[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemittel,
insbesondere Flüssigwaschmittel, die ein Polymer enthalten, das Vinylpyrrolidon und/oder
Vinylacetat umfasst, und deren Verwendung zur Minimierung der Knitterneigung und zur
Erleichterung des Bügelns von Textilien, insbesondere Textilien aus cellulosehaltigem
Material, sowie ein im Haushalt durchführbares Verfahren zur bügelerleichternden und/oder
knitterneigungsmindernden Ausrüstung von Textilien.
[0002] Textilien aus Cellulose, wie Baumwolle oder Celluloseregeneratfasern (zum Beispiel
Modal oder Lyocel) besitzen aus Verbrauchersicht positive Eigenschaften bezüglich
des Tragekomforts. Allerdings ist ein großer Nachteil dieser Textilien die leichte
Knitterbildung während des Tragens, nach der Wäsche und dem Trocknen. Diese Knitterneigung
beruht auf dem Quellen der Cellulosefasern und ihrer geringen elastischen Rückstellkräfte
("Sprungkraft") nach einer Deformation.
[0003] Daher ist es seit langer Zeit üblich, Baumwoll- oder cellulosische Textilien nach
der Wäsche und dem Trocknen zu bügeln und sie somit in die gewünschte Form zu bringen.
Für den Verbraucher wäre es indessen vorteilhaft, im Rahmen der Textilpflege in der
Lage zu sein, die Bildung von Knittern zu minimieren, was die Arbeit des Bügelns erleichtern
würde oder im Idealfall das Bügeln völlig überflüssig machen würde.
[0004] Bei der Textilherstellung versucht man mit Hilfe von permanenten Textilausrüstungen
durch eine Vernetzung der Cellulosemoleküle untereinander deren Knitterneigung zu
vermindern. Durch die Vernetzung der Cellulosemoleküle erhöht sich die Elastizität
des Materials. Die knittervermeidenden Ausrüstungen werden im Rahmen der Textilveredlung
an der Rohware durchgeführt. Allerdings sind Vernetzter, die in der Textilindustrie
angewendet werden, wie Formaldehyd-Harnstoff- und Formaldehyd-Melamin-Kombinationen,
aufgrund ihrer Toxizität oder der Bedingungen, unter denen sie zur Anwendung gelangen
müssen, nicht für den Einsatz in Waschmitteln oder für die Anwendung im Haushalt geeignet.
Alternative formaldehydfreie Vernetzungsverfahren für Cellulose mithilfe von Polycarbonsäuren
sind zwar bekannt, so zum Beispiel aus
US 2004/0043915 A1, sind aber für die Heimanwendung bzw. für ein Endverbraucherprodukt nicht geeignet.
[0005] Aus dem Stand der Technik (
EP1978079 A1) ist bekannt, dass Polyvinylpyrrolidon Polymer und Copolymere aus Vinylimidazol und
Vinylpyrrolidon in Waschmitteln als Farbübertragungsinhibitoren eingesetzt werden.
Sie komplexieren den freien Farbstoff in der Waschflotte und verhindern eine Übertragung
auf andere Textilien.
[0006] Es besteht aber weiterhin Bedarf an Verfahren und Produkten, die die Knitterneigung
von Textilien verringern.
[0007] Ein weiteres Problem beim Waschen von Textilien ist, dass die Textilien nach mehrmaligem
Waschen ihre Weichheit verlieren. Aus diesem Grund ist es üblich, Weichspüler einzusetzen
oder die Wäsche in einem Trockner zu trocknen. Allerdings gibt es eine Reihe von Verbrauchern,
die keine Weichspüler bzw. keinen Trockner nutzen (wollen). Es ist daher wünschenswert,
Waschmittel bereitzustellen, die bereits beim normalen Waschvorgang eine angenehme
Weichheit der Wäsche bewirken.
[0008] Es wurde nun überraschend gefunden, dass die Knitterneigung von cellulosehaltigen
Textilien, insbesondere Textilien aus Baumwolle und Polyester/Baumwollgewebe durch
die Verwendung von Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemitteln, die ein
Polymers enthalten, das Vinylpyrrolidon und/oder Vinylacetat umfasst, verringert werden
kann. Des Weiteren wurde gefunden, dass sich durch solche Mittel auch die Weichheit
der Wäsche nach dem Waschvorgang vorteilhaft beeinflussen lässt.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher in einem ersten Aspekt ein Wasch-, Wäschenachbehandlungs-
oder Wäschepflegemittel, insbesondere ein Flüssigwaschmittel, das bezogen auf das
Gesamtgewicht 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 4 Gew.-% mindestens eines
Polymers enthält, das Vinylpyrrolidon und/oder Vinylacetat umfasst.
[0010] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines solchen Mittels, das
mindestens ein erfindungsgemäßes Polymer in einer Konzentration von 0,01 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels enthält,
zur Minimierung der Knitterneigung und zur Erleichterung des Bügelns von Textilien.
[0011] Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung des hierin beschriebenen
Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemittels, insbesondere Flüssigwaschmittels,
enthaltend bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 4 Gew.-% mindestens eines erfindungsgemäßen Polymers zur Erhöhung der Weichheit
von Textilien.
[0012] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein im Haushalt durchführbares Waschverfahren
umfassend die Verfahrensschritte
- a) Bereitstellen einer Wasch- oder Reinigungslösung umfassend ein Wasch-, Wäschenachbehandlungs-
oder Wäschepflegemittel, insbesondere Flüssigwaschmittel, wie hierin beschrieben,
und
- b) In Kontakt bringen eines Textils oder einer harten Oberfläche mit der Wasch- oder
Reinigungslösung gemäß (a).
[0013] Zu den cellulosehaltigen Materialien, aus denen die zu behandelnden Textilien hergestellt
sind, gehören Baumwolle, Celluloseregeneratfasern wie zum Beispiel Modal oder Lyocel,
und Mischgewebe aus Baumwolle oder Celluloseregeneratfasern mit anderen für Bekleidungszwecke
üblichen Materialien wie beispielsweise Polyester und Polyamid.
[0014] Die hierin beschriebenen Zusammensetzungen umfassen mindestens ein Polymer, das Vinylpyrrolidon
und/oder Vinylacetat umfasst.
[0015] Die erfindungsrelevanten Polymere können lineare, statistische Polymere sein, die
durch eine freie radikalische Polymerisation der Monomeren im Verhältnis 70/30 bis
30/70, bevorzugt 50/50 bis 70/30, weiter bevorzugt 55/45 bis 70/30 und noch weiter
bevorzugt 60/40 bis 65/35 Vinylpyrrolidon zu Vinylacetat hergestellt wurden. Dabei
werden, wie beschrieben, bevorzugt Copolymere mit einem Verhältnis von 55 bis 70 Prozent
Vinylpyrrolidon Anteil eingesetzt, da diese Copolymere als wässrige Lösungen hergestellt
werden können. Derartige Verbindungen werden beispielsweise von der Firma Ashland
kommerziell vertrieben.
[0016] Es können aber auch reine Polyvinylpyrrolidone, zum Beispiel Luviskol Typen von der
Firma BASF, eingesetzt werden.
[0017] In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Wasch-, Wäschenachbehandlungs-
oder Wäschepflegemittels, insbesondere des Flüssigwaschmittels, enthält dass das Mittel
mindestens (a) ein Vinylpyrrolidon(PVP)-Vinylacetat(VA)-Copolymere, wobei das PVP/VA-Verhältnis
70/30 bis 30/70, bevorzugt 50/50 bis 70/30 ist; oder (b) ein Polyvinylpyrrolidon(PVP)-Homopolymer.
[0018] Poly(N-vinyl-2-pyrrolidone-co-vinylacetat) (PVP/VA) Copolymere besitzen eine generelle
Struktur gemäß Formel (I):

wobei m und n jede ganze Zahl ist, die größer ist als 1, und das PVP/VA Copolymer
eine zufällige, lineare Copolymerisation der zwei Monomere, nämlich N-vinyl-2-pyrrolidon
und Vinylacetat, ist. Das Copolymer, das das spezifische Verhältnis von 60% N-vinyl-2-pyrrolidon
und 40% Vinylacetat umfasst, ist bekannt als Copovidone.
[0019] Ein Polyvinylpyrrolidon(PVP)-Homopolymer besitzt die Struktur gemäß Formel (II):

wobei n jede ganze Zahl ist, die größer ist als 1.
[0020] In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Wasch-, Wäschenachbehandlungs-
oder Wäschepflegemittels, insbesondere des Flüssigwaschmittels, ist (a) die durchschnittliche
Molekülmasse des Polyvinylpyrrolidon(PVP)-Homopolymers 2000 bis 2000000, bevorzugt
30000 bis 200000; oder (b) die durchschnittliche Molekülmasse des Vinylpyrrolidon(PVP)-Vinylacetat(VA)-Copolymeres
2000 bis 2000000, bevorzugt 30000 bis 200000.
[0021] Der Ausdruck "durchschnittliche Molekülmasse" oder "durchschnittliche relative Molekülmasse
(M
r)", wie hierin austauschbar verwendet, ergibt sich die durch Addition der bekannten
Atommassen. Diese Zahlenwerte können dem Periodensystem entnommen werden. Die Atommasse
ist keine absolute, sondern eine relative Angabe. Die Masseneinheit "1" entspricht
1/12 der Masse des Kohlenstoffisotops
12C. Die Zahlenwerte sind als Verhältniszahlen dimensionslos (relative Molekülmasse
M
r). Der Begriff "durchschnittlich", verwendet im Kontext mit "Molekülmasse", bezieht
sich auf die verschieden langen und schweren Polymermoleküle. Der Durchschnittswert
der Molekülmasse von verschieden schweren Polymeren ergibt sich aus dem arithmetischen
Mittel der einzelnen Werte.
[0022] In Übereinstimmung mit der gängigen Praxis für PVP-Homopolymere und PVP/VA Copolymeren
können hier die Polymere mit K-Werten bezeichnet werden. Der K-Wert ist eine Funktion
der Molekülmasse (Molekulargewicht) und so wie dieser Wert hierin verwendet wird,
kann er durch Verfahren, wie in der
Encyclopedia of Chemical Technology, Vol. 21, 2nd Ed., Seiten 427-428 (John Wiley
and Sons, 1970) beschrieben, berechnet werden. Beispielsweise entsprechen PVP/VA K-Werten von etwa
10 bis etwa 100 durchschnittlichen Molekülmassen von etwa 6000 bis etwa 450000.
[0023] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bedeutet 1 oder mehr, d.h. 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9 oder mehr. Bezogen auf einen Inhaltsstoff bezieht sich die Angabe auf die
Art des Inhaltsstoffs und nicht auf die absolute Zahl der Moleküle. "Mindestens ein
erfindungsgemäßes Polymer" bedeutet somit mindestens eine Art von Polymer, das Vinylpyrrolidon
und/oder Vinylacetat umfasst, d.h. dass eine Art von dem beschriebenen Polymer oder
eine Mischung mehrerer verschiedener dieser Polymere verwendet werden kann. Zusammen
mit Gewichtsangaben bezieht sich die Angabe auf alle Verbindungen der angegebenen
Art, die in der Zusammensetzung/Mischung enthalten sind, d.h. dass die Zusammensetzung
über die angegebene Menge der entsprechenden Verbindungen hinaus keine weiteren Verbindungen
dieser Art enthält.
[0024] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Mischung.
[0025] Durch die Maßnahmen der Erfindung wird die Knitterneigung von Textilien aus cellulosehaltigem
Material gegenüber den unbehandelten Ausgangstextilien erheblich reduziert.
[0026] Die Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise erfolgen, indem man Textilien
aus cellulosehaltigem Material mit einer wässrigen Zubereitung in Kontakt bringt,
die 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 4 Gew.-% mindestens eines erfindungsgemäßen
Polymers enthält. Dies kann im Rahmen eines üblichen Waschverfahrens, das mit Hilfe
einer Haushaltswaschmaschine oder per Hand ausgeführt werden kann, geschehen. Dabei
kommt das Polymer in wässriger Flotte vorzugsweise im Waschschritt zum Einsatz, kann
aber auch im Spülschritt, das heißt nach dem eigentlichen Waschschritt eingesetzt
werden. Das Polymer kann Bestandteil von in solchen Waschverfahren üblicherweise zum
Einsatz kommenden Waschmitteln oder Wäschenachbehandlungsmitteln wie beispielsweise
Weichspülern sein. Die Konzentration an erfindungsgemäßen Polymer in wässriger Behandlungsflotte
liegt insbesondere im Bereich von 0,01 g/l bis 2,7 g/l, besonders bevorzugt 0,01 g/l
bis 0,4 g/l. Das Polymer kann aber auch Bestandteil eines Wäschepflegemittels sein,
das insbesondere als flüssiges Sprühprodukt vorliegen kann, welches nach Verdünnen
mit Wasser oder vorzugsweise unverdünnt auf ein Textil aus cellulosehaltigem Material
aufgebracht, insbesondere aufgesprüht, wird, ohne dass sich ein Waschvorgang anschließen
muss oder dem Aufbringen ein Waschvorgang unmittelbar vorausgegangen sein muss.
[0027] Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemittel, welche den erfindungsgemäß
zu verwendenden Wirkstoff enthalten oder mit diesen zusammen verwendet oder im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden sind vorzugsweise flüssig und können beispielsweise auch
als Einzeldosis (zum Beispiel in Form einer Beutelverpackung) vorliegen. Beispiele
für konkrete Mittel in denen die erfindungsgemäßen Polymere eingesetzt werden können
sind Flüssigwaschmittel und Weichspüler.
[0028] Alle vorstehend genannten Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemittel
können solche üblichen sonstigen Bestandteile derartiger Mittel enthalten, die nicht
in unerwünschter Weise mit dem erfindungswesentlichen Polymer wechselwirken.
[0029] Ein solches Mittel enthält vorzugsweise synthetische Aniontenside des Sulfat- oder
Sulfonat-Typs, in Mengen von vorzugsweise nicht über 35 Gew.-%, insbesondere von 0,1
Gew.-% bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel. Als für den Einsatz in
derartigen Mitteln besonders geeignete synthetische Aniontenside sind die Alkyl- und/oder
Alkenylsulfate mit 8 bis 22 C-Atomen, die ein Alkali-, Ammonium- oder Alkyl- oder
Hydroxyalkyl-substituiertes Ammoniumion als Gegenkation tragen, zu nennen. Bevorzugt
sind die Derivate der Fettalkohole mit insbesondere 12 bis 18 C-Atomen und deren verzweigtkettiger
Analoga, der sogenannten Oxoalkohole. Die Alkyl- und Alkenylsulfate können in bekannter
Weise durch Reaktion der entsprechenden Alkoholkomponente mit einem üblichen Sulfatierungsreagenz,
insbesondere Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure, und anschließende Neutralisation
mit Alkali-, Ammonium- oder Alkyl- oder Hydroxyalkyl-substituierten Ammoniumbasen
hergestellt werden. Zu den besonders bevorzugt einsetzbaren Tensiden vom Sulfat-Typ
gehören die oben erwähnten sulfatierten Alkoxylierungsprodukte der genannten Alkohole,
so genannte Ethersulfate. Vorzugsweise enthalten derartige Ethersulfate 2 bis 30,
insbesondere 4 bis 10 Ethylenglykol-Gruppen pro Molekül. Zu den geeigneten Aniontensiden
vom Sulfonat-Typ gehören die durch Umsetzung von Fettsäureestern mit Schwefeltrioxid
und anschließender Neutralisation erhältlichen α-Sulfoester, insbesondere die sich
von Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, und linearen
Alkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen, ableitenden Sulfonierungsprodukte,
sowie die durch formale Verseifung aus diesen hervorgehenden Sulfofettsäuren. Zu den
einsetzbaren Aniontensiden sind auch die Salze von Sulfobernsteinsäureestern zu rechnen,
die auch als Alkylsulfosuccinate oder Dialkylsulfosuccinate bezeichnet werden, und
die Monoester oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen
und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen ethoxylierten Fettalkoholrest, der für sich betrachtet ein nichtionisches
Tenside darstellt. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich
von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders
bevorzugt. Als weiteres synthetisches Aniontensid kommt Alkylbenzolsulfonat in Frage.
[0030] Eine weitere Ausführungsform der Mittel umfasst die Anwesenheit von nichtionischem
Tensid, ausgewählt aus Fettalkylpolyglykosiden, Fettalkylpolyalkoxylaten, insbesondere
-ethoxylaten und/oder -propoxylaten, Fettsäurepolyhydroxyamiden und/oder Ethoxylierungs-und/oder
Propoxylierungsprodukten von Fettalkylaminen, vicinalen Diolen, Fettsäurealkylestern
und/oder Fettsäureamiden sowie deren Mischungen, insbesondere in einer Menge im Bereich
von 2 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
[0031] Zu den in Frage kommenden nichtionischen Tensiden gehören die Alkoxylate, insbesondere
die Ethoxylate und/oder Propoxylate von gesättigten oder ein- bis mehrfach ungesättigten
linearen oder verzweigtkettigen Alkoholen mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12
bis 18 C-Atomen. Der Alkoxylierungsgrad der Alkohole liegt dabei in der Regel zwischen
1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Sie können in bekannter Weise durch Umsetzung
der entsprechenden Alkohole mit den entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden.
Geeignet sind insbesondere die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren verzweigtkettige
Isomere, insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Alkoxylate
eingesetzt werden können. Brauchbar sind demgemäß die Alkoxylate, insbesondere die
Ethoxylate, primärer Alkohole mit linearen, insbesondere Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-
oder Octadecyl-Resten sowie deren Gemische. Außerdem sind entsprechende Alkoxylierungsprodukte
von Alkylaminen, vicinalen Diolen und Carbonsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten Alkoholen entsprechen, verwendbar. Darüber hinaus kommen die Ethylenoxid-
und/oder Propylenoxid-Insertionsprodukte von Fettsäurealkylestern sowie Fettsäurepolyhydroxyamide
in Betracht. Zur Einarbeitung in die erfindungsgemäßen Mittel geeignete sogenannte
Alkylpolyglykoside sind Verbindungen der allgemeinen Formel (G)
n-OR
12, in der R
12 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, G eine Glykoseeinheit und n
eine Zahl zwischen 1 und 10 bedeuten. Bei der Glykosidkomponente (G)
n handelt es sich um Oligo- oder Polymere aus natürlich vorkommenden Aldose- oder Ketose-Monomeren,
zu denen insbesondere Glucose, Mannose, Fruktose, Galaktose, Talose, Gulose, Altrose,
Allose, Idose, Ribose, Arabinose, Xylose und Lyxose gehören. Die aus derartigen glykosidisch
verknüpften Monomeren bestehenden Oligomere werden außer durch die Art der in ihnen
enthaltenen Zucker durch deren Anzahl, den sogenannten Oligomerisierungsgrad, charakterisiert.
Der Oligomerisierungsgrad n nimmt als analytisch zu ermittelnde Größe im allgemeinen
gebrochene Zahlenwerte an; er liegt bei Werten zwischen 1 und 10, bei den vorzugsweise
eingesetzten Glykosiden unter einem Wert von 1,5, insbesondere zwischen 1,2 und 1,4.
Bevorzugter Monomer-Baustein ist wegen der guten Verfügbarkeit Glucose. Der Alkyl-
oder Alkenylteil R
12 der Glykoside stammt bevorzugt ebenfalls aus leicht zugänglichen Derivaten nachwachsender
Rohstoffe, insbesondere aus Fettalkoholen, obwohl auch deren verzweigtkettige Isomere,
insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Glykoside eingesetzt
werden können. Brauchbar sind demgemäß insbesondere die primären Alkohole mit linearen
Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylresten sowie deren
Gemische. Besonders bevorzugte Alkylglykoside enthalten einen Kokosfettalkylrest,
das heißt Mischungen mit im wesentlichen R
12=Dodecyl und R
12=Tetradecyl.
[0032] Nichtionisches Tensid ist in den beschriebenen Mitteln vorzugsweise in Mengen von
1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 25 Gew.-% enthalten, wobei Mengen
im oberen Teil dieses Bereiches eher in flüssigen Mitteln anzutreffen sind und teilchenförmige
Mittel vorzugsweise eher geringere Mengen von bis zu 5 Gew.-% enthalten.
[0033] Als weitere fakultative tensidische Inhaltsstoffe kommen Seifen in Betracht, wobei
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure
oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuregemischen, zum Beispiel Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifen geeignet sind. Insbesondere sind
solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% aus gesättigten C
12-C
18-Fettsäureseifen und zu bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Vorzugsweise
ist Seife in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten. Insbesondere in flüssigen
Mitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoff enthalten, können jedoch
auch höhere Seifenmengen von in der Regel bis zu 20 Gew.-% enthalten sein.
[0034] Gewünschtenfalls können die Mittel auch Betaine und/oder kationische Tenside enthalten,
die - falls vorhanden - vorzugsweise in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 7 Gew.-% eingesetzt
werden. Unter diesen sind Esterquats besonders bevorzugt.
[0035] Die Mittel können gewünschtenfalls Bleichmittel auf Persauerstoffbasis, insbesondere
in Mengen im Bereich von 5 Gew.-% bis 70 Gew.-%, sowie gegebenenfalls Bleichaktivator,
insbesondere in Mengen im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-%, enthalten. Die in
Betracht kommenden Bleichmittel sind vorzugsweise die in Waschmitteln in der Regel
verwendeten Persauerstoffverbindungen wie Percarbonsäuren, beispielsweise Dodecandipersäure
oder Phthaloylaminoperoxicapronsäure, Wasserstoffperoxid, Alkaliperborat, das als
Tetra- oder Monohydrat vorliegen kann, Percarbonat, Perpyrophosphat und Persilikat,
die in der Regel als Alkalisalze, insbesondere als Natriumsalze, vorliegen. Derartige
Bleichmittel sind in Waschmitteln, welche ein erfindungsgemäß verwendetes Acetylglutamat
enthalten, vorzugsweise in Mengen bis zu 25 Gew.-%, insbesondere bis zu 15 Gew.-%
und besonders bevorzugt von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
vorhanden, wobei insbesondere Percarbonat zum Einsatz kommt. Die fakultativ vorhandene
Komponente der Bleichaktivatoren umfasst die üblicherweise verwendeten N- oder O-Acylverbindungen,
beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin,
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine,
Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem
Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere
Natriumisononanoyl-phenolsulfonat, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose,
sowie kationische Nitrilderivate wie Trimethylammoniumacetonitril-Salze. Die Bleichaktivatoren
können zur Vermeidung der Wechselwirkung mit den Persauerstoffverbindungen bei der
Lagerung in bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen und/oder granuliert worden
sein, wobei mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes Tetraacetylethylendiamin
mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8 mm, granuliertes 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin,
und/oder in Teilchenform konfektioniertes Trialkylammoniumacetonitril besonders bevorzugt
ist. In Waschmitteln sind derartige Bleichaktivatoren vorzugsweise in Mengen bis zu
8 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
enthalten.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Mittel wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen
Builder, insbesondere ausgewählt aus Alkalialumosilikat, kristallinem Alkalisilikat
mit Modul über 1, monomerem Polycarboxylat, polymerem Polycarboxylat und deren Mischungen,
insbesondere in Mengen im Bereich von 2,5 Gew.-% bis 60 Gew.-%.
[0037] Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören insbesondere solche
aus der Klasse der Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren,
sowie der polymeren (Poly-)carbonsäuren, insbesondere die durch Oxidation von Polysacchariden
zugänglichen Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren
und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen
ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative Molekülmasse
der Homopolymeren ungesättigter Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5000 g/mol
und 200000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise
50000 g/mol bis 120000 g/mol, bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer
weist eine relative Molekülmasse von 50000 g/mol bis 100000 g/mol auf. Geeignete,
wenn auch weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure
oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei Carbonsäuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/oder
ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer
oder dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth-)acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
oder dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei
60 Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylat, besonders bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, und Maleinsäure und/oder
Maleinat sowie 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol
und/oder Vinylacetat. Ganz besonders bevorzugt sind dabei Terpolymere, in denen das
Gewichtsverhältnis (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat zu Maleinsäure und/oder
Maleat zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1
und 2,5:1 liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf
die Säuren bezogen. Das zweite saure Monomer oder dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat, besonders
bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure und/oder Methallylsulfonat und als drittes Monomer
15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind, besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in dem Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative Molekülmasse zwischen
1000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise zwischen 2000 g/mol und 50000 g/mol und
insbesondere zwischen 3000 g/mol und 10000 g/mol auf. Sie können, insbesondere zur
Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger Lösungen, vorzugsweise in Form 30-
bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt werden. Alle genannten Polycarbonsäuren
werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze, insbesondere ihre Alkalisalze,
eingesetzt.
[0038] Derartige organische Buildersubstanzen sind vorzugsweise in Mengen bis zu 40 Gew.-%,
insbesondere bis zu 25 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder flüssigen,
insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0039] Als wasserunlösliche, wasserdispergierbare anorganische Buildermaterialien werden
insbesondere kristalline oder amorphe Alkalialumosilikate, in Mengen von bis zu 50
Gew.-%, vorzugsweise nicht über 40 Gew.-% und in flüssigen Mitteln insbesondere von
1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen Alumosilikate
in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith NaA und gegebenenfalls NaX, bevorzugt.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen
Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate weisen insbesondere keine Teilchen mit
einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus
Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben
der
deutschen Patentschrift DE 24 12 837 bestimmt werden kann, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm. Geeignete
Substitute oder Teilsubstitute für das genannte Alumosilikat sind kristalline Alkalisilikate,
die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können. Die in den Mitteln
als Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis
von Alkalioxid zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Derartige amorphe Alkalisilikate sind beispielsweise unter dem
Namen Portil® im Handel erhältlich. Solche mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:1,9 bis 1:2,8 werden im Rahmen der Herstellung bevorzugt als Feststoff und
nicht in Form einer Lösung zugegeben. Als kristalline Silikate, die allein oder im
Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate
der allgemeinen Formel Na
2SixO
2x+1 · yH
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5·yH
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in den hierin beschriebenen Mitteln eingesetzt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und
Soda hergestellt werden kann. Kristalline Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich
von 1,9 bis 3,5, werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform von Waschmitteln
eingesetzt. Deren Gehalt an Alkalisilikaten beträgt vorzugsweise 1 Gew.-% bis 50 Gew.-%
und insbesondere 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. Falls
als zusätzliche Buildersubstanz auch Alkalialumosilikat, insbesondere Zeolith, vorhanden
ist, beträgt der Gehalt an Alkalisilikat vorzugsweise 1 Gew.-% bis 15 Gew.-% und insbesondere
2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. Das Gewichtsverhältnis
Alumosilikat zu Silikat, jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanzen, beträgt
dann vorzugsweise 4:1 bis 10:1. In Mitteln, die sowohl amorphe als auch kristalline
Alkalisilikate enthalten, beträgt das Gewichtsverhältnis von amorphem Alkalisilikat
zu kristallinem Alkalisilikat vorzugsweise 1:2 bis 2:1 und insbesondere 1:1 bis 2:1.
[0040] Zusätzlich zum genannten anorganischen Builder können weitere wasserlösliche oder
wasserunlösliche anorganische Substanzen in den Mitteln mit diesem zusammen verwendet
oder in erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, enthalten sein. Geeignet sind
in diesem Zusammenhang die Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate und Alkalisulfate
sowie deren Gemische. Derartiges zusätzliches anorganisches Material kann in Mengen
bis zu 70 Gew.-% vorhanden sein.
[0041] Zusätzlich können die Mittel weitere in Wasch-, Wäschenachbehandlungs-, Wäschepflege-
oder Reinigungsmitteln übliche Bestandteile enthalten. Zu diesen fakultativen Bestandteilen
gehören insbesondere Enzyme, Enzymstabilisatoren, Komplexbildner für Schwermetalle,
Gerüststoffe, Bleichmittel, Builder, Elektrolyte, nichtwässrige Lösungsmittel, pH-Stellmittel,
Geruchsabsorber, desodorierende Substanzen, Parfüm, Parfümträger, Fluoreszenzmittel,
Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren,
Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle
Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren,
Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell-
und Schiebefestmittel, weichmachende Komponenten sowie UV-Absorber.
[0042] Lösungsmittel, die insbesondere bei flüssigen Mitteln eingesetzt werden können, sind
neben Wasser vorzugsweise solche nichtwässrigen Lösungsmittel, die wassermischbar
sind. Zu diesen gehören die niederen Alkohole, beispielsweise Ethanol, Propanol, iso-Propanol,
und die isomeren Butanole, Glycerin, niedere Glykole, beispielsweise Ethylen- und
Propylenglykol, und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel
ferner wenigstens ein Enzym.
[0044] Gegebenenfalls anwesende Enzyme werden vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Protease,
Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Oxidase, Peroxidase, Pektinase und Mischungen
aus diesen ausgewählt. In erster Linie kommt aus Mikroorganismen, wie Bakterien oder
Pilzen, gewonnene Protease in Frage. Sie kann in bekannter Weise durch Fermentationsprozesse
aus geeigneten Mikroorganismen gewonnen werden. Proteasen sind im Handel beispielsweise
unter den Namen BLAP®, Savinase®, Esperase®, Maxatase®, Optimase®, Alcalase®, Durazym®
oder Maxapem® erhältlich. Die einsetzbare Lipase kann beispielsweise aus Humicola
lanuginosa, aus Bacillus-Arten, aus Pseudomonas-Arten, aus Fusarium-Arten, aus Rhizopus-Arten
oder aus Aspergillus-Arten gewonnen werden. Geeignete Lipasen sind beispielsweise
unter den Namen Lipolase®, Lipozym®, Lipomax®, Lipex®, Amano®-Lipase, Toyo-Jozo®-Lipase,
Meito®-Lipase und Diosynth®-Lipase im Handel erhältlich. Geeignete Amylasen sind beispielsweise
unter den Namen Maxamyl®, Termamyl®, Duramyl® und Purafect® OxAm handelsüblich. Die
einsetzbare Cellulase kann ein aus Bakterien oder Pilzen gewinnbares Enzym sein, welches
ein pH-Optimum vorzugsweise im schwach sauren bis schwach alkalischen Bereich von
6 bis 9,5 aufweist. Derartige Cellulasen sind unter den Namen Celluzyme®, Carezyme®
und Ecostone® handelsüblich. Geeignete Pektinasen sind beispielsweise unter den Namen
Gamanase®, Pektinex AR®, X-Pect® oder Pectaway® von Novozymes, unter dem Namen Rohapect
UF®, Rohapect TPL®, Rohapect PTE100®, Rohapect MPE®, Rohapect MA plus HC, Rohapect
DA12L®, Rohapect 10L®, Rohapect B1L® von AB Enzymes und unter dem Namen Pyrolase®
von Diversa Corp., San Diego, CA, USA erhältlich.
[0045] In bevorzugten Ausführungsformen enthält das erfindungsgemäße Mittel als Enzym mindestens
ein Enzym, ausgewählt aus Protease, Amylase, Cellulase, Mannanase, Lipase, Pectatlyase.
[0046] Im Allgemeinen können die im erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Enzyme an Trägerstoffe
adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung
zu schützen.
[0047] Erfindungsgemäße Mittel können die erhaltenen Enzyme in jeder nach dem Stand der
Technik etablierten Form zugesetzt werden. Hierzu gehören insbesondere die durch Granulation,
Extrusion oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen, vorteilhafterweise
möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren versetzt. In einer alternativen
Darreichungsform können die Enzyme auch verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung
oder Extrusion der Enzymlösung zusammen mit einem, vorzugsweise natürlichen Polymer
oder in Form von Kapseln, beispielsweise solchen, bei denen die Enzyme wie in einem
erstarrten Gel eingeschlossen sind, oder in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein
enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-, Luft- und/oder Chemikalien-undurchlässigen Schutzschicht
überzogen ist. In aufgelagerten Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise
Stabilisatoren, Emulgatoren, Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden.
Derartige Kapseln werden nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel-
oder Rollgranulation oder in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind
derartige Granulate, beispielsweise durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm
und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0048] Die eingesetzten Proteasen sind vorzugsweise alkalische Serin-Proteasen. Sie wirken
als unspezifische Endopeptidasen, das heißt, sie hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen,
die im Inneren von Peptiden oder Proteinen liegen und bewirken dadurch den Abbau proteinhaltiger
Anschmutzungen auf dem Reinigungsgut. Ihr pH-Optimum liegt meist im deutlich alkalischen
Bereich.
[0049] Beispiele für die in Wasch- und Reinigungsmitteln bevorzugt eingesetzten Proteasen
vom Subtilisin-Typ sind die Subtilisine BPN' und Carlsberg, die Protease PB92, die
Subtilisine 147 und 309, die Protease aus
Bacillus lentus, insbesondere aus
Bacillus lentus DSM 5483, Subtilisin DY und die den Subtilasen, nicht mehr jedoch den Subtilisinen
im engeren Sinne zuzuordnenden Enzyme Thermitase, Proteinase K und die Proteasen TW3
und TW7, sowie Varianten der genannten Proteasen, die eine gegenüber der Ausgangsprotease
veränderte Aminosäuresequenz aufweisen. Proteasen werden durch aus dem Stand der Technik
bekannte Verfahren gezielt oder zufallsbasiert verändert und so beispielsweise für
den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln optimiert.
[0050] Dazu gehören Punktmutagenese, Deletions- oder Insertionsmutagenese oder Fusion mit
anderen Proteinen oder Proteinteilen. Auch diese veränderten Proteasevarianten können
in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein.
[0051] In bevorzugten Ausführungsformen kann das erfindungsgemäße Mittel eine Amylase, weiter
bevorzugt eine alpha-Amylase enthalten. Alpha-Amylasen gehören zu den technisch bedeutenden
Enzymen. Eine alpha-Amylase ist ein Enzym, das die Hydrolyse der inneren α(1-4)-Glykosidbindungen
der
Amylose, nicht jedoch die Spaltung von terminalen oder α(1-6)-Glykosidbindungen, katalysiert.
Alpha-Amylasen stellen daher eine Gruppe der Esterasen dar (E.C. 3.2.1.1.). Alpha-Amylasen
katalysieren die Spaltung von Stärke, Glycogen und von anderen Oligo- und Polysacchariden,
die eine α(1-4)-Glykosidbindung besitzen. Insofern wirken alpha-Amylasen gegen Stärkerückstände
in der Wäsche und katalysieren deren Hydrolyse (Endohydrolyse). Die in den aus dem
Stand der Technik bekannten Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzten alpha-Amylasen
sind üblicherweise mikrobiellen Ursprungs und stammen in der Regel aus Bakterien oder
Pilzen, beispielsweise der Gattungen
Bacillus, Pseudomonas, Acinetobacter, Micrococcus, Humicola, Trichoderma oder
Trichosporon, insbesondere
Bacillus. Alpha-Amylasen werden üblicherweise nach an sich bekannten biotechnologischen Verfahren
durch geeignete Mikroorganismen produziert, beispielsweise durch transgene Expressionswirte
der Gattungen
Bacillus oder durch filamentöse Pilze.
[0052] Die Mittel enthalten bevorzugt zusätzlich mindestens eine Cellulase. Eine Cellulase
ist ein Enzym. Für Cellulasen können synonyme Begriffe verwendet werden, insbesondere
Endoglucanase, Endo-1,4-beta-Glucanase, Carboxymethylcellulase, Endo-1,4-beta-D-Glucanase,
beta-1,4-Glucanase, beta-1,4-Endoglucanhydrolase, Celludextrinase oder Avicelase.
Entscheidend dafür, ob ein Enzym eine Cellulase im Sinne der Erfindung ist, ist deren
Fähigkeit zur Hydrolyse von 1,4-ß-D-glucosidischen Bindungen in Cellulose.
[0053] Erfindungsgemäß konfektionierbare Cellulasen (Endoglucanasen, EG) umfassen beispielsweise
die pilzliche, Endoglucanase(EG)-reiche Cellulase-Präparation beziehungsweise deren
Weiterentwicklungen, die von dem Unternehmen Novozymes unter dem Handelsnamen Celluzyme®
angeboten wird. Die ebenfalls von dem Unternehmen Novozymes erhältlichen Produkte
Endolase® und Carezyme® basieren auf der 50 kD-EG, beziehungsweise der 43 kD-EG aus
Humicola insolens DSM 1800. Weitere einsetzbare Handelsprodukte dieses Unternehmens
sind Cellusoft®, Renozyme® und Celluclean®. Weiterhin einsetzbar sind beispielsweise
Cellulasen, die von dem Unternehmen AB Enzymes, Finnland, unter den Handelsnamen Ecostone®
und Biotouch® erhältlich sind, und die zumindest zum Teil auf der 20 kD-EG aus Melanocarpus
basieren. Weitere Cellulasen von dem Unternehmen AB Enzymes sind Econase® und Ecopulp®.
Weitere geeignete Cellulasen sind aus Bacillus sp. CBS 670.93 und CBS 669.93, wobei
die aus Bacillus sp. CBS 670.93 von dem Unternehmen Danisco/Genencor unter dem Handelsnamen
Puradax® erhältlich ist. Weitere verwendbare Handelsprodukte des Unternehmens Danisco/Genencor
sind "Genencor detergent cellulase L" und IndiAge®Neutra.
[0054] Auch durch Punktmutationen erhältliche Varianten dieser Enzyme können erfindungsgemäß
eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Cellulasen sind
Thielavia terrestris Cellulasevarianten, die in der internationalen
Offenlegungsschrift WO 98/12307 offenbart sind, Cellulasen aus Melanocarpus, insbesondere
Melanocarpus albomyces, die in der internationalen
Offenlegungsschrift WO 97/14804 offenbart sind, Cellulasen vom EGIII-Typ aus
Trichoderma reesei, die in der europäischen
Patentanmeldung EP 1 305 432 offenbart sind bzw. hieraus erhältliche Varianten, insbesondere diejenigen, die offenbart
sind in den europäischen Patentanmeldungen
EP 1240525 und
EP 1305432, sowie Cellulasen, die offenbart sind in den internationalen Offenlegungsschriften
WO 1992006165,
WO 96/29397 und
WO 02/099091. Auf deren jeweilige Offenbarung wird daher ausdrücklich verwiesen bzw. deren diesbezüglicher
Offenbarungsgehalt wird daher ausdrücklich in die vorliegende Patentanmeldung mit
einbezogen.
[0055] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich mindestens
eine Lipase enthalten. Erfindungsgemäß bevorzugte Lipase-Enzyme werden ausgewählt
aus mindestens einem Enzym der Gruppe, die gebildet wird aus Triacylglycerol-Lipase
(E.C. 3.1.1.3) und Lipoprotein-Lipase (E.C. 3.1.1.34) und Monoglycerid-Lipase (E.C.
3.1.1.23).
[0056] Das erfindungsgemäß bevorzugte Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Mittel ist die
Reinigung von Textilien. Weil Wasch- und Reinigungsmittel für Textilien überwiegend
alkalische pH-Werte aufweisen, werden hierfür insbesondere Lipasen eingesetzt, die
im alkalischen Medium aktiv sind.
[0057] Ferner ist die in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung bevorzugt enthaltene Lipase
natürlicherweise in einem Mikroorganismus der Art
Thermomyces lanuginosus oder
Rhizopus oryzae oder
Mucor javanicus vorhanden oder von vorgenannten natürlicherweise vorhandenen Lipasen per Mutagenese
abgeleitet.
[0058] Erfindungsgemäß bevorzugte Lipasen sind die von dem Unternehmen Amano Pharmaceuticals
unter den Bezeichnungen Lipase M-AP10®, Lipase LE® und Lipase F® (auch Lipase JV®)
erhältlichen Lipaseenzyme. Die Lipase F® ist beispielsweise natürlicherweise in Rhizopus
oryzae vorhanden. Die Lipase M-AP10® ist beispielsweise natürlicherweise in Mucor
javanicus vorhanden.
[0059] Zusammensetzungen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthalten mindestens eine Lipase, die ausgewählt wird aus mindestens einem oder mehreren
Polypeptiden mit einer Aminosäuresequenz, die zu mindestens 90% (und zunehmend bevorzugt
zu mindestens 81%, 82%, 83%, 84%, 85%, 86%, 87%, 88%, 89%, 90%, 90,5%, 91%, 91,5%,
92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5%,
99,0%, 99,1%, 99,2%, 99,3%, 99,4%, 99,5%, 99,6%, 99,7%, 99,8%, 99,9%) zur Wildtyp
Lipase aus dem Stamm DSM 4109
Thermomyces lanuginosus identisch ist. Dabei ist es erneut bevorzugt, wenn ausgehend von besagter Wildtyp
Lipase aus dem Stamm DSM 4109 zumindest die Aminosäureänderung N233R vorliegt.
[0060] Eine höchst bevorzugte Lipase ist kommerziell unter dem Handelsnamen Lipex® von dem
Unternehmen Novozymes (Dänemark) zu beziehen und vorteilhaft in den erfindungsgemäßen
Reinigungszusammensetzungen einsetzbar. Besonders bevorzugt ist hierbei die Lipase
Lipex® 100 L (ex Novozymes A/S, Dänemark). Bevorzugte Zusammensetzungen sind dadurch
gekennzeichnet, dass bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung besagtes Lipase-Enzym
aus Lipex® 100 L in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, insbesondere von 0,02
bis 0,1 Gew.-%, enthalten ist.
[0061] Die erfindungsgemäßen Mittel können als Enzym zusätzlich mindestens eine Mannanase
enthalten. Eine in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung (insbesondere in einem erfindungsgemäß
bevorzugten Wasch- und Reinigungsmittel für Textilien) enthaltene Mannanase katalysiert
im Rahmen ihrer Mannanase-Aktivität die Hydrolyse von 1,4-beta-D-mannosidischen Bindungen
in Mannanen, Galactomannanen, Glucomannanen und Galactoglucomannanen. Besagte erfindungsgemäße
Mannanase-Enzyme werden gemäß Enzym Nomenklatur als E.C. 3.2.1.78 klassifiziert.
[0062] Geeignete erfindungsgemäße Zusammensetzungen enthalten beispielsweise die Mannanase,
die unter dem Namen Mannaway® von der Firma Novozymes vermarktet wird.
[0063] Zu den gegebenenfalls, insbesondere in flüssigen Mitteln vorhandenen üblichen Enzymstabilisatoren
gehören Aminoalkohole, beispielsweise Mono-, Di-, Triethanol- und -propanolamin und
deren Mischungen, niedere Carbonsäuren, Borsäure, Alkaliborate, Borsäure-Carbonsäure-Kombinationen,
Borsäureester, Boronsäurederivate, Calciumsalze, beispielsweise Ca-Ameisensäure-Kombination,
Magnesiumsalze, und/oder schwefelhaltige Reduktionsmittel.
[0064] Zu den geeigneten Schauminhibitoren gehören langkettige Seifen, insbesondere Behenseife,
Fettsäureamide, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse, Organopolysiloxane und deren
Gemische, die darüberhinaus mikrofeine, gegebenenfalls silanierte oder anderweitig
hydrophobierte Kieselsäure enthalten können. Zum Einsatz in partikelförmigen Mitteln
sind derartige Schauminhibitoren vorzugsweise an granulare, wasserlösliche Trägersubstanzen
gebunden.
[0065] Zu den bekanntlich polyesteraktiven schmutzablösevermögenden Polymeren gehören Copolyester
aus Dicarbonsäuren, beispielsweise Adipinsäure, Phthalsäure oder Terephthalsäure,
Diolen, beispielsweise Ethylenglykol oder Propylenglykol, und Polydiolen, beispielsweise
Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol. Zu den bevorzugt eingesetzten schmutzablösevermögenden
Polyestern gehören solche Verbindungen, die formal durch Veresterung zweier Monomerteile
zugänglich sind, wobei das erste Monomer eine Dicarbonsäure HOOC-Ph-COOH und das zweite
Monomer ein Diol HO-(CHR
11-)
aOH, das auch als polymeres Diol H-(O-(CHR
11-)
a)
bOH vorliegen kann, ist. Darin bedeutet Ph einen o-, m- oder p-Phenylenrest, der 1
bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Alkylresten mit 1 bis 22 C-Atomen, Sulfonsäuregruppen,
Carboxylgruppen und deren Mischungen, tragen kann, R
11 Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen und deren Mischungen, a eine Zahl
von 2 bis 6 und b eine Zahl von 1 bis 300. Vorzugsweise liegen in den aus diesen erhältlichen
Polyestern sowohl Monomerdioleinheiten -O-(CHR
11-)
aO- als auch Polymerdioleinheiten -(O-(CHR
11-)
a)
bO- vor. Das molare Verhältnis von Monomerdioleinheiten zu Polymerdioleinheiten beträgt
vorzugsweise 100:1 bis 1:100, insbesondere 10:1 bis 1:10. In den Polymerdioleinheiten
liegt der Polymerisationsgrad b vorzugsweise im Bereich von 4 bis 200, insbesondere
von 12 bis 140. Das Molekulargewicht oder das mittlere Molekulargewicht oder das Maximum
der Molekulargewichtsverteilung bevorzugter schmutzablösevermögender Polyester liegt
im Bereich von 250 g/mol bis 100000 g/mol, insbesondere von 500 g/mol bis 50000 g/mol.
Die dem Rest Ph zugrundeliegende Säure wird vorzugsweise aus Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Phthalsäure, Trimellithsäure, Mellithsäure, den Isomeren der Sulfophthalsäure, Sulfoisophthalsäure
und Sulfoterephthalsäure sowie deren Gemischen ausgewählt. Sofern deren Säuregruppen
nicht Teil der Esterbindungen im Polymer sind, liegen sie vorzugsweise in Salzform,
insbesondere als Alkali- oder Ammoniumsalz vor. Unter diesen sind die Natrium- und
Kaliumsalze besonders bevorzugt. Gewünschtenfalls können statt des Monomers HOOC-Ph-COOH
geringe Anteile, insbesondere nicht mehr als 10 Mol-% bezogen auf den Anteil an Ph
mit der oben gegebenen Bedeutung, anderer Säuren, die mindestens zwei Carboxylgruppen
aufweisen, im schmutzablösevermögenden Polyester enthalten sein. Zu diesen gehören
beispielsweise Alkylen- und Alkenylendicarbonsäuren wie Malonsäure, Bernsteinsäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure
und Sebacinsäure. Zu den bevorzugten Diolen HO-(CHR
11-)
aOH gehören solche, in denen R
11 Wasserstoff und a eine Zahl von 2 bis 6 ist, und solche, in denen a den Wert 2 aufweist
und R
11 unter Wasserstoff und den Alkylresten mit 1 bis 10, insbesondere 1 bis 3 C-Atomen
ausgewählt wird. Unter den letztgenannten Diolen sind solche der Formel HO-CH
2-CHR
11-OH, in der R
11 die obengenannte Bedeutung besitzt, besonders bevorzugt. Beispiele für Diolkomponenten
sind Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol, 1,2-Decandiol, 1,2-Dodecandiol und Neopentylglykol.
Besonders bevorzugt unter den polymeren Diolen ist Polyethylenglykol mit einer mittleren
Molmasse im Bereich von 1000 g/mol bis 6000 g/mol. Gewünschtenfalls können die Polyester
auch endgruppenverschlossen sein, wobei als Endgruppen Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen
und Ester von Monocarbonsäuren in Frage kommen. Den über Esterbindungen gebundenen
Endgruppen können Alkyl-, Alkenyl- und Arylmonocarbonsäuren mit 5 bis 32 C-Atomen,
insbesondere 5 bis 18 C-Atomen, zugrunde liegen. Zu diesen gehören Valeriansäure,
Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Undecensäure,
Laurinsäure, Lauroleinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Myristoleinsäure, Pentadecansäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Petroselinsäure, Petroselaidinsäure, Ölsäure, Linolsäure,
Linolaidinsäure, Linolensäure, Eläostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Arachidonsäure,
Behensäure, Erucasäure, Brassidinsäure, Clupanodonsäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure,
Melissinsäure, Benzoesäure, die 1 bis 5 Substituenten mit insgesamt bis zu 25 C-Atomen,
insbesondere 1 bis 12 C-Atomen tragen kann, beispielsweise tert.-Butylbenzoesäure.
Den Endgruppen können auch Hydroxymonocarbonsäuren mit 5 bis 22 C-Atomen zugrunde
liegen, zu denen beispielsweise Hydroxyvaleriansäure, Hydroxycapronsäure, Ricinolsäure,
deren Hydrierungsprodukt Hydroxystearinsäure sowie o-, m- und p-Hydroxybenzoesäure
gehören. Die Hydroxymonocarbonsäuren können ihrerseits über ihre Hydroxylgruppe und
ihre Carboxylgruppe miteinander verbunden sein und damit mehrfach in einer Endgruppe
vorliegen. Vorzugsweise liegt die Anzahl der Hydroxymonocarbonsäureeinheiten pro Endgruppe,
das heißt ihr Oligomerisierungsgrad, im Bereich von 1 bis 50, insbesondere von 1 bis
10. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden Polymere aus Ethylenterephthalat
und Polyethylenoxid-terephthalat, in denen die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte
von 750 g/mol bis 5000 g/mol aufweisen und das Molverhältnis von Ethylenterephthalat
zu Polyethylenoxid-terephthalat 50:50 bis 90:10 beträgt, in Kombination mit einem
erfindungswesentlichen Wirkstoff verwendet. Die schmutzablösevermögenden Polymere
sind vorzugsweise wasserlöslich, wobei unter dem Begriff "wasserlöslich" eine Löslichkeit
von mindestens 0,01 g, vorzugsweise mindestens 0,1 g des Polymers pro Liter Wasser
bei Raumtemperatur und pH 8 verstanden werden soll. Bevorzugt eingesetzte Polymere
weisen unter diesen Bedingungen jedoch eine Löslichkeit von mindestens 1 g pro Liter,
insbesondere mindestens 10 g pro Liter auf.
[0066] In einer Ausführungsform der Erfindung können insbesondere die als Nachbehandlungsmittel
zum Einsatz kommenden Wäschepflegemittel zusätzliche Weichmacherkomponenten, vorzugsweise
Kationtenside, enthalten. Beispiele für gewebeweichmachende Komponenten sind quartäre
Ammoniumverbindungen, kationische Polymere und Emulgatoren, wie sie in Haarpflegemitteln
und auch in Mitteln zur Textilavivage eingesetzt werden.
[0067] Geeignete Beispiele sind quartäre Ammoniumverbindungen der Formeln (III) und (IV),

wobei in (II) R und R
1 für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, R
2 für einen gesättigten C
1-C
4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, R
3 entweder gleich R, R
1 oder R
2 ist oder für einen aromatischen Rest steht. X
- steht entweder für ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation
sowie Mischungen aus diesen. Beispiele für kationische Verbindungen der Formel (III)
sind Didecyldimethylammoniumchlorid, Ditalgdimethylammoniumchlorid oder Dihexadecylammoniumchlorid.
[0068] Verbindungen der Formel (IV) sind sogenannte Esterquats. Esterquats zeichnen sich
durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus und sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt. Hierbei steht R
4 für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder
3 Doppelbindungen; R
5 steht für H, OH oder O(CO)R
7, R
6 steht unabhängig von R
5 für H, OH oder O(CO)R
8, wobei R
7 und R
8 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils unabhängig voneinander
den Wert 1, 2 oder 3 haben. X
- kann entweder ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie
Mischungen aus diesen sein. Bevorzugt sind Verbindungen, die für R
5 die Gruppe O(CO)R
7 und für R
4 und R
7 Alkylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen enthalten. Besonders bevorzugt sind Verbindungen,
bei denen R
6 zudem für OH steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (IV) sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat,
Bis-(palmitoyl)-ethyl-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat oder Methyl-N,N-bis(acyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-methosulfat.
[0069] In einer bevorzugten Ausführungsformen enthalten die Mittel die zusätzlichen Weichmacherkomponenten
in Mengen bis zu 35 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 0,01 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 0,01 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das gesamte Mittel.
[0070] Zusätzlich zu den vorgenannten Komponenten können die Mittel Perlglanzmittel enthalten.
Perlglanzmittel verleihen den Textilien einen zusätzlichen Glanz und werden daher
vorzugsweise in Feinwaschmitteln eingesetzt. Als Perlglanzmittel kommen beispielsweise
in Frage: Alkylenglycolester; Fettsäurealkanolamide; Partialglyceride; Ester von mehrwertigen,
gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen;
Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und
Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen; Ringöffnungsprodukte
von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen, Fettsäuren und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und
2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
[0071] Weiterhin können flüssige Mittel zusätzlich Verdicker enthalten. Zur Erhöhung der
Verbraucherakzeptanz hat sich der Einsatz von Verdickungsmitteln insbesondere bei
gelförmigen Flüssigwaschmitteln bewährt. Aus der Natur stammende Polymere, die als
Verdickungsmittel Verwendung finden können, sind beispielsweise Agar-Agar, Carrageen,
Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl,
Stärke, Dextrine, Gelatine und Casein, Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose
Hydroxyethyl- und -propylcellulose, und polymere Polysaccharid-Verdickungsmittel wie
Xanthan; daneben kommen auch vollsynthetische Polymere wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide und Polyurethane
in Frage. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Textilpflegemittel
Verdicker, vorzugsweise in Mengen von bis zu 10 Gew.-%, besonders bevorzugt bis zu
5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0072] Weiterhin können die Mittel zusätzlich Geruchsabsorber und/oder Farbübertragungsinhibitoren
enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel gegebenenfalls
0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1 Gew.-% Farbübertragungsinhibitor,
der in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ein Polymer aus Vinylpyrrolidon,
Vinylimidazol, Vinylpyridin-N-Oxid oder ein Copolymer aus diesen ist. Brauchbar sind
sowohl beispielsweise Polyvinylpyrrolidone mit Molgewichten von 15 000 bis 50 000
wie auch Polyvinylpyrrolidone mit Molgewichten über 1 000 000, insbesondere von 1
500 000 bis 4 000 000, N-Vinylimidazol/N-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Polyvinyloxazolidone,
Copolymere auf Basis von Vinylmonomeren und Carbonsäureamiden, pyrrolidongruppenhaltige
Polyester und Polyamide, gepfropfte Polyamidoamine, Polyamin-N-Oxid-Polymere, Polyvinylalkohole
und Copolymere auf Basis von Acrylamidoalkenylsulfonsäuren. Eingesetzt werden können
aber auch enzymatische Systeme, umfassend eine Peroxidase und Wasserstoffperoxid beziehungsweise
eine in Wasser Wasserstoffperoxid-liefernde Substanz. Der Zusatz einer Mediatorverbindung
für die Peroxidase, zum Beispiel eines Acetosyringons, eines Phenolderivats oder eines
Phenotiazins oder Phenoxazins, ist in diesem Fall bevorzugt, wobei auch zusätzlich
noch oben genannte polymere Farbübertragungsinhibitorwirkstoffe eingesetzt werden
können. Polyvinylpyrrolidon weist zum Einsatz in erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise
eine durchschnittliche Molmasse im Bereich von 10 000 bis 60 000, insbesondere im
Bereich von 25 000 bis 50 000 auf. Unter den Copolymeren sind solche aus Vinylpyrrolidon
und Vinylimidazol im Molverhältnis 5:1 bis 1:1 mit einer durchschnittlichen Molmasse
im Bereich von 5 000 bis 50 000, insbesondere 10 000 bis 20 000 bevorzugt.
[0073] Bevorzugte desodorierende Substanzen sind Metallsalze einer unverzweigten oder verzweigten,
ungesättigten oder gesättigten, ein- oder mehrfach hydroxylierten Fettsäure mit mindestens
16 Kohlenstoffatomen und/oder einer Harzsäure mit Ausnahme der Alkalimetallsalze sowie
beliebige Mischungen hiervon. Eine besonders bevorzugte unverzweigte oder verzweigte,
ungesättigte oder gesättigte, ein- oder mehrfach hydroxylierte Fettsäure mit mindestens
16 Kohlenstoffatomen ist die Ricinolsäure. Eine besonders bevorzugte Harzsäure ist
die Abietinsäure. Bevorzugte Metalle sind die Übergangsmetalle und die Lanthanoide,
insbesondere die Übergangsmetalle der Gruppen VIIIa, Ib und IIb des Periodensystems
sowie Lanthan, Cer und Neodym, besonders bevorzugt Cobalt, Nickel, Kupfer und Zink,
äußerst bevorzugt Zink. Die Cobalt-, Nickel- sowie Kupfersalze und die Zinksalze sind
zwar ähnlich wirksam, aus toxikologischen Gründen sind die Zinksalze jedoch zu bevorzugen.
Als vorteilhaft und daher besonders bevorzugt als desodorierende Substanzen einzusetzen
sind ein oder mehrere Metallsalze der Ricinolsäure und/oder der Abietinsäure, vorzugsweise
Zinkricinoleat und/oder Zinkabietat, insbesondere Zinkricinoleat. Als weitere geeignete
desodorierende Substanzen erweisen sich im Sinne der Erfindung ebenfalls Cyclodextrine,
sowie Mischungen der vorgenannten Metallsalze mit Cyclodextrin, bevorzugt in einem
Gewichtsverhältnis von 1:10 bis 10:1, besonders bevorzugt von 1:5 bis 5:1 und insbesondere
von 1:3 bis 3:1. Der Begriff "Cyclodextrin" beinhaltet dabei alle bekannten Cyclodextrine,
d.h. sowohl unsubstituierte Cyclodextrine mit 6 bis 12 Glucoseeinheiten, insbesondere
alpha-, beta- und gamma-Cyclodextrine als auch deren Mischungen und/oder deren Derivate
und/oder deren Mischungen.
[0074] Flüssige oder pastöse Mittel in Form von übliche Lösungsmittel, insbesondere Wasser,
enthaltenden Lösungen werden in der Regel durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe,
die in Substanz oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können,
hergestellt.
[0075] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung umfassen alle festen, pulverförmigen,
flüssigen, gelförmigen oder pastösen Darreichungsformen hierin beschriebener Mittel,
die gegebenenfalls auch aus mehreren Phasen bestehen können sowie in komprimierter
oder nicht komprimierter Form vorliegen können. Das Mittel kann als rieselfähiges
Pulver vorliegen, insbesondere mit einem Schüttgewicht von 300 g/l bis 1200 g/l, insbesondere
500 g/l bis 900 g/l oder 600 g/l bis 850 g/l. Zu den festen Darreichungsformen des
Mittels zählen ferner Extrudate, Granulate, Tabletten oder Pouches. Alternativ kann
das Mittel auch flüssig, gelförmig oder pastös sein, beispielsweise in Form eines
nicht-wässrigen Flüssigwasch- oder -geschirrspülmittels oder einer nicht-wässrigen
Paste oder in Form eines wässrigen Flüssigwasch- oder -geschirrspülmittels oder einer
wasserhaltigen Paste. Weiterhin kann das Mittel als Einkomponentensystem vorliegen.
Solche Mittel bestehen aus einer Phase. Alternativ kann ein Mittel auch aus mehreren
Phasen bestehen. Ein solches Mittel ist demnach in mehrere Komponenten aufgeteilt.
[0076] Grundsätzlich können die Mittel verschiedene Aggregatzustände aufweisen. In einer
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Wasch- oder Reinigungsmitteln
um flüssige oder gelförmige Mittel.
[0077] In einer weiteren Ausführungsform liegen die Mittel, vorzugsweise in flüssiger Form,
als Portion in einer ganz oder teilweise wasserlöslichen Umhüllung vor. Die Portionierung
erleichtert dem Verbraucher die Dosierbarkeit.
[0078] Die Mittel können dabei beispielsweise in Folienbeutel eingepackt vorliegen. Beutelverpackungen
aus wasserlöslicher Folie machen ein Aufreißen der Verpackung durch den Verbraucher
unnötig. Auf diese Weise ist ein bequemes Dosieren einer einzelnen, für einen Waschgang
bemessenen Portion durch Einlegen des Beutels direkt in die Waschmaschine oder durch
Einwerfen des Beutels in eine bestimmte Menge Wasser, beispielsweise in einem Eimer,
einer Schüssel oder im Handwaschbecken, möglich. Der die Waschportion umgebende Folienbeutel
löst sich bei Erreichen einer bestimmten Temperatur rückstandsfrei auf.
[0079] Im Stand der Technik existieren zahlreiche Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher
Waschmittelportionen, die grundsätzlich auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind. Bekannteste Verfahren sind dabei die Schlauchfolienverfahren mit horizontalen
und vertikalen Siegelnähten. Weiterhin geeignet zur Herstellung von Folienbeuteln
oder auch formstabilen Waschmittelportionen ist das Thermoformverfahren (Tiefziehverfahren).
Die wasserlöslichen Umhüllungen müssen allerdings nicht zwangsläufig aus einem Folienmaterial
bestehen, sondern können auch formstabile Behältnisse darstellen, die beispielsweise
mittels eines Spritzgussverfahrens erhalten werden können.
[0080] Weiterhin sind Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kapseln aus Polyvinylalkohol
oder Gelatine bekannt, die prinzipiell die Möglichkeit bieten, Kapseln mit einem hohen
Befüllgrad bereitzustellen. Die Verfahren beruhen darauf, dass in eine formgebende
Kavität das wasserlösliche Polymer eingeführt wird. Das Befüllen und Versiegeln der
Kapseln erfolgt entweder synchron oder in nacheinander folgenden Schritten, wobei
im letzteren Fall die Befüllung der Kapseln durch eine kleine Öffnung erfolgt. Die
Befüllung der Kapseln erfolgt dabei beispielsweise durch einen Befüllkeil, der oberhalb
von zwei sich gegeneinander drehenden Trommeln, die auf ihrer Oberfläche Kugelhalbschalen
aufweisen, angeordnet ist. Die Trommeln führen Polymerbänder, die die Kugelhalbschalenkavitäten
bedecken. An den Positionen an denen das Polymerband der einen Trommel mit dem Polymerband
der gegenüberliegenden Trommel zusammentrifft findet eine Versiegelung statt. Parallel
dazu wird das Befüllgut in die sich ausbildende Kapsel injiziert, wobei der Injektionsdruck
der Befüllflüssigkeit die Polymerbänder in die Kugelhalbschalenkavitäten presst. Ein
Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kapseln, bei dem zunächst die Befüllung
und anschließend die Versiegelung erfolgt, basiert auf dem sogenannten Bottle-Pack
®-Verfahren. Hierbei wird ein schlauchartiger Vorformling in eine zweiteilige Kavität
geführt. Die Kavität wird geschlossen, wobei der untere Schlauchabschnitt versiegelt
wird, anschließend wird der Schlauch aufgeblasen zur Ausbildung der Kapselform in
der Kavität, befüllt und abschließend versiegelt.
[0081] Das für die Herstellung der wasserlöslichen Portion verwendete Hüllmaterial ist vorzugsweise
ein wasserlöslicher polymerer Thermoplast, besonders bevorzugt ausgewählt aus der
Gruppe (gegebenenfalls teilweise acetalisierter) Polyvinylalkohol, Polyvinylalkohol-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Gelatine, Cellulose und deren Derivate, Stärke
und deren Derivate, Blends und Verbünde, anorganische Salze und Mischungen der genannten
Materialien, vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose und/oder Polyvinylalkohol-Blends.
Polyvinylalkohole sind kommerziell verfügbar, beispielsweise unter dem Warenzeichen
Mowiol
® (Clariant). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole
sind beispielsweise Mowiol
® 3-83, Mowiol
® 4-88, Mowiol
® 5-88, Mowiol
® 8-88 sowie Clariant L648. Das zur Herstellung der Portion verwendete wasserlösliche
Thermoplast kann zusätzlich gegebenenfalls Polymere ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
Acrylsäure-haltige Polymere, Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate,
Polyurethane, Polyester, Polyether und/oder Mischungen der vorstehenden Polymere,
aufweisen. Bevorzugt ist, wenn das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol
umfasst, dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis 90 Mol-%, besonders
bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-% ausmacht. Weiter bevorzugt
ist, dass das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol umfasst,
dessen Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 100.000 gmol
-1, vorzugsweise von 11.000 bis 90.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 12.000 bis 80.000 gmol
-1 und insbesondere von 13.000 bis 70.000 gmol
-1 liegt. Weiterhin bevorzugt ist, wenn die Thermoplaste in Mengen von mindestens 50
Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt von mindestens
80 Gew.-% und insbesondere von mindestens 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht
des wasserlöslichen polymeren Thermoplasts, vorliegt.
[0082] Zur Herstellung der hierin beschriebenen Wasch- oder Reinigungsmittel sind beliebige,
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren, geeignet.
[0083] Wasch-oder Reinigungsverfahren, d. h. insbesondere Verfahren zur Reinigung von Textilien
zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass in einem oder mehreren Verfahrensschritten
reinigungsaktive Substanzen auf das Reinigungsgut aufgebracht und nach der Einwirkzeit
abgewaschen werden, oder dass das Reinigungsgut in sonstiger Weise mit einem Wasch-
oder Reinigungsmittel oder einer Lösung dieses Mittels behandelt wird.
[0084] In den beschriebenen Wasch- oder Reinigungsverfahren, insbesondere Waschverfahren,
werden in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung Temperaturen von bis zu 95°C
oder weniger, 90°C oder weniger, 60°C oder weniger, 50°C oder weniger, 40°C oder weniger,
30°C oder weniger oder 20°C oder weniger, eingesetzt. Diese Temperaturangaben beziehen
sich auf die in den Wasch- oder Reinigungsschritten eingesetzten Temperaturen.
[0085] In weiteren Aspekten richtet sich die vorliegende Erfindung auch auf die Verwendung
des erfindungsgemäßen Mittels zur Minimierung der Knitterneigung und/oder zur Erleichterung
des Bügelns von Textilien; und zur Erhöhung der Weichheit von Textilien nach dem Waschen
wie oben beschrieben.
[0086] Weiter richtet sich die vorliegende Erfindung auf Verfahren zur knitterneigungsmindernden
und/oder bügelerleichternden Ausrüstung von Textilien und Verfahren zum Erhöhen der
Weichheit von Textilien wie oben beschrieben sowie ein Waschverfahren wie oben beschrieben.
[0087] Alle Sachverhalte, Gegenstände und Ausführungsformen, die für die erfindungsgemäßen
Mittel beschrieben sind, sind auch auf den Erfindungsgegenstand der Verwendungen,
Verfahren und des Waschverfahrens anwendbar. Daher wird an dieser Stelle ausdrücklich
auf die Offenbarung an entsprechender Stelle verwiesen mit dem Hinweis, dass diese
Offenbarung auch für die vorstehenden erfindungsgemäßen Verwendungen, Verfahren und
das Waschverfahren gelten.
Beispiele
Zusammensetzung des Waschmittels
[0088] Es wurden unterschiedliche Textilien (Baumwollgewebe und Polyester/Baumwollgewebe)
mit einem Flüssigwaschmittel (Rezeptur 1), einem Flüssigwaschmittel mit Zusatz von
0,5% eines PVP/VA Copolymers (Rezeptur 2) und einem Flüssigwaschmittel mit Zusatz
von 0,5% eines PVP Polymers (Rezeptur 3) gewaschen.
[0089] Gewaschen wurden die unterschiedlichen Gewebe jeweils separat bei 40°C (im Programm
Pflegeleicht) und es wurden 5 Waschgänge durchgeführt. Nach 3 Wäschen wurde über Nacht
zwischengetrocknet. Nach 5 Wäschen wurde das Gewebe wieder getrocknet.
Inhaltsstoffe |
Rezeptur 1 Standard (in Gew.-%) |
Rezeptur 2 (erfindungsgemäß) Standard mit 0,5% PVP/VA Copolymer (in Gew.-%) |
Rezeptur 2 (erfindungsgemäß) Standard mit 0,5% PVP Polymer (in Gew.-%) |
Aniontensid |
5,7 |
5,7 |
5,7 |
Niotensid |
3,3 |
3,3 |
3,3 |
Builder (Zitronensäure und Phosphonate) |
0,43 |
0,43 |
0,43 |
Natronlauge |
0,6 |
0,6 |
0,6 |
Palmkernölfettsäure |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
Glycerin |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
Natriumchlorid |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Enzyme (Protease, Amylase, Cellulase, Lipase) |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
Borsäure |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
PVP/VA 60/40 |
- |
0,5 |
- |
Luviskol K30 (PVP Polymer) |
- |
- |
0,5 |
Weitere Zusätze (Konservierungsmittel, Entschäumer, opt. Aufheller, Farbstoff, Parfüm) |
0,49 |
0,49 |
0,49 |
Wasser |
auf 100 |
auf 100 |
auf 100 |
[0090] Als PVP/VA-Copolymer wurde eine PVP/VA-Copolymer mit einem Verhältnis von 60/40 von
der Firma Ashland eingesetzt. Als PVP-Polymer wurde Luviskol K30 von der Firma BASF
verwendet.
[0091] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass diese Verbindungen in Waschmitteln
die Oberflächenglätte von Textilien verbessern können.
Messmethode
[0092] 6 Einzelproben werden jeweils 2mal an unterschiedlichen Stellen gebügelt, wodurch
pro Messung eine erhöhte Stichprobengröße generiert wird. Es werden 12 Einzelwerte
pro Messung generiert. 2 Messungen werden ausgewertet.
(Zuvor wurden die 3 Einzelproben jeweils 5mal auf der gleichen Bügelstrecke hintereinander gebügelt.)
[0093]
Messung 1 erfolgt auf der ungebügelten Probe = statische Reibung
Messung 2 auf der bereits gebügelten Probe = dynamische Reibung
[0094] Die Berechnung der Ergebnisse erfolgte wie in den Tests zuvor in Anlehnung an DIN
EN ISO 13937-2:2000.
Messergebnisse
Gewebe: SAM Fabric 100% Baumwolle
[0095] Dargestellt sind jeweils die Differenzen in cN versus Rezeptur 1 unter Berücksichtigung
der Standardabweichungen und Voraussetzung einer Signifikanz von 10 cN, x > oder =
10cN
[0096] Dabei bedeutet dunkel = signifikanter Wert und hell = gleich zum Standard.
|
Rezeptur 2 (Standard mit 0,5% PVP/VA) |
Statische Reibung |
- 1,0 |
Dynamische Reibung |
-13,9 |
[0097] Gewebe: SAM Fabric 65% Polyester / 35% Baumwolle
|
Rezeptur 2 (Standard mit 0,5% PVP/VA) |
Rezeptur 3 (Standard mit 0,5% PVP [Luviskol K30]) |
Statische Reibung |
- 21,0 |
- 19,1 |
Dynamische Reibung |
- 18,0 |
- 14,7 |
[0098] Man erkennt, dass die Rezeptur 2 mit dem Zusatz an PVP/VA Copolymer eine deutlich
bessere statische und dynamische Reibung auf dem Mischgewebe ergibt, während auf dem
reinen Baumwollgewebe die dynamische Reibung verbessert werden konnte. Mit dem reinen
Polyvinylpyrrolidon Polymer konnte eine signifikante Verbesserung bei der statischen
Reibung am Mischgewebe erzielt werden.