(19)
(11) EP 2 975 205 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.02.2018  Patentblatt  2018/07

(21) Anmeldenummer: 14177023.0

(22) Anmeldetag:  15.07.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05G 1/00(2006.01)
E05G 1/14(2006.01)

(54)

Tintenkit zum irreversiblen Entwerten von Wertscheinen mit induktiven Sensoren zur Detektion von Manipulationen

Ink kit for irreversible invalidating of valuables with inductive sensors for detecting manipulation

Réservoir d'encre destiné à oblitérer de manière irréversible des documents de valeurs, doté de capteurs inductifs destinés à la détection de manipulations


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.01.2016  Patentblatt  2016/03

(73) Patentinhaber: Wincor Nixdorf International GmbH
33106 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Bollmeier, Marcus
    33106 Paderborn (DE)
  • Schlingmann, Andy
    32130 Enger (DE)
  • Schmelter, Stefan
    33102 Paderborn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102011 053 443
US-A1- 2004 169 075
FR-A1- 2 583 454
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Tintenkit zum irreversiblen Entwerten von Wertscheinen, das einen Farbstoffbehälter zur Aufnahme eines Farbstoffs, ein Sprühsystem zum Versprühen des Farbstoffs auf die zu entwertenden Wertscheine sowie eine Verbindungsleitung zum Zuführen von Farbstoff von dem Farbstoffbehälter zu dem Sprühsystem umfasst. Ferner hat das Tintenkit einen Manipulationssensor zur Detektion von Manipulationsversuchen an dem Tintenkit.

    [0002] Tintenkits werden insbesondere in Geldkassetten eingesetzt, um die darin aufgenommenen Wertscheine zu sichern. Wird mit Hilfe der Sensorik der Geldkassette ein Manipulationsversuch, beispielsweise das unautorisierte Öffnen der Geldkassette oder eine Beschädigung des Gehäuses der Geldkassette, detektiert, so löst die Geldkassette das Tintenkit aus, sodass die in der Geldkassette aufgenommenen Wertscheine mit einem Farbstoff irreversibel eingefärbt werden. Hierdurch sind die Wertscheine für einen Dieb unbrauchbar, da diese die Wertscheine nicht mehr in den Umlauf bringen kann.

    [0003] Um Manipulationsversuchen an dem Tintenkit selbst, beispielsweise ein Anbohren des Farbstoffbehälters zum Ablassen des Farbstoffs, vorzubeugen, ist es bekannt, Sensoren vorzusehen, mit deren Hilfe Manipulationsversuche an dem Tintenkit detektiert werden können. Beispielsweise wird der Farbstoffbehälter mit einer leitfähigen Folie umgeben. Wird diese Folie beschädigt, so kann dieses elektronisch erfasst und entsprechend der Manipulationsversuch detektiert werden.

    [0004] Ein Tintenkit mit einem Bohrschutz ist beispielsweise aus dem Dokument DE 10 2010 016 970 A1 bekannt.

    [0005] Nachteilig an diesem bekannten Manipulationsschutz ist es, dass solche Folien nur aufwendig an dem Farbstoffbehälter angebracht werden können und diesen auch nur unvollständig schützen. Insbesondere sind auch andere Teile des Tintenkits, beispielsweise die Verbindungsleitung zum Sprühsystem und das Sprühsystem selbst, durch solche bekannten Manipulationssensoren nicht geschützt.

    [0006] Aus den Dokumenten 10 2010 060 379 A1 und DE 10 2010 036 708 A1 sind Geldkassetten mit Tintenkits bekannt, bei denen das Gehäuse der Geldkassette derart ausgebildet ist, dass eine Beschädigung des Gehäuses über Sensoren erkannt werden kann. Als Sensoren werden insbesondere elektrisch leitende Stoffe oder in der Wandung aufgenommene, leicht detektierbare Stoffe verwendet. Ebenso ist die Verwendung eines Drahtnetzes zum Schutz des Gehäuses der Geldkassette bekannt.

    [0007] Aus dem Dokument US 2004/169075 A1 ist eine Geldkassette mit einem Tintenkit bekannt. Es sind Manipulationssensoren vorgesehen, mit deren Hilfe Manipulationsversuche detektiert und das Tintenkit ausgelöst werden.

    [0008] Dokument DE 10 2011 053 443 A1 offenbart eine Geldkassette, die verschiedene Sensoren zur Detektion von Manipulationsversuchen haben kann, wobei je nach Betriebsmodus der Kassette Sensorsignale der Sensoreinheit zur Auslösung des Tintenkits führen oder nicht.

    [0009] Dokument FR 2583454 A1 offenbart einen Tresor, bei dem Hilfe induktiver Sensoren Manipulationen des Tresors erkannt werden sollen.

    [0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Tintenkit zum irreversiblen Entwerten von Wertscheinen anzugeben, das eine möglichst große Manipulationssicherheit bietet.

    [0011] Diese Aufgabe wird durch ein Tintenkit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0012] Erfindungsgemäß umfasst der Manipulationssensor mindestens einen induktiven Sensor, mit dessen Hilfe Manipulationen an dem Tintenkit, insbesondere dem Farbstoffbehälter und der Verbindungsleitung, detektiert werden können. Ein induktiver Sensor ermöglicht es, dass Veränderungen an metallischen Bauteilen auf einfache weise sehr genau detektiert werden können. Darüber hinaus erlaubt ein induktiver Sensor selbst die Detektion einer Annäherung von metallischen Objekten, sodass beispielsweise ein Werkzeug, mit dem eine Manipulation des Tintenkits durchgeführt werden soll, schon vor der Beschädigung des Tintenkits, erkannt werden kann. Insbesondere erlaubt der induktive Sensor, dass jegliche mechanische Veränderungen an metallischen Komponenten des Tintenkits, z. B. ein Verbiegen, Brechen und/oder Anbohren, leicht und zuverlässig erkannt werden können. Darüber hinaus sind induktive Sensoren heutzutage sehr klein aufgebaut und können somit platzsparend vorgesehen werden. Darüber hinaus ist die Montage eines induktiven Sensors, verglichen mit der Montage von leitfähigen Folien wesentlich einfacher. Ferner muss der induktive Sensor nur an einer Stelle angebracht werden und nicht sämtliche Bauteile vollständig umgeben.

    [0013] Der induktive Sensor ist insbesondere derart ausgebildet und angeordnet, dass er zusammen mit zumindest dem Farbstoffbehälter und/oder der Verbindungsleitung einen Schwingkreis bildet. Jegliche Veränderung an dem Farbstoffbehälter und/oder der Verbindungsleitung führt dazu, dass das magnetische Wechselfeld verändert wird, welches der induktive Sensor leicht detektieren kann. Somit kann auf besonders einfache Weise jede Manipulation an dem Farbstoffbehälter oder der Verbindungsleitung detektiert werden.

    [0014] Insbesondere bilden induktive Sensoren, der Farbstoffbehälter und alle metallischen Komponenten, die an dem Farbstoffbehälter angeschlossen sind, beispielsweise Verbindungsleitungen, ein gemeinsames Resonanzsystem, wobei jegliche Veränderung an diesen Komponenten zu einer Verstimmung des Resonanzsystems führt, welche detektiert werden kann. Somit kann auf einfache Weise über den Einsatz von induktiven Sensoren das gesamte Tintenkit mit allen metallischen Komponenten überwacht werden.

    [0015] Das Tintenkit umfasst insbesondere eine Auslöseeinheit zum Befördern von Farbstoff von dem Farbstoffbehälter in das Sprühsystem. Diese Auslöseeinheit umfasst vorzugsweise eine Gasdruckpatrone, die mit Hilfe einer Sprengkapsel geöffnet werden kann, sodass das in ihr enthaltene, unter Druck stehende Gas mit hoher Geschwindigkeit in dem Farbstoffbehälter strömt und den Farbstoff aus diesen hinaus über die Verbindungsleitung in das Sprühsystem drückt, sodass der Farbstoff mit großer Geschwindigkeit über das Sprühsystem auf die zu entwertenden Wertscheine versprüht wird.

    [0016] Die Auslöseeinheit ist insbesondere auch aus einem metallischen Werkstoff gefertigt, sodass auch Manipulationen an dem Auslösesystem über den induktiven Sensor detektiert werden können.

    [0017] Der induktive Sensor ist derart ausgebildet, dass mit seiner Hilfe zumindest Manipulationen des Farbstoffbehälters und der Verbindungsleitungen detektierbar sind. Alternativ ist der induktive Sensor derart ausgebildet, dass mit seiner Hilfe zusätzlich auch Manipulationen des Sprühsystems und der Auslöseeinheit detektierbar sind.

    [0018] Der Manipulationssender umfasst vorzugsweise genau einen induktiven Sensor. Da der induktive Sensor zusammen mit allen metallischen Komponenten des Tintensystems einen einzigen Schwingkreis bildet, reicht ein induktiver Sensor aus, um Manipulationen an allen metallischen Komponenten zu detektieren. So wird ein besonders einfacher und kostengünstiger Aufbau erreicht.

    [0019] Der induktive Sensor weist mindestens eine Spule auf, wobei diese Spule in einem Teilbereich um den Farbstoffbehälter gewickelt ist. Alternativ oder zusätzlich ist die Spule auch um einen Teilbereich der Verbindungsleitung gewickelt. Ferner ist es möglich, dass auch mehrere Spulen vorgesehen sind, die um unterschiedliche Bauteile oder das gleiche Bauteil des Tintenkits gewickelt sind. Hierdurch wird erreicht, dass der Sensor über die Spule ein einziges Resonanzsystem mit den entsprechenden metallischen Komponenten des Tintenkits bildet, sodass eine Änderung an den metallischen Komponenten des Tintenkits zu einer Verstimmung des Resonanzsystems führt, welche einfach als Manipulationsversuche detektiert werden kann.

    [0020] Entsprechend sind der Farbstoffbehälter, die Verbindungsleitung, das Sprühsystem und/oder die Auslöseeinheit zumindest teilweise aus Metall gefertigt. Vorzugsweise sind der Farbstoffbehälter, die Verbindungsleitung, das Sprühsystem und/oder die Auslöseeinheit nahezu vollständig aus Metall gefertigt, sodass jede Änderung an diesem Komponenten erfasst werden kann.

    [0021] Der induktive Sensor ist insbesondere als ein induktiver Miniatursensor ausgebildet, sodass ein besonders kleiner kompakter Aufbau erreicht wird. Hierzu umfasst der induktive Sensor insbesondere eine integrierte Schaltung, durch die die Steuerungsschaltung des induktiven Sensors gebildet ist.

    [0022] Der induktive Sensor umfasst insbesondere eine Steuereinheit, eine Sensorschaltung sowie die Spule. Über die Spule wird ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, dass durch das Einbringen von leitfähigen Materialien in das Wechselfeld oder die Veränderung von in dem Wechselfeld befindlichen Materialien beeinflusst wird. Diese Beeinflussung wird über die Sensorschaltung erfasst und von der Steuereinheit ausgewertet. Da alle metallischen Komponenten des Tintenkits, die sich in dem Wechselfeld befinden, bei ihrer Veränderung eine solche Veränderung des magnetischen Wechselfeldes bewirken, kann jede Manipulation an ihnen einfach detektiert werden.

    [0023] Die Steuereinheit ist insbesondere als Mikrokontroller ausgebildet. Alternativ kann der induktive Sensor auch keine eigene Steuereinheit umfassen.

    [0024] Anstelle eines Mikrokontrollers können als Steuereinheit auch Mikroprozessoren, CPLDs, DSPs, PSOCs, Statemachines auf Speicherbasis und/oder eine vorkonfigurierte Sensorik ohne Mikrokontroller verwendet werden.

    [0025] Die Sensorschaltung befindet sich insbesondere auf der gleichen Baugruppe, vorzugsweise der gleichen Platine, wie die Steuereinheit des Tintenkits zur Steuerung des Tintenkits. Alternativ kann die Sensorschaltung auch als eigene Baugruppe ausgebildet sein. In diesen Fall kann die Auswertung der Sensorsignale sowohl über die Steuereinheit des Tintenkits als auch autark über eine eigene Steuereinheit ausgebildet sein.

    [0026] Vorzugsweise ist nur eine Steuereinheit vorgesehen, die das Tintenkit, den Manipulationssensors und/oder die Geldkassette, in die das Tintenkit eingebaut ist, steuert. Alternativ können für die Steuerung dieser Komponenten auch mehrere Steuereinheiten vorgesehen sein.

    [0027] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Geldkassette, die ein Aufnahmefach zur Aufnahme von Wertscheinen und ein Tintenkit der zuvor beschriebenen Art umfasst. Das Tintenkit ist derart ausgebildet, dass mit seiner Hilfe die im Aufnahmebereich aufgenommenen Wertscheine entwertet werden können.

    [0028] Die Geldkassette umfasst insbesondere einen Sensor zur Detektion von Manipulationen der Geldkassette, insbesondere zur Detektion von Beschädigungen eines Gehäuses der Geldkassette. Detektiert dieser Sensor der Geldkassette und/oder der Manipulationssensor des Tintenkits einen Manipulationsversuch, so löst eine Steuereinheit das Tintenkit aus, sodass die Wertscheine irreversibel eingefärbt werden. Bei dieser Steuereinheit kann es sich um eine Steuereinheit der Geldkassette oder eine Steuereinheit des Tintenkits handeln.

    [0029] Die Geldkassette kann insbesondere einen Rollenspeicher umfassen, auf dem die Wertscheine zwischen zwei Folienbänder aufgewickelt aufgenommen sind. Alternativ kann die Geldkassette auch ein Aufnahmefach umfassen, in dem die aufgenommenen Wertscheine in Form eines Wertscheinstapels auf ihren Kanten stehend angeordnet sind.

    [0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.

    [0031] Es zeigen:
    Figur 1
    eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette;
    Figur 2
    eine schematische, perspektivische Darstellung der Geldkassette nach Figur 1 bei ausgeblendetem Gehäuse; und
    Figur 3
    eine schematische Darstellung einer Entwertungseinheit der Geldkassette nach den Figuren 1 und 2.


    [0032] In Figur 1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette 10 gezeigt. Die Geldkassette 10 umfasst ein Gehäuse 12, das einen Grundkörper 14 und einen Deckel 16 aufweist. An einer Seite des Gehäuses 12 ist ein Schlitz 18 vorgesehen, durch den der Geldkassette 10 zuzuführende Wertscheine und/oder der Geldkassette 10 zu entnehmende Wertscheine hindurch transportiert werden können.

    [0033] In Figur 2 ist eine weiter schematische, perspektivische Darstellung der Geldkassette 10 gezeigt, wobei das Gehäuse 12 zur besseren Sichtbarkeit der innenliegenden Bauteile ausgeblendet ist. Die Geldkassette 10 umfasst eine Aufnahmeeinheit 20, in der die in der Geldkassette 10 aufzunehmenden Wertscheine aufgenommen sind. Bei der gezeigten Ausführungsform ist diese Aufnahmeeinheit 20 in Form eines Rollenspeichers ausgebildet, bei dem die aufzunehmenden Wertscheine zwischen zwei Folienbändern auf einer Wickeltrommel aufgewickelt aufgenommen werden. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Geldkassette 10 auch als Aufnahmeeinheit 20 ein Aufnahmefach umfassen, in dem die Wertscheine auf ihren Kanten stehend in Form eines Wertscheinstapels aufgenommen sind.

    [0034] Ferner ist eine Vorrichtung zum irreversiblen Entwerten von in der Aufnahmeeinheit 20 aufgenommenen Wertscheinen vorgesehen, die auch als Tintenkit 30 bezeichnet wird. Das Tintenkit 30 umfasst einen Farbstoffbehälter 32, in dem ein Farbstoff zum irreversiblen Einfärben der Wertscheine aufgenommen ist. Ferner weist das Tintenkit 30 ein Sprühsystem 34 auf, das bei der gezeigten Ausführungsform in Form von zwei Sprühplatten 36 mit einer Vielzahl von Düsen, von denen eine beispielsweise mit dem Bezugszeichen 38 bezeichnet ist, ausgebildet ist.

    [0035] Der Farbstoffbehälter 32 ist über Verbindungsleitungen 38, 40 mit den Sprühplatten 36 verbunden, durch die der in dem Farbstoffbehälter 32 aufgenommene Farbstoff hindurch transportiert werden kann. Der Farbstoff wird dann durch die Düsen 36 mit hoher Geschwindigkeit auf die im Aufnahmebereich aufgenommenen Wertscheine gesprüht, sodass diese eingefärbt werden.

    [0036] Hierzu ist innerhalb des Farbstoffbehälters 32 eine Auslöseeinheit 42 vorgesehen, mit deren Hilfe der Farbstoff aus dem Farbstoffbehälter 32 hinaus durch die Verbindungsleitungen 39, 40 aus den Düsen 38 der Sprühplatten 36 mit hoher Geschwindigkeit gedrückt wird. Diese Auslöseeinheit 42 ist insbesondere in Form einer Gaspatrone ausgebildet, in der ein unter hohem Druck stehendes Gas aufgenommen ist. Beim Auslösen des Tintenkits 32 wird eine Berstscheibe dieser Gasdruckpatrone mit Hilfe einer Sprengkapsel und eines Bolzens zerstört, sodass das unter hohem Druck aufgenommene Gas schlagartig entweichen kann und entsprechend sehr schnell den Farbstoff aus dem Farbstoffbehälter 32 hinausdrückt. In Figur 3 ist lediglich der kleine außenliegende Endbereich dieser Auslöseeinheit 42 sichtbar.

    [0037] Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Auslöseeinheit auch außerhalb des Farbstoffbehälters 32 angeordnet sein. In diesem Fall wird das beim Öffnen der Gaspatrone ausströmende Gas über eine entsprechende Leitung in den Farbstoffbehälter 32 geführt.

    [0038] Der Farbstoffbehälter 32, die Verbindungsleitungen 38, 40, die Sprühplatten 36 und/oder die Auslöseeinheit 42 sind insbesondere aus einem metallischen Werkstoff gebildet, um eine hohe Stabilität und die Sicherheit vor Manipulationen zu gewährleisten.

    [0039] Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, insbesondere Manipulationsversuchen vorzugbeugen, ist ein Manipulationssensor 50 vorgesehen, der erfindungsgemäß als induktiver Sensor 50 ausgebildet ist. Mit Hilfe dieses Manipulationssensors 50 sollen jegliche Manipulationen des Tintenkits 30, z. B. ein Anbohren oder Verbiegen der einzelnen Komponenten des Tintenkits 30, erkannt werden.

    [0040] Der induktive Sensor 50 umfasst eine Spule 52, die um den Farbstoffbehälter 32 gewickelt ist. Die Spule 52 dient dazu, ein magnetisches Wechselfeld zu erzeugen.

    [0041] Ferner umfasst der induktive Sensor 50 eine Sensorschaltung 56 sowie einen Mikroprozessor 54. Die Sensorschaltung 56 ist insbesondere als eine integrierte Schaltung ausgebildet, sodass ein sehr kompakter Aufbau erreicht wird, weswegen der induktive Sensor 50 auch als induktiver Mikrosensor bezeichnet wird. Der Mikroprozessor 54 ist insbesondere auf der gleichen Platine wie die Sensorschaltung 56 angeordnet.

    [0042] Der induktive Sensor 50 bildet zusammen mit den metallischen Komponenten des Tintenkits 30, insbesondere zusammen mit dem Farbstoffbehälter 32 und den Verbindungsleitungen 38, 40 ein gemeinsames Resonanzsystem. Wird eine Manipulation an einem der metallischen Komponenten des Tintenkits 30 vorgenommen, so bewirkt diese Veränderung eine Verstimmung des Resonanzsystems, welche mit Hilfe des induktiven Sensors leicht ermittelt werden kann. Auf diese Weise können alle mechanischen Änderungen an den Komponenten des Tintenkits 30 leicht und sicher detektiert werden. Insbesondere bewirkt selbst das Annähern eines leitfähigen Gegenstandes, beispielsweise eines metallischen Bohrers, eine Veränderung des durch die Spule 52 erzeugten magnetischen Wechselfeldes, welche über die Sensorschaltung 56 und den Mikroprozessor 34 erkannt werden kann.

    [0043] Auf diese Weise kann auf einfache Art ein Schutz vor Manipulationen nahezu alle Komponenten des Tintenkits 30 erreicht werden. Insbesondere ermöglicht dies, verglichen mit anderen bekannten Lösungen, dass nicht nur der Farbstoffbehälter 32 sondern auch die Leitungen 39, 40 mit geschützt sind. Auch bei Änderungen an den Leitungen 39, 40 würde eine Veränderung des magnetischen Wechselfeldes eintreten, welche durch den induktiven Sensor 50 ermittelt würde. Somit wird bei einem besonders einfachen und kompakten Aufbau eine sehr hohe Sicherheit erreicht.

    [0044] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die Spule 52 auch an einer der Verbindungsleitungen 39, 40 angeordnet sein. Ebenso ist alternativ möglich, dass mehrere Spulen 52 vorgesehen sind, die an einem oder unterschiedlichen Bauteilen 32, 36, 39, 40 des Tintenkits 30 angeordnet sind.

    Bezugszeichenliste



    [0045] 
    10
    Geldkassette
    12
    Gehäuse
    14
    Grundkörper
    16
    Deckel
    18
    Schlitz
    20
    Aufnahmeeinheit
    30
    Tintenkit
    32
    Farbstoffbehälter
    34
    Sprühsystem
    36
    Sprühplatte
    38
    Düse
    39, 40
    Verbindungsleitung
    42
    Auslöseeinheit
    50
    induktiver Sensor
    52
    Spule
    54
    Mikrokontroller
    56
    Sensorschaltung



    Ansprüche

    1. Tintenkit zum irreversiblen Entwerten von Wertscheinen,
    mit einem Farbstoffbehälter (32) zur Aufnahme eines Farbstoffs,
    einem Sprühsystem (34) zum Versprühen von Farbstoff auf die zu entwertenden Wertscheine,
    mindestens einer Verbindungsleitung (39, 40) zum Zuführen von Farbstoff von dem Farbstoffbehälter (32) zu dem Sprühsystem (34),
    und mit einem Manipulationssensor (50) zur Detektion von Manipulationen des Tintenkits (30),
    dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulationssensor (50) mindestens einen induktiven Sensor umfasst,
    dass der induktive Sensor (50) mindestens eine Spule (52) umfasst,
    die zumindest in einem Teilbereich um den Farbstoffbehälter (32) gewickelt ist oder
    die zumindest in einem Teilbereich um die Verbindungsleitung (39, 40) gewickelt ist.
     
    2. Tintenkit (30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tintenkit (30) eine Auslöseeinheit (42) zum Befördern von Farbstoff von dem Farbstoffbehälter (32) in das Sprühsystem (34) umfasst.
     
    3. Tintenkit (30) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulationssensor (50) genau einem induktiven Sensor aufweist.
     
    4. Tintenkit (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der induktive Sensor (50) derart ausgebildet ist, dass mit seiner Hilfe Manipulationen zumindest des Farbstoffbehälters (32) und der Verbindungsleitung (39, 40) detektierbar sind.
     
    5. Tintenkit (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der induktive Sensor (50) derart ausgebildet ist, dass mit seiner Hilfe Manipulationen zumindest des Farbstoffbehälters (32), der Verbindungsleitung (39, 40), des Sprühsystems (34) und der Auslöseeinheit (42) detektierbar sind.
     
    6. Tintenkit (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoffbehälter (32), die Verbindungsleitung (39, 40), das Sprühsystem (34) und/oder die Auslöseeinheit (42) zumindest teilweise, vorzugsweise nahezu vollständig, aus Metall gefertigt sind.
     
    7. Tintenkit (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der induktive Sensor (50) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er zusammen mit zumindest dem Farbstoffbehälter (32) und/oder der Verbindungsleitung (39, 40) einen Schwingkreis bildet.
     
    8. Tintenkit (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der induktive Sensor (50) ein induktiver Miniatursensor ist.
     
    9. Tintenkit (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der induktive Sensor (50) eine Sensorschaltung (56) umfasst, die insbesondere als eine integrierte Schaltung ausgebildet ist.
     
    10. Geldkassette (10),
    mit einem Aufnahmebereich (20) zur Aufnahme von Wertscheinen, und
    mit einem Tintenkit (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Entwerten von in dem Aufnahmebereich (20) aufgenommenen Wertscheinen.
     
    11. Geldkassette (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Geldkassette (10) einen Sensor zur Detektion von Manipulationen der Geldkassette (10), insbesondere zur Detektion von Beschädigungen eines Gehäuses (12) der Geldkassette (10), umfasst.
     
    12. Geldkassette (10) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (54) vorgesehen ist, und dass die Steuereinheit (54) das Tintenkit (30) auslöst, wenn der Manipulationssensor (50) des Tintenkits und/oder der Sensor der Geldkassette (10) einen Manipulationsversuch detektiert hat.
     


    Claims

    1. Ink kit for the irreversible invalidation of banknotes,
    having a dye container (32) for holding a dye, having a spraying system (34) for spraying the dye onto the banknotes to be invalidated,
    having at least one connecting line (39, 40) for feeding dye from the dye container (32) to the spraying system (34),
    and having a manipulation sensor (50) for detecting manipulations of the ink kit (30),
    characterized in that the manipulation sensor (50) comprises at least one inductive sensor,
    in that the inductive sensor (50) comprises at least one coil (52),
    which is wound around the dye container (32), at least in one subarea, or
    which is wound around the connecting line (39, 40), at least in one subarea.
     
    2. Ink kit (30) according to Claim 1, characterized in that the ink kit (30) comprises a triggering unit (42) for delivering dye from the dye container (32) into the spraying system (34).
     
    3. Ink kit (30) according to Claim 1 or 2, characterized in that the manipulation sensor (50) has exactly one inductive sensor.
     
    4. Ink kit (30) according to one of the preceding claims, characterized in that the inductive sensor (50) is formed in such a way that manipulations at least of the dye container (32) and of the connecting line (39, 40) are detectable with its aid.
     
    5. Ink kit (30) according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the inductive sensor (50) is formed in such a way that manipulations at least of the dye container (32), of the connecting line (39, 40), of the spraying system (34) and of the triggering unit (42) are detectable with its aid.
     
    6. Ink kit (30) according to one of the preceding claims, characterized in that the dye container (32), the connecting line (39, 40), the spraying system (34) and/or the triggering unit (42) are at least partly, preferably virtually completely, made of metal.
     
    7. Ink kit (30) according to one of the preceding claims, characterized in that the inductive sensor (50) is formed and arranged in such a way that, together with at least the dye container (32) and/or the connecting line (39, 40), it forms a tuned circuit.
     
    8. Ink kit (30) according to one of the preceding claims, characterized in that the inductive sensor (50) is a miniature inductive sensor.
     
    9. Ink kit (30) according to one of the preceding claims, characterized in that the inductive sensor (50) comprises a sensor circuit (56) which is in particular formed as an integrated circuit.
     
    10. Cash box (10),
    having a holding region (20) for holding banknotes, and
    having an ink kit (30) according to one of Claims 1 to 9 for invalidating banknotes accommodated in the holding region (20).
     
    11. Cash box (10) according to Claim 10, characterized in that the cash box (10) comprises a sensor for detecting manipulations of the cash box (10), in particular for detecting damage to a housing (12) of the cash box (10).
     
    12. Cash box (10) according to Claim 10 or 11, characterized in that a control unit (54) is provided, and in that the control unit (54) triggers the ink kit (30) if the manipulation sensor (50) of the ink kit and/or the sensor of the cash box (10) has detected an attempt at manipulation.
     


    Revendications

    1. Kit d'encrage destiné à oblitérer de manière irréversible des documents de valeur,
    doté d'un récipient de colorant (32) destiné à recevoir un colorant,
    d'un système de pulvérisation (34) destiné à pulvériser le colorant sur les documents de valeur à oblitérer, d'au moins un conduit de raccordement (39, 40) destiné à acheminer un colorant du récipient de colorant (32) au système de pulvérisation (34),
    et doté d'un capteur de manipulations (50) destiné à détecter des manipulations du kit d'encrage (30), caractérisé en ce que le capteur de manipulations (50) comprend au moins un capteur à induction,
    en ce que le capteur à induction (50) comprend au moins une bobine (52) qui est au moins enroulée dans une zone partielle autour du récipient de colorant (32) ou
    qui est enroulée au moins dans une zone partielle autour du conduit de raccordement (39, 40).
     
    2. Kit d'encrage (30) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le kit d'encrage (30) comprend une unité de déclenchement (42) destinée à transporter du colorant du réservoir de colorant (32) au système de pulvérisation (34).
     
    3. Kit d'encrage (30) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le capteur de manipulations (50) comporte un seul capteur à induction.
     
    4. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le capteur à induction (50) est réalisé de manière à ce qu'il permette de détecter des manipulations d'au moins le récipient de colorant (32) et du conduit de raccordement (39, 40).
     
    5. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le capteur à induction (50) est réalisé de manière à ce qu'il permette de détecter des manipulations d'au moins le récipient de colorant (32), du conduit de raccordement (39, 40), du système de pulvérisation (34) et de l'unité de déclenchement (42).
     
    6. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le récipient de colorant (32), le conduit de raccordement (39, 40), le système de pulvérisation (34) et/ou l'unité de déclenchement (42) sont au moins partiellement, et de préférence pratiquement entièrement, constitués de métal.
     
    7. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le capteur à induction (50) est réalisé et agencé de manière à former un circuit oscillant, en association avec au moins le récipient de colorant (32) et/ou le conduit de raccordement (39, 40).
     
    8. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le capteur à induction (50) est un capteur à induction miniature.
     
    9. Kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le capteur à induction (50) comprend un circuit de capteur (56) qui est notamment réalisé sous la forme d'un circuit intégré.
     
    10. Caisse (10),
    dotée d'une zone de réception (20) destinée à recevoir des documents de valeur, et
    dotée d'un kit d'encrage (30) selon l'une quelconque des revendications 1 à 9 permettant d'oblitérer des documents de valeur reçus dans la zone de réception (20).
     
    11. Caisse (10) selon la revendication 10, caractérisée en ce que la caisse (10) comprend un capteur destiné à détecter des manipulations de la caisse (10), notamment destinée à détecter des endommagements d'un boîtier (12) de la caisse (10).
     
    12. Caisse (10) selon la revendication 10 ou 11, caractérisée en ce qu'il est prévu une unité de commande (54) et en ce que l'unité de commande (54) déclenche le kit d'encrage (30) lorsque le capteur de manipulations (50) du kit d'encrage et/ou lorsque le capteur de la caisse (10) a détecté une tentative de manipulation.
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente