[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung eines
Rotortellers eines Spinnrotors. Die Reinigungsvorrichtung weist einen Reinigungskopf
auf, welcher zumindest ein Reinigungselement zum Reinigen des Spinnrotors aufweist,
und eine Aufnahme, in welcher der Reinigungskopf gelagert ist und welche dem Spinnrotor
zur Reinigung zustellbar ist. Der Reinigungskopf weist zumindest einen Lagerbereich
auf, dessen Längsrichtung eine axiale Richtung des Reinigungskopfs definiert.
[0002] Aus der
DE 103 14 936 A1 ist eine Reinigungsvorrichtung bekannt, die einen Reinigungskopf mit einem Schaber
als Reinigungselement aufweist. Der Reinigungskopf ist dabei dem Spinnrotor mittels
einer Zustelleinheit zustellbar, so dass das Reinigungselement in das Innere des Spinnrotors
gelangen kann und diesen auf seiner Innenseite reinigen kann. Da insbesondere die
Rotorrille des Spinnrotors einer intensiven Reinigung bedarf, ist es bei solchen Reinigungsvorrichtungen
stets wesentlich, dass diese während der Reinigung vergleichsweise genau in Bezug
auf die Rotorrille positioniert sind. Der Reinigungskopf der
DE 103 14 936 A1 weist daher ein Anschlagelement auf, mittels welchem der Reinigungskopf beim Zustellen
den Spinnrotor kontaktiert und hierdurch in axialer Richtung in Bezug auf den Spinnrotor
positioniert wird. Dennoch kann es aufgrund verschiedener Ursachen zu einer nicht
korrekten Positionierung des Reinigungskopfes in Bezug auf den Spinnrotor kommen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Reinigungsvorrichtung vorzuschlagen,
welche in einfacher Weise eine genaue Positionierung der Reinigungsvorrichtung in
Bezug auf den Spinnrotor ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
[0005] Die vorgeschlagene Reinigungsvorrichtung zur Reinigung eines Rotortellers eines Spinnrotors
weist einen Reinigungskopf auf, welcher zumindest ein Reinigungselement zum Reinigen
des Spinnrotors aufweist, und eine Aufnahme, in welcher der Reinigungskopf gelagert
ist und welche dem Spinnrotor zur Reinigung zustellbar ist. Die Zustellung der Aufnahme
an den Spinnrotor kann dabei mittels einer Zustelleinheit erfolgen, die beispielsweise
einen Pneumatikzylinder, einen Linearantrieb oder auch sonstigen Antrieb aufweisen
kann. Der Reinigungskopf weist zumindest einen Lagerbereich, insbesondere einen zylindrischen
Lagerbereich auf, dessen Längsrichtung eine axiale Richtung des Reinigungskopfs definiert.
Unter der Längsrichtung des Lagerbereichs wird dabei die Richtung der größten Längsausdehnung
des Lagerbereichs verstanden. Ist der Lagerbereich ein zylindrischer Lagerbereich,
so wird unter der Längsrichtung die Richtung einer Längsachse des Zylinders verstanden.
Der zylindrische Bereich kann dabei kreiszylindrisch ausgeführt sein oder, im Sinne
einer mathematischen Definition des Begriffs "Zylinder", auf einer beliebigen anderen
Grundfläche beruhen, die entlang einer Leitkurve extrudiert wurde. Die Richtung der
Leitkurve definiert somit die Längsachse des Zylinders.
[0006] Es ist nun vorgesehen, dass der Reinigungskopf in axialer Richtung des Reinigungskopfes
frei schwimmend an der Aufnahme gelagert ist. Alternativ oder auch zusätzlich wird
vorgeschlagen, dass das wenigstens eine Reinigungselement in axialer Richtung schwimmend
an dem Reinigungskopf gelagert ist. Unter einer schwimmenden Lagerung wird dabei eine
Lagerung verstanden, in welcher der Reinigungskopf und/oder das Reinigungselement
in beiden axialen Richtungen frei beweglich gelagert ist und somit in axialer Richtung
nicht fixiert und auch nicht in anderer Weise, bspw. durch Federkraft, beaufschlagt
ist.
[0007] Durch diese frei schwimmende Lagerung ist es dem Reinigungskopf nun möglich, sich
bei der Zustellung der Reinigungsvorrichtung an den Spinnrotor automatisch und selbsttätig
korrekt in axialer Richtung in Bezug auf den Spinnrotor einzustellen. Insbesondere
ist es hierdurch möglich, das Reinigungselement exakt in Bezug auf die Rotorrille
auszurichten. Dabei ist aufgrund der freien Beweglichkeit in beiden axialen Richtungen
eine korrekte Ausrichtung bzw. Feineinstellung des Reinigungselements bzw. des Reinigungskopfes
sowohl möglich, wenn die Reinigungsvorrichtung bzw. die Aufnahme mittels der Zustelleinheit
zu nahe an den Spinnrotor zugestellt wird, als auch, wenn die Zustelleinheit die Reinigungsvorrichtung
zu weit entfernt von dem Spinnrotor positioniert.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung beträgt ein Spiel des Reinigungskopfs
und/oder des wenigstens einen Reinigungselements in axialer Richtung wenigstens 2
mm, vorzugsweise wenigstens 3 mm und besonders bevorzugt wenigstens 4 mm. Es hat sich
gezeigt, dass ein Spiel in dieser Größenordnung ausreichend ist, um eine eventuell
ungenaue Positionierung der Aufnahme durch die Zustelleinheit auszugleichen bzw. mittels
der freien axialen Beweglichkeit noch eine Feineinstellung des Reinigungskopfes zu
erreichen.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn der Reinigungskopf eine Luftzuführung aufweist und das wenigstens
eine Reinigungselement mittels Druckluft betätigbar ist. Die Luftführung bzw. die
Druckluft zur Betätigung des Reinigungselements kann dabei in vorteilhafter Weise
auch dazu dienen, den Reinigungskopf gegenüber der Aufnahme und/oder das Reinigungselement
gegenüber dem Reinigungskopf zu bewegen.
[0010] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführung ist das wenigstens eine Reinigungselement
ein Schaber, welcher ausfahrbar, insbesondere um eine Schaberachse schwenkbar, an
dem Reinigungskopf gelagert ist. Der Schaber kann beispielsweise mittels Druckluftbeaufschlagung
über einen Kolben ausgefahren werden. Denkbar ist jedoch ebenso ein Ausfahren des
oder der Schaber mittels eines Motors, wobei natürlich auch ein lineares Ausfahren
des Schabers möglich wäre.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn durch das Ausfahren des wenigstens einen
Schabers der Reinigungskopf in axialer Richtung in Bezug auf eine Rotorrille des zu
reinigenden Spinnrotors positionierbar ist. Beim Ausfahren trifft der Schaber aufgrund
der Zustellung durch die Zustelleinheit zunächst an einer bestimmten Stelle an dem
Rotorboden oder der Rotorrutschwand auf und gleitet aufgrund der Schräge des Rotorbodens
oder der Rotorrutschwand sowie aufgrund des in Richtung der Rotorrille hin zunehmenden
Durchmessers während des weiteren Ausfahrens von selbst bis in die Rotorrille.
[0012] Nach einer anderen vorteilhaften Ausführung ist das wenigstens eine Reinigungselement
eine Blasbohrung, welche über die Luftzuführung des Reinigungskopfs mit Druckluft
beaufschlagbar ist. Denkbar ist es aber auch, dass sowohl ein Schaber oder ein sonstiges
mechanisches Reinigungselement als auch eine Blasbohrung, ggf. auch mehrere Blasbohrungen,
an dem Reinigungskopf angeordnet sind.
[0013] Dabei ist es wiederum vorteilhaft, wenn durch das Beaufschlagen der Blasbohrung mit
Druckluft der Reinigungskopf in axialer Richtung in Bezug auf den zu reinigenden Spinnrotor,
insbesondere in Bezug auf eine Rotorrille des Spinnrotors, positionierbar ist.
[0014] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Reinigungsvorrichtung weist dabei der
Reinigungskopf einen Anschlag auf, mittels welchem er in axialer Richtung in Bezug
auf den zu reinigenden Spinnrotor, insbesondere in Bezug auf eine Rotorrille des zu
reinigenden Spinnrotors, positionierbar ist. Es kann somit auch in diesem Fall eine
sehr genaue Ausrichtung des Reinigungskopfes in Bezug auf den Spinnrotor erreicht
werden.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahme eine Luftkammer aufweist, welche durch wenigstens
eine Überströmöffnung mit der Luftzuführung in Verbindung steht. Über die Überströmöffnung
kann die Luftkammer mit Druckluft beaufschlagt werden und dadurch der Reinigungskopf
oder das Reinigungselement in axialer Richtung bewegt werden.
[0016] Dabei ist es wiederum besonders vorteilhaft, wenn die Luftkammer eine Abluftöffnung
aufweist, welcher vorzugsweise ein Absperrventil zugeordnet ist. Es kann somit wahlweise
ein Bewegen des Reinigungselements bzw. des Reinigungskopfes durch Druckluft ermöglicht
werden oder verhindert werden. Beispielsweise kann das Verhindern einer Bewegung des
Reinigungskopfes vorteilhaft sein, wenn ein weiteres Reinigungselement zum Einsatz
kommen soll, das in anderer Weise gegenüber dem Spinnrotor positioniert wird oder
diesem zugestellt wird. Das weitere Reinigungselement kann dabei ebenfalls an dem
Reinigungskopf angeordnet sein. Ebenso kann eine absperrbare Abluftöffnung vorteilhaft
sein, um die Reinigungsvorrichtung wahlweise mit verschiedenartigen Reinigungsköpfen
bestücken zu können.
[0017] Der Reinigungskopf kann in vorteilhafter Ausführung sowohl einen oder mehrere Schaber
als auch eine oder mehrere Blasdüsen als Reinigungselemente aufweisen.
[0018] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, geschnittene Darstellung einer Reinigungsvorrichtung sowie eines
Spinnrotors in einer ersten Stellung,
- Figur 2
- die Reinigungsvorrichtung der Figur 1 in einer zweiten Stellung, in welcher sie dem
Spinnrotor zugestellt ist,
- Figur 3
- die Reinigungsvorrichtung der Figur 1 in einer weiteren Stellung, in welcher sie dem
Spinnrotor zugestellt ist,
- Figur 4
- eine schematische, geschnittene Darstellung einer Reinigungsvorrichtung nach einer
anderen Ausführung,
- Figur 5
- eine schematische, geschnittene Darstellung einer Reinigungsvorrichtung nach einer
weiteren Ausführung, wobei die Reinigungsvorrichtung einem Spinnrotor zugestellt ist,
sowie
- Figur 6
- die Reinigungsvorrichtung der Figur 5 in einer weiteren Stellung, in welcher ein weiteres
Reinigungselement zum Einsatz kommt.
[0019] Figur 1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung 1 zur Reinigung eines Rotortellers 2 eine
Spinnrotors 3. Der Spinnrotor 3 weist neben dem Rotorteller 2 einen Rotorschaft 13
auf, an welchem der Rotorteller 2 fest oder auch lösbar befestigt ist. Beim Verspinnen
von Fasermaterial kommt es im Betrieb von Offenend-Rotorspinnvorrichtungen stets zu
einer Verschmutzung insbesondere der Innenseite des Spinnrotors. Die Verschmutzungen
können dabei je nach verwendetem Fasermaterial oder Reinigungsgrad des Fasermaterials
unterschiedlich ausfallen und können auch starke Anhaftungen auf der Innenseite des
Spinnrotors 3 beinhalten. Insbesondere die Rotorrille 8 ist dabei einer erheblichen
Verschmutzung unterworfen, welche sich nachteilig auf den weiteren Spinnprozess auswirkt.
Die Spinnrotoren 3 müssen daher insbesondere im Bereich der Rotorrille 8 regelmäßig
gereinigt werden, wofür die Reinigungsvorrichtung 1 vorgesehen ist.
[0020] Die Reinigungsvorrichtung 1 beinhaltet eine Aufnahme 6, welche mittels einer Zustelleinheit
9, die hier nur angedeutet ist, dem Spinnrotor 3 zugestellt werden kann und an welcher
ein Reinigungskopf 4 zur Reinigung des Spinnrotors 3 angeordnet ist. Die Reinigungsvorrichtung
1 kann beispielsweise mittels der Zustelleinheit 9 an einer entlang von Spinnstellen
einer Offenend-Rotorspinnmaschine verfahrbaren Wartungseinrichtung angeordnet sein,
wobei die Zustelleinheit 9 einen Pneumatikzylinder, einen elektrischen Linearantrieb
oder einen sonstigen Antrieb beinhalten kann, um die Aufnahme mit dem Reinigungskopf
4 dem Spinnrotor 3 zuzustellen. Die Wartungseinrichtung ist ebenso wie die Offenend-Rotorspinnvorrichtung
nicht dargestellt. Die Aufnahme der vorliegenden Reinigungsvorrichtung umgibt den
Spinnrotor 3 topfförmig und kann einen Drehantrieb beinhalten, mittels welchem der
Spinnrotor 3 während seiner Reinigung antreibbar ist. Ebenso ist es jedoch auch möglich,
dass der Spinnrotor 3 mittels eines an der Offenend-Rotorspinnvorrichtung angeordneten
Antriebs in Drehung versetzt wird. Daneben ist es natürlich auch denkbar, eine Reinigung
des Spinnrotors 3 ohne eine Drehbewegung vorzunehmen.
[0021] Zur Reinigung des Spinnrotors 3 bzw. der Rotorrille 8 weist der vorliegende Reinigungskopf
4 als Reinigungselemente 5 zwei Schaber 5a auf, welche um eine Schaberachse SA schwenkbar
an dem Reinigungskopf 4 gelagert sind. Das Ausschwenken der Schaber 5a, die beispielsweise
mittels eines Kolbens 14 betätigt werden können, ist dabei durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet. Der Kolben 14 wird dabei, wie durch den Pfeil angedeutet, nach rechts
bewegt. Der Kolben 14 kann pneumatisch betätigt werden, wofür der Reinigungskopf 4
eine Luftzuführung 10 (s. Fig. 4 - 6) aufweist und mit Druckluft beaufschlagt werden
kann. Ebenso kann das Ausfahren der Schaber 5a jedoch auch mittels eines Motors oder
in anderer Weise erfolgen. Die vorliegende Darstellung ist daher lediglich beispielhaft
zu verstehen. Der Reinigungskopf 4 weist zumindest einen Lagerbereich 7 auf, der vorliegend
durch seinen Außendurchmesser an dem der Aufnahme 6 zugewandten Bereich zylindrisch
ausgebildet ist und welcher durch seine Längsachse, hier die Mittellängsachse, eine
axiale Richtung AR des Reinigungskopfs 4 definiert. Der Reinigungskopf 4 kann aber
natürlich noch weitere oder andere zylindrische Bereiche bzw. Lagerbereiche 7 aufweisen,
welche die axiale Richtung AR definieren.
[0022] Bei der dargestellten Reinigungsvorrichtung 1 ist nun der Reinigungskopf 4 in axialer
Richtung AR schwimmend an der Aufnahme 6 gelagert und weist ein axiales Spiel auf.
Vorliegend ist der Reinigungskopf 4 in einer Mittelstellung gezeigt, in welcher er
in beiden axialen Richtungen AR ein Spiel gegenüber der Aufnahme 6 aufweist, wie durch
die beiden Abstände x dargestellt. Alternativ zu der gezeigten Darstellung wäre es
jedoch auch möglich, dass der Reinigungskopf 4 selbst fest, d. h. ohne Spiel, an der
Aufnahme 6 gelagert ist und ein Abstand x zwischen dem oder den Schabern 5a und dem
Reinigungskopf 4 vorgesehen ist.
[0023] Bei den nachfolgenden Beschreibungen der Figuren 2 bis 6 werden für Merkmale, die
im Vergleich zu der in Figur 1 dargestellten Ausführung bzw. der in Figur 1 dargestellten
Stellung der Reinigungsvorrichtung 1 identisch oder zumindest vergleichbar sind, gleiche
Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden,
entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkungsweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale. Es wird somit im Folgenden vor allem
auf die Unterschiede zur Figur 1 eingegangen.
[0024] Figur 2 zeigt die Reinigungsvorrichtung 1 der Figur 1 in einer zweiten Stellung,
in welcher der Reinigungskopf 4 mittels der Aufnahme 6 und der Zustelleinheit 9 dem
Spinnrotor 3 bereits zugestellt wurde. Dabei tritt häufig das Problem auf, dass aufgrund
von Einstellfehlern der Reinigungsvorrichtung 1 in Bezug auf die Zustelleinheit 9
oder die verfahrbare Wartungseinrichtung, aufgrund von Positionsabweichungen der Wartungseinrichtung
gegenüber der Spinnstelle, aufgrund eines Spiels zwischen den verschiedenen Bauteilen
oder aufgrund anderer Ursachen die Positionierung der Reinigungsvorrichtung 1 in axialer
Richtung gegenüber dem Spinnrotor 3 nicht exakt erfolgen kann, so dass die Reinigungselemente
5 oftmals die Rotorrille 8 nicht exakt erreichen können. Eine zuverlässige Reinigung
der Rotorrille 8 ist dann nicht mehr möglich.
[0025] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel ist die Reinigungsvorrichtung 1 beispielsweise
in axialer Richtung AR zu weit entfernt von dem Spinnrotor 3 positioniert. Beim Ausfahren
der Schaber 5a gelangen diese daher nicht in die Rotorrille 8, sondern liegen an der
Rotorrutschwand 17 des Rotortellers 2 an. Aufgrund der weiteren Beaufschlagung des
Kolbens 14 oder eines sonstigen Betätigungselements, beispielsweise eines Motors,
und des in Richtung der Rotorrille 8 hin zunehmenden Durchmessers wird nun jedoch
der Reinigungskopf 4 unter Aufhebung zumindest eines Teiles des axialen Spiels in
axialer Richtung AR gegenüber der Aufnahme 6 bewegt (s. Pfeile). Dabei gleiten die
Schaber 5a entlang der Schräge der Rotorrutschwand 17 bis in die Rotorrille 8 und
sind nun korrekt gegenüber dieser platziert, wie durch die strichpunktierte Linie
angedeutet. Aufgrund des im Bereich des Rotorbodens 18 wieder abnehmenden Durchmessers
des Rotortellers 2 wäre zum weiteren axialen Verschieben des Reinigungskopfes 4 ein
erhöhter Kraftaufwand erforderlich, so dass keine weitere Bewegung des Reinigungskopfes
4 erfolgt.
[0026] In Figur 3 ist eine andere Situation der Reinigungsvorrichtung 1 gezeigt, in welcher
die Reinigungsvorrichtung 1 bereits dem Spinnrotor 3 zugestellt wurde und der Reinigungskopf
4 sich bereits selbsttätig korrekt in Bezug auf die Rotorrille 8 positioniert hat.
In dem in Figur 3 gezeigtem Beispiel ist dabei die Reinigungsvorrichtung 1 zu nahe
an dem Spinnrotor 3 positioniert worden, so dass die Schaber 5a zunächst auf dem Rotorboden
18 des Spinnrotors 3 aufgetroffen sind. Aufgrund der weiteren Beaufschlagung des Kolbens
14 bzw. des Betätigungselements der Schaber 5a sind die Schaber 5a dabei entlang der
Schräge des Rotorbodens 18 in Richtung des größeren Durchmessers der Rotorrille 8
geglitten, wobei wiederum das Spiel zwischen dem Reinigungskopf 4 und der Zustelleinheit
6 auf der einen Seite des Reinigungskopfes 4 zumindest zum Teil aufgehoben wurde.
Vorliegend ist der Reinigungskopf 4 in seiner gegenüber der Aufnahme 6 vollständig
eingefahrenen Stellung gezeigt, so dass sich nun im linken Bereich der Figur ein Abstand
2x zwischen dem Reinigungskopf 4 und der Aufnahme 6 ergibt.
[0027] Selbstverständlich muss der Reinigungskopf 4 nicht um den vollständigen Abstand x
oder 2x verschoben werden, sondern es sind je nach dem Abstand des Reinigungskopfes
4 von dem Spinnrotor 3 nach dem Zustellen auch verschiedene Zwischenstellungen möglich.
[0028] Figur 4 zeigt eine andere Ausführung einer Reinigungsvorrichtung 1, bei welcher das
Reinigungselement 5 nicht durch einen Schaber 5a, sondern durch eine Blasbohrung 5b
gebildet ist. Der Reinigungskopf 4 weist hierbei eine Luftführung 10 auf, über welche
dem Reinigungskopf 4 Druckluft zuführbar ist. Mittels der über die Luftzuführung 10
zugeführten Druckluft wird wiederum die Blasbohrung 5b mit Druckluft beaufschlagt.
Vorliegend sind zwei einander gegenüberliegende Blasbohrungen 5b gezeigt. Dabei wird
wiederum durch das Beaufschlagen der Blasbohrung 5b mit Druckluft der Reinigungskopf
4 in axialer Richtung AR in Bezug auf den Spinnrotor 3 positioniert. Dies erfolgt
dadurch, dass die Reinigungsvorrichtung 1 bzw. die Aufnahme 6 der Reinigungsvorrichtung
1 eine Luftkammer 12 aufweist, die über wenigstens eine Überströmöffnung 15 mit der
Luftzuführung 10 in Verbindung steht.
[0029] Die Überströmöffnung 15 ist vorliegend lediglich durch einen zwischen dem Gehäuse
9 und dem Reinigungskopf 4 bestehenden Ringspalt gebildet, wie durch einen kleinen,
geschwungenen Pfeil symbolisiert. Es kann aber auch eine definierte Überströmöffnung
15 zwischen dem Reinigungskopf 4 und der Luftkammer 12 vorgesehen sein. Gelangt nun
über die Überströmöffnung 15 Druckluft in die Luftkammer 12, so führt dies dazu, dass
der gesamte Reinigungskopf 4 mit der oder den Blasbohrungen 5b in axialer Richtung
AR des Reinigungskopfes 4 verschoben wird, wie vorliegend durch die zwei kleinen Pfeile
nahe des Reinigungskopfes 4 symbolisiert. Die Position des Reinigungskopfes 4 gegenüber
dem Spinnrotor 3 kann hierdurch eingestellt werden. Nach vorliegendem Beispiel weist
dazu der Reinigungskopf 4 einen Anschlag 11 auf, welcher mit einem korrespondierenden
Anschlag der Aufnahme 6 zusammenwirkt. Der Reinigungskopf 4 mit der Blasbohrung 5b
kann hierdurch sehr nahe an die Rotorrille 8 herangebracht werden und dadurch gegenüber
dieser positioniert werden. Da die Reinigung mittels einer Blasbohrung 5b keine derart
exakte Ausrichtung des Reinigungselements 5 gegenüber der Rotorrille 8 erfordert,
wie die Reinigung mittels eines Schabers 5a, kann durch das weitest mögliche Ausfahren
des Reinigungskopfes 4 aus der Aufnahme 6 bereits eine gute Ausrichtung der Blasbohrung
5b in Bezug auf den Spinnrotor 3 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich könnte jedoch
auch ein Anschlag 11 vorgesehen sein, welcher den Spinnrotor 3 kontaktiert und dadurch
eine noch genauere Positionierung gegenüber diesem ermöglicht, wie in Fig. 5 und 6
dargestellt.
[0030] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführung einer Reinigungsvorrichtung 1, die als Reinigungselement
5 sowohl zwei Schaber 5a, als auch eine Blasbohrung 5b aufweist. Über die Luftzuführung
10 kann dabei dem Reinigungskopf 4 Druckluft zugeführt werden und der Kolben 14 verschoben
werden, welcher wiederum die Schaber 5a betätigt. Das Spiel des Reinigungskopfes 4
bzw. die Abstände x sind in den Figuren 5 und 6 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht bezeichnet. Der Luftkammer 12 ist dabei eine Abluftöffnung 16 zugeordnet. Gelangt
nun beim Beaufschlagen des Kolbens 14 bzw. beim Betätigen der Schaber 5a mit Druckluft,
welche über die Luftzuführung 10 zugeführt wird, Druckluft über die Überströmöffnung
15 in die Luftkammer 12, so kann diese über die Abluftöffnung 16 problemlos entweichen.
Der Reinigungskopf 4 ist somit, wie in den Figuren 1 bis 3 gezeigt, schwimmend in
bzw. an der Aufnahme 6 gelagert, so dass eine selbsttätige Einstellung des Reinigungskopfes
4 in axialer Richtung möglich ist und die Rotorrille 8 mittels der Schaber 5a gereinigt
werden kann.
[0031] Ist es jedoch gewünscht, die Rotorrille 8 oder auch einen anderen Bereich des Spinnrotors
3 nicht mittels der Schaber 5a, sondern mittels der Blasbohrung 5b zu reinigen, so
kann die Abluftöffnung 16 mittels eines hier nicht dargestellten Absperrventils verschlossen
werden, wie in Figur 6 mittels eines Strichs im Bereich der Abluftöffnung 16 symbolisiert.
Hierdurch gelangt nun beim Beaufschlagen des Reinigungskopfes 4 mit Druckluft wie
zu Figur 4 beschrieben über die Überströmöffnung 15 auch Druckluft in die Luftkammer
12, so dass der Reinigungskopf 4 in axialer Richtung AR vorliegend nach rechts verschoben
wird (s. Pfeil). Vorliegend ist an dem Reinigungskopf 4 ein Anschlag 11 angeordnet,
der den Spinnrotor 3 beim axialen Verschieben kontaktiert, so dass der Reinigungskopf
4 automatisch korrekt in Bezug auf den Spinnrotor 3, insbesondere in Bezug auf die
Rotorrille 8 des Spinnrotors 3, positioniert wird. Vorliegend kontaktiert der Anschlag
11 den Rotorboden 18 des Spinnrotors 3.
[0032] Vorteilhaft bei der in Figur 2 und 3 gezeigten Ausführung mit einer absperrbaren
Abluftöffnung 16 ist es, dass der Reinigungskopf 4 wie in den Figuren 1-3 gezeigt
frei schwimmend innerhalb der Aufnahme 6 gelagert werden kann, um die Schaber 5a selbsttätig
zu positionieren, als auch nach Absperren der Abluftöffnung 16 eine Beaufschlagung
der Luftkammer 12 ermöglicht wird, welche den Reinigungskopf aktiv aus der Aufnahme
6 herausschiebt. Der in den Figuren 5 und 6 gezeigte Reinigungskopf 4 bzw. die Reinigungsvorrichtung
1 kann daher in besonders flexibler Weise eingesetzt werden. Ebenso ist es auch denkbar,
bei einer Reinigungsvorrichtung 1 mit einer solchen absperrbaren Luftkammer 12 den
Reinigungskopf 4 zwei- oder mehrteilig auszugestalten, wie es auch in den Figuren
5 und 6 gezeigt ist. Es können somit in einfacher Weise verschiedene Reinigungselemente
5 austauschbar an der Reinigungsvorrichtung 1 angeordnet werden. Natürlich könnte
eine solche zweiteilige Ausführung des Reinigungskopfes 4 auch bei den Reinigungsvorrichtungen
1 der Figuren 1 bis 4 vorteilhaft zum Einsatz kommen.
[0033] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Rotorteller
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Reinigungskopf
- 5
- Reinigungselement
5a Schaber
5b Blasbohrung
- 6
- Aufnahme
- 7
- Lagerbereich
- 8
- Rotorrille
- 9
- Zustelleinheit
- 10
- Luftzuführung
- 11
- Anschlag
- 12
- Luftkammer
- 13
- Rotorschaft
- 14
- Kolben
- 15
- Überströmöffnung
- 16
- Abluftöffnung
- 17
- Rutschwand
- 18
- Rotorboden
- AR
- axiale Richtung
- SA
- Schaberachse
- X
- Abstand
1. Reinigungsvorrichtung (1) zur Reinigung eines Rotortellers (2) eines Spinnrotors (3)
mit einem Reinigungskopf (4), welcher zumindest ein Reinigungselement (5a, 5b) zum
Reinigen des Spinnrotors (3) aufweist, und mit einer Aufnahme (6), an welcher der
Reinigungskopf (4) gelagert ist und welche dem Spinnrotor (3) zur Reinigung zustellbar
ist, wobei der Reinigungskopf (4) zumindest einen Lagerbereich (7), insbesondere einen
zylindrischen Lagerbereich (7), aufweist, mittels welchem er an der Aufnahme (6) gelagert
ist, wobei eine Längsrichtung des Lagerbereichs (7), insbesondere eine Längsachse
des zylindrischen Lagerbereichs (7), eine axiale Richtung (AR) des Reinigungskopfs
(4) definiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungskopf (4) in axialer Richtung (AR) schwimmend an der Aufnahme (6) und/oder
das wenigstens eine Reinigungselement (5a, 5b) in axialer Richtung schwimmend an dem
Reinigungskopf (4) gelagert ist.
2. Reinigungsvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spiel des Reinigungskopfs (4) und/oder des wenigstens einen Reinigungselements
(5a, 5b) in axialer Richtung wenigstens 2 mm, vorzugsweise wenigstens 3 mm und besonders
bevorzugt wenigstens 4 mm beträgt.
3. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungskopf (4) eine Luftzuführung (10) aufweist und dass das wenigstens eine
Reinigungselement (5a, 5b) mittels Druckluft betätigbar ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Reinigungselement (5a, 5b) ein Schaber (5a) ist, welcher ausfahrbar,
insbesondere um eine Schaberachse (SA) schwenkbar, an dem Reinigungskopf (4) gelagert
ist.
5. Reinigungsvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Ausfahren des wenigstens einen Schabers (5a) der Reinigungskopf (4) in
axialer Richtung in Bezug auf eine Rotorrille (8) des zu reinigenden Spinnrotors (3)
positionierbar ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Reinigungselement (5a, 5b) eine Blasbohrung (5b) ist, welche
über die Luftzuführung (10) des Reinigungskopfs (4) mit Druckluft beaufschlagbar ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Beaufschlagen der Blasbohrung (5b) mit Druckluft der Reinigungskopf (4)
in axialer Richtung (AR) in Bezug auf den Spinnrotor (3), insbesondere eine Rotorrille
(8) des zu reinigenden Spinnrotors (3), positionierbar ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungskopf (4) einen Anschlag (11) aufweist, mittels welchem er in axialer
Richtung (AR) in Bezug auf den zu reinigenden Spinnrotor (3), insbesondere in Bezug
auf eine Rotorrille (8) des zu reinigenden Spinnrotors (3), positionierbar ist.
9. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (6) eine Luftkammer (12) aufweist, welche durch wenigstens eine Überströmöffnung
(15) mit der Luftzuführung (10) in Verbindung steht.
10. Reinigungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkammer (12) eine Abluftöffnung (16) aufweist, welcher ein Absperrventil zugeordnet
ist.