(19)
(11) EP 2 122 888 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.02.2018  Patentblatt  2018/07

(21) Anmeldenummer: 08715971.1

(22) Anmeldetag:  22.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04L 1/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2008/001420
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2008/113455 (25.09.2008 Gazette  2008/39)

(54)

VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM SENDEN EINER FOLGE VON DATENPAKETEN UND DECODIERER UND VORRICHTUNG ZUM DECODIEREN EINER FOLGE VON DATENPAKETEN

DEVICE AND METHOD FOR SENDING A SEQUENCE OF DATA PACKETS AND DECODER AND DEVICE FOR DECODING A SEQUENCE OF DATA PACKETS

DISPOSITIF ET PROCÉDÉ D'ENVOI D'UNE SÉQUENCE DE PAQUETS DE DONNÉES, DÉCODEUR ET DISPOSITIF DE DÉCODAGE D'UNE SÉQUENCE DE PAQUETS DE DONNÉES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 20.03.2007 DE 102007013315
19.04.2007 DE 102007018484
19.04.2007 US 912839 P

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.11.2009  Patentblatt  2009/48

(60) Teilanmeldung:
17160895.3 / 3217583

(73) Patentinhaber: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
80686 München (DE)

(72) Erfinder:
  • SPERSCHNEIDER, Ralph
    91320 Ebermannstadt (DE)
  • LUTZKY, Manfred
    90409 Nürnberg (DE)
  • GAYER, Marc
    91058 Erlangen (DE)
  • LOHWASSER, Markus
    91217 Hersbruck (DE)
  • SCHNELL, Markus
    91052 Erlangen (DE)
  • SCHULDT, Michael
    82110 Germering (DE)

(74) Vertreter: Zimmermann, Tankred Klaus et al
Schoppe, Zimmermann, Stöckeler Zinkler, Schenk & Partner mbB Patentanwälte Radlkoferstrasse 2
81373 München
81373 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 756 267
EP-A- 1 589 330
GB-A- 2 306 861
EP-A- 1 458 145
WO-A-95/01682
US-A1- 2005 058 145
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegendende Beschreibung bezieht sich auf Datenkommunikationsanwendungen und insbesondere auf die Echtzeit-Kommunikation von Audiosignalen über paketorientierte Netzwerke.

    [0002] Im Rahmen der Echtzeit-Kommunikation über paketorientierte Netzwerke wie beispielsweise Voice over IP (VoIP) kann normalerweise nicht sichergestellt werden, dass alle Pakete in der erforderlichen Zeit beim Empfänger eintreffen. Dies liegt daran, dass bei einem paketorientierten Übertragen von Daten, wie beispielsweise über das Internet, verschiedene Pakete unterschiedliche Wege über das Datennetz nehmen, wobei die Wege über das Datennetz, die von den unterschiedlichen Paketen vom Sender der Pakete zum Empfänger der Pakete eingeschlagen werden können, von der aktuellen Netzsituation abhängen.

    [0003] Selbst wenn also Pakete in ihrer Reihenfolge, in der sie erzeugt worden sind, abgeschickt werden, wird die Auftreffreihenfolge beim Empfänger mit hoher Wahrscheinlichkeit abweichen. Ein Paket, das einen günstigen Weg gefunden hat, kann sogar ein Paket "überholen", das zwar früher abgesendet worden ist, das aber einen längeren Weg vom Sender zum Empfänger genommen hat.

    [0004] Für Anwendungen, die keinen Echtzeitbetrieb erfordern oder für Echtzeitanwendungen, bei denen relativ große Verzögerungen zugelassen werden, ist dies kein Problem, da ein Empfänger-Puffer einfach so lange puffert, bis alle Pakete einer Folge von Paketen eingetroffen sind. Wo ein Paket in einer Folge positioniert ist, kann beispielsweise durch eine Paketnummer oder durch einen Paketsequenzhinweis am Paket ermittelt werden, und der Empfänger führt dann vor der Wiedergabe oder Weitergabe der Pakete eine Sortierung in die richtige Reihenfolge durch.

    [0005] Je kleiner dieser Puffer jedoch gewählt wird, bzw. je kleiner die zulässige Verzögerung ist, die ein Paket haben darf, wenn es vom Sender zum Empfänger übertragen wird, umso größer werden die Paketausfallraten werden. So wird ein Paketverlust nicht nur dann erhalten, wenn ein Paket tatsächlich verloren worden ist, sondern ein Paketverlust wird auch dann erhalten, wenn ein Paket vom Sender zum Empfänger zu lange gebraucht hat. Eine weitere Problemsituation besteht ferner darin, dass ein Paket auf seinem Weg vom Sender zum Empfänger eine Datenkorruption erfahren hat, also tatsächlich fehlerhaft ist.

    [0006] Solche Verzögerungs-kritischen Anwendungen bestehen in der Internet-Telefonie (Voice over IP), bei der die Verzögerungsanforderungen, mit denen Pakete vom Sender zum Empfänger laufen müssen, relativ eng sind, damit die Gesprächsverbindung nicht abbricht. Insbesondere dann, wenn auf Senderseite ein Audiocodierer angeordnet ist und wenn auf der Empfängerseite ein Decodierer angeordnet ist, und wenn beim Empfänger keine zum Codieren vorhandenen Datenpakete mehr vorhanden sind, kann ein Verbindungsabbruch entstehen, nämlich dann, wenn der Decodierer auf Empfängerseite aufgrund der nicht mehr vorhandenen Daten "abstürzt".

    [0007] Die WO 95/01682 A1 offenbart ein Konzept zur PCM-Verbindungs-Fehlerdetektion und zum Handhaben von verlorenen Blöcken. Insbesondere kommuniziert eine Basisstation mit einer mobilen Station, und die Basisstation selbst kommuniziert mit einer Basisstations-Steuerung. Sprachdaten werden in der Basisstations-Steuerung mit einem Sprach-Codierer codiert, zum Basisstations-Sender über eine PCM-Verbindung geschickt und von dort zur mobilen Station übermittelt. Die mobile Station decodiert und besorgt eine Wiedergabe und encodiert die von der mobilen Station empfangenen Sprachnachrichten und sendet sie denselben Weg zurück zur Basisstation-Steuerung. Der Basisstation-Sender detektiert einen Fehler in einem Datenblock, der über die PCM-Verbindung erhalten wird. Dies führt dazu, dass die Basisstation entweder eine Nachricht mit einer speziell vereinbarten Bedeutung an die mobile Station sendet, und zwar über den Fast Associated Control Channel (FACCH). Dieser Hinweis wird zur Mobilstation gesendet, die daraufhin eine Maskierung eines fehlerhaften Frames durchführt. Alternativ können auch andere wohldefinierte Daten auf den Benutzer-Kanal (UCH) gesendet werden, wobei dieser Kanal jedoch einen geringeren Fehlerschutz bietet.

    [0008] Die GB-A-2 306 861 betrifft ein Verfahren zum Umgang mit fehlerhaften Audiorahmen entlang einer Multi-Hop-Verbindung. So wird eine Fehlerverschleierung für fehlerhafte Rahmen erst im Empfänger durchgeführt. Hierzu wird einem fehlerhaften Audiorahmen ein entsprechender Hinweis hinzugefügt, und das somit gebildete Ersatzpaket wird anstelle des fehlerhaften Rahmens weitergeleitet.

    [0009] Die EP-A-0 756 267 betrifft die Rekonstruktion von fehlenden Audiopaketen an einem empfangenen Netzwerkknoten durch Einfügung von Ersatzpaketen, die ein syntaktisch- wie hörtechnisch "gültiges" weißes Rauschen beinhalten.

    [0010] Die US 2005/058145 A1 offenbart das Stummschalten bzw. das Einspielen von Comfort Noise, sobald der Empfänger einen Paketverlust feststellt.

    [0011] Die EP-A-1 589 330 befasst sich mit Inter- und Extrapolationstechniken, um den Audioinhalt verlorengegangener Datenpakete zu rekonstruieren.

    [0012] Die EP-A-1 458 145 zeigt die Generierung von als solchen gekennzeichneten Ersatzpaketen im Falle eines festgestellten Paketverlustes.

    [0013] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Konzept zum Kommunizieren von Datenpaketen zu schaffen, das trotz kritischer Anforderung eine gute Kommunikationsqualität liefert.

    [0014] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen nach Anspruch 1, ein Verfahren zum Senden einer Folge von Datenpaketen nach Anspruch 9, oder ein Computer-Programm nach Patentanspruch 10 gelöst.

    [0015] Erfindungsgemäß wird, um einen Absturz auf Decodiererseite bzw. um ein für einen Benutzer hörbares Artefakt auf Decodiererseite zu vermeiden, eine Detektion vorgenommen, ob ein Paket der Folge von Paketen fehlt oder fehlerhaft ist. Wird ein solcher Paketverlust oder Paketfehler festgestellt, so wird ein Ersatzpaket geliefert, wobei das Ersatzpaket im Hinblick auf die Paket-Syntax ein gültiges Paket ist, wobei jedoch ein Audioinhalt des Ersatzpaketes eine vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft hat. Die Vorrichtung zum Senden der Folge von Datenpaketen gemäß der Erfindung gibt eine ungestörte Folge von Paketen aus, wobei jedoch fehlerhafte oder nicht erhaltene Pakete durch Ersatzpakete ersetzt worden sind, so dass sie von der Vorrichtung zum Senden ausgegebenen Folge wenigstens ein empfangenes Paket und ein Ersatzpaket aufweist. Bei einer Implementierung ist der Inhalt bzw. die Inhalts-Eigenschaft eines Pakets oder Frames bei einem Ersatzpaket von dem Audiosignal unabhängig, also hängt nicht von dem vorhergehenden oder nachfolgenden Paket oder Frame ab. Wenn das Paket aber einer Fehlerverschleierungsmaßnahme unterzogen wird, hängt der Synthese-Audioinhalt von dem vorhergehenden oder nachfolgenden Frame ab, ist also nicht vorbestimmt und ist nicht signalunabhängig.

    [0016] Das Ersatzpaket hat ferner in einem Payloadbereich einen Hinweis darauf, dass es ein Ersatzpaket ist, wobei der Hinweis von einem Basis-Decodierer ignorierbar oder so interpretierbar ist, dass das Ersatzpaket wie ein gültiges Paket gemäß den vorbestimmten Inhalts-Eigenschaften decodiert wird, und wobei der Hinweis von einem Erweiterungs-Decodierer, der im Vergleich zum Basis-Decodierer eine erweiterte Funktionalität hat, interpretierbar ist, um eine Fehlerverschleierungsmaßnahme durchzuführen, die darin besteht, für das Ersatzpaket einen Inhalt zu erzeugen, der eine Inhalts-Eigenschaft hat, die sich von der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft unterscheidet. Das Ersatzpaket kann ein reines Payloadpaket sein oder kann ein Paket mit einem Payloadabschnitt und einem Headerabschnitt sein, wobei der Hinweis nicht im Headerabschnitt sondern vorzugsweise im Payloadabschnitt ist.

    [0017] Ein Empfänger der Folge von Datenpaketen erhält nunmehr einen ungestörten Strom von Datenpaketen, die alle eine gültige Daten-Syntax haben. Dieser Empfänger wird diese Folge von Datenpaketen ohne Probleme decodieren können. Der Empfänger, wenn er ein Basis-Empfänger ist, wird ein Ersatzpaket also ohne weiteres dekodieren und wird den vorbestimmten Audioinhalt wiedergeben. Dies wird zwar zu einem Qualitätsverlust führen, da der Audioinhalt vorbestimmt ist, und somit nicht sehr gut zu dem vorhergehenden Paket oder Frame und zu dem nachfolgenden Paket oder Frame passt. Allerdings ist eine solche nur kurze vorübergehende Qualitätseinbuße unproblematisch im Vergleich zu einer Situation, in der der Decodierer aufgrund eines nicht vorhandenen Pakets vollständig abstürzt und damit die gesamte Kommunikationsverbindung abbricht.

    [0018] Ein Erweiterungs-Decodierer ist dagegen in der Lage, anhand eines Hinweises in dem Ersatzpaket, der darauf hinweist, dass das Paket ein Ersatzpaket und nicht ein normales Paket ist, diese Tatsache zu erkennen und das Ersatzpaket nicht einfach zu verarbeiten, sondern dann, wenn ein Ersatzpaket empfangen worden ist, eine Fehlerverschleierungsmaßnahme einzuleiten.

    [0019] Fehlerverschleierungsmaßnahmen umfassen neben Frame/Paket-Wiederholungen beispielsweise Extrapolationen von früheren Paketen oder von bereits im Speicher vorhandenen späteren Paketen oder Interpolationen zwischen früheren und späteren Paketen. Solche Extrapolationen oder Interpolationen umfassen insbesondere bandweise Energiemessungen, um dann in einem Fehlerverschleierungsfall ein Kurzzeitspektrum eines Audiosignals zu synthetisieren, dessen Spektralwerte mehr oder weniger zufällig erzeugt worden sind, wobei jedoch die bandweise Energie des zufällig erzeugten Audiosignals von den Energien der vorherigen und/oder nachfolgenden korrekt empfangenen oder bereits durch Fehlerverschleierungsmaßnahmen erzeugten Paketen abhängt.

    [0020] Bei einem Ausführungsbeispiel ist die vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft, die das Ersatzpaket hat, ein Nullspektrum. Dies führt dazu, dass ein Basis-Decodierer, der das vorbestimmte Ersatzpaket decodiert, eine Stummschaltung bzw. "Muting" durchführt. Alternativ kann die Inhalts-Eigenschaft ein Audiosignal sein, dessen Audioinhalt bzw. dessen Spektralwerte mit der absoluten Hörschwelle korrelieren und zum Beispiel dahin gehend definiert sind, dass der Audioinhalt kleiner als das 2-fache der absoluten Hörschwelle ist, so dass ein gewisses, aber kleines Rauschen über allen Bändern enthalten ist, was sich unter bestimmten Umständen subjektiv besser anhören kann als ein einfaches "Muting", also ein einfaches Stummschalten.

    [0021] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die Zeichnungen bzw. Anhänge detailliert erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Blockschaltbild einer Ausführung der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen;
    Fig. 2
    ein Blockschaltbild eines Decodierers zum Decodieren einer Folge von Datenpaketen;
    Fig. 3
    ein Blockschaltbild eines Audiocodierers zum Erzeugen einer Folge von Datenpaketen;
    Fig. 4
    unter anderem eine speziellere Implementierung der Audioaufbereitungseinrichtung von Fig. 2;
    Fig. 5A
    eine Sequenz von Datenpaketen, wie sie von einem Encodierer ausgegeben werden;
    Fig. 5B
    eine Sequenz von Datenpaketen, wie sie von einer Basisstation empfangen werden;
    Fig. 5C
    eine Folge von Datenpaketen, wie sie von einer Basisstation ausgegeben werden und von einem Mobilteil empfangen werden, wobei ein Ersatzpaket eingefügt worden ist;
    Fig. 5D
    eine Folge von Audioinhalten, wie sie in einer Audioaufbereitungseinrichtung erzeugt werden;
    Anhang 1
    eine Syntax der extension_payload gemäß ISO/IEC 14496-3:2005(E) MPEG4;
    Anhang 2
    eine Tabelle zur Veranschaulichung der Werte für das Feld extension_type;
    Anhang 3
    eine beispielhafte Paket-Syntax für einen Transformations-basierten Audi-ocodierer/Decodierer;
    Anhang 4
    ein Beispiel eines Ersatzpakets mit einer gültigen Paket-Syntax und einer vorbestimmten InhaltsEigenschaft.


    [0022] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, die ein Audiosignal darstellen. Die Vorrichtung zum Senden, die in Fig. 1 beispielhaft als Basisstation 10 ausgebildet ist, umfasst eine Einrichtung 11 zum Empfangen von Paketen der Folge, wobei für die Pakete eine Paket-Syntax vorgeschrieben ist. Die Einrichtung 11 zum Empfangen ist beispielsweise mit einem paketorientierten Übertragungsnetz, wie beispielsweise dem Internet 12 verbunden. Die Basisstation 10 umfasst ferner eine Einrichtung 13 zum Detektieren, ob ein Paket der Folge von Paketen fehlt oder fehlerhaft ist. Ferner ist eine Einrichtung 14 zum Liefern eines Ersatzpakets vorgesehen, um das fehlerhafte Paket oder das fehlende Paket zu ersetzen. Das Ersatzpaket ist im Hinblick auf die Paket-Syntax ein gültiges Paket, der Audioinhalt des Ersatzpakets hat allerdings eine vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft. Die Basisstation umfasst ferner eine Einrichtung 15 zum Ausgeben der Folge von Paketen, wobei die Folge von Paketen wenigstens ein empfangenes Paket und ein Ersatzpaket aufweist. Am Beispiel einer Basisstation ist die Einrichtung 15 zum Ausgeben ein HF-Front-End, das mit einer Antenne 16 gekoppelt ist, um gemäß einer bestimmten Spezifikation, wie beispielsweise der NG DECT-Spezifikation, eine Folge von Datenpaketen zu einem Mobilteil zu übertragen, das nachfolgend bezugnehmend auf Fig. 2 noch detaillierter erläutert wird.

    [0023] Die Einrichtung 11 von Fig. 1 ist über eine Paketleitung 17 mit der Einrichtung 15 zum Ausgeben gekoppelt, um ein normales, also nicht fehlerhaftes, rechtzeitig empfangenes Paket zur Einrichtung 15 zu übertragen. Darüber hinaus ist die Einrichtung 14 zum Liefern eines Ersatzpakets mit der Einrichtung 15 zum Ausgeben über eine Ersatzpaketleitung 18 verbunden. Vorzugsweise umfasst die Einrichtung 14 zum Liefern eines Ersatzpakets einen Speicher, in dem ein Ersatzpaket gespeichert ist. Immer dann, wenn ein fehlendes oder fehlerhaftes Paket erkannt worden ist, aktiviert die Einrichtung 14 einen Speicherzugriff, um aus dem Speicher das Ersatzpaket wiederzugewinnen und über die Leitung 18 der Einrichtung 15 zum Ausgeben zuzuführen.

    [0024] Die Einrichtung 13 zum Detektieren wird bei einem Ausführungsbeispiel dahingehend gesteuert, dass sie dann, wenn ein Paket in einer Folge von Paketen länger als eine maximale Verzögerung nicht empfangen worden ist, einen Paketverlust detektiert und die Einrichtung zum Liefern eines Ersatzpakets aktiviert. Diese maximale Verzögerung beispielsweise ist bei einem Ausführungsbeispiel über eine Steuerleitung 19 steuerbar. Über die Steuerleitung 19 kann der Einrichtung 13 zum Detektieren eine QoS-Anforderung (QoS = Quality of Service) zugeführt werden, die beispielsweise bei einer VoIP-Anwendung eine maximale Verzögerung umfasst. Für andere paketorientierte Anwendungen außer VoIP könnten andere QoS-Anforderungen existieren, die über die Steuerleitung 19 der Einrichtung 13 zum Detektieren zugeführt werden. Alternativ kann die Einrichtung 13 zum Detektieren jedoch auch ein fest eingestelltes Kriterium haben, von dem abhängig ein Paketfehler oder ein Paketverlust detektiert wird und damit die Einrichtung 14 zum Liefern des Ersatzpakets aktiviert wird.

    [0025] Bei einem Ausführungsbeispiel hat das Ersatzpaket, das über die Ersatzpaketleitung 18 zur Einrichtung 15 zum Ausgeben geliefert wird, nicht nur eine vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft, sondern auch einen Hinweis darauf, dass das Paket ein Ersatzpaket ist. Der Hinweis ist bei einem Ausführungsbeispiel derart, dass ein Basis-Decodierer, der das Ersatzpaket empfängt, den Hinweis ignoriert und das Paket wie ein gültiges Paket gemäß der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft decodiert, und dass ein Erweiterungsdecodierer, der im Vergleich zum Basis-Decodierer eine erweiterte Funktionalität hat, den Hinweis interpretiert, um eine Fehlerverschleierungsmaßnahme durchzuführen, die darin besteht, für das Ersatzpaket einen Inhalt zu erzeugen, der sich von der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft unterscheidet.

    [0026] Fig. 2 zeigt einen Decodierer zum Decodieren einer Folge von Paketen, der beispielsweise in einem Mobilteil 20 angeordnet sein kann. Der Decodierer umfasst einen Empfänger 21 zum Empfangen der Folge von Paketen, für die eine Paket-Syntax vorgeschrieben ist, wobei die Folge wenigstens ein Datenpaket und wenigstens ein Ersatzpaket aufweist, wobei das Ersatzpaket im Hinblick auf die Paket-Syntax ein gültiges Paket ist, und wobei ein Audioinhalt des Ersatzpakets eine vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft hat. Ferner umfasst das Ersatzpaket den Hinweis darauf, dass es ein Ersatzpaket ist. Dieser Hinweis kann jedoch nur von dem Erweiterungs-Decodierer, der in Fig. 2 dargestellt ist, interpretiert werden, während von einem Basis-Decodierer dieser Hinweis nicht interpretiert werden kann.

    [0027] Die Interpretation des Hinweises auf ein Ersatzpaket wird von einem Detektor 22 geleistet, der ausgebildet ist, um zu Detektieren, ob ein Paket den Hinweis enthält und somit ein Ersatzpaket ist. Der Erweiterungs-Decodierer in Fig. 2 umfasst ferner eine Fehlerverschleierungseinrichtung 23 zum Synthetisieren eines Synthese-Audio-Inhalts, der eine Inhalts-Eigenschaft hat, die sich von der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft, die in dem Ersatzpaket enthalten ist, unterscheidet. Ferner umfasst der Erweiterungs-Decodierer eine Audioaufbereitungseinrichtung 24 zum Aufbereiten des Audioinhalts eines Pakets, wenn das Paket kein Ersatzpaket ist, und zum Aufbereiten des Synthese-Audioinhalts, wenn das Paket ein Ersatzpaket ist. Die Audio-Aufbereitungseinrichtung 24 ist mit einer Ausgabeeinheit 25 gekoppelt, die z.B. einen D/A-Wandler, einen Verstärker und einen Lautsprecher umfassen kann.

    [0028] Insbesondere ist die Audio-Aufbereitungseinrichtung mit dem Empfänger 21 über eine Paketleitung 26 gekoppelt, über die ein reguläres Paket übertragen wird. Ferner ist die Audio-Aufbereitungseinrichtung 24 mit der Fehlerverschleierungseinrichtung 23 über eine Ersatzpaketleitung 27 verbunden, über die ein Synthese-Audio-Inhalt von der Fehlerverschleierungseinrichtung 23 zur Audio-Aufbereitungseinrichtung 24 übertragen wird.

    [0029] Die Fehlerverschleierungseinrichtung 23 kann eine Fehlerverschleierung auf verschiedene Arten und Weisen durchführen. Eine einfache Fehlerverschleierungseinrichtung besteht darin, den vorherigen Frame bzw. den Audioinhalt des vorherigen Pakets oder den Audioinhalt des nachfolgenden Pakets einfach zu wiederholen. Diese Fehlerverschleierungsmaßnahme wird als "frame-repetition" bezeichnet. Alternativ kann die Fehler-verschleierungseinrichtung ausgebildet sein, um eine Extrapolation oder eine Interpolation durchzuführen. Diese Extrapolation oder Interpolation kann spektralwertweise oder bandweise erfolgen. Im Falle einer spektralwertweisen Extrapolation kann ein Spektralwert für einen Ersatz-Frame auf der Basis von einem oder von mehreren Spektralwerten gleicher Frequenz von früheren Frames erfolgen. Alternativ kann auch eine bandweise Fehlerverschleierung durchgeführt werden dahin gehend, dass die Spektralwerte in einem Band z.B. durch einen Puffer als Zufallszahlengenerator erzeugt werden oder mehr oder weniger determiniert erzeugt werden, und dass die Spektralwerte dann so gewichtet werden, dass die Energie, die sie repräsentieren, gleich einer Zielenergie ist, wobei diese Zielenergie von einem oder mehreren vorhergehenden Frames und/oder einem oder mehreren nachfolgenden Frames abgeleitet worden ist. Die vorhergehenden und/oder nachfolgenden Frames können gültige empfangene Pakete sein oder können Pakete bzw. Frames sein, die bereits von einer Fehlerverschleierungseinrichtung erzeugt worden sind, wenn ein Paketverlust stattgefunden hat, bei dem nicht nur ein einziges Paket untergegangen ist, sondern bei dem mehrere aufeinanderfolgende Pakete untergegangen sind.

    [0030] Bei einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist der Audiocodierer, der die Folge von Paketen erzeugt, ein Transformations-basierter Audiocodierer. Ein solcher Transformations-basierter Audiocodierer hat eine Zeit-Frequenz-Umsetzungsstufe 30, über die ein zeitliches Audiosignal in eine Folge von Kurzzeitspektren umgesetzt wird. Jedes Kurzzeitspektrum wird einem Quantisierer 31 zugeführt, der eine Quantisierung durchführt, welche von einem psychoakustischen Modell 32 gesteuert wird, derart, dass eine Quantisierung so vorgenommen wird, dass ein Quantisierungsrauschen den subjektiven Audioeindruck nicht stört. Dem Quantisierer nachgeschaltet ist ein Entropie-Codierer 33, der beispielsweise ein Huffman-Codierer sein kann. Der Entropie-Codierer liefert eine Folge von Bits, die zusammen mit Seiteninformationen, welche von Quantisierer 31 beispielsweise in Form der Skalenfaktoren geliefert werden und welche vom Entropie-Codierer 33 beispielsweise in Form der verwendeten Codiertabelle geliefert werden, Daten, die einem Paketpacker 34 zugeführt werden, der ausgangsseitig die Folge von Datenpaketen ausgibt. Abgesehen vom Paketpacker 34 stellt der in Fig. 2 gezeigte Audio-Encodierer einen typischen Transformations-basierten Encodierer dar, wie er beispielsweise unter dem Stichwort MP3 (MPEG-1 Layer 3) oder AAC (MPEG-4) oder AC-3 etc. bekannt ist. Es sei darauf hingewiesen, dass der Paketpacker 34 je nach Anforderung ausgebildet ist, um pro Audio-Frame also pro Kurzzeitspektrum ein Paket zu erzeugen, oder um mehr als einen Audio-Frame, also mehrere codierte Kurzzeitspektren in ein einziges Paket zu bringen.

    [0031] Fig. 4 zeigt eine detailliertere Darstellung der Audio-Aufbereitungseinrichtung 24 von Fig. 2 und insbesondere die Kooperation der Audio-Aufbereitungseinrichtung 24 mit der Fehlerverschleierungseinrichtung 23. Eingangsseitig umfasst die Audio-Aufbereitungseinrichtung einen Paketentpacker 40, der ein Paket entpackt, um die Seiteninformationen von den "Hauptinformationen" zu trennen.

    [0032] Die Hauptinformationen, also die durch eine Folge von Bits dargestellten Kurzzeitspektren werden einem Entropie-Decodierer 41 zugeführt, welcher Quantisierungsindizes liefert, die einem Dequantisierer 42 zugeführt werden, der an seinem Ausgang quantisierte und wieder dequantisierte Spektralwerte liefert, die dann, nach einer Frequenz-Zeitumsetzung in einem Block 43, dazu verwendet werden, um das Ausgangsaudiosignal zu erzeugen. Sowohl der Entropie-Decodierer 41 als auch der Dequantisierer 42 können von den Seiteninformationen gesteuert werden, wobei der Entropie-Decodierer typischerweise einen Codetabellenindex erhält, während der Dequantisierer 42 Skalenfaktoren erhält, um eine korrekte Dequantisierung durchzuführen.

    [0033] Der Paketentpacker 40 ist dann, wenn er eine Detektionseigenschaft hat, wie sie im Detektor 22 von Fig. 2 vorhanden ist, in der Lage, der Verschleierungseinrichtung 22 einen Ersatzpaket-Hinweis zu schicken, derart, dass die Verschleierungseinrichtung 23 erkennt, dass das gerade aktuelle Paket kein vom Codierer von Fig. 3 erzeugtes Paket, sondern ein von der Basisstation erzeugtes Ersatzpaket ist. In diesem Fall wird die Verschleierungseinrichtung entweder dem Entropie-Decodierer eine Folge von Bits liefern oder wird dem Dequantisierer eine Folge von Quantisierungsindizes liefern oder wird der Frequenz-Zeit-Umsetzungseinrichtung eine Folge von Spektralwerten liefern, um an irgendeiner Stelle in der Decodierer-Funktionskette den Synthese-Audioinhalt einzuspeisen. Es wird, bevorzugt am Ende der Kette, also bei der Frequenz-Zeit-Umsetzungsstufe 43 ein synthetisierter spektraler Audioinhalt eingespeist.

    [0034] Dieser spektrale Inhalt hängt vorzugsweise von den bereits korrekt empfangenen vorherigen Spektren oder von den bereits vielleicht sogar schon vorliegenden nächsten Spektren ab und kann eine spektralwertweise, eine bandweise oder eine gemischte, also spektralwertweise und bandweise Fehlerverschleierungsmaßnahme umfassen, um den Audioinhalt zu synthetisieren.

    [0035] Wie es bereits anhand der Fig. 1 und 2 dargestellt worden ist, wird eine Implementierung der Erfindung im Rahmen einer Basisstation und eines Mobilteils eingesetzt, wobei davon ausgegangen wird, dass die Basisstation Pakete in einer nicht korrekten Reihenfolge empfangen kann, wie beispielsweise dann, wenn die Basisstation mit dem Internet gekoppelt ist, während das Mobilteil darauf angewiesen ist, eine Folge von Paketen in der korrekten Reihenfolge zu erhalten. Eine solche Kommunikationsverbindung zwischen einer Basisstation und einem Mobilteil wird z.B. durch den DECT-Standard definiert.

    [0036] Im Rahmen der Echtzeit-Kommunikation über paketorientierte Netzwerke (z.B. VoIP) kann dabei nicht sichergestellt werden, dass alle Pakete in der erforderlichen Zeit beim Empfänger eintreffen. Nach einer bestimmten (sehr begrenzten) Zeit müssen daher noch nicht eingetroffene Pakete als verloren eingestuft werden. Im Falle eines IP-Paketverlusts wird von der Basisstation ein Ersatz-Audio-Frame erzeugt und gesendet.

    [0037] Eine solche Ersetzung wird die Basisstation eines Next-Generation (NG) DECT-Systems vornehmen. Statt der originalen (aber nicht empfangenen) Frames werden dann die ersetzten Frames von der Basisstation zum Mobilteil übertragen. Die NG DECT-Spezifikation stellt eine Erweiterung der bisherigen DECT-Spezifikation u.a. um Wide-Band- und Super-Wide-Band-Audio-Codecs und einen IP-Anschluss dar.

    [0038] Eine NG-DECT-Station besteht aus einem oder mehreren drahtlosen Telefonen, die Gespräche von einer NG DECT-Basisstation empfangen. Damit wird es möglich, über NG-DECT-Telefone direkt VoIP-Gespräche zu führen. Im Idealfall können die VoIP-Sprachpakete ohne Neucodierung in der Basisstation von der Basisstation zum Mobilteil übertragen werden.

    [0039] Beispielsweise dann, wenn Audio-Codecs verwendet werden, die in ihrer regulären Syntax keine spezielle Möglichkeit der Signalisierung eines Frame-Verlustes bieten, wird die Erzeugung von Ersatz-Paketen eingesetzt. Ein solcher Ersatz-Audio-Frame sollte von einem standard-konformen Decodierer decodierbar sein, sollte aber gleichzeitig bei einer Ausführungsform einem erweiterten Decodierer die Möglichkeit geben, zweifelsfrei zu erkennen, dass es sich bei diesem Frame um einen Ersatz-Frame handelt, so dass dieser erweiterte Decodierer entsprechende Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise eine Fehlerverschleierung aktivieren kann. Das Einfügen eines Ersatz-Frames sollte ferner ohne größeren Rechenaufwand und insbesondere ohne spezielle Auswertung der vorangegangenen Audiodaten von einer Basisstation zu schaffen sein, derart, dass eine Basisstation als reine Relay-Station wirken kann, also als eine Station, die ohne Decodieren und wieder Encodieren eine Datenübertragung schafft. Eine Basisstation sollte daher, wenn überhaupt, lediglich eine ganz geringe Paketentpackung vornehmen, die beispielsweise nur dahin gehend durchgeführt wird, dass eine Paketsequenzinformation wiedergewonnen wird, die darauf hinweist, wo in der Sequenz ein Datenpaket angeordnet sein muss, damit eine korrekte Decodierung des Audioinhalts, der durch die Sequenz von Datenpaketen repräsentiert ist, erfolgen kann.

    [0040] Bei einer Ausführungsform werden spezielle Benutzerspezifische Datenbereiche von Transformations-basierten Codierern verwendet, um für einen Decodierer mit erweiterter Funktionalität, also für einen Erweiterungs-Decodierer eine Signalisierung zu schaffen, dass es sich bei dem entsprechenden Frame um einen Ersatz-Frame handelt, obgleich der zugrunde liegende Bitstrom-Syntax-Standard eine solche Signalisierung nicht vorgesehen hatte.

    [0041] Wenn ein Frame oder ein Paket einen Header und einen Payload-Abschnitt trägt, wobei der Payload-Abschnitt die Nutzdaten enthält, so wird es bevorzugt, den Hinweis in den Payload-Daten unterzubringen, da dann bei einer nachfolgenden Audioverarbeitung, in der der Header ohnehin nicht berücksichtigt wird, der Hinweis wegfallen würde und damit keine Fehlerverschleierung mehr möglich wäre.

    [0042] Wenn ein Paket nur einen Payload-Abschnitt hat und keinen Header hat, ermöglicht die Unterbringung des Hinweises im Payload-Abschnitt erst die Implementierung des Ausführungsbeispiels. Der Hinweis wird vorzugsweise also in den Audiodaten bzw. in dem Audiodatenabschnitt untergebracht.

    [0043] Bei einer Implementierung erfüllt der Ersatz-Audio-Frame bzw. das Ersatzpaket in dem Fall, dass keine explizite Signalisierungsmöglichkeit eines Frame-Verlusts vorgesehen ist, ein erstes Kriterium, das dahin gehend lautet, dass der Ersatz-Frame bzw. das Ersatzpaket von einem Standard-konformen Decodierer decodierbar ist. Das zweite Kriterium besteht darin, dass der Ersatz-Frame einem erweiterten Decodierer die Möglichkeit geben soll, zweifelsfrei zu erkennen, dass es sich bei diesem Frame um einen Ersatz-Frame handelt, so dass dieser erweiterte Decodierer eine Fehlerverschleierung aktivieren kann.

    [0044] Ein gewöhnlicher Standard-konformer Decodierer wird den Ersatz-Frame decodieren können, wenn der Ersatz-Frame ein gültiger Frame gemäß der vorbestimmten standardisierten Datenstrom-Syntax bzw. Paket-Syntax oder Frame-Syntax ist. So wird bei einer Implementierung bevorzugt, den fehlenden Frame durch einen Frame ohne Audio-Inhalt zu ersetzen, also ein sogenanntes Muting durchzuführen. Muting bedeutet, dass das gesamte Spektrum zu Null gesetzt wird. Insbesondere am Beispiel des AAC-Standards (MPEG-4-Audio) wird zum Erzeugen des Nullspektrums die Variante bevorzugt, dass das höchste Skalenfaktorband, für das Spektralwerte übertragen werden, zu Null gesetzt wird (max_sfb=0). Alternativ können auch Spektralwerte für Skalenfaktorbänder übertragen werden, die dann wieder Null sind. Dies kann prinzipiell mit jedem verfügbaren Huffman-Codebuch der verschiedenen vorgesehenen Codebücher realisiert werden, wobei bei der Verwendung des Codebuchs "ZERO_HCB" (Null-Huffman-Codetabelle) diese Spektrallinien nicht explizit zu übertragen sind.

    [0045] Es sei darauf hingewiesen, dass die Basisstation, die den fehlerhaften oder nicht vorhandenen Frame detektieren soll, bereits eine Fehlerverschleierungsmaßnahme durchführen könnte. Gemäß der Erfindung wird es jedoch bevorzugt, dass die Basisstation eine solche Fehlerverschleierungsmaßnahme nicht durchführt, da die Fehlerverschleierungsmaßnahme rechenintensiv ist und überdies eine Auswertung des vorangegangenen und gegebenenfalls zukünftigen Audiosignals erfordert. Insbesondere dann, wenn eine DECT-Basisstation mehrere Mobilteile "bedient" würde dies dazu führen, dass eine Basisstation, um eine komplette Fehlerverschleierung durchführen zu können, bereits sämtliche Audioinhalte durchgehend decodiert und wieder encodiert. Abgesehen von der damit verbundenen Notwendigkeit nach hohen Prozessor- und Speicherressourcen würde auch, insbesondere dann, wenn ein verlustbehafteter Codierer (lossy coder) zum Einsatz kommt, die Gefahr einer zusätzlichen Qualitätsverschlechterung aufgrund der Tandem-Codiereffekte resultieren. Ausserdem würde das Delay stark ansteigen.

    [0046] Nachdem im AAC-Standard keine explizite Möglichkeit der Signalisierung eines Frame-Verlusts vorgesehen ist, wird bei einer Implementierung eine Möglichkeit der Signalisierung verwendet, die von einem regulären Decodierer ignoriert wird. Hierzu wird die Daten-Syntax bzw. Paket-Syntax eingehalten. Andererseits genügt eine einfache Zu-Null-Setzung des Spektrums eines Frames noch nicht, um ein sicheres Indiz dafür zu liefern, dass es sich hier um einen Ersatz-Frame bzw. ein Ersatz-Paket handelt, da auch solche Frames im regulären Betrieb vorkommen können, wenn z.B. am Codierer-Eingang kein Signal anliegt.

    [0047] Der Hinweis darauf, dass es sich bei einem Frame um einen Ersatz-Frame bzw. um ein Ersatz-Paket handelt, liefert einem Erweiterungs-Decodierer die Information, dass es sich hier gerade nicht um einen Frame handelt, bei dem das Spektrum tatsächlich zu Null ist, sondern dass es sich bei dem Frame um einen Frame handelt, der aufgrund von Übertragungsfehlern in einer Basisstation eingeführt worden ist, um einen Decodierer-Ausfall bzw. einen Ausfall der Sprachverbindung zu vermeiden.

    [0048] Audio-Codier-Standards sehen typischerweise Benutzerspezifische Datenbereiche vor, die eine zusätzliche Payload-Übertragung ermöglichen können, wobei diese Payload jedoch von üblichen Decodierern, also Basis-Decodierern ohne erweiterte Funktionalität ignoriert wird. Im AAC-Standard ist eine solche Benutzer-definierte Payload die sogenannte "extension_payload", wie es in Anhang 1 definiert ist. Je nach Wert der Variable "extension_type" wird, wie es in Anhang 2 gezeigt ist, im Standard ein anderer Zweck vorgesehen. Die Anhänge 1 und 2 sind Auszüge aus dem Standard ISO/IEC14496-3:2005(E). Die dort beschriebene Verwendung des Füll-Elements (FILL) wird im Standard zu folgendem Zweck vorgesehen. Füllelemente müssen dem Bitstrom hinzugefügt werden, wenn die Gesamtanzahl von Bits für alle Audiodaten zusammen mit allen Zusatzdaten niedriger als die minimal erlaubte Anzahl von Bits in diesem Frame ist, um die Ziel-Bitrate zu erreichen. Dynamic-Range-Control-Bits (DRC-Bits) werden hinzugefügt, wenn der Codierer solche DRC-Informationen einfügen möchte. Unter normalen Bedingungen werden, wie es im Standard heißt, Füllbits vermieden, und es werden die freien Bits dazu verwendet, um das BitReservoir bzw. die Bitsparkasse aufzufüllen. Nur wenn das Bitreservoir voll ist, werden Füllbits geschrieben. Eine beliebige Anzahl von Füllelementen ist erlaubt.

    [0049] Bei einer Implementierung der Erfindung wird, wie es in Anhang 3 bei 70 gezeigt ist, der "extension-type" auf "0000" gesetzt, um - im Gegensatz zur standardgemäßen Verwendung von Füllbits - nunmehr den Hinweis auf einen Frameverlust zu schreiben, und zwar im Feld "other_bits".

    [0050] So wird also der im Standard für Füll-Bits vorgesehene Benutzer-spezifische Datenbereich eingesetzt, um eine Signalisierung des Ersatz-Rahmens zu schaffen, also um dort den Hinweis auf einen Ersatz-Rahmen unterzubringen. Je nach Implementierung können jedoch auch andere "extension_payload ()" verwendet werden, je nach einer anderen Einstellung des Value von "extension_type". Da vorzugsweise ein Nullspektrum effizient übertragen wird, (indem max_sfb gleich Null gesetzt wird) oder ein Null-Huffman-Codebuch verwendet wird, stehen ausreichend Bits für diverse extension_payloads () zur Verfügung.

    [0051] Es sei darauf hingewiesen, dass bei 71 eine typische MPEG-4-konforme Datenstrom- bzw. Paket-Syntax bzw. Frame-Syntax für ein Ersatz-Paket gezeigt ist, wobei, wie es bei 72 dargestellt ist, die Variante mit "max_sfb=0" verwendet wird. Vorzugsweise werden auch alle anderen Daten, die erforderlich sind, um eine gültige Paket-Syntax zu erhalten, ebenfalls auf Null gesetzt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass diese Daten allein noch kein sicherer Hinweis für einen Ersatzrahmen sind. Erst die extension_payload 70 führt zu einem sicheren Indiz, da ein normaler Encodierer einen solchen Rahmen mit einem Null-Spektrum, jedoch einer speziellen extension_payload nicht schreiben würde.

    [0052] Anhang 4 zeigt einen beispielhaften Ersatz-Frame für New-Generation-DECT für eine Abtastrate von 48 kHz, ein Monosignal und eine Bitrate von 64 kBit/s. Es sei darauf hingewiesen, dass die extension_payload, wie sie bei 70 in Anhang 3 gezeigt ist, in Anhang 4 nicht ohne weiteres ersichtlich ist, da die extension_payload nicht "byte aligned" in dem Bitstrom vorliegt.

    [0053] Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Bitkombination in der "extension_payload" ein Bitmuster, das auch als "error pattern" bezeichnet wird, aufweist, das dem ASCII-Code für "FRAME_LOSS" entspricht. Damit wird sichergestellt, dass kein Konflikt mit anderen Benutzern der extension_payload erzeugt wird, da es höchst unwahrscheinlich ist, dass ein anderer Benutzer den ASCII-Code für "FRAME_LOSS" verwenden würde, um etwas zu signalisieren, was nichts mit "FRAME_LOSS" zu tun hat.

    [0054] Nachfolgend wird Bezug nehmend auf Fig. 5 auf verschiedene Reihenfolgen von Paketen oder Frames eingegangen, wie sie an verschiedenen Punkten im Übertragungsszenario von einem Sender der Pakete bis zu einem Decodierer bzw. bis zur Audioaufbereitungseinrichtung in dem Decodierer auftreten können.

    [0055] Fig. 5A zeigt eine Sequenz von Paketen mit der Nummer (i-1), i, (i+1), (i+2). Eine solche korrekte Sequenz von Paketen oder Frames liegt am Eingang in ein paketorientiertes Übertragungsnetz, wie beispielsweise das Internet, vor.

    [0056] Fig. 5B zeigt eine Sequenz von Paketen am Eingang in die Basisstation, wobei zu sehen ist, dass das Paket i in dem Zeitausschnitt, der von Fig. 5B beleuchtet wird, noch nicht angekommen ist, dass jedoch die Reihenfolge durcheinander gewürfelt ist. Dies liegt daran, dass das Paket i entweder komplett untergegangen ist oder einen sehr langen Weg vom Sender zum Empfänger erhalten hat. Andererseits hat das Paket (i+2) einen sehr günstigen Weg erhalten, so dass dieses Paket das Paket (i+1) auf dem Weg vom Sender, also vom Encodierer, zum Basisstations-Eingang "überholt" hat.

    [0057] Die Einrichtung 11 zum Empfangen in Fig. 1 wird daher die Pakete, wie sie in Fig. 5B angekommen sind, wieder in die richtige Reihenfolge sortieren. Ferner wird die Einrichtung 13 zum Decodieren feststellen, dass das Paket mit der Nummer i nicht vorhanden ist oder fehlerhaft ist. Aus diesem Grund wird für die Nummer i ein Ersatzpaket erzeugt, wie es in Fig. 5C ersichtlich sind. Fig. 5C zeigt daher die Sequenz von Paketen, wie sie von der Einrichtung 15 zum Ausgeben in Fig. 1 ausgegeben wird. Auf dem Weg von der Basisstation gemäß Fig. 1 zum Mobilteil gemäß Fig. 2 ändert sich die Reihenfolge der Pakete nicht mehr. Allerdings wird der Erweiterungs-Decodierer, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, erkennen, dass das Paket mit der Nummer i ein Ersatzpaket ist. Daher wird im Gegensatz zu den anderen Paketen, die in Fig. 5D gezeigt sind, für die eine normale Aufbereitung des Audio-Inhalts stattfindet, für das Ersatzpaket ein Synthese-Audio-Inhalt erzeugt, der auf eine Fehlerverschleierungsmaßnahme zurückgeht.

    [0058] Abhängig von den Gegebenheiten können die erfindungsgemäßen Verfahren in Hardware oder in Software implementiert werden. Die Implementierung kann auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette oder CD, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen, die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken können, dass das entsprechende Verfahren ausgeführt wird. Allgemein besteht die Erfindung somit auch in einem Computer-Programm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens, wenn das Computer-Programm-Produkt auf einem Rechner abläuft. In anderen Worten ausgedrückt kann die Erfindung somit als ein Computer-Programm mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens realisiert werden, wenn das Computer-Programm auf einem Computer abläuft.

    [0059] Gemäß einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen weist die Einrichtung 14 zum Liefern folgende Merkmale auf: einen Speicher zum Speichern des Ersatzpakets; einen Speicherholer zum Holen des Ersatzpakets aus dem Speicher immer dann, wenn die Einrichtung 13 zum Detektieren ein fehlerhaftes Paket oder ein fehlendes Paket detektiert.

    [0060] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, ist die Einrichtung 11 zum Empfangen eine Eingangsschnittstelle einer Telefon-Basisstation und ist mit einem Netzwerk verbindbar, das für eine Paket-basierte Datenübertragung ausgebildet ist.

    [0061] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, hat das Ersatzpaket einen Payloadbereich, in dem der Hinweis angeordnet ist.

    [0062] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, sind die Daten gemäß einem Buchstaben-Code erzeugt, wobei die Daten eine Bedeutung haben, die auf einen Datenverlust hinweist.

    [0063] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, stellen die Daten den Ausdruck "FRAME_LOSS" oder "Datenverlust" dar.

    [0064] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, ist der Buchstaben-Code der ASCII-Code.

    [0065] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, ist die Folge von Paketen von einem Audiocodierer gemäß MPEG-1 Layer 3 oder MPEG-4 AAC erzeugt, wobei eine Bit-Sparkassenfunktion deaktiviert ist.

    [0066] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, ist diese als Basisstation ausgebildet.

    [0067] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, weist die Paket-Syntax ein Fülldatenfeld auf, das von einem Basis-Encodierer gefüllt wird, wenn eine minimale für den Frame vorgesehene Anzahl von Bytes nicht zum Codieren eines Abschnitts des Audiosignals benötigt wird, und bei der der Hinweis durch eine vorbestimmte Bit-Kombination in dem Fülldatenfeld dargestellt ist.

    [0068] Bei einem Beispiel der Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, ist die vorbestimmte Zeitdauer einstellbar und durch eine QoS-Anforderung 19 vorgebbar.

    Anhang 1



    [0069] ISO/IEC 14496-3:2005(E)


    Anhang 2



    [0070] ISO/IEC 14496-3:2005(E)


    Anhang 3



    [0071] 


    Anhang 4



    [0072]  Pattern [80] = { 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x02, Ox32, 0x92, 0x0A, 0x6A, 0x2A, 0xFA, 0x62, 0xx7A, 0x9A, 0x9D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x2D, 0x28, 0x00 };

    [0073] Aufbau des Ersatz Frames für New Generation DECT für 48khz Abtastrate, Mono, Bitrate 64kBit/s


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Senden einer Folge von Datenpaketen, die ein Audiosignal darstellen, zu einem Basis-Decodierer oder zu einem Erweiterungs-Decodierer, wobei der Erweiterungs-Decodierer im Vergleich zu dem Basis-Decodierer eine erweiterte Funktionalität hat, mit folgenden Merkmalen:

    einer Einrichtung (11) zum Empfangen von Paketen der Folge, wobei für die Pakete eine Paket-Syntax vorgegeben ist;

    einer Einrichtung (13) zum Detektieren, ob ein Paket der Folge von Paketen fehlt oder fehlerhaft ist;

    einer Einrichtung (14) zum Liefern eines Ersatzpakets, um das fehlerhafte Paket oder das fehlende Paket zu ersetzen, wobei das Ersatzpaket im Hinblick auf die Paket-Syntax ein gültiges Paket ist, wobei ein Audioinhalt des Ersatzpakets ein vorbestimmter durch den Basis-Decodierer wiedergebbarer Audioinhalt ist und eine vorbestimmte Inhalt-Eigenschaft hat, und wobei das Ersatzpaket einen Hinweis darauf enthält, dass es ein Ersatzpaket ist, wobei der Hinweis derart ausgeführt ist, dass der Hinweis von dem Basis-Decodierer ignorierbar oder so interpretierbar ist, dass das Ersatzpaket wie ein gültiges Paket gemäß den vorbestimmten Inhalts-Eigenschaften decodiert wird, und dass der Hinweis von dem Erweiterungs-Decodierer interpretierbar ist, um eine Fehlerverschleierungsmaßnahme durchzuführen, die darin besteht, für das Ersatzpaket einen Inhalt zu erzeugen, der eine Inhalts-Eigenschaft hat, die sich von der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft unterscheidet; und

    einer Einrichtung (15) zum Ausgeben der Folge von Paketen, wobei die Folge von Paketen wenigstens ein empfangenes Paket und wenigstens ein Ersatzpaket aufweist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    bei der ein Paket der Folge, das von der Einrichtung (11) zum Empfangen empfangbar ist, von einem Transformations-basierten Audiocodierer stammt und ein Kurzzeitspektrum eines zeitlichen Abschnitts des Audiosignals aufweist, und
    bei dem die vorbestimmte Inhalts-Eigenschaft darin besteht, dass alle Spektralwerte gleich Null sind oder zusammen eine Energie darstellen, die kleiner als das 2-fache der Energie ist, die durch eine psychoakustische Ruhehörschwelle dargestellt wird.
     
    3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Paket-Syntax ausgebildet ist, um ein extension-payload-Feld zu definieren, und bei der der Hinweis durch Daten in dem extension-payload-Feld gebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (13) zum Detektieren ausgebildet ist, um auf ein Datenpaket mit einem Sequenzpositionshinweis eine vorbestimmte Zeitdauer lang zu warten, und um dann, wenn die vorbestimmte Zeitdauer verstrichen ist, ohne dass das Datenpaket detektiert worden ist, einen Paketverlust der Einrichtung (14) zum Liefern zu signalisieren.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der die Sequenzpositionsinformation, nach der gesucht wird, durch einen Sequenzpositionshinweis eines vorherigen oder nachfolgenden gültigen Pakets eingestellt wird.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei der die vorbestimmte Zeitdauer kleiner ist, wenn eine QoS-Anforderung ein kleineres Delay aufweist, und größer ist, wenn die QoS-Anforderung ein größeres Delay erlaubt.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (15) zum Ausgeben ausgebildet ist, um die Folge von Paketen als eine lückenlose Folge von Paketen und Ersatzpaketen auszugeben, die eine vollständige fortlaufende Sequenz darstellt.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (11) zum Empfangen ausgebildet ist, um Pakete zwar zu empfangen und die empfangenen Pakete aber nicht oder höchstens teilweise zu decodieren, um eine Sequenzpositionsinformation in dem Paket zu erfassen.
     
    9. Verfahren zum Senden einer Folge von Datenpaketen, die ein Audiosignal darstellen, zu einem Basis-Decodierer oder zu einem Erweiterungs-Decodierer, wobei der Erweiterungs-Decodierer im Vergleich zu dem Basis-Decodierer eine erweiterte Funktionalität hat, mit folgenden Schritten:

    Empfangen (11) von Paketen der Folge, wobei für die Pakete eine Paket-Syntax vorgegeben ist;

    Delektieren(13), ob ein Paket der Folge von Paketen fehlt oder fehlerhaft ist;

    Liefern (14) eines Ersatzpakets, um das fehlerhafte Paket oder das fehlende Paket zu ersetzen, wobei das Ersatzpaket im Hinblick auf die Paket-Syntax ein gültiges Paket ist, wobei ein Audioinhalt des Ersatzpakets ein vorbestimmter durch den Basis-Decodierer wiedergebbarer gültiger Audioinhalt ist und eine vorbestimmte Inhalt-Eigenschaft hat, und wobei das Ersatzpaket einen Hinweis darauf enthält, dass es ein Ersatzpaket ist, wobei der Hinweis derart ausgeführt ist, dass der Hinweis von dem Basis-Decodierer ignorierbar oder so interpretierbar ist, dass das Ersatzpaket wie ein gültiges Paket gemäß den vorbestimmten Inhalts-Eigenschaften decodiert wird, und dass der Hinweis von dem Erweiterungs-Decodierer interpretierbar ist, um eine Fehlerverschleierungsmaßnahme durchzuführen, die darin besteht, für das Ersatzpaket einen Inhalt zu erzeugen, der eine Inhalts-Eigenschaft hat, die sich von der vorbestimmten Inhalts-Eigenschaft unterscheidet; und

    Ausgeben (15) der Folge von Paketen, wobei die Folge von Paketen wenigstens ein empfangenes Paket und wenigstens ein Ersatzpaket aufweist.


     
    10. Computer-Programm mit einem Programmcode zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 9, wenn das Verfahren auf einem Computer abläuft.
     


    Claims

    1. An apparatus for transmitting a sequence of data packets representing an audio signal to a basic decoder or to an extension decoder, wherein the extension decoder comprises an extended functionality as compared to the basic decoder, comprising:

    means (11) for receiving packets of the sequence, a packet syntax being specified for the packets;

    means (13) for detecting whether a packet of the sequence of packets is missing or faulty;

    means (14) for providing a replacement packet to replace the faulty packet or the missing packet, the replacement packet being a valid packet with regard to the packet syntax, audio contents of the replacement packet being predetermined audio contents reproducible by the basic decoder and having a predetermined contents characteristic and the replacement packet containing an indication for the fact that it is a replacement packet, wherein the indication is implemented such that the indication is ignorable or interpretable by the basic decoder such that the replacement packet is decoded like a valid packet according to the predetermined contents characteristics, and that the indication is interpretable by the extension decoder to perform an error concealing measure which is generating contents for the replacement packet having a contents characteristic differing from the predetermined contents characteristic; and

    means (15) for outputting the sequence of packets, the sequence of packets comprising at least one received packet and at least one replacement packet.


     
    2. The apparatus of claim 1,
    wherein a packet of the sequence receivable by the means (11) for receiving comes from a transform-based audio encoder and comprises a short-time spectrum of a temporal sector of the audio signal, and
    wherein the predetermined contents characteristic is that all the spectral values equal zero or together represent an energy smaller than two times the energy represented by a psycho-acoustic resting listening threshold.
     
    3. The apparatus of one of the preceding claims, wherein the packet syntax is implemented to define an extension payload field, and wherein the indication is formed by data in the extension payload field.
     
    4. The apparatus of one of the preceding claims, wherein the means (13) for detecting is implemented to wait for a predetermined duration for a data packet having a sequence position indication and to signalize, when the predetermined duration has passed without detecting the data packet, a packet loss to the means (14) for providing.
     
    5. The apparatus of claim 4, wherein the sequence position information sought is set by a sequence position indication of a preceding or subsequent valid packet.
     
    6. The apparatus of claim 4 or 5, wherein the predetermined duration is smaller when a QoS request has a smaller delay, and is greater when the QoS request allows a greater delay.
     
    7. The apparatus of one of the preceding claims, wherein the means (15) for outputting is implemented to output the sequence of packets as an unbroken sequence of packets and replacement packets representing a complete continuous sequence.
     
    8. The apparatus of one of the preceding claims, wherein the means (11) for receiving is implemented to receive packets but not, or at most partly, to decode the packets received in order to detect sequence position information in the packet.
     
    9. A method for transmitting a sequence of data packets representing an audio signalto a basic decoder or to an extension decoder, wherein the extension decoder comprises an extended functionality as compared to the basic decoder comprising:

    receiving (11) packets of the sequence, a packet syntax being specified for the packets;

    detecting (13) whether a packet of the sequence of packets is missing or faulty;

    providing (14) a replacement packet to replace the faulty packet or missing packet, the replacement packet being a valid packet with regard to the packet syntax, audio contents of the replacement packet being predetermined valid audio contents reproducible by the basic decoder and having a predetermined contents characteristic and the replacement packet containing an indication for the fact that it is a replacement packet, wherein the indication is implemented such that the indication is ignorable or interpretable by the basic decoder such that the replacement packet is decoded like a valid packet according to the predetermined contents characteristics, and that the indication is interpretable by the extension decoder to perform an error concealing measure which is generating contents for the replacement packet having a contents characteristic differing from the predetermined contents characteristic; and

    outputting (15) the sequence of packets, the sequence of packets comprising at least one received packet and at least one replacement packet.


     
    10. A computer program comprising a program code for executing the method of claim 9 when the method runs on a computer.
     


    Revendications

    1. Dispositif d'envoi d'une séquence de paquets de données, qui représentent un signal audio, à un décodeur de base ou à un décodeur d'extension, dans lequel le décodeur d'extension présente une fonctionnalité étendue par rapport au décodeur de base, aux caractéristiques suivantes:

    un moyen (11) destiné à recevoir des paquets de la séquence, où une syntaxe de paquet est prédéterminée pour les paquets;

    un moyen (13) destiné à détecter si un paquet de la séquence de paquets est manquant ou erroné;

    un moyen (14) destiné à fournir un paquet de remplacement pour remplacer le paquet défectueux ou le paquet manquant, où le paquet de remplacement est un paquet valide en ce qui concerne la syntaxe de paquet, où un contenu audio du paquet de remplacement est un contenu audio prédéterminé reproductible par le décodeur de base et présente une propriété de contenu prédéterminée, et où le paquet de remplacement contient une indication qu'il est un paquet de remplacement, où l'indication est réalisée de sorte que l'indication puisse être ignorée ou interprétée par le décodeur de base de sorte que le paquet de remplacement soit décodé comme un paquet valide selon les propriétés de contenu prédéterminées, et que l'indication puisse être interprétée par le décodeur d'extension pour réaliser une action de dissimulation d'erreur qui consiste à générer pour le paquet de remplacement un contenu qui présente une propriété de contenu qui diffère de la propriété de contenu prédéterminée; et

    un moyen (15) destiné à sortir la séquence de paquets, où la séquence de paquets présente au moins un paquet reçu et au moins un paquet de remplacement.


     
    2. Dispositif selon la revendication 1,
    dans lequel un paquet de la séquence qui peut être reçu par le moyen destiné à recevoir (11) provient d'un codeur audio à base de transformation et présente un spectre à court terme d'un segment temporel du signal audio, et
    dans lequel la propriété de contenu prédéterminée consiste en ce que toutes les valeurs spectrales sont égales à zéro ou représentent ensemble une énergie qui est inférieure à deux fois l'énergie qui est représentée par un seuil d'audition de repos psycho-acoustique.
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la syntaxe de paquet est conçue pour définir un champ de charge utile d'extension et dans lequel l'indication est formée par des données dans le champ de charge utile d'extension.
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen destiné à détecter (13) est conçu, pour attendre pendant un laps de temps prédéterminé un paquet de données avec une indication de position de séquence, et pour signaler, lorsque le laps de temps prédéterminé est écoulé sans que le paquet de données n'ait été détecté, une perte de paquet du moyen destiné à fournir (14).
     
    5. Dispositif selon la revendication 4, dans lequel l'information de position de séquence qui est recherchée est établie par une indication de position de séquence d'un paquet valide précédent ou suivant.
     
    6. Dispositif selon l'une des revendications 4 ou 5, dans lequel la durée prédéterminée est inférieure lorsqu'une demande de QoS présente un retard plus petit et supérieure lorsque la demande de QoS permet un retard plus grand.
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen (15) destiné à sortir est conçu pour sortir la séquence de paquets comme une séquence complète de paquets et de paquets de remplacement qui représente une séquence continue complète.
     
    8. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen (11) destiné à recevoir est conçu pour recevoir certes des paquets, toutefois pour ne pas décoder ou ne décoder que tout au plus partiellement les paquets reçus, pour détecter une information de position de séquence dans le paquet.
     
    9. Procédé d'envoi d'une séquence de paquets de données qui représentent un signal audio, à un décodeur de base ou à un décodeur d'extension, dans lequel le décodeur d'extension présente une fonctionnalité étendue par rapport au décodeur de base, aux étapes suivantes consistant à:

    recevoir (11) des paquets de la séquence, où une syntaxe de paquet est prédéterminée pour les paquets;

    détecter (13) si un paquet de la séquence de paquets est manquant ou erroné;

    fournir (14) un paquet de remplacement pour remplacer le paquet défectueux ou le paquet manquant, où le paquet de remplacement est un paquet valide en ce qui concerne la syntaxe de paquet, où un contenu audio du paquet de remplacement est un contenu audio valide prédéterminé reproductible par le décodeur de base et présente une propriété de contenu prédéterminée, et où le paquet de remplacement contient une indication qu'il est un paquet de remplacement, où l'indication est réalisée de sorte que l'indication puisse être ignorée ou interprétée par le décodeur de base de sorte que le paquet de remplacement soit décodé comme un paquet valide selon les propriétés de contenu prédéterminées, et que l'indication puisse être interprétée par le décodeur d'extension pour réaliser une action de dissimulation d'erreur qui consiste à générer pour le paquet de remplacement un contenu qui présente une propriété de contenu qui diffère de la propriété de contenu prédéterminée; et

    sortir (15) la séquence de paquets, où la séquence de paquets présente au moins un paquet reçu et au moins un paquet de remplacement.


     
    10. Programme d'ordinateur avec un code de programme pour réaliser le procédé selon la revendication 9 lorsque le procédé est exécuté sur un ordinateur.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente