(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 875 877 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
25.04.2018 Patentblatt 2018/17 |
(22) |
Anmeldetag: 28.10.2014 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(54) |
Verfahren zur Herstellung eines Profils mit variierendem Querschnitt
Method for producing a profile having varying a cross-section
Procédé de fabrication d'un profilé à section variable
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
05.11.2013 DE 102013018581
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
27.05.2015 Patentblatt 2015/22 |
(60) |
Teilanmeldung: |
|
17198635.9 / 3299090 |
(73) |
Patentinhaber: Welser Profile Austria GmbH |
|
3341 Ybbsitz (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Aigner, Kurt
3341 Ybbsitz (AT)
- Pfisterer, Edwin
3340 Waidhofen/Ybbs (AT)
- Schreivogl, Martin
3242 Texingtal (AT)
- Schachinger, Harald
3340 Waidhofen/Ybbs (AT)
- Spreitzer, Erich
3341 Ybbsitz (AT)
|
(74) |
Vertreter: Grünecker Patent- und Rechtsanwälte
PartG mbB |
|
Leopoldstraße 4 80802 München 80802 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 363 232 EP-A1- 1 537 922 JP-A- S6 233 019
|
EP-A1- 1 344 583 EP-A2- 1 997 570
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verfahren zur Herstellung eines länglichen
Profils mit einem in Längsrichtung variierenden Querschnitt, bei dem ein längliches
Metallband, welches zwei Bandkanten aufweist, in einem ersten Profilierungsvorgang
zu einem Halbfertigprofil profiliert und anschließend in einem zweiten Profilierungsvorgang
abschnittsweise derart geprägt wird, dass zumindest zwei Abschnitte in einer Richtung
senkrecht zur Längserstreckung des Halbfertigprofils gegeneinander versetzt sind.
[0002] Der Einsatz von Profilen mit variierendem Querschnitt ist in verschiedenen technischen
Bereichen erforderlich. So ist es beispielsweise notwendig, an einer bestimmten Stelle
des Profils eine Last in das Profil einzuleiten. Der Querschnitt des Profils muss
an dieser Stelle oder aber auch in angrenzenden Bereichen u. U. vergrößert sein, damit
das Profil in strukturmechanischer Hinsicht geeignet ist, um die Lasten aufzunehmen.
Auch kann es erforderlich sein, dass der Querschnitt an einer bestimmten Stelle reduziert
ist, beispielsweise um an dieser Stelle ein bestimmtes Anbauteil an dem Profil anzubringen
oder um schlicht und ergreifend Platz zu schaffen für weitere Bauteile, die nicht
unbedingt mit dem Profil verbunden sein müssen, die jedoch ansonsten mit dem Profil
kollidieren würden. Ein Musterbeispiel für den Einsatz von Profilen mit variierendem
Querschnitt ist der Automobilbau. Nicht selten kommt es vor, dass gewisse Trägerprofile
aus Platzgründen an bestimmten Stellen Ausnehmungen aufweisen müssen, damit an dieser
Stelle beispielweise Kabelführungen oder dergleichen am Profil vorbeigeführt werden
können.
[0003] Ein Verfahren zur Herstellung eines länglichen Profils mit variierendem Querschnitt
ist beispielsweise aus
EP 1537922 B1 bekannt. Das Verfahren erfordert als Ausgangsmaterial ein Blech, das eine spezielle
Form aufweist und mit einer speziellen Walzprofilierungsvorrichtung in mehreren Schritten
zu einem geschlossenen Profil umgeformt wird. Die Walzprofilieranlage muss hierzu
mit speziell verstellbaren Walzen ausgestattet sein. Mit dem Verfahren lassen sich
nur kontinuierliche Querschnittsveränderungen realisieren, eine mehr oder minder sprunghafte
Änderung des Querschnitts kann nicht erzeugt werden.
[0004] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus
EP 1344583 B1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird zunächst aus einem flachen Band durch Wälzen ein
profiliertes Band erzeugt und anschließend abschnittsweise derart geprägt, dass mindestens
zwei Abschnitte in einer Richtung senkrecht zur Längserstreckung des Bandes gegeneinander
versetzt sind. Das profilierte Band wird nach dem Prägen derart besäumt, dass die
gegeneinander versetzten Abschnitte einen unterschiedlichen Querschnitt aufweisen.
Ursächlich für die Erzeugung der unterschiedlichen Querschnitte ist somit der letzte
Verfahrensschritt des Besäumens.
[0005] Das in
EP 1344583 B1 offenbarte Verfahren hat den Nachteil, dass sich die Besäumung des Profils unter
Umständen schwierig gestaltet, insbesondere bei komplexen Profilquerschnitten. Darüber
hinaus werden bei diesem Verfahren Bereiche des Ausgangsmaterials verformt, die anschließend
weggeschnitten werden. Dies erfordert eine relativ hohe Umformarbeit und hat unter
Umständen zur Folge, dass beim Prägevorgang ein ungünstiges Fließverhalten des Materials
auftritt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Verfahren der eingangs genannten Art
zu verbessern und die angesprochenen Probleme zu vermeiden.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1. Demgemäß
liegt bei dem eingangs genannten Verfahren dann eine erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe
vor, wenn das Metallband vor dem ersten Profilierungsvorgang derart besäumt wird,
dass es eine in Längsrichtung variierende Breite aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren
bietet den Vorteil, dass das Metallband gleich zu Beginn des Verfahrens derart besäumt
werden kann, dass eine nachträgliche Besäumung nicht mehr erforderlich ist. Die Besäumung
des noch unprofilierten Metallbands gestaltet sich besonders einfach und kann sowohl
in einer Stanzpresse als auch in einem Walzwerk erfolgen. Es kann vorgesehen sein,
dass mehrere Abschnitte in regelmäßigen Abständen gegeneinander versetzt sind. Beispielsweise
kann das fertiggestellte Profil dadurch eine Zinnenform erhalten.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
Metallband derart besäumt, dass die Bandkanten nach dem zweiten Profilierungsvorgang
durchgehend gerade verlaufen. Dadurch kann beispielsweise ein U-Profil mit variierender
Profilhöhe erstellt werden, wobei die Bandkanten an der Öffnungsseite des Profils
auf gleichbleibendem Niveau verlaufen. Durchgehend gerade verlaufende Bandkanten können
auch dann gewünscht sein, wenn die Bandkanten beispielsweise in einem nachfolgenden
kontinuierlichen Verfahren weiter bearbeitet, beispielsweise umgebogen oder eingerollt
oder auch miteinander verschweißt werden. Um durchgehend gerade verlaufende Bandkanten
zu erhalten, muss die Besäumung des Metallbands mit dem Versatz korrespondieren. An
einer Stelle, an welcher das fertige Profil mehr Material aufweist, muss das besäumte
Metallband auch eine größere Breite aufweisen als an anderer Stelle.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
Metallband im ersten Profilierungsvorgang zu einem offenen Halbfertigprofil profiliert.
Ein offenes Halbfertigprofil lässt sich im zweiten Profilierungsvorgang an den gewünschten
Stellen gegeneinander versetzen, ohne dass es zu Verwerfungen oder zu einer Faltenbildung
kommt. Insgesamt wird dadurch das weitere Verfahren vereinfacht. Ganz besonders bevorzugt
wird das Metallband im ersten Profilierungsvorgang zu einem U-Profil profiliert. Weiter
vorzugsweise wird das U-Profil im zweiten Profilierungsvorgang derart geprägt, dass
die zumindest zwei gegeneinander versetzten Abschnitte in einer Richtung senkrecht
zum Boden des U-Profils gegeneinander versetzt sind. Somit ist es der Boden des U-Profils,
der im zweiten Profilierungsvorgang eine Niveauvariation erfährt und beispielsweise
treppen- oder zinnenförmig ausgebildet werden kann. Das Metallband kann im ersten
Profilierungsvorgang beispielsweise auch zu einem reinen V-Profil oder zu einem V-Profil
mit zusätzlich abgewinkelten, parallel zueinander verlaufenden Schenkelenden profiliert
werden. Der Boden des Profils ist in diesem Fall v-förmig.
[0011] Um die Stabilität des U-Profils bzw. V-Profils zu erhöhen, kann erfindungsgemäß weiter
vorgesehen sein, dass das U-Profil nach dem zweiten Profilierungsvorgang in einem
dritten Profilierungsvorgang zu einem Hutprofil umgeformt wird, indem die Schenkel
des U-Profils bzw. V-Profils im Bereich Ihrer Enden umgebogen werden. Wenn die Besäumung
des Ausgangsmaterials, wie oben beschrieben, derart vorgenommen wird, dass die Bandkanten
nach dem zweiten Profilierungsvorgang durchgehend gerade verlaufen, ergibt sich dabei
ein Hutprofil mit gleichbleibender Breite und variierender Profilhöhe.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
Halbfertigprofil nach dem zweiten Profilierungsvorgang in einem dritten Profilierungsvorgang
zu einem geschlossenen Hohlprofil umgeformt. Dadurch erhält man ein besonders stabiles
Hohlprofil mit variierender Profilhöhe. Vorzugsweise werden die Bandkanten anschließend
miteinander verschweißt oder verlötet, insbesondere um die Stabilität des fertigen
Profils weiter zu erhöhen. Die abschließende Umformung zum geschlossenen Hohlprofil
kann beispielsweise im Kaltwalzverfahren durchgeführt werden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
erste Profilierungsvorgang im Kaltwalzverfahren durchgeführt. Beispielsweise kann
dadurch auf besonders einfache Weise im ersten Profilierungsvorgang ein U-Profil hergestellt
werden. Je nach Materialstärke und/oder Komplexität des zu erstellenden Halbfertigprofils
kann der erste Profilierungsvorgang vorzugsweise in mehreren Profilierungsschritten
erfolgen. Beispielsweise kann es für die Gefügestruktur von Vorteil sein, wenn eine
besonders starke Formänderung, beispielsweise ein Umbiegen um 90°, nicht in einem
Schritt, sondern in mehreren Schritten erfolgt.
[0014] Alternativ ist es auch denkbar, den ersten Profilierungsvorgang in einer beliebigen
Pressvorrichtung, beispielsweise in einer hydraulischen Presse, durchzuführen. Auch
können mehrere Profilierungsschritte vorgesehen sein. Von besonderem Vorteil ist es,
wenn sowohl der Besäumungsschritt als auch der erste Profilierungsvorgang in einem
intermittierenden Verfahren mit einer Stanzpresse durchgeführt werden. Dadurch ist
es möglich, auch längere Profile schnell und kostengünstig vorzufertigen.
[0015] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
erfolgt auch der zweite Profilierungsvorgang in einer Pressvorrichtung, und somit
in einem intermittierenden, nicht-kontinuierlichen Verfahren. Erstens ist dadurch
kein Wechsel oder zumindest kein weiterer Wechsel auf eine andere Profilierungsvorrichtung
erforderlich. Außerdem kann in einer Presse, insbesondere in einer Tiefziehpresse,
ein besonders großer und, falls gewünscht, stufenförmiger Versatz erzeugt werden.
Alternativ dazu ist es selbstverständlich möglich, den zweiten Profilierungsvorgang
im kontinuierlichen Walzverfahren durchzuführen. Hierzu können vorzugsweise spezielle
Walzen mit Formprägelementen am Außenumfang vorgesehen sein. Ungeachtet dessen, ob
der zweite Profilierungsvorgang in einer Pressvorrichtung oder im Walzwerk erfolgt,
ist es auch hier von Vorteil, wenn sich der zweite Profilierungsvorgang aus mehreren
Profilierungsschritten zusammensetzt, insbesondere wenn ein besonders starker Versatz
erzeugt werden soll.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders, um Metallprofile aus einem
flachen, länglichen Metallband herzustellen. Vorzugsweise werden mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren Stahlprofile hergestellt.
[0017] Es wird darauf hingewiesen, dass die Länge der Profile bereits zu Beginn des Verfahrens
durch Ablängen eines entsprechend langen Metallblechstreifens, oder aber im Anschluss
an das eigentliche Profilherstellungsverfahren durch Ablängen der fertigen Profile
bestimmt werden kann.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein längliches Profil mit einem in Längsrichtung variierenden Querschnitt, herstellt
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig. 2
- ein längliches Metallband als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Profils aus Fig.
1,
- Fig. 3
- das Metallband aus Fig. 2 nach dem Besäumungsvorgang,
- Fig. 4
- das zu einem U-Profil umgeformte Metallband aus Fig. 3,
- Fig. 5
- das U-Profil aus Fig. 4 nach einem weiteren Umformschritt mit bereits leicht gegeneinander
versetzten Abschnitten,
- Fig. 6
- das U-Profil aus Fig. 5 nach einem weiteren Umformschritt, und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Walzenpaars zur Erzeugung der gegeneinander versetzten
Abschnitte in einem Kaltwalzwerk.
[0020] Für die folgenden Ausführungen gilt, dass gleiche Teile durch gleiche Bezugszeichen
bezeichnet sind. Sofern in einer Darstellung Bezugszeichen enthalten sind, auf die
in der zugehörigen Figurenbeschreibung nicht näher eingegangen wird, so wird auf vorangehende
oder nachfolgende Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
[0021] Fig. 1 zeigt ein längliches Profil 1, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
worden ist. Bei dem Profil handelt es sich um ein sogenanntes Hutprofil, welches im
Wesentlichen die Form eines U-Profils mit nach außen umgebogenen Schenkeln 9 aufweist.
In der Abbildung ist zu erkennen, dass das Profil mehrere Abschnitte 4 und 5 aufweist,
die senkrecht zur Längserstreckung des Profils gegeneinander versetzt sind. Die gegeneinander
versetzten Abschnitte wechseln einander in Längsrichtung des Profils ab. Genauer gesagt
sind die Abschnitte 5 gegenüber den dazwischen liegenden Abschnitten 4 in Bezug auf
den Boden des Hutprofils nach außen versetzt. Die Abschnitte 5 stehen somit zinnenförmig
nach außen hervor. Wie die Abbildung zeigt, sind die nach außen gebogenen Schenkel
9 nicht von dem Versatz betroffen. Auch die äußeren Kanten 3 des Hutprofils verlaufen
durchgehend gerade.
[0022] Im Folgenden wird das Verfahren zur Herstellung des in Fig. 1 gezeigten Profils näher
erläutert. Das Profil wird aus einem einfachen länglichen Metallband gefertigt, das
vorzugsweise aus Stahl besteht. Das längliche Metallband ist in Fig. 2 schematisch
dargestellt und kann der Vorrichtung zur Herstellung des Profils beispielsweise über
eine Haspel zugeführt werden, von der es abgerollt wird. Das Metallband kann vor der
eigentlichen Profilherstellung auch auf eine bestimmte Länge abgelängt werden. Wie
Fig. 2 zeigt, verläuft das Metallband 2 im Wesentlichen gerade, auch die beiden Bandkanten
3 des Metallbands sind durchgehend gerade ausgebildet und verlaufen parallel zueinander.
[0023] In einem ersten Verfahrensschritt wird das Metallband zunächst besäumt, und zwar
derart, dass es anschließend eine in Längsrichtung variierende Breite aufweist. Das
Besäumen des Metallbands erfolgt vorzugsweise nach herkömmlicher Art in einer Stanzpresse.
Das besäumte Metallband 2 ist in Fig. 3 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die
beiden Bandkanten 3 nun nicht mehr durchgehend gerade verlaufen. Vielmehr sind in
den Bandkanten abschnittsweise Ausnehmungen 6 ausgebildet, die im Bereich der später
zu erstellenden Abschnitte 4 des in Fig. 1 gezeigten Profils liegen. Die Form des
Übergangs zwischen den Ausnehmungen und den Bereichen, in welchen die Bandkante 3
unbesäumt verbleibt, hängt maßgeblich davon ab, wie genau der Übergang zwischen den
gegeneinander versetzten Abschnitten 4 und 5 gestaltet werden soll.
[0024] Das besäumte Metallband 2 wird im nächsten Verfahrensschritt zu einem einfachen U-Profil
umgeformt. Das dadurch entstandene U-Profil 10 ist in Fig. 4 abgebildet. Das U-Profil
weist einen durchgehenden geraden Boden 7 auf, sowie zwei im rechten Winkel vom Boden
abstehende Schenkel 8. Die Umformung zum U-Profil erfolgt vorzugsweise in der Linie
im Kaltwalzverfahren und kann mehrere Umformschritte beinhalten. Insbesondere wenn
das Metallband eine sehr große Materialstärke aufweist, empfiehlt es sich, die Schenkel
8 schrittweise umzubiegen. Die Umformung zum U-Profil kann selbstverständlich auch
mittels einer anderen geeigneten Pressvorrichtung erfolgen. Beispielsweise ist es
möglich, Metallbänder mit geringer Materialstärke in einer Tiefziehpresse zum U-Profil
umzuformen.
[0025] An die Umformung zum U-Profil schließt sich eine weitere Umformung an, mit der die
in Fig. 1 gezeigten gegeneinander versetzten Abschnitte erzeugt werden. Auch dieser
Profilierungsvorgang kann in mehreren Profilierungsschritten erfolgen, was insbesondere
dann erforderlich wird, wenn zwei Abschnitte des Profils besonders stark gegeneinander
versetzt werden sollen. Das Versetzen findet vorzugsweise in einer Tiefziehpresse
statt. Fig. 5 zeigt das U-Profil 10 nach einem ersten Tiefziehvorgang, bei dem zunächst
ein leichter Versatz zwischen den Abschnitten 4 und 5 erzeugt wird. Die Abbildung
zeigt, dass sich die Tiefe der Ausnehmungen 6 in der Bandkante 3 nach dem ersten Tiefziehvorgang
bereits reduziert hat. In Fig. 6 ist dasselbe U-Profil nach einem weiteren Prägevorgang
dargestellt. Der Versatz zwischen den beiden Abschnitten 4 und 5 entspricht nun bereits
dem gewünschten Versatz. Die Ausnehmungen 6 in der Bandkante 3 sind nach dem weiteren
Versetzten des Profils nun verschwunden. Die Bandkanten 3 verlaufen nunmehr wieder
durchgehend gerade, genauso wie bei dem Ausgangsmaterial, nämlich dem Metallband 2
aus Fig. 2.
[0026] Um das in Fig. 1 gezeigte fertige Hutprofil zu erlangen, müssen nun lediglich die
Enden 9 der beiden Schenkel 8 des Hutprofils entlang der in Fig. 6 angedeuteten Biegelinien
11 um etwa 90° nach außen umgebogen werden. Dieser Vorgang kann gleichermaßen auf
einfache Weise entweder in einem Walzwerk oder in einer Pressvorrichtung erfolgen.
[0027] Fig. 7 schließlich zeigt noch eine schematische Darstellung eines Walzenpaars 12/13
zur Erzeugung des Versatzes zwischen den Abschnitten 4 und 5 in einem Walzwerk. Die
Darstellung zeigt sowohl das Walzenpaar als auch das noch unverformte U-Profil 10
jeweils im Längsschnitt. Im dargestellten Fall werden die ins Profilinnere versetzten
Abschnitte 4 durch Eindrücken des Profilbodens 7 erzeugt. Die obere Walze 12 des Walzenpaars
weist an ihrem Außenumfang dazu einen nach außen hervorstehenden Stempel 15 auf. Die
untere Walze 13 verfügt am Außenumfang über eine Ausnehmung 16, in die der Stempel
15 eingreift. Das U-Profil wird während des Prägevorgangs durch mehrere, nicht dargestellte
Walzenpaare stabilisiert. Auch die obere Walze 12 des gezeigten Walzenpaars weist
einen Stabilisierungsrand 14 auf, mit dem der betreffende Schenkel 8 des U-Profils
während des Prägevorgangs stabilisiert bzw. gehalten wird.
1. Verfahren zur Herstellung eines länglichen Profils (1) mit einem in Längsrichtung
variierenden Querschnitt, bei dem ein längliches Metallband (2), welches zwei Bandkanten
(3) aufweist, in einem ersten Profilierungsvorgang zu einem Halbfertigprofil (10)
profiliert wird, wobei das Halbfertigprofil (10) anschließend in einem zweiten Profilierungsvorgang
abschnittsweise derart geprägt wird, dass zumindest zwei Abschnitte (4, 5) in einer
Richtung senkrecht zur Längserstreckung des Halbfertigprofils (10) gegeneinander versetzt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (2) vor dem ersten Profilierungsvorgang derart besäumt wird, dass
es eine in Längsrichtung variierende Breite aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (2) derart besäumt wird, dass die Bandkanten (3) nach dem zweiten
Profilierungsvorgang durchgehend gerade verlaufen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (2) im ersten Profilierungsvorgang zu einem offenen Halbfertigprofil
(10) profiliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (2) im ersten Profilierungsvorgang zu einem U-Profil (10) oder zu
einem V-Profil profiliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das U-Profil (10) oder V-Profil im zweiten Profilierungsvorgang derart geprägt wird,
dass die zumindest zwei gegeneinander versetzten Abschnitte (4, 5) in einer Richtung
senkrecht zum Boden (7) des U-Profils (10) oder des V-Profils gegeneinander versetzt
sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das U-Profil (10) nach dem zweiten Profilierungsvorgang in einem dritten Profilierungsvorgang
zu einem Hutprofil (1) umgeformt wird, indem die Schenkel (8) des U-Profils (10) oder
des V-Profils im Bereich ihrer Enden (9) umgebogen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbfertigprofil (10) nach dem zweiten Profilierungsvorgang in einem dritten
Profilierungsvorgang zu einem geschlossenen Hohlprofil umgeformt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandkanten (3) anschließend miteinander verschweißt oder verlötet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Profilierungsvorgang im Kaltwalzverfahren erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Profilierungsvorgang in einer Pressvorrichtung erfolgt.
1. Method for producing an elongate profile (1) having a cross section that varies in
the longitudinal direction, in which method an elongate metal strip (2) comprising
two strip edges (3) is profiled into a semifinished profile (10) in a first profiling
process, the semifinished profile (10) being subsequently stamped in a second profiling
process such that at least two portions (4, 5) are mutually offset in a direction
perpendicular to the longitudinal extension of the semifinished profile (10), characterised in that the metal strip (2) is trimmed before the first profiling process such that the width
of said strip varies in the longitudinal direction.
2. Method according to claim 1, characterised in that the metal strip (2) is trimmed such that the strip edges (3) extend continuously
in a straight line after the second profiling process.
3. Method according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the metal strip (2) is profiled into an open semifinished profile (10) in the first
profiling process.
4. Method according to claim 3, characterised in that the metal strip (2) is profiled into a U-profile (10) or V-profile in the first profiling
process.
5. Method according to claim 4, characterised in that the U-profile (10) or V-profile is stamped in the second profiling process such that
the at least two mutually offset portions (4, 5) are mutually offset in a direction
perpendicular to the base (7) of the U-profile (10) or of the V-profile.
6. Method according to claim 5, characterised in that, after the second profiling process, the U-profile (10) is shaped into a top hat
profile in a third profiling process, in that the legs (8) of the U-profile (10) or of the V-profile are bent in the region of
the ends (9) thereof.
7. Method according to any of claims 1 to 5, characterised in that, after the second profiling process, the semifinished profile (10) is shaped into
a closed hollow profile in a third profiling process.
8. Method according to claim 7, characterised in that the strip edges (3) are subsequently welded or soldered to one another.
9. Method according to any of claims 1 to 8, characterised in that the first profiling process is carried out using a cold rolling method.
10. Method according to any of claims 1 to 9, characterised in that the second profiling process is carried out in a press.
1. Procédé de fabrication d'un profilé (1) allongé avec une section transversale variant
dans la direction longitudinale d'après lequel une bande de métal allongée (2), qui
présente deux bords de bande (3), est profilé en un profilé semi-fini (10) au cours
d'une première opération de profilage, le profilé semi-fini (10) étant ensuite, au
cours d'une deuxième opération de profilage, soumis par tronçons, à un estampage,
de manière telle qu'au moins deux tronçons (4, 5) soient décalés l'un par rapport
à l'autre dans une direction perpendiculaire à l'étendue longitudinale du profilé
semi-fini (10), caractérisé en ce qu'avant la première opération de profilage, on procède à un rognage des bords de la
bande de métal (2) de manière à ce qu'elle présente une largeur qui varie dans la
direction longitudinale.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le rognage des bords de la bande de métal (2) est effectué de manière telle que les
bords de bande (3) s'étendent de manière rectiligne en continu après la deuxième opération
de profilage.
3. Procédé selon la revendication 1 ou la revendication 2, caractérisé en ce que l'on réalise un profilage de la bande de métal (2) pour former un profilé semi-fini
(10) ouvert, au cours de la première opération de profilage.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'on réalise un profilage de la bande de métal (2) pour former un profilé en U (10)
ou un profilé en V, au cours de la première opération de profilage.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que le profilé en U (10) ou le profilé en V est soumis à un estampage de façon telle,
que lesdits au moins deux tronçon (4, 5) décalés mutuellement les uns par rapport
aux autres soient décalés mutuellement les uns par rapport aux autres dans une direction
perpendiculaire au fond (7) du profilé en U (10) ou du profilé en V.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que le profilé en U (10), après la deuxième opération de profilage, est transformé par
formage, au cours d'une troisième opération de profilage, en un profilé en chapeau
(1), en repliant les ailes (8) du profilé en U (10) ou du profilé en V, dans la zone
des leurs extrémités (9).
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le profilé semi-fini (10), après la deuxième opération de profilage, est transformé
par formage, au cours d'une troisième opération de profilage, en un profilé creux
fermé.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que les bords de bande (3) sont ensuite assemblés par soudage ou brasage.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la première opération de profilage est effectuée lors du processus de laminage à
froid.
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la deuxième opération de profilage est effectuée dans un dispositif à presse.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente