[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Temperieren von Fahrzeugkarosserien,
insbesondere zum Trocknen von beschichteten Fahrzeugkarosserien, mit
- a) einem Gehäuse;
- b) einem in dem Gehäuse untergebrachten Temperiertunnel zur Aufnahme der Fahrzeugkarosserie;
- c) mindestens einem in dem Gehäuse untergebrachten, durch eine Wand von dem Temperiertunnel
getrennten Druckraum;
- d) einer Mehrzahl von Düsen in der Wand;
- e) einer Lufttemperiereinrichtung, welche temperierte Luft in den Druckraum derart
einbringt, dass diese durch die Düsen in den Temperiertunnel einströmen und die dortige
Fahrzeugkarosserie beaufschlagen kann;
- f) mindestens einer Düseneinrichtung, die so orientiert und deren Wurfweite so groß
ist, dass der aus ihr austretende Luftstrom eine Öffnung der Fahrzeugkarosserie auf
der der Düseneinrichtung zugewandten Seite durchqueren und eine Innenfläche der Fahrzeugkarosserie
auf der gegenüberliegenden Seite beaufschlagen kann.
Die
US 4,771,552 offenbart eine Vorrichtung zum Temperieren von Fahrzeugkarosserien gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs, wobei die Vorrichtung bewegliche, rohrförmige Düsen als Luftleitelemente
aufweist, so dass die Wurfrichtung der Düseneinrichtung veränderbar ist.
[0002] Unter "Fahrzeugkarosserie" werden hier nicht nur die komplette Fahrzegkarosserie
verstanden sondern auch solche großen Teile einer solchen, bei denen sich die unten
geschilderte Problematik in derselben Weise stellt. Wenn vorliegend von "Temperieren"
einer Fahrzeugkarosserie gesprochen ist, so ist hiermit die Herbeiführung einer bestimmten
Temperatur der Fahrzeugkarosserie gemeint, die sie zunächst noch nicht besitzt. Es
kann sich um eine Temperaturerhöhung oder eine Temperaturverringerung handeln. Unter
einer "temperierten Luft" wird eine solche verstanden, welche die zur Temperierung
der Fahrzeugkarosserie erforderliche Temperatur besitzt.
[0003] Ein in der Automobilindustrie häufiger Fall des Temperierens, nämlich des Erwärmens,
von Fahrzeugkarosserien ist der Vorgang des Trocknens der Beschichtung einer Fahrzeugkarosserie,
handele es sich dabei nun um einen Lack oder einen Klebstoff oder dergleichen. Die
nachfolgende Beschreibung der Erfindung im Detail erfolgt am Beispiel eines solchen
Trockners.
[0004] Wenn vorliegend von "Trocknen" die Rede ist, so sind damit alle Vorgänge gemeint,
bei denen die Beschichtung der Fahrzeugkarosserie, insbesondere ein Lack, zum Aushärten
gebracht werden kann, sei dies nun durch Austreiben von Lösemitteln oder durch Vernetzung
der Beschichtungssubstanz.
[0005] Bekannte als Trockner ausgestaltete Vorrichtungen der eingangs genannten Art besitzen
üblicherweise beidseits des in diesem Falle als Trockentunnels bezeichneten Temperiertunnels
einen Druckraum. Die Düsen, die in den die Druckräume von dem Trockentunnel trennenden
Wänden untergebracht sind, besitzen noramalerweise dieselbe Bauweise, insbesondere
dieselbe Wurfweite und unterscheiden sich allenfalls in Ihrer Orientierung, also in
der Wurfrichtung; diese ist jeweils so gewählt, dass sie auf bestimmte Oberflächenbereiche
der zu trocknenden Fahrzeugkarosserie zielt. Alle Düsen beaufschlagen im Effekt nur
die Außenfläche der Fahrzeugkarosserie. Soweit die von ihnen ausgehende Luftströmungen
auch durch Öffnungen ins Innere der Fahrzeugkarosserie gelangen, haben sie dort aufgrund
ihrer kurzen Reichweite keine spürbare Wirkung, zumal zwei solcher Düsen sich in allgemeinen
mit entgegengesetzten Strömungsrichtungen gegenüberstehen und so die Wirkung im Innenraum
gegenseitig kompensieren.
[0006] Fahrzeugkarosserien werden in jüngster Zeit in ihrem Aufbau zunehmend kompliziert.
Insbesondere weisen sie in unterschiedlichen Bereichen unterschiedliche Massen auf.
So ist beispielsweise der unterste Bereich, der Schwellerbereich bzw. die Bodengruppe,
stark massebehaftet und besitzt demzufolge eine erhebliche Wärmekapazität. Die von
nur einer Seite erfolgte Erwärmung der verschiedenen Bereiche der Fahrzeugkarosserie
benötigt eine nicht unerhebliche Zeit, bis die Wärme diese Bereiche vollständig durchdrungen
hat. Diese Zeit differiert darüber hinaus lokal, je nach dem, wie in dem jeweiligen
Bereich gerade die Masseverteilung und die Verteilung der Wärmekapazitäten ist. Die
Verweildauer der zu trocknenden Fahrzeugkarosserie im Trockner muss deshalb an die
längste Zeit angepasst werden, die der ungünstigste, am stärksten mit Masse behaftete
Bereich der Fahrzeugkarosserie zum Trocknen braucht. Hierdurch werden nicht nur die
Taktzeiten des Trockners verlängert; darüber hinaus kann in denjenigen Bereichen der
Fahrzeugkarosserie, die schneller trocknen, eine Überhitzung stattfinden. Dies kann
sich besonders dort nachteilig auswirken, wo unterschiedliche, auch temperaturempfindliche
Materialien in der Fahrzeugkarosserie verbaut sind und/oder Verklebungen vorgenommen
worden sind.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass geringere Taktzeilen erzielbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
g) die mindestens eine Düseneinrichtung parallele Lamellen als bewegliche Luftleitelemente
aufweist, so dass die Wurfrichtung der Düseneinrichtung veränderbar ist.
Erfindungsgemäß wird gezielt mit mindestens einer Düseneinrichtung ein temperierter
Luftstrom erzeugt, der eine Öffnung auf der der Düseneinrichtung zugewandten Seite
der Fahrzeugkarosserie durchsetzt und dann die Innenfläche der gegenüberliegenden
Wand der Fahrzeugkarosserie beaufschlagt. Dies kann auch von gegenüberliegenden Seiten
der Fahrzeugkarosserie her geschehen. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Temperierung
der Fahrzeugkarosserie sowohl von außen als auch von innen her erfolgt, was verständlicherweise
mit einer deutlichen Verkürzung der Temperierzeit einhergeht. Erfindungsgemäß weist
mindestens eine Düseneinrichtung bewegliche Luftleitelemente auf, so dass die Wurfrichtung
der Düseneinrichtung veränderbar ist. Durch eine solche Vorrichtung können Fahrzeugkarosserien
unterschiedlicher Geometrien und Bauweisen hindurchgeführt werden; die Temperierwirkung
kann an die spezielle Bauweise durch Einstellung der Wurfrichtung der Düseneinrichtung
angepasst werden. Bei einer sortenreinen Betriebsweise der Anlage, wo also stets typgleiche
Fahrzeugkarosserien getrocknet werden, kann die Einstellung der Luftleitelemente manuell
erfolgen.
[0009] Besonders günstig ist es dabei, wenn die Luftleitelemente motorisch bewegbar sind.
Es bedarf dann keines manuellen Eingriffes zur Einstellung der Luftleitelemente mehr.
Der jeweils in Behandlung befindliche Typ einer Fahrzeugkarosserie kann automatisch
erfasst und die Position der Luftleitelemente durch eine entsprechende Steuereinrichtung
in der erforderlichen Weise automatisch eingestellt werden. Auf diese Weise ist es
auch möglich, die Luftleitelemente kontinuierlich mit der Fahrzeugkarosserie so mitzubewegen,
dass der aus der entsprechenden Düseneinrichtung austretende temperierte Luftstrom
der Fahrzeugkarosserie auf dem Weg durch den Temperiertunnel folgt. So lassen sich
längere Zeiten der Beaufschlagung einer bestimmten Stelle der Fahrzeugkarosserie ohne
Verlängerung der Taktzeit erzielen.
[0010] Es ist auch möglich, dass die Luftleitelemente von einer Mitnahmeeinrichtung bewegbar
sind, welche mit einem mit der Fahrzeugkarosserie mitbewegten Teil so zusammenwirkt,
dass die Wurfrichtung der Düseneinrichtung der Fahrzeugkarosserie bei der Bewegung
durch den Temperiertunnel über eine gewisse Strecke folgt. Bei dieser Ausführungsform
sind also keine motorischen Antriebselemente für die Luftleitelemente und keine die
Position und die Bewegung der Fahrzeugkarosserie überwachenden Sensoren sowie entsprechende
Steuerungseinrichtungen erforderlich.
[0011] Besonders variabel ist diejenige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trockners,
bei welcher die Düseneinrichtung Luftleitelemente besitzt, die um zwei zueinander
senkrechte Achsen verschwenkbar sind.
[0012] Die Düseneinrichtung kann lösbar an mindestens einer Öffnung an der Wand zwischen
dem Druckraum und dem Temperiertunnel befestigt sein. Sie kann auf diese Weise bei
Bedarf schnell entfernt werden, so dass sie bei bestimmten Arbeiten wie Reinigung
und Wartung, auch an dem Transportsystem, außerhalb des eigentlichen Temperierbetriebes
nicht stört.
[0013] Vorteilhaft ist ferner, wenn die mindestens eine Öffnung, an welcher die Düseneinrichtung
befestigt ist, in derselben Weise ausgestaltet ist wie die Öffnungen, in welchen die
anderen, normalen Düsen in derselben Wand befestigt sind. So kann die Düseneinrichtung
beispielsweise nachgerüstet werden, indem bei einer herkömmlichen Vorrichtung eine
oder mehrere der normalen Düsen aus der Wand zwischen Druckraum und Temperiertunnel
entfernt und stattdessen an dieser oder diesen Öffnungen die erfindungsgemäße Düseneinrichtung
befestigt wird. Umgekehrt ist selbstverständlich auch eine Rückrüstung einer erfindungsgemäß
ausgestalteten Vorrichtung in eine herkömmliche Vorrichtung problemlos möglich.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1
- eine Vertikalschnitt durch einen Trockner zum Trocknen von beschichteten Fahrzeugkarosserien;
- Figur 2
- eine horizontalen Schnitt durch den Trockner der Figur 1 gemäß der dortigen Linie
II-II;
- Figur 3
- Horizontalschnitte, ähnlich der Figur 2, durch einen Teil des Trockners mit verschiedenen
Düsenstellungen;
- Figur 4
- vertikale Teilschnitte durch zwei ähnliche Abwandlungen des in Figur 1 dargestellten
Trockners;
- Figur 5
- einen Mitnehmermechanismus zur Verstellung einer Düseneinrichtung in verschiedenen
Positionen;
- Figur 6
- die Draufsicht auf einen Düsenauslass bei einem weiteren Ausführungsbeispiel eines
Trockners;
- Figur 7
- Vertikalschnitte durch eine verstellbare Düseneinrichtung in zwei unterschiedlichen
Positionen;
- Figur 8
- einen Vertikalschnitt, ähnlich der Figur 7, mit schräg eingebauter Düseneinrichtung;
- Figur 9
- einen Vertikalschnitt, ähnlich der Figur 1, durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Trockners;
- Figur 10
- Vertikalschnitte, ähmlich der Figur 4, durch einen Trockner mit einer verstellbaren
Düseneinrichtung in zwei Düsenpositionen.
[0015] Zunächst wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Der hier dargestellte und insgesamt
mit Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Trockner besitzt in bekannter Weise ein Gehäuse
2, dessen Innenraum durch zwei vertikale Längswände 3, 4 in zwei seitliche Druckräume
5, 6 und einen mittleren Trockentunnel 7 unterteilt ist. Die zu beschichtenden Fahrzeugkarosserien
9 werden mittels eines schematisch dargestellten Transportsystemes 8 senkrecht zur
Zeichenebene von Figur 1 durch den Trockentunnel 7 befördert. An den Stirnseiten des
Trockentunnels 7 sind im Allgemeinen nicht dargestellte Schleusen vorgesehen, welche
den Durchgang der Fahrzeugkarosserie 9 in den Trockentunnel 7 hinein und aus diesem
heraus ohne großen Wärmeverlust und mit geringem Atmosphärenaustausch ermöglichen.
[0016] In den beiden Wänden 3, 4 befindet sich eine Vielzahl von Düsen 10, 11, welche eine
Verbindung zwischen den Druckräumen 5 bzw. 6 und dem Trockentunnel 7 herstellen. Die
mit den Bezugszeichen 10 bzw. 11 versehenen Düsen sind konventionell ausgestaltet;
ihre Wurfrichtung ist einstellbar und ihre Wurfrichtung ist so kurz, dass sie die
ihnen zugewandte Seite der Fahrzeugkarosserie 9 beaufschlagen können. Die Düsen 10,
11 befinden sich dabei in Öffnungen 13, 14 mit kugelkalottenförmigen Begrenzungswänden,
wodurch die Düsen 10, 11 in ihrer Winkelstellung verstellbar geführt sind.
[0017] In der jeweils in zweitoberster Position befindlichen Öffnung 12a bzw. 13a der Wände
3, 4 befindet sich keine herkömmliche Düse 10 bzw. 11. Vielmehr ist hier eine spezielle
Düseneinrichtung 14 bzw. 15 befestigt, die zu diesem Zweck mit zwei kugelkalottenförmigen
Klemmblechen 16 bzw. 17 versehen ist. Die Anordnung ist also so, dass die Düseneinrichtungen
14, 15 anstelle einer herkömmlichen Düse 10, 11 in der entsprechenden Wand 3, 4 angebracht
werden können. Auf diese Weise ist eine Umrüstung eines herkömmlichen Trockners in
einen erfindungsgemäßen Trockner 1 möglich und umgekehrt.
[0018] Die Düseneinrichtungen 14, 15 sind identisch aufgebaut, so dass die Beschreibung
der Düsenöffnung 14 genügt. Diese umfasst ein kastenartiges Gehäuse 14a, welches auf
der der Fahrzeugkarosserie 9 zugewandten Seite im Wesentlichen offen ist und auf ihrer
Rückseite, die an der Wand 3 anliegt, mit einer Öffnung versehen ist, welche über
die entsprechende Öffnung 12a mit dem Druckraum 5 kommuniziert. Im Inneren des Gehäuses
14a befinden sich als Luftleitelemente parallele Lamellen 14b, die bei dem in den
Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel fest in das Gehäuse 14a eingebaut,
also unbeweglich sind.
[0019] Das Besondere an den Düseneinrichtungen 14, 15 ist, dass diese anders als die "normalen"
Düsen 10, 11 als Weitwurfdüsen ausgebildet sind. Auf diese Weise ist es möglich, in
der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Weise die aus den Düseneinrichtungen 14,
15 austretende Heißluft, deren Zirkulation im Trockner 1 weiter unten näher beschrieben
wird, durch eine Öffnung in der zugewandten Seitenfläche der Fahrzeugkarosserien 9,
beispielsweise durch eine Fensteröffnung oder durch eine geöffnete Tür, auf die Innenfläche
der gegenüberliegenden Karosserieseite zu richten, so dass also der Heißluftstrom
den gesamten Innenraum der Fahrzeugkarosserie 9 durchquert. Die Richtung dieser Heißluft
ist dabei so, dass sie vornehmlich auf den unteren, inneren Bereich der Fahrzeugkarosserie
9 gerichtet ist, wo verhältnismäßig viel Masse und daher eine große Wärmekapazität
vorhanden ist.
[0020] Die Druckräume 5, 6 werden in bekannter Weise mit Heißluft gespeist, die dann nicht
nur in der oben schon angedeuteten Weise die Düseneinrichtungen 14, 15, sondern auch
die normalen Düsen 10, 11 durchtritt, sodass durch die normalen Düsen 10, 11 jeweils
die Außenseiten der Fahrzeugkarosserie und durch die zusätzlichen Düseneinrichtungen
14, 15 die Innenseiten der Fahrzeugkarosserie 9 mit Heißluft beaufschlagt werden.
Auf diese Weise gelingt es, alle Bereiche der Fahrzeugkarosserie 9 in etwa derselben
Zeit zu trocknen, obwohl sie unterschiedlich "massereich" sind und deshalb unterschiedliche
Wärmekapazitäten besitzen. Hierdurch lässt sich die gesamte Trockenzeit der Fahrzeugkarosserie
9 verkürzen; lokale Überhitzungen, welche die Materialien der Fahrzeugkarosserie 9
oder an dieser befindliche Verklebungen schädigen könnten, treten nicht auf.
[0021] Wie oben erwähnt, sind die Düseneinrichtungen 14, 15 des Ausführungsbeispieles der
Figuren 1 und 2 feststehend, so dass die Richtung des aus ihnen austretenden Heißluftstromes
unveränderlich ist. Es kann jedoch von Vorteil sein, wenn diese Richtung verändert
werden kann, wie dies anhand der Figuren 3a bis 3c für einen abgewandelten Trockner
101 dargestellt ist. Soweit Komponenten, die in Figur 3 dargestellt sind, solchen
der Figuren 1 und 2 entsprechen, sind sie mit demselben Bezugszeichen zuzüglich 100
gekennzeichnet.
[0022] Die Figuren 3a bis 3c sind Horizontalschnitte durch den abgewandelten Trockner 101,
ähnlich der Figur 2, zeigen jedoch jeweils nur einen Ausschnitt. Erkennbar sind ein
Druckraum 105, die Wand 103, welche den Druckraum 105 von dem Trocknertunnel 107 trennt,
die beschichtete und zu trocknenende Fahrzeugkarosserie 109 sowie zwei Düseneinrichtungen
114. Während bei den Düseneinrichtungen 14, 15 der Figuren 1 und 2 die Lamellen 14b
bzw. 15b fixiert waren, sind diese beim Ausführungsbeispiel der Figur 3 um eine vertikale
Achse verschwenkbar, wobei jedoch ihre parallele Ausrichtung erhalten bleibt. Der
hierfür erforderliche Mechanismus ist nicht dargestellt, dem Fachmann aber geläufig.
[0023] Die Teilfiguren a bis c der Figur 3 zeigen nunmehr, in welcher Weise die Wurfrichtungen
der Düseneinrichtungen 114 der Bewegung der Fahrzeugkarosserie 109 folgen. Die Bewegungsrichtung
der Fahrzeugkarosserie 109 ist dabei von links nach rechts. Es ist zu erkennen, wie
die von den Düseneinrichtungen 114 austretenden Heißluftströme die Bewegung der Fahrzeugkarosserie
109 mitmachen und auf diese Weise die Innenflächen von deren Seitenwänden länger beaufschlagen
können als bei starr ausgerichteten Lamellen. Figur 3 zeigt nur die Düseneinrichtungen
114 an einer Seite des Trockentunnels 107; selbstverständlich sind die gegenüberliegenden,
nicht dargestellten Düseneinrichtungen in derselben Weise ausgestaltet.
[0024] Die Figuren 4a und 4b zeigen schematisch, wie die Wurfrichtungen der Düseneinrichtungen
114 des Ausführungsbeispieles der Figur 3 verändert werden können. Bei dem ersten
in der Figur 4a dargestellten Ausführungsbeispiel ist unterhalb einer "normalen" Düse
110 eine Durchbrechung 120 in der Wand 103 vorgesehen, in der eine Vielzahl paralleler,
geneigt ausgerichteter Lamellen 114a starr befestigt ist. Diese Lamellen 114a geben
die Neigung des durch die Durchbrechung 120 durchtretenden Luftstromes vor, die so
gewählt wird, dass der Luftstrom, wie in Figur 1 dargestellt, durch ein Fenster der
Fahrzeugkarosserie an der zugewandten Karosserieseite hindurchtreten und die gegenüberliegende
Karosseriewand auf der Innenseite beaufschlagen kann. Vor der Durchbrechung 120 auf
der Seite des Trockentunnels 107 ist ein Drehkörper 121 vorgesehen, der über eine
vertikal nach oben und die Oberseite des Gehäuses 102 durchstoßende Betätigungsstange
122 mittels eines Elektromotors 123 verdreht werden kann. Der Drehkörper 121 enthält
eine Mehrzahl paralleler, in der Zeichnung nicht dargestellter vertikal verlaufender
Lamellen, deren Zwischenräume von der Luft durchströmt werden können, welche die Lamellen
114a in der Durchbrechung 120 passiert hat. Ersichtlich ist es auf diese Weise möglich,
durch Verdrehen des Drehkörpers 121 mit Hilfe des Elektromotors 123 die Wurfrichtung
der Düseneinrichtungen 114 in einer Weise zu verändern, wie dies in Figur 3 dargestellt
ist.
[0025] Die Variante des Trockners, die in Figur 4b dargestellt ist, unterscheidet sich von
derjenigen, die oben anhand der Figur 4a erläutert wurde nur in Folgendem: Die mit
dem Drehkörper 121' verbundene Betätigungsstange 122' verläuft nicht nach oben, sondern
senkrecht nach unten, wo sie statt mit einem Elektromotor mit einem Mitnehmermechanismus
verbunden ist, der in den Figuren 5a bis 5c dargestellt ist. Die unteren Enden der
Betätigungsstangen 122 sind starr mit ins Innere des Trockentunnels 7 ragenden Schwenkhebeln
124 verbunden und zudem in an der Wand 103 befestigten Lagerböcken 125 gelagert. Die
freien Enden der Schwenkhebel 124 wirken mit Stiften 126 zusammen, die auf der Oberseite
der Skids 127 befestigt sind, auf denen die Fahrzeugkarosserie mit Hilfe des Transportsystemes
durch den Trockentunnel gefahren werden. Diese Fahrzeugkarosserien sind in der Figur
5 nicht dargestellt.
[0026] In Figur 5a haben zwei an einem Skid 127 angebrachte Stifte 126 jeweils das äußere
Ende eines Schwenkhebels 124, der einer Düseneinrichtung 114 zugeordnet ist, das von
unten her erreicht. Bei der Weiterfahrt des Skids 127 werden nunmehr die Schwenkhebel
124 um das Lager in den Lagerböcken 125 verschwenkt, wie dies in den Figuren 5b und
5c gezeigt ist. 5b zeigt dabei eine Zwischenstellung, während die Figur 5c eine Position
des Skids 127 und der Schwenkhebel 124 darstellt, die kurz vor dem Zeitpunkt liegt,
zu dem die Enden der Schwenkhebel 124 von den Stiften 127 freikommen. Dann werden
die Schwenkhebel 124 durch Federeinrichtungen, die sich in den Lagerböcken 125 befinden,
wieder in die Position der Figur 5a zurückgeführt, wo sie auf den nächsten eine Fahrzeugkarosserie
tragenden Skid 127 warten. Das Ausführungsbeispiel der Figur 4b mit dem in Figur 5
dargestellten Mitnehmermechanismus kommt also ohne gesonderten Elektromotor und ohne
die zu dessen Ansteuerung erforderlichen Sensoren und Steuereinrichtungen aus.
[0027] Bei den Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen Trockners, die oben anhand
der Figuren 3 bis 5 beschrieben wurden, wurde die Wurfrichtung der Düseneinrichtungen
114, 115 nur durch Verschwenken um eine senkrechte Achse verändert, was die Neigung
des die Düseneinrichtungen 114, 115 durchströmenden Luftstromes gegenüber der Horizontalen
unverändert ließ. Selbstverständlich ist es jedoch möglich, Düseneinrichtungen vorzusehen,
welche sowohl eine Drehung der Wurfrichtung um die vertikale als auch um die horizontale
Achse zulässt. Eine derartige Düseneinrichtung ist in den Figuren 6 und 7 dargestellt.
Da sie funktional im Übrigen der Düseneinrichtung 14 von Figur 1 entspricht, trägt
sie hier das Bezugszeichen 214.
[0028] Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung der in die Wand 203 eingebauten
Düseneinrichtung 214. Sie umfasst einen Innenrahmen 230, in dem vertikal und horizontal
verlaufende Lamellen 214ba und 214bb befestigt sind. Diese Lamellen 214ba, 214bb können
sich entweder kreuzen oder in Durchströmungsrichtung der Luft gesehen hintereinander
liegen. Der Innenrahmen 230 ist kardanisch aufgehängt. Er ist hierzu über zwei horizontal
verlaufende Achsstummel 231 schwenkbar mit einem Mittelrahmen 232 verbunden, der seinerseits
über zwei vertikal verlaufende Achsstummel 233 mit einem Außenrahmen 234 gelenkig
verbunden ist. Der Außenrahmen 234 wiederum ist in eine entsprechend große Durchbrechung
220 der Wand 203 eingesetzt.
[0029] In Figur 7 verläuft die Durchbrechung 220 senkrecht durch die Wand 203 hindurch,
während in Figur 8 die Durchbrechung 220' eine Neigung in Richtung auf den rechts
zu denkenden Trockentunnel aufweist, so dass die Düseneinrichtung 214 bei gleicher
Bauweise in Figur 8 einen weiter unten liegenden Bereich der Fahrzeugkarosserie als
in Figur 7 erreichen kann.
[0030] In Figur 7 sind keine Antriebseinrichtungen dargestellt, mit welchen die Rahmen 232
und 234 um die jeweiligen Achsstummel 231, 233 verdreht werden können. Selbstverständlich
weiß der Fachmann, wie eine motorische Verdrehung dieser Rahmen 232, 234 erfolgen
kann. In einfachen Fällen, in denen die Wurfrichtung der Düseneinrichtungen 214 nur
selten verstellt zu werden brauchen, kann die Einstellung des Innenrahmens 230 gegenüber
dem Außenrahmen 234 auch manuell erfolgen.
[0031] In Figur 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Trockners dargestellt, der
weitestgehend derjenigen der Figur 1 entspricht. Entsprechende Teile in Figur 9 sind
daher mit denselben Bezugszeichen wie in Figur 1 zuzüglich 300 gekennzeichnet. Der
wesentliche Unterschied zwischen dem Trockner 1 der Figur 1 und dem Trockner 301 der
Figur 9 besteht darin, dass bei Ersterem die Düseneinrichtungen 14 und 15 austauschbar
an den Wänden 3, 4 zwischen den Druckräumen 5, 6 und dem Trockentunnel 7 angebracht
waren, während beim Ausführungsbeispiel der Figur 9 die Düseneinrichtungen 314 permanent
in Durchbrechungen 320 der Wände 303, 304 vorgesehen sind. Im Übrigen ist die Funktionsweise
des Trockners 301 vollständig mit derjenigen des Trockners 1 identisch.
[0032] In Figur 10 schließlich ist anhand eines Ausführungsbeispieles eines Trockners, welches
demjenigen der Figur 9 ähnelt noch diejenige Möglichkeit dargestellt, dass die Wurfrichtung
der Düsen 214 ausschließlich um eine horizontale Achse verschwenkt werden kann. Hierzu
sind die Lamellen 314b, die sich in der Durchbrechung 320 befinden, mit ihren vorderen
Rändern schwenkbar an den seitlichen Wänden der Durchbrechung 320 angelenkt, während
ihre gegenüberliegenden Ränder gelenkig durch eine Verbindungsstange 335 untereinander
und mit einem Schwenkgestänge 336 verbunden sind. Dieses ist durch die Oberseite des
Gehäuses 302 des Trockners 301 hindurchgeführt und mit einem Antrieb 337 verbunden.
Durch axiale Bewegung des Schwenkgestänges 336 lässt sich, wie durch den Vergleich
der Figuren 10a und 10b verständlich wird, die Ausrichtung der Lamellen 314b in der
Durchbrechung 320 und damit die Wurfrichtung der Düseneinrichtung 314 verändern, welche
durch die Durchbrechung 320 und die darin angeordneten Lamellen 314b gebildet wird.
1. Vorrichtung zum Temperieren von Fahrzeugkarosserien (9; 109; 309), insbesondere zum
Trocknen von beschichteten Fahrzeugkarosserien (9; 109), mit
a) einem Gehäuse (2; 102; 302);
b) einem im Gehäuse (2; 102; 302) untergebrachten Temperiertunnel (7; 107) zur Aufnahme
der Fahrzeugkarosserie (9; 109; 309);
c) mindestens einem in dem Gehäuse (2; 102; 302) untergebrachten, durch eine Wand
(3, 4; 103; 203; 303, 304) von dem Temperiertunnel (7; 107) getrennten Druckraum (5,
6; 105; 305);
d) einer Mehrzahl von Düsen (10, 11; 110; 310, 311) in der Wand (3, 4; 103; 203; 303,
304);
e) einer Lufttemperiereinrichtung, welche temperierte Luft in den Druckraum (5, 6;
105; 105) derart einbringt, dass diese durch die Düsen (10, 11; 110; 310, 311) in
den Temperiertunnel (7; 107) einströmen und die dortige Fahrzeugkarosserie (9; 109;
309) beaufschlagen kann;
wobei
f) mindestens eine Düseneinrichtung (14, 15; 114; 214; 314, 315) vorgesehen ist, die
so orientiert und deren Wurfweite so groß ist, dass der aus ihr austretende Luftstrom
eine Öffnung der Fahrzeugkarosserie (9; 109) auf der der Düseneinrichtung (14, 15;
114; 214; 314, 315) zugewandten Seite durchqueren und eine Innenfläche der Fahrzeugkarosserie
(9; 109) auf der gegenüberliegenden Seite beaufschlagen kann;
dadurch gekennzeichnet, dass
g) die mindestens eine Düseneinrichtung (114; 214; 314, 315) parallele Lamellen als
bewegliche Luftleitelemente (114b; 214b; 314b, 315b) aufweist, so dass die Wurfrichtung
der Düseneinrichtung (114; 214; 314, 315) veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitelemente (114; 314b) durch mindestens einen Motor (123; 323) bewegbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitelemente (114b') von einer Mitnehmereinrichtung (122', 123', 124') bewegbar
sind, welche mit einem mit der Fahrzeugkarosserie mitbewegten Teil (126') so zusammenwirkt,
dass die Wurfrichtung der Düseneinrichtung (114') der Fahrzeugkarosserie bei einer
Bewegung durch den Temperiertunnel (107') über eine gewisse Strecke folgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung (214) Luftleitelemente (214ba, 214bb) besitzt, die um zwei zueinander
senkrechte Achsen verschwenkbar sind.
1. Apparatus for the temperature control of vehicle bodies (9; 109; 309), in particular
for drying coated vehicle bodies (9; 109), comprising
a) a housing (2; 102; 302);
b) a temperature-control tunnel (7; 107) which is accommodated in the housing (2;
102; 302) and intended for receiving the vehicle body (9; 109; 309) ;
c) at least one pressure chamber (5; 6; 105; 305) which is accommodated in the housing
(2; 102; 302) and separated from the temperature-control tunnel (7; 107) by a wall
(3, 4; 103; 203; 303, 304);
d) a plurality of nozzles (10, 11; 110; 310, 311) in the wall (3, 4; 103; 203; 303,
304);
e) an air temperature-control device which introduces temperature-controlled air into
the pressure chamber (5, 6; 105; 105) in such a way that it can flow through the nozzles
(10, 11; 110, 310, 311) into the temperature-control tunnel (7; 107) and act on the
vehicle body (9; 109, 309) therein;
wherein
f) at least one nozzle device (14, 15; 114; 214; 314, 315) is provided which is oriented
in such a way and whose projecting distance is so great that the air flow emanating
therefrom can pass through an opening of the vehicle body (9; 109) on the side facing
the nozzle device (14, 15; 114; 214; 314, 315) and act on an inner surface of the
vehicle body (9; 109) on the opposite side;
characterized in that
g) the at least one nozzle device (114; 214; 314, 315) has parallel lamellae as movable
air-guiding elements (114b; 214b; 314b, 315b) such that the projecting direction of
the nozzle device (114; 214; 314, 315) can be changed.
2. Apparatus according to Claim 1, characterized in that the air-guiding elements (114; 314b) can be moved by at least one motor (123; 323).
3. Apparatus according to Claim 1, characterized in that the air-guiding elements (114b') can be moved by a driver device (122', 123', 124')
which interacts with a part (126') concomitantly moved with the vehicle body such
that the projecting direction of the nozzle device (114') follows the vehicle body
during a movement through the temperature-control tunnel (107') over a certain distance.
4. Apparatus according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the nozzle device (214) has air-guiding elements (214ba, 214bb) which are pivotable
about two mutually perpendicular axes.
1. Dispositif dévolu à la régulation thermique de carrosseries de véhicules (9 ; 109;
309), notamment au séchage de carrosseries de véhicules (9; 109) revêtues, comprenant
a) un caisson (2; 102; 302);
b) un tunnel (7; 107) de régulation thermique, intégré dans ledit caisson (2 ; 102;
302) en vue de recevoir lesdites carrosseries de véhicules (9; 109; 309);
c) au moins une chambre de pression (5, 6; 105; 305) intégrée dans ledit caisson (2
; 102; 302) et séparée, par une paroi (3, 4 ; 103 ; 203 ; 303, 304), d'avec ledit
tunnel (7 ; 107) de régulation thermique ;
d) une pluralité de buses (10, 11 ; 110 ; 310, 311) situées dans ladite paroi (3,
4 ; 103 ; 203 ; 303, 304) ;
e) un système de climatisation d'air introduisant de l'air thermiquement régulé, dans
ladite chambre de pression (5, 6 ; 105 ; 305), de façon telle que ce dernier puisse
affluer dans ledit tunnel (7 ; 107) de régulation thermique, par l'intermédiaire desdites
buses (10, 11 ; 110; 310, 311), et puisse solliciter la carrosserie de véhicule (9
; 109; 309) qui s'y trouve ;
sachant
f) qu'il est prévu au moins un système de projection (14, 15 ; 114; 214; 314, 315)
présentant une orientation et une grande amplitude de jet telles que le courant d'air,
qui en sort, puisse traverser une ouverture de ladite carrosserie de véhicule (9;
109), du côté tourné vers ledit système de projection (14, 15; 114; 214; 314, 315),
et puisse solliciter une surface intérieure de ladite carrosserie de véhicule (9;
109), du côté pointant à l'opposé ;
caractérisé par le fait que
g) le système de projection (114 ; 214 ; 314, 315), à présence minimale, est doté
de lamelles parallèles constituant des éléments mobiles (114b ; 214b ; 314b, 315b)
de guidage d'air, de telle sorte que la direction du jet dudit système de projection
(114 ; 214 ; 314, 315) puisse être modifiée.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait que les éléments (114 ; 314b) de guidage d'air peuvent être mus par l'intermédiaire d'au
moins un moteur (123 ; 323).
3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait que les éléments (114b') de guidage d'air peuvent être mus par un système d'entraînement
(122', 123', 124') qui coopère avec une partie (126'), mise en mouvement conjointement
à la carrosserie de véhicule, de façon telle que la direction du jet du système de
projection (114') suive ladite carrosserie de véhicule sur un certain trajet au cours
d'un mouvement s'opérant par le tunnel (107') de régulation thermique.
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que le système de projection (214) présente des éléments (214ba, 214bb) de guidage d'air
qui sont aptes à pivoter autour de deux axes perpendiculaires l'un à l'autre.