[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern,
wie sie in Geschossen und Munitionen verwendet werden. Ein solches erfindungsgemäßes
Geschoss besitzt eine Wirkladung, welche initiiert werden muss, damit die Wirkladung
ihre Wirkung entfaltet. Eine solche Wirkladung kann eine Effektladung sein, die Blitz-
und/oder Knalleffekte hervorruft. Es kann aber auch eine Ausstoßladung sein, zum Ausbringen
von Wirkkörpern, wie Fallschirme, Tarnwolken und dergleichen. Ebenso können Penetratoren
als Wirkmittel, das durch die Wirkladung ausgeworfen wird, vorgesehen sein.
[0002] Zu Initiierung einer Wirkladung ist ein Zünder im Geschoss vorgesehen, welcher erfindungsgemäß
elektrisch funktioniert. Der Zünder sorgt durch einen elektrischen Impuls für die
Initiierung der Wirkladung.
[0003] Damit solche Zünder mit Energie versorgt werden können, sind vielfache Systeme als
Stand der Technik bekannt. Für eine autarke Funktion des Zünders sowie des Geschosses,
ist die Energieversorgung so gestaltet, dass nur durch die beim Abschuss des Geschosses
auf das Geschoss einwirkenden Kräfte diesen Zündimpuls hervorrufen. Dazu ist bekannt,
dass ein Magnet durch die Beschleunigung des Geschosses bei Abschuss in Bewegung gesetzt
wird und die Bewegung des Magneten an einer Spule vorbei geführt wird. Durch das dadurch
erzeugte, bewegte elektromagnetische Feld in der Spule kann ein elektrischer Impuls
erzeugt werden, welcher zur Energieversorgung des Zünders verwendet werden kann. Solche
Vorrichtungen zur Energieversorgung sind allgemein unter dem Namen Setbackgenerator
bekannt.
[0004] Eine solche Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern wird beispielsweise in
der
DE 25 56 250 C2 offenbart. Hierbei wird die bei der Beschleunigung des Geschosses auf das Geschoss
wirkende Beschleunigungskraft dazu verwendet, Magnete innerhalb eines zylindrischen
Elements in Bewegung zu versetzen. Dabei wird die Trägheit der Magneten genutzt.
[0005] Die Magnete werden an einer Spule vorbei bewegt und erzeugen somit den benötigten
elektrischen Impuls zur elektrischen Versorgung des Zünders.
[0006] Weiterhin ist bekannt, ein Verriegelungselement dem Magneten beizuordnen, damit dieser
erst ab einer bestimmten auf ihn wirkenden Kraft in Bewegung versetzt wird. Dies soll
die Effektivität der Energieerzeugung erhöhen, sowie eine zu frühe oder unerwünschte
Energieerzeugung und somit Zündung der Wirkladung verhindern. Eine solche Verriegelung
ist beispielsweise aus der
US 7,478,595 B1 bekannt.
[0007] Bekannt ist ebenfalls, dass solche Vorrichtungen zur Energieversorgung von Zündern
entweder die Beschleunigungsenergie eines Geschosses nutzen oder die Rotationsenergie
bei drallstabilisierten Geschossen. Beide Anwendungen einer solchen Vorrichtung zur
Energieversorgung von Zündern sind beispielsweise aus der
US 4,091,733 A bekannt.
[0008] Die Effektivität einer solchen Energieversorgung von Zündern wird hierbei bestimmt
durch die Geschwindigkeit, mit welcher der Magnet sich an der Spule vorbei bewegt.
Ebenso sind die Größe des Magneten und sein Magnetfeld eine bestimmende Größe.
[0009] Bei den bisherigen, aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Energieversorgung
von Zündern wird ein Magnet in einem zylindrischen Element bewegt, wobei der Magnet
kürzer ist als die Länge des zylindrischen Elements. Das freie Volumen im inneren
des zylindrischen Elements, welches nicht von dem Magneten in Ruhestellung eingenommen
wird, steht dabei zur Bewegung des Magneten zur Verfügung.
[0010] Die prinzipielle Funktionsweise einer solchen Vorrichtung zur Energieversorgung von
Zündern ist dabei immer die gleiche, nämlich dass durch die Beschleunigung beim Abschuss
des Geschosses bzw. durch die Zentrifugalkraft bei der Rotation eines drallstabilisierten
Geschosses der Magnet durch das zylindrische Element und entlang einer Spule bewegt
wird. Durch das bewegte, elektromagnetische Feld des Magneten wird in die Spule ein
elektrischer Impuls induziert. Diese elektrische Energie kann zum Betrieb eines elektrischen
Zünders benutzt werden.
[0011] Da das zylindrische Element, in dem sich der Magnet bewegt, jedoch meistens mit Luft
gefüllt ist, bewegt der Magnet auf dem Weg durch das zylindrische Element die Luft
vor sich her, was zwangsläufig zu einer Komprimierung der Luft vor dem Magneten bei
dessen Bewegung führt. Die so komprimierte Luft wirkt als Kraft der Bewegung des Magneten
entgegen, sodass der Magnet auf seiner Bewegung gebremst wird. Dadurch wird auch die
Geschwindigkeit des Magneten gebremst und somit die Effektivität einer solchen Vorrichtung
zur Energieversorgung von Zündern verringert.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, die Menge an Energie von herkömmlichen
Vorrichtungen zur Energieversorgung von Zündern, insbesondere Setbackgeneratoren zu
erhöhen und somit die Effektivität zu verbessern. Da in entsprechenden Geschossen
aber kein unbegrenzter Platz vorhanden ist, soll diese Effektivitätssteigerung nicht
durch Vergrößerung der Bauelemente erreicht werden.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Erfindungsgemäß
ist eine Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern in einem Geschoss vorgesehen,
welches eine Wirkladung enthält, welche von dem Zünder initiiert wird. Hierbei handelt
es sich um einen elektrischen Zünder, der die Wirkladung mit Hilfe von elektrischer
Energie initiieren kann. Zur Erzeugung der elektrischen Energie ist im Geschoss ein
zylinderförmiger Hohlraum vorgesehen, welcher sich innerhalb eines Gehäuses befindet.
Das Gehäuse begrenzt sozusagen den zylinderförmigen Hohlraum und ist bevorzugterweise
aus Kunststoff gefertigt.
[0014] In dem Gehäuse ist mindestens eine Spule vorgesehen, welche um den Hohlraum herum
angeordnet ist. Die Spule ist somit, zumindest in einem Teilbereich des Gehäuses,
um den zylinderförmigen Hohlraum herum angeordnet. Dabei muss nicht die komplette
Länge des zylinderförmigen Hohlraums von der Spule umgeben sein, sondern lediglich
ein Teilbereich.
[0015] In dem zylinderförmigen Hohlraum ist ein Magnet vorgesehen, welcher kürzer ist als
die Länge des Hohlraums. Dieser Magnet ist bevorzugterweise ebenfalls zylindrisch
gestaltet und zwar mit einem solchen Durchmesser, dass er in den zylinderförmigen
Hohlraum eingefügt werden kann und da der Magnet kürzer ist als die Länge des Hohlraums,
in diesem auf und ab bewegbar ist. Die Bewegung des Magneten erfolgt somit in Längsrichtung
des zylinderförmigen Hohlraums.
[0016] Der zylinderförmige Hohlraum ist mit einem Gas gefüllt, bevorzugterweise mit Luft.
Um bei der Bewegung des Magneten im zylinderförmigen Hohlraum eine Stauung bzw. Komprimierung
der Luft, welche bei der Bewegung des Magneten in Bewegungsrichtung des Magneten geschieht,
zu verhindern, ist mindestens ein Luftdurchlass im Gehäuse vorgesehen. Auf der der
Bewegungsrichtung entgegengesetzten Seite des Magneten entsteht weiterhin eine Saugwirkung,
denn die Luft wird hier gestreckt. So kann auch hier ein Luftdurchlass vorgesehen
sein, um Luft dem Hohlraum zuzuführen.
[0017] Ein solcher Luftdurchlass kann durch eine einfache Bohrung geschehen oder aber durch
Einfügung von einem Gehäuseelement mit einer Aussparung, sodass die Luft durch das
Gehäuseelement hindurch fließen kann. Beispielsweise kann dazu eine Lochscheibe verwendet
werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dazu jeweils am Fuß und am Kopf
des zylinderförmigen Hohlraums eine Lochscheibe jeweils eingefügt, damit Luft auf
beiden Seiten des Magneten aus dem zylinderförmigen Hohlraum entweichen, bzw. diesem
zugeführt werden kann.
[0018] Damit im zylinderförmigen Hohlraum die Luft durch die Luftdurchlässe entweichen,
bzw. zugeführt werden kann, ist mindestens eine Luftführung im Geschoss vorgesehen,
um einen Luftaustausch mit dem Hohlraum zu ermöglichen. Dazu sind die Luftdurchlässe
so angeordnet, dass Luft diesen zugeführt werden kann oder von ihnen abtransportiert
werden kann.
[0019] Für eine solche Luftführung können Nuten und andere Ausnehmungen im Geschoss vorgesehen
sein, sodass nach Abschuss des Geschosses Luft über diese Luftführungen sich mit dem
Hohlraum austauschen kann. In der einfachsten Ausführungform verbinden die Luftführungen
den Hohlraum mit der Außenwand oder dem Mantel des Geschosses, um die außerhalb des
Geschosses vorhandene Luft zu nutzen.
[0020] In einer besonderen Ausführungsform sind weiterhin Luftpuffer im Geschoss vorgesehen,
mit welchen der vorgenannte Luftaustausch ermöglicht wird. Diese Luftpuffer sind im
Geschoss vorgesehen und derart angeordnet, dass die Luft von den Luftpuffern den Luftdurchlässen
durch die Luftführungen zugeführt wird, bzw. die Luft von den Luftdurchlässen abtransportiert
werden kann.
[0021] Für einen solchen Luftpuffer eignet sich jeder beliebige Hohlraum im Geschoss selbst,
bzw. im Inneren des Mantels des Geschosses. Ein solcher Luftpuffer muss nicht besonders
groß sein, da die Luftmenge welche durch den Magneten verdrängt wird, eher gering
ist.
[0022] Um sicherzustellen, dass der Magnet nicht direkt bei Abschuss oder bei der Verladung
des Geschosses bewegt wird und somit eine frühzeitige Zündung initiiert wird, ist
bevorzugterweise ein Sicherungselement in dem zylinderförmigen Hohlraum vorgesehen,
welches die Bewegung des Magneten im Hohlraum begrenzen kann. Ein solches erfindungsgemäßes
Sicherungselement hindert die Bewegung des Magneten und soll den Magneten erst freigeben,
wenn eine gewisse Kraft auf den Magneten wirkt. Diese Kraft kann entweder die Beschleunigungskraft
sein, mit welcher das Geschoss verschossen wird oder aber die Zentrifugalkraft, die
auf den Magneten wirkt, wenn ein drallstabilisiertes Geschoss verschossen wird.
[0023] Ein solches Sicherungselement könnte federbelasted sein, sodass sich ein Riegel in
den zylinderförmigen Hohlraum schiebt und die Bewegung des Magneten hindert und ab
einer gewissen Kraft, die der Federkraft entgegenwirkt, entweder die Zentrifugalkraft
bzw. die Beschleunigungskraft, der Riegel aus dem zylinderförmigen Hohlraum verdrängt
wird und damit der Magnet freigegeben wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist als Sicherungselement eine Sollbruchstelle
im zylinderförmigen Hohlraum eingefügt. Diese besteht bevorzugterweise ebenfalls aus
Kunststoff und hindert den Magneten an seiner Bewegung. Ab einer bestimmten Kraft,
welche auf die Sollbruchstelle durch den Magneten wirkt, bricht diese jedoch weg und
gibt die Bewegung des Magneten frei.
[0025] In beiden Fällen ist es möglich, das Sicherungselement variabel so zu gestalten,
dass die Bewegung des Magneten ab einer gewissen Kraft freigegeben wird. Unter Zuhilfenahme
der Masse des Magneten sowie der Beschleunigungskraft bzw. der Zentrifugalkraft welche
auf den Magneten wirkt, kann dann berechnet werden, wie das Sicherungselement zu gestalten
ist um die Bewegung des Magneten bis zu dieser Kraft aufzuhalten. Die Sollbruchstelle
kann dann so bemaßt werden, dass sie erst ab der berechneten Kraft bricht und eine
Feder kann eine entsprechende Federkraft aufweisen.
[0026] Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern durch die
Beschleunigungskraft die im Geschoss enthaltenen Wirkladungen initiieren soll, ist
das Gehäuse und der zylinderförmige Hohlraum der Vorrichtung in Längsrichtung des
Geschosses angeordnet. Das bedeutet, dass das Gehäuse innerhalb des Geschosses bzw.
innerhalb des Mantels des Geschosses angeordnet ist und zwar so, dass die Längsausrichtung
des zylinderförmigen Hohlraums mit der Längsausrichtung des Geschosses übereinstimmt.
Damit ist der zylinderförmige Hohlraum in Flugrichtung des Geschosses angeordnet.
Hierdurch wird ermöglicht, dass die Beschleunigungskraft während des Schusses auf
den Magneten wirkt.
[0027] Im Gegensatz dazu ist die erfindungsgemäße Vorrichtung radial in Querrichtung in
einem Geschoss angeordnet, welches drallstabilisiert ist und durch die entstehende
Zentrifugalkraft beim Drall des Geschosses ausgelöst werden soll. Der Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in beiden Fällen gleich, nur wird bei der Auslösung durch Zentrifugalkräfte
das Gehäuse und zylinderförmige Hohlraum in radialer Richtung im Geschoss angeordnet,
damit die entstehenden Zentrifugalkräfte auf den Magneten wirken können.
[0028] Zur Pufferung bzw. Speicherung der elektrischen Energie, welche bei der Bewegung
des Magneten durch die Spule erzeugt wird, ist in einer bevorzugten Ausführungsform
mindestens ein Kondensator im Geschoss vorgesehen, welcher mit der Spule und dem Zünder
elektrisch verbunden ist. Die dann durch den Magneten bei der Bewegung durch die Spule
erzeugte elektrische Energie kann so im Kondensator kurzzeitig gespeichert werden
und steht dann dem Zünder zur Verfügung um die Wirkladung zu initiieren. Der Kondensator
fungiert ebenfalls zur Glättung des erzeugten Energieimpulses.
[0029] Weiterhin kann bevorzugterweise eine Zündverzögerung im Geschoss vorgesehen sein.
Hierbei ist der Zünder dann so ausgeführt, dass nicht sofort bei Anliegen von elektrischer
Energie der Zünder die Wirkladung initiiert, sondern erst nach Verstreichen einer
gewissen Zeit. Hierdurch wird die Initiierung der Wirkladung nicht direkt bei Abschuss
sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht.
[0030] Um die Bewegung des Magneten im zylinderförmigen Hohlraum zu ermöglichen und in ihm
zu führen, reicht es aus, einen ebenfalls zylinderförmigen Magneten in den Hohlraum
einzubringen. Ist der Durchmesser des Magneten so gewählt, dass er in den Hohlraum
einpassbar ist, fungiert der Hohlraum selbst als Führung des Magneten. In der bevorzugten
Ausführungsform sind jedoch zusätzliche Führungen im Hohlraum vorgesehen, welche die
Bewegung des Magneten im Hohlraum führen. Dies können Stege sein, die im Hohlraum
angeordnet sind, welche in entsprechende Nuten des Magneten eingreifen können. Aber
auch eine mittlere Seele im zylinderförmigen Hohlraum ist denkbar, an welcher der
Magnet durch eine Bohrung im Magneten geführt wird.
[0031] Zur Sicherheit des Zünders und um diesen vor negativen Spannungen zu schützen, wird
noch vorgeschlagen, mindestens eine Diode zwischen Spule bzw. Kondensator und dem
Zünder einzufügen. Dadurch kann keine der Betriebsspannung des Zünders entgegengesetzte
Spannung zum Zünder gelangen und diesem ggf. schaden. Ebenso kann durch Dioden eine
Entladung des Kondensators durch die Spule verhindert werden.
[0032] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- - perspektivische Darstellung eines Geschosses mit Luftpuffern
- Fig. 2:
- - perspektivischer Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Geschoss
- Fig. 3:
- - Detailzeichnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Geschoss
- Fig. 4:
- - Erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Geschoss
[0033] Fig. 1 zeigt ein Geschoss mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Hierbei ist jede
großkalibrige Munition als Geschoss denkbar, ebenso wie Geschosse, welche aus Werfern
ausgebracht werden. Wie in Figur 1 zu sehen, besteht die Aussenhülle eines solchen
Geschosses aus einem Mantel 20 sowie darin befindlichen Freiräumen. Diese Freiräume
können als erfindungsgemäße Luftpuffer 10 dienen.
[0034] In Fig. 2 ist die Bewegung eines Magneten für eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu
sehen. Hierbei ist der Magnet 1 in einem zylinderförmigen Hohlraum 3 beweglich gelagert,
wobei der Magnet 1 kürzer ist, als der Hohlraum 3. Dadurch kann sich der Magnet 1
im Hohlraum 3 bewegen.
[0035] Die Vorrichtung der Fig. 2 ist in Längsrichtung des Geschosses vorgesehen, sodass
bei Abschuss des Geschosses durch die Trägheit des Magneten 1 dieser sich durch den
Hohlraum hindurch bewegt. Der Hohlraum 3 ist begrenzt durch ein Gehäuse 5 in welchem
mindestens eine Spule 2 eingefügt ist. Die Spule 2 ist so im Gehäuse 5 angeordnet,
dass die Spule 2, zumindest bereichsweise, um den zylinderförmigen Hohlraum 3 herum
angeordnet ist.
[0036] Bewegt sich nun der Magnet 1 durch die auf ihn wirkende Beschleunigung durch den
Hohlraum 3, bewegt er sich vorbei an der Spule 2. Durch die Bewegung des Magnetfelds
des Magneten an der Spule 2 vorbei, wird eine elektrische Spannung in die Spule 2
induziert. Diese induzierte Spannung kann dann dazu verwendet werden, einem Zünder
zu verhelfen, eine Wirkladung im Geschoss zu initiieren.
[0037] Damit bei der Bewegung des Magneten 1 im Hohlraum 3 ein bei der Bewegung entstehender
Luftstau sich nicht nachteilig auf die Bewegung des Magneten 1 auswirkt, sind Luftdurchlässe
13 vorgesehen. Diese sind am Kopf- bzw. Fußende des Hohlraums 3 angebracht. Durch
die Luftdurchlässe 13 kann die Luft aus dem Hohlraum 3 entweichen bzw. dem Hohlraum
3 zugeführt werden. Der abströmende Luftfluss 11 bzw. der zuströmende Luftfluss 11
wird über Luftströmungswege dem Luftdurchlass 13 zugeführt, beispielsweise durch Nuten.
[0038] Bei der Bewegung des Magneten 1 durch den Hohlraum 3 wird dann in Bewegungsrichtung
des Magneten 1 die Luft aus dem Hohlraum 3 heraus gedrückt, nämlich durch den Luftdurchlass
13. Über die Luftführungen 12 wird dann der Luftfluss 11 einem Luftpuffer 10 zugeführt.
Ebenso wird auf der gegenüber liegenden Seite des Hohlraums 3, also der Seite, entgegen
der Bewegungsrichtung des Magneten 1, durch die Saugwirkung des bewegenden Magneten
1 Luft ebenfalls durch einen Luftdurchlass 13 in den Hohlraum 3 hinein gesogen. Auch
diese Luft stammt aus einem Luftpuffer 10. So entsteht ein Luftfluss 11, welcher sich
aus dem Luftpuffer 10 durch den Hohlraum zurück in einen Luftpuffer 10 erstreckt.
Es kann dabei lediglich ein Luftpuffer 10 verwendet werden oder jeweils ein Luftpuffer
10 für die abfließende und die zufließende Luft. Durch diesen Luftfluss wird einer
Bremswirkung durch sich aufstauende oder gestreckte Luft im Hohlraum verhindert. Dies
steigert die Effektivität der Vorrichtung und die Menge an elektrischer Energie, die
erzeugt wird.
[0039] Fig. 3 zeigt dazu eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei der Magnet 1 sich in Ruhestellung
befindet und von einem Sicherungselement 4 in seiner Ruhestellung gehalten wird. Das
Sicherungselement 4 sorgt dafür, dass erst ab einer gewissen auf den Magneten 1 wirkenden
Kraft, dieser sich durch den Hohlraum 3 bewegt. Dadurch wird verhindert, dass bei
Verladen des Geschosses bereits eine Spannung durch die Bewegung des Magneten erzeugt
wird. Ebenso wird eine frühzeitige Initiierung der Wirkladung verhindert.
[0040] Das Sicherungselement 4 ist hier als Sollbruchstelle ausgeführt. Dies bedeutet, dass
ab einer gewissen Kraft des Magneten 1 auf die Sollbruchstelle, diese wegbricht und
die Bewegung des Magneten 1 freigibt. Ebenfalls zu sehen ist der Luftdurchlass am
Ende des Hohlraums, durch welchen Luft dem Hohlraum zugeführt wird, bzw. vom Hohlraum
weggeführt wird.
[0041] Zuletzt zeigt Fig. 4 noch einmal den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
Gehäuse 5. Der innenliegende Hohlraum 3 ist zylindrisch geformt und teilweise mit
den Magneten 1 ausgefüllt. Der Magnet 1 ist ebenfalls zylindrisch geformt und durch
die auf einander abgestimmten Durchmesser von zylinderförmigem Hohlraum 3 und Magnet
1 ist dieser in dem Hohlraum 3 geführt. Der Magnet 1 kann sich somit entlang des Hohlraumes
3 bewegen. Das Sicherungselement 4 bewahrt den Magneten vor unerwünschter Bewegung.
[0042] Die vorliegende Anmeldung ist nicht auf die vorgeschriebenen Merkmale begrenzt, vielmehr
sind weitere Ausführungsformen denkbar. So könnte das Gehäuse des Hohlraums als Magnetjoch
ausgeführt sein. Weiterhin könnte der Hohlraum aus einem anderen Werkstoff gefertigt
sein als Kunststoff. Wichtig hierbei ist lediglich, dass das Material des Gehäuses
Magnetfelder nicht leitet.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0043]
- 1.
- Magnet
- 2.
- Spule
- 3.
- Hohlraum
- 4.
- Sicherungselement
- 5.
- Gehäuse
- 10.
- Luftpuffer
- 11.
- Luftfluss
- 12.
- Luftführung
- 13.
- Luftdurchlass
- 20.
- Mantel
1. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern,
mit einem Geschoss und einer darin enthaltenen Wirkladung, welche von dem Zünder initiiert
wird,
mit einem im Geschoss angeordneten, zylinderförmigen Hohlraum (3), welcher sich in
einem Gehäuse (5) befindet,
mit mindestens einer Spule (2), welche im Gehäuse (5) um den Hohlraum (3) angeordnet
ist
und einem Magneten (1), welcher kürzer ist als die Länge des Hohlraums (3), dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Luftdurchlass (13) im Gehäuse (5) angeordnet ist,
sowie mindestens eine Luftführung (12) im Geschoss, um einen Luftaustausch mit dem
Hohlraum (3) zu ermöglichen.
2. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Luftdurchlässe (13) im Gehäuse (5) angeordnet sind, nämlich am Kopf-
und am Fußende des Hohlraums (3), um einen Luftfluss (11) durch den Hohlraum zu ermöglichen.
3. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Luftpuffer (10) im Geschoss vorgesehen ist, mit welchem der Luftaustausch
ermöglicht wird.
4. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschoss einen Mantel (20) aufweist, welcher den Luftpuffer (10) begrenzt.
5. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherungselement (4) in dem Hohlraum vorgesehen ist, welches die Bewegung des
Magneten (1) im Hohlraum begrenzen kann.
6. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement als Sollbruchstelle fungiert und ab einer einstellbaren, auf
es wirkenden Kraft bricht, um die Begrenzung der Bewegung des Magneten (1) aufzuheben.
7. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse aus Kunststoff besteht.
8. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) und der Hohlraum (3) in Längsrichtung des Geschosses angeordnet sind.
9. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) und der Hohlraum (3) in Querrichtung des Geschosses angeordnet sind.
10. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kondensator im Geschoss vorgesehen ist, welcher mit der Spule (2)
und dem Zünder elektrisch verbunden ist.
11. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zündverzögerung im Geschoss vorgesehen ist.
12. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (1) mittels Führungen im Hohlraum (3) sich bewegen kann.
13. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Energieversorgung des Zünders zwischen Spule (2) und Zünder mindestens eine Diode
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftdurchlass (13) als Bohrung ausgeführt ist.
15. Vorrichtung zur Energieversorgung von Zündern nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftdurchlass (13) als Lochscheibe ausgeführt ist.