[0001] Die Erfindung betrifft ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO bzw. BtE, Behind-the-Ear)
mit Steckverbinder für einen Schallschlauch oder Hörerschlauch.
[0002] Ein Hörgerät dient der Versorgung einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen,
die zur Kompensation bzw. Therapie der jeweiligen Hörschädigung verarbeitet und verstärkt
sind. Es besteht prinzipiell aus einem oder mehreren Eingangswandlern, aus einer Signalverarbeitungseinrichtung,
einer Verstärkungseinrichtung, und aus einem Ausgangswandler. Der Eingangswandler
ist in der Regel ein Schallempfänger, z.B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer
Empfänger, z.B. eine Induktionsspule. Der Ausgangssignalerzeuger ist in der Regel
als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer
Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Er wird auch als Hörer oder Receiver
bezeichnet. Der Ausgangssignalerzeuger erzeugt Ausgangssignale, die zum Gehör des
Patienten geleitet werden und beim Patienten eine Hörwahrnehmung erzeugen sollen.
Der Verstärker ist in der Regel in die Signalverarbeitungseinrichtung integriert.
Die Stromversorgung des Hörgeräts erfolgt durch eine ins Hörgerätegehäuse integrierte
Batterie. Die wesentlichen Komponenten eines Hörgeräts sind in der Regel auf einer
gedruckten Leiterplatine als Schaltungsträger angeordnet bzw. damit verbunden.
[0003] Hörgeräte sind in verschiedenen grundlegenden Gehäuse-Konfigurationen bekannt. Bei
IdO-Hörgeräten (In-dem-Ohr, Inthe-Ear) wird ein Gehäuse, das sämtliche funktionalen
Komponenten einschließlich Mikrofon und Receiver enthält, größtenteils im Gehörgang
getragen. CIC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind den IdO-Hörgeräten ähnlich, werden
jedoch vollständig im Gehörgang getragen. Bei BTE-Hörgeräte (Hinter-dem-Ohr, Behind-the-Ear)
wird ein Gehäuse mit Komponenten wie Batterie und Signalverarbeitungseinrichtung hinter
dem Ohr getragen und ein flexibler Schallschlauch, auch als Tube bezeichnet, leitet
die akustischen Ausgangssignale eines Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang. RiC-BtE-Hörgeräte
(Receiverin-Canal Behind-the-Ear) gleichen den BtE-Hörgeräten, jedoch wird der Receiver
im Gehörgang getragen und der flexible Hörerschlauch leitet anstelle akustischer Signale
elektrische Signale zum Receiver, welcher vorne am Hörerschlauch angebracht ist. Allen
Gehäuse-Konfigurationen ist gemein, dass möglichst kleine Gehäuse angestrebt werden,
um den Tragekomfort zu erhöhen und die Sichtbarkeit des Hörgeräts aus kosmetischen
Gründen zu reduzieren.
[0004] RiC-BtE-Hörgeräte können mit mehreren Mikrofonen ausgestattet sein, um eine räumliche
Auflösung des durch die Mikrofone aufgenommenen Umgebungsschalls zu ermöglichen. Man
spricht von Direktionalität (Directionality). Um Direktionalität zu ermöglichen, sind
die mehreren Mikrofone räumlich getrennt voneinander angeordnet. Es liegt auf der
Hand, dass die räumliche Anordnung der Mikrofone zueinander und zum Ohr des Hörgeräteträgers
und im Raum Einfluss auf die räumliche Auflösung hat.
[0005] RiC-BtE-Hörgeräte umfassen ein hinter dem Ohr bzw. der Ohrmuschel des Hörgeräteträgers
zu tragendes Gehäuse sowie einen im Gehörgang (Canal) zu tragenden Receiver. Gehäuse
und Receiver sind durch einen Hörerschlauch (Tube) miteinander verbunden, welcher
unter anderem eine elektrische Leitung umfasst, mittels derer elektrische Ausgangssignale
des Gehäuses zum Receiver geleitet werden. Gehäuse und Hörerschlauch sind in der Regel
lösbar miteinander verbunden, z.B. mittels einer Steckverbindung.
[0006] In
Figur 1 ist ein
herkömmliches RiC-BtE-Hörgerät nach dem vorangehend geschilderten Stand der Technik dargestellt, allerdings ohne
Receiver. Es umfasst ein hinter der Ohrmuschel eines Hörgeräteträgers zu tragendes
Gehäuse 1. In dem Gehäuse sind neben weiteren, nicht dargestellten elektronischen
Komponenten zwei Mikrofone 2 angeordnet. Eines der Mikrofone 2 ist an einer weiter
vorne liegenden Position angeordnet und wird daher auch als Front-Microphone FM bezeichnet,
das andere Mikrofon 2 ist an einer weiter hinten liegenden Position angeordnet und
wird daher auch als Rear-Microphon RM bezeichnet.
[0007] Zur elektrischen Verbindung mit einem Receiver umfasst das Gehäuse eine Buchse 3.
Die Buchse 3 ist Teil eines Steckverbinders, mittels dem ein Hörerschlauch 5 über
den Konnektor 4 lösbar mit den elektronischen Komponenten des Gehäuses 1 verbunden
werden kann. Der Steckverbinder ist an der vorne liegenden Stirnseite des länglichen
Gehäuses 1 angeordnet. Diese Stirnseite des Gehäuses 1 ragt, wenn das Gehäuse bestimmungsgemäß
hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers getragen wird, zum oberen vorderen Rand der
Ohrmuschel hin und eventuell auch über diese hinaus, kann also von vorne und eventuell
auch von der Seite sichtbar sein. Am nicht dargestellten anderen Ende des Hörerschlauchs
5 ist ein ebenfalls nicht dargestellter Receiver angebracht, der im Gehörgang des
Hörgeräteträgers angeordnet getragen wird.
[0008] Nachteilig an dem vorangehend beschriebenen vorbekannten RiC-BtE-Hörgerät ist unter
anderem, dass der Konnektor 4 aufgrund seiner exponierten Position vorne am Gehäuse
1 und auch aufgrund seiner Größe sehr auffällig und unter ästhetischen und kosmetischen
Gesichtspunkten optisch wenig gefällig wirkt. Nachteilig ist zudem, dass die Mikrofone
2, die hinter dem Konnektor 4 angeordnet sind, beide so weit hinten am Gehäuse 1 angeordnet
sind, dass sie eventuell teilweise vom Ohr bzw. der Ohrmuschel des Hörgeräteträgers
überdeckt werden können, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale behindert.
Nachteilig ist außerdem, dass die Mikrofone 2 der Kontur der Ohrmuschel folgend in
unterschiedlicher Höhe angeordnet sind, und zwar das hintere Mikrofon 2 unterhalb
des vorderen Mikrofons 2, wohingegen eine Anordnung auf gleicher Höhe für die Direktionalität
bzw. den Direktionalitäts-Index günstiger wäre.
[0009] Aus der Druckschrift
US 5,987,146 A ist ein Hörinstrument mit einem außerhalb eines Gehörgangs zu tragenden Gehäuse und
mit mehreren in den Gehörgang führenden Schläuchen bekannt. Am gehörgangseitigen Ende
eines der Schläuche ist ein Receiver angeordnet, am gehörgangseitigen Ende eines weiteren
der Schläuche kann ein Mikrofon angeordnet sein. Die Schläuche sind an der Frontseite
des Hörinstruments mit diesem verbunden und so bemessen, dass der Gehörgang nicht
vollständig versperrt wird (open fit), damit Umgebungsgeräusche an den Schläuchen
vorbei in das Gehör gelangen können.
[0010] Aus der Druckschrift
US 2008/0273733 A1 ist ein RiC-BtE-Hörgerät bekannt, bei dem ein Stecker für den Hörerschlauch an der
Frontseite des Hörgerätegehäuses angeordnet ist und ein Mikrofon gegenüber dem Stecker
zurückversetzt an der zur Frontseite hin geneigten Oberseite des Hörgerätegehäuses.
Ein ähnliches Hörgerät ist auch aus der Druckschrift
WO 2008/095489 A1 bekannt.
[0011] Aus der Druckschrift
US 7,027,608 B2 ist ein HdO-Hörgerät mit einem vorgeformten Schallschlauch bekannt, das in den Gehörgang
führt und diesen nicht vollständig versperrt. Der Schallschlauch ist mit einem Stecker
an der Frontseite des Hörgerätegehäuses verbunden. Ebenfalls an der Frontseite des
Hörgerätegehäuses ist ein Mikrofon angeordnet.
[0012] Aus der Druckschrift
US 7,110,562 B1 ist ein RiC-BtE-Hörgerät bekannt, bei dem ebenfalls ein Mikrofon sowie ein Stecker
für den Hörerschlauch an der Frontseite des Hörgerätegehäuses angeordnet sind.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein unter ästhetischen Gesichtspunkten gefälliges
HdO-Hörgerät mit kleiner vorderer Stirnseite und verbesserten akustischen Eigenschaften
anzugeben.
[0014] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Hörgerät mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0015] Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung umfasst ein Hörgerät ein hinter dem Ohr eines
Hörgeräteträgers zu tragendes Gehäuse, in dem ein Steckverbinder zur Verbindung mit
einem Hörerschlauch oder Schallschlauch angeordnet ist, wobei der Steckverbinder an
einer Seitenwand des Gehäuses angeordnet ist.
[0016] Die seitliche Anordnung des Steckverbinders rückt ihn von der exponierten Position
an der vorderen Stirnseite des Gehäuses weg. Dadurch kann die bei hinter dem Ohr getragenem
Gehäuse in der Regel zumindest von vorne sichtbare vordere Stirnseite des Gehäuses
kleiner gemacht werden, außerdem kann sie wegen des Wegfalls des Steckverbinders freier
und optisch gefälliger gestaltet werden. Zudem bewirkt eine kleinere Stirnseite eine
geringere Dämpfung akustischer Signale, die von vorne auf das am Ohr getragene Hörgerät
auftreffen.
[0017] Vorangehend und nachfolgend werden die Begriffe "vorne", "hinten", "oben" und "unten"
jeweils ausgehend von dem hinter dem Ohr getragenen Hörgeräte-Gehäuse verstanden.
Damit bezeichnet "vorne" eine Ausrichtung in Blickrichtung des Hörgeräteträgers und
"unten" eine Ausrichtung in vertikaler Richtung nach unten und damit von oben kommend
hin zum Ohr des Hörgeräteträgers.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Steckverbinder an einer, wenn das
Gehäuse hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers getragen wird, zum Ohr hin gerichteten,
unten liegenden Seitenwand des Gehäuses angeordnet, bei Hörgeräten auch als Boden
bzw. "Bottom Surface" bezeichnet. Die zum Ohr hin gerichtete Seite ist vor Blicken
geschützt, was diese Positionierung des Steckverbinders unauffälliger macht. Zudem
ist sie auch nicht direkt und ungeschützt exponiert für möglicherweise schädigende
Umgebungseinflüsse, wie Feuchtigkeit oder Schmutz, was die Positionierung auch unanfälliger
gegen Störeinflüsse macht.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Gehäuse des Hörgeräts eine längliche
Form auf, und der Steckverbinder ist an einer länglichen Seitenwand des Gehäuses angeordnet.
Die längliche Seitenwand bietet eine im Vergleich zu den Stirnflächen verhältnismäßig
große Fläche, die zur Positionierung des Steckverbinders genutzt werden kann. Damit
ist eine größere Gestaltungsfreiheit hinsichtlich des Steckverbinders und seiner Verriegelungsmechanismen
gewährleistet. Die größere Gestaltungsfreiheit kann beispielsweise auch dazu genutzt
werden, eine Abdichtung des Steckers zum Gehäuse vorzusehen, was die Robustheit des
Gesamtsystems zusätzlich verbessert.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Hörgerät ein Mikrofon, das mit
einer Mikrofon-Öffnung verbunden ist. Die Mikrofon-Öffnung ist an einer Mikrofon-Position
im Bereich einer vorderen Stirnseite des Gehäuses angeordnet.
[0021] Durch die seitliche Anordnung des Steckverbinders wird an der vorderen Stirnseite
des Gehäuses Raum frei und gewährleistet so eine größere Gestaltungsfreiheit. Diese
wird dazu genutzt, die vordere Mikrofon-Position an der vorderen Stirnseite vorzusehen.
Die vordere Mikrofon-Position rückt damit zum einen weiter von einer eventuell von
der Ohrmuschel überdeckten Position weg, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale
begünstigt.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Hörgerät mindestens
zwei Mikrofone, die jeweils mit einer Mikrofon-Öffnung verbunden sind. Die die Mikrofon-Öffnungen
sind an räumlich voneinander getrennten Mikrofon-Positionen angeordnet, wobei eine
der Mikrofon-Positionen im Bereich einer vorderen Stirnseite des Gehäuses angeordnet
ist.
[0023] Durch die seitliche Anordnung des Steckverbinders wird an der vorderen Stirnseite
des Gehäuses Raum frei und gewährleistet so eine größere Gestaltungsfreiheit. Diese
wird dazu genutzt, die vordere Mikrofon-Position an der vorderen Stirnseite vorzusehen.
Die vordere Mikrofon-Position rückt damit zum einen weiter von einer eventuell von
der Ohrmuschel überdeckten Position weg, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale
begünstigt. Zum anderen kann mit weiter vorne angeordneter vorderer Mikrofon-Position
auch die hintere Mikrofon-Position weiter nach vorne gerückt werden. Beide Mikrofon-Positionen
liegen damit eher über dem Ohr als hinter dem Ohr und können mindestens annährend
auf gleicher Höhe, auf einer bei aufrechtem Kopf des Hörgeräte-Trägers horizontalen
Linie angeordnet werden. Die horizontale Anordnung auf gleicher Höhe begünstigt die
räumliche Auflösung des aufgenommenen Umgebungsschalls (Direktionalität) durch die
Signalverarbeitung des Hörgeräts.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des vorangehend beschriebenen Hörgeräts mit
länglichem Gehäuse sind mindestens zwei Mikrofone umfasst, die jeweils mit einer Mikrofon-Öffnung
verbunden sind, wobei die Mikrofon-Öffnungen an räumlich voneinander getrennten Mikrofon-Positionen
angeordnet sind. Eine der Mikrofon-Positionen ist in einer länglichen Seitenwand des
Gehäuses angeordnet, und eine weitere Mikrofon-Position ist in einer Stirnseite des
Gehäuses angeordnet. Dadurch wird der freie Raum an der vorderen Stirnseite des Gehäuses
Raum genutzt, um die vordere Mikrofon-Position an der vorderen Stirnseite vorzusehen.
Die Anordnung eines weiteren Mikrofons in einer der länglichen Seitenwände, und zwar
vorzugsweise der bei am Ohr getragenen Hörgerät nach oben vom Ohr weg orientierten
Seitenwand, ergibt eine möglichst wenig von der Ohrmuschel überdeckte Position der
Mikrofone annährend horizontal auf gleicher Höhe. Die horizontale Anordnung begünstigt
die räumliche Auflösung des aufgenommenen Umgebungsschalls (Direktionalität) durch
die Signalverarbeitung des Hörgeräts.
[0025] Es ist ersichtlich, dass die beschriebene Anordnung eines entsprechend flach bzw.
mit geringem Querschnitt ausgeführten Steckverbinders dazu genutzt werden kann, das
Gehäuse des Hörgeräts insgesamt flacher oder weniger flächig auszuführen, um den Tragekomfort
zu erhöhen und eine ästhetisch ansprechendere Gestaltung zu erreichen. Insbesondere
kann auch die von vorne eher sichtbare vordere Stirnseite des Gehäuses flacher oder
weniger flächig ausgeführt werden.
[0026] Weiter vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden Figuren samt
Beschreibung. Es zeigen:
- Fig. 2
- Hörgerät mit seitlichem Steckverbinder und Mikrofon an der vorderen Stirnseite in
Seitenansicht,
- Fig. 3
- Hörgerät mit seitlichem Steckverbinder und Mikrofon an der vorderen Stirnseite in
Frontansicht,
- Fig. 4
- Steckverbinder, Hörerschlauch und Hörgerätegehäuse und
- Fig. 5
- schematische Darstellung der Mikrofon-Achsen am Ohr eines Hörgeräteträgers.
[0027] In
Figur 2 ist ein RiC-BtE-Hörgerät mit seitlichem Steckverbinder 23 und Mikrofon 22 an der
vorderen Stirnseite in Seitenansicht schematisch dargestellt. Das Hörgerät umfasst
ein hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers zu tragendes Gehäuse 21. Das Gehäuse 21
ist in für HdO-Hörgeräte üblicher Weise länglich gestaltet, so dass es eine verhältnismäßig
kleine frontseitige, vordere Stirnseite, eine oder mehrere längliche Seitenwände,
und eine im Vergleich zur frontseitigen Stirnfläche etwas größere rückseitige Stirnseite
aufweist.
[0028] In dem Gehäuse sind neben weiteren üblicherweise erforderlichen Komponenten Mikrofone
22 und ein Steckverbinder 23 zur Verbindung mit einem Hörerschlauch 25 angeordnet.
Der Steckverbinder 23 ist als Buchse ausgeführt. Der Hörerschlauch 25 weist einen
Konnektor 24 auf, der einen Steckverbinder umfasst. Der Konnektor 24 ist in eine seitlich
am Gehäuse 21 vorgesehene Konnektor-Aufnahme 29 eingelegt. Dabei ist der Steckverbinder
des Konnektors 24 in die Buchse des Steckverbinders 23 eingesteckt. Dadurch wird mittels
der im Hörerschlauch 25 verlaufenden elektrischen Leitung 26 ein am nicht dargestellten
Ende des Hörerschlauchs 25 angeordneter, ebenfalls nicht dargestellter Receiver elektrisch
verbunden.
[0029] Durch die seitliche Anordnung des Steckverbinders 23 kann der Hörerschlauch 25 samt
Konnektor 24 ebenfalls seitlich am Gehäuse 21 angeordnet werden. Zu diesem Zweck ist
der Konnektor 24 flach ausgeführt. Durch diese Anordnung überdeckt der Konnektor 24
nicht die vordere Stirnseite des Gehäuses 21. Die vordere Stirnseite kann daher anderweitig
genutzt werden und es ist dort die vordere Mikrofon-Position 27 angeordnet. An der
vorderen Mikrofon-Position 27 befindet sich eine nicht dargestellte Mikrofon-Öffnung
im Gehäuse 21, mit der eines der Mikrofone 22 verbunden ist. Das Mikrofon 22 kann
beispielsweise direkt hinter der Mikrofon-Öffnung angeordnet sein, oder es kann durch
einen Schallkanal mit der Mikrofon-Öffnung verbunden sein. Die vordere Mikrofon-Position
27 befindet sich damit im Vergleich zu einem herkömmlichen RiC-BtE-Hörgerät mit vorne
stirnseitig angeordneten Hörerschlauch-Konnektor insgesamt weiter vorne am Hörgerät.
Damit ist auch die hintere Mikrofon-Position 28, die Zwecks räumlicher Auflösung der
Schalldetektion räumlich getrennt von der vorderen angeordnet sein muss, am Hörgerät
insgesamt weiter nach vorne gerückt.
[0030] Vorangehend und nachfolgend sind als Ausführungsbeispiele jeweils RiC-BtE-Hörgeräte
beschrieben, bei denen ein Hörerschlauch einen im Gehörgang eines Hörgeräteträgers
positionierten Receiver verbindet. Stattdessen wären jeweils auch BtE-Hörgeräte denkbar,
bei denen der Receiver im Gehäuse des Hörgeräts sitzt und ein Schallschlauch in den
Gehörgang des Hörgeräteträgers führt. Der jeweilige Steckverbinder zur Anbindung des
Schallschlauchs wäre statt des jeweiligen Hörerschlauch-Steckverbinders ebenfalls
an der unten liegenden Seitenwand des jeweiligen Gehäuses angeordnet und es würden
dieselben Vorteile erzielt. Insbesondere würde jeweils die gewonnene freie Fläche
im Bereich der vorderen Stirnseite des Gehäuses für eine der Mikrofon-Positionen genutzt
werden.
[0031] In
Figur 3 ist ein Hörgerät mit seitlichem Steckverbinder und Mikrofon an der vorderen Stirnseite
in Frontansicht schematisch dargestellt. Im Gehäuse 31 sind an der vorderen Mikrofon-Position
37 Mikrofon-Öffnungen 38 vorgesehen, mit denen das zugehörige nicht dargestellte Mikrofon
verbunden ist. Die vordere Mikrofon-Position 37 befindet sich erkennbar an der vorderen
Stirnseite des Gehäuses 31. Die hintere Mikrofon-Position samt Mikrofon-Öffnungen
ist in der gewählten Ansicht nicht erkennbar.
[0032] An der unteren Seite des Gehäuses 31 befindet sich eine Konnektor-Aufnahme 39, in
die der Hörerschlauch 35 hinein geführt ist. Der Konnektor des Hörerschlauchs 35 sowie
die Steckverbindung zwischen Hörerschlauch 35 und Gehäuse 31 sind in der gewählten
Ansicht nicht erkennbar.
[0033] Es ist ersichtlich, dass eine derartige Anordnung eines entsprechend flach bzw. mit
geringem Querschnitt ausgeführten Hörerschlauch-Konnektors dazu genutzt werden kann,
das Gehäuse 31 des Hörgeräts insgesamt flacher oder weniger flächig auszuführen, um
den Tragekomfort zu erhöhen und eine ästhetisch ansprechendere Gestaltung zu erreichen.
Insbesondere kann die von vorne eher sichtbare Stirnseite flacher oder weniger flächig
ausgeführt werden.
[0034] In
Figur 4 ist ein Steckverbinder 23 zwischen Hörerschlauch 45 und dem nicht dargestellten Hörgerätegehäuse
schematisch dargestellt, der wie vorangehend beschrieben seitlich an einem Hörgerätegehäuse
angeordnet verwendet werden könnte. Durch den Hörerschlauch 45 verläuft eine elektrische
Leitung 46, mittels derer ein am nicht dargestellten Ende des Hörerschlauchs 45 angeordneter
ebenfalls nicht dargestellter Receiver verbunden wird. Der Konnektor 44 des Hörerschlauchs
45 weist eine Buchse 42 auf.
[0035] In die Buchse 42 kann eine am Hörgerätegehäuse vorgesehener Stecker 43 eingesteckt
werden. Der Stecker 43 ist Teil des Steckverbinders 23 und an einem Schaltungsträger
40 angeordnet. Eine Durchkontaktierung 41 verläuft durch den Schaltungsträger 40 hindurch
und verbindet den Stecker 43 mit nicht dargestellten elektronischen Komponenten des
Hörgeräts, z.B. einem Ausgangsverstärker.
[0036] Es ist ersichtlich, dass der Konnektor 44 von unten in den Steckverbinder 23 eingesteckt
wird.
[0037] In
Figur 5 ist eine schematische Darstellung der Mikrofon-Achsen am Ohr eines Hörgeräteträgers
wiedergegeben. Das Hörgerät 51 ist lediglich als Kontur skizziert, um daran die möglichen
Mikrofon-Positionen 27, 28, FM, RM erläutern zu können. Vom Ohr des Hörgeräteträgers
ist lediglich die Kontur der Ohrmuschel 52 angedeutet, die aber weder maßstabsgetreu
noch in der Orientierung zum Gehäuse 51 korrekt wiedergegeben zu sein braucht.
[0038] Die Mikrofon-Positionen FM bzw. RM bezeichnen die bei einem herkömmlichen RiC-BtE-Hörgerät
üblichen Positionen. Die vordere Mikrofon-Position FM (Front Microphone) ist an der
oberen Seite des Gehäuses 51 angeordnet und bildet mit der weiter unten liegenden
hinteren Mikrofon-Position RM (Rear Microphone) eine nach hinten abfallende Linie
- wie in der Abbildung eingezeichnet. Die nach hinten abfallende Linie ergibt sich
zwangsweise, da die Mikrofon-Positionen räumlich getrennt angeordnet sein müssen,
um Direktionalität überhaupt zu ermöglichen, und da anderseits da Gehäuse von der
vordere Mikrofon-Position FM zur hinteren RM der Kontur der Ohrmuschel 52 folgend
nach hinten abfällt. Die unterschiedlich hohe räumliche Anordnung der Mikrofon-Positionen
FM und RM ist hinsichtlich der Direktionalität weniger günstig als eine gleich hohe
Anordnung. Zudem ist erkennbar, dass beide Mikrofon-Positionen FM und RM von der Ohrmuschel
52 mindestens teilweise überdeckt sind, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale
erschwert. Die vordere Mikrofon-Position FM (und damit auch die hintere) weiter nach
vorne zu rücken ist jedoch nicht möglich, da die vordere Stirnseite des Gehäuses 51
bei einem herkömmlichen RiC-BtE-Hörgerät vom nicht dargestellten Hörerschlauch-Konnektor
eingenommen wird.
[0039] Im Gegensatz dazu ermöglicht es eine erfindungsgemäße Anordnung des Hörerschlauch-Konnektors
an der seitlichen Wand des Gehäuses 51, die vordere Stirnseite bzw. den vorderen Stirnseitenbereich
anderweitig zu nutzen. Erfindungsgemäß wird die derart geschaffene freie vordere Stirnseite
dazu genutzt, dort die vordere Mikrofon-Position 27 anzuordnen. Die vordere Mikrofon-Position
27 ist damit, im Vergleich zur herkömmlichen vorderen Mikrofon-Position FM, weiter
vorne am Gehäuse 51 angeordnet. Entsprechend ist auch die hintere Mikrofon-Position
28 weiter vorne angeordnet. Die beiden Mikrofon-Positionen 27 und 28 bilden damit
eine zumindest nährungsweise horizontale Linie - wie in der Abbildung eingezeichnet.
Die zumindest näherungsweise gleich hohe räumliche Anordnung der Mikrofon-Positionen
27 und 28 ist hinsichtlich der Direktionalität besonders günstig. Zudem ist erkennbar,
dass zumindest die vordere Mikrofon-Position 27 vergleichsweise weniger stark von
der Ohrmuschel 52 überdeckt ist, was die Aufnahme akustischer Umgebungssignale begünstigt.
[0040] Ein Grundgedanke der Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Aufgabe der
Erfindung besteht darin, ein unter ästhetischen Gesichtspunkten gefälliges HdO-Hörgerät
mit kleiner Frontfläche und verbesserten akustischen Eigenschaften anzugeben. Dazu
wird ein Hörgerät vorgeschlagen mit einem hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers zu
tragenden Gehäuse 21,31, das einen Steckverbinder 23,43 zur Verbindung mit einem Hörerschlauch
25,35,45 oder Schallschlauch aufweist. Der Steckverbinder 23,43 ist an einer Seitenwand
des Gehäuses 21,31 angeordnet. Die seitliche Anordnung des Steckverbinders rückt ihn
von der exponierten Position an der vorderen Stirnseite des Gehäuses weg. Dadurch
kann die bei hinter dem Ohr getragenem Gehäuse in der Regel zumindest von vorne sichtbare
vordere Stirnseite des Gehäuses kleiner gemacht werden. Eine besonders vorteilhafte
Weiterbildung sieht mindestens zwei Mikrofone 22 vor, wobei eine der Mikrofon-Positionen
27 im Bereich der vorderen Stirnseite des Gehäuses 21,31 angeordnet ist. Die vordere
Mikrofon-Position rückt damit zum einen weiter von einer eventuell von der Ohrmuschel
überdeckten Position weg, zum anderen kann mit weiter vorne angeordneter vorderer
Mikrofon-Position auch die hintere Mikrofon-Position weiter nach vorne gerückt werden.
Die Mikrofon-Positionen liegen damit annährend horizontal, was die räumliche Auflösung
des aufgenommenen Umgebungsschalls Direktionalität durch die Signalverarbeitung des
Hörgeräts begünstigt.
1. Hörgerät, umfassend ein hinter dem Ohr eines Hörgeräteträgers zu tragendes Gehäuse
(21, 31), das einen Steckverbinder (23, 43) zur Verbindung mit einem Hörerschlauch
(25, 35, 45) mittels eines Konnektors (24, 44) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Konnektor (24, 44), der Teil des Hörerschlauchs (25, 35, 45) ist und einen Steckverbinder
umfasst, an einer Seitenwand des Gehäuses (21,31) angeordnet und in eine seitlich
am Gehäuse angeordnete Konnektor-Aufnahme (29, 39) eingelegt ist,
- dass der Steckverbinder (23, 43) des Gehäuses (21, 31) als Buchse ausgeführt ist,
- dass der Steckverbinder des Konnektors (24, 44) in den Steckverbinder (23, 43) des Gehäuses
(21, 31) eingesteckt ist, und
- dass ein Mikrofon (22) umfasst ist, das mit einer Mikrofon-Öffnung (38) verbunden ist,
die an einer Mikrofon-Position (27) im Bereich einer vorderen Stirnseite des Gehäuses
(21,31) angeordnet ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1,
wobei der Steckverbinder (23, 43) an einer, wenn das Gehäuse (21, 31) hinter dem Ohr
eines Hörgeräteträgers getragen wird, zum Ohr hin gerichteten Seitenwand des Gehäuses
(21, 31) angeordnet ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das Gehäuse (21, 31) eine längliche Form aufweist, und der Steckverbinder (23,
43) an einer länglichen Seitenwand des Gehäuses (21, 31) angeordnet ist.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei das Hörgerät mindestens zwei Mikrofone (22) umfasst, die jeweils mit einer Mikrofon-Öffnung
(38) verbunden sind, wobei die Mikrofon-Öffnungen (38) an räumlich voneinander getrennten
Mikrofon-Positionen (27, 28) angeordnet sind, und eine der Mikrofon-Positionen (27)
im Bereich einer vorderen Stirnseite des Gehäuses (21, 31) angeordnet ist.
5. Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Hörgerät mindestens zwei Mikrofone (22) umfasst, die jeweils mit einer Mikrofon-Öffnung
(38) verbunden sind, wobei die Mikrofon-Öffnungen (38) an räumlich voneinander getrennten
Mikrofon-Positionen (27, 28) angeordnet sind, und eine der Mikrofon-Positionen (28)
in einer länglichen Seitenwand des Gehäuses (21, 31) angeordnet ist, und eine weitere
Mikrofon-Position (27) in der vorderen Stirnseite des Gehäuses (21, 31) angeordnet
ist.
1. Hearing device, comprising a housing (21, 31) which is to be worn behind the ear of
a wearer of the hearing device and which has a plug connector (23, 43) for connection
to a receiver tube (25, 35, 45) by means of a connector (24, 44),
characterized
- in that the connector (24, 44), which is part of the receiver tube (25, 35, 45) and comprises
a plug connector, is arranged on a side wall of the housing (21, 31) and is inserted
into a connector receptacle (29, 39) which is arranged laterally on the housing,
- in that the plug connector (23, 43) of the housing (21, 31) is designed as a socket,
- in that the plug connector of the connector (24, 44) is plugged into the plug connector (23,
43) of the housing (21, 31), and
- in that a microphone (22) is included, which microphone is connected to a microphone opening
(38) which is arranged in a microphone position (27) in the region of a front end
side of the housing (21, 31).
2. Hearing device according to Claim 1, wherein the plug connector (23, 43) is arranged
on a side wall of the housing (21, 31) which is directed towards the ear when the
housing (21, 31) is worn behind the ear of a wearer of the hearing device.
3. Hearing device according to Claim 1 or 2, wherein the housing (21, 31) has an elongate
shape, and the plug connector (23, 43) is arranged on an elongate side wall of the
housing (21, 31).
4. Hearing device according to one of Claims 1 to 3, wherein the hearing device comprises
at least two microphones (22) which are each connected to a microphone opening (38),
wherein the microphone openings (38) are arranged in microphone positions (27, 28)
which are physically separated from one another, and one of the microphone positions
(27) is arranged in the region of a front end side of the housing (21, 31).
5. Hearing device according to one of the preceding claims, wherein the hearing device
comprises at least two microphones (22) which are each connected to a microphone opening
(38), wherein the microphone openings (38) are arranged in microphone positions (27,
28) which are physically separated from one another, and one of the microphone positions
(28) is arranged in an elongate side wall of the housing (21, 31), and a further microphone
position (27) is arranged in the front end side of the housing (21, 31).
1. Appareil auditif, comprenant un boîtier (21, 31) à porter derrière l'oreille d'un
porteur d'appareil auditif, lequel possède un élément de liaison enfichable (23, 43)
servant à la liaison avec un tube d'écouteur (25, 35, 45) au moyen d'un connecteur
(24, 44),
caractérisé en ce
- que le connecteur (24, 44), qui fait partie du tube d'écouteur (25, 35, 45) et qui comporte
un élément de liaison enfichable, est disposé sur une paroi latérale du boîtier (21,
31) et est inséré dans un logement de connecteur (29, 39) disposé latéralement sur
le boîtier,
- que l'élément de liaison enfichable (23, 43) du boîtier (21, 31) est réalisé sous la
forme d'une douille,
- que l'élément de liaison enfichable du connecteur (24, 44) est inséré dans l'élément
de liaison enfichable (23, 43) du boîtier (21, 31), et
- qu'un microphone (22) est inclus, lequel est relié à une ouverture de microphone (38)
qui est disposée au niveau d'une position de microphone (27) dans la zone d'un côté
frontal avant du boîtier (21, 31).
2. Appareil auditif selon la revendication 1, l'élément de liaison enfichable (23, 43)
étant disposé sur une paroi latérale du boîtier (21, 31) orientée en direction de
l'oreille lorsque le boîtier (21, 31) est porté derrière l'oreille d'un porteur d'appareil
auditif.
3. Appareil auditif selon la revendication 1 ou 2, le boîtier (21, 31) présentant une
forme allongée et l'élément de liaison enfichable (23, 43) étant disposé sur une paroi
latérale longitudinale du boîtier (21, 31).
4. Appareil auditif selon l'une des revendications 1 à 3, l'appareil auditif comportant
au moins deux microphones (22) qui sont respectivement reliés à une ouverture de microphone
(38), les ouvertures de microphone (38) étant disposées à des positions de microphone
(27, 28) séparées l'une de l'autre dans l'espace, et l'une des positions de microphone
(27) étant disposée dans la zone d'un côté frontal avant du boîtier (21, 31).
5. Appareil auditif selon l'une des revendications précédentes, l'appareil auditif comportant
au moins deux microphones (22) qui sont respectivement reliés à une ouverture de microphone
(38), les ouvertures de microphone (38) étant disposées à des positions de microphone
(27, 28) séparées l'une de l'autre dans l'espace, et l'une des positions de microphone
(28) étant disposée dans une paroi latérale longitudinale du boîtier (21, 31) et une
position de microphone (27) supplémentaire étant disposée dans le côté frontal avant
du boîtier (21, 31).