuschließen.
[0151] Ferner ist eine ringförmige Lötfläche für den gewölbten Rand 41 vorgesehen, um den
Schalter mechanisch zu fixieren. Wenn der gewölbte Rand längs seines gesamten Umfanges
mit einer ringförmigen Lötfläche verbunden ist, dient der gewölbte Rand 41 auch hier
als Barriere gegenüber dem Eintrag von Verunreinigungen, wie dies oben bereits beschrieben
wurde.
[0152] Weil das Deckelteil 55 hier aus einem isolierenden Kunststoff gefertigt ist, ist
zwischen dem Deckelteil 55 und dem Unterteil keine Isolierfolie erforderlich, obwohl
diese natürlich auch hier vorgesehen sein kann.
[0153] Wichtig ist es jedoch, wenn auf der Oberseite des Kunststoff-Deckelteils 55 eine
Schutzfolie 63 angeordnet ist, die der Abdichtung zwischen Unterteil und Deckelteil
dient, wobei der gewölbte Rand 41 mit seiner Stirnseite 42 abdichtend auf der Schutzfolie
63 aufliegen kann.
1. Temperaturabhängiger Schalter mit einem Gehäuse (12), das ein Deckelteil (15) mit
einer Oberseite (21) und ein Unterteil (14) mit einer umlaufenden Wand (19) aufweist,
deren oberer Anschnitt (20) das Deckelteil (15) übergreift, mit zumindest einer auf
der Oberseite (21) des Deckelteils (15) angeordneten ersten äußeren Kontaktfläche
(38, 61), zumindest einer außen an dem Gehäuse (12) vorgesehenen zweiten äußeren Kontaktfläche
(39, 62), und zumindest einer zumindest auf der Oberseite (21) des Deckelteils (15)
angeordneten Schutzfolie (13, 22, 63), wobei der das Deckelteil (15) übergreifende
obere Abschnitt (20) der umlaufenden Wand (19) des Unterteils (14) das Deckelteil
(15) unter Zwischenlage der Schutzfolie (13, 22, 63) an dem Unterteil (14) hält, und
mit einem in dem Gehäuse (12) angeordneten temperaturabhängigen Schaltwerk (11), das
in Abhängigkeit von seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der ersten und der zweiten äußeren Kontaktfläche (38, 39; 61, 62) herstellt oder öffnet,
dadurch gekennzeichnet, dass der das Deckelteil (15) übergreifende obere Abschnitt (20) der umlaufenden Wand (19)
des Unterteils (14) als kontinuierlich gewölbter Rand (41) ausbildet ist, der vorzugsweise
mit seiner Stirnseite (42) auf die Schutzfolie (13, 22, 63) drückt.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (42) in die Schutzfolie (13, 22, 63) eindringt.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Abschnitt (20) der umlaufenden Wand (19) um mindestens 90°, vorzugsweise
mindestens 120° umgebogen ist.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der gewölbte Rand (41) als im Querschnitt U-förmige Wulst ausgebildet ist.
5. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der gewölbte Rand (41) eine erste Ebene (43) definiert, die zumindest eine Kontaktfläche
(38) auf der Oberseite (21) eine zweite, zu der ersten Ebene (43) parallele Ebene
(44) definiert, und die erste und die zweite Ebene (43, 44) zueinander einen Abstand
(45) aufweisen, der eine Montage des Schalters (10) auf einer Leiterplatte (46) mit
SMT ermöglicht, vorzugsweise geringer ist als 2 mm.
6. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schutzfolie (13, 22, 63) eine Isolierfolie (13) umfasst, die innen
in dem Schalter (10) zwischen dem Unterteil (14) und dem Deckelteil (15) und seitlich
zwischen der umlaufenden Wand (19) des Unterteils (14) und dem Deckelteil (15) verläuft
und mit ihrem Randbereich (18) auf die Oberseite (21) des Deckelteils (15) umgeschlagen
ist.
7. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schutzfolie (13, 22, 63) eine Abdeckfolie (22) umfasst, die auf
der Oberseite (21) des Deckelteils (15) aufliegt.
8. Schalter nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckfolie (22) sich bis unter den Randbereich (18) der Isolierfolie (13) erstreckt.
9. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfolie (13, 22, 63) aus Polyimiden, vorzugsweise aus aromatischen Polyimiden,
oder Aramidpapier besteht.
10. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Kontaktfläche (39) an dem gewölbten Rand (41) angeordnet ist.
11. Schalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwerk (11) ein bewegliches Kontaktteil (25) trägt, das mit einem stationären
Gegenkontakt (24) zusammenwirkt, der an einer Innenseite (23) des Deckelteils (15)
angeordnet ist und mit der an der Oberseite (21) angeordneten ersten äußeren Kontaktfläche
(38) zusammenwirkt.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Kontaktfläche (62) an der Oberseite (21) des Deckelteils (15) angeordnet
ist.
13. Schalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwerk (11) ein Stromübertragungsglied (58) trägt, die mit zwei stationären
Gegenkontakten (56, 57) zusammenwirkt, die an einer Innenseite (23) des Deckelteil
(15) angeordnet sind und von denen jeweils einer mit einer der beiden an der Oberseite
(21) angeordneten äußeren Kontaktflächen (61, 62) zusammenwirkt.
14. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelteil (15) aus elektrisch leitendem Material gefertigt ist.
15. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil (14) aus elektrisch leitendem Material gefertigt ist.
16. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwerk (11) ein Bimetallteil (28) aufweist.
17. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltwerk (11) eine Feder-Schnappscheibe (26) aufweist.
18. Elektronische Schaltung mit zumindest einem auf einer Leiterplatte (46) montierten
temperaturabhängigen Schalter (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (10) mit seinem Deckelteil (15) auf der Leiterplatte (46) aufliegt.
19. Elektronische Schaltung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die erste äußere Kontaktfläche (38, 61) auf eine an der Leiterplatte (46) vorgesehene
erste Lötfläche (48) zu weist und mit dieser verlötet ist, und dass der gewölbten
Rand (41) auf eine an der Leiterplatte (46) vorgesehene zweite Lötfläche (47) zu weist
und mit dieser verlötet ist.
20. Elektronische Schaltung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lötfläche (47) eine ringförmige Lötfläche ist, und der gewölbte Rand (41)
längs seines gesamtes Umfanges durchgehend mit der zweiten Lötfläche (47) verlötet
ist.
21. Elektronische Schaltung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Kontaktfläche (39) an dem gewölbten Rand (41) angeordnet ist.
22. Elektronische Schaltung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Kontaktfläche (62) an der Oberseite (21) des Deckelteils (15) angeordnet
ist und mit einer an der Leiterplatte (46) vorgesehenen dritten Lötfläche verlötet
ist.
23. Elektronische Schaltung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitplatte (46) eine Entlüftungsbohrung (49) vorgesehen ist, die in einen
Raum (53) mündet, der zwischen der Leiterplatte (46) und dem gewölbten Rand (41) ausgebildet
ist.