[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum feuchtigkeitsdichten Abdecken einer
Verbindungsstelle zwischen einem von einer Isolierung umgebenen elektrischen Leiter
und einem Kontaktelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
[0002] Ein derartiges Verfahren geht beispielsweise aus der
JP 2010 192129 A hervor.
[0003] Das Verfahren wird überall dort eingesetzt, wo eine elektrische Kontaktstelle vor
Feuchtigkeit geschützt werden soll. Die aus Einzeldrähten bestehenden, flexiblen Leiter
werden im folgenden als "Litze" bezeichnet. Als elektrisch leitendes Material solcher
Litzen werden insbesondere Kupfer und Aluminium sowie Legierungen dieser Materialien
verwendet. Ein Einsatzgebiet für die Litzen ist beispielsweise der Motorraum von Kraftfahrzeugen.
Hier müssen bezüglich der Abdichtung der Verbindungsstellen zwischen Litzen und Kontaktelementen
zusätzlich Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse sowie Erschütterungen berücksichtigt
werden. Bei bekannten Verfahren wird beispielsweise um eine Verbindungsstelle in einem
Spritzgießwerkzeug ein aus Isoliermaterial bestehender Schutzkörper herumgespritzt.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird ein aus schrumpfbarem Material bestehender
Schlauch, der innen mit Dichtmaterial beschichtet ist, über eine Verbindungsstelle
geschoben, welcher sich nach Erwärmung dicht an seine Unterlage anlegt. Beide Verfahren
sind nicht nur aufwendig, sondern sie können die erforderliche Abdichtung auch nicht
gewährleisten, weil weder das Spritzmaterial des Schutzkörpers noch das Dichtmaterial
des Schlauches ausreichend tief zwischen die Einzeldrähte der Litze eindringt. Auch
ein zwischen dem Leiter und seiner Isolierung vorhandener Spalt wird bei beiden Verfahren
nicht abgedichtet, so daß in die Verbindungsstelle eingedrungene Feuchtigkeit auch
in Längsrichtung des Leiters vordringen kann. Sie kann dann am fernen Ende des Leiters
einen Kurzschluß verursachen und in der Verbindungsstelle zu Korrosion führen, durch
welche dieselbe schnell zerstört werden kann.
[0004] Die eingangs erwähnte
JP 2010 192129 A beschreibt ein Verfahren, mit dem ein zwei Krampen aufweisendes Kontaktelement am
Ende eines abisolierten, als Litze ausgeführten elektrischen Leiters befestigt wird.
Dazu wird eine der Krampen um die Isolierung des Leiters und die andere um den Leiter
herumgelegt. Danach wird ein Dichtungsmaterial von oben auf den Leiter aufgebracht.
Es dringt in den Leiter ein und härtet aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so
zu gestalten, daß eine wirksame Abdichtung der Verbindungsstelle zwischen Litze und
Kontaktelement gegen Feuchtigkeit erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
gelöst.
[0007] Bei diesem Verfahren wird ein zunächst fließfähiges Dichtungsmaterial in ausreichender
Menge auf die Verbindungsstelle zwischen Litze und Kontaktelement, insbesondere auf
die Litze, aufgetragen, das aufgrund seiner Viskosität in die Litze eindringt. Das
Dichtungsmaterial wird in einer solchen Menge aufgetragen, daß es sich bis über die
Isolierung der Litze erstreckt, so daß auch der Spalt zwischen Litze und Isolierung
durch das Dichtungsmaterial verschlossen wird. Dabei dringt das Dichtungsmaterial,
zumindest auf einer kurzen Strecke, in den Spalt zwischen der Litze und der dieselbe
umgebenden Isolierung ein. Andererseits erstreckt sich das Dichtungsmaterial auch
bis über das Kontaktelement, so daß die Verbindungsstelle von oben her vollständig
feuchtigkeitsdicht abgedeckt wird. Das wird durch die unterhalb der Verbindungsstelle
angeordnete, an der Isolierung der Litze und am Kontaktelement anliegende Folie ermöglicht
bzw. vervollständigt, die als Begrenzung für das Dichtungsmaterial dient. Zwischen
dem Kontaktelement und der Folie wird eine räumlich begrenzte Abstandshalterung angebracht.
Das Dichtungsmaterial legt sich dann auch von unten an das Kontaktelement an. Die
Folie verbindet sich fest mit dem Dichtungsmaterial, so daß sich ein rund um die Verbindungsstelle
geschlossener und nach dem Aushärten des Dichtungsmaterials stabiler Dichtkörper ergibt.
Er dichtet die Verbindungsstelle insgesamt wirksam gegen Feuchtigkeit ab.
[0008] Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen als Ausführungsbeispiel
erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer elektrischen Leitung mit einem als Litze ausgeführten Leiter
und eines Kontaktelements getrennt voneinander.
Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie II - II in vergrößerter Darstellung.
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Verbindungsstelle zwischen der Litze und dem Kontaktelement
nach Fig. 1 in schematischer Darstellung.
Fig. 4 eine Einzelheit aus Fig. 3 in vergrößerter Darstellung.
[0010] In Fig. 1 ist eine elektrische Leitung L dargestellt, die aus einer Litze 1 und einer
dieselbe umgebenden Isolierung 2 besteht. Die Litze 1 ist gemäß Fig. 2 aus einer Vielzahl
von Einzeldrähten 3 aufgebaut, die vorzugsweise miteinander verseilt bzw. verdrillt
sind. Die Einzeldrähte 3 können beispielsweise aus Kupfer oder aus Aluminium oder
aus einer Kupferlegierung bzw. einer Aluminiumlegierung bestehen. Die Isolierung 2
kann beispielsweise aus Polyethylen oder Polyurethan bestehen. Sie ist gemäß Fig.
1 am Ende der Leitung L entfernt, so daß die Litze 1 dort freiliegt und zum direkten
Anschluß an elektrische Kontakte bzw. von elektrischen Kontakten verwendet werden
kann.
[0011] Im vorliegenden Fall wird die Litze 1 mit einem Kontaktelement 4 aus Metall elektrisch
leitend verbunden, das zu einem beliebigen, nur schematisch angedeuteten elektrischen
Gerät 5 gehört. Das Kontaktelement 4 kann beispielsweise ein flacher Streifen mit
rechteckigem Querschnitt sein. Es kann aber auch eine andere geometrische Form haben.
Die Litze 5 wird an ihrem freien Ende mit Vorteil so zusammengefaßt und mit Vorteil
verdichtet, daß keine Einzeldrähte 3 seitwärts abstehen. Anschließend wird die Litze
1 mit dem Kontaktelement 4 elektrisch leitend verbunden, beispielsweise verlötet,
mit Vorteil aber verschweißt. Das Verdichten und Verlöten bzw. Verschweißen der Litze
1 mit dem Kontaktelement 4 können auch in nur einem Arbeitsgang ausgeführt werden.
Eine durch diese Behandlung entstandene, gestrichelt umrandete Verbindungsstelle V
geht schematisch aus Fig. 3 hervor. Eine solche Verbindungsstelle V wird mit dem Verfahren
nach der Erfindung beispielsweise wie folgt feuchtigkeitsdicht abgedeckt:
Zunächst wird eine Folie 6 aus Isoliermaterial von unten an die Verbindungsstelle
V angelegt oder die Verbindungsstelle V wird auf die Folie 6 aufgelegt. Dann wird
gemäß Fig. 4 zwischen der Folie 6 und dem Kontaktelement 4 eine Abstandshalterung
8 angebracht, die eine gegenüber der Fläche des Kontaktelements 4 kleinere Fläche
hat. In beiden Fällen liegt die Folie 6 sowohl an der Isolierung 2 der Leitung L als
auch am Kontaktelement 4 bzw. an der Abstandshalterung 8 an. Sie ragt dabei mit Vorteil
auf allen Seiten über die eigentliche Verbindungsstelle V zwischen Litze 1 und Kontaktelement
4 hinaus. Als Materialien für die Folie 6 sind beispielsweise Polyethylenterephthalat,
Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyamid und Polyethylen geeignet.
[0012] Anschließend wird ein zunächst fließfähiges Dichtungsmaterial von oben auf die Verbindungsstelle
V aufgebracht, vorzugsweise direkt auf die Litze 1. Das kann beispielsweise durch
Gießen oder Auftropfen oder auch mit Einsatz einer Art Spritze erfolgen. Als Dichtungsmaterial
geeignet sind beispielsweise Polyvinylchlorid, Polyurethan, Polyamid, Silikonkautschuk
sowie Fluorethylenpropylen und Perfluoralkoxypolymer. Es kann aus nur einem Material
bestehen, aber auch als aus zwei unterschiedlichen Komponenten bestehendes Material
ausgeführt sein. Das fließfähige Dichtungsmaterial dringt zwischen die Einzeldrähte
3 der Litze 1 ein. Es wird bei seiner Bewegung nach unten durch die Folie 6 abgefangen,
so daß es sich nur in der Verbindungsstelle V selbst und um dieselben herum ausbreiten
kann.
[0013] Dabei dringt das Dichtungsmaterial zumindest auf einer kurzen Strecke auch in den
zwischen Litze 1 und Isolierung 2 der Leitung L bestehenden umlaufenden Spalt ein,
der dadurch verschlossen wird. Das Dichtungsmaterial kann sich wegen der Abstandshalterung
8 auch zwischen Kontaktelement 4 und Folie 6 ausbreiten. Es erstreckt sich abschließend
auf der einen Seite bis über die Isolierung 2 der Leitung L und auf der anderen Seite
bis über das Kontaktelement 4. Das Dichtungsmaterial härtet nach seinem Aufbringen
relativ schnell aus, so daß sich ein mechanisch stabiler Dichtkörper 7 ergibt, der
die Verbindungsstelle V wirksam gegen Feuchtigkeit abdichtet.
[0014] Die aus beliebigem Material bestehende Abstandhalterung 8 kann beispielsweise als
Scheibe ausgeführt sein oder aus Rippen bestehen, die jeweils vor Anbringung der Folie
6 an der Isolierung 2 des Leiters 1 und an dem Kontaktelement 4 auf derselben angeordnet
bzw. befestigt werden können.
[0015] Zur Durchführung des Verfahrens werden keine aufwendigen Werkzeuge oder Formgeber
benötigt, weil das Dichtungsmaterial ohne begrenzende Bauteile - bis auf die Folie
6 - auf die Verbindungsstelle V aufgebracht werden kann.
1. Verfahren zum feuchtigkeitsdichten Abdecken einer Verbindungsstelle (V) zwischen einem
von einer Isolierung (2) umgebenen, aus Einzeldrähten bestehenden elektrischen Leiter
(1) und einem Kontaktelement (4) aus Metall, mit welchem der Leiter (1) zunächst an
seinem Ende durch Entfernen der Isolierung (2) freigelegt wird, mit welchem danach
das abisolierte Ende des Leiters (1) in der Verbindungsstelle (V) elektrisch leitend
mit dem Kontaktelement (4) verbunden wird und mit welchem abschließend als aus Isoliermaterial
bestehende Abdeckung aushärtbares Dichtungsmaterial von oben auf die Verbindungsstelle
(V) zwischen Leiter (1) und Kontaktelement (4) aufgetragen wird, das beim Auftragen
fließfähig ist und anschließend durch Aushärten in einen mechanisch stabilen Zustand
übergeht,
dadurch gekennzeichnet,
- daß nach Fertigstellung der Verbindungsstelle (V) zunächst vor dem Auftragen des Dichtungsmaterials
am Kontaktelement (4) eine gegenüber der Fläche desselben flächenmäßig kleinere Abstandshalterung
(8) angebracht wird,
- daß danach unterhalb der Verbindungsstelle (V) eine an der Isolierung (2) des Leiters
(1) und zumindest teilweise am Kontaktelement (4) anliegende Folie (6) aus Isoliermaterial
positioniert wird und
- daß daraufhin das aushärtbare Dichtungsmaterial auf den Leiter (1) aufgebracht wird,
das sich bis über die Isolierung (2) des Leiters (1) und das Kontaktelement (4) erstreckt
und das sich fest mit der Folie (6) verbindet.
1. A method for the moisture-proof covering of a connection point (V) between an electrical
conductor (1) consisting of individual wires, which conductor is surrounded by an
insulation (2), and a contact element (4) made of metal, with which the conductor
(1) is initially stripped at its end by removal of the insulation (2), with which
the stripped end of the conductor (1) is then connected in the connection point (V)
electrically conductively with the contact element (4) and with which finally curable
sealing material is applied as a covering consisting of insulation material from above
onto the connection point (V) between conductor (1) and contact element (4), which
during the application is flowable and subsequently is converted into a mechanically
stable state by curing,
characterized in
- that after completion of the connection point (V) initially before the application of
the sealing material a distance retainer (8), which is smaller in area than the surface
of the contact element (4), is attached to the contact element,
- that then a film (6) made of insulation material abutting against the insulation (2) of
the conductor (1) and at least partially against the contact element (4) is positioned
underneath the connection point (V) and
- that subsequently the curable sealing material is applied to the conductor (1), which
extends beyond the insulation (2) of the conductor (1) and the contact element (4)
and which is firmly connected to the film (6).
1. Procédé de recouvrement étanche à l'humidité d'un point de liaison (V) entre un conducteur
électrique (1) entourée d'une isolation (2) et constitué de fils individuels, et un
élément de contact (4) en métal, avec lequel le conducteur (1) est d'abord libéré
au niveau de son extrémité par retrait de l'isolation (2), avec lequel l'extrémité
dépourvue d'isolation du conducteur (1) est ensuite reliée électriquement au niveau
du point de liaison (V) avec l'élément de contact (4) et avec lequel, finalement,
un matériau d'étanchéité durcissant, utilisé comme un recouvrement constitué d'un
matériau isolant, est appliqué par en haut sur le point de liaison (V) entre le conducteur
(1) et l'élément de contact (4), qui est fluide lors de l'application puis passe ensuite
par durcissement dans un état mécaniquement stable,
caractérisé en ce que
- après la réalisation du point de liaison (V) et avant l'application du matériau
d'étanchéité, une entretoise (8), dont la surface est supérieure à la surface de l'élément
de contact (4), est montée sur celui-ci,
- ensuite, un film (6) en matériau isolant, s'appuyant contre l'isolation (2) du conducteur
(1) et au moins partiellement contre l'élément de contact (4), est positionné en dessous
du point de liaison (V) et
- le matériau d'étanchéité durcissant, qui s'étend au-dessus de l'isolation (2) du
conducteur (1) et de l'élément de contact (4) et est relié fermement avec le film
(6), est ensuite appliqué sur le conducteur (1).