[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erzeugen von Effektgarnen/-
zwirnen auf Spinnmaschinen, insbesondere Ringspinnmaschinen.
[0002] Es ist bekannt dass man programmierte Garnverdickungen auf Ringspinnmaschinen erzeugen
kann, indem man gezielt den Verzug der Faserbänder im Streckwerk der Ringspinnmaschinen
verändert. Diese Effekte werden auch Grundflammen genannt und bestehen aus durchgehend
verstreckten ein- oder mehrfarbigen Fasersträngen, die programmierbare Garnverdickungen
von ca. 3 bis 10 cm aufweisen. Im Unterschied dazu handelt es sich bei zugeführten
Flammen um andersfarbige, anderes Fasermaterial enthaltende Verdickungen im Garn oder
Zwirn. Ein Zwirn besteht dabei aus mindestens zwei Trägergarnen, die miteinander in
einer dafür vorgesehenen Vorrichtung verdrillt werden. Zugeführte Flammen können kontinuierlich,
in variablen Dicken oder im Start-/Stoppbetrieb programmiert sein. Die Verwendung
von verschiedenartigen Fasermaterialien ermöglicht eine vielfältige, flexible Nutzung
der unterschiedlichen Anfärbbarkeit entsprechend dem Marktbedarf. Zwei- und Mehrfach-Streckwerke
die gesteuert, programmiert unterschiedlich oder gleichmässig verzogene Faserstränge
auf ein und denselben Ablieferpunkt im Bereich eines Abzugswalzenpaares (sog. Delivery
Roller) speisen, sind bereits in früheren Jahren veröffentlicht worden. Nachfolgend
werden einige aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren und Vorrichtungen näher
vorgestellt. Wie es sich zeigt basieren alle Verfahren auf dafür optimierten Vorrichtungen.
[0003] Zugeführte Flammen, die zwischen zwei und mehrere Trägerfäden eingespeist werden,
gibt es auch bei Effekt-Zwirnmaschinen, wie sie zum Beispiel für grobe Garnnummern
zur Anwendung gelangen. Nachteile sind die groben Spindelteilungen, die kleinen Produktionseinheiten
und die fehlende Faserabsauganlagen, so dass diese für Feingarn (z.B. Garnnummern
NM 30-70) ungeeignet sind. Die Herstellung von Effektgarnen in grossen Mengen ist
daher nicht wirtschaftlich möglich.
[0004] DE2321762 (fortan DE'762) wurde 1973 auf den Namen der Fa. Braschler & Cie. angemeldet und
betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von Garnen. Die in DE'762 beschriebene Vorrichtung
ist auf denselben Erfinder der unten offenbarten Erfindung zurückzuführen. DE'762
ist auf eine Vorrichtung zum Mischen von Vorgarn für die Erzeugung von Effektgarnen
gerichtet, bei der kein durchlaufendes Grundvorgarn erforderlich ist. Alle Vorgarne
können gleichermassen variiert werden und es besteht die Möglichkeit mit mehr als
zwei Vorgarnen zu arbeiten. Die Vorrichtung weist mindestens zwei Lieferwerke für
je ein Vorgarn und ein gemeinsames Ausgangslieferwerk, eine zwischen dem Ausgangslieferwerk
und den Lieferwerken liegende Führungsvorrichtung zum Zusammenführen der Vorgarne,
eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Lieferwerke mit veränderbarer Geschwindigkeit
und eine Steuervorrichtung zur individuellen Steuerung der Antriebe der Lieferwerke
auf. Die Vorrichtung ist von Vorteil für die Herstellung von Effektgarn oder Effektzwirn.
Sie eignet sich für den Einbau in Spinn- oder Zwirnmaschinen. Die Vorrichtung ist
auf die Verarbeitung von unterschiedlichen Vorgarnen beschränkt. Zur Erzeugung von
Flammen in verschiedenen Farben werden die Vorgarne mittels einem 4-fach Streckwerk
stossweise oder mit wechselnder Geschwindigkeit zugeführt. Die Vorrichtung weist einen
vergleichsweise komplizierten Aufbau auf.
[0005] DE4041301 (fortan DE'301) wurde 1990 im Namen der Amsler-Iro AG hinterlegt und ist auf denselben
Erfinder der dieser Patentanmeldung zu Grunde liegenden Erfindung zurückzuführen.
DE'301 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Effektgarnes
auf einer Ringspinnmaschine. Im Unterschied zum älteren Stand der Technik offenbart
DE'301 eine kompakt bauende, feinfühlig regulierbare Spinnmaschine zu Herstellung
von Effektgarnen. Die für die Effektgarnerzeugung erforderlichen Geschwindigkeitsvariationen
werden mittels Servomotoren und einer elektronischen Steuerung ermöglicht. Die in
DE'301 erwähnte Vorrichtung eignet sich zur Verwendung mit der in dieser Anmeldung
offenbarten Erfindung.
[0006] DE3206431 wurde 1982 im Namen der Zinser Textilmaschinen AG angemeldet und zeigt ein Verfahren
zur Herstellung eines Effektgarnes. Im Einlauf eines Streckwerks wird ein Faserband
mit mindestens einem Filamentgarn umwunden. Dieses umwundene Faserband wird mittels
einem Streckwerk verzogen so dass das Filamentgarn zerrissen wird. Anschliessend wird
das Faserband mit dem mit Filamentgarnfragmenten zugedrehten Vorgarn aufgewunden.
Anschliessend wird das gedrehte Vorgarn auf einer Ringspinnmaschine verzogen und zu
Effektgarn gedreht.
[0007] DE707116 wurde 1938 im Namen von Rudolf Landwehr hinterlegt und betrifft eine Effektzwirnmaschine
für die Herstellung von Effektgarnen wie Schlingen-, Raupen- oder Kräuselgarnen. Bei
der Effektzwirnmaschine kommen zwei hintereinander angeordnete Lieferwerke zum Einsatz.
Das hintere, langsamer laufende Lieferwerk liefert den oder die Grundfäden, während
das vordere, schneller laufende Lieferwerk den oder die Fäden liefert, die für die
Schlingen- oder Kräuselbildung bestimmt sind. Um die Grundfäden, die vom langsamer
laufenden Lieferwerk geliefert werden, mit den Fäden des vorderen Lieferwerkes zu
vereinigen, ist die auf dem vorderen Lieferwerk ruhende Druckwalze mit Rillen versehen
durch die die Grundfäden des hinteren Lieferwerks durchgelassen werden. Die Vorrichtung
ist nur für die Verarbeitung von Fäden ausgelegt.
[0008] DE1149650 wurde 1958 im Namen der "Hamel, Projektierungs- und Verwaltungs AG" hinterlegt und
zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung von Effekt-Zwirnen mit einer grossen elastischen
Dehnung. Dies wird erreicht, indem als Seelenfaden elastisches Material, z.B. Kräuselgarn
verwendet wird. Der Seelenfaden wird zwischen zwei Lieferwerken ausgereckt. Unmittelbar
vor oder beim Eintritt in das letzte Lieferwerk werden ein oder mehrere den Effekt
erzeugende Fäden mit gleichmässiger oder wechselnder Geschwindigkeit zugeführt. Nach
dem Austritt aus dem letzten Lieferwerk auf dem Weg zur Verzwirnungseinrichtung ziehen
sich die Seelenfäden aufgrund der verminderten Spannung zusammen, so dass sich der
gewünschte Effekt einstellt. Im Zusammenhang mit Figur 2 wird ein Ausführungsbeispiel
zur Herstellung eines Effektzwirnes mit Flammeffekten beschrieben bei dem drei Lieferwerke
zur Anwendung kommen. Zwischen einem ersten Lieferwerk und einem zweiten Lieferwerk
wird ein elastischer Seelenfaden gedehnt. Über ein weiteres Lieferwerk wird Vorgarn
zugeführt, das im Seelenfaden nach dessen Verlassen aufgrund der Entspannung in einer
Verdickung resultiert. Es handelt sich um eine Spezialvorrichtung, der bis heute kein
kommerzieller Erfolg zu Teil wurde. Ein Problem besteht darin, dass sich die Vorrichtung
nur für die Herstellung der beschriebenen Spezialgarne eignet.
[0009] CH519039 wurde 1970 im Namen der "Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation"
angemeldet und zeigt eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines gleichmässigen
Garns aus wenigstens zwei laufenden Faserbändern. Die Faserbänder werden getrennt
von einem Zuführpunkt einem Konvergenzpunkt zugeführt und an dem Konvergenzpunkt gleichmässig
zu einem Garn verzwirnt. Eine zur Ausführung des Herstellungsverfahrens vorgesehene
Vorrichtung weist je ein Streckwerk zur Zufuhr eines Faserbandes von einem Zuführpunkt
zu einem Konvergenzpunkt auf. Die Vorrichtung weist ferner eine Einrichtung zur taktweisen
Veränderung der Weglänge zwischen dem Konvergenzpunkt und dem Zuführpunkt der Faserbänder
auf. Eine Ausführungsform besteht im Wesentlichen aus einem herkömmlichen Spinnstreckwerk
mit mehrfach Verzugseinrichtung das so angeordnet ist, dass es dem Läufer einer Spinnspindel
ein Faserband zuführen kann. Das Spinnstreckwerk ist jedoch dahingehend abgeändert,
dass sich zwischen jeweils zwei Verzugseinrichtungen und in der Mitte zwischen diesen
nur eine einzige Spindel befindet. Eine weitere Ausführungsform weist nur ein Streckwerk
auf, welches zur Aufbereitung beider Garne geeignet ist. Die Vorrichtung eignet sich
nicht zur Herstellung von Effektgarnen mit Flammen.
JP11350265 (fortan JP'265) wurde 1998 im Namen der Suzuki Sangyo KK hinterlegt. JP'265 ist auf
eine Spinnvorrichtung gerichtet die zum kontinuierlichen Spinnen von unterschiedlichen
Garnen geeignet ist. Gemäss den veröffentlichten Figuren sind oberhalb einer Spinnstelle
zwei Garnrollen angeordnet deren Garn über einen Selektions- und Lieferteil einer
Spinnstelle zugeführt werden.
US 574 941 von C.H. Richardson aus dem Jahre 1987 zeigt eine Ringspinnvorrichtung zur Herstellung
von Flammen. Hierbei werden zwei beabstandete Trägergarne über eine Trägergarnführung
und zwei seitlich nebeneinander angeordnete Streckwerke vor einem Walzenpaar je einem
Vorgarn zugeführt und danach miteinander versponnen.
[0010] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin ein Verfahren zur Herstellung von Effektgarn,
resp. Effektzwirnen, auf einer Ringspinnmaschine und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu zeigen.
[0011] Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu zeigen,
die sich zur Verwendung mit bestehenden, vollautomatischen Spinnmaschinen, insbesondere
Ringspinnmaschinen, mit einer Vielzahl von Spindeln (in der Regel bis zu 1200) eignet
und sich durch ihre einfache Bedienung, Fadenführung und Überwachung auszeichnet.
[0012] Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu zeigen,
die es ermöglicht, erfindungsgemäss modifizierte Fein-Ringspinnmaschinen für viele
Varianten von Nischengarnen unter anderem Grundflammen, Core-Garne, Core-Garne mit
nicht elastischem Filament, Bouclegarne und andere Zwirneffekte zu zeigen.
[0013] Ein weiterer Gesichtspunkt besteht darin, eine Vorrichtung zu zeigen, die bei Fadenbrüchen
zu keinen problematischen Garnanhäufungen führt, resp. die betroffene Spinnstelle
kontrolliert unterbrochen wird.
[0014] Die Aufgabe wird durch die in dem unabhängigen Patentanspruch definierte Erfindung
gelöst.
[0015] Eine Lösung der Aufgabe beruht darauf, dass ein Effektzwirn mit mindestens zwei Trägergarnen
und Verdickungen (Flammen) aus weiteren Fasern mittels einer dafür speziell aus-,
resp. umgerüsteten Ringspinnmaschine hergestellt wird. Aus dem Stand der Technik bekannte
Ringspinnmaschinen die sich zur Herstellung von Effektgarnen eignen, weisen eine oder
mehrere Spinnstellen mit je einem Streckwerk auf, welches zum Verzug eines Vorgarnes
oder mehrerer Vorgarne dient. Die Spinnmaschinen sind so ausgestaltet, dass die Liefergeschwindigkeit
gewisser Bereiche der Streckwerke abrupt verändert werden kann, so dass die das Garn
bildenden Fasern kontrolliert kumuliert werden. Um Dünnstellen zu vermeiden, findet
zum Teil auch ein kontrolliertes Überspeisen, resp. Unterspeisen statt. Wenn das Streckwerk
keine Fasern mehr liefert, wird der Spinnprozess unterbrochen. Mittels eines Paars
von Einzugswalzen wird Vorgarn über Umlenkungen von einer Vorgarnrolle abgezogen und
einem Paar aneinander anliegender, mittels Riemenwalzen angetriebener und durch Riemenführungen
aufgespannter Riemen zugeführt. In Förderrichtung gesehen anschliessend an die Riemen
folgt ein Paar Ablieferwalzen, welche das zwischen den Riemen hervortretende, verstreckte
Vorgarn aufnehmen und einem hinter den Ablieferwalzen liegenden Spinndreieck zufördern.
Im Spinndreieck werden die bis dahin in etwa parallel ausgerichteten und gegeneinander
verstreckten Fasern des Vorgarns zu einem Garn verdreht, indem ein Metallring (Läufer)
auf einer kreisförmigen Bahn (Ring) um eine Spindel rotiert. Die zum Garn verdrehten
Fasern werden auf eine auf die Spindel aufgesteckte Spinnhülse zu einem Kops aufgewickelt.
Bei diesem herkömmlichen Ringspinnprozess bilden die aus dem Streckwerk stammenden
Fasern das eigentliche Garn. Indem die Einzugswalzen, die Riemen und die Ablieferwalzen
des Streckwerks unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten aufweisen, werden die Fasern
des Vorgarns gleichmässig auseinander gezogen, respektive verstreckt. Bei der Erzeugung
von Effektgarnen werden die absolute und die relative Fördergeschwindigkeit der einzelnen
Bereiche des Streckwerkes beeinflusst, so dass eine diskontinuierliche Förderung der
Fasern resultiert und Verdickungen im Garn auftreten. Bei konventionellen Effektgarnen
wird jedoch die Faserzulieferung nie ganz abgeschaltet, da sonst der Spinnprozess
einen Unterbruch erleidet.
[0016] Ein Effektgarn gemäss der Erfindung weist im Wesentlichen zwei oder mehr miteinander
verdrillte Trägergarne mit gleichen oder unterschiedlichen Eigenschaften auf. Bei
Bedarf weist das Effektgarn weitere Fasern auf, die zwischen die Trägergarne mittels
einem Streckwerk vor dem Verdrillen derselben zugeführt werden. Diese weiteren Fasern
weisen in Längsrichtung gesehen eine gleichmässige Verteilung auf oder sind in Form
von lokalen Verdickungen (Flammen) vorhanden. Weitere Kombinationen sind möglich.
Die Zufuhr der zusätzlichen Fasern wird vorzugsweise mittels einer modifizierten Flammbildungsvorrichtung
einer Ringspinnmaschine gesteuert.
[0017] Die Trägergarne werden im Bereich des Spinndreiecks dem Garnbildungsprozess einer
Ringspinnstelle in definiertem seitlichem Abstand zueinander zugeführt. Die Trägergarne
werden erfindungsgemäss über ein Trägergarnführungsmittel und in einer Ausführungsform
mittels eines kontinuierlich oder diskontinuierlich angetriebenen Walzenpaares dem
Spinnprozess zugeführt. Gleichzeitig werden nach einer vordefinierten Abfolge regelmässig
oder unregelmässig Fasern eines Vorgarns mittels dem Streckwerk aufbereitet und ebenfalls
dem Spinnprozess mittels einem Walzenpaar zugeführt. Je nach Anwendungsgebiet und
dem zu erzielenden Effekt kann es sich beim Walzenpaar um die Abzugswalzen des Streckwerkes
oder um ein anderes Führungsmittel, z.B. ein separates Walzenpaar oder nebeneinander
angeordnete Garnführungen handeln. Falls erforderlich, weist zumindest eine der Walzen
einen speziell profilierten Querschnitt auf, der zur Aufnahme, Führung und/oder Klemmung
der Trägergarne geeignet ist. In einer Ausführungsform weist eine der Walzen zwei
umlaufende Rillen auf, die im Abstand der Trägergarne angeordnet sind und zur pressionslosen
Durchführung derselben dienen.
[0018] Gute Resultate werden mit vergleichsweise einfachen Trägergarnführungsvorrichtungen
erzielt, die mit Bezug auf die Laufrichtung des Trägergarns in Richtung der Trägergarnspulen
eine oder mehrere Ösen aufweisen, die zur Aufnahme eines oder mehrerer Trägergarne
dienen. Die Ösen sind vorzugsweise spiralförmig und geschlitzt ausgebildet, derart,
dass die Trägergarne gemeinsam oder einzeln einfach eingeführt werden können. In Laufrichtung
der Trägergarne gesehen, unterhalb der Öse, befindet sich ein Separator, der im Betrieb
zwischen den Trägergarnen angeordnet, diese in einem definierten Abstand zueinander
hält. Bei Bedarf kann der Separator so ausgebildet sein, dass er zum Aufstecken einer
Hülse, z.B. aus Keramik oder einem anderen geeigneten Material, geeignet ist. Durch
Hülsen mit unterschiedlichem Durchmesser kann der Abstand zwischen den Trägergarnen
einfach eingestellt werden. In einer weiteren Ausführungsform weist die Trägergarnführungsvorrichtung
zum Einstellen des relativen Abstandes der Trägergarne pro Spinnstelle einen Exzenter
auf. Der Exzenter kann durch Drehen um eine Achse, die in etwa senkrecht zur Richtung
der Trägergarne verläuft, in seitlicher Richtung ausgelenkt werden.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden in etwa oberhalb eines jeden Streckwerkes
einer Ringspinnmaschine eine oder mehrere Tragevorrichtungen vorgesehen, die zur Aufnahme
von Garnspulen mit Trägergarn geeignet sind. Die Tragevorrichtungen sind dabei so
angeordnet, dass sie mit bestehenden Elementen der Spinnvorrichtung, insbesondere
dem Wanderbläser sowie den Vorgarnspulen, nicht in Konflikt geraten. Mindestens zwei
Trägergarne werden jeweils einem Streckwerk im Bereich des Spinndreieckes mittels
Fadenführungen kontrolliert zugeführt. Je nach Anwendungsgebiet sind auf den Garnspulen
jeweils zwei oder mehr Trägergarne aufgewickelt, was die pro Spinnstelle erforderliche
Anzahl Trägergarnspulen auf eine reduziert. Bei Bedarf können anstelle von einer auch
zwei oder mehrere seitlich versetzte hinter-, über- oder nebeneinander angeordnete
Garnrollen mit nur einem Trägergarn vorgesehen werden, was jedoch mit einem gewissen
Mehraufwand und erhöhtem Platzbedarf verbunden ist.
[0020] Im Unterschied zu herkömmlichen Ringspinngarnen, haben die durch das Streckwerk zugeführten
Fasern in der Regel keine tragende Funktion mehr und werden in ihrer Funktion durch
die Trägergarne ganz oder teilweise ersetzt. Die aus dem Streckwerk zugeführten Fasern
dienen vielmehr zur Erzeugung von Effekten, z.B. optischer Art in Form von Verdickungen
oder für die Erzeugung von farblichen Variationen, oder zur Beeinflussung der physikalischen
Eigenschaften der entstehenden Garne. Im Unterschied zu herkömmlichen Ringspinnprozessen
wird die Faserzufuhr durch das Streckwerk, je nach dem zu erzielenden Effekt ganz
oder nur teilweise unterbunden, resp. abgeschaltet.
[0021] Um zu vermeiden, dass bei einem Bruch eines der Trägergarne eine ungewollte Ansammlung
von Trägergarn entsteht, kann eine Kontrollvorrichtung, resp. ein Fadenüberwachungssystem,
vorgesehen werden, welche die Zufuhr von Trägergarn zur betroffenen Spinnstelle beim
Bruch eines der Trägergarne automatisch unterbricht. In einer Ausführungsform weist
die Kontrollvorrichtung eine durch die Trägergarne im Gleichgewicht gehaltene Wippe
auf, die mit einer Trennvorrichtung wirkverbunden ist. Falls nun eines der pro Spinnstelle
paarweise zugeführten Trägergarne bricht, wird die Wippe ausgelenkt, so dass mittels
der Trennvorrichtung auch die Zufuhr des zweiten Trägergarnes kontrolliert unterbrochen
wird. Die Kontrollvorrichtung ist zudem vorzugsweise so aufgebaut, dass sich die Trägergarne
einfach einfädeln lassen, z.B. indem sie von vorne her nach hinten eingeführt werden,
wobei sie mittels eines Keils getrennt beidseits der Wippe an dafür vorgesehen Stellen
zu liegen kommen. Je nach Ausführungsform ist die Kontrollvorrichtung so ausgestaltet,
dass die Trägergarne bei einem Fadenbruch in Position gehalten, jedoch die Zufuhr
unterbrochen, wird. Je nach Anwendungsgebiet ist es jedoch günstiger, die Kontrollvorrichtung
so anzuordnen, dass bei einem Bruch eines der Trägergarne das Verbleibende ebenfalls
getrennt wird und die freien Enden der Trägergarne auf die Trägergarnspule aufgewickelt
werden. Dadurch wird die Gefahr einer Betriebsstörungen durch die freien Trägergarne
reduziert.
[0022] In einer Ausführungsform werden von mindestens zwei zusätzlichen Fadenrollen über
erfindungsgemäss ausgebildete Fadenführungs- und Kontrollmechanismen mindestens zwei
Trägergarne in Laufrichtung gesehen vor den Ablieferwalzen dem Prozess zugeführt.
Die Trägergarne werden zwischen den Ablieferwalzen hindurchgeführt und gelangen dann
ins Spinndreieck wo sie infolge der Rotation des Läufers und des Kopses miteinander
zu einem Garn verdreht und dann auf den Kops aufgewickelt werden. Je nach Ausführungsform
werden die Trägergarne primär durch die angetriebenen Ablieferwalzen oder andere Hilfsmittel
gefördert. Die Trägergarne sind mittels den Fadenführungen so ausgerichtet und beabstandet,
dass mittels dem Streckwerk zugeführte Fasern zumindest bereichsweise zwischen die
Trägergarne gelangen bevor diese im Spinndreieck miteinander verdrillt werden. Dies
führt dazu, dass die mit dem Streckwerk zugeführten Fasern im Spinndreieck zu einem
Bestandteil des entstehenden Fadens werden. Je nachdem wie die Fasern mit dem Streckwerk
zugeliefert werden, ergeben sich unterschiedliche Effekte. Bei einer kontinuierlichen
Zuförderung ergibt sich zum Beispiel ein Faden, der aus den beiden Trägergarnen und
den gleichmässig zugeführten Fasern aus dem Streckwerk besteht. Die Gesamtdicke des
Fadens resultiert dabei aus der Dicke der Trägergarne und der Menge der zugeführten
Fasern aus dem Streckwerk. Bei einer Änderung der Menge der mittels dem Streckwerk
zugeführten Fasermenge ergibt sich ein Garn mit einer sich verändernden Dicke. Durch
eine abrupte Änderung der mittels dem Streckwerk zugeführten Fasermenge können Flammen
unterschiedlicher Länge und Ausgestaltung erzielt werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit,
die Faserzufuhr mittels dem Streckwerk gänzlich zu unterbrechen, so dass das resultierende
Garn nur noch aus den Trägergarnen besteht. Weitere Parameter ergeben sich aus Zuführgeschwindigkeit
und dem Massestrom. Dem Streckwerk selber, das bis anhin zur eigentlichen, primären
Faserzuführung gedient hat, kommt je nach dem zu erzielenden Garn nur noch eine sekundäre
Funktion zu, z.B. zur Erzeugung von Garneffekten.
[0023] Die Anordnung und Aufmachung (Präparation) der die Trägergarne beinhaltenden Vorlagespulen,
ist unterhalb der bestehenden Vorgarnaufsteckung über dem Streckwerk angeordnet. Eine
Beeinträchtigung des Wanderbläsers kann dadurch vermieden werden. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass sich diese Komponenten auf diese Art und Weise einfach in bestehende
Spinnmaschinen einbauen lassen, ohne dass diese massiv verändert werden müssen.
[0024] Führungsseparatoren positionieren die aufgelegten Vorlagespulen in Längsrichtung
der Trägerzylinder und ermöglichen eine gegenüber dem oder den Trägerzylindern berührungsfreie
Parkposition. In einer Ausführungsform tragen ein oder mehrere, in einem einstellbaren
Verhältnis zu den Ablieferwalzen des Streckwerkes positiv angetriebene, Trägerzylinder
(Speisezylinder) die Trägergarnspulen. Die Trägergarnspulen (Vorlagespulen) liegen
entlang einer Mantelfläche zumindest bereichsweise auf mindestens einem Trägerzylinder
direkt auf oder stehen mit diesem in Wirkverbindung. Z.B. können die Trägergarnspulen
auf zwei hintereinander liegenden Trägerzylindern gleichzeitig aufliegen. Seitlich
werden die Vorlagenspulen mittels Führungsseparatoren gestützt und geführt. Bei Bedarf
weisen die Führungsseparatoren weitere Führungsmittel für die Trägergarnspulen auf,
die z.B. zur Aufnahme einer Achse, respektive eines Achsstummels der Trägergarnspule
geeignet sind. In einer Ausführungsform weisen zwei einander gegenüber angeordnete
Führungsseparatoren in etwa radial zu den Trägerzylindern schräg oder senkrecht nach
oben verlaufende Führungsnuten auf, die in axialer Richtung so zueinander ausgerichtet
sind, dass sie zur Aufnahme einer Achse einer Trägergarnspule geeignet sind. Bei Bedarf
weisen die Führungsnuten im hinteren, vom Trägerzylinder abgewandten, Bereich eine
Sattelfläche auf, in der die Achse der Trägerspule in eine Parkposition gebracht werden
kann, so dass die Trägergarnspule nicht mehr in Wirkverbindung mit dem Trägerzylinder
ist. Die beschriebene Anordnung der Trägerzylinder stellt einen Aspekt für eine erfolgreiche
Umrüstung bestehender Effektgarnspinnmaschinen dar, da nur so eine Platz sparende
Anordnung möglich wird.
[0025] Bei Bedarf können variierbare Streckzonen zwischen Trägerzylinder und Ablieferwalzen
des Streckwerks vorgesehen werden, mittels denen die Spannung und der Verzug des Trägergarnes
eingestellt werden kann.
[0026] In einer Ausführungsform wird die Spannung des Trägergarns durch den Trägerzylindern
vorgelagerte, parallel oder schief zu diesen angeordneten Bügeln ausgeglichen. Die
Bügel weisen einen Bereich auf, der während dem Abwickeln der Trägergarne mit diesen
in Kontakt steht. Dieser Bereich des Bügels weist in etwa die Breite einer Trägergarnspule
auf. Insbesondere indem die Bügel in einem Winkel zur Achse der Trägerzylinder angeordnet
sind, wird die Spannung des Trägergarns ausgeglichen. Bei Bedarf können die Bügel
mit einem Auslösemechanismus wirkverbunden sein, mittels dem die Trägergarnspulen
mit einem einfachen Handgriff aus einer Parkposition gehoben und in die Arbeitsposition
gebracht werden können. Gute Resultate werden erzielt, indem der Auslösemechanismus
beidseits auf die Achsstummel der Trägergarnspule wirkt.
[0027] Die Trägerzylinder sind vorzugsweise paarweise hintereinander und parallel zur Längsrichtung
der Spinnmaschine (quer zu den Spindeln) angeordnet. Je nach Maschinentyp besteht
die Möglichkeiten den oder die Trägerzylinder so auszubilden, dass sie sich nur über
gewisse Bereiche oder über die gesamte Länge der Spinnmaschine erstrecken.
[0028] Die Trägerzylinder werden vorzugsweise seitlich angetrieben und drehen im Wesentlichen
mit konstanter Geschwindigkeit, die relativ auf die Fördergeschwindigkeit der Ablieferzylinder
des oder der zugehörigen Streckwerke abgestimmt ist, so dass eine optimale Zuführung
von Trägergarn gewährleistet wird. Die Antriebsgeschwindigkeit ist in einem gewissen
Bereich (z.B. +/-5%) justierbar so dass unterschiedlichen Gegebenheiten und Garnspannungen
Rechnung getragen werden kann. Bei Bedarf werden die Trägerzylinder diskontinuierlich
angetrieben, wobei die Trägerfäden im Abzugswalzenpaar nicht geklemmt werden (z.B.
Walze mit umlaufenden Rillen) und die Zugrichtung des Läufers und des Kopses den Abzug
bewirken. Diese Variante ermöglicht es Schlingen-, Knoten- und Bougleteffekte auf
Ringspinnmaschinen zu erzeugen.
[0029] Die Trägerzylinder können auch aus mehreren Segmenten bestehen die an ihren Enden
miteinander wirkverbunden werden. Dies ermöglicht eine maximale Flexibilität, z.B.
beim nachträglichen Einbau oder beim Auftreten von Verschleisserscheinungen. Ebenfalls
können die Trägerzylinder ideal auf das zu verarbeitende Trägergarn abgestimmt werden.
[0030] In einer Ausführungsform werden die Segmente der Trägerzylinder mittels Verbindungselementen
wirkverbunden, die gleichzeitig als Lagerelemente dienen, indem sie mit einer rotationssymmetrischen
Aussenfläche auf einer oder mehreren gegenüber der Spinnmaschine abgestützten Führungsrollen
aufliegen. Um eine Erhöhung der Traktion zu erzielen, können die Trägerzylinder traktionserhöhende
Oberflächen, z.B. in Form von Riffelungen oder Beschichtungen, aufweisen.
[0031] In einer Ausführungsform sind die Vorlagespulen vorgefacht, d.h. sie enthalten zwei
oder mehr parallel abgelegte Trägerfäden. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, ein
oder mehre Paare von Trägergarnen auf einer Vorlagespule bereit zu stellen. Damit
können mehrere Spinnstellen ab nur einer Vorlagespule bedient werden. Dies bietet
den Vorteil, dass die Anzahl der erforderlichen Trägergarnspulen reduziert werden
kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass nur sehr wenig Platz erforderlich ist,
so dass sich die Vorrichtung selbst für einen Einsatz auf für Baumwolle vorgesehenen
Ringspinnmaschinen mit einer sehr engen Teilung (Abstand zwischen einzelnen Spinnstellen)
von rund 70 bis 82.5 mm eignet. Falls mehr Platz vorhanden ist, besteht die Möglichkeit
zwei einzelne Trägergarnspulen anstelle einer vorgefachten Trägergarnspule zu verwenden.
Der definierte Verzug zwischen der Ablieferwalze des Streckwerkes und dem mindestens
einen Speisezylinder steuert die gewünschte Anspannung und gleicht Spannungsschwankungen
aus.
[0032] Eine Ausführungsform weist eine Trägergarnführung auf, die im Bereich der Abzugswalzen
angeordnet ist. Über eine Halterung ist die Trägergarnführung am Vorgarn-Traversierprofil
der Ringspinnmaschine befestigt. Dies gewährleistet eine optimierte Synchronisierung
der Trägergarne und des Vorgarns.
[0033] Ein weiterer Aspekt besteht in einer aktiven Überwachung der Trägergarne mittels
einem Fadenüberwachungssystem, das vorzugsweise vor dem Ablieferzylinder angeordnet
ist. Das Fadenüberwachungssystem überprüft, ob alle für den Spinnprozess notwendigen
Trägergarne effektiv vorhanden sind. Sollte eines der Trägergarne fehlen, führt es
zu einem Abbruch des Spinnprozesses, z.B. indem es die Zufuhr der restlichen Trägergarne
ebenfalls kontrolliert unterbindet oder mittels eines Antriebs der Vorlagespule rückführt.
Ein Fadenüberwachungssystem beinhaltet in der Regel einen Fadensensor- und eine Fadentrennvorrichtung
welche zwischen der Vorlagespule und der Ablieferwalze des Trägerzylinders mit den
Trägergarnen zusammenwirkt. Die Position ist vorzugsweise mit dem Fasermaterialfluss
so synchronisiert, dass die Einbindung des mittels dem Streckwerk der Spinnmaschine
zugeführten Fasermaterials z.B. zur Bildung einer Flamme optimiert ist.
[0034] Eine mechanische Ausführungsform des Fadensensors arbeitet mit der Fadenvorspannung.
Über eine mittels einer Feder vorgespannte Wippe die nach links und nach rechts gleichermassen
symmetrisch ausgelenkt werden kann, wird die Anwesenheit der Fäden kontrolliert, indem
die Fäden infolge ihrer Vorspannung die Wippe in einer Mittelstellung halten. Fehlt
nun einer der beiden Trägerfäden, reicht die Vorspannung des bleibenden Fadens aus,
dass die Wippe so ausgelenkt wird, dass der verbleibende Faden unterbrochen wird.
Ohne Trägerfäden ist sichergestellt, dass kein falsches Garn gesponnen wird. Bei Bedarf
kann die Mittelstellung der Wippe mittels geeigneten Zentrierungselementen in definierter
Weise bis zum Erreichen einer gewissen Auslenkkraft sichergestellt werden. In einer
Ausführungsform wird dies mittels eines Magnets erzielt, welches in der Mittelposition
eine Kraft auf die Wippe ausübt, die genügend gross ist, dass die Wippe selbst bei
Schwingungen oder Erschütterungen nicht unkontrolliert auslenkt. Die Grösse der Kraft
kann bei dieser Ausführungsform beispielsweise mittels dem Abstand zwischen Magnet
und Wippe eingestellt werden. Ein erfindungsgemässer Fadensensor zeichnet sich vorzugsweise
durch eine einfache Einfädelbarkeit aus. Alternative Ausführungsformen sind möglich.
Ein wesentlicher Aspekt besteht in der einfachen Einfädelbarkeit der Trägergarne an
der laufenden Spinnmaschine.
[0035] Bei Bedarf ist eine Trägergarnführungsvorrichtung ist im Bereich der Abzugswalzen
in Abstand und/oder Ausrichtung fein justierbaren angeordnet. Je nach Ausführungsform
ist sie changierend (seitlich auslenkend) am Vorgarn-Traversierprofil oder mit Bezug
auf die Ablieferwalzen feststehend angeordnet.
[0036] Eine Zuführung der effektbildenden Fasern erfolgt vorzugsweise über eine modifizierte
Grundflammenanlage. Diese enthält eine programmierbare Steuerung für die gewünschten
Arten von Flammenformen und Flammsequenzen. Ein Merkmal besteht in einer angepassten
Vorschubbewegung des Streckwerkes mittels angepasster Rampe beim Hochlauf und beim
Abbremsen. Zweckmässigerweise wird die Zuführung im Beginn beschleunigt und nach der
Flammenbildung wird das Speisestreckwerk nicht nur abgebremst, sondern auch ein Stück
zurückgedreht, um Restfasern, die mit der Spitze im Bereich der Ablieferzylinder Klemmpunktes
liegend nicht zwischen den Flammen ungewollt mitgerissen werden und damit Faserverschmutzung
bewirken. Wie es sich gezeigt hat, ist die Bedienung der Spinnmaschine im normalen
Produktionsmodus (laufendem Zustand) für normales Spinnen gut machbar. Für den Betriebsmodus
"Injected Slub" bestehen zwei Komponenten die einzeln behandelt werden, pro Spindel
stillgesetzt und einzeln wieder anspinnbar sein müssen. Insbesondere bei Fadenbruch
und Behebung desselben können im laufenden Betrieb Probleme bei drei und vier Zylinder-Spinnmaschinen
auftreten, da der Pendelträger für jeweils zwei Spindeln gleichzeitig unter Druck
setzt, sind einzelne Druckwalzen nicht abhebbar. Ein Aspekt der Erfindung beruht darauf,
dieses Problem zu beheben. Ein spezieller Ablieferzylinder (Druckwalze) enthält beidseitig
des Pendelträgers eine Abhebevorrichtung, z.B. in Form einer Excenter-Stützrolle,
die in aktiviertem Zustand die Druckwalze einzeln abhebt, während die zweite Druckwalze
weiterhin in korrekter Position weiterarbeiten kann. Damit ist das Ziel erreicht,
dass pro Spindel alle laufenden Prozesse unterbrochen werden können.
[0037] Die typischerweise nicht zu einer handelsüblichen Ringspinnvorrichtung gehörenden
Bestandteile einer erfindungsgemässen Effektgarnvorrichtung wie beschrieben, eignen
sich dazu in Form eines Bausatzes, zum Umrüsten einer handelsüblichen Ringspinnmaschine
bereit gestellt zu werden. Ein solcher Bausatz beinhaltend im Wesentlichen eine Trägergarnhalterung
zur Aufnahme von mindestens einer Trägergarnspule pro Streckwerk einer Spinnstelle.
Weiter beinhaltet der Bausatz eine auf die Trägergarnhaltevorrichtung abgestimmte
Trägergarnführung zur Einspeisung von mindestens zwei zueinander beabstandeten Trägergarnen
im Bereich eines vor einem Spinndreieck angeordneten Walzenpaares. Die Trägergarnführung
des Bausatzes kann eine Innenführung aufweisen, die zum Umlenken der Trägergarne vor
dem Spinndreieck dienen. Die Innenführung kann je nach Anwendungsgebiet und Ringspinnmaschine
als Walze, Bügel oder Excenter oder als Element mit einem E-förmigen Querschnitt ausgebildet
sein. In einer Ausführungsform des Bausatzes weist Trägergarnhalterung einen in Längsrichtung
der Ringspinnmaschine angeordneten um seine Längsachse drehbar angetriebenen Trägerzylinder
auf, der während dem Spinnprozess mit mindestens einer Trägergarnspule einer Spinnstelle
in Wirkverbindung steht. Der Trägerzylinder steht in dieser Ausführungsform während
dem Spinnprozess mit einer Mantelfläche der Trägergarnspule in Wirkverbindung. Andere
Ausführungsformen sind möglich. Bei Bedarf ist pro Trägergarnspule eine Abhebevorrichtung
vorhanden ist, die zum temporären Unterbrechen der Wirkverbindung zwischen Trägergarnspule
und Trägerzylinder dient, indem die Trägergarnspule vom Antrieb entkoppelt wird. Die
Abhebevorrichtung kann drehbar um den Trägerzylinder oder eine andere Achse angeordnet
sein. In einer Ausführungsform weist sie einen sichelförmigen Querschnitt auf. Indem
der Trägerzylinder aus mehreren normierten Segmenten deren Enden direkt miteinander
oder über Zwischenelemente wirkverbunden werden können kann die Länge flexibel auf
unterschiedlichen Ringspinnmaschinen eingestellt werden. Die Zwischenelemente können
als Teil eines drehfreien Lagers dienen. In einer Ausführungsform des Baukastens weist
die Trägergarnhalterung pro Trägergarnspule zwei zueinander beabstandete Führungsseparatoren
auf, die im Wesentlichen senkrecht zu einem Trägerzylinder angeordnet sind, derart,
dass dazwischen je mindestens eine Trägergarnspule angeordnet werden kann, die während
dem Betrieb zumindest temporär mit mindestens einem Trägerzylinder entlang einer Mantellinie
in Wirkverbindung steht. Die Führungsseparatoren können Führungsmittel in Form von
Nuten aufweisen, die zur Aufnahme einer Achse einer Trägergarnspule dienen und radial
zu einem Trägerzylinder angeordnet sind. Der Trägerzylinder kann zum Antrieb von Trägergarnspulen
von mehreren Spinnstellen dienen.
[0038] Bei Bedarf besteht die Möglichkeit auf einer Trägergarnspule mehrere Paare oder Gruppen
von Trägergarnen aufzuwickeln. Dadurch kann die Anzahl von Trägergarnrollen verringert,
respektive mehrere Spinnstellen ab einer Trägergarnrolle gleichzeitig bedient werden.
Allerdings können sich bei dieser Ausführungsform Probleme beim Bruch eines Trägergarns
ergeben. Zum Aufwickeln der mehreren Paare oder Gruppen von Trägergarnen ist eine
entsprechende angepasste Wickelvorrichtung vorgesehen, die mit einem Wickelkopf ausgerüstet
ist der es erlaubt, die erforderliche Anzahl von Paaren oder Gruppen von Trägergarnen
auf eine Trägergarnspule aufzuwickeln. Bei Bedarf ist der Wickelkopf so ausgestaltet,
dass die mehreren Trägergarne in ihrem Abstand relativ zueinander einstellbar sind.
[0039] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch und vereinfacht:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäss modifizierte Ringspinnmaschine von vorne;
- Fig. 2
- die Ringspinnmaschine gemäss Figur 1 in einer Seitenansicht;
- Fig. 3
- die Ringspinnmaschine gemäss Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 4
- eine Trägergarnführungs- und Überwachungsvorrichtung von vorne in drei Positionen;
- Fig. 5
- die Funktion einer Trägergarnführungs- und Überwachungsvorrichtung;
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform mit einer vereinfachten Fadenführungsvorrichtung von
schräg vorne und oben;
- Fig. 7
- Detail D aus Figur 6;
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform einer Ringspinnmaschine;
- Fig. 9
- einen Ausschnitt aus der Ringspinnmaschine gemäss Figur 8;
- Fig. 10
- Details aus der Ausführungsform gemäss den Figuren 8 und 9 in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 11
- Details aus der Ausführungsform gemäss den Figuren 8 und 9 in einer Seitenansicht;
- Fig. 12
- eine weitere Ausführungsform von schräg oben;
- Fig. 13
- die Ausführungsform gemäss Figur 12 von schräg unten;
- Fig. 14
- Detail E aus Figur 13;
- Fig. 15
- eine weitere Ausführungsform mit L-förmigen Halterungen;
- Fig. 16
- zwei L-förmige Halterungen;
- Fig. 17
- eine erste Trägergarnführungsvorrichtung;
- Fig. 18
- eine zweite Trägergarnführungsvorrichtung.
[0040] Figur 1, Figur 2 und
Figur 3 zeigen ein Streckwerk 3 einer Spinnstelle 2 einer erfindungsgemässen Ringspinnmaschine
1 von vorne (Figur 1), in einer Seitenansicht (Figur 2) und in einer perspektivischen
Darstellung (Figur 3). Eine Ringspinnmaschine 1 weist in der Regel eine Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Spinnstellen 2 auf, mit jeweils einer oder typischerweise
zwei Spindeln der oben beschriebenen Art (nicht näher dargestellt). Die Spinnstellen
2 sind mit einer entsprechenden Anzahl Streckwerke 3 ausgerüstet, welche normalerweise
beim Ringspinnen als einzige Zufuhr der zu verarbeitenden Fasern dienen. Die Funktion
der Streckwerke 3 wird bei der Erfindung jedoch komplett geändert, indem sie primär
zur Effekterzeugung verwendet werden und nicht mehr die primären Faserlieferanten
sind.
[0041] Das gezeigte Streckwerk 3 weist einen symmetrischen Aufbau mit paarweise angeordneten
ersten und zweiten Einzugswalzen 4, 5 auf, welche durch eine erste Antriebswelle 6
angetrieben werden. Die zweiten Einzugswalzen 5 sind hier beidseitig an einem Ausleger
7 angeordnet und werden durch diesen während dem Spinnvorgang mittels Federkraft gegen
die ersten Einzugswalzen 4 gepresst. Das Streckwerk 3 weist zudem je ein Paar erste
und zweite Ablieferwalzen 8, 9 auf, durch welche die zu verarbeitenden Fasern das
Streckwerk normalerweise verlassen, bevor sie versponnen werden. Das erste Paar Ablieferwalzen
8 wird mittels einer zweiten Antriebswelle 10 angetrieben. Das zweite Paar Ablieferwalzen
9 wird indirekt durch die ersten Ablieferwalzen 8 angetrieben, indem sie ebenfalls
mittels den Ausleger 7 gegen die ersten Ablieferwalzen 8 gepresst werden. Bei Bedarf
sind Abhebevorrichtungen, z.B. in Form eines Keils, eines Exzenters oder eines Hebelmechanismus,
vorgesehen, mittels denen die zweiten Ablieferwalzen 9 einzeln temporär von den ersten
Ablieferwalzen 8 abgehoben werden können während dem die gegenüber liegende Walze
weiter wirkverbunden bleibt. Zwischen den Einzugswalzen 4, 5 und den Ablieferwalzen
8, 9 sind durch eine dritte Antriebswelle 12 angetriebene erste Riemen 13 und über
die ersten Riemen 13 passiv angetriebene zweite Riemen 14 angeordnet. Die zweiten
Riemen 14 sind ebenfalls am Ausleger 6 angeordnet, der sie während dem Spinnbetrieb
elastisch gegen die ersten Riemen 13 presst. Die ersten Riemen 13 werden durch erste
Riemenwalzen 15 und eine erste Riemenführung 16 mit hier im Wesentlichen dreieckigen
Querschnitt aufgespannt. Die zweiten Riemen 14 werden in ihrem hinteren Bereich (nachlaufend)
durch passiv angetriebene zweite Riemenwalzen 18 umgelenkt, die ebenfalls am Ausleger
7 angeordnet sind. Im vorderen Bereich werden sie durch zweite Riemenführungen 19
aufgespannt, die ebenfalls am Ausleger 7 angeordnet sind. Die Riemenführungen 16,
19 sind so ausgestaltet, dass sie die Riemen 13, 14 im Spinnbetrieb gegeneinander
pressen. In der gezeigten Darstellung sind die jeweils zu zweit auftretenden Komponenten
symmetrisch zum Ausleger 7 angeordnet, werden jedoch teilweise durch diesen verdeckt
und sind daher nur einzeln sichtbar.
[0042] Oberhalb der Streckwerke 3 sind in der gezeigten Ausführungsform zwei Vorgarnrollen
20 seitlich nebeneinander angeordnet, von denen Vorgarn 21 abgewickelt und über Umlenkungen
22 den Streckwerken 3 via den Einzugswalzen 4, 5 zugeführt werden. Die Vorgarnrollen
20 werden üblicherweise oberhalb der Streckwerke 3 an Ständern, resp. Aufsteckungsständern
(vgl. Figuren 8 und 9) vertikal hängend angebracht.
[0043] Zwischen den Streckwerken 3 und den Vorgarnrollen 20 ist eine Trägergarnhalterung
30 zu erkennen, die zur Aufnahme von auf Trägergarnspulen 31 aufgespultem Trägergarn
32 dient. Die Trägergarnspulen 31 sind vorgefacht. Dies bedeutet, dass pro Trägergarnspule
31 zwei oder mehr Trägergarne 32 parallel zueinander aufgewickelt sind, so dass weniger
Rollen erforderlich sind. In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Trägergarnhalterung
30 zwei um ihre Längsachse rotierend angetriebene Trägergarnzylinder (Trägergarnwellen)
33, die hintereinander parallel zur Maschinenlängsrichtung (y-Richtung) angeordnet
sind. Diese Trägergarnwellen 33 erstrecken sich vorteilhafter Weise über mehrere Spinnstellen
und treiben so mehrere Trägergarnspulen 31 gleichzeitig an. Die Trägergarnspulen 31
sind zumindest während dem Spinnbetrieb mit den Trägergarnwellen 33 in Wirkverbindung.
Infolge der Drehung der Trägergarnwellen 33 werden die Trägergarnspulen 31 mit konstanter
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, so dass Trägergarn 32 mit geeigneter Geschwindigkeit
und kontrollierter Spannung abgegeben wird. Die Trägergarnwellen 33 verhindern gleichzeitig
eine ungewollte Überspeisung und dienen zur Kontrolle der Spannung der Trägergarne
32. Bei Bedarf ist der Antrieb der Trägergarnwelle 33 so ausgestaltet, dass die relative
Fördergeschwindigkeit des Trägergarns gegenüber der Spindelgeschwindigkeit, respektive
der (gemittelten) Geschwindigkeit der Ablieferwalzen 8, 9 in einem gewissen Toleranzbereich,
z.B. +5% bis -5% einstellbar ist. In der gezeigten Ausführungsform dienen die Trägergarnwellen
33 als Umlenkung für die Trägergarne 32, die von den Trägergarnspulen 31 abgespult
und dem Spinnprozess über die Ablieferwalzen 8, 9 des Streckwerkes 3 vor einem Spinndreieck
50 zugeführt werden. Die Trägergarnwellen 33 weisen bei Bedarf eine traktionserhöhende
Oberfläche, z.B. in Form einer Riffelung oder einer Beschichtung auf, damit eine gleichmässige
Abgabe der Trägergarne 32 sichergestellt wird.
[0044] In axialer Richtung gesehen befinden sich beidseits der Trägergarnspulen 31 Führungsseparatoren
34, welche die axiale Position der Trägergarnspulen 31 mit Bezug zu den Trägergarnwellen
33 definieren. Die Führungsseparatoren 34 weisen schlitzförmige Öffnungen 35 auf,
die im Wesentlichen radial zu einer Trägergarnwelle 33 in einem Winkel α angeordnet
und zur Führung einer Lagerwelle 36 einer Trägergarnspule 31 geeignet sind. Die Trägergarnwellen
33 erstrecken sich in der Regel über mehrere Spinnstellen und eignen sich zum gleichzeitigen
Antreiben von mehreren Trägergarnspulen 31. Die Führungsseparatoren 34 weisen im Bereich
des hinteren Endes der schlitzförmigen Öffnungen 35 einen Sattel 37 auf, der zur Aufnahme
der Lagerwelle 36 einer Trägergarnspule 31 geeignet ist, so dass die Trägergarnspule
31 nicht mehr in Wirkverbindung mit der Trägergarnwelle 33 steht (Ruheposition).
[0045] Eine der in den
Figuren 2 und
3 dargestellten Trägergarnspulen 31 befindet sich in dieser Ruheposition (vgl. Figur
2 rechts), die andere befindet sich in Wirkverbindung mit der Trägergarnwelle 33 (vgl.
Figur 2 links).
[0046] Wie in
Figur 2 und
3 gut zu erkennen ist, werden die Trägergarne 32 um die Trägergarnwellen 33 herum von
den Trägergarnspulen 31 abgezogen. Die gezeigte Ausführungsform weist für jede Seite
des Streckwerkes 3 eine separate Trägergarnspule 31 mit je zwei parallel aufgewickelten
Trägergarnen 32 auf. Jeder Trägergarnspule 31 ist ein angetriebener Trägergarnzylinder
33 zugeordnet, welcher die Trägergarnspule 31 entlang einer Mantellinie stützt und
die Abgabe des Trägergarns 32 dosiert. Die Trägergarnwellen 33 sind in der gezeigten
Ausführungsform im Wesentlichen auf derselben Höhe hintereinander (x-Richtung) angebracht.
Das Trägergarn 32 der in x-Richtung gesehen hinten angeordneten Trägergarnspule 31
dient zur Versorgung der rechten Spinnstelle und das Trägergarn 32 der vorne angeordneten
Trägergarnspule 31 dient der Versorgung der linken Spinnstelle (vgl. Figur 3). Die
Haltevorrichtung 30 für die Trägergarnspulen 31 ist so ausgebildet, dass sie nachträglich
mit möglichst wenig Aufwand in eine bestehende Ringspinnmaschine eingebaut werden
kann, ohne deren Funktion negativ zu beeinflussen. Eine andere Anordnung und Lagerung
der Trägergarnspule 31 führt zu einem wesentlich komplizierteren Aufbau und dadurch
zu einer Verteuerung der Vorrichtung.
[0047] Je nach Ausführungsform und Anwendungsgebiet besteht die Möglichkeit, anstelle von
zwei separaten Trägergarnwellen eine einzige Trägergarnwelle vorzusehen. Die Trägergarnwellen
33 der gezeigten Ausführungsform drehen gegenläufig zueinander (Figur 2 linke Seite:
Gegenuhrzeigersinn; Figur 2 rechte Seite: Uhrzeigersinn). Nachdem die Trägergarne
32 von den Trägergarnspulen 31 um die Trägergarnwellen 33 herum abgezogen wurden,
werden sie einer Trägergarnführungsvorrichtung 38 zugeführt. Bei der Trägergarnführungsvorrichtung
38 handelt es sich abhängig vom Anwendungsgebiet um eine einfache Garnführung oder,
wie hier dargestellt, um eine Garnführungs- und Überwachungsvorrichtung 38. Bei Bedarf
sind weitere Fadenführungen vorgesehen. Die Überwachungsvorrichtung 38 dient zur Sicherstellung,
dass im Spinnbetrieb immer beide Trägergarne 32 vorhanden sind, indem sie so ausgebildet
ist, dass bei einem Bruch eines der Trägergarne 32 auch die Zufuhr des anderen Trägergarnes
32 unterbrochen wird. Die Trägergarnführungsvorrichtung 38 ist so ausgestaltet, dass
die Trägergarne 32 in einem Faserabgabebereich 52 in einem definierten Abstand a (vgl.
Figur 4) zueinander dem Spinnprozess zugeführt werden. Die Trägergarnführungsvorrichtung
38 kann so ausgebildet sein, dass der Abstand a eingestellt werden kann.
[0048] Figur 4 zeigt Detail C aus Figur 3 in einer vergrösserten Darstellung. Zu erkennen sind die
Streckwerke 3 mit den Einzugswalzen 4, 5, den Ablieferwalzen 8, 9 und den dazwischen
angeordneten Riemen 13, 14. Jeweils die oberen, passiv angetriebenen Einzugswalzen
4, Ablieferwalzen 9 und Riemen 14 sind am nach oben schwenkbaren Ausleger 7 befestigt.
Die Garnführungs- und Überwachungsvorrichtung 38 ist in der gezeigten Ausführungsform
mittels einer Halterung 40 an einer seitlich auslenkbaren Traversierschiene 41 angebracht,
mittels der die Garnführungsvorrichtung 38, sowie eine hinter den Streckwerken 3 angeordnete
Vorgarnführung (Keramikführung) 24, seitlich hin und her bewegt werden kann (schematisch
durch Pfeile F dargestellt). Dadurch wird eine ungleichmässige Abnutzung der Ablieferwalzen
8, 9 entgegengewirkt. Bei Bedarf können die Garnführungsvorrichtungen 24, 38 auch
fest angeordnet sein. Bei der Taversierschiene 41 handelt es sich um eine Halterung,
die in der Regel hinter den Streckwerken angeordnet parallel zur Maschinenlängsrichtung
verläuft. Die Funktion der Garnführungs- und Überwachungsvorrichtung 38 wird in
Figur 5 näher erläutert. Ein Garn 22 der erfindungsgemässen Art weist typischerweise mindestens
zwei miteinander verdrillte Trägergarne 32 auf, zwischen denen weitere Fasern 21 aus
dem Streckwerk 3 eingeflochten sind. Die weiteren Fasern 21 können in Form von Flammen
23 (lokale Verdickungen) oder kontinuierlich eingebunden sein.
[0049] Zur Herstellung von Bouclegarnen können die Trägergarne von den Abzugswalzen entkoppelt
werden, indem die Abzugswalzen mit tangential umlaufenden Rillen (nicht im Detail
dargestellt) ausgestattet sind, in denen die Trägergarne 32 angeordnet sind. Die umlaufenden
Nuten reduzieren die lokale Traktion. Um die Reibung zu verringern und um eine Relativbewegung
problemlos zu ermöglichen, können die Innenflächen der Rillen mit einer reibungsreduzierenden
Beschichtung versehen sein. Alternativ oder in Ergänzung können in den Rillen separate
Rollen angeordnet sein, die sich unabhängig von den Abzugswalzen drehen lassen. In
diesem Fall werden die Trägergarnführungen 38 starr angeordnet und nicht seitlich
ausgelenkt oder die Abzugswalzen 8, 9 zusammen mit der Traversierschiene ausgelenkt.
[0050] Figur 5 zeigt eine erfindungsgemässe mechanische Trägergarnführungs- und Überwachungsvorrichtung
38 in einer Vorderansicht (x-Richtung). Die dargestellte Ausführungsform ist so aufgebaut,
dass die Trägergarne 21 schnell und einfach von vorne entlang von einem ersten und
einem zweiten Faserführungsbereich (Faserführungspfad) 51 eingefädelt werden können.
Insbesondere bei Ringspinnmaschinen mit grossen Spindelzahlen ist dies für einen ökonomischen
Betrieb besonders relevant. Die Trägergarnführungsvorrichtung 38 ist so aufgebaut,
dass die Trägergarne 32 in einem definierten Abstand a abgegeben werden. Die Führungsvorrichtung
kann so aufgebaut sein, dass der Abstand a einstellbar ist.
[0051] Abhängig vom Einsatzgebiet der Vorrichtung ist eine aktive Überwachung der Trägergarne
32 mittels einem Fadenüberwachungssystem 38 wichtig, so dass bei einem Bruch von einem
der Trägergarne 32 das verbleibende Trägergarn nicht weiter gefördert wird und zu
einer Störung des Spinnprozesses führt. Das Fadenüberwachungssystem 38 überprüft,
ob alle für den Spinnprozess notwendigen Trägergarne 32 effektiv vorhanden sind. Sollte
eines der Trägergarne 32 fehlen, führt es zu einem Abbruch des Spinnprozesses, indem
es die Zufuhr der restlichen Trägergarne 32 ebenfalls kontrolliert unterbindet und
auf die zugehörige Trägergarnspule rückführt. Ein Fadenüberwachungssystem beinhaltet
in der Regel einen Fadensensor- und eine Fadentrennvorrichtung, welche zwischen der
Vorlagespule und der Ablieferwalze des Trägerzylinders mit den Trägergarnen zusammenwirkt.
Die Position ist vorzugsweise mit dem Fasermaterialfluss so synchronisiert, dass die
Einbindung des mittels dem Streckwerk der Spinnmaschine zugeführten Fasermaterials
zur Bildung einer Flamme optimiert ist. Die gezeigte mechanische Ausführungsform des
Fadensensors 38 arbeitet mit der Vorspannung der Trägergarne 32. Der Fadensensor 38
weist eine Grundplatte 44 und eine mittels einer Feder (nicht zu erkennen) vorgespannte
um eine Achse 42 drehbar gelagerte Wippe 43 auf. Da die Wippe 43 nach links (Figur
5b) und nach rechts (Figur 5c) gleichermassen symmetrisch ausgelenkt werden kann,
wird die Anwesenheit der Trägergarne 32 kontrolliert, indem die Trägergarne 32 infolge
ihrer Vorspannung die Wippe 43 in einer Mittelstellung (Figur 5a) halten. Fehlt nun,
wie in den Figuren 5b und 5c dargestellt, eines der beiden Trägergarne 32, reicht
die Vorspannung des verbleibenden Trägergarnes aus, dass die Wippe 43 so ausgelenkt
wird, dass der verbleibende Faden unterbrochen wird. In der hier gezeigten Ausführungsform
weist die Wippe 43 Schneidklingen 44 auf, welche die Trägergarne 32 trennen. Durch
eine Unterbrechung der Trägergarne 32 wird sichergestellt, dass kein falsches Garn
gesponnen wird. Bei Bedarf kann die Mittelstellung der Wippe 43 mittels einem geeigneten
Zentrierungselement in definierter Weise bis zum Erreichen einer gewissen Auslenkkraft
sichergestellt werden. In einer Ausführungsform wird dies mittels einem Magnet erzielt,
welches in der Mittelposition eine gewisse Kraft auf die Wippe ausübt, die genügend
gross ist, dass die Wippe selbst bei Schwingungen oder Erschütterungen nicht unkontrolliert
auslenkt. Die Grösse der Kraft kann bei dieser Ausführungsform beispielsweise mittels
dem Abstand zwischen Magnet und Wippe eingestellt werden.
[0052] Die
Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Ringspinnmaschine 1 von
schräg vorne und oben.
Figur 7 zeigt Detail D aus Figur 6. Für die allgemeine Beschreibung wird auf die Figuren
1 bis 4 verwiesen. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäss den Figuren 1 bis 4 weist
die in den
Figuren 6 und
7 gezeigte Variante eine vereinfachte Trägergarnführungsvorrichtung 45 auf, die aus
einem Führungselement 46 mit zwei nebeneinander angeordneten Trägergarnführungskanälen
47, 48 besteht. Das Führungselement ist hier einstückig ausgebildet und weist einen
im Wesentlichen E-förmigen Querschnitt auf. Bei Bedarf ist die Trägergarnführungsvorrichtung
46 so ausgestaltet, dass der Abstand zwischen den Trägergarnführungskanälen 47, 48
einstellbar ist. Bei einem Bruch eines der Trägergarne 32 wird die Garnzufuhr nicht
unterbrochen. Dies hat zur Folge, dass in der Regel nur robuste Trägergarne verarbeitet
werden können, die nicht brechen. Andernfalls sind aufwändige manuelle Kontrollen
notwendig. Die Trägergarnführungsvorrichtung 46 ist über die Halterung 40 an der Traversierschiene
41 befestigt und wird mittels dieser während dem Betrieb in y-Richtung hin und her
bewegt damit die Ablieferzylinder 8, 9 nicht ungleichmässig abgenutzt werden. Das
Führungselement 46 ist auf einer Basis 49 angeordnet, die vorzugsweise aus Kunststoff
besteht. Die Basis ist so ausgestaltet, dass sie flexibel und einfach auf der Halterung
40 befestigt werden kann, z.B. durch Aufklippen oder Aufklemmen. Die Trägergarnführungsvorrichtung
46 besteht vorzugsweise aus einem abriebfesten Material, wie Keramik oder Hartmetall.
Die Vorrichtung kann weiter vereinfacht werden, wenn die Trägergarnführungsvorrichtung
46 nicht auf einer Traversierschiene 41 sondern ortsfest angeordnet wird.
[0053] Die
Figuren 8 zeigt einen Ausschnitt aus einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Ringspinnmaschine 1 mit mehreren nebeneinander angeordneten Spinnstellen 2. Die
Figuren 9, 10 und
11 zeigen Teile und Ausschnitte aus der Vorrichtung gemäss Figur 8. In Figur 9 sind
die Trägergarnhaltevorrichtung 30 und ein Teil der Streckwerke 3 zu erkennen, inkl.
deren Antriebswellen 6, 10, 12 und die Haltestange 11 der Auslegers 7. Die
Figuren 10 und
11 zeigen eine Trägergarnspule 31 zwischen zwei Führungsseparatoren 34 oberhalb von
zwei Trägerzylindern 31 in einer perspektivischen Darstellung (Figur 10) und in einer
Seitenansicht (Figur 11).
[0054] Wie aus
Figur 8 hervorgeht, weist die Ringspinnmaschine 1 mit Bezugnahme auf die yz-Ebene einen symmetrischen
Aufbau auf. Die Anordnung der die Trägergarne beinhaltenden Trägergarnspulen 31, ist
unterhalb einer bestehenden Vorgarnaufsteckung 25 mit Vorgarnrollen 20 über den Streckwerken
3 angeordnet. Eine Beeinträchtigung eines sich in Längsrichtung (y-Richtung) entlang
der Ringspinnmaschine 1 bewegenden Wanderbläsers (nicht dargestellt) wird vermieden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich diese Komponenten auf diese Art und
Weise einfach in die bestehende Ringspinnmaschinen 1 einbauen lassen, ohne dass diese
massiv verändert werden müssen.
[0055] Eine oder mehrere, in einem einstellbaren Verhältnis zu den Ablieferwalzen 8, 9 der
Streckwerke 3 positiv angetriebene Trägerzylinder (Speisezylinder) 33 tragen die Trägergarnspulen
31 für die Trägergarne. Die Trägerzylinder 33 sind vorzugsweise paarweise hintereinander
und parallel zur Längsrichtung (y-Richtung) der Ringspinnmaschine 1 (quer zu den Spindeln)
angeordnet. Wie zu erkennen ist, erstrecken sich die Trägerzylinder 33 im Wesentlichen
über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine 1, was einen einfachen, kostengünstigen
Aufbau ermöglicht. Je zwei zueinander beabstandet hintereinander angeordnete Trägerzylinder
33 dienen zur Aufnahme von Trägergarnspulen 31, indem diese auf den Trägerzylindern
entlang einer Mantellinie aufliegen. Zwischen den Trägergarnspulen 31 vertikal (xz-Ebene)
angeordnete Führungsseparatoren 34 positionieren die aufgelegten Trägergarnspulen
31 in Längsrichtung (y-Richtung) und verhindern ein Touchieren derselben. Die Führungsseparatoren
weisen hier beidseits im Wesentlichen radial angeordnete Führungsnuten 35 auf, die
zur Aufnahme einer Lagerwelle (Achse) 36 einer Trägergarnspule 31 geeignet sind. Die
Führungsnuten 35 verlaufen hier schräg nach oben. Die Führungsnuten 35 weisen im hinteren
Bereich einen Sattel 37 auf, der zur Aufnahme der Lagerwelle 36 der Trägergarnspule
31 in einer Ruheposition dient, in der die Trägergarnspule 31 nicht mehr in Wirkverbindung
mit dem Trägerzylinder 33 steht. Die Trägerzylinder 33 werden vorzugsweise seitlich
über einen Antriebsmittel (nicht näher dargestellt) gegenläufig angetrieben und drehen
im Wesentlichen mit konstanter Geschwindigkeit, so dass eine gleichmässige Zuführung
von Trägergarn zu den Spinnstellen 2 gewährleistet wird. Um eine Erhöhung der Traktion
zu erzielen, weisen die Trägerzylinder 33 hier eine traktionserhöhende Oberfläche
in Form einer Riffelungen auf. Bei Bedarf sind die Vorlagespulen vorgefacht. Dies
bietet den Vorteil, dass die Anzahl der erforderlichen Trägergarnspulen reduziert
werden kann. Ein Vorteil besteht darin, dass die gezeigte Anordnung der Trägergarnspulen
31 sehr wenig Platz erfordert, so dass sich die Vorrichtung selbst für einen Einsatz
auf für Baumwolle vorgesehenen Ringspinnmaschinen mit einer sehr engen Teilung (Abstand
zwischen einzelnen Spinnstellen) von rund 70 bis 75 mm eignen. Der Aufbau der Streckwerke
3 entspricht im Wesentlichen dem der Figuren 1 bis 4 und wir daher nicht noch einmal
erläutert.
[0056] Jeder Trägergarnspule 31 ist eine angetriebene Trägergarnwelle 33 zugeordnet, welche
die Trägergarnspule stützt und die Abgabe des Trägergarns (hier nicht dargestellt)
dosiert. Die Trägergarne werden um die Trägergarnwellen 33 herum von den Trägergarnspulen
31 abgezogen und einer Trägergarnführungsvorrichtung 38 zugeführt. Bei der Trägergarnführungsvorrichtung
38 handelt es sich hier um eine Garnführungs- und Überwachungsvorrichtung 38 die sicherstellt,
dass im Spinnbetrieb alle erforderlichen Trägergarne vorhanden sind, indem sie so
ausgebildet ist, dass bei einem Bruch eines der Trägergarne auch die Zufuhr des anderen
Trägergarnes unterbrochen wird. Bei gewissen Anwendungen kann sie anstelle einer einfachen
Trägergarnführung verwendet werden. Die Garnführungs- und Überwachungsvorrichtung
38 ist in der gezeigten Ausführungsform mittels einer Halterung 40 an einer seitlich
auslenkbaren Traversierschiene 41 angebracht, mittels der die Garnführungsvorrichtung
38 sowie eine hinter den Streckwerken 3 angeordnete Vorgarnführung seitlich (y-Richtung)
hin und her bewegt werden kann (andere Ausführungsformen sind je nach Anwendungsgebiet
möglich), so dass ungleichmässige Abnutzung der Ablieferwalzen 8, 9 vermieden wird.
[0057] Wie insbesondere aus
Figur 9 hervorgeht, ist zwischen jeweils zwei Trägerzylindern 33 ein Längsträger 29 (hier
als Profilschiene ausgebildet) angeordnet, an der die Führungsseparatoren 34, z.B.
durch Aufstecken, befestigt werden. Die Trägerzylinder 33 bestehen hier aus Segmenten
54 eines stranggepressten Aluminiumprofils, die an ihren Enden mittels Verbindungselementen
55 wirkverbunden (zusammengesteckt) sind. Die Verbindungselemente 55 dienen gleichzeitig
zur drehfreien Lagerung der Trägerzylinder 33 gegenüber Trägern (Kragarme) 56 und
zur Übertragung des Antriebsmomentes. Die Träger 56 sind in regelmässigen Abständen
(hier nur einer zu erkennen) entsprechend der Länge der Segmente 54 an der Rotorspinnmaschine
1 angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind die Verbindungselemente 55 als
Spritzgussteile ausgebildet, die zur Übertragung des Antriebsmomentes zumindest bereichsweise
formschlüssig mit dem Profil der Segmente 54 kämmen. Die Verbindungselemente 55 dienen
gleichzeitig als Lagermittel des Trägerzylinders 33. Zu diesem Zweck weisen sie eine
äussere Lagerfläche 58, die in dafür vorgesehenen Lagerstellen 59 der Träger 56 aufliegen.
Bei den Lagerstellen handelt es sich in der gezeigten Ausführungsform um Öffnungen
im oberen Bereich der Träger 56 in denen Rollen (nicht zu erkennen) angeordnet sind.
Bei Bedarf kann der Antrieb der Trägerzylinder 33 in die Träger 56 integriert sein.
[0058] Aus den
Figuren 10 und
11 geht hervor, wie die hier als Spritzgussteil ausgebildeten Führungsseparatoren 34
auf dem Längsträger 29 angeordnet und mittels einer Klemmverbindung 39 an beliebiger
Stelle befestigt sind. Ebenfalls ist gut zu erkennen, wie die Lagerwelle 36 der Trägergarnspule
31 in den zu einem Trägerzylinder 33 im Wesentlichen radial verlaufenden Führungsnuten
35 angeordnet sind, so dass die Trägergarnrolle 31 mit ihrem Mantel auf dem Trägerzylinder
33 aufliegt. Zwischen den Führungsseparatoren sind Abhebevorrichtungen 57 zu erkennen,
mittels denen die Wirkverbindung zwischen einer Trägergarnspule 31 und einem Trägerzylinder
einfach temporär unterbunden werden kann, ohne dass die Trägergarnrolle 31 in ihrer
Ruheposition im Sattel 37 angehoben werden muss. Die Abhebevorrichtungen 57 bestehen
hier als Halbschalen aus Kunststoff mit einem im Wesentlichen sichelförmigen Querschnitt
ausgestaltet. Die Abhebevorrichtungen 57 sind auf die Trägerzylinder 33 aufgeklippt
und können mittels einem Schalthebel 58 um die Trägerzylinder 33 von einer ersten
in eine zweite Position bewegt werden. In der ersten Position befindet sich die Trägergarnrolle
31 mit dem Trägerzylinder 33 in Wirkverbindung. In der zweiten Position ist der Bereich
der Abhebevorrichtung 57 mit dem sichelförmigen Querschnitt zumindest bereichsweise
unter die Trägergarnspule 31 geschoben, so dass diese nicht mehr mit dem rotierenden
Trägerzylinder 33 in Eingriff ist.
[0059] Die
Figuren 12 und
13 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Ringspinnmaschine 1 von schräg oben (Figur
13) und schräg unten (Figur 12).
Figur 14 zeigt
Detail E aus
Figur 13. Die Ringspinnmaschine 1 entspricht weitgehend den Ringspinnmaschinen 1 der vorhergehenden
Ausführungsformen gemäss den
Figuren 1 bis
11 so dass für die allgemeine Beschreibung auf diese verwiesen wird. Im Unterschied
zu den vorangehenden Ausführungsformen weist die hier gezeigte Ausführungsform eine
Trägergarnführung 60 auf, welche die Trägergarne 32 in einem zueinander definierten
Abstand a in Laufrichtung hinter den Ablieferwalzen 8, 9 des Streckwerkes 2, im Bereich
eines Austrittspunktes des Vorgarnes 22 aus dem Streckwerk 2, dem Spinndreieck 50
zuführen. Bei Bedarf ist die Trägergarnführung 60 so ausgestaltet, dass der Abstand
a einstellbar ist. Die Vorgarnführung 60 ist hier über eine Halterung 61 mit der Traversierschiene
41 wirkverbunden und wird mittels dieser periodisch seitlich (y-Richtung) ausgelenkt,
derart, dass die Walzen des Streckwerkes 2 nicht einseitig abgenutzt werden. Abhängig
vom Anwendungsgebiet kann sie feststehend angeordnet sein. Die dargestellte Trägergarnführung
60 weist eine Aussenführung 62 und eine Innenführung 63 auf. Die Aussenführung 62
lenkt die Trägergarne 32 um das Streckwerk 2 herum und die Innenführung 63 dient der
eigentlichen Zufuhr zum Spinndreieck 50. Die Innenführung 63 ist hier als Bügel ausgebildet,
der um eine Achse 64 über eine Einstellschraube 65 in Winkel und Ausrichtung verstellbar
angeordnet ist. Bei der Innenführung 63 kann es sich auch um ein Keramikelement oder
um Walzen, z.B. eine oder mehrere Walzen mit oder ohne umlaufende Rillen. Bei Bedarf
ist die Innenführung 63 so ausgestaltet, dass der Abstand zwischen den Trägergarnen
einstellbar ist, z.B. indem die Innenführung 63 zwei separate Führungsmittel aufweist,
deren Abstand a variabel einstellbar ist. Der gezeigten Bügel weist den Vorteil auf,
dass er sehr einfach und schnell eingefädelt werden kann. Alternativ oder in Ergänzung
können Führungsmittel mit einem im Wesentlichen E-förmigen oder einem anderen Querschnitt
verwendet werden. Die Aussenführung 62 ist ebenfalls an der Achse 64 angeordnet. Zumindest
die Innenführung 63 weist im Wesentlichen einen E-förmigen Querschnitt auf der zur
Führung der Trägergarne dient. In der gezeigten Ausführungsform ist die Innenführung
63 um die Achse 64 klappbar angeordnet. Bei Bedarf ist im Bereich der Trägergarnführung
60 eine aktive Fadenüberwachungsvorrichtung (z.B. gemäss Figur 4) vorhanden, welche
den Trägergarnzufluss bei einem Bruch eines der Trägergarne 32 kontrolliert unterbricht.
In der gezeigten Ausführungsform können bei Bedarf pro Spinnstelle 2 relativ einfach
mehr als zwei Trägergarne 32 verarbeitet werden. Zu diesem Zweck muss unter Umständen
die Trägergarnführung 60 angepasst werden.
[0060] In den
Figuren 12 und
13 ist ein Antrieb 70 der Trägergarnzylinder 33 der Trägergarnhaltevorrichtung 30 dargestellt.
Jeder der Trägerzylinder 54 ist mit einer Riemenscheibe 71 wirkverbunden, die über
einen Riemen 72 von einem Motor 73 hier gegenläufig angetrieben werden. Die Trägergarnhaltevorrichtung
30 kann sehr einfach für die Aufnahme alternativer Scheibenspulen (nicht näher dargestellt)
umgerüstet werden, indem die Führungsseparatoren entfernt werden und der Riemen 72
derart um die Riemenscheiben 71 gelegt wird, dass diese gleichläufig angetrieben werden.
Die Trägerfäden oder Filamente können in Form von Scheibenspulen dann sehr einfach
mit ihrer Mantelfläche auf den Trägergarnzylindern 33 aufgelegt und von diesen angetrieben
werden.
[0061] Figur 15 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Ringspinnmaschine 1.
Zu erkennen sind zwei Streckwerke 70, die seitlich beabstandet voneinander an einer
Streckwerkhalteschiene 69 angeordnet sind. Zwischen den Streckwerken 70 sind zwei
hier im Wesentlichen L-förmige Halterungen 71 angeordnet an deren vorderen Ende je
eine Trägergarnführungsvorrichtung 72, 73 seitlich justierbar (y-Richtung) angebracht
ist. Normalerweise werden auf beiden Seiten identische Trägergarnführungsvorrichtungen
eingesetzt. Im gezeigten Beispiel sind jedoch zwei unterschiedliche Ausführungsformen
72, 73 gezeigt. Die Halterungen 71 sind an ihrem hinteren Ende nach oben schwenkbar
an einer Basis 74 angebracht. Figur 16 zeigt die L-förmigen Halterungen 71 mit den
Trägergarnführungsvorrichtungen 72, 73, sowie der Basis 74 in einer vergrösserten
Darstellung. Die Halterung 71 in der rechten Bildhälfte ist Beispielhaft nach oben
geklappt dargestellt, damit der Blick auf die darunter liegenden Elemente besser möglich
ist. Die Basis 74 ist wiederum an einer Klemme 75 angebracht mittels der sie je nach
Ausführungsform an der Traversiervorrichtung oder einem anderen Bereich einer Rotorspinnmaschine
(nicht weiter dargestellt) angebracht werden kann. Im hinteren Bereich der Klemme
75 ist hier eine Abstützung 67 in Form einer drehbaren Rolle 68 angeordnet, die bei
schweren Trägern oder einseitiger Belastung hilft das Moment aufzunehmen.
[0062] Ebenfalls erkenntlich ist ein sich nach vorne erstreckender in etwa T-förmiger Steg
76, der in der gezeigten Ausführungsform an seinem vorderen Ende eine sich seitlich
erstreckenden Querbalken 77 aufweist, die wiederum zur Aufnahme von zwei Vorgarnführungselementen
78 dienen. Die Arme 77 greifen zusammen mit den Vorgarnführungselementen 78 zwischen
die Walzen des Streckwerkes 70 (vgl. Figur 15) ein, wo sie das Vorgarn mit Bezug auf
die Trägergarnführungsvorrichtungen optimal ausrichten. Bei Bedarf sind sowohl die
Vorgarnführungselemente 78 und/oder die Trägergarnführungsvorrichtungen 72, 73 gegenüber
ihren Halterungen 71 in Quer- und/oder in Längsrichtung justierbar ausgestaltet. Die
Vorgarnführungselemente weisen hier einen nach oben offenen, V-förmigen Führungskanal
79 auf. Andere Ausgestaltungen sind möglich.
[0063] Figur 17 zeigt eine Trägergarnführungsvorrichtung 73 in einer vergrösserten Darstellung.
Die Trägergarnführungsvorrichtung 73 weist eine hier in etwa C-förmige Basis 80 auf
an der im oberen Bereich ein spiralförmige Öse 81 vorstehend angebracht ist. Unterhalb
der Öse 81 ist ein mehrfach geknickter Führungsstab 82 angeordnet, der im Spinnbetrieb
zwischen zwei Trägergarne eingreift und diese gegeneinander seitlich beabstandet.
Der seitliche Abstand kann durch die Dicke des Führungsstabes 82 eingestellt werden.
In einer Ausführungsform ist der Führungsstab 82 gerade ausgebildet und zur Aufnahme
von Hülsen (nicht dargestellt) mit unterschiedlichem Aussendurchmesser geeignet. Die
Hülsen sind vorteilhafter Weise aus einem abriebfesten Material gefertigt. Die Trägergarne
werden durch die Öse 81 geführt und dann auf jeder Seite der Hülse vorbeigeleitet,
so dass der Durchmesser der Hülse den relativen Abstand der Trägergarne zueinander
bestimmt. Die Trägergarnführungsvorrichtung 73 ist vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff
hergestellt. Je nach Anzahl und Anordnung der Trägergarne kann mehr als ein Führungsstab
82 vorgesehen werden. Die gezeigte Ausführungsform lässt sich kostengünstig aus Metalldraht
(Führungsstab und Öse) und Blech herstellen.
[0064] Figur 18 zeigt die Trägergarnführungsvorrichtung 72 in einer vergrösserten Darstellung. Die
Trägergarnführungsvorrichtung 72 weist eine Basis 83 mittels der sie an einer Halterung
71 (vgl. Figur 15) befestigt werden kann. Eine seitlich geschlitzte Öse 84 ist zur
Aufnahme von Trägergarnen (nicht dargestellt) geeignet. Unterhalb der Öse 84 ist ein
um eine Achse 85 drehbarer ovaler Führungsstab 86 angeordnet, der zum variablen Einstellen
des seitlichen Abstandes von zwei durch die Öse 84 verlaufende Trägergarnen geeignet
ist. Ein Rastmechanismus 87 in der ein Zapfen 88 eingreift, verhindert ein versehentliches
Verstellen des Abstandes zwischen den Trägergarnen. Der Abstand kann verstellt werden
indem das Element mit dem ovalen Führungsstab nach hinten aus der Halterung gezogen
wird, bis der Zapfen 88 nicht mehr mit dem Rastmechanismus 87 in eingriff steht. Durch
Drehen um die Achse 85 wird der neue Abstand a zwischen den Trägergarnen eingestellt.
[0065] In einer Ausführungsform weisen die verschiedenen Bestandteile einer erfindungsgemässen
Vorrichtung einen modularen auf mit normierten Schnittstellen untereinander auf, so
dass sie variabel zusammengestellt und an unterschiedlichen Rotorspinnvorrichtungen
angepasst werden können.
1. Ringspinnmaschine (1) mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Spinnstellen
(2), wobei jeweils eine Spinnstelle (2) vorgesehen ist zur Herstellung von Effektzwirn
(22) in einem Spinndreieck (50) hinter einem Streckwerk (3) der Spinnstelle (2) zur
Aufbereitung von Fasern eines von einer Vorgarnrolle (20) der Ringspinnmaschine (1)
abgezogenen Vorgarns (21), wobei das Streckwerk (3) in der Liefergeschwindigkeit der
Fasern des Vorgarns (21) steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Vorgarnrollen (20) und oberhalb jedes Streckwerkes (3) eine Trägergarnhalterung
(30) zur Aufnahme von mindestens einer Trägergarnspule (31) pro Streckwerk (3) einer
Spinnstelle (2) angeordnet ist, und einer Trägergarnführung (38, 60) zur Einspeisung
von mindestens zwei zueinander beabstandeten Trägergarnen (32), welche pro Trägergarnspule
(31) parallel zueinander abgewickelt werden, im Bereich eines vor einem Spinndreieck
(50) angeordneten Walzenpaares (8, 9), wobei die durch das Streckwerk (3) aufbereiteten
Fasern zwischen die Trägergarne (32) zugeführt werden, bevor diese im Spinndreieck
(50) verdrillt werden.
2. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugswalzen (8, 9) des Streckwerkes (3) und die im Bereich des Spinndreiecks
(50) angeordnete Trägergarnführung (60) zum Einspeisen der zueinander beabstandeten
Trägergarne (32) dienen.
3. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnführung (60) eine Innenführung (63) aufweist, die zum Umlenken der
Trägergarne (32) vor dem Spinndreieck (50) dienen.
4. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenführung (60) eine Walze oder einen Bügel oder ein Excenter oder ein Element
mit einem E-förmigen Querschnitt als Führungsmittel zur Führung der Trägergarne (60)
aufweist.
5. Ringspinnmaschine (1) gemäss einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnhalterung (30) einen in Längsrichtung (y) der Ringspinnmaschine (1)
angeordneten um seine Längsachse drehbar angetriebenen Trägerzylinder (33) aufweist,
der während dem Spinnprozess mit mindestens einer Trägergarnspule (31) einer Spinnstelle
(2) in Wirkverbindung steht.
6. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (33) derart gegenüber der Trägergarnspule (31) angeordnet ist,
dass der Trägerzylinder (33) während dem Spinnprozess mit einer Mantelfläche der Trägergarnspule
(31) in Wirkverbindung steht.
7. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass pro Trägergarnspule (31) eine Abhebevorrichtung (57) vorhanden ist, die zum temporären
Unterbrechen der Wirkverbindung zwischen Trägergarnspule (31) und Trägerzylinder (33)
dient.
8. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebevorrichtung (57) drehbar um den Trägerzylinder (33) angeordnet ist und
einen im Wesentlichen sichelförmigen Querschnitt aufweist.
9. Ringspinnmaschine (1) gemäss einem der Patentansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (33) aus mehreren Segmenten (54) besteht, die an ihren Enden miteinander
wirkverbunden sind.
10. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (54) des Trägerzylinders über Verbindungselemente (55) miteinander wirkverbunden
sind.
11. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (55) zur Lagerung des Trägerzylinders (33) gegenüber einem
Träger (56) dienen.
12. Ringspinnmaschine (1) gemäss einem der Patentansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnhalterung (30) pro Trägergarnspule (31) zwei zueinander beabstandete
Führungsseparatoren (34) aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zu einem Trägerzylinder
(33) angeordnet sind, derart, dass dazwischen je mindestens eine Trägergarnspule (31)
angeordnet werden kann, die zumindest temporär mit mindestens einem Trägerzylinder
(33) entlang einer Mantellinie in Wirkverbindung steht.
13. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsseparatoren (34) ein Führungsmittel (35) für eine Lagerwelle (36) der
Trägergarnspule (31) aufweisen, derart, dass die Trägergarnspule (31) während dem
Spinnbetrieb entlang einer Mantellinie mit einem Trägerzylinder (33) in Wirkverbindung
steht.
14. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (35) im Wesentlichen radial zu einem Trägerzylinder (33) angeordnet
ist.
15. Ringspinnmaschine (1) gemäss einem der Patentansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerzylinder (33) zum Antrieb von Trägergarnspulen (31) mehrerer Spinnstellen
(2) dient.
16. Ringspinnmaschine (1) gemäss einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnführung (38) einen Sensor zur Überwachung der Präsenz der Trägergarne
(32) aufweist.
17. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnführung (38) eine Vorrichtung (43) zum Unterbruch der Zufuhr von Trägergarn
(32) aufweist.
18. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägergarnführung (38) eine durch mindestens zwei Trägergarne (32) im Gleichgewicht
gehaltene Wippe (43) aufweist, die beim Fehlen eines der Trägergarne (32) derart ausgelenkt
wird, dass die Zufuhr der verbleibenden Trägergarne (32) unterbrochen wird.
19. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (43) der Trägergarnführung ein Zentrierungselement aufweist, das die Wippe
(43) bis zum Erreichen einer einstellbaren Auslenkkraft in einer Mittelstellung hält.
20. Ringspinnmaschine (1) gemäss Patentanspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentrierungselement ein Magnet oder eine Feder ist.
1. A ring spinning machine (1) having a plurality of adjacent spinning positions (2),
wherein a spinning position (2) is provided for producing fancy yarns (22) in a spinning
triangle (50) behind a drafting device (3) of the spinning position (2) for preparing
fibers of a roving (21), which is extracted from a roving bobbin (20) of the ring
spinning machine (1),
wherein the feeding speed of the fibers of the roving (21) in the drafting device
(3) is controllable,
characterized in that
underneath the roving bobbins (20) and above each drafting device (3) a support yarn
mount (30) for receiving at least one support yarn bobbin (31) per drafting device
(3) of a spinning position (2) is positioned, and
a support yarn guide (38, 60) for feeding at least two mutually distanced support
yarns (32), which are unwound parallel to each other from each support yarn bobbin
(31), in the region of a pair of rollers (8, 9) which are positioned in front of a
spinning triangle (50), wherein
the fibers prepared by the drafting device (3) are fed between the support yarns (32)
before they are twisted together in the spinning triangle (50).
2. The ring spinning machine (1) according to claim 1, characterized in that the feed rolls (8, 9) of the drafting device (3) and the support yarn guide (60)
positioned in the region of the spinning triangle (50) are used for feeding the support
yarns (32) which are distanced from each other.
3. The ring spinning machine (1) according to claim 2, characterized in that the support yarn guide (60) has an inner guide (63), which is used for deviating
the support yarns (32) before the spinning triangle (50).
4. The ring spinning machine (1) according to claim 3, characterized in that the inner guide (60) has a roller or a bracket or an eccentric or an element with
an E-shaped cross section as a guiding means for guiding the support yarns (60).
5. The ring spinning machine (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the support yarn mount (30) has a support cylinder (33), which is positioned along
the longitudinal direction (y) of the ring spinning machine (1) and which is rotatably
driven about its longitudinal axis, and which during the spinning process is interconnected
to at least one support yarn bobbin (31) of a spinning position (2).
6. The ring spinning machine (1) according to claim 5, characterized in that the support cylinder (33) is positioned opposite the support yarn bobbin (31) in
a way that the support cylinder (33) during the spinning process is interconnected
to a peripheral surface of the support yarn bobbin (31).
7. The ring spinning machine (1) according to claim 6, characterized in that for each support yarn bobbin (31) a lifting device (57) is provided, which is used
for temporarily interrupting the interconnection between the support yarn bobbin (31)
and the support cylinder (33).
8. The ring spinning machine (1) according to claim 7, characterized in that the lifting device (57) is rotatably positioned about the support cylinder (33) and
has a substantially crescent-shaped cross section.
9. The ring spinning machine (1) according to any of claims 5 to 8, characterized in that the support cylinder (33) consists of a plurality of segments (54), which are interconnected
to each other at their respective ends.
10. The ring spinning machine (1) according to claim 9, characterized in that the segments (54) of the support cylinder are interconnected to each other by means
of connection elements (55).
11. The ring spinning machine (1) according to claim 10, characterized in that the connection elements (55) are used for supporting the support cylinder (33) relative
to a support (56).
12. The ring spinning machine (1) according to any of claims 5 to 11, characterized in that the support yarn mount (30) has for each support yarn bobbin (31) two guide separators
(34) which are spaced a distance apart and which are substantially perpendicular to
a support cylinder (33), in a way that in-between each at least one support yarn bobbin
(31) may be positioned, which is at least temporarily interconnected to at least one
support cylinder (33) along a peripheral line.
13. The ring spinning machine (1) according to claim 12, characterized in that the guide separators (34) have a guide means (35) for a bearing shaft (36) of the
support yarn bobbin (31), such that the support yarn bobbin (31) during the spinning
operation is interconnected to a support cylinder (33) along a peripheral line.
14. The ring spinning machine (1) according to claim 13, characterized in that the guide means (35) is substantially radially positioned with respect to a support
cylinder (33).
15. The ring spinning machine (1) according to any of claims 5 to 14, characterized in that the support cylinder (33) is provided for driving support yarn bobbins (31) of a
plurality of spinning positions (2).
16. The ring spinning machine (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the support yarn guide (38) has a sensor for monitoring the presence of the support
yarns (32).
17. The ring spinning machine (1) according to claim 16, characterized in that the support yarn guide (38) has a device (43) for interrupting the feed of support
yarn (32).
18. The ring spinning machine (1) according to claim 16 or 17, characterized in that the support yarn guide (38) has a rocker (43), which is held in an equilibrium by
at least two support yarns (32), which, if one of the support yarns (32) is missing,
is deviated such that the feeding of the remaining support yarns (32) is interrupted.
19. The ring spinning machine (1) according to claim 18, characterized in that the rocker (43) of the support yarn guide has a centering element which holds the
rocker (43) in a centered position until reaching an adjustable deviation force.
20. The ring spinning machine (1) according to claim 19, characterized in that the centering element is a magnet or a spring.
1. Machine à filer à anneaux (1) dotée d'une pluralité de postes de filage (2) agencés
les uns à côté des autres, dans laquelle un poste de filage (2) est respectivement
prévu pour la production de fils fantaisie (22) dans un triangle de filage (50) derrière
un train étireur (3) du poste de filage (2) pour le traitement de fibres d'une mèche
(21) tirée par un rouleau de mèche (20) de la machine à filer à anneaux (1), dans
laquelle le train étireur (3) est pilotable dans la vitesse de livraison des fibres
de la mèche (21), caractérisée en ce qu'un dispositif de support de fil de support (30) pour la réception d'au moins une bobine
de fil de support (31) par train étireur (3) d'un poste de filage (2) est agencé en
dessous des rouleaux de mèche (20) et au-dessus de chaque train tireur (3), et d'une
conduite de fil de support (38, 60) pour l'alimentation d'au moins deux fils de support
(32) écartés l'un de l'autre, lesquels sont déroulés parallèlement l'un à l'autre
par bobine de fil de support (31), dans l'espace d'une paire de rouleaux (8, 9) agencés
devant un triangle de filage (50), dans laquelle les fibres traitées par le train
étireur (3) sont conduits entre les fils de support (32) avant que ceux-ci ne soient
torsadés dans le triangle de filage (50).
2. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 1, caractérisée en ce que les rouleaux de dévidage (8, 9) du train étireur (3) et la conduite de fil de support
(60) agencée dans l'espace du triangle de filage (50) servent à alimenter les fils
de support (32) écartés les uns des autres.
3. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 2, caractérisée en ce que la conduite de fil de support (60) présente une conduite interne (63) qui sert à
modifier la direction des fils de support (32) avant le triangle de filage (50).
4. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 3, caractérisée en ce que la conduite interne (60) présente un rouleau ou un étrier ou un excenter ou un élément
doté d'une section transversale en forme de « E » en tant qu'élément de guidage des
fils de support (60).
5. Machine à filer à anneaux (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que le dispositif de support de fil de support (30) présente un cylindre de support (33)
entraîné de manière rotative sur son axe longitudinal agencé dans une direction longitudinale
(y) de la machine à filer à anneaux (1), qui se trouve en liaison active avec au moins
une bobine de fil de support (31) d'un poste de filage (2) lors du processus de filage.
6. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 5, caractérisée en ce que le cylindre de support (33) est agencé face à la bobine de fil de support (31) de
telle sorte que le cylindre de support (33) se trouve en liaison active avec une surface
enveloppante de la bobine de fil de support (31) lors du processus de filage.
7. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 6, caractérisée en ce qu'un dispositif de levage (57) est prévu par bobine de fil de support (31), qui sert
à interrompre temporairement la liaison active entre la bobine de fil de support (31)
et le cylindre de support (33).
8. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 7, caractérisée en ce que le dispositif de levage (57) est agencé de manière rotative autour du cylindre de
support (33) et présente pour l'essentiel une section transversale en forme de faucille.
9. Machine à filer à anneaux (1) selon l'une des revendications 5 à 8, caractérisée en ce que le cylindre de support (33) est constitué de plusieurs segments (54) qui sont en
liaison active sur leurs extrémités, l'un avec l'autre.
10. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 9, caractérisée en ce que les segments (54) du cylindre de support sont en liaison active l'un avec l'autre
via des éléments de liaison (55).
11. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 10, caractérisée en ce que les éléments de liaison (55) servent au positionnement du cylindre de support (33)
face à un support (56).
12. Machine à filer à anneaux (1) selon l'une des revendications 5 à 11, caractérisée en ce que le dispositif de support de fil de support (30) présente, par bobine de fil de support
(31), deux séparateurs de guidage (34) écartés l'un de l'autre, qui sont agencés de
manière sensiblement verticale par rapport à un cylindre de support (33) de telle
sorte qu'au moins une bobine de fil de support (31) puisse être agencée entre chacun
d'entre eux, qui se trouve au moins temporairement en liaison active avec au moins
un cylindre de support (33) le long d'une ligne d'enveloppage.
13. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 12, caractérisée en ce que les séparateurs de guidage (34) présentent un élément de guidage (35) pour un arbre
de palier (36) de la bobine de fil de support (31), de telle sorte que la bobine de
fil de support (31) se trouve en liaison active avec un cylindre de support (33) le
long d'une ligne d'enveloppage lors de l'opération de filature.
14. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 13, caractérisée en ce que l'élément de guidage (35) soit agencé de manière sensiblement radiale par rapport
à un cylindre de support (33).
15. Machine à filer à anneaux (1) selon l'une quelconque des revendications 5 à 14, caractérisée en ce que le cylindre de support (33) sert à entraîner les bobines de fil de support (31) de
plusieurs postes de filage (2).
16. Machine à filer à anneaux (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la conduite de fil de support (38) présente un capteur pour surveiller la présence
des fils de support (32).
17. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 16, caractérisée en ce que la conduite de fil de support (38) présente un dispositif (43) pour interrompre l'alimentation
en fil de support (32).
18. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 16 ou 17, caractérisée en ce que la conduite de fil de support (38) présente une bascule (43) tenue en équilibre par
au moins deux fils de support (32), qui en cas de défaillance d'un des fils de support
(32) est inclinée de telle sorte que l'alimentation des fils de support (32) restants
est interrompu.
19. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 18, caractérisée en ce que la bascule (43) de la conduite de fil de support présente un élément de centrage,
qui maintient la bascule (43) dans une position médiane jusqu'à atteindre une force
de déviation réglable.
20. Machine à filer à anneaux (1) selon la revendication 19, caractérisée en ce que l'élément de centrage est un aimant ou un ressort.