[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mehrzweckgeschoss nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs.
[0002] Ein sogenanntes Sprengbrandgeschoss (engl. Incendiary shell) ist aus der
US-PS 3 208 385 bekannt, welches beim Aufschlag auf ein hartes Ziel einen fontseitigen Brandsatz
initiiert. Ein dahinter befindlicher, hohler Geschosskörper ist mit einem weiteren
Brandsatz gefüllt und enthält eine Sollbruchstelle, so dass bei dessen Eindringen
ins Ziel beide Brandsätze wirken. Diese Art Munition wurde ab den 60er Jahren als
Panzerbrandgeschoss eingesetzt.
[0003] Ein weiteres Sprengbrandgeschoss, ist aus der
DE -OS-2 323 798 bekannt, dieses enthält einen unterkalibrigen, zentralen Durchlagskern aus Hartmetall,
welcher von einer pyrotechnischen Masse ummantelt ist. Der Durchschlagskern ist auf
einem kalibergleichen Heckteil aufgesetzt, das als Treibspiegel wirkt und im Ziel
über eine Sollbruchstelle abgetrennt wird. Dem Durchlagskern ist ein Brandsatz vorgelagert,
der gleichzeitig als Treffermarkierung dient.
[0005] Alle oben aufgeführten Geschosse haben eine unbefriedigende Durchschlagsleistung
und/oder der erzielte Durchmesser der Durchschlagsbohrung stellt einen zu grossen
hydraulischen Widerstand dar, so dass der Brandsatz den Innenbereich des Ziels nicht
wirksam erreicht.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Mehrzweckgeschoss zu schaffen, dass eine grosse
Durchschlagsleistung sowohl in Bezug auf die Durchschlagstiefe, als auch auf den Durchschlagsdurchmesser
aufweist. Die erzielte Bohrung soll für die Plasmen der Brandsätze einen nur geringen
Strömungswiderstand haben.
[0007] Ebenfalls sollen die aerodynamischen Eigenschaften des Geschosses hervorragend sein,
insbesondere muss die Auftreffgeschwindigkeit im Ziel hoch sein. Dies um einerseits
eine sichere Initiierung des Anzündsatzes, auch bei weichen Zielen zu gewährleisten
und anderseits dem Durchschlagskern den erforderlichen kinetischen Impuls zu verleihen.
Die Geschosskonstruktion soll kostengünstig und präzise aus wenigen Teilen herstellbar
sein, und auch eine gute Innenballistik im Geschosslauf aufweisen. Insbesondere sind
laufschonende Eigenschaften gewünscht. Nicht zu Letzt soll das Geschoss auch mit konventionellen
Mitteln und Verfahren in grossen Serien produzierbar sein.
[0008] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruch 1 gelöst. Der hier genannte
Durchschlagskern ist aus Fertigungsgründen vorzugsweise einstückig, kann aber auch
mehrteilig sein. In jedem Fall ist der Übergangsbereich zwischen dem Frontteil und
dem eigentlichen Durchschlagsteil als Sollbruchstelle ausgebildet, so dass beim Eindringen
in das Ziel eine Splitterwirkung entsteht. Dies erlaubt dem Durchschlagsteil mit der
vollen kinetischen Energie auch massive Platten zu durchdringen.
[0009] In abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands
beschrieben.
[0010] Günstig sind kupferhaltige Vollmantel gemäss Anspruch 2, da diese im Geschosslauf
gute Gleiteigenschaften aufweisen.
[0011] Besonders bewährt hat sich Tombak nach Anspruch 3.
[0012] Die in der Spitze des Geschossmantels eingelagerte pyrotechnische Ladung bewirkt
beim Aufprall auf das Ziel einen Lichtblitz und entzündet dabei den nachfolgenden
Hochleistungssprengstoff. Dadurch wird die oben erwähnte Splitterwirkung erzeugt.
Diese relativ grosse pyrotechnische Ladung ist optimal, weil sie sich auch bei nicht
sehr harten Zielen leicht entzündet und einen hellen Lichtblitz erzeugt, was für eine
sichere Trefferverfolgung wichtig ist.
[0013] Beim Eindringen des Geschosses in ein Ziel entsteht eine derart hohe Reibungsenergie,
welche die periphere Ladung, Anspruch 4 entzündet.
[0014] Gemäss Anspruch 5 lässt sich ein hochverdichteter Hochleistungssprengstoff passgenau
im Frontteil des Durchschlagskerns einfügen.
[0015] Die Lagerung des Durchschlagskerns als solcher, im Vollmantel, ist mechanisch sehr
vorteilhaft, ergibt sich doch daraus dessen genaue zentrische Lagerung und der Zwischenraum
zwischen den frontseitigen und heckseitigen Kontaktstellen bleibt elastisch, was einerseits
die Reibung im Geschosslauf verringert und anderseits die Abschussgeschwindigkeit
und die kinetische Aufprallenergie im Ziel erhöht, Anspruch 6.
[0016] Der nach Anspruch 6 gebildete Zwischenraum wird nach Anspruch 7 durch einen Verbundwerkstoff
- eine weitere pyrotechnische Mischung - ausgefüllt, was eine Erhöhung der Menge an
Brandsatz bewirkt, ohne die gewünschte Elastizität des Vollmantels zu verlieren.
[0017] Der Erfindungsgegenstand erlaubt problemlos den heckseitigen Einbau einer zusätzlichen
pyrotechnischen Markierladung zur Flugbahnverfolgung, Anspruch 8.
[0018] Zur Erhöhung der Durchschlagsleistung ist zumindest dessen Spitze gehärtet. Es kann
aber auch das ganze Frontteil des Durchschlagskerns gehärtet und/oder aus einem harten
Material, beispielsweise Titan gefertigt sein. Ebenfalls können das Frontteil und
der eigentliche Durchschlagskern aus zwei Werkstoffen bestehen, die passgenau gefügt
sind; vgl. Anspruch 9 und 10.
[0019] Ausgehend von einstückigen Durchschlagsgeschossen kann der Durchschlagskern als Spitze
aber auch als konkave Ausnehmung ausgebildet sein, wobei letztere auf Grund ihrer
scharfen Kanten - nach dem Splittern des Frontteils - eine zusätzliche Wirkung nach
Art eines Lochstempels ergibt, Anspruch 11.
[0020] Durch longitudinale Kerben im Hohlraum des Frontteils des Durchschlagskerns, Anspruch
12, wird die notwendige Energie zur Splitterwirkung reduziert, was bei relativ weichen
Zielen günstig ist.
[0021] Als Hochleistungssprengstoff im Frontteil des Durchschlagskerns sind konventionelle
Ladungen nach den im Anspruch 13 genannten Sprengstoffen einsetzbar.
[0022] Eine extreme Leistungssteigerung kann durch den Einsatz von energetischen Nanomaterialien,
Anspruch 14, erreicht werden.
[0023] Besonders bewährt hat sich das in Anspruch 15 genannte Geschosskaliber, da dieses
auch von leichten Waffen abfeuerbar ist.
[0024] Nachfolgend werden ah Hand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands
erläutert, wobei für gleichwirkende Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind.
[0025] Es zeigen, in vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- ein Mehrzweckgeschoss mit Durchschlagskern und Brandsätzen,
- Fig. 2
- eine Variante eines Mehrzweckgeschosses mit heckseitiger Markierladung,
- Fig. 3
- den Durchschlagskern nach Fig. 1 in einer einzelnen Schnittdarstellung,
- Fig. 4
- eine Variante eines Durchschlagskerns,
- Fig. 5
- eine weitere Variante zum Durchschlagskern Fig. 1 mit longitudinalen Kerben und
- Fig. 6
- eine Frontalansicht auf die zylindrische Ausnehmung 6"' des Durchschlagskerns nach
Fig. 5.
[0026] In Figur 1 ist an einem Mehrzweckgeschoss dessen Vollmantel mit 1 bezeichnet; dieses
Geschoss wird in einem üblichen Lauf (nicht dargestellt) in Flugrichtung F abgeschossen.
[0027] Der Vollmantel 1 weist eine abgeplattete Spitze 2 auf um beim Aufschlag am Ziel eine
sichere Zündung eines in der Geschossspitze eingelagerten Pyrotechnische Mischung
3 zu erzielen. Anschliessend an den Pyrotechnische Mischung 3 befindet sich ein Durchschlagskern
6, mit seiner frontseitigen zylindrischen Hohlraum 5 in Form einer Bohrung, welche
einen Hochleistungssprengstoff 5' aufnimmt. In den Sprengstoff 5' ragt aus dem kegelförmigen
Boden eine ogive Spitze 7. Der Durchschlagskern 6 ist einstückig ausgebildet und im
Innern des Vollmantels frontseitig im Bereich 8 und heckseitig im Bereich 10 formschlüssig
zentriert. Zwischen dem Schaft des Durchschlagskerns 6 und seinem frontseitigen Bereich
befinden sich scharfe Übergänge in Form einer umlaufenden Kante 9 welche beim Aufschlag
des Geschosses als konzentrische Sollbruchstelle 11 wirkt.
[0028] Peripher zum Schaft des Kerns 6 ist ein Verbundwerkstoff 4 eingelagert, der in eine
Polymermatrix ein Metallpulver enthält, welches sich im Ziel ebenfalls entzündet.
[0029] Analog zu Fig. 1 ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ausgestaltet; es enthält
zusätzlich in einer heckseitigen Bohrung 13 eine Markierladung 14 (auch Leuchtsatz
genannt), die beim Abschuss des Geschosses durch eine Zündladung 12 initiiert wird.
- Dies erlaubt eine Verfolgung der Flugbahn bis zum Ziel. Auch hier erzeugt der Pyrotechnische
Mischung 3 beim Aufprall auf das Ziel einen Lichtblitz, der eine sichere Detektion
des Einschlags im Ziel gewährleistet. Das frontseitige Teil des Durchschlagskerns
6 dringt beim Aufschlag ins Ziel ein, wo der Hochleistungssprengstoff 5' detoniert
und die zylindrische Ausnehmung 6' an den Sollbruchstellen abtrennt und zersplittert.
Dadurch entsteht eine Art Vorbohrung, so dass das verbleibende Teil des Durchschlagskerns
6 mit seiner ogiven Spitze 7 das Ziel durchschlagen kann und gleichzeitig den beim
Aufschlag, mit geringer Verzögerung ebenfalls initiierten Verbundwerkstoff 4 (Polymermatrix/Metallpulver)
als Brandsatz mitführt.
[0030] Der weitere Verbundstoff 4 wurde schichtweise in den Vollmantel mittels Spritztechnik
peripher formgenau angelagert. Er brennt dementsprechend mit einer nochmaligen geringfügigen
zeitlichen Verzögerung im Ziel ab und erhöht damit die totale Brandwirkung beim Durchschlag.
Dadurch wird die gesamte Leuchtdauer erhöht und damit die Treffermarkierungszeit verlängert.
[0031] Alternativ können - hier nicht gezeichnet - am Heckteil des Durchschlagskerns 6 Sacklochbohrungen
vorhanden sein, die zusammen mit radialen Bohrungen das Einpressen des peripheren
Verbundwerkstoffs 4 ermöglichen. Dies ergibt, durch die Wahl des Druckverlaufs beim
Einpressen des Verbundwerkstoffs 4 den Vorteil einer präzisen Einstellung der Elastizität
(Reibung im Lauf) des Vollmantels 1.
[0032] Weitere Ausführungsbeispiele von Durchschlagskernen sind in Fig. 3 bis Fig. 6 ersichtlich.
Fig. 3 zeigt den Durchschlagskern 6 mit seinem Frontteil 6', mit dem kegelförmigen
Boden mit kegelförmiger Spitze 7', mit einem Kegelwinkel α von 60°. Die Variante nach
Fig. 4 enthält an Stelle eines spitzen Kegels eine Ausnehmung mit einem konkaven Boden
im Frontteil 6", mit einem Kegelwinkel von 120°. Fig. 5 enthält zusätzlich zu der
Darstellung nach Fig. 3, zwölf longitudinale Kerben 15 im Frontteil 6"', wodurch die
Kerben 15 auch bei einem weichen Ziel ein sicheres Zersplittern des frontseitigen
Teils des Durchschlagskerns 6"' sichern. Fig. 6 ist eine Ansicht auf das Frontteil
6"', worin man die Kerben 15, leicht als Sollbruchstellen erkennt.
[0033] Die Ausgestaltung der Spitzen 7, 7' kann dem hauptsächlichen Einsatzzweck des Geschosses
angepasst werden: So ist eine ogive Spitze 7 günstig um ein Abprallen des Geschosses
bei dessen schiefwinkligen Auftreffen am Ziel zu verhindern. Die Varianten nach den
Beispielen 3 bis 5 sind fertigungstechnisch günstig. Die Kerben 15, Fig. 5 und Fig.
6 sind aus Darstellungsgründen grösser gezeichnet; als hohe Kerbfaktoren genügen bekanntlich
Spitzeeinkerbungen von wenigen Zehntelsmilimetern, die durch Stossen (Räumnadel) leicht
erzeugbar sind.
[0034] Als Pyrotechnische Mischung 3 eignen sich Verbundstoffe bei denen ein Metallpulver
in eine Polymermatrix eingelagert ist. Besonders bewährt hat sich als Polymermatrix
Polyetherketon, wie in der
PCT/EP2016/069462 vorgeschlagen wurde. Diese Art Verbundstoff lässt sich schichtweise in die Spitze
des Vollmantels 1 - über dessen heckseitige Bohrung - einspritzen, bevor die nachfolgenden
Bestandteile eingefügt werden und der Boden gebördelt wird.
[0035] Als Hochleistungssprengstoff 5 eignen sich Penetrit (PETN), Hexogen (RDX), insbesondere
aber Octastit 8 (nach
EP -A1-0 068 528), welcher auf Grund seiner hohen Phlegmatisierung hochverdichtet und trotzdem zeitgerecht
wirkt, d.i. erst nach dem Eindringen ins Ziel explodiert und dem Durchschlagskern
"freie Bahn" gibt.
[0036] Besondere Erwartungen werden in die hochenergetischen Nano-Sprengstoffe gesetzt,
deren Sprengwirkung ein mehrfaches bisheriger Hochleistungssgrengstoffe betragen soll.
Derartige Nanomaterialien werden derzeit entwickelt und untersucht; sie dienen generell
als Treibladungen und pyrotechnische Komponenten. Siehe dazu: www.isl.eu/de/forschung/neue-energetische-stoffe-undschutzmaterialien.
Sowie "
Treibstoffe & Treibladung Systeme": www.ict.fraunhofer.de/de/komp/em/treib.html.
[0037] Der Erfindungsgegenstand stellt eine offene Konstruktion dar, d.h. sie kann auf verschiedenste
Art modifiziert, mit unterschiedlichen Materialien kombiniert und an den beabsichtigten,
spezifischen Einsatzzweck angepasst werden, so u.a. auch mittels Einlagen aus Metallsplittern.
[0038] Zur Erhöhung der Durchschlagsleistung kann der zylindrische Schaft des Durchschlagskerns
6 ebenfalls ogivenförmig ausgestaltet sein.
Bezeichnungsliste
[0039]
- 1
- Vollmantel (Mehrzweckgeschoss)
- 2
- abgeplattete Spitze
- 3
- Pyrotechnische Mischung (Ladung)
- 4
- Verbundwerkstoff
- 5
- Hohlraum
- 5'
- Hochleistungssprengstoff
- 6
- Durchschlagskern, einstückig
- 6'
- zylindrisches Frontteil von 6 (mit kegelförmigem Boden)
- 6"
- zylindrisches Frontteil von 6 (mit konkavem Boden)
- 6"'
- zylindrisches Frontteil von 6 mit zusätzlichen Kerbfaktoren
- 7
- ogive Spitze an 6 (gehärtet)
- 7'
- kegelförmige Spitze an 6 (gehärtet)
- 8
- frontseitiger Formschluss
- 9
- umlaufende scharfe Kante
- 10
- heckseitiger Formschluss
- 11
- Sollbruchstellen (konzentrisch)
- 12
- heckseitige Zündladung
- 13
- Bohrung
- 14
- Markierladung
- 15
- Kerben (longitudinal)
- F
- Flugrichtung
- α
- Kegelwinkel von 7'
- β
- konkaver Kegelwinkel
1. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss mit einem zentralen Durchschlagskern mit einer frontseitigen
Ausnehmung und wenigstens einer, vor dem Durchschlagskern gelagerten pyrotechnischen
Ladung, wobei der Durchschlagskern eine Sollbruchstelle aufweist, die beim Aufprall
am Ziel splittert, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchschlagskern (6,6') in seinem Frontteil einen offenen Hohlraum (5) aufweist,
der mit einer Sprengladung (5') ausgefüllt ist und eine Einschnürung enthält, derart,
dass beim Aufprall auf einem Ziel ein Sollbruch zwischen dem Hohlraum (5) und einer
scharfen Kante (9) an der Einschnürung eine Splitterwirkung entsteht.
2. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vollmantel (1) aus Kupfer oder einer kupferhaltigen Legierung oder Plattierung
besteht.
3. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vollmantel (1) und/oder dessen Plattierung aus Tombak bestehen.
4. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die am Durchschlagskern (6,6') peripher gelagerte pyrotechnische Mischung (3) aus
einer Polymermatrix, vorzugsweise Polyetherketone mit eingelagertem Metallpulver,
wie Titan, Magnesium, Aluminium oder Zirkon und/oder Mischungen davon sind.
5. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Frontteil (6'), in dessen Hohlraum (5) ein Hochleistungssprengstoff (5') eingepresst,
eingespritzt oder eingeklebt ist.
6. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchschlagskern (6,6') im Vollmantel (1) diesen frontseitig (8) und heckseitig
(10) partiell formschlüssig kontaktiert.
7. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum zwischen den Kontaktstellen (8,10) des Durchschlagskerns (6,6')
und dem Vollmantel (1) durch eine entzündliche polymer Mischung und/oder durch pulverförmige
entzündbare Metalle (4) ausgefüllt ist.
8. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Flugbahnverfolgung im Heck des Durchschlagskerns (6,6') eine pyrotechnische Markierladung
(14) vorgesehen ist, die beim Abschuss aus einem Lauf durch eine Zündladung (12) initiiert
ist.
9. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Heck des Hohlraums (5) des Frontteils (6') eine ogive oder kegelförmige, gehärtete
Spitze (7;7') ragt.
10. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Frontteil (6') gehärtet ist.
11. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Heck des Hohlraums (5) des Frontteils (6') eine konkave, kegelförmige Ausnehmung
mit einem Kegelwinkel (β) von 90° bis 120° vorgesehen ist.
12. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlraum (5) longitudinale Kerben (15), in gleichen Abständen eingelassen sind.
13. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochleistungssprengstoff (5') Penetrit (PETN) oder Hexogen (RDX) oder Octastit
8 ist.
14. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochleistungssprengstoff (5') ein energetisches Nanomaterial ist.
15. Vollmantel-Mehrzweckgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Kaliber von 12,7 mm aufweist.