[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zylinder/Kolben-Aggregat, insbesondere für
eine Stütze, welches einen Hydraulikzylinder mit einem Zylinderraum und einem darin
längs beweglichen Kolben aufweist, wobei der Kolben eine Kolbenstange trägt, die zumindest
abschnittsweise hohl ausgeführt ist.
[0002] Ein solches Zylinder/Kolben-Aggregat ist aus der Schrift
DE 20 2014 000 335 U1 bekannt. Durch die zumindest abschnittsweise hohle Kolbenstange kann eine elektrische
Signalleitung geführt werden, über die ein in der Kolbenstange integrierter Kraftsensor
ausgelesen werden kann. Die elektrische Signalleitung ist als Spiralkabel ausgebildet
und führt von der Kolbenstange durch eine Öffnung im Kolben in den mit Hydraulikmittel
gefüllten Zylinderraum und durch diesen hindurch bis zu dem Kolben abgewandten Ende
des Hydraulikzylinders, wo die Signalleitung über eine elektrische Durchführung aus
dem Zylinder/Kolben-Aggregat austritt und von dort zu einer Auswertungseinrichtung
führt.
[0003] Das Signalkabel durch den Zylinderraum zu führen birgt gewisse Nachteile im Hinblick
auf Betriebssicherheit und Lebenserwartung des Zylinder/Kolben-Aggregats. So besteht
einerseits die Gefahr, dass das Signalkabel bei vollständig eingefahrenem Kolben zwischen
Kolben und Zylinderende eingeklemmt wird und so Schaden nimmt. Andererseits kann die
isolierende Ummantelung der Signalleitung durch das Hydraulikmittel angegriffen werden.
[0004] Aus der Schrift
DE202009004673 ist ein Zylinder/Kolben-Aggregat mit hohler Kolbenstange bekannt, bei dem eine am
dem Kolben gegenüberliegenden Zylinderboden befestigte massive Stange in die Kolbenstange
hineinragt und in diese einschiebbar ist. Mittels Schleifkontakten kann über die innere
Stange eine elektrische Verbindung zwischen Kolbenstange und Zylinderboden hergestellt
werden. Auch hier ist die durch den Hydraulikraum verlaufende elektrische Verbindung
einerseits stör- anderseits verschleißanfällig.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Zylinder/Kolben-Aggregat
anzugeben, welches eine betriebssichere und störungsunanfällige Signalübertragung
vom Ende der Kolbenstange zum abgewandten Ende des Hydraulikzylinders ermöglicht.
[0006] Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0007] Erfindungsgemäß ist bei einem Zylinder/Kolben-Aggregat der eingangs genannten Art
ein durch den Zylinderraum verlaufendes Innenrohr vorgesehen, welches über eine Bohrung
im Kolben in die zumindest abschnittsweise hohle Kolbenstange hineinragt und in diese
teleskopisch einschiebbar ist. Hierbei ist das Innenrohr am Kolben und/oder der hohlen
Kolbenstange gegenüber dem Zylinderraum abgedichtet und bildet zusammen mit der hohlen
Kolbenstange einen hydraulikmittelfreien Innenraum, durch den eine Signalübertragung
erfolgen kann.
[0008] Der hydraulikmittelgefüllte Zylinderraum wird somit durch den das Innenrohr umgebenden
Ringraum gebildet. Entsprechend ist der Kolben ringförmig ausgebildet und sowohl gegenüber
der Zylinderinnenwand als auch dem Innenrohr gedichtet. Anstelle eines äußeren Kolbenringes
zur Dichtung des Kolbens gegenüber der Zylinderinnenwand können Kolben und Kolbenstange
selbstverständlich auch als sogenannter Tauchkolben ausgeführt und mittels einer sogenannten
Stopfbuchsendichtung am Zylinderkopf gedichtet sein.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung verläuft
durch den hydraulikmittelfreien Innenraum eine drahtlose Signalübertragungsstrecke.
Durch das Innenrohr ist eine solche drahtlose Übertragungsstrecke gut vor äußeren
Störeinflüssen geschützt und ermöglicht somit eine sichere Datenübertragung durch
das Zylinder/Kolben-Aggregat hindurch. Die drahtlose Signalübertragungsstrecke kann
beispielsweise als optische Freiraumübertragungsstrecke, insbesondere Infrarotübertragungsstrecke,
ausgebildet sein. Als solche ist sie einfach und kostengünstig realisierbar.
[0010] Während eine Kabelverbindung und auch eine Verbindung über Schleifkontakte anfällig
für Signalunterbrechungen ist, beispielsweise verursacht durch Kabelbruch aufgrund
von Materialermüdung durch häufiges Auseinander- und Zusammenziehen, oder aufgrund
von Kontaktschwierigkeiten der Schleifkontakte, beispielsweise wegen Korrosion oder
Abnutzung der Schleifkontakte, ist eine drahtlose Übertragung im hydraulikmittelfreien
Innenraum sicher gegen Signalausfälle geschützt. Auch das Risiko eines Kurzschlusses,
der durch Ermüdung verursacht wird, ist verringert. Außerdem kann durch eine einfache
Modulation eine mehrkanalige Signalübertragung erreicht werden, was deutlich einfacher
ist, als mehrere Schleifkontakte in der Kolbenstange anzubringen. Außerdem ist eine
Drahtlosverbindung im Vergleich zu Schleifkontakten mit geringerem technischem Aufwand
verbunden.
[0011] Zusätzlich oder alternativ kann durch den hydraulikmittelfreien Innenraum eine elektrische
Leitung verlegt sein. Diese ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sich die Länge der
elektrischen Leitung automatisch an den Hubweg des Kolbens anpasst. Dies lässt sich
vorzugsweise mittels eines Spiralkabels realisieren. Eine solche elektrische Leitung
kann grundsätzlich auch einer Datenübertragung durch das Zylinder/Kolben-Aggregat
hindurch dienen, in Kombination mit einer drahtlosen Signalübertragungsstrecke kann
jedoch die elektrische Leitung als reine elektrische Versorgungsleitung zur Strom-
bzw. Spannungsversorgung einer am entfernten Ende der Kolbenstange angeordneten elektrischen
Schaltung, beispielsweise eines Senders/Empfängers und/oder eines Sensors mit zugehöriger
Steuerschaltung, ausgebildet sein.
[0012] Alternativ zu einer durch den hydraulikmittelfreien Innenraum verlaufenden elektrischen
Versorgungsleitung können auch Mittel zur drahtlosen Energieübertragung zu einer am
Ende der Kolbenstange angeordneten elektrischen Schaltung, beispielsweisen einem Sender/Empfänger
und/oder einem Sensor mit jeweils zugehöriger Steuerschaltung, vorgesehen werden.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausbildung ist am entfernten Ende der Kolbenstange ein Sensor
angeordnet, insbesondere ein Kraftsensor, der ein stützkraftabhängiges Signal erzeugt,
welches durch den hydraulikmittelfreien Innenraum übertragen wird. Das Zylinder/Kolben-Aggregat
kann somit in einer hydraulischen Stütze einer mobilen Arbeitsmaschine eingesetzt
werden und ermöglicht eine Überwachung der über die Stütze übertragenen Abstützkräfte.
Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der Sensor und eine zugehörige Steuerschaltung,
insbesondere Mikrocontroller, über eine durch den hydraulikmittelfreien Innenraum
verlaufende elektrische Versorgungsleitung - oder alternativ drahtlos - mit Betriebsspannung
versorgt werden. Somit werden keine ungeschützt außerhalb der Stütze verlaufenden
elektrischen Leitungen benötigt und Sensor und Steuerschaltung sind gut vor externen
Einflüssen und Beschädigungen geschützt.
[0014] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung auch eine hydraulische Stütze zur
Abstützung von Arbeitsmaschinen, mit einem Zylinder/Kolben-Aggregat der vorstehend
genannten Art. Am Ende der Kolbenstange wird hierbei ein Stützenfuß angeordnet, wobei
in den Stützenfuß oder die Kolbenstange ein Kraftsensor zur Bestimmung auf die Stütze
wirkender Stützkräfte integriert ist. Der Kraftsensor ist dabei über den hydraulikmittelfreien
Innenraum auslesbar.
[0015] Weitere Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung der nachfolgenden Ausführungsbeispiele anhand der Figuren; dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Kranfahrzeugs mit seitlichen Stützauslegern und hydraulischen
Stützen, bei dem die vorliegende Erfindung zum Einsatz kommt,
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch ein Zylinder/Kolben-Aggregat und
- Figur 3
- ein Blockschaltbild einer Infrarotübertragungsstrecke.
[0016] Das in Figur 1 schematisch gezeigte Kranfahrzeug weist seitlich ausgefahrene Stützausleger
1 auf, an deren freiem Ende jeweils eine hydraulische Stütze angeordnet ist. Die vertikal
verlaufende hydraulische Stütze umfasst einen Hydraulikzylinder 2 mit einer nach unten
gerichteten Kolbenstange 3, an deren unterem Ende ein Gelenkkopf 5 angeordnet ist.
Innerhalb der Kolbenstange 3 ist oberhalb des Gelenkkopfs 5 ein Kraftsensor 4 integriert,
mit dessen Hilfe ein zu einer Stützkraft proportionales oder zumindest von einer Stützkraft
abhängiges Messsignal erzeugt werden kann. Ein solcher Kraftsensor wird häufig auch
als Kraftaufnehmer bezeichnet. Der Gelenkkopf 5 bildet eine kugelgelenkige Verbindung
zu einem Stützfuß 6, indem der Gelenkkopf 5 von einer an dem Stützfuß 6 ausgebildeten
Gelenkpfanne aufgenommen wird.
[0017] Die Stützausleger 1 sind in herkömmlicher Weise seitlich ausfahrbar oder ausschwenkbar,
sodass das Kranfahrzeug bei ausgefahrenen bzw. ausgeschwenkten Stützauslegern durch
Ausfahren der Hydraulikzylinder 2 seitlich abgestützt werden kann. Zum Transport werden
die Stützausleger hingegen in eine Transportstellung eingeschoben oder eingeschwenkt.
[0018] Der in das Ende der Kolbenstange 3 integrierte Kraftsensor 4 kann beispielsweise
innerhalb einer am unteren Ende der Kolbenstange 3 ausgeformte Aufnahmebuchse angeordnet
sein, in die ein in der Buchse beweglicher Zapfen "schwimmend" eingesetzt ist, an
dessen unterem Ende sich der Gelenkkopf 5 befindet. Eine solche Ausführung ist beispielsweise
in der Patentanmeldung
DE 10 2016 104 502 der Anmelderin gezeigt, auf die, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, hiermit
vollumfänglich Bezug genommen wird.
[0019] Wesentlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist, dass Messwerte des Kraftsensors
4 durch Kolbenstange 3 und Hydraulikzylinder 2 hindurch zu einer am Stützausleger
1 oder innerhalb des Kranfahrzeugs, jedenfalls zumindest entfernt von Kolbenstangenende
und Stützfuß 6, angeordneten Auswerteeinrichtung übertragen werden bzw. von dieser
auslesbar sind. Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Übertragung
der Messwerte von dem Kraftsensor 4 durch einen hydraulikmittelfreien Innenraum, der
von der zu diesem Zweck zumindest abschnittsweise hohl ausgeführten Kolbenstange 3
und einem teleskopisch in diese einschiebbaren Innenrohr 8 gebildet wird, welches
den Zylinderraum in Längsrichtung durchdringt.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Zylinder/Kolben-Aggregats mit hydraulikmittelfreiem
Innenraum ist in Figur 2 in einem Längsschnitt gezeigt. Das Zylinder/Kolben-Aggregat
umfasst einen Hydraulikzylinder 2, in dessen hydraulikmittelgefülltem Zylinderraum
ein in diesem längsbeweglicher Kolben 7 angeordnet ist. Der Kolben 7 ist über ein
oder mehrere äußere Kolbenringe (nicht gezeigt) gegenüber der Innenwand des Hydraulikzylinders
in herkömmlicher Weise gedichtet. Am Kolben 7 ist die nach unten weisende Kolbenstange
3 angeordnet und ragt am Zylinderkopf über eine entsprechende bodenseitige Öffnung
im Hydraulikzylinder 2, die ebenfalls mit einer Hydraulikdichtung und/oder Abstreifern
versehen sein kann, aus diesem nach unten heraus. Durch Druckbeaufschlagung bzw. Zuführen
von Hydraulikmittel in den Hydraulikraum oberhalb des Kolbens 7 wird die Kolbenstange
3 ausgefahren, durch Ablassen von Hydraulikmittel aus dem oberen Hydraulikraum bzw.
Zuführen von Hydraulikmittel in den Hydraulikraum unterhalb des Kolbens 7 wieder eingefahren.
[0021] Die Kolbenstange 3 ist abschnittsweise, nämlich von dem an ihrem unteren Ende angeordneten
Kraftsensor 4 bis hin zum Kolben 7 mit einer mittigen Längsbohrung 3' versehen, die
sich auch durch den Kolben 7 in Längsrichtung hindurch erstreckt. Mit anderen Worten,
die Kolbenstange 3 ist innen hohl. Im Inneren des Hydraulikzylinders 2 ist außerdem
ein zentrisch entlang seiner Längsachse verlaufendes Innenrohr 8 angeordnet, welches
teleskopisch in die mittige Längsbohrung 7' im Kolben 7 und weiter in die zentrale
Längsbohrung 3' der Kolbenstange 3 hineinragt. Gegenüber der Längsbohrung 7' bzw.
dem Kolben 7 ist das Innenrohr 8 über eine in den Kolben 7 eingesetzte Hydraulikdichtung
9, beispielsweise einem inneren Kolbenring, gleitend gedichtet. Das Innenrohr 8 wird
somit bei einem Einfahren des Kolbens 7 teleskopisch in die innen hohle Kolbenstange
3 eingeschoben.
[0022] Am oberen Ende des Hydraulikzylinders 2 ist das Innenrohr 8 über eine entsprechende
Bohrung nach außen geführt und dort befestigt. Eine Dichtung 10 dichtet die Verbindung
zwischen Innenrohr 8 und der Austrittsbohrung am oberen Ende des Hydraulikzylinders.
Die Längsbohrungen 3', 7' durch Kolben 7 und Kolbenstange 3 bilden zusammen mit dem
teleskopisch in diese einschiebbaren Innenrohr 8 einen hydraulikmittelfreien, gegenüber
dem Hydraulikraum des Hydraulikzylinders 2 fluidisch gedichteten Innenraum, durch
den Messsignale des Kraftsensors 4 übertragen werden.
[0023] Im Ausführungsbeispiel verläuft durch den hydraulikmittelfreien Innenraum eine Infrarotübertragungsstrecke,
die von einem Infrarotsensender 20, einem Infrarotempfänger 21, einer senderseitigen
Steuerschaltung 22 und einer empfängerseitigen Steuerschaltung 23 gebildet wird. Die
Stromversorgung für den am unteren Ende der Kolbenstange 3 angeordneten Kraftsensor
4, den Infrarotsender 20 und die zugehörige Steuerschaltung 22 erfolgt über ein ebenfalls
durch den hydraulikmittelfreien Innenraum geführtes Spiralkabel 11, welches als Versorgungsleitung
dient. Am oberen Ende des Innenrohres 8 treten ein mit dem Spiralkabel 11 verbundener
Anschluss 12, der mit einer Stromquelle verbunden wird, und ein mit der empfängerseitigen
Steuerschaltung 23 verbundener Signalanschluss 13 für die Messsignale des Kraftsensors
4 aus. Der Signalanschluss 13 wird direkt oder über weitere Schaltungsteile mit einer
Auswerteeinrichtung verbunden, während der Stromanschluss 12 wie erwähnt mit einer
Stromquelle verbunden wird.
[0024] Anstelle einer durch den hydraulikmittelfreien Innenraum geführten Versorgungsleitung
11 kann natürlich auch eine autarke Stromversorgung mittels Batterie o.ä. vorgesehen
sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine drahtlose Energieübertragung vorzusehen.
Eine solche Energieübertragungsstrecke umfasst einem (Mikro-)Wellengenerator gekoppelt
mit einem Transmitter im Stützenfuß 6. Auf Seiten des Sensors 4 bzw. der zugehörigen
Steuerschaltung 22 werden ein Mikrowellen-Empfänger und ein Gleichrichter vorgesehen,
die die übertragene Mikrowellenenergie in eine Gleichspannung für die Versorgung von
Sensor 4 und Steuerschaltung 22 umwandeln.
[0025] Ein Blockschaltbild einer Infrarotübertragungsstrecke, wie sie im Inneren des hydraulikmittelfreien
Innenraums zum Einsatz kommt, ist schematisch in Figur 3 gezeigt. Das vom Sensor 4
aus Figur 2 kommende stützlastabhängige analoge Messsignal wird auf den Eingang eines
Analog-Digital-Wandlers 22a gegeben. Die digitalen Ausgänge des Analog-Digital-Wandlers
22a sind mit einer sendeseitigen Steuerschaltung 22b verbunden, an die ein Infrarotsender
20, beispielsweise in Form einer Infrarotleuchtdiode, angeschlossen ist. Die senderseitige
Steuerschaltung 22b wandelt die vom Analog-Digital-Wandler 22a kommenden Digitalsignale
unter Verwendung eines entsprechenden Übertragungsprotokolls in digitale Nachrichtensignale,
die von dem Infrarotsender 20 in Form kurzer Lichtimpulse über die Freiraumübertragungsstrecke
24 zu einem Infrarotempfänger 21 gesendet werden.
[0026] Der Infrarotempfänger 21, beispielsweise in Form einer infrarotempfindliche Fotodiode,
ist an eine empfängerseitige Steuerschaltung 23a angeschlossen, die die vom Infrarotempfänger
21 empfangenen und in elektrische Signale umgesetzten Lichtimpulse anhand des verwendeten
Übertragungsprotokolls auswertet und die übertragenen Digitaldaten, welche das Messsignal
des Kraftsensors 4 repräsentieren, extrahiert. Diese können dann optional über einen
entsprechenden Digitalausgang der empfängerseitigen Steuerschaltung 23a an einen Digital-Analog-Konverter
23b gegeben werden, der daraus wieder ein analoges Messsignal erzeugt, das dem ursprünglich
vom Kraftsensor 4 abgegebenen Messsignal entspricht. Alternativ kann selbstverständlich
auch das digitalisierte Messsignal an der Datenleitung 13 am oberen Ende des Hydraulikzylinders
2 zur weiteren Verarbeitung in einer Auswerteeinrichtung ausgegeben werden, oder das
Signal kann in verschiedene andere Digitalsignalarten konvertiert werden.
[0027] Alternativ zu einer Infrarotübertragungsstrecke wie vorstehend erläutert können auch
andere optische Freiraumübertragungsverfahren, beispielsweise im sichtbaren Spektralbereich,
eingesetzt werden. Darüber hinaus sind auch andere drahtlose Signalübertragungsverfahren
wie etwa eine im Hochfrequenzbereich arbeitende kurzreichweitige Funkübertragung denkbar.
Auch eine akustische Signalübertragung durch den hydraulikmittelfreien Innenraum,
beispielsweise im Ultraschallbereich ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.
[0028] Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Signalübertragung zwischen Sensor 4 und Auswerteeinrichtung
unidirektional, so dass lediglich Messwerte des Sensors 4 zur Auswerteeinrichtung
übertragen werden können. Möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit umfasst
ist jedoch auch eine bidirektionale Signalübertragung, so dass auch Steuerbefehle
und Bestätigungen an den Sensor 4 und dessen zugehörige Steuerschaltung 22 übertragen
werden können. In diesem Falle wären sowohl auf der Seite des Sensors 4 als auch auf
der entfernten Seite des Hydraulikzylinders jeweils ein Sender und Empfänger mit zugehörigen
Steuerschaltungen angeordnet.
[0029] Eine Duplex-Übertragungsstrecke bietet den Vorteil, dass hierdurch mittels einer
'Acknowledgment-Funktion' eine vollständige bzw. fehlerfreie Übertragung sichergestellt
werden kann. Ein Beispiel für eine solche Acknowledgment-Funktion wäre folgende Kommunikation:
Der Sender schickt Signale in Form eines Datenpakets aus (z.B. Wert:12345, binärer
Wert: 011000000111001, Anzahl von gesendeten Bits: 15). Nachdem das Signal erhalten
wurde, schickt der Empfänger ein Signal an den Sender zurück und ermittelt, wie viele
Bits (hier: 15) erhalten wurden. Der Sender überprüft, ob alle Werte (15 Bits) vollständig
übertragen wurden. Falls ja schickt der Sender das nächste Signal, falls nicht wird
das fehlerhaft empfangene Paket erneut geschickt.
[0030] Im Rahmen des vorliegenden Ausführungsbeispiels dient das Spiralkabel 11, welches
ebenfalls durch den hydraulikmittelfreien Innenraum des Zylinder/Kolben-Aggregats
geführt ist, lediglich der Stromversorgung von Sensor 4 und Steuerschaltung 22. Die
drahtlose Signalübertragung der Messsignale durch den hydraulikmittelfreien Innenraum
des Zylinder/Kolben-Aggregats gewährleistet jedoch eine besonders robuste und störungsunanfällige
Auslesung des Sensors 4, wie auch eine galvanische Entkopplung der nachfolgenden Auswerteeinrichtung
an Bord des Kranfahrzeugs vom auf der Erde lastenden Stützenfuß 6. Alternativ zu einer
drahtlosen Signalübertragung ist selbstverständlich neben einer kabelgebundenen Stromversorgung
auch eine Signalübertragung durch eine entsprechende durch den hydraulikmittelfreien
Innenraum verlaufende Signalleitung möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung
mitumfasst.
[0031] Als Kraftsensor 4 kann beispielsweise eine Kraftmessdose zum Einsatz kommen. Eine
solche dient als Kraftaufnehmer zur Messung von Druckkräften und kann beispielsweise
durch einen Federkörper-Kraftaufnehmer mit Ringtorsionsfeder gebildet werden. Hierbei
ist innerhalb der Kraftmessdose ein torusförmiger Verformungskörper angeordnet, der
an seiner Innenseite mit Kraft beaufschlagt und an seiner Außenseite am Gegenlager
der Kraftmessdose befestigt ist. Durch die Belastung erfährt die Ringtorsionsfeder
eine Torsion, durch die sie an der Oberseite gestaucht und an der Unterseite gestreckt
wird. Über Dehnmessstreifen, die an der Ober- und Unterseite der Ringtorsionsfeder
befestigt sind, kann diese Verformung gemessen werden. Bei einer anderen Bauform kann
die Kraftmessdose auch durch einen Hohlkörper-Dehnzylinder gebildet werden. Neben
Federkörper-Kraftaufnehmern mit Dehnmessstreifen können auch andere Arten von Kraftaufnehmern,
wie etwa Piezo-Kraftaufnehmer oder Widerstandskraftaufnehmer, im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden.
[0032] Eine entsprechende elektrische Schaltung und Auswerteeinrichtung zum Auslesen des
Kraftaufnehmers kann entweder extern angeordnet und über entsprechende, durch den
hydraulikmittelfreinen Innenraum des Zylinder/Kolben-Aggregats geführte elektrische
Signalleitungen mit dem Kraftaufnehmer verbunden sein oder alternativ oberhalb des
Kraftaufnehmers in einem darüber befindlichen Aufnahmeraum angeordnet sein.
[0033] Ein Zylinder/Kolben-Aggregat der vorstehend beschriebenen Art kann als Stützenbauteil
bei allen Arten von Arbeitsmaschinen, insbesondere bei mobilen Arbeitsgeräten, bei
denen eine Abstützung erforderlich ist, zum Einsatz kommen.
1. Zylinder/Kolben-Aggregat insbesondere für eine Stütze, umfassend einen Hydraulikzylinder
(2) mit einem Zylinderraum und einen darin längsbeweglichen Kolben (7), der eine Kolbenstange
(3) trägt, wobei die Kolbenstange (3) zumindest abschnittsweise hohl ausgeführt ist,
gekennzeichnet durch
ein durch den Zylinderraum verlaufendes Innenrohr (8), welches über eine Bohrung (7')
im Kolben (7) in die zumindest abschnittsweise hohle Kolbenstange (3) hineinragt und
in diese teleskopisch einschiebbar ist, wobei das Innenrohr (8) am Kolben (7) und/oder
der hohlen Kolbenstange (3) gegenüber dem Zylinderraum gedichtet ist und mit dieser
einen hydraulikmittelfreien Innenraum bildet.
2. Zylinder/Kolben-Aggregat nach Anspruch 1, bei dem durch den hydraulikmittelfreien
Innenraum eine drahtlose Signalübertragungsstrecke (24) verläuft.
3. Zylinder/Kolben-Aggregat nach Anspruch 2, bei dem die Signalübertragungsstrecke (24)
als optische Freiraumübertragungsstrecke, insbesondere Infrarot-Übertragungsstrecke,
ausgebildet ist.
4. Zylinder/Kolben-Aggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem durch den
hydraulikmittelfreien Innenraum eine elektrische Leitung (11) verläuft.
5. Zylinder/Kolben-Aggregat nach Anspruch 4, bei dem die elektrische Leitung als Spiralkabel
ausgebildet ist.
6. Zylinder/Kolben-Aggregat nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die elektrische Leitung eine
reine elektrische Versorgungsleitung ist.
7. Zylinder/Kolben-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem Mittel zur drahtlosen
Energieübertragung zu einer am Ende der Kolbenstange (3) angeordneten elektrischen
Schaltung (4, 22) vorgesehen sind.
8. Zylinder/Kolben-Aggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem am Ende der
Kolbenstange (3) ein Sensor (4), insbesondere Kraftsensor, angeordnet ist, der ein
stützkraftabhängiges Signal erzeugt, welches durch den hydraulikmittelfreien Innenraum
übertragen wird.
9. Zylinder/Kolben-Aggregat nach Anspruch 7, bei dem der Sensor (4) und eine zugehörige
Steuerschaltung (22), insbesondere Mikrokontroller, über eine durch den hydraulikmittelfreien
Innenraum verlaufende elektrische Versorgungsleitung (11) mit Betriebsspannung versorgt
werden.
10. Hydraulische Stütze zur Abstützung von Arbeitsmaschinen, mit einem Zylinder/Kolben-Aggregat
nach einem der vorangehenden Ansprüche, einem am Ende der Kolbenstange angeordneten
Stützenfuß (6) und mit einem in Stützenfuß (6) oder Kolbenstange (3) integrierten
Kraftsensor (4) zur Bestimmung auf die Stütze (2, 3) wirkender Stützkräfte, wobei
der Kraftsensor (4) über den hydraulikmittelfreien Innenraum auslesbar ist.