[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für eine Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
zum Erstellen eines Schlitzes, insbesondere in einem Gewässergrund, gemäß dem Anspruch
1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes in einem
Grund, insbesondere einem Gewässergrund, mit einer Schlitzwand-Abtragsvorrichtung,
gemäß dem Anspruch 8.
[0003] Schlitzwand-Abtragsvorrichtungen sind als sogenannte Schlitzwandfräsen oder sogenannte
Schlitzwandgreifer zum Erstellen von Gründungselementen und zum Herstellen von Schlitz-
oder Dichtwänden im Boden seit langem bekannt. Durch eine derartige Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
wird ein Schlitz mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt erzeugt. Diese
kann mit einer aushärtbaren Suspension zum Bilden eines sogenannten Schlitzwandsegmentes
oder Schlitzwandpaneels verfüllt werden. Durch die Anordnung mehrere derartiger Schlitzwandsegmente
nebeneinander kann eine Schlitz- oder Dichtwand im Boden erstellt werden.
[0004] Derartig erstellte Schlitz- oder Dichtwände werden beispielsweise benötigt, um eine
grundwassersperrende Schicht im Boden zu erzeugen. Dies setzt voraus, dass die einzelnen
Schlitzwandpaneele an einer exakten Position zueinander hergestellt werden. An einer
freien Bodenoberfläche kann dies beispielsweise dadurch erreicht werden, dass entlang
der zu bildenden Schlitzwand ein Führungsgraben mit betonierten Führungswänden erstellt
wird.
[0005] Aus der
EP 1 630 301 B1 geht eine derartige Schlitzwandfräse hervor, die zusätzlich mit einem Halterahmen
versehen ist, welcher auf vorbetonierten Führungswänden eines Führungsgrabens abgestellt
werden kann.
[0006] Bei bestimmten Gegebenheiten, insbesondere bei einem Arbeiten an einem Gewässergrund,
kann ein derartiger Führungsgraben nicht oder zumindest nicht mit einem wirtschaftlich
vertretbaren Aufwand hergestellt werden. Ohne eine derartige Führungseinrichtung ist
ein positionsgenaues Herstellen von Schlitzwandsegmenten im Boden kaum möglich.
[0007] Aus der
EP 2 703 564 B1 ist ein Verfahren zum Verankern eines Rohres im Boden bekannt, bei welchem zunächst
ein Rohr mit einem großen Durchmesser in einem Gewässergrund eingerammt wird. Das
Rohr erstreckt sich dabei vom Gewässergrund bis über die Gewässeroberfläche. Zum Abtragen
von Boden innerhalb des Rohres wird eine Schlitzwandfräse abgesenkt, welche innerhalb
des Rohres mit großem Durchmesser mittels eines Führungsrahmens innerhalb des Rohres
verstellt und verspannt wird. Auf diese Weise können etwa harte Bodenschichten oder
Findlinge abgefräst werden. Anschließend kann das Rohr weiter in den Gewässergrund
eingerammt werden, um so ein Gründungselement, etwa für eine Windkraftanlage, zu bilden.
[0008] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Führungsvorrichtung und ein Verfahren anzugeben, mit welchen ein Schlitz
selbst an einem Gewässergrund effizient und mit hoher Positionsgenauigkeit erstellt
werden kann.
[0009] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Führungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen mit einem Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung für eine Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
zum Erstellen eines Schlitzes, insbesondere in einem Gewässergrund, weist einen Basisrahmen,
der auf einem Grund abstellbar und wieder entfernbar ist, und mindestens einen Führungsrahmen
auf, welcher zum vertikal verschiebbaren Führen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
ausgebildet und in dem Basisrahmen zumindest in einer horizontalen Richtung verstellbar
und justierbar gelagert ist.
[0011] Eine Grundidee der Erfindung beruht darauf, eine im Wesentlichen zweiteilige Führungsvorrichtung
für eine Schlitzwand-Abtragsvorrichtung vorzusehen. Diese Führungsvorrichtung weist
einen Grund- oder Basisrahmen auf, welcher auf dem Grund abstellbar ist. Dabei kann
ein erstes grobes Positionieren erfolgen. Für ein Feinjustieren ist an oder in dem
Basisrahmen ein Führungsrahmen vorgesehen, welcher zum Führen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
ausgebildet ist. Gemäß der Erfindung ist dabei der Führungsrahmen in dem Basisrahmen
zumindest in einer horizontalen Richtung verstellbar und justierbar gelagert. Abhängig
von der Dimensionierung des Basisrahmens zum Grundrahmen kann ein Verstellfreiraum
von einigen 10 cm bis zu 1 m oder mehr vorgesehen sein. Nachdem der Basisrahmen auf
dem Grund vorjustiert und gegebenenfalls verankert ist, kann der Führungsrahmen exakt
verstellt und justiert werden. Der Führungsrahmen führt beim Erstellen des Schlitzes
im Boden die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung durch entsprechend vorgesehene Führungs-
oder Anlagewände. Die Führungsvorrichtung ist dabei sowohl auf der Bodenoberfläche,
aber insbesondere auch in schwierigem Gelände, insbesondere unter Wasser auf einem
Gewässergrund einsetzbar.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung besteht
darin, dass eine Messeinheit vorgesehen ist, welche zum Bestimmen einer Position des
Basisrahmens am Grund und/oder einer Relativposition des Führungsrahmens relativ zum
Basisrahmen ausgebildet ist. Die Messeinheit, welche beispielsweise eine GPS-Einheit,
Messstäbe oder eine sonstige Messeinrichtung aufweist, kann eine exakte Position der
Führungsvorrichtung anzeigen. Auf diese Weise kann der Basisrahmen an einer gewünschten
Bearbeitungsstelle vorjustiert werden. Durch einen Vergleich der mit der Messeinheit
bestimmten Position des Basisrahmens zu der gewünschten Position des Schlitzes kann
über eine entsprechende Steuereinrichtung der Führungsrahmen an oder in dem Basisrahmen
verstellt und feinjustiert werden.
[0013] Zum Feinjustieren ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass mindestens
ein, vorzugsweise mehrere Stellelemente zum Verstellen des Führungsrahmens an dem
Basisrahmen angeordnet sind. Die Stellelemente werden dabei insbesondere von der Steuereinrichtung
abhängig von den ermittelten Positionsdaten angesteuert, bis die gewünschte Position
des Führungsrahmens erreicht ist. Mit den Stellelementen kann eine horizontale und/oder
vertikale Verstellung des Führungsrahmens relativ zum Basisrahmen erfolgen.
[0014] Grundsätzlich können verschiedenste Stellelemente eingesetzt werden, etwa Elektromotoren
mit Spindelantrieben oder andere Aktoren. Besonders vorteilhaft ist es nach einer
Ausführungsvariante der Erfindung, dass zumindest ein Stellelement als Stellzylinder
ausgebildet ist. Der Stellzylinder kann dabei mit einem Druckfluid, insbesondere einem
Hydraulikfluid oder Druckluft betrieben werden. An dem Basisrahmen kann hierfür ein
Fluidreservoir vorgesehen sein. Alternativ kann das Druckfluid auch von außen zugeführt
werden.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, dass die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
seilgeführt ist, vorzugsweise eine Schlitzwandfräse oder ein Schlitzwandgreifer ist.
Die Schlitzwandfräse hat dabei vorzugsweise zwei Paare von Fräsrädern, welche so angeordnet
sind, dass ein Frässchlitz mit einem etwa rechteckigen Querschnitt erstellt wird.
Bei einem Schlitzwandgreifer sind zum Abtragen des Bodenmaterials zwei Greiferschaufeln
zum Greifern des Bodens vorgesehen. Die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung ist dabei an
einem Seil an einem Mäkler oder einem Ausleger eines Trägerfahrzeugs vertikal verstellbar
angeordnet. Durch die Seilaufhängung kann die Gesamtanordnung flexibel auf gewisse
horizontale Abweichungen reagieren. Die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung kann an Land
oder von einem Schiff oder Ponton aus eingesetzt werden. Das durch die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
abgetragene Bodenmaterial kann aus dem Schlitz abgeführt werden oder im sogenannten
CSM
®-Verfahren im Schlitz mit einem Bindemittel vermengt und in sich zu einem Schlitzwandsegment
aushärten.
[0016] Für ein effizientes Einführen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung in den Führungsrahmen
ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Führungsrahmen
einen Einführtrichter zum Einführen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung in den Führungsrahmen
aufweist. Der Führungsrahmen kann dabei insbesondere ein hülsenförmiges Element mit
einem etwa rechteckigen Querschnitt umfassen, welcher die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
mit entsprechenden Führungselementen passend und gleitend aufnimmt. Der am oberen
Ende des Führungsrahmens angeordnete Einführtrichter erweitert sich konisch nach oben.
[0017] Grundsätzlich kann die Führungsvorrichtung mit jedem beliebigen Hebezeug auf dem
Grund abgestellt werden. Nach einer Ausführungsform ist es besonders vorteilhaft,
dass eine Seilaufhängung zum Absenken und Heben der Führungsvorrichtung vorgesehen
ist. Die Seilaufhängung ist dabei vorzugsweise am Basisrahmen angeordnet und weist
Augen zum Einhängen von Kranhaken auf.
[0018] Die eingangs genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zum Erstellen eines
Schlitzes in einem Grund, insbesondere einem Gewässergrund, mit einer Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
gelöst, wobei eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung auf dem Grund abgesetzt wird,
ein Führungsrahmen an einem Basisrahmen der Führungsvorrichtung verstellt und positioniert
wird und die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung in den Führungsrahmen eingeführt und zum
Bilden des Schlitzes in dem Grund unter Aushub von Bodenmaterial abgesenkt wird.
[0019] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die zuvor beschriebenen Vorteile beim
Betrieb einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung erzielt werden. Der Bodenaushub
kann insbesondere beim Einsatz einer Schlitzwandfräse kontinuierlich durch Absaugen
aus dem Schlitz oder diskontinuierlich bei einem Schlitzwandgreifer erfolgen, welcher
nach dem Arbeitsgang zum Entleeren der Greiferschaufeln aus dem Schlitz gezogen wird.
[0020] Nach dem Erstellen eines Schlitzes, welches vorzugsweise mit einer aushärtbaren Suspension
verfüllt wird, ist es nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
dass die Führungsvorrichtung mit dem Basisrahmen und dem Führungsrahmen von dem Grund
entfernt und/oder versetzt wird. Die Führungsvorrichtung kann somit im Gegensatz zu
einem betonierten Führungsgraben immer wieder und an verschiedenen Baustellen verwendet
werden. Zum Verstellen einer Schlitzwand im Boden kann die Führungsvorrichtung schrittweise
nebeneinander versetzt werden, um eine Vielzahl von Aushublöchern zum Bilden einer
durchgehenden Wand zu erstellen. Nach dem letzten Arbeitsschritt wird die Führungsvorrichtung
insgesamt vom Grund entfernt.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante ist es vorteilhaft, dass eine
Position des Basisrahmens und/oder eine Relativposition des Führungsrahmens zum Basisrahmens
mittels einer Messeinheit ermittelt wird und dass der Führungsrahmen abhängig von
den ermittelten Positionsdaten relativ zum Basisrahmen verstellt wird. Damit kann
ein relativ schwerer Basisrahmen verwendet werden, welcher an die gewünschte Arbeitsposition
nur relativ grob vorpositioniert wird. Durch die erfindungsgemäße Verstellmöglichkeit
des Führungsrahmens in dem Basisrahmen kann so der Führungsrahmen relativ einfach
verstellt werden, ohne dass der schwere und/oder gegebenenfalls zusätzlich verankerte
Basisrahmen nochmals versetzt werden müsste. Dabei wird gemäß einer Messeinheit am
Basisrahmen dessen Position in einem Relativsystem, etwa mittels GPS-Sensoren ermittelt.
Vorzugsweise sind mehrere GPS-Sensoren an dem Basisrahmen angeordnet. Über eine Steuereinrichtung,
welche auch beabstandet von einer Zentrale gesteuert werden kann, kann eine Ist-Position
des Führungsrahmens über entsprechende Stellelemente relativ zum Basisrahmen horizontal
und/oder vertikal verstellt werden, so dass der Führungsrahmen die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
exakt an der gewünschten Arbeitsposition hält.
[0022] Nach einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen,
dass die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung nach dem Verstellen und Positionieren des
Führungsrahmens in dem Basisrahmen in den Führungsrahmen eingeführt wird. Somit lässt
sich der Führungsrahmen relativ leicht und mit geringen Stellkräften im Basisrahmen
verstellen. Erst nach der exakten Justierung des Führungsrahmens in dem Basisrahmen
wird die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung in den Führungsrahmen eingesetzt, so dass
anschließend das Abteufen des Schlitzes beginnen kann.
[0023] Grundsätzlich kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch lediglich ein Schlitz
erstellt werden.
[0024] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass
das Schlitz zum Bilden einer Schlitzwandsequenz mit einer aushärtbaren Suspension
verfüllt wird. Die aushärtbare Suspension kann bereits während des Aushubs als eine
Stützflüssigkeit zugeführt werden. Alternativ kann die aushärtbare Suspension erst
nach dem Entfernen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung aus dem Schlitz durch Zuführen
eines entsprechenden Bindemittels zu einer Stützflüssigkeit oder durch Austausch der
Stützflüssigkeit mit der aushärtbaren Suspension erfolgen. In bekannter Weise können
vor dem Aushärten des Schlitzwandelementes Versteifungselemente, etwa Metallträger
oder Metallkäfige, eingesetzt werden.
[0025] Dabei besteht eine bevorzugte Verfahrensvariante darin, dass mehrere nebeneinander
angeordnete Aushublöcher erstellt und mit aushärtbarer Suspension verfüllt werden,
wobei eine Schlitzwand im Grund erstellt wird. Die Schlitzwand kann insbesondere ringförmig
geschlossen sein, so dass etwa eine Baugrubenumschließung ausgebildet wird.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung im Betrieb;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Draufsicht der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer Längsseite der Führungsvorrichtung von Fig.
2; und
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der Breitseite der Führungsvorrichtung von Fig. 2.
[0027] Gemäß Fig. 1 ist eine Schlitzwand-Abtragsvorrichtung 10 als eine Schlitzwandfräse
12 mit zwei Paaren von angetriebenen Fräsrädern 14 vorgesehen. Die Schlitzwandfräse
12 ist an einem Trägergerät 20 über Zuführleitungen 28 und einen Auslegerarm 26 an
einem Oberwagen 24 aufgehängt. Der Oberwagen 24 ist drehbar an einem Unterwagen 22
gelagert, welcher als ein Raupenfahrgestell ausgebildet ist. Das Trägergerät 20 ist
zum Erstellen eines Schlitzes an einem Grund 5 eines Gewässers auf einem schwimmfähigen
Ponton 30 angeordnet. An dem Ponton 30 sind horizontal nach außen gerichtete Haltearme
32 angeordnet, an welchen über eine Seilaufhängung 51 eine rahmenartige Führungsvorrichtung
50 vertikal verstellbar aufgehängt ist. Die Führungsvorrichtung 50 und die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
10 sind in Fig. 1 zweifach an der Längs- und der Breitseite des Pontons 30 angeordnet
und schematisch dargestellt.
[0028] Die Führungsvorrichtung 50, welche mit vertikal nach oben über den Gewässergrund
ragenden Messstäben 42 einer Messeinheit 40 versehen ist, wird nachfolgend anhand
der Figuren 2 bis 4 näher erläutert.
[0029] Die Führungsvorrichtung 50 weist einen quaderförmigen Basisrahmen 52 auf, welcher
aus Vertikalträgern 53 und Querträgern 54 kastenartig aufgebaut ist. Zum Verankern
in einem Grund 5 eines Gewässers sind an der Unterseite des Basisrahmens 52 spitz
zulaufende Verankerungsfüße 55 angeordnet. Innerhalb des Basisrahmens 52 ist ein Führungsrahmen
60 mit einem Trägergestell 61 angeordnet. Das Trägergestell 61 ist als ein horizontaler
Rahmen ausgebildet. Innerhalb des Trägergestells 61 ist eine etwa rechteckige Führungshülse
62 befestigt. Am oberen Ende der Führungshülse 62 ist ein sich konisch nach oben erweiternder
Einführtrichter 64 angeordnet. Der Einführtrichter 64 dient zum Zuführen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
10 in die Führungshülse 62. Die Führungshülse 62, welche eine axiale Länge von bis
zu einem Meter und mehr aufweisen kann, weist vertikale Kontakt- und Führungsflächen
auf, welche mit korrespondierenden Führungsflächen am Gehäuse der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
10 in führendem Kontakt liegen. Der Führungsrahmen 60 ist in dem Basisrahmen 52 über
horizontale Stellelemente 56 und vertikale Stellelemente 57 horizontal beziehungsweise
vertikal verstellbar gelagert. Die Stellelemente 56, 57 sind als Stellzylinder ausgebildet,
welche über eine nicht dargestellte Steuereinrichtung und über nicht dargestellte
Druckleitungen angesprochen werden können. An der Führungsvorrichtung 50 ist eine
Messeinheit 40 angeordnet, welche Messstäbe 42 umfasst, welche vom Basisrahmen 52
und dem Führungsrahmen 60 nach oben ragen.
[0030] Mittels der Messeinheit 40 lässt sich eine Position des Basisrahmens 52 am Grund
5 sowie eine Relativposition des Führungsrahmens 60 zum Basisrahmen 52 oberhalb des
Gewässers feststellen. Nach einer ersten Positionierung des Basisrahmens 52 am Grund
5 kann über die Stellelemente 56, 57 der Führungsrahmen 60 verstellt und feinjustiert
werden, so dass mittels der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung 10 an einer exakten Position
ein Schlitz im Grund 5 erstellt werden kann. Nach dem Fertigstellen des Schlitzes
und gegebenenfalls eines Schlitzwandelementes durch Einführen einer aushärtbaren Suspension
kann die Führungsvorrichtung 50 am Grund 5 versetzt oder insgesamt hiervon entfernt
werden.
1. Führungsvorrichtung für eine Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10) zum Erstellen eines
Schlitzes, insbesondere in einem Gewässergrund, mit
- einem Basisrahmen (52), welcher auf einem Grund (5) abstellbar und wieder entfernbar
ist, und
- mindestens einem Führungsrahmen (60), welcher zum vertikal verschiebbaren Führen
der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10) ausgebildet und in dem Basisrahmen (52) zumindest
in einer horizontalen Richtung verstellbar und justierbar gelagert ist.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Messeinheit (40) vorgesehen ist, welche zum Bestimmen einer Position des Basisrahmens
(52) am Grund (5) und/oder einer Relativposition des Führungsrahmens (60) relativ
zum Basisrahmen (52) ausgebildet ist.
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein, vorzugsweise mehrere Stellelemente (56) zum Verstellen des Führungsrahmens
(60) an dem Basisrahmen (52) angeordnet sind.
4. Führungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Stellelement (56) als Stellzylinder ausgebildet ist.
5. Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10) seilgeführt ist, vorzugsweise eine Schlitzwandfräse
(12) oder ein Schlitzwandgreifer ist.
6. Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsrahmen (60) einen Einführtrichter (64) zum Einführen der Schlitzwand-Abtragsvorrichtung
(10) in den Führungsrahmen (60) aufweist.
7. Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Seilaufhängung (51) zum Absenken und Heben der Führungsvorrichtung (50) vorgesehen
ist.
8. Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes in einem Grund (5), insbesondere einem Gewässergrund,
mit einer Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10), wobei
- eine Führungsvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auf dem Grund (5)
abgesetzt wird,
- ein Führungsrahmen (60) an einem Basisrahmen (52) der Führungsvorrichtung (50) verstellt
und positioniert wird und
- die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10) in den Führungsrahmen (60) eingeführt und
zum Bilden des Schlitzes in den Grund (5) unter Aushub von Bodenmaterial abgesenkt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsvorrichtung (50) mit dem Basisrahmen (52) und dem Führungsrahmen (60)
von dem Grund (5) entfernt und/oder versetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Position des Basisrahmens (52) und/oder eine Relativposition des Führungsrahmens
(60) zum Basisrahmen (52) mittels einer Messeinheit (40) ermittelt wird und
dass der Führungsrahmen (60) abhängig von den ermittelten Positionsdaten relativ zum Basisrahmen
(52) verstellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitzwand-Abtragsvorrichtung (10) nach dem Verstellen und Positionieren des
Führungsrahmens (60) in dem Basisrahmen (52) in den Führungsrahmen (60) eingeführt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlitz zum Bilden eines Schlitzwandsegments mit einer aushärtbaren Suspension
verfüllt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere nebeneinander angeordnete Aushublöcher erstellt und mit aushärtbarer Suspension
verfüllt werden, wobei eine Schlitzwand im Grund (5) erstellt wird.