[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung einer Beleuchtungseinrichtung,
vorzugsweise eines KFZ, mit wenigstens zwei in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen,
wobei wenigstens eine erste Halbleiterlichtquelle durch eine zur ersten Halbleiterlichtquelle
parallel geschaltete Bypass-Schaltung mit einem mittels eines Bypass-Steuersignals
steuerbaren Schaltelement überbrückbar ist, wobei die erste Halbleiterlichtquelle
bei durchgeschaltetem Schaltelement überbrückt ist.
[0002] Eine solche Schaltungsanordnung kommt beispielsweise bei Beleuchtungssystemen für
Kraftfahrzeuge zum Einsatz.
[0003] Beispielsweise ist aus der
DE 10 2006 031 679 A1 eine gattungsgemäße Schaltungsanordnung zur elektrischen Ansteuerung eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
bekannt.
[0004] In dieser Druckschrift wird eine Schaltungsanordnung beschrieben, bei der in einem
Leistungskreis in Reihe geschaltete Halbleiterlichtquellen, insbesondere Leuchtdioden,
einzeln ansteuerbar sind. Dazu ist jede der Halbleiterlichtquellen mittels einer Bypass-Schaltung
überbrückbar. Jede Bypass-Schaltung weist hierfür ein Schaltelement, insbesondere
einen Feldeffekttransistor, auf. Schaltet das Schaltelement durch, so wird die jeweilige
Halbleiterlichtquelle überbrückt und somit ausgeschaltet. Umgekehrt leuchtet die jeweilige
Halbleiterlichtquelle, wenn das Schaltelement sperrt. Somit kann jede der Halbleiterlichtquellen
trotz Reihenschaltung einzeln angesteuert werden. Zur Ansteuerung werden Steuersignale,
insbesondere pulsweitenmodulierte Steuersignale, durch eine Steuereinheit bzw. einen
Mikroprozessor erzeugt, mittels derer die Schaltelemente angesteuert werden. Der Leistungskreis
dieser Schaltungsanordnung wird durch eine Konstantstromquelle versorgt.
[0005] Wenn die Konstantstromquelle als Tiefsetzsteller mit Glättungskondensator ausgebildet
ist, kann es erfahrungsgemäß durch die Ein-/Ausschalt- bzw. Umschaltvorgänge der Schaltelemente
bzw. Feldeffekttransistoren zu unerwünschten Stromspitzen im Leistungskreis kommen.
[0006] Unter Umschaltvorgang wird dabei eine Zustandsänderung eines Schaltelements vom eingeschalteten
bzw. durchgeschalteten Zustand in den ausgeschalteten bzw. gesperrten Zustand oder
umgekehrt verstanden.
[0007] Die jeweils nicht überbrückten Halbleiterlichtquellen können somit einem erhöhten
Zerstörungsrisiko ausgesetzt sein. Zudem sollte aus Gründen der elektromagnetischen
Verträglichkeit die Welligkeit des Stroms im Leistungskreis ein vordefiniertes Maß
nicht überschreiten.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schaltungsanordnung, einen Signalwandler
sowie ein Verfahren zur verbesserten Einzel-Ansteuerung in Reihe geschalteter Halbleiterlichtquellen
anzubieten.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Schaltungsanordnung einer Beleuchtungseinrichtung,
vorzugsweise eines KFZ, mit wenigstens zwei in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen,
wobei wenigstens eine erste Halbleiterlichtquelle durch eine zur ersten Halbleiterlichtquelle
parallel geschaltete Bypass-Schaltung mit einem mittels eines Bypass-Steuersignals
steuerbaren Schaltelement überbrückbar ist, wobei die erste Halbleiterlichtquelle
bei durchgeschaltetem Schaltelement überbrückt ist, und wobei ein Signalwandler vorgesehen
ist, der ein Ansteuersignal in das Bypass-Steuersignal umwandelt, wobei der Signalwandler
wenigstens ein Flankeneinstellmittel zur Einstellung der Flankensteilheit einer Flanke
des Bypass-Steuersignals aufweist.
[0010] Untersuchungen haben gezeigt, dass während eines Umschaltvorgangs ein Spitzenstrom
durch den Leistungskreis, insbesondere durch die nicht überbrückten, in Reihe geschalteten
Halbleiterlichtquellen fließt, der umgekehrt proportional zur Umschaltdauer des Schaltelements
ist. Gemäß dem Gedanken der Erfindung kann mittels des Flankeneinstellmittels die
Flankensteilheit einer Flanke des Bypass-Steuersignals eingestellt, insbesondere reduziert,
werden. Insbesondere kann die Flankendauer einer Einschalt- bzw. einer Ausschalt-Flanke
zeitlich ausgedehnt werden, sodass das steuerbare Schaltelement langsamer zwischen
dem Ausgangs- und dem Endzustand umschaltet. Dadurch können Stromspitzen reduziert
bzw. sogar vermieden werden. Die Welligkeit des durch die Halbleiterlichtquellen fließenden
Stroms wird reduziert. Die elektromagnetische Verträglichkeit wird verbessert. Auch
kann auf zusätzliche Leistungsbauteile im Leistungskreis, wie sie beispielsweise bei
einem (gegebenenfalls zusätzlichen) Strombegrenzer erforderlich wären, verzichtet
werden.
[0011] Unter Flankensteilheit wird dabei die maximale Anstiegs-/Abfall-Geschwindigkeit eines
Signals als Prozent der Differenz des maximalen Signalpegels zum minimalen Signalpegel
je Zeiteinheit verstanden.
[0012] Die Schaltungsanordnung kann beispielsweise in einem Matrix-Scheinwerfer oder einer
Matrix-Rückleuchte und dergleichen zum Einsatz kommen. Die Schaltungsanordnung kann
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, wie beispielsweise einem PKW oder einem LKW,
als auch in anderen Fahrzeugen, wie beispielsweise Fahrrädern oder Anhängern, angeordnet
werden.
[0013] Die Halbleiterlichtquellen können beispielsweise als Leuchtdioden, insbesondere als
organische Leuchtdioden, gebildet sein oder ein oder mehrere solcher aufweisen.
[0014] Das Schaltelement kann vorzugsweise eingerichtet sein, von einem gesperrten Zustand,
vorzugsweise kontinuierlich, über einen teilweise leitenden Zustand in einen vollständig
leitenden Zustand bzw. umgekehrt vom vollständig leitenden Zustand in den gesperrten
Zustand zu wechseln.
[0015] Beispielsweise kann das Schaltelement ein Halbleiterschaltelement, insbesondere ein
Transistor, sein. Insbesondere kann das Schaltelement als Feldeffekttransistor, beispielsweise
als MOS-FET, als Bipolar-Transistor, beispielsweise als npn-Transistor oder pnp-Transistor,
ausgebildet sein oder einen oder mehrere davon aufweisen.
[0016] Ein solches Schaltelement ermöglicht es, kontinuierlich beispielsweise von einem
gesperrten Zustand stufenlos in einen leitenden Zustand, d. h. von einem Aus-Zustand
in einen Ein-Zustand, umzuschalten. Dadurch ist es besonders einfach möglich, die
Umschaltdauer einzustellen, da es ausreicht, die Flankensteilheit eines an einen Steuereingang
des Schaltelements angelegten Bypass-Steuersignals hinreichend gering zu wählen.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Flankeneinstellmittel ein RC-Glied, d. h.
eine Schaltung, insbesondere eine Parallelschaltung, eines elektrischen Widerstandes
und eines Kondensators, umfasst. Das Flankeneinstellmittel kann auch ein RL-Glied,
d. h. einen Widerstand und eine Induktivität, umfassen. Beispielsweise kann das Flankeneinstellmittel
einen Tiefpass umfassen. Somit kann auf einfache Weise die Flankensteilheit des Bypass-Steuersignals
eingestellt werden, indem beispielsweise die Zeitkonstante des RC-Gliedes, d. h. das
Produkt aus Widerstandswert und Kapazität, entsprechend der gewünschten Flankensteilheit
bzw. der gewünschten Umschaltdauer gewählt wird.
[0018] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Zeitkonstante des RC-Glieds mindestens
1 µs beträgt. Beispielsweise kann der Widerstandswert mit 3,3 kΩ und der Kapazitätswert
mit 22 nF, entsprechend einer Zeitkonstante von ca. 73 µs, gewählt werden. Insbesondere
kann die Zeitkonstante des RC-Glieds derart gewählt werden, dass der Umschaltvorgang
des Schaltelements mindestens eine vordefinierte Mindestdauer, beispielsweise 1 µs,
dauert. Je größer die Zeitkonstante ist, desto geringer ist die Stromspitze.
[0019] Auch kann der Signalwandler einen Pegelumsetzer, vorzugsweise zur Verschiebung des
Ansteuersignals, aufweisen. Der Pegelumsetzer kann sicherstellen, dass die Pegel des
Bypass-Steuersignals zur Steuerung des Schaltelements ein vollständiges Umschalten,
beispielsweise von einem Aus- zu einem Ein-Zustand, ermöglichen. Somit kann insbesondere
sichergestellt werden, dass das Schaltelement dem Ansteuersignal entsprechend geschaltet
wird.
[0020] Dazu kann der Pegelumsetzer wenigstens ein aktives Halbleiterbauelement aufweisen.
Das aktive Halbleiterbauelement kann beispielsweise ein Halbleiterschaltelement, insbesondere
einen Transistor, oder eine Transistorschaltung, beispielsweise einen Operationsverstärker,
aufweisen. Der Pegelumsetzer kann insbesondere wenigstens zwei Halbleiterschaltelemente
und wenigstens einen Widerstand aufweisen.
[0021] Besonders bevorzugt ist es, wenn die in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen
durch einen DC-DC-Wandler gespeist sind. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann der DC-DC-Wandler als Tiefsetzsteller ausgebildet sein. Dadurch
können mit hohem Wirkungsgrad die zum Betrieb der Halbleiterlichtquellen notwendigen
Stromstärken auf einfache Weise bereitgestellt werden.
[0022] Dem Tiefsetzsteller kann ein Hochsetzsteller zunächst vorgeschaltet sein. Somit kann
zwischen Hochsetzsteller und Tiefsetzsteller eine Zwischenkreisspannung bereitgestellt
bzw. abgegriffen werden, mit der weitere Elemente der Schaltungsanordnung betrieben
werden können. Die Zwischenkreisspannung kann insbesondere gewonnen werden, indem
die Netzspannung, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug 12 V, durch den Hochsetzsteller
auf die gewünschte Zwischenkreisspannung erhöht wird.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Signalwandler an eine Zwischenkreisspannung
angeschlossen ist und/oder der Signalwandler eine Ladungspumpe aufweist. Es kann vorteilhaft
sein, das steuerbare Schaltelement über das Bypass-Steuersignal mit höheren Pegeln
anzusteuern als beispielsweise im Leistungskreis zur Verfügung stehen. Dies kann ermöglicht
werden, indem der Signalwandler mit einer entsprechend höheren Versorgungsspannung
versorgt wird. Diese höhere Versorgungsspannung kann dazu beispielsweise aus der Zwischenkreisspannung
gewonnen werden. Alternativ kann auch der Signalwandler eine Ladungspumpe aufweisen,
mit der die Versorgungsspannung, mit der dieser betrieben wird, auf ein höheres Potential
angehoben werden kann. Dazu kann die Ladungspumpe als Hochsetzsteller gebildet sein.
[0024] In den Rahmen der Erfindung fällt des Weiteren ein Signalwandler zur Ansteuerung
eines steuerbaren Schaltelements einer parallel zu einer Halbleiterlichtquelle geschalteten
Bypass-Schaltung über ein Bypass-Steuersignal, wobei der Signalwandler wenigstens
ein Flankeneinstellmittel, vorzugsweise ein RC-Glied umfassend, zur Einstellung der
Flankensteilheit des Bypass-Steuersignals aufweist.
[0025] Ein solcher Signalwandler kann in einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung einer
Beleuchtungseinrichtung vorgesehen werden. Er kann auch in Schaltungsanordnungen einer
Beleuchtungseinrichtung wie beispielsweise der Schaltungsanordnung der eingangs erwähnten
Druckschrift
DE 10 2006 031 679 A1 integriert bzw. verwendet werden.
[0026] Der Signalwandler kann, beispielsweise in einem KFZ, räumlich separat, beispielsweise
in Form eines Moduls, von den in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen, insbesondere
Hochleistungsdioden, eines Scheinwerfers oder einer Rückleuchte, und/oder den ihnen
zugeordneten Bypass-Schaltungen angeordnet werden. Beispielsweise kann somit der Signalwandler
in einem Leistungsversorgungsmodul angeordnet sein. Davon getrennt können die Halbleiterlichtquellen
in dem Scheinwerfer oder der Rückleuchte angeordnet sein.
[0027] Auch fällt in den Rahmen der Erfindung ein Verfahren zur Ansteuerung eines steuerbaren
Schaltelements einer Bypass-Schaltung zur Überbrückung einer Halbleiterlichtquelle,
vorzugsweise einer Beleuchtungseinrichtung eines KFZ, wobei das steuerbare Schaltelement
über einen vorgegebenen Mindestzeitraum geschaltet wird.
[0028] Insbesondere kann dazu eine Flankensteilheit, beispielsweise durch ein Flankeneinstellmittel,
eines das Schaltelement steuernden Bypass-Steuersignals reduziert werden. Somit kann
die Umschaltdauer des Schaltelements verlängert werden, wodurch Stromspitzen reduziert
bzw. vermieden werden können und im Leistungskreis die Welligkeit des Stroms reduziert
wird.
[0029] Besonders bevorzugt kann dabei das Verfahren bei einer Reihenschaltung mehrerer,
durch Bypass-Schaltungen überbrückbarer, Halbleiterlichtquellen verwendet werden.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung bzw.
des erfindungsgemäßen Signalwandlers sowie von Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens,
anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt,
sowie aus den Ansprüchen.
[0031] Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart
dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden
können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0032] In der schematischen Zeichnung sind Varianten und Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung;
- Fig. 1b
- einen Ausschnitt der Schaltungsanordnung der Fig. 1a mit einem Tiefsetzsteller;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt eines Signalverlaufs eines Bypass-Steuersignals bei einer Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung.
[0034] Die Fig. 1a zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
1 einer Beleuchtungseinrichtung eines KFZ.
[0035] Zu erkennen ist ein Leistungskreis LK
1 mit zwei in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen D
1, D
2, die hier als Leuchtdioden ausgebildet sind. Die Halbleiterlichtquellen D
1, D
2 sind jeweils durch Bypass-Schaltungen BP
1, BP
2 mit steuerbaren Schaltelementen Q
1, Q
2 überbrückbar. Die steuerbaren Schaltelemente Q
1, Q
2 sind in diesem Fall als npn-Bipolar-Transistoren ausgebildet, können aber dem erfindungsgemäßen
Gedanken entsprechend in anderen Ausführungsbeispielen auch beispielsweise als MOS-FET
gewählt werden. Schaltet eines der Schaltelemente Q
1 bzw. Q
2 durch, so erlischt die zugehörige Halbleiterlichtquelle D
1 bzw. D
2, wohingegen die zugehörige Halbleiterlichtquelle D
1 bzw. D
2 leuchtet, sobald das zugehörige Schaltelement Q
1 bzw. Q
2 sperrt. Trotz Reihenschaltung der Halbleiterlichtquellen D
1, D
2 können diese somit einzeln ein- bzw. ausgeschaltet bzw. in ihrer Helligkeit geregelt
werden.
[0036] Versorgt wird der Leistungskreis LK
1 über einen noch im Folgenden näher erläuterten als Tiefsetzsteller TS
1 ausgebildeten DC-DC-Wandler mit einer Versorgungsspannung U
1. Eingangsseitig des Tiefsetzstellers TS
1 ist eine Zwischenkreisspannung U
2 verfügbar. Die Zwischenkreisspannung U
2 wird durch einen als Hochsetzsteller HS
1 ausgebildeten DC-DC-Wandler aus einer Netzspannung U
0 erzeugt, die wiederum durch eine Spannungsversorgung, beispielsweise eine KFZ-Batterie
mit 12 V, bereitgestellt wird. Die Zwischenkreisspannung U
2 liegt in diesem Ausführungsbeispiel etwa 6 V über der Versorgungsspannung U
1.
[0037] Zwei Signalwandler SW
1, SW
2 steuern mittels Bypass-Steuersignalen S
1, S
2 die steuerbaren Schaltelemente Q
1, Q
2. Die Signalwandler SW
1, SW
2 werden durch die Zwischenkreisspannung U
2 mit Energie versorgt. Der Signalwandler SW
1 wird durch ein Ansteuersignal A
1 und der Signalwandler SW
2 wird durch ein Ansteuersignal A
2 angesteuert. Die Signalwandler SW
1, SW
2 regulieren bzw. steuern über die Schaltelemente Q
1, Q
2 abhängig von den Ansteuersignalen A
1, A
2 die Halbleiterlichtquellen D
1, D
2 in ihrer Helligkeit bzw. schalten diese einzeln ein oder aus.
[0038] Die Signalwandler SW
1, SW
2 sind in diesem Ausführungsbeispiel gleichartig aufgebaut. Daher wird im Folgenden
die Funktionsweise der Signalwandler SW
1, SW
2 anhand des Signalwandlers SW
1 näher erläutert.
[0039] Innerhalb des Signalwandlers SW
1 wird das Ansteuersignal A
1 zunächst auf einen Pegelumsetzer P
1 geführt. Der Pegelumsetzer P
1 wird dabei durch zwei aktive Halbleiterbauelemente, insbesondere zwei Bipolar-Transistoren
Q
3, Q
4, sowie zwei Widerstände R
2, R
3 gebildet. Als Besonderheit ist zu erkennen, dass der Pegelumsetzer P
1 kollektorseitig des Transistors Q
3 anstelle eines reinen Pull-up-Widerstandes über ein Flankeneinstellmittel F
1 vorgespannt wird. Das Flankeneinstellmittel F
1 ist als RC-Glied ausgebildet und weist neben einem Widerstand R
1 einen zu diesem parallel geschalteten Kondensator C
1 auf. Einenends sind beide Bauelemente R
1, C
1 an die Zwischenkreisspannung U
2 angeschlossen. Das RC-Glied weist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Zeitkonstante
von ca. 73 µs, d. h. mehr als 1 µs, auf.
[0040] Der an die Zwischenkreisspannung U
2 angeschlossene Tiefsetzsteller TS
1 weist gemäß der Fig. 1b zwei Kondensatoren C
2, C
3, eine Diode D
3, eine Induktivität L
1 sowie einen MOS-FET-Transistor Q
5 auf. Der MOS-FET Q
5 wird dabei durch ein Taktsignal T
1 angesteuert. Somit ist der Tiefsetzsteller TS
1 als DC-DC-Wandler ausgebildet, der eine Versorgungsspannung U
1 bereitstellt, die geringer ist als die Zwischenkreisspannung U
2. Der Kondensator C
3 dient als Glättungskondensator.
[0041] Anhand der Fig. 2 wird nun die Funktionsweise des Signalwandlers SW
1 näher erläutert. Dazu zeigt die Fig. 2 schematisch den Zeitverlauf des Ansteuersignals
A
1 sowie des hieraus durch den Signalwandler SW
1 abgeleiteten Bypass-Steuersignals S
1 während eines beispielhaft ausgewählten Zeitausschnitts, in dem das Ansteuersignal
A
1 eine Flanke FL
0 aufweist.
[0042] Im dargestellten Zeitausschnitt wird das Ansteuersignals A
1 gemäß der Flanke FL
0 von einem Ausschalt-Pegel U
11 zu einem Einschalt-Pegel U
13 binnen der Flankendauer Δt
0 ab dem Zeitpunkt to umgeschaltet. Das von dem Signalwandler SW
1 erzeugte Bypass-Steuersignal S
1 wird dabei gemäß der Flanke FL
1 von einem Ausschalt-Pegel U
12 zu einem Einschalt-Pegel U
14 binnen der Flankendauer Δt
1 umgeschaltet.
[0043] Die Pegel U
12, U
14 liegen aufgrund des Pegelumsetzers P
1 in der gezeigten Darstellung höher als die korrespondierenden Pegel U
11, U
13 des Ansteuersignals A
1.
[0044] Die absoluten Pegel U
12, U
14 hängen davon ab, an welche der Halbleiterlichtquellen D
1, D
2 ein Pegelumsetzer angeschlossen ist und ob noch folgende Halbleiterlichtquellen leuchten
oder überbrückt sind. Die Pegelumsetzer P
1, P
2 setzen ein digitales Ansteuersignal A
1, A
2, in ein Bypass-Steuersignal S
1, S
2, insbesondere einen Strom um. Der Strom bewirkt die zum Schalten der Schaltelemente
Q
1, Q
2 benötigte Spannung.
[0045] Zu erkennen ist ferner, dass aufgrund der geringen Flankensteilheit der Flanke FL
1 die Flankendauer Δt
1 des Bypass-Steuersignals S
1 wesentlich länger ist als die Flankendauer Δt
0 des Ansteuersignals A
1. Die Flankensteilheit der Flanke FL
1 ist deutlich geringer als die Flankensteilheit der Flanke FL
0. Durch Wahl der Zeitkonstante des Flankeneinstellmittels F
1 kann die Flankensteilheit der Flanke FL
1, damit verbunden auch die Flankendauer Δt
1 und somit letztlich die Umschaltdauer des steuerbaren Schaltelements Q
1 gewählt werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist dadurch die Umschaltdauer länger
als eine vordefinierte Mindestumschaltdauer von 1 µs gewählt.
[0046] Hervorzuheben ist ferner, dass die Flanke FL
1 kontinuierlich verläuft, sodass das steuerbare Schaltelement Q
1 im dargestellten Zeitausschnitt stufenlos bzw. kontinuierlich von dem (gesperrten)
Ausgangszustand in den (durchgeschalteten) Endzustand umschaltet.
[0047] Somit kann ein langsames, kontinuierliches Umschalten des steuerbaren Schaltelements
Q
1 erreicht werden. Das steuerbare Schaltelement Q
1 wird somit langsam, insbesondere über eine Zeitdauer von mehreren µs, z. B. im Bereich
1 µs - 1 ms umgeschaltet. Stromspitzen im Leistungskreis LK
1 werden somit reduziert bzw. von vornherein vermieden. Belastungen der Halbleiterlichtquellen
D
1, D
2 durch Stromspitzen werden vermieden und somit die Lebensdauer der Halbleiterlichtquellen
D
1, D
2 verlängert. Zudem ist aufgrund der reduzierten Welligkeit der Versorgungsspannung
U
1 die elektromagnetische Verträglichkeit der Schaltungsanordnung 1 verbessert.
1. Schaltungsanordnung (1) einer Beleuchtungseinrichtung, vorzugsweise eines KFZ, mit
wenigstens zwei in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen (D1, D2), wobei wenigstens eine erste Halbleiterlichtquelle (D1, D2) durch eine zur ersten Halbleiterlichtquelle (D1, D2) parallel geschaltete Bypass-Schaltung (BP1, BP2) mit einem mittels eines Bypass-Steuersignals (S1, S2) steuerbaren Schaltelement (Q1, Q2) überbrückbar ist, wobei die erste Halbleiterlichtquelle (D1, D2) bei durchgeschaltetem Schaltelement (Q1, Q2) überbrückt ist, gekennzeichnet durch einen Signalwandler (SW1, SW2), der ein Ansteuersignal (A1, A2) in das Bypass-Steuersignal (S1, S2) umwandelt, wobei der Signalwandler (SW1, SW2) wenigstens ein Flankeneinstellmittel (F1) zur Einstellung der Flankensteilheit einer Flanke (FL1) des Bypass-Steuersignals (S1, S2) aufweist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flankeneinstellmittel (F1) ein RC-Glied umfasst.
3. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitkonstante des RC-Glieds mindestens 1 µs beträgt.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalwandler (SW1, SW2) einen Pegelumsetzer (P1), vorzugsweise zur Verschiebung des Ansteuersignals (A1, A2), aufweist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pegelumsetzer (P1) wenigstens ein aktives Halbleiterbauelement aufweist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Reihe geschalteten Halbleiterlichtquellen (D1, D2) durch einen DC-DC-Wandler gespeist sind.
7. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der DC-DC-Wandler als Tiefsetzsteller (TS1) ausgebildet ist.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalwandler (SW1, SW2) an eine Zwischenkreisspannung (U2) angeschlossen ist und/oder dass der Signalwandler (SW1, SW2) eine Ladungspumpe aufweist.
9. Signalwandler (SW1, SW2) zur Ansteuerung eines steuerbaren Schaltelements (Q1, Q2) einer parallel zu einer Halbleiterlichtquelle (D1, D2) geschalteten Bypass-Schaltung (BP1, BP2) über ein Bypass-Steuersignal (S1, S2), dadurch gekennzeichnet, dass der Signalwandler (SW1, SW2) wenigstens ein Flankeneinstellmittel (FL1), vorzugsweise ein RC-Glied umfassend, zur Einstellung der Flankensteilheit des Bypass-Steuersignals
(S1, S2) aufweist.
10. Verfahren zur Ansteuerung eines steuerbaren Schaltelements (Q1, Q2) einer Bypass-Schaltung (BP1, BP2) zur Überbrückung einer Halbleiterlichtquelle (D1, D2), vorzugsweise einer Beleuchtungseinrichtung eines KFZ, dadurch gekennzeichnet, dass das steuerbare Schaltelement (Q1, Q2) über einen vorgegebenen Mindestzeitraum geschaltet wird.