GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hilfsgriff für eine meißelnde Werkzeugmaschine.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Der erfindungsgemäße Hilfsgriff für eine meißelnde Handwerkzeugmaschine hat einen
hülsenförmigen Grundkörper, einer Grifffläche zum Umgreifen mit einer Hand, und wenigstens
einem ringförmigen oder hohlzylindrischen Dichtelement an einer Innenfläche des Grundkörpers.
Der Grundkörper umschließt mit seiner Innenfläche einen durchgehenden Aufnahmeraum
zum Durchführen eines Meißels. Die Grifffläche zum Umgreifen mit einer Hand umgibt
den Grundkörper umgebend und ist koaxial zu dem Grundkörper angeordnet. Der Hilfsgriff
kann unmittelbar auf den Meißel aufgesetzt werden. Die Innenflächen liegen an dem
Meißel an, das Dichtelement klemmt den Hilfsgriff ausreichend fest.
[0003] Das Dichtelement ist vorzugsweise aus einem Elastomer gebildet. Die Innenfläche kann
mit einem Elastomer überzogen sein, welches das Dichtelement ausbildet. Beispielsweise
ist wenigstens die Hälfte der Innenfläche mit dem Elastomer überzogen. Es können zwei
oder mehr Dichtelemente vorgesehen sein, welche über die Hälfte der Länge der Innenfläche
verteilt angeordnet sind.
[0004] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Aufnahmeraum ein einem Schaft eines handelsüblichen
Meißeln komplementäres Hohlprofil aufweist. Der Aufnahmeraum ist beispielsweise zylindrisch
mit einem Innendurchmesser von 18 mm.
[0005] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Grifffläche einen Durchmesser von 45 mm bis
65 mm aufweist. Die Grifffläche kann eine Länge von 80 mm bis 120 mm aufweisen. Die
Abmessungen der Grifffläche sind vorzugsweise ergonomisch an eine Hand angepasst.
Die Grifffläche ist beispielsweise zylindrisch oder entlang der Längsachse durchgehend
konvex gewölbt.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht einen axial zu dem Grundkörper versetzt angeordneten Abschlussring
und einen Faltenbalg vor, welcher den Abschlussring mit dem Grundkörper verbindet.
Der Abschluss kann den Staubeintrag in die Handwerkzeugmaschine verringern. Eine Ausgestaltung
sieht vor, dass ein Innendurchmesser des Abschlussrings größer als das Hohlprofil
des Aufnahmeraums ist.
[0007] Eine Handwerkzeugmaschine hat einen Werkzeughalter zum Haltern eines Meißels, ein
Schlagwerk zum Ausüben von Schlägen auf den in dem Werkzeughalter gehalterten Meißel
und den Hilfsgriff. Der Hilfsgriff kann einen axial zu dem Grundkörper versetzt angeordneten
Abschlussring und einen Faltenbalg aufweisen, welcher den Abschlussring mit dem Grundkörper
verbindet. Der Abschlussring ist mit dem Werkzeughalter verbunden. Der Hilfsgriff
ist in Schlagrichtung nach dem Werkzeughalter angeordnet.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0008] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Meißelhammer
- Fig. 2
- einen Hilfsgriff für den Meißelhammer
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Hilfsgriff
- Fig. 4
- einen Hilfsgriff für den Meißelhammer
[0009] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0010] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine schematisch einen
Meißelhammer
1. Der Meißelhammer
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welche ein Schaft
3 eines Werkzeugs, z.B. eines des Meißels
4, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Meißelhammers
1 bildet ein Motor
5, welcher ein Schlagwerk
6 antreibt. Ein Batteriepaket oder eine Netzleitung
7 versorgt den Motor
5 mit Strom. Ein Anwender kann den Meißelhammer
1 mittels eines Handgriffs
8 führen und mittels eines Systemschalters
9 den Meißelhammer
1 in Betrieb nehmen. Im Betrieb schlägt das Schlagwerk
6 in Schlagrichtung
10 repetitiv auf den in dem Werkzeughalter
2 verriegelten Meißel
4. Ein Bohrhammer kann mit einem zusätzlichen Drehantrieb versehen sein, welcher den
Werkzeughalter
2 um die Arbeitsachse
11 drehend antreibt.
[0011] Das Schlagwerk
6 ist ein pneumatisches Schlagwerk
6. Ein Erregerkolben
12 und ein Schläger
13 sind in einem Führungsrohr
14 in dem Schlagwerk
6 längs der Arbeitsachse
11 beweglich geführt. Der Erregerkolben
12 ist über einen Exzenter
15 an den Motor
5 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen Bewegung gezwungen. Ein Pleuel verbindet
den Exzenter
15 mit dem Erregerkolben
12. Eine Luftfeder gebildet durch eine pneumatische Kammer
16 zwischen dem Erregerkolben
12 und dem Schläger
13 koppelt eine Bewegung des Schlägers
13 an die Bewegung des Erregerkolbens
12 an. Der Schläger
13 kann direkt auf ein hinteres Ende des Meißels
4 aufschlagen oder mittelbar über einen im Wesentlichen ruhenden Döpper
17 einen Teil seines Impulses auf den Meißel
4 übertragen. Das Schlagwerk
6 und vorzugsweise die weiteren Antriebskomponenten sind innerhalb eines Maschinengehäuses
18 angeordnet.
[0012] Fig. 2 zeigt einen Hilfsgriff
19 für den Meißelhammer
1. Der Hilfsgriff
19 wird auf den Meißel
4 aufgeschoben und von dem Meißel
4 getragen. Der Hilfsgriff
19 klemmt sich auf dem Meißel
4 fest und bewegt sich entsprechend mit dem Meißel
4 während des Meißelns mit.
[0013] Der Hilfsgriff
19 hat einen hülsenförmigen Grundkörper
20. Der Grundkörper
20 verleiht dem Hilfsgriff
19 seine mechanische Stabilität. Der Grundkörper
20 kann aus einem harten Kunststoff gebildet sein, welche auch für das Maschinengehäuse
18 oder einen Grundkörper des Handgriffs
8 verwendet werden.
[0014] Eine Innenfläche
21 des Grundkörpers
20 umgibt einen durchgehenden Aufnahmeraum
22. Der Aufnahmeraum
22 ist an beiden Längsenden
23 des Hilfsgriffs
19 offen. Der Aufnahmeraum
22 entspricht im Wesentlichen der Form eines Schafts handelsüblicher Meißel
4 für Handwerkzeugmaschinen. Bezüglich der Schaftgrößen hat sich quasi eine Norm entwickelt,
welche einen Einsatz des Meißels
4 mit Meißelhämmern
1 verschiedener Hersteller ermöglicht. Ein typischer Schaft
3 ist zylindrisch mit einem Durchmesser von 10 mm oder 18 mm, oder hexagonal-prismatisch
mit einem mittleren Durchmesser von 19 mm, 22 mm, 28 mm. Das Hohlprofil
24 des Aufnahmeraums
22 entspricht den radialen Abmessungen einer der normierten Schaftgrößen. Hohlprofil
24 bezeichnet den Querschnitt des größten zylindrischen oder prismatischen Körpers,
welcher durch den Aufnahmeraum
22 geschoben werden kann. Der Aufnahmeraum
22 kann über seine gesamte Länge
25 einen gleichbleibenden, dem Hohlprofil
24 entsprechenden hohlen Querschnitt, z.B. kreisförmigen oder hexagonalen Querschnitt,
aufweisen. Alternativ kann der Aufnahmeraum
22 abschnittsweise einen gegenüber dem Hohlprofil
24 erweiterten Querschnitt aufweisen. Abschnitte in denen der Querschnitt dem Hohlprofil
24 sind vorzugsweise über wenigstens die Hälfte des Aufnahmeraums
22 verteilt, damit der Grundkörper
20 eine ausreichend stabile Abstützung an dem Meißel
4 erfährt.
[0015] Der Aufnahmeraum
22 ist mit einem Dichtelement
26 versehen. Das Dichtelement
26 kann beispielsweise als Beschichtung der Innenfläche
21 mit einem Elastomer ausgebildet sein. Das Dichtelement
26 verringert das Hohlprofil
24 geringfügig, um den Meißel
4 anzuklemmen.
[0016] Der Grundkörper
20 hat eine Grifffläche
27. Die Grifffläche
27 ist koaxial zu dem Aufnahmeraum
22 und damit dem Meißel
4. Die Grifffläche
27 ist beispielsweise zylindrisch. Die Grifffläche
27 kann eine unter ergonomischen Gesichtspunkten strukturierte Oberfläche aufweisen,
z.B. entlang der Längsachse onduliert sein. Die Grifffläche
27 hat eine für eine Hand ausreichende Länge im Bereich zwischen 8 cm und 12 cm. Die
Länge der Grifffläche
27 entspricht weitgehend der Länge
25 des Grundkörpers
20. Ein Durchmesser der Grifffläche
27 liegt im Bereich von 45 mm bis 65 mm. Die Grifffläche
27 kann gummiert sein.
[0017] Der Hilfsgriff
19 kann einen Abschlussring
28 zum Befestigen an dem Werkzeughalter
2 aufweisen. Der Abschlussring
28 liegt nicht an dem Meißel
4 an, ein Innendurchmesser
29 ist entsprechend größer als das Hohlprofil
24 des Grundkörpers
20. Der Abschlussring
28 ist an einem Längsende des Grundkörpers
20 mittels eines Faltenbalgs
30 befestigt. Der Abschlussring
28 ist beispielsweise elastisch aufdehnbar und kann über den Werkzeughalter
2 aufgeschoben werden. Der Faltenbalg
30 dichtet den Raum zwischen dem Hilfsgriff
19 und dem Werkzeughalter
2 ab und ermöglicht zugleich eine relative Bewegung des Hilfsgriffs
19 gegenüber dem Werkzeughalter
2.
[0018] Fig. 4 zeigt einen Hilfsgriff
31 mit einem analogen Aufbau zu dem Hilfsgriff
19 in Fig. 2. Anstelle eines durchgehenden Dichtelements
26 sind zwei Dichtringe
32 an der Innenfläche
21 angeordnet. Die Dichtringe
32 sind vorzugsweise über mehr als die Hälfte der Länge
25 des Aufnahmeraums
22 beabstandet. Die Anzahl der Dichtringe
32 ist beispielhaft, es können auch ein oder mehr Dichtringe
32 vorgesehen sein.
1. Hilfsgriff für eine meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) mit
einem hülsenförmigen Grundkörper (20), der mit seiner Innenfläche (21) einen durchgehenden
Aufnahmeraum (22) zum Durchführen eines Meißels (4) umschließt, einer Grifffläche
(27) zum Umgreifen mit einer Hand, welche den Grundkörper (20) umgebend, koaxial zu
dem Grundkörper (20) angeordnet ist, und
wenigstens einem ringförmigen oder hohlzylindrischen Dichtelement (26) an der Innenfläche
(21) des Grundkörpers (20).
2. Hilfsgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (26) aus einem Elastomer gebildet ist.
3. Hilfsgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche (21) mit einem Elastomer überzogen ist, welches das Dichtelement
(26) ausbildet.
4. Hilfsgriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Hälfte der Innenfläche (21) mit dem Elastomer überzogen ist.
5. Hilfsgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Dichtelemente (26) über die Hälfte der Länge (25) der Innenfläche
(21) verteilt angeordnet sind.
6. Hilfsgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (22) ein zu handelsüblichen Meißeln komplementäres Hohlprofil (24)
aufweist.
7. Hilfsgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grifffläche (27) einen Durchmesser (33) von 45 mm bis 65 mm aufweist.
8. Hilfsgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grifffläche (27) eine Länge (25) von 80 mm bis 120 mm aufweist.
9. Hilfsgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet durch einen axial zu dem Grundkörper (20) versetzt angeordneten Abschlussring (28) und
einen Faltenbalg (30), welcher den Abschlussring (28) mit dem Grundkörper (20) verbindet.
10. Hilfsgriff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innendurchmesser (29) des Abschlussrings (28) größer als das Hohlprofil (24)
des Aufnahmeraums (22) ist.
11. Handwerkzeugmaschine (1) mit
einem Werkzeughalter (2) zum Haltern eines Meißels (4),
einem Schlagwerk (6) zum Ausüben von Schlägen auf den in dem Werkzeughalter (2) gehalterten
Meißel (4) und
dem Hilfsgriff (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8.
12. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsgriff (19) einen axial zu dem Grundkörper (20) versetzt angeordneten Abschlussring
(28) und einen Faltenbalg (30), welcher den Abschlussring (28) mit dem Grundkörper
(20) verbindet, aufweist und wobei der Abschlussring (28) mit dem Werkzeughalter (2)
verbunden ist.
13. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 11 oder 12 dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsgriff (19) in Schlagrichtung (10) nach dem Werkzeughalter (2) angeordnet
ist.