[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken von Hohlkörpern gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Wie z. B. aus der
WO 2012/148576 A1 bekannt ist, werden in der Verpackungsindustrie in einer Vorrichtung zur Dekoration
von jeweils eine zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern zumeist mehrere
Druckwerke verwendet. Dabei überträgt jedes dieser Druckwerke jeweils eine Druckfarbe
auf ein von diesen Druckwerken gemeinsam verwendetes Drucktuch. Die Mantelfläche des
betreffenden Hohlkörpers wird dann durch eine Relativbewegung zwischen der Mantelfläche
des betreffenden Hohlkörpers und dem zuvor insbesondere mehrfarbig eingefärbten Drucktuch,
insbesondere durch ein Abrollen der Mantelfläche des betreffenden Hohlkörpers auf
diesem Drucktuch, mit einem z. B. mehrfarbigen Druckmotiv dekoriert.
[0003] Eine derartige Vorrichtung zum Bedrucken oder zur Dekoration von insbesondere jeweils
eine vorzugsweise zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern wird z. B. in
Verbindung mit einer i. d. R. mehrere Arbeitsstationen aufweisenden Anlage zur Fertigung
solcher Hohlkörper verwendet, wobei das Bedrucken bzw. die Dekoration der Hohlkörper
durch ein Druckverfahren erfolgt, weshalb diese Hohlkörper allgemein auch als Druckprodukte
bezeichnet werden können. In einer solchen Anlage werden die zu bedruckenden Hohlkörper
in einer Massenfertigung mit z. B. mehreren hundert oder gar einigen tausend Stück
pro Minute, z. B. zwischen 1.500 und 3.000 Stück pro Minute gefertigt. Derartige Hohlkörper
werden z. B. aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium, oder aus einem Kunststoff
gefertigt. Derartige Hohlkörper aus Metall werden z. B. als Getränkedosen oder als
Aerosoldosen verwendet. Derartige Hohlkörper aus Kunststoff werden z. B. in Form von
thermoplastischen Formkörpern hergestellt und z. B. als Becher zur Verpackung z. B.
von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln, insbesondere von Molkereierzeugnissen oder
von Getränken verwendet. Der jeweilige Hohlkörper kann aber auch ein entweder aus
einem Kunststoff oder aus Aluminium gefertigter runder Tubenkörper sein, wobei unter
einer Tube ein längliches, festes, aber formbares Behältnis verstanden wird, welches
zum Befüllen mit einer insbesondere pastenartigen Substanz vorgesehen ist. Tuben aus
Aluminium werden z. B. in einem Rückwärtsfließpressverfahren hergestellt. Tuben aus
Kunststoff werden z. B. mittels Extrusion jeweils als nahtlose Tuben hergestellt.
Eine weitere Art von in einer vorgenannten Vorrichtung zu bedruckenden Hohlkörpern
können aus Glas gefertigte vorzugsweise zylindrische Behälter oder Gefäße sein, z.
B. Flaschen oder Flakons.
[0004] Getränkedosen werden vorzugsweise aus Aluminium gefertigt und sind i. d. R. so genannte
Zweiteildosen, bei denen ein zirkularer Boden zusammen mit einem vorzugsweise geraden
Zylindermantel jeweils aus einem einzigen Werkstück, d. h. aus einem so genannten
Butzen (engl. Slugs) oder aus einer Ronde, d. h. einer kreisrunden Scheibe, in einem
Umformverfahren, z. B. in einem Kaltfließpressverfahren oder in einem Zugdruckumformverfahren,
vorzugsweise durch Tiefziehen, insbesondere durch Abstrecktiefziehen, zu einem einseitig
offenen Hohlkörper, d. h. zu einer so genannten Rohdose gefertigt werden und wobei
in einem letzten Fertigungsschritt ein zirkularer Deckel auf den Zylindermantel aufgesetzt
und durch Umbördelung mit dem Zylindermantel luftdicht verbunden wird.
[0005] Eine weitere Dosenart sind Weißblechdosen. Weißblech ist ein verzinntes Stahlblech.
Zur Herstellung von Weißblechdosen beträgt die Dicke des Stahlblechs z. B. 0,15 mm
bis 0,49 mm, die Dicke der Zinnschicht z. B. 0,2 µm bis 0,8 µm, wobei der Zinnüberzug
dem Korrosionsschutz dient. Bei Weißblechdosen handelt es sich um so genannte Dreiteildosen.
Um den Mantel einer Weißblechdose herzustellen, wird ein rechteckiger Streifen aus
Stahlblech zu einem vorzugsweise geraden Zylindermantel gebogen, wobei die Enden dieses
zu einem Zylindermantel gebogenen Streifens in einem Stumpfstoß verschweißt werden.
Anschließend werden ein zirkularer Boden und ein zirkularer Deckel auf den Zylindermantel
aufgesetzt und die Ränder umgebördelt. Um für die betreffende Weißblechdose eine höhere
Festigkeit gegen Eindrücken zu erhalten, besitzen z. B. alle drei Teile, d. h. der
Zylindermantel, der Boden und der Deckel vorzugsweise ein Wellenprofil.
[0006] Eine Aerosoldose, die auch als Sprühdose oder Spraydose bezeichnet wird, ist eine
Metalldose zum Versprühen von Flüssigkeiten. In einer Aerosoldose steht die eingefüllte
Flüssigkeit unter Druck, wobei als Treibgas zum Ausbringen der betreffenden Flüssigkeit
aus der betreffenden Dose z. B. Propan, Butan, Dimethylether oder Gemische daraus
oder auch komprimierte Luft oder Stickstoff zum Einsatz kommt.
[0007] Die vorgenannte
WO 2012/148576 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Dekoration von Dosen, wobei eine Anordnung von mehreren
Druckwerken mit jeweils einem Farbwerk zur mehrfarbigen Dekoration einer Vielzahl
von Dosen vorgesehen ist, wobei jedes der zu einem der Druckwerke gehörenden Farbwerke
jeweils einen Farbkasten zur Bereitstellung von Druckfarbe aufweist, wobei in jedem
Farbkasten jeweils eine Farbkastenwalze zur Aufnahme der Druckfarbe aus dem betreffenden
Farbkasten vorgesehen ist, wobei in jedem Farbwerk jeweils ein Farbduktor vorgesehen
sind, wobei der Farbduktor jeweils Druckfarbe von der betreffenden Farbkastenwalze
aufnimmt, wobei in einem in dem betreffenden Farbwerk dem jeweiligen Farbduktor nachfolgenden
Walzenzug mehrere changierende Farbreiberwalzen und mehrere jeweils mit mindestens
einer der Farbreiberwalzen zusammenwirkende Farbübertragungswalzen vorgesehen sind,
wobei für jedes Farbwerk jeweils ein Plattenzylinder mit mindestens einer Druckplatte
vorhanden ist, wobei mit dem jeweiligen Plattenzylinder zum Auftragen der Druckfarbe
jeweils nur eine einzige Farbauftragswalze zusammenwirkt.
[0008] Durch die
WO 2004/109581 A2 ist eine Vorrichtung zur Ausführung eines kontaktlosen Digitaldruckverfahrens, z.
B. eines Inkjet-Druckverfahrens bekannt, um runde Objekte, insbesondere Zweiteildosen,
ohne Verwendung eines Drucktuchs bedarfsweise individuell zu bedrucken, wobei vorzugsweise
mehrere Druckköpfe vorgesehen sind, die jeweils eine einzige Druckfarbe verdrucken.
[0009] Durch die
DE 10 2006 004 568 A1 ist ein Kurzfarbwerk für eine Druckmaschine bekannt, enthaltend einen Druckformzylinder,
eine mit dem Druckformzylinder zusammenwirkende Farbauftragswalze und eine die Farbauftragswalze
kontaktierende Rasterwalze, der eine Einrichtung zur Farbzuführung zugeordnet ist,
wobei mindestens eine Egalisierwalze zwischen dem Ort der Farbzuführung und dem Berührungsspalt
zwischen der Rasterwalze und der Farbauftragswalze, bezogen auf die Drehrichtung der
Rasterwalze, angeordnet ist, wobei die Einrichtung zur Farbzuführung als eine Kammerrakel
ausgebildet ist.
[0010] Durch die
DE 101 60 734 A1 ist eine Druckmaschine bekannt, welche mindestens eine Druckform, ein Feuchtwerk
zum Einfeuchten der Druckform mit einem Feuchtmittel, ein Farbwerk zum Einfärben der
Druckform mit einer Druckfarbe und eine Entfeuchtungseinrichtung mit einer Heizwalze
(Temperierwalze) zum Verringern eines zusammen mit der Druckfarbe geförderten Anteiles
des Feuchtmittels umfasst, wobei das Farbwerk als ein heberloses Kurzfarbwerk ausgebildet
ist, wobei eine Farbwerkswalze des Farbwerkes eine erste Abrollkontaktstelle aufweist,
an welcher die Farbwerkswalze mit der Heizwalze in Abrollkontakt steht, wobei die
Farbwerkswalze eine zweite Abrollkontaktstelle aufweist und wobei ein kürzester Förderweg
der Druckfarbe von der Farbwerkswalze zur Druckform durch höchstens eine Zwischenwalze
vorgegeben ist.
[0011] Durch die
DE 32 32 780 A1 ist ein Farbwerk für Offsetdruckmaschinen zum Bedrucken von Bogen oder Bahnen mit
einem Plattenzylinder bekannt, der die benötigte Farbe von höchstens zwei Farbauftragwalzen
mit elastischer Oberfläche erhält, die mit einem Farbzylinder zusammenwirken, dem
die Farbe über ein Farbzuführsystem zugeführt wird, das einen kontinuierlichen Farbfilm
erzeugt, wobei dem Farbzylinder eine Farbauftragswalze mit nahezu gleichem Durchmesser
wie der Plattenzylinder nachgeordnet ist, wobei dem Farbzylinder ein Feuchtwerk mit
mindestens einer das Feuchtmittel übertragenden Walze zugeordnet ist und wobei die
Übertragung des Feuchtmittels auf den Farbzylinder in Drehrichtung desselben nach
dem Farbauftrag und vor dessen Kontaktstelle mit der Farbauftragswalze erfolgt.
[0012] Durch die
DE 10 2006 048 286 A1 ist ein Verfahren zum Antreiben eines Druckwerks mit einem Kurzfarbwerk in einer
Verarbeitungsmaschine mit einer Rasterwalze und einer zugeordneten Rakeleinrichtung
und einer der Rasterwalze nachgeordneten Farbauftragswalze bekannt, welcher in Farbflussrichtung
ein Platten-/Formzylinder nachgeordnet ist, wobei der Platten-/Formzylinder mit einem
Gummituchzylinder und der Gummituchzylinder mit einem den Bedruckstoff führenden Druckzylinder
in Wirkverbindung ist, wobei die Rasterwalze mit einem Einzelantrieb angetrieben wird,
wobei im Druck-/Lackierbetrieb vom Hauptantrieb ein Eintrieb auf ein Antriebsrad des
Druckzylinders und ein Antriebsrad des Gummituchzylinders und ein zweites und erstes
Antriebsrad des Platten-/Formzylinders sowie ein Antriebsrad der Farbauftragswalze
und ein Antriebsrad der Rasterwalze eingespeist wird, wobei der Einzelantrieb der
Rasterwalze inaktiv ist, und wobei im Rüstbetrieb die Antriebsverbindung zum Hauptantrieb
zwischen ersten Antriebsrad und zweiten Antriebsrad des Platten-/ Formzylinders getrennt
wird, der Einzelantrieb der Rasterwalze aktiviert wird und mittels Einzelantrieb ein
Antriebsmoment auf das Antriebsrad der Rasterwalze und das Antriebsrad der Farbauftragswalze
und das erste Antriebsrad des Platten-/Formzylinders eingebracht wird.
[0013] Durch die
DE 196 24 440 A1 ist eine Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders einer Druckmaschine
mit einer Flüssigkeit bekannt, wobei an dem Zylinder mindestens zwei Rakeleinrichtungen
zum Füllen von Vertiefungen des Zylinders mit der Flüssigkeit angeordnet sind, wobei
eine mit einem Fördersystem verbundene Auftragsvorrichtung für die Flüssigkeit und
eine dieser in Drehrichtung des Zylinders nachgeordnete Arbeitsrakel vorgesehen sind,
wobei die Rakeln an einem Balken befestigt sind, wobei die abgerakelte Flüssigkeit
zu einer Auffangwanne abgeleitet wird.
[0014] Durch die
DE 89 12 194 U1 ist ein Farbwerk zum Einsatz in einer Druckmaschine mit einem an eine Rasterwalze
anstellbaren Arbeitsrakelmesser sowie einer Farbwanne mit Farbfördermitteln bekannt,
wobei das Arbeitsrakelmesser, die Farbwanne und die Mittel zum Fördern der Farbe zur
Rasterwalze zu einer Baueinheit zusammengefasst sind und die Baueinheit an einem an
der Druckmaschine gelagerten Träger lösbar befestigbar ist.
[0015] Durch die
DE 10 2007 052 761 A1 ist ein Anilox-Druckwerk bekannt, welches als Farbwerkswalzen eine Farbauftragswalze
und eine Rasterwalze aufweist, wobei die Rasterwalze an Schwenkhebeln gelagert ist,
wobei die Rasterwalze und die Farbauftragswalze jeweils Schmitzringe aufweisen, wobei
eine zum Andrücken der Schmitzringe der einen an die Schmitzringe der anderen Farbwerkswalze
angeordnete Einrichtung Federn zum Ausgleichen von fertigungstoleranzbedingten Durchmesserdifferenzen
aufweist.
[0016] Durch die
DE 28 51 426 A1 ist eine Vorrichtung zum Bedrucken jeweils einer Mantelfläche von Hohlkörpern bekannt,
wobei eine die zu bedruckenden Hohlkörper um eine Rotationsachse transportierende
Transporteinrichtung vorgesehen ist, wobei mehrere Druckwerke vorgesehen sind, wobei
jeder zu bedruckende Hohlkörper mit der Transporteinrichtung in einen Druckbereich
von mindestens einem der Druckwerke transportierbar ist, wobei zumindest eines der
Druckwerke einen Druckformzylinder und ein Farbwerk mit einer einzigen Farbauftragswalze
aufweist.
[0017] Durch die
DE 10 2006 032 204 B3 ist ein Verfahren zur Bereitstellung mindestens einer Druckform an ihrem Montageort
auf einem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei die mit einem Druckmotiv
bebilderte Druckform mit einer Transporteinrichtung zu ihrem Montageort auf dem Formzylinder
transportiert wird, wobei die Druckform mit einem mit der Transporteinrichtung verbundenen
Transportmodul transportiert wird, wobei die Montage der Druckform an ihrem jeweiligen
Montageort auf dem Formzylinder vom Transportmodul aus erfolgt.
[0018] Durch die
DE 10 2005 044 223 A1 ist ein Druckwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine bekannt, mit einem Formzylinder
und einem auf dem Formzylinder abrollenden Übertragungszylinder, wobei auf dem Formzylinder
in Axialrichtung desselben gesehen mehrere Druckplatten nebeneinander und in Umfangrichtung
desselben gesehen vorzugsweise mehrere Druckplatten hintereinander spannbar sind,
und mit einer dem Formzylinder zugeordneten Druckplattenwechseleinrichtung, um Druckplatten
am Formzylinder automatisiert zu wechseln, wobei die Druckplattenwechseleinrichtung
einen entlang des Formzylinders translatorisch verfahrbaren Betätigungskopf zum Freigeben
bzw. Entriegeln und zum Fixieren bzw. Verriegeln von Druckplatten am Formzylinder
und/oder eine entlang des Formzylinders translatorisch verfahrbare Wechselkassette
zum Bereithalten neuer bzw. einzuwechselnder sowie zur Aufnahme alter bzw. ausgewechselter
Druckplatten umfasst.
[0019] Durch die
DE 40 03 445 A1 ist ein automatisches Plattenzuführ- und Zylinderbeschickungssystem für eine Rotationsdruckmaschine
mit einem Handhabungsgerät zum Entnehmen einer Druckplatte aus einem Behältnis und
zum Aufbringen der Druckplatte auf einen Plattenzylinder des Druckwerks sowie zum
Abnehmen einer Druckplatte von einem Plattenzylinder und zum Ablegen der Druckplatte
in dem Behältnis bekannt, wobei das Handhabungsgerät entlang einer im Wesentlichen
parallel zur Drehachse des zu beschickenden Plattenzylinders verlaufenden Wegeführung
geführt wird, wobei ein Wagen zum Transportieren einer Mehrzahl von Druckplatten zu
einem Druckwerk hin oder von einem dieser Druckwerke weg vorgesehen ist und wobei
der Wagen entlang einer zur Wegeführung des Handhabungsgeräts im Wesentlichen senkrecht
verlaufenden Wegeführung geführt wird.
[0020] Durch die
DE 10 2007 035 689 B3 ist ein Verfahren zum Anordnen von Druckformen auf einem Formzylinder einer Druckmaschine
bekannt, wobei jeweils eine der Druckformen an einem von mehreren in Axialrichtung
des Formzylinders nebeneinander angeordneten Montageorten angeordnet wird, wobei jede
der Druckformen vor ihrer Anordnung an einem der Montageorte des Formzylinders jeweils
an einer Speicherposition einer in Axialrichtung des Formzylinders nebeneinander mehrere
jeweils in einem festen Abstand voneinander beabstandet angeordnete Speicherpositionen
aufweisenden Speichereinrichtung gespeichert wird, wobei nach dem Anordnen einer ersten
Druckform auf dem Formzylinder dieser Formzylinder und/oder die Speichereinrichtung
derart axial um einen Stellweg relativ zueinander verschoben werden, dass durch diese
Verschiebung eine weitere auf dem Formzylinder anzuordnende Druckform an einem zum
Montageort der zuvor angeordneten Druckform in einem gegenüber dem Abstand zwischen
zwei benachbarten Speicherpositionen der Speichereinrichtung reduzierten Abstand benachbart
angeordneten Montageort auf dem Formzylinder angeordnet wird.
[0021] Durch die
DE 196 20 997 C2 ist ein Verfahren zum axialen Positionieren einer Druckplatte während deren Aufbringens
auf einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei die Druckplatte mittels
Transportmitteln dem Zylinder zugeführt wird, wobei für das Aufbringen der Druckplatte
ein Zylinderabschnitt ausgewählt wird, wobei aus mehreren möglichen, diesem Zylinderabschnitt
zugeordneten, vorwählbaren, axial nebeneinander liegenden Positionen eine Sollposition
für die Druckplatte auf dem Zylinder ausgewählt wird, wobei anschließend eine Lage
der Druckplatte in axialer Richtung bezüglich einer auf dem Zylinder befindlichen
Referenzposition ermittelt wird und wobei schließlich die Druckplatte in die vorgewählte
Sollposition gebracht wird.
[0022] Durch die
DE 102 39 160 A1 ist ein Druckwerk für eine mit harten Druckplatten im indirekten Hochdruckverfahren
(Letterset) arbeitende Druckmaschine zum Bedrucken von runden Hohlkörpern, insbesondere
Getränkedosen, bekannt, wobei dieses Druckwerk auswechselbar auf einem großen Zentralzylinder
satellitenförmig angeordnet ist, wobei sich auf dem Zentralzylinder Gummitücher befinden,
die die gleiche Abwicklungslänge wie die Plattenzylinder haben, wobei die Druckfarbe
von einem Farbbehälter über eine gerasterte Walze mit einer zusammenwirkenden Rakeleinrichtung
auf eine elastische Auftragswalze übergeben wird, wobei die Auftragswalze den Plattenzylinder
mit einer aufgespannten harten Hochdruckplatte einfärbt und die Hochdruckplatte anschließend
die Druckfarbe auf das Gummituch überträgt, wobei vorzugsweise eine gerasterte harte
Walze in ein Farbbad eintaucht und mit einer Rakeleinrichtung, die als negativ angestelltes
Rakelblech oder als Kammerrakel ausgebildet sein kann, versehen ist.
[0023] Durch die
WO 98/51500 A1 ist ein Farbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit Farbauftragwalzen und einem
Formzylinder bekannt, wobei von einer zentralen, farbführenden Walze mindestens zwei
unmittelbar benachbarte Farbauftragwalzen direkt von der zentralen Walze eingefärbt
werden und die Farbauftragwalze zusätzlich von der zentralen Walze ausgehend ein zweites
Mal indirekt eingefärbt werden, wobei die Farbauftragwalzen vorzugsweise je in einem
Schwingenpaar drehbar gelagert sind, wobei die Schwingenpaare um die Rotationsachse
der zentralen Walze schwenkbar angeordnet sind, wobei in den Schwingenpaaren zusätzliche
Walzen in Form von Farbwalzen und/oder Reiterwalzen rotierbar angeordnet sind, wobei
die Reiterwalze an die Farbwalze an- und abstellbar und außer Berührung mit der Farbauftragwalze
bringbar ist.
[0024] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bedrucken von Hohlkörpern
zu schaffen, welche eine Gleichmäßigkeit des Farbauftrags auf einer Rasterwalze und
deren Farbtransport verbessert.
[0025] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die
abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
gefundenen Lösung.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben. Mit der Erfindung erzielbare Vorteile sind in Verbindung
mit dem Ausführungsbeispiel erwähnt.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von jeweils eine Mantelfläche aufweisenden
Hohlkörpern;
- Fig. 2
- ein Farbwerk insbesondere für die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung in einer ersten
Betriebsstellung;
- Fig. 3
- das Farbwerk insbesondere für die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung in einer zweiten
Betriebsstellung;
- Fig. 4
- ein Kammerrakelsystem insbesondere für das in den Fig. 2 und 3 dargestellte Farbwerk;
- Fig. 5
- einen Plattenwechsler in einer ersten Betriebsstellung;
- Fig. 6
- den Plattenwechsler der Fig. 5 in einer zweiten Betriebsstellung.
[0028] Das Bedrucken insbesondere der Mantelfläche eines Hohlkörpers mit einem z. B. mehrfarbigen
Druckmotiv, d. h. mindestens einem Druckbild, erfolgt in einer bevorzugten Ausführung
in einem Hochdruckverfahren. Alternative Druckverfahren sind z. B. ein Siebdruckverfahren
oder ein Offsetdruckverfahren oder ein druckformloses Digitaldruckverfahren. Im Folgenden
wird die Erfindung beispielhaft in Verbindung mit einem Hochdruckverfahren beschrieben.
Zur Ausführung des Hochdruckverfahrens wird als Druckform ein Druckklischee auf einer
Mantelfläche eines Druckformzylinders, insbesondere eines Plattenzylinders angeordnet.
Das für den Druckprozess einsatzfertige Druckklischee ist eine Druckform mit einem
Druckrelief, wobei dieses Druckrelief das für den Druckprozess vorgesehene Druckbild
gespiegelt wiedergibt, wobei in einem störungsfreien Druckbetrieb nur das Druckrelief
an der Übertragung der dem Plattenzylinder vom Farbwerk zugeführten Druckfarbe auf
das Drucktuch beteiligt ist. Die Druckform bzw. das Druckklischee weist einen plattenförmigen
vorzugsweise biegsamen Träger endlicher Länge z. B. aus einem Stahlblech auf, wobei
auf diesem Träger ein insbesondere flexibler Druckkörper angeordnet ist. Zumindest
die in Umfangsrichtung des Plattenzylinders gegenüberliegenden Enden des Trägers können
z. B. entsprechend der Krümmung der Mantelfläche des Plattenzylinders vorgebogen oder
auch abgewinkelt sein, um eine leichtere Montage der Druckform, d. h. hier insbesondere
des Druckklischees auf dem Plattenzylinder zu ermöglichen. Der Träger der Druckform
bzw. des Druckklischees hat eine Dicke im Bereich von z. B. 0,2 mm bis 0,3 mm. Das
Druckklischee hat einschließlich seines Trägers eine Gesamtdicke im Bereich von z.
B. 0,7 mm bis 1,0 mm, vorzugsweise etwa 0,8 mm. Der Druckkörper ist z. B. aus einem
Kunststoff gebildet. Der Druckkörper wird zur Herstellung des für den Druckprozess
einsatzfähigen Druckklischees z. B. mit einem das Druckbild wiedergebenden Negativfilm
belichtet, wobei nicht belichtete Stellen anschließend vom Druckkörper z. B. durch
Auswaschen oder mittels eines Lasers entfernt werden.
[0029] Eine Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von insbesondere jeweils eine
vorzugsweise zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern weist vorzugsweise
mehrere, z. B. acht oder zehn oder noch mehr Druckwerke - auch Druckstationen genannt
- auf, wobei mindestens eines dieser Druckwerke, in der bevorzugten Ausführung alle
diese Druckwerke jeweils einen rotierbaren Druckformzylinder, insbesondere einen als
Plattenzylinder ausgebildeten Druckformzylinder aufweisen. Dabei sind die Druckwerke
oder Druckstationen und gegebenenfalls auch die Druckformzylinder in dieser Vorrichtung
jeweils in einem Gestell gelagert und können in demselben Druckprozess verwendet werden,
um auf demselben Hohlkörper ein entsprechend der Zahl der beteiligten Druckwerke bzw.
Druckformzylinder mehrfarbiges Druckmotiv auszubilden. Die Lagerung der Druckformzylinder
bzw. Plattenzylinder ist jeweils vorzugsweise als eine fliegende Lagerung ausgebildet,
wobei der betreffende Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder an einer seiner Stirnseiten
jeweils z. B. auf einem vorzugsweise konischen Zapfen gelagert ist. An der Mantelfläche
jeden Plattenzylinders ist i. d. R. jeweils nur ein einziges Druckklischee angeordnet,
wobei der Träger des Druckklischees den Umfang des betreffenden Plattenzylinders vollständig
oder zumindest größtenteils, insbesondere zu mehr als 80% umspannt. Eine in Umfangsrichtung
des betreffenden Plattenzylinders gerichtete Länge des Druckkörpers des Druckklischees
ist vorzugsweise kürzer ausgebildet als der Umfang des betreffenden Plattenzylinders.
Die Druckform bzw. das Druckklischee ist mittels seines Trägers insbesondere magnetisch
an der Mantelfläche eines jeden Plattenzylinders angeordnet oder zumindest anordenbar,
d. h. die Druckform bzw. das Druckklischee ist bzw. wird dort vorzugsweise magnetisch,
d. h. mittels einer magnetischen Haltekraft gehalten. In einer alternativen oder ergänzenden
Ausführungsvariante der Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von jeweils
eine vorzugsweise zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern ist mindestens
eines der Druckwerke oder es sind auch mehrere dieser Druckwerke jeweils als ein in
einem Digitaldruckverfahren druckformlos druckendes Druckwerk ausgebildet, wobei ein
solches Druckwerk insbesondere mindestens einen Inkjetdruckkopf oder einen Laser aufweist.
[0030] Die insbesondere gleichzeitige Übertragung von mehreren Druckfarben insbesondere
auf die Mantelfläche des betreffenden Hohlkörpers erfordert, dass diese Farbübertragung
registerhaltig erfolgt, um im Druckprozess eine gute Druckqualität zu erzielen. Für
eine registerhaltige Anordnung der Druckform bzw. des Druckklischees auf der Mantelfläche
des betreffenden Druckformzylinders bzw. Plattenzylinders sind in der bevorzugten
Ausführung an der Mantelfläche des betreffenden Druckformzylinder bzw. Plattenzylinders
vorzugsweise mehrere z. B. in ihrer jeweiligen Position jeweils einstellbare Passstifte
vorgesehen, welche in korrespondierende an der Druckform bzw. an dem Druckklischee
ausgebildete Aussparungen greifen und der Druckform bzw. dem Druckklischee dadurch
bei ihrer bzw. seiner Anordnung auf der Mantelfläche des betreffenden Druckformzylinders
bzw. Plattenzylinders dort eine definierte Position geben. In einer bevorzugten Ausführung
hat jeder Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder jeweils einen Durchmesser im Bereich
zwischen 100 mm und 150 mm, insbesondere zwischen 120 mm und 130 mm, wobei eine axiale
Länge des betreffenden Druckformzylinders bzw. Plattenzylinders jeweils z. B. zwischen
200 mm und 250 mm, insbesondere zwischen 200 mm und 220 mm beträgt. Das auf der Mantelfläche
des betreffenden Plattenzylinders anzuordnende Druckklischee hat eine in Axialrichtung
des betreffenden Plattenzylinders gerichtete Breite im Bereich von 150 mm bis 200
mm, vorzugsweise etwa 175 mm.
[0031] Jeder der im Druckprozess verwendeten z. B. als Plattenzylinder ausgebildeten Druckformzylinder
überträgt mit seiner Druckform bzw. mit seinem Druckklischee jeweils eine bestimmte
Druckfarbe auf ein Drucktuch. Bei den verwendeten Druckfarben handelt es sich i. d.
R. um vorgemischte, insbesondere kundenspezifische Sonderfarben, die hinsichtlich
ihrer jeweiligen Verdruckbarkeit in besonderer Weise auf den Werkstoff des zu bedruckenden
Hohlkörpers abgestimmt sind, je nachdem, ob eine Oberfläche z. B. aus Aluminium, einem
Weißblech oder einem Kunststoff bedruckt wird. In einer bevorzugten Ausführung einer
Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von jeweils z. B. eine zylindrische
Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern ist eine Druckfarbe von der Druckform bzw. dem
Druckklischee auf die Mantelfläche des betreffenden Hohlkörpers übertragende Einrichtung
vorgesehen. Diese Druckfarbe übertragende Einrichtung ist z. B. als ein um eine vorzugsweise
horizontale Rotationsachse rotierendes Segmentrad ausgebildet, wobei an der Peripherie
dieses Segmentrades, d. h. entlang seines Umfangs hintereinander vorzugsweise mehrere
Drucktücher angeordnet oder zumindest anordenbar sind. Die Druckfarbe übertragende
Einrichtung kann als Alternative zum Segmentrad je nach verwendetem Druckverfahren
auch als eine Dekorationstrommel oder als ein Drucktuchzylinder oder als ein Übertragungszylinder
ausgebildet sein, die zumindest beim Drucken jeweils um eine jeweilige Rotationsachse
rotierbar sind. Die Anordnung der Drucktücher am Umfang des Segmentrades erfolgt z.
B. dadurch, dass die Drucktücher am Umfang des Segmentrades jeweils z. B. durch eine
stoffschlüssige Verbindung, vorzugsweise durch eine Klebung angebracht sind. Die vorzugsweise
mehreren Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder sind jeweils radial an die an dem
Umfang des betreffenden Segmentrades angeordneten Drucktücher angestellt oder zumindest
anstellbar. In einer besonders bevorzugten Ausführung einer Vorrichtung zum Bedrucken
bzw. zur Dekoration von jeweils eine z. B. zylindrische Mantelfläche aufweisenden
Hohlkörpern ist entlang des Umfangs des Segmentrades hintereinander eine größere Anzahl
von Drucktücher angeordnet, als jeweils an das Segmentrad radial angestellte oder
zumindest anstellbare Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder vorgesehen sind. Die
vorzugsweise karussellartig ausgebildete Druckfarbe übertragende Einrichtung, insbesondere
das Segmentrad hat einen Durchmesser z. B. von 1.500 mm bis 1.600 mm, vorzugsweise
etwa 1.520 mm bis 1.525 mm, und weist bei z. B. acht zugeordneten Druckformzylindern
bzw. Plattenzylindern an seinem Umfang hintereinander z. B. zwölf Drucktücher auf.
Die Oberfläche eines jeden Druckklischees ist vorzugsweise mit einer größeren Härte
ausgebildet als die Härte der jeweiligen Oberfläche der Drucktücher. Die Oberfläche
der Drucktücher ist vorzugsweise plan, d. h. ohne eine Profilierung ausgebildet. In
einem Betriebszustand, in dem die an dem Druckprozess beteiligten Druckformzylinder
bzw. Plattenzylinder jeweils an die Drucktücher des rotativ angetriebenen Segmentrades
radial angestellt sind, rollen die jeweiligen Druckformen dieser Druckformzylinder
bzw. die jeweiligen Druckklischees dieser Plattenzylinder auf den mit dem Segmentrad
bewegten Drucktüchern ab, wobei die Druckklischees zumindest ihr Druckrelief jeweils
z. B. 0,2 mm bis 0,25 mm tief in das jeweilige Drucktuch eindrücken und dadurch in
dem betreffenden Drucktuck eine sich in Axialrichtung des Segmentrades erstreckende
Abplattung, d. h. einen Walzenstreifen erzeugen. Eine Intensität der Abplattung ist
z. B. vor oder zu Beginn eines Druckprozesses z. B. mittels einer Fernbetätigung durch
eine Einstellung einer von dem betreffenden Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder
auf das betreffende Drucktuch des Segmentrades ausgeübten Anpresskraft einstellbar
bzw. wird derart eingestellt.
[0032] Die hier beispielhaft zu bedruckenden Hohlkörper, z. B. die zu bedruckenden Zweiteildosen,
werden z. B. mittels einer die zu bedruckenden Hohlkörper vorzugsweise entlang zumindest
eines Teils einer Kreisbahn, d. h. eines Kreisbogens um eine Rotationsachse transportierenden
Transporteinrichtung, vorzugsweise mittels eines Zuführrades, insbesondere mittels
eines Mandrelrades in einer kontinuierlichen Bewegung oder in einem eingestellten
Takt an jeweils zumindest eines der zur Vorrichtung zum Bedrucken jeweils einer Mantelfläche
von Hohlkörpern gehörenden Druckwerke herangeführt und damit in einen Druckbereich
von mindestens einem dieser Druckwerke transportiert. Beispielsweise werden die zu
bedruckenden Hohlkörper mittels der z. B. als Zuführrad ausgebildeten Transporteinrichtung
an jeweils zumindest eines der z. B. auf dem Segmentrad angeordneten Drucktücher herangeführt,
oder die zu bedruckenden Hohlkörper werden mittels dieser Transporteinrichtung jeweils
direkt und unmittelbar, d. h. ohne Zuhilfenahme einer z. B. als Segmentrad ausgebildeten
Druckfarbe übertragenden Einrichtung in den jeweiligen Druckbereich von mindestens
einem dieser Druckwerke transportiert, was der Fall ist, wenn das betreffende Druckwerk
in einem Direktdruckverfahren, z. B. in einem Inkjetdruckverfahren druckt.
[0033] Das wie z. B. das Segmentrad gleichfalls um eine vorzugsweise horizontale Achse rotierende
Zuführrad oder Mandrelrad weist konzentrisch zu seiner Umfangslinie in vorzugsweise
äquidistanter Verteilung mehrere, z. B. 24 oder 36 Halter z. B. jeweils in Form eines
aus einer Stirnseite des Mandrelrades auskragenden Aufspanndorns oder einer Spindel
auf, wobei von jedem Halter jeweils einer der zu bedruckenden Hohlkörper gehalten
wird oder zumindest gehalten werden kann. Eine als Mandrelrad ausgebildete Transporteinrichtung
wird mitunter auch als ein Drehtisch mit Spindeln bezeichnet. Ein Mandrelrad ist z.
B. in der
EP 1 165 318 A1 beschrieben. Eine Beschreibung geeigneter Halter, Spindeln bzw. Aufspanndorne findet
sich z. B. in der
WO 2011/156052 A1. Im Folgenden wird jeder Aufspanndorn kurz als Dorn bezeichnet. Eine Längsachse jeden
Dorns ist dabei parallel zur Rotationsachse des Mandrelrades gerichtet. Im Fall von
jeweils z. B. als eine Zweiteildose ausgebildeten zu bedruckenden Hohlkörpern wird
jeder dieser Hohlkörper z. B. mittels einer Fördereinrichtung, z. B. eines Bandförderers,
an die z. B. als Mandrelrad ausgebildete Transporteinrichtung herangeführt und dort
an einer Übergabestation z. B. mittels Unterdruck saugend auf einen der Dorne des
Mandrelrades aufgestülpt und dann von dem betreffenden Dorn gehalten, während die
als Mandrelrad ausgebildete Transporteinrichtung den jeweiligen zu bedruckenden Hohlkörper
z. B. zu dem mit mindestens einem Drucktuch belegten Segmentrad und damit in Richtung
zu mindestens einem der Druckwerke transportiert oder in einer alternativen Ausführung
z. B. ohne Segmentrad direkt zu mindestens einem der Druckwerke transportiert. I.
d. R. werden dem Mandrelrad mit der Fördereinrichtung in rascher Folge aufeinanderfolgend
eine größere Menge an zu bedruckenden Hohlkörpern zugeführt. Eine solche Fördereinrichtung
ist z. B. in der
EP 1 132 207 A1 beschrieben.
[0034] Zwischen einer Innenwandung des jeweiligen zu bedruckenden Hohlkörpers und der Oberfläche
des betreffenden Dorns des Mandrelrades ist vorzugsweise ein Spalt mit einer Weite
von z. B. 0,2 mm ausgebildet, so dass der zu bedruckende Hohlkörper nicht durch eine
Pressung auf dem betreffenden Dorn gehalten wird. Jeder Dorn ist z. B. mittels eines
Motors um seine jeweilige Längsachse rotierbar und insbesondere auf eine bestimmte
Umfangsgeschwindigkeit einstellbar, so dass jeder von einem Dorn gehaltene zu bedruckende
Hohlkörper zusätzlich zur Rotation des Mandrelrades durch eine eigenständig vom Dorn
ausgeführte oder zumindest ausführbare Rotation rotierbar ist. Das Aufstülpen des
zu bedruckenden Hohlkörpers auf einen der Dorne des Mandrelrades erfolgt vorzugsweise
während einer Stillstandsphase des betreffenden Dorns, wobei der betreffende Dorn
während seiner Stillstandsphase keine Drehbewegung um seine eigene Längsachse ausführt.
Die Belegung eines jeden Dorns mit einem zu bedruckenden Hohlkörper wird vorzugsweise
überprüft, z. B. berührungslos mit einem Sensor. Bei einer fehlenden Belegung eines
Dorns mit einem zu bedruckenden Hohlkörper wird das Mandrelrad z. B. derart bewegt,
dass ein Kontakt des betreffenden freien Dorns mit einem Drucktuch des Segmentrades
zuverlässig vermieden wird.
[0035] Zu bedruckende Zweiteildosen werden vor ihrer Zuführung z. B. zum Mandrelrad in einer
dem Mandrelrad vorgelagerten Bearbeitungsstation aus einer Ronde z. B. tiefgezogen.
In einer weiteren Bearbeitungsstation wird an jeder Zweiteildose ihr Rand an ihrer
offenen Stirnseite beschnitten. Jede Zweiteildose wird in weiteren Bearbeitungsstationen
z. B. gewaschen, ihr Inneres insbesondere ausgewaschen. Gegebenenfalls werden die
jeweils z. B. als eine Zweiteildose ausgebildeten Hohlkörper in einer Lackierstation
auch lackiert. Zumindest die äußere Mantelfläche einer jeden Zweiteildose wird z.
B. grundiert, insbesondere mit einer weißen Grundierung. Nach dem Bedrucken ihrer
Mantelfläche wird jede Zweiteildose von ihrem jeweiligen Halter z. B. am Mandrelrad
z. B. durch Druckluft oder durch einen vorzugsweise schaltbaren Magneten abgenommen
und mindestens einer dem Mandrelrad nachgeordneten Bearbeitungsstation zugeführt,
z. B. einer gegebenenfalls weiteren Lackierstation zum Lackieren der äußeren Mantelfläche
einer jeden bedruckten Zweiteildose und/oder einer Randbearbeitungsstation. Die bedruckten
Zweiteildosen durchlaufen insbesondere einen Trockner, z. B. einen Heißlufttrockner,
um die mindestens eine auf ihre jeweilige Mantelfläche aufgebrachte Druckfarbe auszuhärten.
[0036] Der Druckprozess zum Bedrucken insbesondere der jeweiligen Mantelfläche von z. B.
an dem Mandrelrad gehaltenen Hohlkörpern, insbesondere Zweiteildosen, beginnt damit,
dass alle für das auf der jeweiligen Mantelfläche des Hohlkörpers zu druckende Druckbild
erforderlichen Druckfarben jeweils z. B. von dem jeweiligen Druckklischee der z. B.
an das Segmentrad angestellten Plattenzylinder auf dasselbe von einem der am Umfang
des Segmentrades angeordneten Drucktücher aufgetragen werden. Das betreffende derart
mit allen erforderlichen Druckfarben eingefärbte Drucktuch überträgt sodann in einem
Berührungskontakt zwischen Drucktuch und der Mantelfläche des jeweiligen zu bedruckenden
Hohlkörpers diese Druckfarben gleichzeitig auf die Mantelfläche dieses Hohlkörpers
während einer einzigen Umdrehung des auf einem der Dorne des Mandrelrades gehaltenen
zu bedruckenden Hohlkörpers um seine eigene Längsachse. Während der Übertragung der
Druckfarben vom Drucktuch auf die Mantelfläche des Hohlkörpers rotiert der z. B. von
einem der Dorne des Mandrelrades gehaltene zu bedruckende Hohlkörper mit einer betragsgleichen
Umfangsgeschwindigkeit wie das betreffende z. B. am Umfang des Segmentrades angeordnete
Drucktuch. Die jeweiligen Umfangsgeschwindigkeiten von Hohlkörper und Drucktuch bzw.
Segmentrad sind demnach miteinander synchronisiert, wobei der z. B. auf einem der
Dorne des Mandrelrades gehaltene zu bedruckende Hohlkörper z. B. beginnend ab seiner
ersten Kontaktstelle mit dem betreffenden Drucktuch während des Abrollens seiner Mantelfläche
auf einer Strecke von den ersten z. B. 50 mm von der Umfangslänge des Drucktuches
aus seinem Stillstand insbesondere bis zum Erreichen der Umfangsgeschwindigkeit z.
B. des Segmentrades entsprechend beschleunigt wird. Das das betreffende Drucktuch
tragende Segmentrad gibt demnach die z. B. an dem jeweiligen Dorn des Mandrelrades
einzustellende Umfangsgeschwindigkeit vor. Auch die Umfangsgeschwindigkeit des die
Druckform tragenden Druckformzylinders oder des das Druckklischee tragenden Plattenzylinders
wird oder ist vorzugsweise in Abhängigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit z. B. des
Segmentrades eingestellt. Das Mandrelrad und das Segmentrad sind z. B. von einem selben
zentralen Maschinenantrieb angetrieben und gegebenenfalls mechanisch z. B. über ein
Getriebe miteinander gekoppelt. Alternativ sind das Mandrelrad und das Segmentrad
jeweils durch einen eigenen Antrieb einzeln angetrieben und z. B. von einer Steuereinheit
in ihrem jeweiligen Rotationsverhalten gesteuert.
[0037] Insbesondere mit Bezug auf die bisher beschriebene Vorrichtung zum Bedrucken bzw.
zur Dekoration insbesondere von jeweils eine z. B. zylindrische Mantelfläche aufweisenden
Hohlkörpern werden nachfolgend beispielhaft noch verschiedene Einzelheiten anhand
der vorgenannten sechs Figuren erläutert. Die nachfolgend erläuterten einzelnen Baugruppen
sind jedoch auch an bzw. in anderen Druckmaschinen bzw. Druckwerken einsetzbar als
in der hier beispielhaft diskutierten bevorzugten Ausführungsform.
[0038] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung vereinfacht und beispielhaft eine
gattungsgemäße Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von insbesondere jeweils
eine vorzugsweise zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern 01, z. B. Zweiteildosen
01, wobei diese Hohlkörper 01 mit einer Fördereinrichtung z. B. sequentiell der z.
B. als rotierendes oder zumindest rotierbares Zuführrad, insbesondere als Mandrelrad
02 ausgebildeten Transporteinrichtung zugeführt und dort an dieser Transporteinrichtung
einzeln jeweils an einem Halter gehalten werden. Im Folgenden wird aufgrund des gewählten
Ausführungsbeispiels für die Druckmaschine bzw. der Vorrichtung zum Bedrucken von
Hohlkörpern davon ausgegangen, dass diese Transporteinrichtung vorzugsweise als ein
Mandrelrad 02 ausgebildet ist. Mit dem Mandrelrad 02 wirkt vorzugsweise eine Druckfarbe
übertragende Einrichtung, z. B. ein rotierendes oder zumindest rotierbares Segmentrad
03 zusammen, entlang deren bzw. dessen Umfang hintereinander mehrere Drucktücher angeordnet
sind. In Zuordnung zum beispielhaft genannten Segmentrad 03 sind entlang dessen Umfangslinie
mehrere radial an dieses Segmentrad 03 angestellte oder zumindest anstellbare Druckformzylinder
04, insbesondere Plattenzylinder 04 vorgesehen, wobei auf der jeweiligen Mantelfläche
dieser Druckformzylinder 04 bzw. Plattenzylinder 04 jeweils eine Druckform, insbesondere
ein Druckklischee angeordnet ist, wobei dieses Druckklischee insbesondere zur Ausführung
eines Hochdruckverfahrens geeignet ist. Jedem der Druckformzylinder 04 bzw. Plattenzylinder
04 wird zur Einfärbung seiner Druckform bzw. seines Druckklischees mittels eines Farbwerks
06 jeweils eine bestimmte Druckfarbe zugeführt. Im Folgenden wird beispielhaft davon
ausgegangen, dass die Druckformzylinder 04 jeweils als ein mindestens ein Druckklischee
tragender Plattenzylinder 04 ausgebildet sind.
[0039] Fig. 2 und 3 zeigen in einer vereinfachten schematischen Darstellung einige Details
des jeweils mit einem Plattenzylinder 04 zusammenwirkenden Farbwerks 06, welches z.
B. zur Verwendung in der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur
Dekoration insbesondere von jeweils eine vorzugsweise zylindrische Mantelfläche aufweisenden
Hohlkörpern 01 vorgesehen ist. Das hier vorgeschlagene Farbwerk 06 weist für den Farbtransport
von einem Farbreservoir zu dem betreffenden Plattenzylinder 04 in vorteilhafter Weise
einen sehr kurzen, d. h. aus nur wenigen, vorzugsweise maximal aus fünf Walzen bestehenden,
insbesondere zweiwalzigen Walzenzug auf. Im Fall des zweiwalzigen Walzenzuges besteht
dieser Walzenzug nur aus einer einzigen Farbauftragswalze 07 und einer vorzugsweise
als eine Rasterwalze 08 ausgebildeten Farbwerkswalze 08. Ein Farbwerk 06 mit einem
maximal aus fünf Walzen bestehenden Walzenzug gehört zur Gattung der Kurzfarbwerke.
[0040] Fig. 2 zeigt beispielhaft ein (Kurz-)Farbwerk 06 mit einem zweiwalzigen Walzenzug
in einer ersten Betriebsstellung, bei der die Farbauftragswalze 07 und die Rasterwalze
08 aneinander angestellt, die Farbauftragswalze 07 an den Plattenzylinder 04 angestellt
und auch der Plattenzylinder 04 radial an die Druckfarbe vom Plattenzylinder 04 an
die Mantelfläche des jeweiligen Hohlkörpers 01 übertragende Einrichtung, insbesondere
an das Segmentrad 03 angestellt sind. Fig. 3 zeigt hingegen für das in der Fig. 2
dargestellte Farbwerk 06 eine zweite Betriebsstellung, bei der die Farbauftragswalze
07 und die Rasterwalze 08 voneinander abgestellt, die Farbauftragswalze 07 vom Plattenzylinder
04 abgestellt und auch der Plattenzylinder 04 von der Druckfarbe übertragenden Einrichtung,
insbesondere von dem Segmentrad 03 abgestellt sind. Auf den An- und Abstellmechanismus
wird später noch eingegangen.
[0041] Der vorzugsweise als ein Plattenzylinder 04 ausgebildete Druckformzylinder 04 und
die als eine Rasterwalze 08 ausgebildete Farbwerkswalze 08 sind jeweils eigenständig
jeweils von einem Motor 11; 12 rotativ angetrieben, insbesondere bei dem bevorzugt
verwendeten in den Fig. 2 und 3 dargestellten Farbwerk 06, wobei der betreffende Motor
11; 12 z. B. in seiner jeweiligen Drehzahl und/oder Winkellage von einer z. B. elektronischen
Steuereinheit insbesondere geregelt oder zumindest regelbar ist. Die z. B. als Segmentrad
03 ausgebildete Druckfarbe übertragende Einrichtung ist z. B. durch einen eigenen
Antrieb oder durch einen zentralen Maschinenantrieb rotativ angetrieben. Die Farbauftragswalze
07 ist bzw. wird von der Rasterwalze 08 durch Friktion rotativ angetrieben. In der
bevorzugten Ausführung sind ein Außendurchmesser d07 der Farbauftragswalze 07 und
ein Außendurchmesser d04 des mindestens eine Druckform, insbesondere mindestens ein
Druckklischee tragenden Plattenzylinders 04 betragsmäßig gleich. Auf der Mantelfläche
des Plattenzylinders 04 ist mindestens ein Druckklischee angeordnet oder zumindest
anordenbar, so dass bei der Ausführungsform mit gleichen Außendurchmessern d04; d07
der das Druckklischee tragende Plattenzylinder 04 und die Farbauftragswalze 07 jeweils
eine identische Umfangslänge aufweisen. In der bevorzugten Ausführung sind in der
ersten Betriebsstellung des mit dem Plattenzylinder 04 zusammenwirkenden Farbwerks
06, bei der die Farbauftragswalze 07 und die Rasterwalze 08 aneinander angestellt,
die Farbauftragswalze 07 an den Plattenzylinder 04 angestellt und auch der Plattenzylinder
04 an das Segmentrad 03 angestellt sind, zumindest die jeweiligen Zentren vom Plattenzylinder
04, der Farbauftragswalze 07 und der Rasterwalze 08 entlang einer selben Geraden G
angeordnet. Zur Erfassung der Rotation der Farbauftragswalze 07 ist eine Erfassungseinrichtung
z. B. in Form eines Drehgebers vorgesehen, wobei dieser Drehgeber insbesondere starr
mit einer Welle der Farbauftragswalze 07 verbunden ist. Das vom Drehgeber bei einer
Rotation der Farbauftragswalze 07 generierte Signal wird von der Steuereinheit dazu
verwendet, die Drehzahl und/oder Winkellage der Farbauftragswalze 07 mittels der Rotation
der Rasterwalze 08 derart einzustellen oder im Bedarfsfall derart nachzuführen, dass
sich ein Gleichlauf zwischen dem Plattenzylinder 04 und der Farbauftragswalze 07 einstellt
bzw. eingestellt ist, so dass die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragswalze 07
mit der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders 04 innerhalb zuvor festgelegter
zulässiger Toleranzgrenzen übereinstimmt. Zur Erreichung dieses Ziels kann vorgesehen
sein, dass die Steuereinheit vorzugsweise während der von ihr ausgeführten Einstellphase
die Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalze 08 derart einstellt, dass diese gegenüber
der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders 04 insbesondere kurzzeitig - und damit
nicht dauerhaft - eine Vor- oder Nacheilung aufweist. Durch die Ausgestaltung von
Plattenzylinder 04 und Farbauftragswalze 07 mit jeweils betragsmäßig gleicher Umfangslänge
und durch die Einstellung des Gleichlaufs zwischen dem Plattenzylinder 04 und der
Farbauftragswalze 07 wird der der Druckqualität abträgliche Effekt des Schablonierens
weitgehend vermieden. Das hier beschriebene Antriebskonzept mit einer friktionsgetriebenen
Farbauftragswalze 07 hat zudem den Vorteil, dass für die Farbauftragswalze 07 ein
eigener Antrieb nicht erforderlich ist, was Kosten spart und zudem wegen der einfacheren
mechanischen Konstruktion z. B. bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten einen Austausch
der Farbauftragswalze 07 erleichtert.
[0042] Die Farbauftragswalze 07 weist in ihrer bevorzugten Ausführung eine geschlossene,
vorzugsweise gummierte Mantelfläche auf. Die als Rasterwalze 08 ausgebildete Farbwerkswalze
08 weist eine z. B. mit einer Keramik beschichtete Mantelfläche auf, wobei in der
Keramikschicht eine Haschur von z. B. 80 Linien pro Zentimeter axialer Länge der Rasterwalze
08 oder eine Näpfchenstruktur ausgebildet ist. Um mit der Rasterwalze 08 mit jeder
ihrer Umdrehungen jeweils eine Einspeisung einer möglichst großen Menge an Druckfarbe
in den Walzenzug des Farbwerks 06 zu ermöglichen, ist der Außendurchmesser d08 der
Rasterwalze 08 vorzugsweise größer ausgebildet als der Außendurchmesser d07 der Farbauftragswalze
07. Die Rasterwalze 08 soll demnach ein möglichst großes Fördervolumen aufweisen.
In der Fig. 2 ist die jeweilige Drehrichtung vom Segmentrad 03, dem Plattenzylinder
04, der Farbauftragswalze 07 und der Rasterwalze 08 jeweils durch einen Drehrichtungspfeil
angedeutet.
[0043] In der bevorzugten Ausführung weist zumindest die als Rasterwalze 08 ausgebildete
Farbwerkswalze 08 eine Temperiereinrichtung auf, mit deren Hilfe die Mantelfläche
dieser Walze temperiert wird. Die Temperiereinrichtung der Rasterwalze 08 arbeitet
z. B. mit einem in das Innere der Rasterwalze 08 eingeleiteten Temperierfluid, wobei
das Temperierfluid z. B. Wasser oder ein anderes flüssiges Kühlmittel ist. Mit der
Temperiereinrichtung der Rasterwalze 08 ist das Fördervolumen der Rasterwalze 08 beeinflussbar,
da damit die Viskosität der vom Farbwerk 06 zu transportierenden Druckfarbe beeinflusst
wird. Das Fördervolumen der Rasterwalze 08 und die Viskosität der vom Farbwerk 06
zu transportierenden Druckfarbe beeinflussen ihrerseits letztlich eine Farbdichte
der auf die zylindrische Mantelfläche des zu bedruckenden Hohlkörpers 01 aufzutragenden
Druckfarbe. Eine Dicke eines auf der zylindrische Mantelfläche des zu bedruckenden
Hohlkörpers 01 aufzutragenden, durch die Druckfarbe gebildeten Farbfilms liegt z.
B. bei etwa 3 µm.
[0044] Das Farbreservoir des Farbwerks 06 ist z. B. als ein in Verbindung mit der Rasterwalze
08 wirkendes Kammerrakelsystem 09 ausgebildet. In vorteilhafter Weise bilden bei diesem
Kammerrakelsystem 09 zumindest eine Farbwanne, ein achsparallel an die Rasterwalze
08 angestellter oder zumindest anstellbarer Rakelbalken und vorzugsweise auch eine
Pumpe zur Förderung der Druckfarbe eine einzige Baueinheit. Dabei ist dieses Kammerrakelsystem
09 im Farbwerk 06, d. h. an einem Gestell des Farbwerks 06 vorzugsweise nur einseitig
z. B. durch eine Aufhängung gehalten bzw. gelagert, so dass diese Baueinheit auf einfache
Weise nach ihrem Lösen vom Gestell des Farbwerks 06 seitlich, d. h. durch eine achsparallel
zur Rasterwalze 08 gerichtete Bewegung, z. B. durch ein Ziehen an einem an dieser
Baueinheit angeordneten Griff aus dem Farbwerk 06 entfernbar und damit austauschbar
ist. Diese Baueinheit des Kammerrakelsystems 09 bildet vorzugsweise einen Kragarm
an einem Seitengestell des Farbwerks 06. Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung
das als eine einzige Baueinheit ausgebildete Kammerrakelsystem 09 im Zusammenwirken
mit der Rasterwalze 08 des Farbwerks 06.
[0045] Nachdem die Rasterwalze 08 Druckfarbe vom Farbreservoir, d. h. insbesondere von dem
Kammerrakelsystem 09 aufgenommen hat, transportiert die Rasterwalze 08 diese Druckfarbe
unmittelbar und direkt oder über weitere Walzen des zum Farbwerk 06 gehörenden Walzenzuges
zu der vorzugsweise nur einen Farbauftragswalze 07. In einem in Drehrichtung der Rasterwalze
08 dem an die Rasterwalze 08 angestellten Kammerrakelsystem 09 nachfolgenden Bereich
zwischen dem Kammerrakelsystem 09 und der Farbauftragswalze 07 ist eine Reiterwalze
13 an die Rasterwalze 08 angestellt oder zumindest anstellbar, um eine Gleichmäßigkeit
des Farbauftrags auf der Rasterwalze 08 und deren Farbtransport zu verbessern. Die
Reiterwalze 13 ist achsparallel zur Rasterwalze 08 angeordnet. Die Reiterwalze 13
wird nicht als zum Walzenzug des Farbwerks 06 gehörend betrachtet, da sie keine Druckfarbe
von der Rasterwalze 08 an eine andere Walze überträgt. Die von der Rasterwalze 08
durch Friktion rotativ angetriebene Reiterwalze 13 weist eine gummierte Mantelfläche
auf. Die an die Rasterwalze 08 angestellte Reiterwalze 13 saugt bei ihrem Abrollen
auf der Mantelfläche der Rasterwalze 08 einen Teil der von der Rasterwalze 08 vom
Kammerrakelsystem 09 aufgenommenen Druckfarbe aus der Haschur oder den Näpfchen der
Rasterwalze 08 und legt diese Druckfarbe zumindest teilweise auf an der Mantelfläche
der Rasterwalze 08 ausgebildeten Stegen ab. Dadurch bewirkt die auf der Rasterwalze
08 abrollende Reiterwalze 13, dass die Rasterwalze 08 eine größere Menge an Druckfarbe
an die Farbauftragswalze 07 abgibt. In einer weiteren Folge wird bei einer z. B. eine
Temperiereinrichtung aufweisenden Rasterwalze 08 auch die Wirksamkeit einer Steuerung
der Farbdichte dadurch verbessert, dass die auf der Rasterwalze 08 abrollende Reiterwalze
13 zur Bereitstellung einer größeren Menge an Druckfarbe beiträgt. Die auf der Rasterwalze
08 abrollende Reiterwalze 13 reduziert somit ungeachtet der konkreten Ausgestaltung
der Rasterwalze 08, d. h. mit oder ohne einer Temperiereinrichtung, sowohl Dichteunterschiede,
die durch Fertigungstoleranzen der Rasterwalze 08 entstehen können, als auch das Risiko
einer Sichtbarkeit der Haschur oder Näpfchen der Rasterwalze 08 auf dem Bedruckstoff,
d. h. hier auf der Mantelfläche des zu bedruckenden Hohlkörpers 01 infolge eines zumindest
stellenweise zu geringen Farbauftrags.
[0046] Insbesondere in einer sehr vorteilhaften Ausbildung der Vorrichtung zum Bedrucken
von Hohlkörpern ist in vorzugsweise fester Zuordnung zu mindestens einem, vorzugsweise
zu jedem Druckformzylinder, insbesondere Plattenzylinder 04 jeweils ein Plattenwechsler
14 vorgesehen, mit welchem die für den betreffenden Druckformzylinder bestimmte Druckform
oder das für den betreffenden Plattenzylinder 04 bestimmte Druckklischee innerhalb
z. B. der betreffenden Vorrichtung zum Bedrucken bzw. zur Dekoration von jeweils eine
insbesondere zylindrische Mantelfläche aufweisenden Hohlkörpern 01 vorzugsweise automatisiert,
d. h. ohne einen Eingriff durch Bedienpersonal auswechselbar ist. Mit diesem Plattenwechsler
14 ist eine für diesen Druckformzylinder 04 bestimmte Druckform innerhalb dieser Vorrichtung
vorzugsweise von derjenigen Seite des betreffenden Druckwerks her auswechselbar, die
der die Baueinheit des Kammerrakelsystems 09 haltenden Seite insbesondere diametral
gegenüberliegt. Vorzugsweise ist der Plattenwechsler 14 z. B. in der Vorrichtung zum
Bedrucken von Hohlkörpern an dem betreffenden Druckwerk in Zuordnung zu dessen Druckformzylinder
04, der das Farbwerk 06 mit der einseitig gehaltenen Baueinheit des Kammerrakelsystems
09 aufweist, angeordnet, wobei diesem Plattenwechsler 14 die für diesen Druckformzylinder
04 bestimmte Druckform von derjenigen Seite des betreffenden Druckwerks, die der die
Baueinheit des Kammerrakelsystems 09 haltenden Seite diametral gegenüberliegt, her
zugeführt oder zumindest zuführbar ist.
[0047] Die Fig. 5 und 6 zeigen in einer perspektivischen Darstellung eine bevorzugte Ausführung
eines sehr vorteilhaft ausgebildeten Plattenwechslers 14 in zwei verschiedenen Betriebsstellungen
zur Ausführung eines in sehr kurzer Rüstzeit vorzugsweise automatisiert, zuverlässig
und vorzugsweise auch registerhaltig vollziehbaren Plattenwechsels bzw. Druckformwechsels.
Fig. 5 zeigt eine erste Betriebsstellung, in der axial seitlich neben dem Druckwerk
am Druckformzylinder bzw. Plattenwechsler 14 z. B. ein Druckklischee vorgelegt oder
vom Plattenwechsler 14 entnommen werden kann. Fig. 6 zeigt eine zweite Betriebsstellung,
in der unmittelbar vor dem Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 längs zu diesem
vom Plattenwechsler 14 aus z. B. ein Druckklischee direkt an dem zugeordneten Plattenzylinder
04 aufgelegt oder ein Druckklischee vom Plattenzylinder 04 abgenommen und mit dem
Plattenwechsler 14 in dessen erste Betriebsstellung abgeführt werden kann. Der Plattenwechsler
14 weist eine insbesondere plane, z. B. tischförmige Auflagefläche 16 auf, auf welcher
z. B. ein an dem Plattenzylinder 04 angeordnetes oder anzuordnendes Druckklischee
vorzugsweise vollständig aufgelegt werden kann. Die Auflagefläche 16 ist vorzugsweise
linear insbesondere längs zur Rotationsachse des zugeordneten Druckformzylinders bzw.
Plattenzylinders 04 zwischen mindestens zwei definierten Positionen hin- und herbewegbar
angeordnet. In einer seitlich neben dem Druckwerk befindlichen ersten Position der
Auflagefläche 16 nimmt diese bewegliche, insbesondere verfahrbare Auflagefläche 16
des Plattenwechslers 14 ihre erste Betriebsstellung ein, in einer unmittelbar vor
dem Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 längs zu diesem befindlichen zweiten
Position der Auflagefläche 16 ihre zweite Betriebsstellung. In der ersten Betriebsstellung
befindet sich die Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 zumindest teilweise vor
einer Stirnseite des betreffenden Druckformzylinders bzw. Plattenzylinders 04. In
der zweiten Betriebsstellung befindet sich die Auflagefläche 16 des Plattenwechslers
14 vorzugsweise zumindest teilweise unterhalb der Mantelfläche des Druckformzylinders
bzw. Plattenzylinders 04. Die Bewegung der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14
erfolgt z. B. entlang einer längs zum Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 angeordneten
Traverse 17. Die Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 hat somit einen mit Bezug
auf den betreffenden Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 axialen Verfahrweg.
An den die erste oder die zweite Betriebsstellung des Plattenwechslers 14 definierenden
Positionen ist die Bewegung der Auflagefläche 16 z. B. jeweils durch einen Anschlag
begrenzt. Zumindest der Träger des betreffenden Druckklischees ist z. B. durch einen
insbesondere unter Verwendung von Passermarken ausgeführten Beschnitt derart ausgebildet,
dass das betreffende Druckklischee auf der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14
registerhaltig angeordnet werden kann. Dazu werden zumindest zwei in einem rechten
Winkel zueinander angeordnete Kanten des Trägers des betreffenden Druckklischees in
einen vorzugsweise nur punktförmigen Berührungskontakt zu an der Auflagefläche 16
des Plattenwechslers 14 angeordneten Anschlägen gebracht; wobei eine erste Kante des
Trägers des betreffenden Druckklischees an einen ersten Anschlag und eine zur ersten
Kante orthogonale zweite Kante des Trägers des betreffenden Druckklischees an einen
zweiten Anschlag anschlägt. Dabei ist einer dieser beiden Anschläge in seiner Position
vorzugweise veränderbar und insbesondere einstellbar ausgebildet. Durch die Einstellung
des in seiner Position veränderbaren Anschlags ist z. B. das betreffende Druckklischee
registerhaltig ausrichtbar. Die Einstellung des in seiner Position veränderbaren Anschlags
kann manuell oder durch eine Steuereinheit automatisiert erfolgen. Da das Druckklischee
dem betreffenden Plattenzylinder 04 registerhaltig zugeführt wird, ist am Plattenzylinder
04 z. B. kein Zentrierstift und auch keine andere Registereinrichtung vorgesehen.
Der erste Anschlag und/oder der zweite Anschlag sind vorzugsweise als ein jeweils
auf der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 senkrecht stehendes zylinderförmiges
oder kegelförmiges Maschinenelement ausgebildet, vorzugsweise jeweils als ein auf
der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 senkrecht stehender Registerstift.
[0048] Der Plattenwechsler 14 weist in seiner bevorzugten Ausführung außer der Auflagefläche
16 zur Aufnahme eines z. B. dem Plattenzylinder 04 insbesondere registerhaltig zuzuführenden
Druckklischees z. B. ein Fach auf, in welches z. B. ein vom Plattenzylinder 04 abgenommenes
Druckklischee abgelegt werden kann. Ein z. B. mittels seines Trägers insbesondere
magnetisch an der Mantelfläche des betreffenden Plattenzylinders 04 gehaltenes Druckklischee
wird z. B. mittels eines tangential zur Druckform geführten Werkzeugs, z. B. mittels
eines zwischen den Träger des Druckklischees und der Mantelfläche des betreffenden
Plattenzylinders 04 geführten Spachtels von der Mantelfläche des betreffenden Plattenzylinders
04 abgehoben oder ist von dort zumindest abhebbar. Das von der Mantelfläche des betreffenden
Plattenzylinders 04 abgehobene eine Ende des betreffenden Druckklischees wird durch
eine Drehung des betreffenden Plattenzylinders 04 in das betreffende Fach des Plattenzylinders
04 eingeführt. Durch eine Fortsetzung dieser Drehung des betreffenden Plattenzylinders
04 wird dann das gesamte von der Mantelfläche des betreffenden Plattenzylinders 04
gelöste Druckklischee in das betreffende Fach des Plattenwechslers 14 eingeschoben.
[0049] Ein dem betreffenden Plattenzylinder 04 vorzugsweise registerhaltig zuzuführendes
Druckklischee wird insbesondere nach seiner registerhaltigen Ausrichtung durch eine
magnetische Haltekraft auf der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 gehalten.
Es ist mindestens ein Stempel, vorzugsweise sind zwei in Längsrichtung des betreffenden
Plattenzylinders 04 beabstandet angeordnete Stempel jeweils mit einer der magnetischen
Haltekraft entgegen gerichteten Wirkrichtung vorgesehen, wobei diese Wirkrichtung
zur Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 z. B. im Wesentlichen orthogonal gerichtet
ist. Mit diesem mindestens einen Stempel ist zumindest ein dem betreffenden Plattenzylinder
04 zugewandtes Ende des an der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers 14 gehaltenen
Druckklischees von dieser Auflagefläche 16 lösbar und aufgrund einer Hubbewegung des
mindestens einen Stempels an den betreffenden Plattenzylinder 04 übergebbar. Der mindestens
eine Stempel wird z. B. pneumatisch betätigt oder ist zumindest derart betätigbar.
Zum Halten der Druckform bzw. des Druckklischees an der Auflagefläche 16 des Plattenwechslers
14 oder auf der Mantelfläche des Plattenzylinders 04 werden jeweils Magnete verwendet,
wobei diese Magnete vorzugsweise jeweils als ein Dauermagnet ausgebildet sind. Die
zuvor beschriebene Ausgestaltung des Plattenzylinders 04 hat den Vorteil, dass eine
Fördereinrichtung für das Übergeben des Druckklischees an den betreffenden Plattenzylinder
04 oder für das Abnehmen des Druckklischees von dem betreffenden Plattenzylinder 04
nicht erforderlich ist und der Plattenwechsler 14 daher sehr kostengünstig realisiert
werden kann. Insbesondere ist ein Plattenwechsel mit dem zuvor beschriebenen Plattenwechsler
14 automatisiert ausführbar.
[0050] Die jeweilige Anstellung und/oder Abstellung von Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder
04, Farbauftragswalze 07 und/oder Rasterwalze 08 und/oder eine Einstellung einer von
ihnen jeweils ausgeübten Anpresskraft erfolgt mit einem beispielhaft in den Fig. 2
und 3 dargestellten An- und Abstellmechanismus, der nun näher beschrieben wird. In
der bevorzugten Ausführung ist der Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 insbesondere
beidendig an einem Lastarm einer aus einem Kraftarm und dem Lastarm bestehenden vorzugsweise
einseitigen ersten Hebelanordnung 18 gelagert, wobei der Kraftarm und der winkelfest
zum Kraftarm angeordnete Lastarm dieser ersten Hebelanordnung 18 gemeinsam um eine
achsparallel zum Plattenzylinder 04 gerichtete erste Drehachse 19 schwenkbar sind.
In einer Wirkverbindung zum Kraftarm der ersten Hebelanordnung 18 ist zur Ausübung
eines Drehmomentes um die erste Drehachse 19 ein vorzugsweise von einer Steuereinheit
steuerbarer erster Antrieb 21 z. B. in Form eines hydraulischen oder pneumatischen
Arbeitszylinders angeordnet, wobei bei einer Betätigung dieses ersten Antriebs 21
je nach dessen Wirkrichtung der am Lastarm dieser ersten Hebelanordnung 18 angeordnete
Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 entweder von einem Drucktuch z. B. des Segmentrades
03 abgestellt oder an selbiges angestellt wird. Zur Begrenzung der vom Druckformzylinder
bzw. Plattenzylinder 04 gegen das betreffende Drucktuch z. B. des Segmentrades 03
ausgeübten Anpresskraft ist beispielsweise für den Kraftarm der ersten Hebelanordnung
18 ein erster Anschlag 22 vorgesehen, mittels welchem ein durch die Schwenkbewegung
des Druckformzylinders bzw. Plattenzylinders 04 gegen das Segmentrad 03 zurückgelegter
Weg begrenzt wird. Mit dem ersten Antrieb 21 ist die vom Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder
04 gegen das Segmentrad 03 ausgeübten Anpresskraft einstellbar.
[0051] In der bevorzugten Ausführung ist auch die Farbauftragswalze 07 insbesondere beidendig
an einem Lastarm einer aus einem Kraftarm und dem Lastarm bestehenden vorzugsweise
einseitigen zweiten Hebelanordnung 23 gelagert, wobei der Kraftarm und der Lastarm
dieser zweiten Hebelanordnung 23 gemeinsam um die achsparallel zum Plattenzylinder
04 gerichtete erste Drehachse 19 schwenkbar sind. Ebenso ist in der bevorzugten Ausführung
auch die z. B. als eine Rasterwalze 08 ausgebildete Farbwerkswalze 08 insbesondere
beidendig an einem Lastarm einer aus einem Kraftarm und dem Lastarm bestehenden vorzugsweise
einseitigen dritten Hebelanordnung 24 gelagert, wobei der Kraftarm und der Lastarm
dieser dritten Hebelanordnung 24 gemeinsam um eine achsparallel zur Rasterwalze 08
gerichtete zweite Drehachse 26 schwenkbar sind, wobei die zweite Drehachse 26 der
dritten Hebelanordnung 24 an der zweiten Hebelanordnung 23 angeordnet ist. Dabei ist
die zweite Drehachse 26 an der zweiten Hebelanordnung 23 vorzugsweise ortsfest ausgebildet.
Am Lastarm der ersten Hebelanordnung 18 ist ein bei seiner Betätigung auf den Kraftarm
der zweiten Hebelanordnung 23 wirkender vorzugsweise steuerbarer zweiter Antrieb 27
angeordnet, mittels welchem die Farbauftragswalze 07 je nach Wirkrichtung des zweiten
Antriebs 27 an den Plattenzylinder 04 anstellbar oder von diesem abstellbar. Am Lastarm
der zweiten Hebelanordnung 23 ist ein bei seiner Betätigung auf den Kraftarm der dritten
Hebelanordnung 24 wirkender vorzugsweise steuerbarer dritter Antrieb 28 angeordnet,
mittels welchem die Rasterwalze 08 vorzugsweise mitsamt dem Kammerrakelsystem 09 je
nach Wirkrichtung des dritten Antriebs 28 an die Farbauftragswalze 07 anstellbar oder
von dieser abstellbar. Der zweite Antrieb 27 und/oder der dritte Antrieb 28 sind jeweils
z. B. auch in Form eines hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinders ausgebildet.
Es kann vorgesehen sein, dass der zweite Antrieb 27 und der dritte Antrieb 28 z. B.
gemeinsam und vorzugsweise auch gleichzeitig betätigt werden oder zumindest betätigbar
sind. Die Schwenkbewegung des Lastarms der zweiten Hebelanordnung 23 ist z. B. durch
ein vorzugsweise einstellbares, insbesondere durch einen Exzenter einstellbares erstes
Anschlagssystem 29 begrenzt, wodurch auch die von der Farbauftragswalze 07 gegen den
Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 ausgeübte Anpresskraft begrenzt oder zumindest
begrenzbar ist. Die Schwenkbewegung des Lastarms der dritten Hebelanordnung 24 ist
z. B. durch ein vorzugsweise einstellbares, insbesondere durch einen Exzenter einstellbares
zweites Anschlagssystem 31 begrenzt, wodurch auch die von der Rasterwalze 08 gegen
die Farbauftragswalze 07 ausgeübte Anpresskraft begrenzt oder zumindest begrenzbar
ist. Fig. 2 zeigt beispielhaft einen ersten Betriebszustand, bei dem der erste Antrieb
21 und der zweite Antrieb 27 und der dritte Antrieb 28 jeweils unbetätigt oder in
ihrem Ruhezustand sind, wodurch die Rasterwalze 08 an die Farbauftragswalze 07 und
die Farbauftragswalze 07 an den Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 und der
Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 an das Segmentrad 03 jeweils angestellt
sind. Fig. 3 zeigt beispielhaft einen zweiten Betriebszustand, bei dem der erste Antrieb
21 und der zweite Antrieb 27 und der dritte Antrieb 28 jeweils betätigt oder in ihrem
Arbeitszustand sind, wodurch die Rasterwalze 08 von der Farbauftragswalze 07 und die
Farbauftragswalze 07 vom Druckformzylinder bzw. Plattenzylinder 04 und der Druckformzylinder
bzw. Plattenzylinder 04 vom Segmentrad 03 jeweils abgestellt sind. Der jeweilige Kraftarm
und/oder Lastarm der drei vorgenannten Hebelanordnungen 18; 23; 24 ist bzw. sind jeweils
z. B. als ein Paar von gegenüber stehenden Hebelstangen oder Seitengestellwänden ausgebildet,
zwischen denen in der jeweiligen zuvor beschriebenen Zuordnung entweder der Druckformzylinder
bzw. Plattenzylinder 04 oder die Farbauftragswalze 07 oder die Rasterwalze 08 angeordnet
ist. Die drei vorgenannten Hebelanordnungen 18; 23; 24 sind jeweils in unterschiedlichen
voneinander beabstandeten vertikalen Ebenen angeordnet, so dass sie sich in ihrer
jeweiligen Schwenkbarkeit nicht gegenseitig behindern.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 01
- Hohlkörper; Zweiteildose
- 02
- Mandrelrad
- 03
- Segmentrad
- 04
- Druckformzylinder; Plattenzylinder
- 05
- -
- 06
- Farbwerk
- 07
- Farbauftragswalze
- 08
- Farbwerkswalze; Rasterwalze
- 09
- Kammerrakelsystem
- 10
- -
- 11
- Motor
- 12
- Motor
- 13
- Reiterwalze
- 14
- Plattenwechsler
- 15
- -
- 16
- Auflagefläche
- 17
- Traverse
- 18
- Hebelanordnung, erste
- 19
- Drehachse, erste
- 20
- -
- 21
- Antrieb, erster
- 22
- Anschlag, erster
- 23
- Hebelanordnung, zweite
- 24
- Hebelanordnung, dritte
- 25
- -
- 26
- Drehachse, zweite
- 27
- Antrieb, zweiter
- 28
- Antrieb, dritter
- 29
- Anschlagssystem, erstes
- 30
- -
- 31
- Anschlagssystem, zweites
- d04
- Außendurchmesser
- d07
- Außendurchmesser
- d08
- Außendurchmesser
- G
- Gerade
1. Vorrichtung zum Bedrucken von Hohlkörpern, wobei diese Vorrichtung ein Farbwerk (06)
eines Druckwerks aufweist, wobei das Farbwerk (06) eine Druckfarbe aus einem Farbreservoir
aufnehmende Rasterwalze (08) und eine an einen Druckformzylinder (04) des Druckwerks
angestellte Farbauftragswalze (07) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem in Drehrichtung der Rasterwalze (08) dem mit dieser Rasterwalze (08) zusammenwirkenden
Farbreservoir nachfolgenden Bereich zwischen dem Farbreservoir und der Farbauftragswalze
(07) achsparallel zur Rasterwalze (08) eine Reiterwalze (13) angeordnet ist, wobei
die Reiterwalze (13) an die Rasterwalze (08) angestellt ist, wobei die Reiterwalze
(13) eine gummierte Mantelfläche aufweist, wobei die Reiterwalze (13) von der Rasterwalze
(08) durch Friktion rotativ angetrieben ist, wobei die Farbauftragswalze (07) von
der Rasterwalze (08) durch Friktion rotativ angetrieben ist, wobei der Druckformzylinder
(04) und die Rasterwalze (08) jeweils von einem Motor (11; 12) eigenständig rotativ
angetrieben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außendurchmesser (d07) der Farbauftragswalze (07) und ein Außendurchmesser (d04)
des mit mindestens einer Druckform belegten Druckformzylinders (04) betragsmäßig gleich
sind und/oder dass ein Außendurchmesser (d08) der Rasterwalze (08) größer ausgebildet
ist als ein Außendurchmesser (d07) der Farbauftragswalze (07).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasterwalze (08) eine ihre Mantelfläche temperierende Temperiereinrichtung aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasterwalze (08) eine mit einer Keramik beschichtete Mantelfläche aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasterwalze (08) an ihrer Mantelfläche eine Haschur oder eine Näpfchenstruktur
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbauftragswalze (07) eine geschlossene Mantelfläche aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbauftragswalze (07) eine gummierte Mantelfläche aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbreservoir als ein in Verbindung mit der Rasterwalze (08) wirkendes Kammerrakelsystem
(09) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (11) des Druckformzylinders (04) und der Motor (12) der Rasterwalze (08)
jeweils in ihrer jeweiligen Drehzahl geregelt oder zumindest regelbar sind.