[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Temperierstation für eine Warmformlinie gemäß
den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Zur Herstellung von Kraftfahrzeugbauteilen ist die Warmumform- und Presshärtetechnologie
bekannt. Hierzu werden Blechplatinen aus einer härtbaren Stahllegierung zumindest
bereichsweise auf über AC3 Temperatur erwärmt, in diesem warmen Zustand umgeformt
und anschließend derart schnell abgekühlt, dass eine Abschreckhärtung erfolgt.
[0003] Üblicherweise werden Öfen, insbesondere Durchlauföfen verwendet, um die Stahlblechplatinen
auf über AC3 Temperatur zu erwärmen. Diese Durchlauföfen haben jedoch den Nachteil,
dass nicht eine gezielte partielle Erwärmung möglich ist. Darüber hinaus ist ein entsprechender
Energieaufwand zum Betreiben des Durchlaufofens notwendig. Hierbei wird die Ofeninnenatmosphäre
jedoch auch der Ofen an sich mit aufgewärmt, wodurch eine entsprechende Verlustleistung
der zum Erwärmen benötigten Wärmeenergie zu verzeichnen ist.
[0004] In den letzten Jahren hat sich daher im Bereich der Warmumformung und Presshärtung
die Kontakterwärmung als zweckmäßig erwiesen. Hierzu werden Temperierplatten eingesetzt.
Beispielsweise ist aus der
EP 2 182 081 A eine Temperierstation bekannt, bei welcher Kontaktplatten eingesetzt werden. Die
Kontaktplatten selbst werden über eine an der Rückseite angeordnete Wärmequelle, beispielsweise
einen Induktor erwärmt. Durch zumindest partielles Anliegen an der Stahlblechplatine
wird die Wärme der Kontaktplatte an die Stahlblechplatine mittels Wärmeleitung übertragen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend vom Stand der Technik eine Temperierstation
für eine Warmformlinie bereitzustellen, mit der es möglich ist bevorzugt gezielt Stahlblechplatinen
auf größer gleich AC3 Temperatur zu erwärmen, wobei die Temperierstation unter effektiver
Energieausbeute betrieben werden kann.
[0006] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Temperierstation gemäß
den Merkmalen im Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, mindestens einen Mantelheizleiter für die Werkzeugtemperierung
für Warmformanwendungen zu verwenden.
[0009] Die Temperierstation ist für eine Warmformlinie vorgesehen. Mithin folgen auf die
Temperierstation, ein Warmumformwerkzeug und optional ein Presshärtewerkzeug. Letztere
können auch als kombiniertes Warmumform- und Presshärtewerkzeug ausgebildet sein.
Die Temperierstation ist erfindungsgemäß als Kontakterwärmungsstation ausgebildet.
Sie weist zumindest ein Unterwerkzeug, optional auch ein Oberwerkzeug auf. Der Temperierstation
ist mindestens eine Temperierplatte zugeordnet, welche bevorzugt auf dem Unterwerkzeug
angeordnet ist, wobei die Stahlblechplatine auf die Temperierplatte aufgelegt wird
und mittels Wärmeleitung von der Temperierplatte erwärmt wird. Alternativ oder ergänzend
wird die Temperierplatte auf die Stahlblechplatine aufgedrückt. Erfindungsgemäß ist
nunmehr vorgesehen, dass in der Temperierplatte, insbesondere in einer Nut der Temperierplatte
mindestens ein Mantelheizleiter angeordnet ist, wobei der Mantelheizleiter durch Beaufschlagen
mit elektrischer Energie erwärmt wird auf eine Temperatur größer 800°C. Insbesondere
wird der Mantelheizleiter auf eine Temperatur größer 850°C, besonders bevorzugt größer
900°C, ganz besonders bevorzugt größer 950°C erwärmt. Es wäre möglich den Mantelheizleiter
auf eine Temperatur bis 1100°C zu erwärmen. Der Mantelheizleiter selber gibt seine
Wärme an die Temperierplatte ab, so dass eine Oberflächentemperatur an der Temperierplatte
zumindest bereichsweise größer gleich der AC3 Temperatur erreicht wird. Die aufgelegte
Stahlblechplatine wird somit mittels Wärmeleitung von der Temperierplatte an die Stahlblechplatine
auf eine Temperatur insbesondere größer gleich AC3 erwärmt. Dies entspricht der Rekristalisierungstemperatur.
Die Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zum Betreiben der Temperierstation.
[0010] Durch die elektrische Widerstandserwärmung des Mantelheizleiters selber kann gezielt
die zur Erwärmung benötigte Energie eingestellt werden. Der Mantelheizleiter selber
ist insbesondere oberflächennah, an der zu erwärmenden Stahlblechplatine angeordnet.
Hierdurch wird es ermöglicht, dass die durch die elektrische Widerstandserwärmung
erzeugte Wärme auf kurzen Wegen mittels Wärmeleitung in die Stahlblechplatine bzw.
in die Temperierplatte und von dieser in die Stahlblechplatine geleitet wird.
[0011] Der Mantelheizleiter weist insbesondere einen elektrisch isolierenden und thermisch
leitenden Mantel auf. Dies ermöglicht es, dass eine fortlaufende Erwärmung durch Beaufschlagung
mit elektrischer Energie durchgeführt werden kann. Die Erwärmung muss nicht beispielsweise
bei Schließen der Temperierstation bzw. Kontakt mit der zu erwärmenden Stahlblechplatine
gleichzeitig unterbrochen werden, da kein elektrischer Kurzschluss erzeugt wird.
[0012] Der Mantel ist bevorzugt aus einer Nickelbasislegierung ausgebildet. Darunter befindet
sich ein Magnesium Oxid Isolator. Im Kern ist bevorzugt ein Nickel Leiter angeordnet.
Der Mantelheizleiter ist dazu bevorzugt als Koaxialleiter ausgebildet.
[0013] Die Temperierstation weist bevorzugt ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug auf.
Das Unterwerkzeug und/oder das Oberwerkzeug weist erfindungsgemäß eine Temperierplatte
mit integriertem Mantelheizleiter auf. Das Oberwerkzeug oder das Unterwerkzeug kann
auch eine Isolierlage aufweisen. Somit ist es möglich Oberwerkzeug und Unterwerkzeug
aufeinander zu zubewegen, so dass eine dazwischen angeordnete Stahlblechplatine gepresst
wird. Der Wärmeübergang aufgrund von Wärmeleitung von Temperierplatte an die zu erwärmende
Stahlblechplatine wird durch Beaufschlagung mit einem Pressendruck begünstigt.
[0014] Weiterhin besonders bevorzugt ist es mit der erfindungsgemäßen Lösung möglich, eine
gezielte lokale Temperierung, insbesondere Erwärmung der Stahlblechplatine vorzunehmen.
Hierzu ist besonders bevorzugt die Temperierplatte selbst mehrteilig ausgebildet.
Insbesondere ist diese in mehrere Segmente eingeteilt. Jedes Segment weist somit einen
Bereich mit voneinander verschiedenen Temperaturen auf. Bevorzugt weist hierzu jedes
Segment der Temperierplatte einen eigenen Mantelheizleiter auf.
[0015] Zwischen den einzelnen Segmenten ist bevorzugt ein thermisch isolierender Trennspalt
und/oder ein Kühlkanal angeordnet. Damit ist es möglich besonders scharf berandete
Übergangsbereiche zwischen den einzelnen mit voneinander verschiedenen Temperaturen
erwärmten Bereichen in der Stahlblechplatine zu erzeugen. Alternativ oder ergänzend
kann ein Kühlkanal angeordnet sein, der zwischen zwei Segmenten ausgebildet ist. Somit
kann eine berandete partielle Temperierung ausgeführt werden. Die sich einstellende
Wärmeleitung innerhalb der Stahlblechplatine wird während des Temperiervorganges weitestgehend
unterdrückt.
[0016] Besonders bevorzugt ist der Mantelheizleiter mehrfach gewunden im Wesentlichen einer
Ebene in der Temperierplatte angeordnet. Ein Biegeradius entspricht bevorzugt dem
2 bis 3-fachen des Durchmessers des Mantelheizleiters. Somit kann eine homogene Erwärmung
der Temperierplatte stattfinden und dadurch bedingt eine homogene Erwärmung der zu
erwärmenden Stahlblechplatine. Im Rahmen der Erfindung bedeutet im Wesentlichen einer
Ebene, dass mit Ausnahme einer Zubeziehungsweise Ableitung, welche aus der Ebene auch
heraustereten kann, die Windungen des Heizleiters in der selben Ebene verlaufen, mithin
parallel zur Oberfläche der Stahlblechplatine.
[0017] Alternativ ist es vorstellbar, dass mehrere Mantelheizleiter nebeneinander in einer
Ebene angeordnet sind. Bevorzugt sind dann mehrere Windungen übereinander angeordnet,
mithin in mehreren Ebenen.
[0018] Die Nut kann beispielsweise durch ein Ausfräsen der Temperierplatte erzeugt werden.
In einer Nut selber ist der Mantelheizleiter bevorzugt entweder mit einer Presspassung
angeordnet oder mit einer Spielpassung. Bei einer Presspassung ist im Wesentlichen
kein Spalt zwischen Außenmantelfläche des Mantelheizleiters sowie Innenfläche der
Nut ausgebildet. Hierbei entsteht eine besonders effektive Wärmeleitung von dem Mantelheizleiter
an die Temperierplatte. Der Mantelheizleiter wird hierzu in die Nut eingeformt bzw.
eingepresst. Insbesondere wird die Querschnittskonfiguration des Mantelheizleiters
dabei geändert bzw. deformiert. Ein beispielsweise im Ausgangszustand runder Querschnitt
des Mantelheizleiters kann aufgrund des Einpressvorganges in die Nut in einen ovalen
oder aber eckigen Querschnitt verändert werden.
[0019] Alternativ ist es möglich, dass zwischen Mantelheizleiter und Nut eine Spielpassung
ausgebildet ist, so dass ein Spalt vorhanden ist. Dieser Spalt kann beispielsweise
ausgegossen werden mit einem Lotwerkstoff oder auch mit einem thermisch belastbaren
Harzsystem.
[0020] Auch kann eine Temperierplatte horizontal zweigeteilt oder mehrlagig im Schichtsystem
ausgebildet sein. Bei einer horizontalen Zweiteilung wird die Nut nicht an einer Anlagenoberseite
sondern in einem mittleren Trennbereich zwischen den beiden horizontalen Teilen ausgebildet
und der Heizleiter eingelegt. Anschließend werden beide horizontalen Teile aufeinandergesetzt.
Eine mit der Stahlblechplatine in Anlage kommende Anlagenseite weist somit insbesondere
eine glatte bzw. ebene Oberfläche auf.
[0021] Auch ein horizontaler schichtweiser Aufbau der Temperierplatte ist vorstellbar. Hierzu
werden beispielsweise einzelne Blechlagen aufgeschnitten, beispielsweise ausgelasert
und übereinander geschichtet. Die ausgeschnittenen Bereiche bilden dann die Nut zum
Einlegen des Mantelheizleiters aus.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante können zwei oder drei Ebenen in
der Temperierplatte ausgebildet sein. In jeder Ebene ist dann ein Mantelheizleiter
angeordnet. Insbesondere bei drei Mantelheizleitern, die entweder parallel in jeder
Ebene ausgebildet sind und/oder einen identischen elektrischen Innenwiderstand aufweisen,
kann bei einer Dreiphasenspannung eine optimale Netzauslastung symmetrisch erfolgen
und der entstehende Blindstrom minimiert werden. Hierdurch wird die Effektivität zum
Betreiben der Temperierstation weiter gesteigert und somit die Betriebskosten gesenkt.
[0023] Besonders bevorzugt ist bei einer Spielpassung zwischen der Nut und dem Mantelheizleiter
ein thermisch leitender Füllstoff angeordnet. Insbesondere wird ein Nickelbasislot
verwendet.
[0024] Weiterhin kann die Temperierplatte selbst Kühlkanäle aufweisen und/oder der Temperierplatte
können Kühlkanäle zugeordnet sein. Bevorzugt ist die Temperierplatte zumindest bereichweise
kühler. Dies bietet die Möglichkeit einer gezielten Temperatursteuerung sowie der
Vermeidung von Hotspots aufgrund einer bereichsweise zu starken Wärmeentwicklung.
Insbesondere kann somit die Temperierstation ausfallsicher und dauerhaft betrieben
werden.
[0025] Weiterhin bevorzugt ist auf der der Stahlblechplatine gegenüberliegenden Seite der
Temperierplatte eine Isolierlage angeordnet.
[0026] Weiterhin kann der Spalt zwischen Temperierplatte und Mantelheizleiter größer null
ausgebildet sein, wobei optional dann in dem Spalt ein wärmeleitender Füllstoff angeordnet
ist, so dass die beim Schließen der Temperierstation auftretende Flächenpressung nicht
auf den Mantelheizleiter übertragen wird.
[0027] Auch kann der Mantelheizleiter im Wesentlichen umfangsseitig vollflächig mit der
Temperierplatte anliegen. Insbesondere wird dann eine beim Schließen der Temperierstation
auftretende Flächenpressung auch auf den Mantelheizleiter übertragen. Dadurch wird
eine höhere mechanische Belastung des Mantelheizleiters bedingt, jedoch gleichzeitig
eine bessere Wärmeleitung der vom Mantelheizleiter erzeugten Wärme an die Temperierplatte
und dann an die zu erwärmende Stahlblechplatine bereitgestellt.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten
werden anhand der schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis
der Erfindung.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Temperierstation in Längsschnittansicht,
- Figur 2
- einen Blechplatinenzuschnitt sowie die Temperierplatte in Draufsicht,
- Figur 3
- die Blechplatine und die Temperierplatte aus Figur 2 übereinander angeordnet,
- Figur 4
- die Temperierplatte mit mehrfach gewundenem Heizleiter,
- Figur 5a bis c
- Querschnittsansichten durch eine erfindungsgemäße Temperierplatte,
- Figur 6a bis c
- Querschnittsansichten in alternativer Ausgestaltungsvariante,
- Figur 7a bis c
- Querschnittsansichten in alternativer Ausgestaltungsvariante,
- Figur 8a und b
- Querschnittsansichten in alternativer Ausgestaltungsvariante,
- Figur 9a bis c
- das Einbringen und Deformieren eines Heizleiters in einer Nut,
- Figur 10
- den Querschnitt durch Temperierplatten zwischen Nut und Mantelheizleiter,
- Figur 11
- den Querschnitt aus Figur 12 mit vollflächigem Anlagenkontakt der Lagen an dem Mantelheizleiter,
- Figur 12a und b
- das Herstellen einer Temperierplatte mit eingegossenem Mantelheizleiter und
- Figur 13
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Mantelheizleiter als Koaxialleiter.
[0030] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0031] Figur 1 zeigt eine Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Temperierstation
1. Eine Stahlblechplatine 2 aus einer härtbaren Stahllegierung ist zwischen einem
Unterwerkzeug 3 und einem Oberwerkzeug 4 angeordnet. Die Temperierstation 1 gemäß
Figur 1 ist im geöffneten Zustand dargestellt. Die Stahlblechplatine 2 ist über Hubstifte
5 angehoben, so dass sie beispielsweise von einem nicht näher dargestellten Roboterarm
oder einem Lineartransfersystem ergriffen werden kann.
[0032] Das Unterwerkzeug 3 und das Oberwerkzeug 4 weisen jeweils eine Werkzeugoberfläche
6 auf, die im geschlossenen Zustand im Anlagenkontakt mit einer jeweiligen Oberfläche
7 der Stahlblechplatine 2 kommen. Hierzu sind im Unterwerkzeug 3 aber auch im Oberwerkzeug
4 Temperierplatten 8 angeordnet.
[0033] Die Temperierplatten 8 weisen jeweils einzelne Segmente 9, 10, 11 auf. Zwischen den
Segmenten 9, 10, 11 sind Spalte 12 ausgebildet. Somit ist es möglich, jedes Segment
9, 10, 11 mit einer voneinander verschiedenen Temperatur zu erwärmen. Auch ist es
vorstellbar, durch standardisierte Temperierplattengrößen bei unterschiedlicher Bauteilgeometrie
einzelne Temperierplatten zuzuschalten oder abzuschalten.
[0034] Weiterhin bevorzugt sind an den Rändern Fasen 28 ausgebildet. Diese verhindern eine
Wärmeleitung zwischen den einzelnen Temperaturzonen an der zu erwärmenden Platine.
Die Fasen 28 können statt an der Werkzeugoberfläche 6 auch auf der gegenüberliegenden
Seite und damit näher zur Ebene der Mantelheizleiter angeordnet sein, an welcher die
größte Temperatur vorherrscht.
[0035] Damit die Temperierplatten 8 erwärmbar sind, sind Mantelheizleiter 13 in Nuten 14
angeordnet. Hier dargestellt sind in der Temperierplatte 8 des Oberwerkzeugs 4 und
der Temperierplatte 8 des Unterwerkzeugs 3 jeweils drei Mantelheizleiter 13 übereinander
angeordnet und in über jeweilige ebenen mehrfach gewunden. Es kann jedoch auch nur
ein Mantelheizleiter 13 in einer Ebene angeordnet sein. Der jeweilige Mantelheizleiter
13 ist in einer Nut 14 angeordnet. Die Nut 14 ist in diesem Beispiel von einer jeweiligen
Rückseite 15 der Temperierplatte 8 eingebracht, so dass die Werkzeugoberfläche 6 homogen
bzw. glatt und eben ausgebildet ist. Die Temperierplatte 8 weist eine Schließplatte
16 auf. Auf der Rückseite 15 der Schließplatte 16 ist eine Isolierlage 17 angeordnet,
wiederum gefolgt von einer jeweiligen Grundplatte 18 des Oberwerkzeuges 4 bzw. Unterwerkzeuges
3. Hier dargestellt ist noch in der Grundplatte 18 des Unterwerkzeuges 3 ein Kühlkanal
19.
[0036] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die zu erwärmende Stahlblechplatine 2. Diese weist
eine Außenkontur auf, die bereits an die spätere Bauteilkontur angenähert ist. Die
Temperierplatte 8 weist wiederum drei Segmente 9, 10, 11 auf, so dass voneinander
verschiedene Temperaturbereiche eingestellt werden. Bevorzugt wird der Temperaturbereich
des Segmentes 9 auf 950°C eingeregelt. Die Temperatur der Bereiche 10 und 11 wird
auf beispielsweise 600°C jedenfalls kleiner der Rekristalisationstemperatur eingeregelt.
Die Außenkontur der Temperierplatte 8 ist an die Außenkontur der Stahlblechplatine
2 angenähert. Auch hierdurch wird die Effizienz zum Erwärmen weiter gesteigert, da
im Wesentlichen keine nicht von der Stahlblechplatine 2 bedeckten Bereiche der Temperierplatte
8 erwärmt werden.
[0037] Figur 3 zeigt die Temperierplatte 8 mit aufgelegter Stahlblechplatine 2.
[0038] Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf eine Unteransicht der Temperierplatte 8 mit den
einzelnen Segmenten 9, 10, 11. Gut zu erkennen ist, dass in jedem Segment ein mehrfach
gewundener Mantelheizleiter 13 angeordnet ist, so dass jedes Segment für sich homogen
erwärmt wird. Beispielsweise kann eine Nutenfräsung zum Einlegen des Mantelheizleiters
13 von der Rückseite der Temperierplatte 8 her erfolgen oder auch von einer Werkzeugoberfläche
6 her. Auch eine Temperierplatte als Gußteil oder aus einem 3D-Druck mit integriert
ausgebildeten Nuten ist möglich.
[0039] Die Figuren 5a bis c zeigen nunmehr exemplarische Querschnittsansichten gemäß der
Schnittlinie A-A von Figur 4.
[0040] Figuren 5a bis c zeigen einen bezogen auf die Vertikalrichtung dreilagigen Aufbau
einer Temperierplatte 8. Hierzu sind zwei Mantelheizleiter 13 zwischen den drei Lagen
20, 21, 22 verteilt verlaufend angeordnet. Figur 5b zeigt den Zusammenbau in Explosivdarstellung.
Zunächst werden die Nuten 14 in die einzelnen Lagen 20, 21, 22 eingebracht und die
Mantelheizleiter 13 dazwischen angeordnet. Der Mantelheizleiter 13 selber weist eine
im Querschnitt runde Konfiguration auf. Der Querschnittsverlauf der Nut 14 bei zusammengesetzten
Lagen ist ebenfalls rund. Gut ersichtlich ist dies in Figur 5c. Es verbleibt somit
ein Spalt 23 zwischen Mantelheizleiter 13 und Nut 14. Dieser ist bevorzugt mit einem
thermisch leitenden bzw. wärmeleitenden Füllstoff 24 gefüllt. Weiterhin bevorzugt
kann eine Verschraubung 29 zum Verschrauben der einzelnen Lagen 20, 21, 22 vorgesehen
sein.
[0041] Figur 6a bis c zeigen einen analogen Aufbau zu Figur 5a bis c. Im Unterschied hierzu
ist jedoch die Nut 14 im Querschnitt selbst nicht rund ausgebildet sondern viereckig
bzw. quadratisch. Es wird folglich mehr an thermisch leitendem Füllstoff 24 zwischen
Mantelheizleiter 13 und Nut 14 angeordnet. Der Mantelheizleiter 13 wird ebenfalls
nicht deformiert.
[0042] Figur 7a bis 7c zeigen einen dreischichtigen Aufbau gemäß Figur 5a bis c. Im Unterschied
hierzu ist jedoch die mittlere Lage 21 als Platte ausgebildet und die Nuten 14 sind
jeweils in der oberen Lage 20 und der unteren Lage 22 U-förmig ausgebildet. Auch hier
wird ein entsprechender Füllstoff 24 verwendet, um den entstehenden Spalt 23 zwischen
Mantelheizleiter 13 und Nut 14 aufzufüllen.
[0043] Figur 8a und b zeigen ebenfalls einen mehrlagigen Aufbau. Hier werden drei Mantelheizleiter
13 in Vertikalrichtung V übereinander angeordnet. In einer ersten Lage 20, sind an
den Rückseiten 15 Nuten 14 eingefräst. Diese werden dann mit eingesetzten Mantelheizleitern
13 mit einer Schließplatte 16 verschlossen.
[0044] Figur 9a und b zeigen eine weitere Variante. Ein zunächst gemäß Figur 9a im Querschnitt
runder Mantelheizleiter 13 wird in eine U-förmige Nut 14 eingesetzt. Diese Nut 14
ist jedoch nicht an die Querschnittskonfiguration des Mantelheizleiters 13 angepasst,
so dass bei Verschließen der Nut 14 mit eingesetztem Mantelheizleiter 13, dieser in
seiner Querschnittskonfiguration von rund geändert wird, beispielsweise auf einen
eckigen Übergang. Bevorzugt ist eine Schließplatte 16 auf der der Werkzeugoberfläche
6 gegenüberliegenden Seite angeordnet, dargestellt in Figur 9c. Die Nut kann insbesondere
bei einer Temperierplatte 8 ohne Schließplatte 16 ergänzend mit Lot 30 ausgefüllt
sein, um eine sichere Fixierung im Betrieb zu gewährleisten.
[0045] Figur 10 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante. Hier verbleibt ein Spalt 23 zwischen
der Nut 14 und dem Mantelheizleiter 13. Eine in Vertikalrichtung V orientierte Kraft
F wird somit auf die Kontaktbereiche 26 der Lagen 20, 21 zwischen den einzelnen Schleifen
der Mantelheizleiter 13 übertragen. Die mechanische Belastung der Mantelheizleiter
13, beispielsweise aufgrund von thermischen Ausdehnungen und/oder entstehenden Flächenpressungen
bei geschlossener Temperierstation 1 werden dadurch herabgesetzt. Die benötigte Energie
zum Erwärmen ist jedoch größer, gegenüber der Darstellung von Figur 11.
[0046] Figur 11 zeigt eine Ausgestaltungsvariante, bei welcher kein Spalt zwischen einer
Außenmantelfläche 27 des Mantelheizleiters 13 sowie den einzelnen Lagen 20, 21, bzw.
den Nuten 14 verbleibt. Eine in Vertikalrichtung V orientierte Kraft F wird somit
auch von der Außenmantelfläche 27 der Mantelheizleiter 13 mitgetragen. Die Wärmeleitung
von dem Mantelheizleiter 13 an die Temperierplatte 8 ist in dieser Variante besser,
so dass eine geringere Energiedichte benötigt wird.
[0047] Figur 12 a und b zeigen eine Herstellungsvariante für eine Temperierplatte 8 mit
darin angeordnetem Mantelheizleiter 13. Eine Nut 14 wird mit einzelnen Schleifen des
Mantelheizleiters 13 belegt und anschließend mit einem Füllstoff 24, beispielsweise
einem Lot oder ähnlichem aufgefüllt. Eine sich ergebende unebene Werkzeugoberfläche
6 zum späteren Kontakt mit einer nicht näher dargestellten Stahlblechplatine kann
in einem nachfolgendem Bearbeitungsschritt bearbeitet werden, beispielsweise plan
gefräst werden, was in Figur 12b dargestellt ist.
[0048] Der Mantelheizleiter 13 ist im Querschnitt in Figur 13 dargestellt. Dieser weist
einen Kern 31 auf, der insbesondere aus einer Nickellegierung ausgebildet ist. Den
Kern 31 umschließt umfangsseitig ein Isolator 32. Der Isolator 32 ist bevorzugt ein
Magnesium-Oxid-Isolator. Ein äußerer Mantel 33 ist wiederum bevorzugt aus einer Nickelbasislegierung
ausgebildet.
Bezugszeichen:
[0049]
- 1 -
- Temperierstation
- 2 -
- Stahlblechplatine
- 3 -
- Unterwerkzeug
- 4 -
- Oberwerkzeug
- 5 -
- Hubstifte
- 6 -
- Werkzeugoberfläche
- 7 -
- Oberfläche zu 2
- 8 -
- Temperierplatte
- 9 -
- Segment
- 10 -
- Segment
- 11 -
- Segment
- 12 -
- Spalt/Trennspalt
- 13 -
- Mantelheizleiter
- 14 -
- Nut
- 15 -
- Rückseite
- 16 -
- Schließplatte
- 17 -
- Isolierlage
- 18 -
- Grundplatte
- 19 -
- Kühlkanal
- 20 -
- Lage zu 8
- 21 -
- Lage zu 8
- 22 -
- Lage zu 8
- 23 -
- Spalt
- 24 -
- Füllstoff
- 25 -
- Kontaktfläche
- 26 -
- Kontaktbereich
- 27 -
- Außenmantelfläche zu 13
- 28 -
- Fase
- 29 -
- Verschraubung
- 30 -
- Lot
- 31 -
- Kern
- 32 -
- Isolator
- 33 -
- Mantel
- F -
- Kraft
- V -
- Vertikalrichtung
1. Temperierstation (1) für eine Warmformlinie, zur Herstellung eines Kraftfahrzeugbauteils
aus einer härtbaren Stahllegierung, mit mindestens einem Unterwerkzeug (3) zum Auflegen
einer Stahlblechplatine (2) und mindestens einer Temperierplatte (8), wobei die Stahlblechplatine
(2) mittels Wärmeleitung von der Temperierplatte (8) erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Temperierplatte (8) mindestens ein Mantelheizleiter (13) angeordnet ist, der
durch Beaufschlagen mit elektrischer Energie erwärmt wird, auf eine Temperatur größer
800°C.
2. Temperierstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) auf eine Temperatur größer 850°C, insbesondere größer 900°C,
bevorzugt größer 950°C erwärmt wird und/oder dass der Mantelheizleiter (13) in einer
Nut (14) der Temperierplatte (8) angeordnet ist.
3. Temperierstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) einen Kern (31) und einen elektrischen Isolator (32) aufweist,
wobei der Isolator (32) den Kern (31) im Querschnitt umfangseitig umfasst.
4. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierplatte (8) mehrteilig durch Segmente (9, 10, 11) ausgebildet ist, so
dass Bereiche mit voneinander verschiedenen Temperaturen einstellbar sind, wobei bevorzugt
jedes Segment (9, 10, 11) mindestens einen eigenen Mantelheizleiter (13) aufweist.
5. Temperierstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Segmenten (9, 10, 11) ein thermisch isolierender Trennspalt (12) und/oder
ein Kühlkanal (19) angeordnet ist und/oder dass an einem Segment (9, 10, 11) eine
Fase (28) zu dem benachbarten Segment (9, 10, 11) ausgebildet ist.
6. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) bevorzugt mehrfach gewunden in einer Ebene in der Temperierplatte
(8) angeordnet ist.
7. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) mit einer Presspassung in der Nut (14) der Temperierplatte
(8) angeordnet ist.
8. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Nut (14) und Mantelheizleiter (13) ein thermisch leitender Füllstoff (24)
angeordnet ist, bevorzugt ist der Mantelheizleiter (13) in der Nut (14) verlötet.
9. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei, bevorzugt drei Mantelheizleiter (13) in mindestens zwei, bevorzugt
drei Ebenen parallel in einer Temperierplatte (8) verlegt angeordnet sind und/oder
dass drei Mantelheizleiter (13) mit identischem elektrischem Innenwiderstand in der
Temperierplatte (8) angeordnet sind.
10. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Oberwerkzeug (4) vorhanden ist, mit dem die Stahlblechplatine (2) auf das Unterwerkzeug
(3) angepresst wird, wobei bevorzugt das Oberwerkzeug (4) eine Isolierlage (17) aufweist
oder eine Temperierplatte (8), welche einen Mantelheizleiter (13) aufweist.
11. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Temperierplatte (8) Kühlkanäle vorgesehen sind, wobei die Temperierplatte
(8) bereichsweise kühlbar ist.
12. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spalt (23) zwischen Temperieplatte (8) und Mantelheizleiter (13) größer null
ist, so dass die beim Schließen der Temperierstation (1) auftretende Flächenpressung
nicht auf den Mantelheizleiter (13) übertragen wird.
13. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) im Wesentlichen vollflächig in der Temperierplatte (8)
anliegt.
14. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelheizleiter (13) nach dem Einbringen in die Temperierplatte (8) eine unrunde
Querschnittskonfiguration aufweist, insbesondere eine ovale oder eckige Querschnittskonfiguration.
15. Temperierstation nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierplatte (8) horizontal lagenweise ausgebildet ist, wobei der Mantelheizleiter
(13) zwischen den oder in einer der mindestens zwei Lagen (20, 21 ,22) angeordnet
ist.