[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung mit einem Gehäuse, das eine
erste Öffnung und eine zweite Öffnung aufweist, und einem Rahmen, in oder an dem eine
Signalverarbeitungskomponente befestigt ist und der in die erste Öffnung des Gehäuses
bis zu einer Endposition einschiebbar ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Montieren eines Rahmens mit einer Signalverarbeitungskomponente
in einem Gehäuse einer Hörvorrichtung, das eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung
aufweist, indem der Rahmen in die erste Öffnung des Gehäuses bis zu einer Endposition
geschoben wird. Unter einer Hörvorrichtung wird hier jedes im oder am Ohr tragbare,
einen Hörreiz auslösende Gerät, insbesondere ein Hörgerät, ein Headset, Kopfhörer
und dergleichen, verstanden.
Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen.
Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem
Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z.B. auch Concha-Hörgeräte
oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte
werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt
aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur
Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch
oder elektrisch.
Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler,
z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
Dieser prinzipielle Aufbau ist in FIG 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts
dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere
Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit
3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale
und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen
Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall
wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang
fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des
Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine
ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
[0002] Aus der
DE 11 2005 003 189 T5 ist ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät zu entnehmen, welches ein Gehäuse aufweist, in das
ein Rahmen eingeschoben ist, welcher wesentliche Komponenten des Hörgeräts trägt.
[0003] Aus der
US 5 818 946 A ist ein solarbetriebenes Hörgerät dargestellt, welches ein wasserdichtes Gehäuse
mit einem transparenten Fenster und einer darunter liegenden Solarzelle aufweist.
Aufladbare Batterien sind auf einer Leiterplatte durch Kleben befestigt. Um das Hörgerät
Schock resistent auszubilden wird die Leiterplatte mit den Batterien gegen eine Gehäusewand
gespannt. Hierzu wird die Leiterplatte endseitig mit Hilfe einer Rampe angehoben,
so dass die Batterien gegen die Gehäusewand gepresst werden.
[0004] Hörgeräte sind empfindlich gegenüber Staub und Wasser, welche in Mikrofonöffnungen
eindringen können. Daher werden die Mikrofoneingänge vielfach mit Membranen geschützt.
Diese Membranen werden in der Regel auf die Gehäuseschale des Hörgeräts geschweißt.
[0005] Gehäuseschalen haben oftmals die Form einer Flasche. In ein derartiges flaschenförmiges
Gehäuse wird ein Rahmen eingeschoben, der eine Vielzahl an Signalverarbeitungskomponenten
wie Mikrofone, Verstärker und Hörer trägt. Bei diesem Konzept des Einschiebens eines
Rahmens in ein flaschenförmiges Gehäuse ist es nicht einfach, eine schalldichte Verbindung
zwischen dem Rahmen und der Gehäuseschale im Bereich der Mikrofone zu schaffen. Speziell
soll vermieden werden, dass beispielsweise Schall vom Hörer über den Innenraum des
Gehäuses zu dem oder den Mikrofonen gelangt. Eine kleine Lücke zwischen Rahmen und
Gehäuse würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Rückkopplungen führen oder beispielsweise
die Direktionalität eines Mikrofonsystems beeinträchtigen.
[0006] Aus der
EP 2 219 392 A2 ist ein Hörgerät zu entnehmen, bei dem ein vorgefertigtes Mikrofonmodul in ein Gehäuse
eingesetzt wird. Die Mikrofone des Mikrofonmoduls sind dabei innerhalb von elastischen
Taschen des Mikrofonmoduls gelagert. Das Mikrofonmodul weist ein Modulgehäuse mit
einem Deckel auf.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Hörvorrichtung vorzuschlagen,
bei der eine an einem Rahmen befestigte Signalverarbeitungskomponente in geeigneter
Weise an einer Öffnung eines Gehäuses montiert werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung mit einem Gehäuse,
das eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung aufweist, und einem Rahmen, in oder
an dem eine Signalverarbeitungskomponente befestigt ist, und der in die erste Öffnung
des Gehäuses bis zu einer Endposition einschiebbar ist, wobei in dem Gehäuse eine
Rampe angeordnet ist, die mit dem Rahmen so zusammenwirkt, dass der Rahmen beim Einschieben
in das Gehäuse entlang einer Einschubrichtung nur in einem Abschnitt bis zur Endposition,
der kleiner als 30% der Einschubstrecke von der ersten Öffnung bis zur Endposition
ist, auch senkrecht zu der Einschubrichtung zu der zweiten Öffnung hin bewegt wird,
wobei die Signalverarbeitungskomponente in der Endposition schalldicht gegenüber dem
Innenraum des Gehäuses an der zweiten Öffnung angebracht ist, wobei hierzu an dem
Rahmen ein Dichtungselement angeordnet ist, das in der Endposition des Rahmens an
der zweiten Öffnung gegen das Gehäuse drückt. Darüber hinaus wird erfindungsgemäß
bereitgestellt ein Verfahren zum Montieren eines Rahmens mit einer Signalverarbeitungskomponente
in einem Gehäuse einer Hörvorrichtung, das eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung
aufweist, durch Einschieben des Rahmens in die erste Öffnung des Gehäuses bis zu einer
Endposition, wobei der Rahmen beim Einschieben in das Gehäuse entlang einer Einschubrichtung
durch eine Rampe in dem Gehäuse nur in einem Abschnitt bis zur Endposition, der kleiner
ist als 30% der Einschubstrecke von der ersten Öffnung bis zur Endposition ist, auch
senkrecht zu der Einschubrichtung zu der zweiten Öffnung hin bewegt wird, wobei die
Signalverarbeitungskomponente in der Endposition schalldicht gegenüber dem Innenraum
des Gehäuses an der zweiten Öffnung angebracht ist, wobei hierzu an dem Rahmen ein
Dichtungselement angeordnet ist, das in der Endposition des Rahmens an der zweiten
Öffnung gegen das Gehäuse drückt. Somit ist also in dem Gehäuse eine Rampe angeordnet,
die eine Einschubbewegung des Rahmens so umlenkt, dass die Einschubbewegung am Ende
des Einschubvorgangs eine Bewegungskomponente erhält, die senkrecht zu der anfänglichen
Einschubrichtung steht. Dadurch lassen sich insbesondere bei flaschenförmigen Gehäusen
Komponenten an Stellen in einer Art und Weise platzieren, die durch eine reine lineare
Einschubbewegung nicht möglich wäre.
[0009] Die Schalldichtigkeit wird dabei dadurch erreicht, dass an dem Rahmen ein Dichtungselement
angeordnet ist, das in der Endposition des Rahmens an der zweiten Öffnung durch die
Bewegungskomponente senkrecht zu der Einschubrichtung an das Gehäuse gedrückt wird.
Auf diese Weise können akustische Rückkopplungen über den Innenraum des Gehäuses vermieden
werden.
Die Wirkung der Rampe beruht darauf, dass über einen Steigungswinkel nicht nur eine
Bewegung entlang einer Einschubrichtung in eine Bewegung in senkrechter Richtung zu
der Einschubrichtung "übersetzt" wird, sondern auch eine Kraftwirkung entlang einer
Einschubrichtung in eine Kraftwirkung in senkrechter Richtung zu der Einschubrichtung.
Aufgrund des Hebelgesetzes kann die entstehende Normalkraft um das Verhältnis der
beiden Strecken - Einschubstrecke bzw. Normalbewegung dazu - in Abhängigkeit einer
Einschubkraft eingestellt werden. D. h. je kleiner der Steigungswinkel bzw. je flacher
die Rampe, desto stärker die Kraftwirkung bzw. hier der ausgeübte Anpressdruck des
in das Gehäuse eingebrachten Rahmens auf eine Innenwand des den Rahmen aufnehmenden
Gehäuses. Vorzugsweise ist der Abschnitt bzw. die Rampe kürzer als 10% der Einschubstrecke.
Dies hat den Vorteil, dass das Umlenken der Einschubbewegung erst kurz vor der Endposition
des Rahmens stattfindet.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Rampe mittels eines in das Gehäuse
einfügbaren Keils realisiert. Eine solche Lösung lässt einen einfachen Austausch des
Keils bzw. der Rampe zu. Dadurch kann ein Ermüden des Materials der Rampe beim Gebrauch
oder im Wartungsfall der Hörvorrichtung kompensiert werden.
[0010] Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Rampe einteilig
mit dem Gehäuse ausgeführt. Eine solche Konstruktion ist besonders stabil und kann
dadurch größere Kräfte aufnehmen.
[0011] Die Signalverarbeitungskomponente kann ein Mikrofon sein. Dann ist es möglich, das
Mikrofon durch die zusätzliche Bewegungskomponente senkrecht zur Einschubrichtung
möglichst nahe an der zweiten Öffnung (Schalleintrittsöffnung) zu platzieren. Andernfalls,
wenn die Signalverarbeitungskomponente beispielsweise ein Schalter ist, lässt sich
dieser durch die Bewegung senkrecht zur Einschubrichtung in eine Öffnung drücken,
deren Öffnungsrand eine im Wesentlichen zur Einschubrichtung parallele Ebene aufspannt.
[0012] Die Signalverarbeitungskomponente kann außerdem in eine Tasche eingebracht sein.
Diese isoliert die Signalverarbeitungskomponente gegenüber dem Rahmen. Insbesondere
kann so ein Mikrofon als Signalverarbeitungskomponente akustisch gegenüber dem Rahmen
isoliert werden.
[0013] Speziell kann die Tasche mit dem Dichtungselement einteilig gebildet sein. Auf diese
Weise lässt sich die Montage der Hörvorrichtung vereinfachen, da keine zwei separaten
Komponenten montiert werden müssen.
[0014] Darüber hinaus ist es ein Vorteil, wenn das Dichtungselement aus einem gummiartigen
oder schaumstoffartigen Material gebildet ist. Dadurch lässt sich in der Regel zuverlässig
eine schalldichte Verbindung herstellen. Ein derartiges Material hat zwar einen hohen
Reibungskoeffizienten und würde beim Einschieben des Rahmens an dem Gehäuse einen
hohen Widerstand darstellen, aber dadurch, dass das Andrücken des Rahmens mit dem
Dichtungselement erst in der letzten Phase des Einschubs erfolgt, entsteht durch das
Dichtungselement beim Einschieben praktisch kein Widerstand.
[0015] An der zweiten Öffnung kann außerdem eine Membran angeordnet sein. Eine derartige
Membran hält Schmutz und Wasser von der unter der zweiten Öffnung liegenden Signalverarbeitungskomponente
ab.
[0016] So lassen sich die an dem Rahmen befestigten Signalverarbeitungskomponenten in einer
besonders geeigneten Weise an einer Öffnung des Gehäuses montieren, wobei die Signalverarbeitungskomponenten
in der Endposition schalldicht gegenüber dem Innenraum des Gehäuses an der zweiten
Öffnung angebracht werden. Auf diese Weise werden akustische Rückkopplungen über den
Innenraum des Gehäuses sowie eine Verunreinigung des Innenraums des Gehäuses vermieden.
[0017] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- eine prinzipielle Darstellung eins Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik;
- FIG 2
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Hörgerät; und
- FIG 3
- einen vergrößerten Ausschnitt des Bilds von FIG 2.
[0018] Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar. Gleich wirkende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0019] Das in FIG 2 dargestellte Hörgerät besitzt ein Gehäuse 10, das flaschenförmige Gestalt
besitzt. Unter Flaschenform wird hier auch eine Becherform oder dergleichen verstanden.
[0020] Das flaschenförmige Gehäuse 10 besitzt eine Öffnung 11, in die ein Rahmen 12 eingeschoben
ist. Der Rahmen 12 dient als Träger für zahlreiche Signalverarbeitungskomponenten
des Hörgeräts. Im vorliegenden Beispiel sind derartige Signalverarbeitungskomponenten
Mikrofone 13 und 14, eine Verstärkerelektronik 15 und ein Hörer 16. Der Rahmen 12
kann darüber hinaus auch andere Komponenten tragen. Beispielhaft seien hier erwähnt:
Schalter, Batterie, Schallkanäle und dergleichen.
[0021] Die erste Öffnung 11 des flaschenförmigen Gehäuses 10 ist hier durch einen Batteriedeckel
17 verschlossen. In dem Batteriedeckel 17 ist eine Batterie 18 gelagert. Anschlusselemente
19 für die Batterie 18 sind ebenfalls in den Rahmen 12 integriert.
[0022] An der dem Batteriedeckel 17 gegenüberliegenden Seite des flaschenförmigen Gehäuses
10 ist ein Tragehaken 20 angebracht. Der Tragehaken 20 besitzt einen Schallkanal 21,
in den über einen Hörerstutzen 22 vom Hörer 16 Schall eingekoppelt wird.
[0023] Bei der Montage des Hörgeräts wird zunächst der Rahmen 12 mit den Signalverarbeitungskomponenten
13, 14, 15, 16 etc. bestückt. Daraufhin wird der bestückte Rahmen 12 in das flaschenförmige
Gehäuse 10 eingeschoben. Schließlich wird die Batterie 18 eingesetzt und der Batteriedeckel
17 geschlossen.
[0024] Ein wesentlicher Aspekt für die zufriedenstellende Funktionalität des Hörgeräts ist,
dass es unter anderem möglichst wenige Rückkopplungen von dem Hörer 16 innerhalb des
Gehäuses 10 zu den Mikrofonen 13, 14 gibt. Dies aber bedeutet, dass die Ausgänge der
Mikrofone 13, 14 möglichst schalldicht gegenüber dem Innenraum des Gehäuses 10 abgedichtet
sein müssen.
[0025] Ähnliche Dichtigkeitsprobleme bezüglich Verschmutzungen und Wasser treten auf, wenn
an dem Hörgerät Bedien- oder Anzeigeelemente angeordnet sein sollen, die vorab an
dem Rahmen 12 befestigt werden. Zum Abdichten ist es nämlich notwendig, dass ein Dichtungselement
an der entsprechenden Gehäuseöffnung vorgesehen ist.
Im vorliegenden Beispiel ist jedes der Mikrofone 13, 14 von einer Tasche 25, 26 aus
einem gummiartigen Material umgeben. Diese Taschen 25, 26 haben die Funktion, die
Mikrofone 13, 14 akustisch gedämpft in dem Rahmen 12 zu halten. Im vorliegenden Fall
weisen die Taschen 25, 26, wie in der vergrößerten Ansicht von FIG 3 deutlich wird,
eine kreisförmige Dichtlippe als Dichtungselement 27 auf, die über die Oberfläche
des Rahmens 12 hinausragt und von einer entsprechenden Rahmenschulter 28 an einen
Gehäuseabschnitt 29 gedrückt wird, der die Öffnungen 23, 24 umgibt. Wenn nun der Rahmen
12 in das flaschenförmige Gehäuse 10 eingeschoben wird und der Rahmen 12 dabei eng
an der Innenwand des Gehäuses 10 entlang geschoben wird, würde die gummiartige Dichtlippe
beim Einschieben verschoben oder beschädigt werden. Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Rahmen 12 durch eine Rampe 30, die im Inneren des Gehäuses 10 an dessen Boden,
der der Öffnung 11 gegenüberliegt, angeordnet ist, am Ende der Einschubbewegung in
Richtung zu der Öffnung 23 (zweite Öffnung) für die Signalverarbeitungskomponente
bzw. das Mikrofon 13 bewegt wird. Im vorliegenden Beispiel ist die Rampe 30 einteilig
mit dem Gehäuse 10 ausgebildet.
Das Einschieben des Rahmens 12 in das flaschenförmige Gehäuse 10 erfolgt zunächst
über die wesentliche Einschubstrecke entlang einer Einschubrichtung 31, die im Wesentlichen
parallel zu einer Mittellinie des Gehäuseinnenraums verläuft. Im vorliegenden Beispiel
verläuft etwas mehr als 90% der Einschubstrecke zunächst entlang dieser Einschubrichtung
31. Erst am Ende des Einschiebens trifft der Rahmen 12 auf die Rampe 30. Diese Rampe
30 besitzt hier beispielhaft eine Oberfläche 32, die in etwa in einem Winkel von 30°
gegenüber der Innenwand 33 des Gehäuses 10 verläuft. Der Rahmen 12 besitzt eine korrespondierende
Fase 34, sodass die Einschubbewegung hier nach oben zur Öffnung 23 zumindest teilweise
umgelenkt wird. Die Einschubbewegung erhält durch die Rampe 30 eine Komponente 35
senkrecht zu der Einschubrichtung 31. Dadurch wird der Rahmen 12 einschließlich der
Dichtungslippe 27 an die der Rampe 30 gegenüberliegende innere Wand des Gehäuses 10
im Bereich der Öffnung 23 gedrückt.
[0026] Der Winkel der Oberfläche 32 der Rampe 30 gegenüber der Gehäuseinnenwand 33 und die
Länge der Rampe 30 in Einschubrichtung 31 definieren den Anpressdruck des Rahmens
12 gegenüber der Gehäuseinnenwand zumindest mit. Durch den Winkel und die Länge ist
somit der gewünschte Anpressdruck einstellbar. Der Anpressdruck entscheidet über die
Qualität der Schalldichtigkeit des Mikrofons 13 gegenüber dem Innenraum des Gehäuses.
Die Schalldichtigkeit wiederum bestimmt die akustische Stabilität und/oder die Qualität
der Richtcharakteristik des Mikrofonsystems. Darüber hinaus wird durch die Rampe 30
der beim Einschieben vordere Abschnitt des Rahmens 12 in der Endposition, in der der
Rahmen 12 komplett in das Gehäuse eingeschoben ist, arretiert, was zu höherer mechanischer
Stabilität führt.
[0027] Für das Einschieben ist es günstig, wenn der Rahmen 12 quer zur Einschubrichtung
31 eine geringere Abmessung besitzt als der Innenraum des Gehäuses 10. Dadurch reibt
das Dichtelement 27 bzw. die Dichtlippe beim Einschieben nicht an der Gehäuseinnenwand,
sodass diese nicht verschoben oder beschädigt wird und die Einschubkraft gering bleiben
kann.
[0028] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Rampe 30 von einem in das
Gehäuse 10 eingebrachten Keil gebildet. Die durch den Keil gebildete Rampe 30 ist
in der Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Ein besonderer Vorteil eines
solchen "nachrüstbaren und auswechselbaren" Keils liegt in der Möglichkeit einer Materialwahl
sowie der Form und Dimensionierung des Keils. Damit können relevante mechanische Eigenschaften
der Rampe 30 bzw. des Keils einfach bestimmt werden.
[0029] Je nach Bedarf lässt sich dadurch der gewünschte Anpressdruck des Rahmens 12 an die
Gehäuseinnenwand 33 einstellen. Das Material des Keils - elastisch oder starr - die
Neigung der von dem Keil gebildeten Rampe 30 - flach oder steil - sowie die Größe
des Keils bestimmen dabei den Anpressdruck des Rahmens 12 an das Gehäuse 10, so dass
eine optimale schalldichte Verbindung zwischen dem Rahmen 12 und der Gehäuseinnenwand
33 im Bereich der Mikrofone 13, 14 erreichbar ist.
[0030] Je nachdem, ob ein fixer oder beweglicher Keil erwünscht ist, kann dieser in einer
bevorzugten Ausführungsform fest fixiert werden, beispielsweise eingeklebt, eingeschweißt
oder dergleichen.
[0031] In einer alternativen Ausführungsform kann der Keil lose in das Gehäuse eingebracht
werden. Indem sich der vordere Abschnitt des Rahmens 12 mit dem in dem Gehäuse 10
befindlichen Keil 30 selbsthemmend "verkeilt", kann sowohl der die Rampe 30 bildende
Keil als auch der Rahmen 12 fest in Position gehalten werden. Ein solcher Keil kann
leicht ersetzt oder ausgewechselt werden.
Es kann zweckmäßig sein den Keil gemäß einer weiteren Ausführungsform als Rahmen -
hier nicht gezeigt - herzustellen, zumal dadurch Material eingespart und das Gewicht
der Hörvorrichtung reduziert werden. Dementsprechend kann der Tragekomfort der Hörvorrichtung
verbessert werden. Darüber hinaus lässt sich dieser Rahmen 12 auch durch gezielte
Wahl seiner Wanddicken in seinen mechanischen Eigenschaften beeinflussen.
[0032] In einer weiteren einfachen Ausführungsform ist die Rampe 30 bzw. der Keil elastisch
ausgebildet. Dies kann entweder durch geeignete Wahl des Materials des Keils und/oder
durch dessen Realisierung als Rahmen - vgl. oben - erreicht werden. Damit kann nicht
nur der gewünschte Anpressdruck eingestellt werden, sondern gleichzeitig auch das
Material der Hörvorrichtung optimal geschont werden.
[0033] Das oben vorgestellte Beispiel bezieht sich auf ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät. Das
erfindungsgemäße Konzept kann aber auch beispielsweise für In-dem-Ohr-Hörgeräte oder
andere Hörvorrichtungen verwendet werden.
[0034] In vorteilhafter Weise kann durch das erfindungsgemäße Konzept eine höhere akustische
Stabilität und eine höhere Verstärkung speziell bei Richtmikrofonen erreicht werden,
insbesondere wenn Geräte mit einem flaschenförmigen Gehäuse und eingeschobenen Rahmen
gebaut werden. Die Nutzer dieser Hörvorrichtungen profitieren dadurch insbesondere
im Hinblick auf Sprachverständlichkeit und Schalleindruck.
1. Hörvorrichtung mit
- einem Gehäuse (10), das eine erste Öffnung (11) und eine zweite Öffnung (23, 24)
aufweist, und
- einen Rahmen (12), in oder an dem eine Signalverarbeitungskomponente (13, 14, 15,
16) befestigt ist, und der in die erste Öffnung des Gehäuses bis zu einer Endposition
einschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem Gehäuse eine Rampe (30) angeordnet ist, die mit dem Rahmen so zusammenwirkt,
dass der Rahmen beim Einschieben in das Gehäuse entlang einer Einschubrichtung (31)
nur in einem Abschnitt bis zur Endposition, der kleiner als 30% der Einschubstrecke
von der ersten Öffnung bis zur Endposition ist, auch senkrecht (35) zu der Einschubrichtung
zu der zweiten Öffnung hin bewegt wird, wobei die Signalverarbeitungskomponente in
der Endposition schalldicht gegenüber dem Innenraum des Gehäuses (10) an der zweiten
Öffnung (23, 24) angebracht ist, wobei hierzu an dem Rahmen (12) ein Dichtungselement
(27) angeordnet ist, das in der Endposition des Rahmens an der zweiten Öffnung (23,
24) gegen das Gehäuse drückt.
2. Hörvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Abschnitt bis zur Endposition kleiner als
10% der Einschubstrecke ist.
3. Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rampe (30) mit einem in das Gehäuse
(10) einfügbaren Keil realisiert ist.
4. Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rampe (30) einteilig mit dem Gehäuse
(10) ausgebildet ist.
5. Hörvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Rampe (30) elastisch ausgebildet
ist.
6. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Signalverarbeitungskomponente
ein Mikrofon (13, 14) ist.
7. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Signalverarbeitungskomponente
in eine Tasche (25, 26) eingebracht ist.
8. Hörvorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Tasche (25, 26) mit dem Dichtungselement
(27) einteilig gebildet ist.
9. Hörvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Tasche (25, 26) aus einem gummiartigen
Material hergestellt ist.
10. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der zweiten Öffnung
(23, 24) eine Membran angeordnet ist.
11. Verfahren zum Montieren eines Rahmens (12) mit einer Signalverarbeitungskomponente
(13, 14, 15, 16) in einem Gehäuse (10) einer Hörvorrichtung, das eine erste Öffnung
(11) und eine zweite Öffnung (23, 24) aufweist, durch
- Einschieben des Rahmens in die erste Öffnung des Gehäuses bis zu einer Endposition,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Rahmen beim Einschieben in das Gehäuse entlang einer Einschubrichtung (31) durch
eine Rampe (30) in dem Gehäuse nur in einem Abschnitt bis zur Endposition, der kleiner
ist als 30% der Einschubstrecke von der ersten Öffnung bis zur Endposition ist, auch
senkrecht (35) zu der Einschubrichtung zu der zweiten Öffnung hin bewegt wird, wobei
die Signalverarbeitungskomponente in der Endposition schalldicht gegenüber dem Innenraum
des Gehäuses (10) an der zweiten Öffnung (23, 24) angebracht wird, wobei hierzu an
dem Rahmen (12) ein Dichtungselement (27) angeordnet ist, das in der Endposition des
Rahmens an der zweiten Öffnung (23, 24) gegen das Gehäuse drückt.
1. Hearing apparatus, comprising
- a housing (10) having a first opening (11) and a second opening (23, 24), and
- a frame (12), in or on which a signal processing component (13, 14, 15, 16) is secured
and which is insertable into the first opening of the housing as far as an end position,
characterized in that
- a ramp (30) is disposed in the housing and interacts with the frame such that the
frame, upon insertion into the housing along a direction of insertion (31), is also
moved perpendicularly (35) with respect to the direction of insertion to the second
opening, only in a section as far as the end position that is less than 30% of the
insertion path from the first opening to the end position, wherein the signal processing
component is mounted in the end position in a soundproof manner with respect to the
interior of the housing (10) at the second opening (23, 24), wherein a sealing element
(27) is disposed for this purpose on the frame (12) and, in the end position of the
frame, presses against the housing at the second opening (23, 24).
2. Hearing apparatus according to Claim 1, wherein the section as far as the end position
is less than 10% of the insertion path.
3. Hearing apparatus according to Claim 1 or 2, wherein the ramp (30) is embodied by
a wedge that is insertable into the housing (10).
4. Hearing apparatus according to Claim 1 or 2, wherein the ramp (30) is configured in
one piece with the housing (10).
5. Hearing apparatus according to Claim 3 or 4, wherein the ramp (30) is configured to
be elastic.
6. Hearing apparatus according to one of the preceding claims, wherein the signal processing
component is a microphone (13, 14).
7. Hearing apparatus according to one of the preceding claims, wherein the signal processing
component is introduced into a pouch (25, 26).
8. Hearing apparatus according to Claim 7, wherein the pouch (25, 26) is formed in one
piece with the sealing element (27).
9. Hearing apparatus according to Claim 7 or 8, wherein the pouch (25, 26) is produced
from a rubber material.
10. Hearing apparatus according to one of the preceding claims, wherein a membrane is
arranged at the second opening (23, 24).
11. Method for installing a frame (12) with a signal processing component (13, 14, 15,
16) in a housing (10) of a hearing apparatus, the housing having a first opening (11)
and a second opening (23, 24), by
- inserting the frame into the first opening of the housing as far as an end position,
characterized in that
- the frame, upon insertion into the housing along a direction of insertion (31),
is also moved perpendicularly (35), by a ramp (30) in the housing, with respect to
the direction of insertion to the second opening, only in a section as far as the
end position that is less than 30% of the insertion path from the first opening to
the end position, wherein the signal processing component is mounted in the end position
in a soundproof manner with respect to the interior of the housing (10) at the second
opening (23, 24), wherein a sealing element (27) is disposed for this purpose on the
frame (12) and, in the end position of the frame, presses against the housing at the
second opening (23, 24).
1. Appareil auditif, comportant
- un boîtier (10) présentant une première ouverture (12) et une seconde ouverture
(23, 24), et
- un châssis (12) dans ou sur lequel est fixé un composant de traitement de signaux
(13, 14, 15, 16) et qui peut être inséré dans la première ouverture du boîtier jusqu'à
une position d'extrémité,
caractérisé
- en ce qu'il est prévu dans le boîtier une rampe (30) qui coopère avec le châssis de manière
à ce que le châssis ne soit déplacé dans le boîtier suivant une direction d'insertion
(31) que dans une partie allant jusqu'à la position d'extrémité, qui est inférieure
à 30 % de la course d'insertion allant de la première ouverture à la position d'extrémité,
et également perpendiculairement (35) à la direction d'insertion jusqu'à la seconde
ouverture, dans lequel le composant de traitement de signaux est monté sur la seconde
ouverture (23, 24) à la position d'extrémité de manière acoustiquement étanche par
rapport à l'espace intérieur du boîtier (10), dans lequel il est prévu à cet effet
sur le châssis (12) un élément d'étanchéité (27) qui appuie contre le boîtier au niveau
de la seconde ouverture (23, 24) à la position d'extrémité du châssis.
2. Appareil auditif selon la revendication 1, dans lequel la partie allant jusqu'à la
position d'extrémité est inférieure à 10 % de la course d'insertion.
3. Appareil auditif selon la revendication 1 ou 2, dans lequel la rampe (30) est réalisée
de manière à comporter un coin insérable dans le boîtier (10).
4. Appareil auditif selon la revendication 1 ou 2, dans lequel la rampe (30) est réalisée
en une seule pièce avec le boîtier (10).
5. Appareil auditif selon la revendication 3 ou 4, dans lequel la rampe (30) est réalisée
de manière élastique.
6. Appareil auditif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
le composant de traitement de signaux est un microphone (13, 14).
7. Appareil auditif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
le composant de traitement de signaux est introduit dans une poche (25, 26) .
8. Appareil auditif selon la revendication 7, dans lequel la poche (25, 26) est formée
en une seule pièce avec l'élément d'étanchéité (27).
9. Appareil auditif selon la revendication 7 ou 8, dans lequel la poche (25, 26) est
constituée d'un matériau du type caoutchouc.
10. Appareil auditif selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
une membrane est disposée sur la seconde ouverture (23, 24).
11. Procédé de montage d'un châssis (12) comportant un composant de traitement de signaux
(13, 14, 15, 16) dans un boîtier (10) d'un appareil auditif qui présente une première
ouverture (11) et une seconde ouverture (23, 24), consistant à
- insérer le châssis dans la première ouverture du boîtier jusqu'à une position d'extrémité,
caractérisé en ce que
- le châssis n'est déplacé suivant une direction d'insertion (31) à travers une rampe
(30) dans le boîtier que dans une partie allant jusqu'à la position d'extrémité, qui
est inférieure à 30 % de la course d'insertion allant de la première ouverture à la
position d'extrémité, et également perpendiculairement (35) à la direction d'insertion
jusqu'à la seconde ouverture, dans lequel le composant de traitement de signaux est
monté sur la seconde ouverture (23, 24) à la position d'extrémité de manière acoustiquement
étanche par rapport à l'espace intérieur du boîtier (10), dans lequel il est prévu
à cet effet sur le châssis (12) un élément d'étanchéité (27) qui appuie contre le
boîtier au niveau de la seconde ouverture (23, 24) à la position d'extrémité du châssis.