[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von einem
oder mehreren Aldehyden aus einem oder mehreren Alkanen, umfassend die Schritte: a)
Dehydrieren mindestens eines Alkans in Gegenwart eines heterogenen Katalysators zu
mindestens einem Alken, b) Umsetzen des Alkens oder der Alkene aus Schritt a) mit
Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines heterogenen Katalysators, der von
dem Katalysator in Schritt a) verschieden ist, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass als Katalysator in Schritt b) eine katalytisch wirksame Zusammensetzung eingesetzt
wird, die ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit trägt,
in welcher mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand aufweisender Katalysator
enthalten ist, sowie eine Apparatur, geeignet zur Dehydrierung von einem oder mehreren
Alkanen zu einem oder mehreren Alkenen und Hydroformylierung des erhaltenen Alkens
bzw. der erhaltenen Alkene zu Aldehyden, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
mindestens zwei Reaktionszonen aufweist, die fluidleitend miteinander verbunden sind,
wobei eine erste Reaktionszone als Festbett ausgeführt ist und einen Katalysator aufweist,
der die Dehydrierung von Alkanen zu Alkenen katalysiert und eine zweite Reaktionszone
als Festbett ausgeführt ist, die einen Katalysator aufweist, der die Hydroformylierung
von Alkenen katalysiert und der ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische
Flüssigkeit trägt, in welcher mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand
enthalten ist.
[0002] In der organischen Chemie werden Stoffgruppen gemeinhin nach der Anzahl ihrer Kohlenstoffatome
eingeteilt. Dabei wird der interessierenden Stoffklasse das Präfix C
n-vorangestellt, wobei n für die Anzahl der jeweiligen Kohlenstoffatome des Stoffes
steht. Ist beispielsweise von C
4-Alkenen die Rede, so sind die vier isomeren Olefine mit vier Kohlenstoffatomen gemeint,
nämlich Isobuten, 1-Buten, cis-2-Buten und trans-2-Buten. Demgegenüber existiert nur
ein Alken mit drei Kohlenstoffatomen, nämlich Propen und ein C
3-Alkan, nämlich Propan.
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden,
wenn es sich bei dem Alkan um C
n-Alkane (n=3, 4 oder 5) oder deren Mischungen handelt, bei dem Alken um C
n-Alkene (n= 3, 4, 5) und deren Mischungen und bei dem Aldehyd um C
n+1-Aldehyde und deren Mischungen handelt.
[0004] Die katalytische Dehydrierung von C
1-C
10 Alkanen ist heutzutage eine wichtige industrielle Route um selektiv Olefine herzustellen.
Speziell die überproportional steigende Nachfrage nach Propen und Buten gegenüber
Ethen führte zu einer Intensivierung dieser Technologie. Ein Großteil von Propen und
Buten wird nach wie vor durch das Steamcracking und Fluid Catalytic Cracking (FCC)
gewonnen. Die Selektivität zu einem bestimmten Produkt kann nur bedingt durch veränderte
Prozessbedingungen beim Steamcracking und FCC gesteigert werden. Die Produktverteilung
und damit einhergehend die Trägheit auf eine schnellere Nachfrage am Markt zu reagieren,
sorgen für ein konstantes Interesse in die Technologie der katalytische Dehydrierung
von Alkanen.
[0005] Katalytische Dehydrierung von Alkanen wird bereits seit den 1930 Jahren durchgeführt.
Leuna in Deutschland und UOP (Universal Oil Products) in den USA zusammen mit ICI
in England haben unabhängig voneinander die Technik kommerzialisiert. Beide Verfahren
verwendeten einen Chrom/Aluminiumoxid Katalysator. Bis heute sind Chromoxid auf Aluminiumoxid
und Platin/Zinn auf Aluminiumoxid die industriell am meisten verwendeten Katalysatoren
zur katalytischen Dehydrierung von C
1-C
10 Alkanen. Beide Metalle unterscheiden sich nicht wesentlich in der Aktivität, aber
in der Selektivität, Stabilität, Regenerierbarkeit und Preis. (D. Sanfilippo, I. Miracca,
'Dehydrogenation of paraffins: synergies between catalyst design and reactor engineering',
Catal. Today 2006, 111, 133-139.) Ein Vorteil von PtSn-Katalysatoren ist, dass sie fähig zur Strukturisomerie
(i-C
4 ↔ n-C
4, i bezeichnet das verzweigte Isomer, n das unverzweigte Isomer) sein können. Sowohl
Chrom- als auch Platin-Katalysatoren haben gemeinsam, dass sie aufgrund von Koksbildung
deaktivieren. Chrom-Katalysatoren sind zwischen einigen Minuten und einigen Stunden
aktiv, Platin-Katalysatoren einige Stunden bis Tage. Folglich müssen die Katalysatoren
periodisch regeneriert werden. Die Regeneration erfolgt meistens mit Luft (und/oder
Dampf), um die Kohlenstoffablagerungen abzubrennen. Durch die hydrothermalen Bedingungen
sollten die Katalysatoren nicht verändert werden. Platin zum Beispiel neigt zum Sintern
bei hohen Temperaturen während der Regeneration. In manchen Fällen ist eine Reduzierung
des Metalls vor dem Kontakt mit Kohlenwasserstoffen oder eine Restrukturierung des
Metalls mit Chloriden nötig. Die Reduktion kann auch in-situ durch frei werdenden
Wasserstoff während der Dehydrierung stattfinden. Es existieren zahlreiche kommerzielle
Verfahren, die sich hinsichtlich Temperaturmanagement, Katalysatorführung und Katalysatorregenerierung
unterscheiden.
[0007] Das OLEFLEX Verfahren besteht aus in Reihe geschalteten Rohrreaktoren, die adiabat
betrieben werden. Der Platin/Zinn auf Aluminiumoxid-Katalysator passiert parallel
mit dem Reaktionsgas die Reaktoren. Der Katalysator wird in einer Regenerationseinheit
aufgefangen und kontinuierlich dem Prozess wieder zugeführt. Das Reaktionsgas wird
vor dem Eintritt und zwischen den Reaktoren durch Gasbrenner auf Reaktionstemperatur
erhitzt.
[0008] In dem STAR-Verfahren von Thyssen-Krupp Uhde werden die Festbettreaktoren aktiv mit
Brenner analog dem Steam-Reforming beheizt. Das Verfahren beruht auf der oxidative
Dehydrierung. Die Reaktoren werden normalerweise mit einem Druck von 0,5 MPa betrieben.
Der Partialdruck der Kohlenwasserstoffe wird mit Dampf und/oder Luft reduziert. Der
erhöhte Druck ist prozessbedingt und wirkt sich positiv auf die anschließende Aufreinigung
und folglich die Energiebilanz der Anlage aus. Reaktion und Regeneration erfolgen
in einem Zyklus, daher werden meist mehrere Reaktoren parallel eingesetzt. Der Katalysator
ist ein Platin/Zinn auf Magnesium/Zink dotiertem Aluminat (
D. Sanfilippo, P. N. Rylander, in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 2000.).
[0009] Das Reaktorkonzept des PDH Verfahrens besteht aus parallel angeordneten Festbettreaktoren,
die mit Brenner befeuert werden. Die Regeneration des Katalysators erfolgt zyklisch
mit einer Mischung aus Dampf und Luft. Der Katalysator ist Chrom/Aluminia-Typ. (
US 5378350).
[0010] Die FBD Technik ist angelehnt an das Fluid Catalytic Cracking (FCC). Das System besteht
aus einem Wirbelschichtreaktor und einem Regenerator. Die Wirbelschicht wird üblicherweise
als blasenbildende Wirbelschicht betrieben, um die Verweilzeitverteilung der Edukte
so klein wie möglich zu halten und trotzdem einen guten Wärmeübergang zu erzeugen.
Einbauten im Reaktor können zusätzlich die Fluidisierung bzw. Rückvermischung bewusst
stören. Der Cr/Al-Katalysator zirkuliert kontinuierlich im Gegenstrom zwischen Reaktor
und Regenerator. Die Reaktionswärme (> 650 °C) wird durch die Wärmekapazität des heißen
Katalysators erzeugt (
US 5633421 und
US 5656243).
[0011] Die bei der Dehydrierung erhaltenen Produktgemische werden üblicherweise mit aufwändigen
Aufbereitungsverfahren in die gewünschten Produkte (Alkene), nicht umgesetzte Edukte
sowie Nebenprodukte getrennt. Die Alkene können dann in diversen chemischen Prozessen
als Ausgangsstoffe verwendet werden, so z. B. auch zur Herstellung von Aldehyden.
[0012] C
4 bzw. C
5-Aldehyde werden großtechnisch durch Hydroformylierung von Alkenen hergestellt. Das
für diesen Zweck genutzte Propen bzw. Buten fällt in der Regel bei der Raffinierung
bzw. beim Cracken von Erdöl an. Die Alkene sind dabei in der Regel keineswegs als
Reinstoffe verfügbar sondern häufig in Begleitung weiterer Kohlenwasserstoffe anderer
Substanzklassen und auch mit mehr oder weniger Kohlenstoffatomen. Zusätzlich enthalten
die Alkene gegebenenfalls Butane, die als Inerte im Hydrofomylierungsprozess betrachtet
werden und die Dimensionierung der Anlage vergrößern.
[0013] Die C
5-Aldehyde sind wichtige Ausgangsstoffe zur Erzeugung von Pentanolen, Pentansäuren
und Pentylaminen. Durch Aldolkondensation und Totalhydrierung des Aldolkondensats
können aus ihnen Decanole gewonnen werden, die Zwischenprodukte für die Herstellung
von Weichmachern, Detergenzien und Schmiermitteln sind. Durch ihre Aldolkondensation,
Hydrierung der olefinischen Doppelbindung des Aldolkondensats und anschließende Oxidation
der aldehydischen Gruppe können Decansäuren erhalten werden, die beispielsweise zur
Herstellung von Schmiermitteln oder Detergenzien verwendet werden können. In diesem
Einsatzbereich ist es wichtig, dass die C
5-Aldehyde zu einem großen Anteil an der linearen Verbindung n-Pentanal bestehen bzw.
der Anteil an verzweigten C
5-Aldehyden, wie insbesondere 2-Methylbutanal, möglichst gering ist.
[0014] Die Herstellung von n-Pentanal aus 2-Buten oder Gemischen davon durch isomerisierende
Hydroformylierung wird in
DE 101 08 474,
DE 101 08 475,
DE 101 08 476 und
DE102 25 282 beschrieben. Die technischen Lehren aller dieser Schriften haben gemeinsam, dass
in mindestens einem Hydroformylierungsschritt ein Rhodium aufweisendes, Katalysatorsystem
mit einem Diphosphinliganden, der ein Xanthengerüst aufweist, verwendet wird. Mit
diesem Katalysatorsystem können 2-Butene unter isomerisierenden Bedingungen hydroformyliert
werden. Das Verhältnis von n-Pentanal zu 2-Methylbutanal liegt bei bestenfalls 85
zu 15. Die Schriften
DE 101 08 474 und
DE 101 08 475 beschreiben Verfahren, bei denen die Hydroformylierung zweistufig erfolgt. In der
ersten Hydroformylierungsstufe wird unter Verwendung eines Katalysatorsystems, bestehend
aus Rhodium und einem Monophosphin als Ligand, 1-Buten in einer Selektivität von 90
% zu n-Pentanal umgesetzt. Die nicht umgesetzten Butene, hauptsächlich 2-Butene, werden
in der zweiten Hydroformylierungsstufe unter Verwendung des oben genannten Katalysatorsystems
aus Rhodium/Bisphosphin umgesetzt. Die Schriften
DE 101 08 476 und
DE 102 25 282 beschreiben einstufige Hydroformylierungsverfahren.
[0015] Höhere Selektivitäten an n-Pentanal bei der Hydroformylierung von 2-Butenen können
bei Verwendung eines Katalysatorsystems, bestehend aus Rhodium und sterisch anspruchsvollen
aromatischen Bisphosphiten erhalten werden, wie sie beispielsweise in
EP 0 213 639 beschrieben werden. Allerdings nimmt die Selektivität mit der Zeit stark ab.
[0016] Höhere Langzeitselektivität und geringere Zersetzungsrate des Katalysatorsystems
wird erreicht, wenn das in
EP 0 213 639 beschriebene Katalysatorsystem um ein sterisch gehindertes Amin ergänzt wird. Ein
Verfahren unter Verwendung dieses Katalysatorsystems für die Hydroformylierung von
2-Buten zu Pentanalgemisch mit hohem n-Pentanalanteil wird in
DE 10 2008 002187.3 offenbart.
WO2004041703 beschreibt ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Aldehyden aus Alkanen über
Alkene mit verschiedenen Katalysatoren Problematisch an der Verwendung homogener Katalysatoren
auf Basis von Rhodium bei der Hydroformylierung sind die Verluste an wertvollem Rhodium,
die bei der Aufarbeitung der Produktströme erlitten werden. Vor diesem Hintergrund
wurden Verfahren entwickelt, bei denen der Rhodium-Katalysator als heterogener bzw.
quasi-heterogener Katalysator eingesetzt wurde. Die bislang aussichtsreichste Entwicklung
ist die Hydroformylierung von Olefinen zu Aldehyden mittels sogenannter Supported-Ionic-Liquid-Phase-,
kurz genannt SILP-Katalysatorsystemen. Dies sind katalytisch wirksame Zusammensetzungen
in einem Mehrphasensystem, die ein festes Trägermaterial aufweisen, das mit einer
ionischen Flüssigkeit umhüllt ist, der sogenannten Supported-Ionic-Liquid-Phase, kurz
genannt SILP, in welcher der Übergangsmetall-, insbesondere Rhodium, aufweisende Katalysator
enthalten ist. Einen Überblick über den Stand der Technik findet sich in
WO 2012/041846, in der ebenfalls ein Verfahren, bei dem ein Rhodium-Komplexkatalysator in einer
Phase aus ionischer Flüssigkeit aufgebracht auf einem festen Trägermaterial eingesetzt
wird, beschrieben wird.
[0018] Obwohl im Stand der Technik bereits die Darstellung von Olefinen aus den entsprechenden
Alkanen und die Herstellung von Aldehyden aus Olefinen beschrieben wurden, fehlt es
an einfachen, wirtschaftlich anwendbaren Verfahren zur Herstellung von Aldehyden aus
Alkanen und/oder Olefinen und Synthesegas.
[0019] Für den wirtschaftlichen Betrieb eines kontinuierlichen Verfahrens zur Hydroformylierung
ist nicht allein die Nutzung eines sehr aktiven und selektiven Katalysatorsystems
von Bedeutung. Besonders die Punkte Katalysatorrecycling -verbunden mit der Produktabtrennung
- und Ligandenstabilität spielen eine entscheidende Rolle - nicht nur angesichts der
hohen Rhodium- und Ligandenpreise, sondern auch des nur ansatzweise bekannten Einflusses
von Verunreinigungen aus Liganden-Abbauprozessen auf die Aktivität und das Produktspektrum.
[0020] Ziel ist es die gesättigten Kohlenwasserstoffe in einem Verfahren in Aldehyde zu
überführen bei einer gleichzeitigen besseren Abtrennbarkeit des Produktes vom Katalysator
und einer besseren Rückgewinnung des Katalysators im Vergleich zum Stand der Technik.
[0021] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war deshalb die Bereitstellung eines einfachen
Verfahrens zur Herstellung von Aldehyden unter Verwendung von Alkanen als Ausgangsmaterial.
[0022] Überraschenderweise wurde gefunden, dass diese Aufgabe gelöst werden kann durch ein
Verfahren, welches die Schritte: a) Dehydrieren mindestens eines Alkans in Gegenwart
eines heterogenen Katalysators zu mindestens einem Alken, b) Umsetzen des Alkens oder
der Alkene aus Schritt a) mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines heterogenen
Katalysators, der von dem Katalysator in Schritt a) verschieden ist, aufweist, wobei
als Katalysator in Schritt b) eine katalytisch wirksame Zusammensetzung eingesetzt
wird, die einen festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit
trägt, in welcher mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand aufweisender
Katalysator enthalten ist.
[0023] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Herstellung von
einem oder mehreren Aldehyden aus einem oder mehreren Alkanen, umfassend die Schritte:
a) Dehydrieren mindestens eines Alkans in Gegenwart eines heterogenen Katalysators
zu mindestens einem Alken, b) Umsetzen des Alkens oder der Alkene aus Schritt a) mit
Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines heterogenen Katalysators, der von
dem Katalysator in Schritt a) verschieden ist, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass als Katalysator in Schritt b) eine katalytisch wirksame Zusammensetzung eingesetzt
wird, die einen festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit
trägt, in welcher ein mindestens ein Übergangsmetall und ein Ligand aufweisender Katalysator
enthalten ist, wie in den Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung beschrieben.
[0024] Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Apparatur, geeignet zur
Dehydrierung von mindestens einem Alkan zu mindestens einem Alken und Hydroformylierung
des erhaltenen Alkens oder der erhaltenen Alkene zu Aldehyden, welche dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie mindestens zwei Reaktionszonen aufweist, die fluidleitend miteinander
verbunden sind, wobei eine erste Reaktionszone als Festbett ausgeführt ist und einen
Katalysator aufweist, der die Dehydrierung von Alkanen zu Alkenen katalysiert und
eine zweite Reaktionszone als Festbett ausgeführt ist, die einen Katalysator aufweist,
der die Hydroformylierung von Alkenen katalysiert und der ein festes Trägermaterial
aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit trägt, in welcher mindestens ein Übergangsmetall
und mindestens ein Ligand enthalten ist, wie in den Ansprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung beschrieben.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder die erfindungsgemäße Apparatur weisen einen
oder mehrere der nachfolgenden Vorteile auf:
Mit dem in Schritt b) eingesetzten Katalysatorsystem auf Basis eines langzeitstabilen
SILP-Systems ist die Heterogenisierung eines an und für sich homogenen Komplexkatalysators
möglich. Somit ist eine einfachere Produktabtrennung und Rückgewinnung des Katalysators,
insbesondere der darin enthaltenen Übergangsmetalle gegenüber homogenen Systemen möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht den Einsatz von neuen Rohstoffquellen und
die Nutzung von Alkanen, was zu einer deutlichen Wertschöpfung gegenüber der Nutzung
von Olefinen führt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können, ausgehend von Alkanen,
insbesondere Butan bzw. Alkan-, insbesondere Butan-haltigen Strömen in einfacher Weise
die entsprechenden Aldehyde erzeugt werden. Auch bei Einsatz eines gemischten Feed-Stroms,
der bereits Alkene enthält, erfolgt die Umsetzung selektiv. Außerdem kann mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren auf einen Aufreinigungsschritt nach der Dehydrierung verzichtet
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann zudem ohne den Einsatz von Lösemitteln
auskommen. Die Aktivität ist vergleichbar mit der bei technischen Eduktströmen erreichbaren
Aktivitäten.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäß verwendete Apparatur werden
nachfolgend beispielhaft beschrieben, ohne dass die Erfindung auf diese beispielhaften
Ausführungsformen beschränkt sein soll. Sind nachfolgend Bereiche, allgemeine Formeln
oder Verbindungsklassen angegeben, so sollen diese nicht nur die entsprechenden Bereiche
oder Gruppen von Verbindungen umfassen, die explizit erwähnt sind, sondern auch alle
Teilbereiche und Teilgruppen von Verbindungen, die durch Herausnahme von einzelnen
Werten (Bereichen) oder Verbindungen erhalten werden können. Werden im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung Dokumente zitiert, so soll deren Inhalt, insbesondere bezüglich
der in Bezug genommenen Sachverhalte vollständig zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Erfindung gehören. Werden nachfolgend Angaben in Prozent gemacht, so handelt es sich,
wenn nicht anders angegeben um Angaben in Gewichts-%. Werden nachfolgend Mittelwerte
angegeben, so handelt es sich, wenn nicht anders angegeben um das Zahlenmittel. Werden
nachfolgend Stoffeigenschaften, wie z. B. Viskositäten oder ähnliches angegeben, so
handelt es sich, wenn nicht anders angegeben, um die Stoffeigenschaften bei 25 °C.
Werden nachfolgend Messwerte angegeben, so wurden diese, wenn nicht anders angegeben,
bei einem Umgebungsdruck von 1 bar und einer Umgebungstemperatur von 23 °C ermittelt.
Werden in der vorliegenden Erfindung chemische (Summen-)Formeln verwendet, so können
die angegebenen Indizes sowohl absolute Zahlen als auch Mittelwerte darstellen.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von einem oder mehreren Aldehyden
aus einem oder mehreren Alkanen, umfassend die Schritte:
- a) Dehydrieren mindestens eines Alkans in Gegenwart eines heterogenen Katalysators
zu mindestens einem Alken,
- b) Umsetzen des Alkens oder der Alkene aus Schritt a) mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid
in Gegenwart eines heterogenen Katalysators, der von dem Katalysator in Schritt a)
verschieden ist,
zeichnet sich dadurch aus, dass als Katalysator in Schritt b) eine katalytisch wirksame
Zusammensetzung eingesetzt wird, die ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine
ionische Flüssigkeit trägt, in welcher ein mindestens ein Übergangsmetall und mindestens
ein Ligand aufweisender Katalysator enthalten ist. Unter Tragen wird dabei insbesondere
verstanden, dass das Trägermaterial auf der Oberfläche und/oder in den gegebenenfalls
vorhandenen Poren eine ionische Flüssigkeit vorhanden ist, in der weitere Bestandteile
vorhanden sein können. Die Menge der ionischen Flüssigkeit wird dabei vorzugsweise
so gewählt, dass die ionische Flüssigkeit unter den Reaktionsbedingungen nicht vom
Trägermaterial abgetragen (entfernt) wird.
[0028] Der Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann z. B. wie in
WO 2012/041846 beschrieben durchgeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich
oder kontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich durchgeführt.
[0029] In Schritt a) können die Alkane als Reinstoffe oder Mischungen von Alkanen oder als
Mischungen eingesetzt werden, die neben einem oder mehreren Alkanen weitere Bestandteile,
wie z. B. ein oder mehrere Alkene, aufweisen. Die Alkane können aus fossilen Quellen,
wie beispielsweise Erdöl oder Erdgas oder aus natürlichen Quellen, wie beispielsweise
Biogas, oder Aufarbeitungsprozessen dieser Quellen stammen. Da Alkane häufig in Begleitung
von Alkenen anfallen, kann es vorteilhaft sein, wenn in Schritt a) eine Mischung eingesetzt
wird, die ein oder mehrere Alkane und ein oder mehrere Alkene und gegebenenfalls weitere
Bestandteile aufweist. Wird in Schritt a) eine Mischung eingesetzt, die sowohl ein
Alkan als auch ein Alken aufweist, so ist es vorteilhaft, wenn das Alkan bzw. die
Alkane und das Alken bzw. die Alkene die identische Anzahl an Kohlenstoffatomen aufweist.
Geeignete Mischungen sind z.B. sogenannte Raffinat-Ströme, die Iso-Butan, n-Butan,
trans-2-Buten, 1-Buten, Iso-Buten, cis-2-Buten und Iso-Pentan in veränderlichen Zusammensetzungen
aufweisen können.
[0030] Als Katalysatoren können in Schritt a) alle aus dem Stande der Technik bekannten
Dehydrierungskatalysatoren, insbesondere die in den Eingangs bei der Beschreibung
des Standes Technik der Dehydrierung genannten Literaturstellen genannten Dehydrierungskatalysatoren
eingesetzt werden. Bevorzugte Katalysatoren sind solche, die Chrom, vorzugsweise als
Chromoxid aufweisen.
[0031] Es kann vorteilhaft sein, wenn der in Schritt a) eingesetzt Katalysator ein Trägermaterial
aufweist. Als Trägermaterialien werden vorzugsweise inerte und/oder poröse, bevorzugt
inerte und poröse Trägermaterialien eingesetzt. Werden poröse Materialien eingesetzt
so können diese mesoporöse Materialien, mikroporöse Materialien, makroporöse Materialien
oder Schwammmaterialien sein. Bevorzugte Trägermaterialien sind ausgewählt aus der
Gruppe umfassend Aluminiumoxid, Kieselsäure, Siliziumdioxid, Titandioxid, Zirkondioxid,
Siliziumcarbid, Kohle, poröse Phosphate, poröse Polymere, Polymerschäume, Metallschäume,
Metallorganische Gerüste, poröse Nitride, poröse Oxynitride, Aerogele auf Silikatbasis,
und Mischungen aus diesen Komponenten. Als poröse Phosphate können Aluminiumphosphate,
strukturmodifizierte Silikoaluminophosphate, wie z.B. SAPO-34, Verwendung finden.
Als porösen Nitride oder porösen Oxynitride können z. B. Siliziumnitrid, Bornitrid,
Kohlenstoffnitrid oder Metallorganische Gerüste Verwendung finden. Als mesoporöse
Materialien können beispielsweise MCM-41-, MCM-48-, SBA-15-Schichtsilikate oder auch
flammhydrolytisch hergestellte Silikate verwendet werden. Als mikroporöse Materialien
können beispielsweise Zeolithe oder Alumosilikate verwendet werden. Besonders bevorzugt
weist der in Schritt a) eingesetzte Katalysator Aluminiumoxid als Trägermaterial auf.
[0032] Das Trägermaterial, bevorzugt das Aluminiumoxidträgermaterial, weist vorzugsweise
eine BET-Oberfläche von 50 bis 800 m
2 / g, bevorzugt von 100 bis 250 m
2 / g, besonders bevorzugt von 135 bis 170 m
2 / g und ganz besonders bevorzugt von 140 bis 160 m
2 / g auf. Das Trägermaterial, bevorzugt das Aluminiumoxidträgermaterial, weist vorzugsweise
ein spezifisches Porenvolumen von 0,1 bis 2,5 cm
3/g, bevorzugt von 0,25 bis 1 cm
3/g, besonders bevorzugt von 0,4 bis 0,6 cm
3/g auf. Vorzugsweise weist das Trägermaterial, bevorzugt das Aluminiumoxidträgermaterial,
eine Kombination der vorgenannten bevorzugten Parameter aus BET-Oberfläche und spezifischem
Porenvolumen auf, bevorzugt eine BET-Oberfläche von 125 - 170 m
2 / g und ein spezifisches Porenvolumen von 0,4 bis 0,6 cm
3/g, wobei die Bestimmung dieser Werte nach der Hg-Methode gemäß DIN 66133 sowie der
N
2-Adsorption nach DIN 66131 und DIN 66135 erfolgt.
[0033] Der in Schritt a) eingesetzt Katalysator, insbesondere der ein Trägermaterial aufweisende
Katalysator kann in Form von Formkörpern, wie z. B. Extrudaten, eingesetzt werden.
[0034] Wird in Schritt a) ein Katalysator eingesetzt, der ein Trägermaterial aufweist, so
beträgt der Chromgehalt bezogen auf die Summe aus Chrom(-verbindungen) und Trägermaterialien
von 1 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 9 bis 12 Gew.-%.
[0035] Der Schritt a) in dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise bei Bedingungen
durchgeführt, bei denen das Alkan oder die Alkane als Gase vorliegen. Werden in Schritt
a) Mischungen eingesetzt, die Alkane aufweisen, so wird das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise bei Bedingungen durchgeführt, bei denen mindestens 90 Gew.-% der eingesetzten
Mischungen, bevorzugt 95 bis 100 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 100 Gew.-% der
eingesetzten Mischung gasförmig vorliegen.
[0036] Der Schritt a) in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann bei Unterdruck, Überdruck
oder Normaldruck durchgeführt werden. Vorzugsweise wird der Schritt a) bei einem Druck
von 0,1 bis 10 bar, bevorzugt von 0,5 bis 5 bar, besonders bevorzugt bei 0,1 bis 2
bar und ganz besonders bevorzugt bei 0,5 bis 1,5 bar.
[0037] Die Temperatur, bei der der Schritt a) durchgeführt wird beträgt vorzugsweise von
250 bis 650 °C, bevorzugt von 350 bis 550 °C, besonders bevorzugt 400 bis 500 °C und
ganz besonders bevorzugt 425 bis 475 °C.
[0038] Vorzugsweise wird Schritt a) bei einer Kombination der genannten Drücke und Temperaturen,
bevorzugt bei einer Kombination der bevorzugten und insbesondere besonders bevorzugten
Drucke und Temperaturen durchgeführt. Ganz besonders bevorzugt wird Schritt a) deshalb
bei einem Druck von 0,5 bis 1,5 bar und einer Temperatur von 425 bis 475 °C durchgeführt.
Die vorgenannten bevorzugten Druck- und Temperaturbedingungen, bzw. die bevorzugten
Kombinationen davon, werden vorzugsweise dann in Schritt a) verwendet, wenn als Alkan
n-Butan oder als Gemisch ein n-Butan aufweisendes Gemisch eingesetzt wird.
[0039] Der Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise in der Gasphase
durchgeführt, das heißt, dass sich die Edukte während der Reaktion im gasförmigen
Zustand befinden. Bevorzugte Temperaturen, bei denen Schritt b) durchgeführt wird,
betragen vorzugsweise von 50 bis 200 °C, bevorzugt von 75 bis 140 °C und besonders
bevorzugt von 80 bis 120 °C. Der Druck bei dem Schritt b) durchgeführt wird beträgt
vorzugsweise von 2 bis 50 bar, bevorzugt von 5 bis 25 bar. Vorzugsweise wird Schritt
b) bei einer Kombination der genannten Drucke und Temperaturen, bevorzugt bei einer
Kombination der bevorzugten Drücke und Temperaturen durchgeführt. Ganz besonders bevorzugt
wird Schritt b) deshalb bei 5 bis 10 bar und einer Temperatur von 80 bis 120 °C durchgeführt.
[0040] Das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders bevorzugt so durchgeführt, dass Schritt
a) bei einem Druck von 0,1 bis 10 bar und/oder, vorzugsweise und einer Temperatur
von 250 bis 650 °C und Schritt b) in der Gasphase durchgeführt wird.
[0041] Als Übergangsmetall weist die in Schritt b) eingesetzte Zusammensetzung vorzugsweise
solche der VIII. Gruppe des Periodensystems der Elemente, bevorzugt Kobalt, Rhodium,
Iridium, oder Ruthenium, ganz besonders bevorzugt Rhodium auf. Die in Schritt b) eingesetzte
katalytische Zusammensetzung weist das Übergangsmetall vorzugsweise in Form eines
Komplexkatalysators auf. Bevorzugte Komplexkatalysatoren sind solche, die mindestens
einen Liganden, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Phosphine, Phosphite und Phosphonite,
die bevorzugt jeweils mindestens einen dreiwertigen Phosphor aufweisen, aufweisen.
Bevorzugt sind die Liganden ausgewählt aus Phosphiten und Mono- und Bisphosphinen.
Besonders bevorzugt sind die Liganden ausgewählt aus der Gruppe der Phosphite und
Bisphosphite.
[0042] Bevorzugt sind Bisphosphite ausgewählt aus: 2,2'-(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxybiphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tetraphenyl-1,3,2-dioxaphospholan)
und 6,6'-[(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxy-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[d,f][1,3,2]dioxaphosphepin),
sowie Tridentate Phosphorliganden auf Basis von Antracentriol:. Die Herstellung der
genannten Liganden kann z. B. wie in
DE 102011085883A1 bzw.
DE 102006058682 (
US 2010036143) bzw.
WO 2012/095253 und
WO 2012/095255 und
WO 2012/041846 beschrieben erfolgen.
[0043] Ionische Flüssigkeiten - nachfolgend IL genannt - sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung niedrigschmelzende Salze, vorzugsweise Salze, die bei einem Druck von 1
bar eine Schmelztemperatur von kleiner 100 °C aufweisen, also bei einer Temperatur
von kleiner 100 °C, vorzugsweise kleiner 50 °C und besonders bevorzugt kleiner-gleich
25 °C im flüssigen Aggregatzustand vorliegen und nahezu keinen messbaren Dampfdruck
aufweisen, wie in
Angew. Chem. Int. Ed. 2000, 39, 3772 - 3789 offenbart wird. Als ionische Flüssigkeiten können insbesondere jene verwendet werden,
die in
WO 2012/041846 beschrieben werden.
[0044] Bevorzugt werden als Ionische Flüssigkeit solche verwendet, bei denen das Anion ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend: Tetrafluoroborat ([BF
4]
-), Hexafluorophosphat ([PF
6]
-), Dicyanamid ([N(CN)
2-]) , Bis(trifluoromethylsulfonyl)imid ([NTf
2]
-), Tricyanomethid ([C(CN)
3]
-) , Tetracyanoborat ([B(CN)
4]
-), Halogenide (Cl
-, Br
-, F
-, I
-), Hexafluoroantimonat ([SbF
6]
-), Hexafluoroarsenat ([AsF
6]
-), Sulfat ([SO
4]
2-) , Tosylat ([C
7H
7SO
3]
-), Triflat (CF
3SO
3-), Nonaflat ([C
4F
9SO
3-), Tris-(Pentafluoroethyl)-trifluorophosphat ([PF
3(C
2F
5)
3]-), Thiocyanat ([SCN]
-), Carbonat ([CO
3]
2-), [R
A-COO]
-, [R
A-SO
3]
- [R
A-SO
4]
- [R
APO
4R
B]
- oder [(R
A-SO
2)
2N]
- mit R
A und R
B gleich oder ungleich, jeweils ein linearer oder verzweigter 1 bis 12 Kohlenstoffatome
enthaltender aliphatischer oder alicyclischer Alkyl- oder Perfluoralkyl- oder ein
C
5-C
18- substituierter Aryl-, C
5-C
18- substituierter Aryl-C
1-C
6-alkyl- oder C
1-C
6-Alkyl-C
5-C
18- substituierter Aryl-Rest ist, der durch Halogenatome substituiert ein kann;
und das Kation ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend:
quaternäre Ammonium-Kationen der allgemeinen Formel [NRaRbRcRd]+ mit Ra, Rb, Rc, Rd ausgewählt aus C1-C8-Alkylgruppen;
Phosphonium-Kationen der allgemeinen Formel [PRaRbRcRd]+ mit Ra, Rb, Rc, Rd ausgewählt aus C1-C3-Alkylgruppen;
Imidazolium-Kationen der allgemeinen Formel (A)

wobei der Imidazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n =1, 2, 3 oder 4, die ausgewählt ist aus C1-C8-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12-substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Pyridinium-Kationen der allgemeinen Formel (B)

wobei der Pyridin-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n = 1 oder 2, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12-substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Pyrazolium-Kationen der allgemeinen Formel (C)

wobei der Pyrazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n = 1 oder 2, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12-substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Triazolium-Kationen der allgemeinen Formel (D)

wobei der Triazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n =1, 2, oder 3, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12-substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen.
[0045] Bevorzugt wird eine Ionische Flüssigkeit eingesetzt, die ausgewählt ist aus der Gruppe
umfassend, vorzugsweise bestehend aus 1-Ethyl-3-methylimidazolium bis(trifluoromethylsulfonyl)imid,
1-Butyl-3-methylimidazolium hexafluorophosphat und 1-Butyl-3-methylimidazolium tetrafluoroborat.
Besonders bevorzugt weist die in Schritt b) eingesetzte katalytische Zusammensetzung
als ionische Flüssigkeit 1-Ethyl-3-methylimidazolium bis(trifluoromethylsulfonyl)imid
([EMIM] [NTf
2]) auf.
[0046] Als feste Trägermaterialien werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren in den in Schritt
b) eingesetzten Zusammensetzungen vorzugsweise inerte und/oder poröse, bevorzugt inerte
und poröse Trägermaterialien eingesetzt. Werden poröse Materialien eingesetzt so können
diese mesoporöse Materialien, mikroporöse Materialien, makroporöse Materialien oder
Schwammmaterialien sein.
[0047] Bevorzugte in den in Schritt b) eingesetzten Zusammensetzungen vorhandene Trägermaterialien
sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend oder vorzugsweise bestehend aus Aluminiumoxid,
Kieselsäure, Siliziumdioxid, Titandioxid, Zirkondioxid, Siliziumcarbid, Kohle, poröse
Phosphate, poröse Polymere, Polymerschäume, Metallschäume, Metallorganische Gerüste,
poröse Nitride, poröse Oxynitride, Aerogele auf Silikatbasis, und Mischungen aus diesen
Komponenten. Besonders bevorzugt sind die Trägermaterialien ausgewählt aus solchen
die Oxide des Siliziums, Aluminiums, Titans oder Zirkons oder Aktivkohle oder aus
Mischungen aufweisen oder daraus bestehen. Als poröse Phosphate können Aluminiumphosphate,
strukturmodifizierte Silikoaluminophosphate, wie z.B. SAPO-34, Verwendung finden.
Als porösen Nitride oder porösen Oxynitride können z. B. Siliziumnitrid, Bornitrid,
Kohlenstoffnitrid oder Metallorganische Gerüste Verwendung finden. Als mesoporöse
Materialien können beispielsweise MCM-41-, MCM-48-, SBA-15-Schichtsilikate oder auch
flammhydrolytisch hergestellte Silikate verwendet werden. Als mikroporöse Materialien
können beispielsweise Zeolithe oder Alumosilikate verwendet werden. Ganz besonders
bevorzugt weist die in Schritt b) eingesetzte katalytische Zusammensetzung als Trägermaterial
ein Siliziumoxid auf. Die Herstellung geeigneter Trägermaterialien wird beispielsweise
in
WO 2012/041846 ausführlich beschrieben.
[0048] Bevorzugt in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Trägermaterialien
weisen eine BET-Oberfläche von 100 bis 800 m
2/g und/oder, bevorzugt und, ein Porenvolumen von 0,1 bis 2 ml/g auf. Besonders bevorzugt
eingesetzte Trägermaterialien sind solche, Parameter in den genannten Bereichen liegen.
Die Bestimmung dieser Werte erfolgt nach der Hg-Methode gemäß DIN 66133 sowie der
N2-Adsorption nach DIN 66131 und DIN 66135.
[0050] Es kann vorteilhaft sein, wenn die Zusammensetzung in Schritt b) ein organisches
Amin aufweist, welches von den IL verschieden ist. Durch die Verwendung solcher organischer
Amine als Stabilisatoren kann die Langzeitstabilität der Zusammensetzung gesteigert
werden. Bevorzugt umfasst das verwendete organische Amin mindestens einen Rest mit
einer 2,2,6,6-Tetramethylpiperidineinheit nach Formel (E):

[0051] Besonders bevorzugt ist das organische Amin in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (Ea) - (Eh):

mit n = 1 bis 20

mit n = 1 bis 12

mit n = 1 bis 17

mit R = C
6- bis C
20-Alkyl.
[0052] Die in Schritt b) eingesetzte katalytische Zusammensetzung kann auf jede bekannte
Weise durch Mischen der Komponenten hergestellt werden. Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße
Zusammensetzung durch das nachfolgend beschriebene Verfahren hergestellt bzw. ist
dadurch erhältlich. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es die Schritte:
- i) vorlegen einer Vorstufe mindestens einer Verbindung eines Übergangsmetalls, vorzugsweise
eines Metalls aus der VIII. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente;
- ii) in-Kontakt-bringen mindestens einer Verbindung eines Übergangsmetalls, vorzugsweise
eines Metalls aus der VIII. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente mit einem
molaren Überschuss an mindestens einer Phosphorhaltigen organischen Verbindung, unter
Verwendung eines inerten Lösungsmittels;
- iii) Zugabe mindestens eines festen Trägermaterials zu der unter ii) generierten Mischung;
- iv) Zugabe mindestens einer Ionischen Flüssigkeit und optional weiterer Verbindungen,
wie z. B. Stabilisatoren (org. Amine) und
- v) entfernen des inerten Lösungsmittels unter Erhalt der Zusammensetzung, wobei bevorzugt
die Schritte i) bis iv) in beliebiger Reihenfolge durchgeführt und wobei bevorzugt
in Schritt i) mindestens eine Verbindung eines Metalls aus der VIII. Nebengruppe in
einem inerten Lösungsmittel vorgelegt werden kann.
[0053] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden,
wenn es sich bei dem Alkan um C
n-Alkane (n=3, 4 oder 5) oder deren Mischungen handelt, bei dem Alken um C
n-Alkene (n= 3, 4, 5) und deren Mischungen und bei dem Aldehyd um C
n+1-Aldehyde und deren Mischungen handelt.
[0054] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in jeder geeigneten Apparatur durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in einer erfindungsgemäßen Apparatur
durchgeführt.
[0055] Die erfindungsgemäße Apparatur, geeignet zur Dehydrierung von einem oder mehreren
Alkanen zu einem oder mehreren Alkenen und Hydroformylierung des erhaltenen Alkens
oder der erhaltenen Alkene zu Aldehyden, zeichnet sich dadurch aus, dass sie mindestens
zwei Reaktionszonen aufweist, die fluidleitend miteinander verbunden sind, wobei eine
erste Reaktionszone als Festbett ausgeführt ist und einen Katalysator aufweist, der
die Dehydrierung von Alkanen zu Alkenen katalysiert, und eine zweite Reaktionszone
als Festbett ausgeführt ist, die einen Katalysator aufweist, der die Hydroformylierung
von Alkenen katalysiert und der ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische
Flüssigkeit trägt, in welcher mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand
enthalten ist, wie er in den vorangegangenen Abschnitten ausführlich beschrieben wurde.
Unter fluidleitend verbunden wird verstanden, dass ein Fluid, welches aus einer ersten
Reaktionszone als Produkt erhalten wird, zumindest teilweise in die zweite Reaktionszone
gelangen kann. Die Festbetten mit den Katalysatoren können auf bekannte Arten und
Weisen in den Reaktoren angeordnet sein.
[0056] Es kann vorteilhaft sein, wenn zwischen den Reaktionszonen mindestens ein Mittel
zur Kondensation zumindest eines Teils des aus der Reaktionszone erhaltenen Produktstroms
vorhanden ist. Es kann ebenfalls vorteilhaft sein, wenn zwischen den Reaktionszonen
mindestens ein Mittel zur Verdampfung mindestens eines Teils des in die zweite Reaktionszone
geführten Eduktstroms vorhanden ist. Vorzugsweise ist in der erfindungsgemäßen Apparatur
zwischen den Reaktionszonen mindestens ein Mittel zur Kondensation zumindest eines
Teils des aus der Reaktionszone erhaltenen Produktstroms vorhanden ist und daran anschließend
mindestens ein Mittel zur Verdampfung mindestens eines Teils des kondensierten Produktstroms
angeordnet ist.
[0057] In der erfindungsgemäßen Apparatur kann zwischen den Reaktionszonen zumindest ein
Mittel vorhanden sein, welches es ermöglicht einen Teil des aus der ersten Reaktionszone
erhaltenen Produktstroms abzutrennen. Auf diese Weise können z. B. nicht umgesetzte
Alkane ganz oder teilweise aus dem Produktstrom abgetrennt werden und z. B. in die
erste Reaktionszone zurückgeführt oder ausgeschleust werden.
[0058] Die Reaktionszonen sind bevorzugt in unterschiedlichen Reaktoren angeordnet. Diese
Ausführungsart hat den Vorteil, dass die ggf. zwischen den Reaktionszonen verbauten
Mittel, wie z. B. Mittel zur Verdampfung, zur Kondensation, zum Fördern, wie z. B.
Pumpen, zum Abtrennen, wie z. B. Scheidebehälter, o.ä. in Form von Standardapparaturen
zum Aufbau der erfindungsgemäßen Apparatur verwendet werden können. Zudem können auf
einfache Weise Möglichkeiten geschaffen werden, bei Ausfall eines Reaktors / einer
Reaktorzone einen Weiterbetrieb der Anlage sicherzustellen, in dem ein oder mehrere
Reservereaktoren vorgehalten werden, die im Bedarfsfall zugeschaltet werden.
[0059] Die vorliegende Erfindung wird an Hand der Figur 1 näher erläutert ohne darauf beschränkt
zu sein. Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäß verwendeten Apparatur.
Darin bezeichnet A den Alkan-haltigen Zustrom zu Reaktor R1, der eine Reaktionszone
RZ1 aufweist, die als Festbett einen Dehydrierkatalysator aufweist. Der Produktstrom
aus Reaktor R1 wird einem Tank T zugeführt, der mit einem Wärmetauscher W ausgerüstet
ist. Über die Leitung D können gasförmige Stoffe, z. B. Wasserstoff sowie ggf. Alkane,
aus der Apparatur entfernt werden. Über die Pumpe P wird der Inhalt des Tanks T über
den Verdampfer V zumindest teilweise dem Reaktor R2 zugeführt, der eine Reaktionszone
RZ2 aufweist, die in einem Festbett eine katalytisch wirksame Zusammensetzung aufweist,
die ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit trägt, in
welcher ein mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand aufweisender
Katalysator enthalten ist. Über Rohrleitung B kann Wasserstoff und über Rohrleitung
C kann Kohlenmonoxid dem Reaktor R2 zugeführt werden.
[0060] In den nachfolgend aufgeführten Beispielen wird die vorliegende Erfindung beispielhaft
beschrieben, ohne dass die Erfindung, deren Anwendungsbreite sich aus der gesamten
Beschreibung und den Ansprüchen ergibt, auf die in den Beispielen genannten Ausführungsformen
beschränkt sein soll.
Beispiele:
Generell verwendete Arbeitstechniken:
[0061] Alle Luft- und Feuchtigkeitsempfindlichen Substanzen wurde in einer inerten Atmosphäre
unter Argon (4.6, Linde AG, entspr. 99,996 Vol.-%) gelagert. Die Katalysatorpräparationen
wurden in einer Glove-Box durchgeführt. Schlenk-Technik wurde für Arbeiten außerhalb
der Glove-Box verwendet. Hygroskopische Substanzen wurden vor dem Einsatz unter Hochvakuum
für mindestens 24 Stunden getrocknet. Die Reinheit der Industriegase wird mit Hilfe
von Codewerten ausgedrückt. Dabei bezeichnet die erste Ziffer die Anzahl der "Neuner",
die zweite Ziffer ist die erste von "Neun" abweichende Dezimalstelle.
Einsatzstoffe:
Gase
[0062] Für die Dehydrierung wurde n-Butan (Linde AG, 2.5, entspr. 99,5 Vol.-%) verwendet.
Synthetische Luft mit einem Anteil von 20 Vol.-% Sauerstoff wurden zur Regenerierung
des heterogenen Katalysators eingesetzt. Die Hydroformylierung wurde ausschließlich
in der Gasphase durchgeführt. Synthesegas wurde durch Kohlenstoffmonoxid (Linde AG,
3.7, entspr. 99,97 Vol.%) und Wasserstoff (Linde AG, 5.0, entspr. 99,999 Vol.-%) bereitgestellt.
Das molare Verhältnis von CO zu H2 betrug 1:1. Für alle Anlagenversuche wurde Helium
(Linde AG, 4.6, entspr. 99,996 Vol.-%) zur Inertisierung verwendet.
Heterogener Katalysator für die Dehydrierung von Alkanen
[0063] Für die Alkan-Dehydrierung wurde ein heterogener Katalysator (11 % Cr/Al2O3) von
Evonik Industries AG eingesetzt. Der Katalysator hat einen Chromgehalt von 11 Gew.-%
(6,7 Gew.-% CrO
3 (Chrom mit einer Oxidationsstufe von +6 als Chrom(VI) bezeichnet) und 11 Gew.-% Cr
2O
3 Chrom mit einer Oxidationsstufe von +3 als Chrom(III) bezeichnet) auf Al
2O
3 (3 mm Extrudate, BET-Oberfläche 147 m
2/g, spez. Porenvolumen 0,48 cm
3/g, wobei die Bestimmung dieser Werte nach der Hg-Methode gemäß DIN 66133 sowie der
N
2-Adsorption nach DIN 66131 und DIN 66135 erfolgt. Die Analytik des gesamten Chromgehalts
erfolgt über quantitative Röntgenfloureszensanalyse. Die quantitative Chrom(VI)-Analytik
wurde über ein fotometrisches Verfahren (Chrom (VI) mittels Diphenylcarbazit) nach
alkalischer Extraktion durchgeführt. Chrom(IV) wird danach zunächst aus dem mittels
einer NaOH-/Na2CO3-Lösung ausgelaugt. Das Eluat wird vereinigt und der Chrom (VI)-Gehalt
nach DIN 38406 D 24 bestimmt. Die Bestimmung des Chrom (III)-Gehalts erfolgt aus der
Differenz des gesamten Chromgehaltes und des Chrom (VI)-Gehaltes.
Herstellung des heterogenen Katalysators für die Dehydrierung von Alkanen:
[0064] 1600 g Al
2O
3 Träger werden mit einer Lösung aus 400 g CrO
3 in 864 ml VE-Wasser in einer 10 L Drageetrommel bei Raumtemperatur mit einer Drehgeschwindigkeit
von 31 min-1 für 5 Minuten besprüht. Die Trocknung des Katalysators erfolgt im 5 L
Wirbelbettreaktor unter 7,5 m
3 Luft/h mit 1 K/Minute von Raumtemperatur auf 110 °C und einer Haltedauer der genannten
Bedinungen von 7 h. Anschließend erfolgt ein Kalzinierungsschritt indem von 110 °C
mit 2 K/Minute auf 450 °C an Luft erhitzt wird und 5 Stunden bei 450 °C gehalten wird.
Zusammensetzung der SILP-Katalysatoren
[0065] Die SILP-Katalysatoren wurden unter Verwendung der in Tabelle 1 angegebenen Substanzen
hergestellt.
Tabelle 1: Übersicht über die verwendeten Substanzen
Funktion |
Name |
Abkürzung |
Molekulargewicht (g mol-1) |
CAS-Nummer |
Präkursor |
(Acetylacetonat)dicarbonylrhodium(I) |
Rh(CO)2(aca c) |
258,03 |
14874-82-9 |
Ligand |
2,2'-(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxybiphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tetraphenyl-1,3,2-dioxaphospholan) |
Benzpinakol (BzP) |
1147,29 |
|
Ligand |
6,6'-[(3,3''-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxy-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[d,f][1,3,2]dio xaphosphepin) |
Biphephos (BP) |
|
121627-17-6 |
IL |
1-Ethyl-3-methylimidazolium bis(trifluoromethylsulfonyl)imid |
[EMIM][NTf2] |
391,31 |
174899-82-2 |
Stabilisator |
Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)sebacat |
Sebacat |
480,72 |
52829-07-9 |
Träger |
Kieselgel 100 0,063 - 0,200 mm |
SiO2 |
60,08 |
7631-86-9 |
SILP-Katalysator 1
[0066] Präkursor für den SILP-Katalysator war (Acetylacetonat)dicarbonylrhodium(I) Rh(CO)
2acac. Der Diphosphitligand 2,2'-(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxybiphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tetraphenyl-1,3,2-dioxaphospholan)
der Formel (I)

wurde, wie in
DE 102006058682 (
US 2010036143) beschrieben, synthetisiert. Die ionische Flüssigkeit (IL) 1-Ethyl-3-methylimidazolium
bis(trifluoromethylsulfonyl)imid ([EMIM] [NTf
2]) wurde von Merck KGaA bezogen. Als Trägermaterial für die SILP-Katalysatoren wurde
Kieselgel 100 der Merck KGaA eingesetzt. Die Zugabe der Ionischen Flüssigkeit, im
folgenden IL, erfolgte in der Art, dass ein Beladungsgrad α derart eingestellt wird,
dass er einen Wert von 0,1 bzw. 10 Vol.-% annimmt. Unter einem Beladungsgrad α versteht
man im Zusammenhang mit SILP-Katalysatorsystemen das Verhältnis von dem Volumen unter
Normalbedingungen der jeweils verwendeten Ionischen Flüssigkeit IL zu dem Porenvolumen
des jeweils verwendeten Trägermaterials. Das Massenverhältnis von Rh zu Trägermaterial
wurde so eingestellt, dass es 0,2 Gew.-% Rh bezogen auf das Trägermaterial betrug.
Bei der Synthese des Komplexkatalysators wurde soviel Präkursor und Ligand eingesetzt,
dass das molare Verhältnis von Ligand zu Rhodium 10 zu 1 betrug. Die Menge an Stabilisator
wurde so gewählt, dass das molare Verhältnis von Stabilisator zu Ligand 4 zu 1 betrug.
SILP-Katalysator 2
[0067] Präkursor für den SILP-Katalysator war (Acetylacetonat)dicarbonylrhodium(I) Rh(CO)
2acac. Der Ligand BP (Biphephos) 6,6'-[(3,3'-Di-
tert-butyl-5,5-dimethoxy-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[
d,f][1,3,2]dioxaphosphepin),
CAS 121627-17-6 der Formel (II)

wurde analog
WO 2012/095253 bzw.
WO 2012/095255 synthetisiert. Die IL 1-Ethyl-3-methylimidazolium bis(trifluoromethylsulfonyl)imid
([EMIM] [NTf
2]) wurde von Merck KGaA bezogen. Als Trägermaterial für die SILP-Katalysatoren wurde
Kieselgel 100 der Merck KGaA eingesetzt.
Herstellung der SILP-Katalysatoren
[0068] Die SiO
2-Träger wurden vor der Verwendung unter Stickstoff (Linde AG, 5.0) mit folgendem Temperaturprogramm
kalziniert: Der Träger wurde von Raumtemperatur auf 150 °C mit einer Heizrampe von
2 °C min
-1 aufgeheizt und anschließend zwei Stunden konstant bei 150 °C gehalten. In einer zweiten
Heizphase wurde der Träger mit einer Heizrampe von 2,5 °C min
-1 auf 600 °C erhitzt. Für weitere 12 Stunden wurde der Träger konstant bei 600 °C gehalten,
um eine fast vollständige Decarboxylierung der Oberfläche zu gewährleisten. Die aktive
Abkühlphase auf 50 °C unter Stickstoff wurde mit einer Rampe von bei 5 °C min
-1 durchgeführt, um eine Recarboxylierung des hygrokopischen Materials zu verhindern.
Anschließend wurde der Träger für 24 Stunden evakuiert und in der Glove-Box bis zur
Verwendung gelagert. Die morphologischen Eigenschaften der Träger wurden mittels Stickstoff-Gasadsorption
mit dem Gerät "Quantrachrome Quadrasorb Sl" bestimmt und sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2: Morphologische Eigenschaften des SiO
2 -Träger
Träger |
Material |
Partikelgröße (mm) |
Oberflächea nach BET (M2 g-1) |
Porenvolumenb (cm3 g-1) |
Mittlere Porenweite (nm) |
Kieselgel 100 |
SiO2 |
0,063 - 0,2 |
361 |
1,02 |
10,5 |
abestimmt durch BET Adsorptionsisotherme, bBJH kumulatives Porenvolumen |
[0069] Die Präparation der SILP-Katalysatoren erfolgte durch Versetzen der porösen Trägermaterialien
mit einer Lösung aus Katalysatorkomplex, ionischer Flüssigkeit und Stabilisator. Zur
Lösung der Komponenten wurde Dichlormethan (Merck KGaA, getrocknet, max. 0,004 % H
2O) als Lösungsmittel eingesetzt. Nachdem das Lösemittel durch Einengen am Rotationsverdampfer
wieder entfernt worden war, wurde der SILP-Katalysator als rieselfähiges Pulver erhalten.
Um eine Zersetzung des Katalysators durch Luftsauerstoff auszuschließen, wurden die
Einwaagen der einzelnen Komponenten ausschließlich in der Glove-Box durchgeführt.
[0070] SILP-Katalysator 1 wurde, wie in
M. Jakuttis, A. Schönweiz, S. Werner, R. Franke, K.-D. Wiese, M. Haumann, P. Wasserscheid,
'Rhodium-Phosphite SILP Catalysis for the Highly Selective Hydroformylation of Mixed
C4 Feedstocks', Angew. Chem., Int. Ed. 2011, 50, 4492-4495 beschrieben, mit einem Stabilisator präpariert. Bei dem Stabilisator handelt sich
um das sterisch gehinderte Diamin Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)sebacat.
Konzeption der Versuchsanlage
[0071] Zur Durchführung einer kontinuierlichen Kaskadenreaktion wurde eine Versuchsanlage
konzeptioniert und aufgebaut. Die Gesamtanlage setzt sich aus der Steuerung, dem Reaktionsteil
und der online Analytik zusammen. Der Reaktionsteil gliederte sich zwei wesentliche
Untersektionen. Eine Sektion für die katalytische Alkandehydrierung und eine Sektion
für die SILPkatalysierte Hydroformylierung. Figur 1 gibt den schematischen Aufbau
der Versuchsanlage wieder.
[0072] Die Dosierung der gasförmigen Komponenten für die Alkandehydrierung erfolgte über
4 Massendurchflussregler der Baureihe "EL-Flow" (Mass Flow Controller - MFC) der Firma
Bronkhorst High-Tech B.V. Neben dem Reaktionsgas n-Butan konnte Helium zum Spülen
des Reaktors und zur Partialdruckvariation eingesetzt werden. Synthetische Luft und
Wasserstoff wurden zur Regenerierung des heterogenen Katalysators angebracht. Um eine
gleichzeitige Förderung von Wasserstoff und synthetischer Luft in den Reaktor zu vermeiden,
war ein Dreiwegehahn installiert, der nur für eines der beiden Gase offen steht. Zusätzlich
wurden zwei pneumatische Ventile über ein elektropneumatisches Wegeventil manuell
angesteuert, das ebenfalls ein gleichzeitiges Ausströmen unterbindet.
[0073] Der Dehydrierungsreaktor bestand aus einer hochwarmfesten Nickel-Chrom-Eisen-Legierung
(2.4816, Alloy 600). Der Festbettreaktor hatte eine Länge von 650 mm, einen Innendurchmesser
von 10 mm und eine Wandstärke von 7,5 mm. Der Reaktor ist bis zu einer Temperatur
von 850 °C bei Atmosphärendruck vom TÜV-Süd zugelassen. Die Katalysator-schüttung
lag auf einem Bett aus Glaswolle auf: Die Glaswolle lag wiederum auf einer gesinterten
Metallfritte aus 1.4571 auf, die passgenau 50 mm vor dem Reaktorausgang eingesetzt
war. Die Fritte besaß eine mittlere Porenweite von 6 µm. Zusätzlich war in der Schüttung
ein Thermoelement Pt-100 eingebracht. 2/3 der Länge des Reaktors waren als Vorheizstrecke
ausgelegt, um das Reaktionsgas auf Temperaturen bis zu 850 °C vor der Schüttung aufzuheizen.
Der Rohrreaktor verfügte über einen Heizmantel mit drei Heizzonen, die unabhängig
voneinander geregelt werden konnten. Aufgrund der Elastizitätsgrenze Rp0,2 und der
Temperaturstabilität von 1.4571 werden die unteren 50 mm der Rohrreaktors nicht aktiv
beheizt.
[0074] Die kohlenwasserstoffhaltigen Edukte wurden dem Hydroformylierungsteil aufgrund des
Dampfdruckes bei Raumtemperatur flüssig über eine HPLC-Pumpe (Dr. Ing. Herbert Knauer
GmbH "Smartline 100") zudosiert. Die HPLC-Pumpe war mit federgestützten Kugelventilen
ausgerüstet, um eine besser Förderkonstanz zu gewährleisten. Synthesegas wurde über
jeweils einen MFC für Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff bereitgestellt. Helium konnte
über einen MFC oder über ein Nadelventil in die Anlage dosiert werden. Helium konnte
zum Spülen der Anlage, zum Prüfen auf Leckagen oder zum Verdünnen der Reaktionsmischung
verwendet werden. Der Vorheizer erhitzte die Flüssigkeit knapp unterhalb der Siedetemperatur
bei Betriebsdruck. Im Mischer werden die Kohlenwasserstoffe durch Reduzierung des
Partialdruckes mit Synthesegas in die Gasphase überführt.
[0075] Der Hydroformylierungsreaktor war aus dem Werkstoff 1.4571 gefertigt. Der Reaktor
war bei 50 bar bis 450 °C zugelassen. Die Länge des Reaktors betrug 500 mm, der Innendurchmesser
10 mm und die Wandstärke 5 mm. Die SILP-Katalysatorschüttung lag auf einer Fritte
mit 6 µm mittlerer Porenweite auf. Ein Thermoelement war in die Schüttung eingebracht.
Ein zweites Thermoelement war 50 mm über der Fritte in die Wandung des Reaktors eingefasst.
Die Regelung der Einzonenheizung erfolgte über das Thermoelement in der Wandung des
Reaktors.
[0076] Die Kondensationsbehälter hatten jeweils ein Volumen von 0,6 Litern. Die Steuerung
der pneumatischen Ventile war darauf ausgelegt, dass die Behälter im Wechsel befüllt
und entleert werden konnten. Schwinggabelsonden am Kopf und am Boden der Behälter
gewährleisteten kondensierte Flüssigkeit und verhinderten ein Volllaufen bzw. ein
vollständiges Entleeren der Behälter. Digitale Drucksensoren waren in die Notabschaltung
integriert. Die pneumatischen Ventile, die digitalen Druckaufnehmer und die Füllstandsensoren
wurden über eine Steuerung des Typs "LOGO!" der Siemens AG gesteuert. Die Kühlung
der Behälter erfolgte mit einem luftgekühlten Kryostat "MPC-K6s" der Firma Peter Huber
Kältemaschinebau GmbH, der bis -25 °C mit einer Glysantin/Wasser-Mischung betrieben
werden konnte. Der Kryostat hatte eine Kälteleistung von 0,05 kW bei -20 °C. Für eine
Verbesserung des Wärmeübergangs und eine Vergrößerung der Austauschfläche waren Hohlzylinder
aus Edelstahl als regellose Schüttung in die Behälter eingebracht. Die Hohlzylinder
hatten eine Länge von 15 mm und einen Durchmesser von 10 mm. Um ein Fehlsignal der
Schwinggabelsonden durch die Füllkörper zu vermeiden, waren diese mit einem stabilen
Drahtgitter umgeben.
[0077] Rohrleitungen und Behälter waren aus Edelstahl 1.4571 und die Ventilkörper aus Edelstahl
1.4401 gefertigt. Die Ventile enthielten Packungen entweder aus dem Werkstoff Polytetrafluorethylen
(PTFE, Tmax = 232 °C) oder aus dem thermoplastischen Kunststoff Polyetherketon (PEEK,
Tmax = 315 °C). Die Rohrleitungen wurden über anliegende Heizbänder der Firma Horst
GmbH temperiert. Die Isolation der Leitungen wurde mit einem Band aus Glaswolle bewerkstelligt.
[0078] Die Analyse der Gasströme beider Reaktorstränge erfolgte alternierend oder seriell.
Hierzu wurde ein 4-Port SD (Selector, Dead-End) Ventil von Valco Instruments Co. Inc.
über eine Relaissteuerung an die Schnittstelle des Gaschromatographen angeschlossen.
Somit konnte die Ansteuerung des Ventils in die Steuerungssoftware des GCs implementiert
werden. Die Gaszusammensetzung wurde mit einem Gaschromatographen "GC 450" von Bruker
Corporation durchgeführt.
[0079] Die gesamte Anlage war mit Sicherheitseinrichtungen ausgestattet, die einen sicheren
und kontinuierlichen Betrieb über mehrere Tage ohne Anwesenheit eines Betreibers gewährleisten
können. Überdruck, Übertemperatur, Ausfall einer Heizschnur oder eines Reglers versetzten
die Anlage in einen sicheren Zustand.
Gaschromatographie
[0080] Die Analyse der Reaktionsgase erfolgte mit einem Gaschromatographen "GC 450" der
Firma Bruker Corporation. Der Gaschromatograph (GC) war mit einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor
(WLD) und zwei Flammenionisationsdetektoren (FID) ausgestattet. Die Aufgabe der Proben
auf die Trennsäulen erfolgte gleichzeitig über zwei pneumatische Einspritzventile
mit 250 µl Probenschleifen. Argon wurde als Trägergas verwendet. Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid
und Helium wurde durch eine WLD-Analyse quantifiziert. Über den EFC-24-Front (Electronic
Flow Control) und PR-1 (Pressure Regulator) wurden der Säulendruck und die Trägergasgeschwindigkeit
auf den Säulen geregelt. Der eingestellt Säulendruck betrug für den EFC-24 3,45 bar
für eine Minute und 2,41 bar für die restliche Messung. Der PR-1 war konstant 3,17
bar eingestellt. Eine Hayesep Q80/100 (0,5 m x 1/16" x 1,0 mm) Säule trennt die Permanentgase
von den kohlenwasserstoffhaltigen Stoffen. Eine Trennsäule vom Typ Shincarbon Micropacked
trennt letztlich Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Helium auf.
[0081] Die kohlenwasserstoffhaltigen Stoffe wurden mit zwei Flammenionisationsdetektoren
analysiert. Das Splitverhältnis von Trägergas zu Probenvolumen lag konstant bei 20
: 1. Für EFC-21 wurde ein konstanter Fluss von 2,5 ml min-1 und für EFC-24-Rear ein
konstanter Überdruck von 0,31 bar eingestellt. Mit einer CP-Wax (25 m x 0,53 mm x
2 µm) Trennsäule wurden zuerst Alkane und Alkene von Aldehyden, Alkoholen und Aldolprodukten
getrennt. Alkane und Alkene wurden auf die HP-Plot-S (50 m x 0,53 mm x 15 µm) Trennsäule
geleitet und Aldehyde, Alkohole und Aldolprodukte wurden auf der Deactivated Fused
Silica (10 m x 0,32 mm) weiter aufgetrennt. Plot-Aluminiumoxid-Säulen besitzen eine
hohe Auflösung für Kohlenwasserstoffisomere, können aber durch Moleküle mit funktionellen
Gruppe deaktiviert werden.
[0082] Mit der folgenden GC-Methode konnte eine vollständige Trennung der Komponenten erreicht
werden. Die Anfangstemperatur von 55 °C wurde für 4 Minuten gehalten. Anschließend
folgte eine lineare Aufheizphase mit 4,5 °C min-1 auf 100 °C. 100 °C wurden für 12
Minuten konstant gehalten. Die letzte Aufheizphase mit 10 °C min-1 auf 130 °C dient
zur Entfernung hochsiedender Verbindungen bzw. zur Verkürzung derer Retentionszeit.
Die Säulen wurden für 6 Minuten konstant bei 130 °C belassen. Die Gesamtdauer der
Methode betrug 35 Minuten. Die Temperatur der Einhausung des Wärmeleitfähigkeitsdetektors
betrug 220 °C und die des Filamentes 350 °C. Die zwei Flammenionisationsdetektoren
waren auf 250 °C beheizt.
Beispiel 1:
[0083] Der Versuch wurde in einer wie oben beschriebenen Versuchsanlage, die in der Dehydrierungssektion
mit 10 g des Dehydrierungskatalysators und in der Hydroformylierungssektion mit 3
g SILP-Katalysator 1 beschickt war, durchgeführt. Die Reaktion in der Dehydrierungssektion
wurde bei einem Druck von 1 bar bei einer Temperatur von 450 °C durchgeführt. Die
Hydroformylierung wurde bei einem Druck von 10 bar und einer Temperatur von 100 °C
durchgeführt. Der gasförmige Edukt-Zustrom (Butan) zur Hydroformylierung wurde auf
43,4 Nml min
-1 eingestellt. Der Zustrom an Synthesegas wurde im Bereich von 21,7 bis 86,8 Nml min
-1 eingestellt. Die Resultate des Versuchs sind in Tabelle 3 angegeben.
Beispiel 2:
[0084] Der Versuch gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass SILP-Katalysator
2 an Stelle des SILP-Katalysators 1 verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 angegeben.
Beispiel 3:
[0085] Der Versuch gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei als Eduktstrom ein Raffinat
III Strom eingesetzt wurde, der die nachfolgende Zusammensetzung in mol-% aufwies:
Iso-Butan: 0,18, n-Butan: 25,09, trans-2-Buten: 25,3, 1-Buten: 31,5, Iso-Buten: 0,11,
cis-2-Buten: 14,22 und Iso-Pentan: 3,6. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3: Ergebnisse der Beispiele 1 bis 3
Beispiel |
Raumzeitausbeute in g n-Pentanal/(kg SILP-Katalysator)*h |
n-/iso-Selektivität in % |
Bsp. 1 |
35 - 60 |
> 99 |
Bsp. 2 |
20 - 120 |
96 - 98 |
Bsp. 3 |
290 - 320 |
> 99 |
[0086] Wie den Versuchen der Beispiele 1 bis 3 entnommen werden kann, können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ausgehend von Alkanen, insbesondere Butan bzw. Alkan-, insbesondere Butan-haltigen
Strömen in einfacher Weise die entsprechenden Aldehyde erzeugt werden. Auch bei Einsatz
eines gemischten Feed-Stroms, der bereits Alkene enthält, erfolgt die Umsetzung selektiv.
Außerdem kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf einen Aufreinigungsschritt nach
der Dehydrierung sowie auf den Einsatz von Lösemitteln verzichtet werden. Die n-/iso-Selektivität
ist vergleichbar mit der bei technischen Eduktströmen erreichbaren Aktivitäten.
1. Verfahren zur Herstellung von einem oder mehreren Aldehyden aus einem oder mehreren
Alkanen, umfassend die Schritte:
a) Dehydrieren mindestens eines Alkans in Gegenwart eines heterogenen Katalysators
zu mindestens einem Alken,
b) Umsetzen des Alkens oder der Alkene aus Schritt a) mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid
in Gegenwart eines heterogenen Katalysators, der von dem Katalysator in Schritt a)
verschieden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator in Schritt b) eine katalytisch wirksame Zusammensetzung eingesetzt
wird, die ein festes Trägermaterial aufweist, welches eine ionische Flüssigkeit trägt,
in welcher ein mindestens ein Übergangsmetall und mindestens ein Ligand aufweisender
Katalysator enthalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) eine Mischung eingesetzt wird, die Alkane und Alkene aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) ein Katalysator eingesetzt wird, der Chrom aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt a) bei 0,1 bis 10 bar und/oder einer Temperatur von 250 bis 650 °C und Schritt
b) in der Gasphase durchgeführt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt b) das Übergangsmetall ausgewählt ist aus Kobalt, Rhodium, Iridium
und Ruthenium.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ligand ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend die Phosphine, Phosphite, Phosphonite,
Biphosphite und Bisphosphine.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Liganden um einen tridentaten Phosphorliganden auf Basis von Antracentriol
oder um 2,2'-(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxybiphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tetraphenyl-1,3,2-dioxaphospholan)
oder um 6,6'-[(3,3'-Di-tert-butyl-5,5'-dimethoxy-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[d,f][1,3,2]dioxaphosphepin)
handelt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt b) eingesetzte katalytische Zusammensetzung als ionische Flüssigkeit
mindestens eine ionische Flüssigkeit, ausgewählt aus der Gruppe der ionischen Flüssigkeiten,
bei denen das Anion ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend: Tetrafluoroborat ([BF
4]
-), Hexafluorophosphat ([PF
6]
-), Dicyanamid ([N(CN)
2]
-), Bis(trifluoromethylsulfonyl)imid ([NTf
2]
-), Tricyanomethid ([C(CN)
3]
-), Tetracyanoborat ([B(CN)
4]
-), Halogenide (Cl
-, Br
-, F
-, I
-), Hexafluoroantimonat ([SbF
6]
-), Hexafluoroarsenat ([AsF
6]
-), Sulfat ([SO
4]
2-) , Tosylat ([C
7H
7SO
3]
-), Triflat (CF
3SO
3-), Nonaflat ([C
4F
9SO
3-), Tris-(Pentafluoroethyl)-trifluorophosphat ([PF
3(C
2F
5)
3]-), Thiocyanat ([SCN]
-), Carbonat ([CO
3]
2-), [R
A-COO]
-, [R
A-SO
3]
-, [R
A-SO4]
-, [R
APO
4R
B]
- oder [(R
A-SO
2)
2N]
- mit R
A und R
B gleich oder ungleich, jeweils ein linearer oder verzweigter 1 bis 12 Kohlenstoffatome
enthaltender aliphatischer oder alicyclischer Alkyl- oder Perfluoralkyl- oder ein
C
5-C
18- substituierter Aryl-, C
5-C
18- substituierter Aryl-C
1-C
6-alkyl- oder C
1-C
6-Alkyl-C
5-C
18- substituierter Aryl-Rest ist, der durch Halogenatome substituiert ein kann,und das
Kation ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend:
quaternäre Ammonium-Kationen der allgemeinen Formel [NRaRbRcRd]+ mit Ra, Rb, Rc, Rd ausgewählt aus C1-C8-Alkylgruppen;
Phosphonium-Kationen der allgemeinen Formel [PRaRbRcRd]+ mit Ra, Rb, Rc, Rd ausgewählt aus C1-C8-Alkylgruppen;
Imidazolium-Kationen der allgemeinen Formel (A)

wobei der Imidazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n =1, 2, 3 oder 4, die ausgewählt ist aus C1-C8-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12- substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Pyridinium-Kationen der allgemeinen Formel (B)

wobei der Pyridin-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n = 1 oder 2, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12- substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Pyrazolium-Kationen der allgemeinen Formel (C)

wobei der Pyrazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n = 1 oder 2, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12- substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen;
Triazolium-Kationen der allgemeinen Formel (D)

wobei der Triazol-Kern substituiert sein kann mit wenigstens einer Gruppe Rna mit n =1, 2, oder 3, die ausgewählt ist aus C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, C1-C6- substituierte Aminoalkyl-, C5-C12- substituierte Aryl- oder C5-C12- substituierte Aryl-C1-C6-Alkylgruppen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine ionische Flüssigkeit ausgewählt aus der Gruppe umfassend 1-Ethyl-3-methylimidazolium
bis(trifluoromethylsulfonyl)imid ([EMIM] [NTf2]), 1-Butyl-3-methylimidazolium hexafluorophosphat und 1-Butyl-3-methylimidazolium
tetrafluoroborat,eingesetzt wird..
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung in Schritt b) ein organisches Amin aufweist, welches von der
eingesetzten ionischen Flüssigkeit verschieden ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt b) eingesetzte katalytische Zusammensetzung als Trägermaterial ein
Oxid von Aluminium, Silizium, Titan oder Zirkon oder Aktivkohle oder Mischungen davon
aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Alkan um ein oder mehrere Cn-Alkane (n=3, 4 oder 5) oder deren Mischungen handelt, bei dem Alken um Cn-Alkene (n= 3, 4, 5) und deren Mischungen handelt.
1. Process for preparing one or more aldehydes from one or more alkanes, comprising the
steps of:
a) dehydrogenating at least one alkane in the presence of a heterogeneous catalyst
to afford at least one alkene,
b) reacting the alkene or alkenes from step a) with hydrogen and carbon monoxide in
the presence of a heterogeneous catalyst distinct from the catalyst in step a),
characterized in that the catalyst employed in step b) is a catalytically active composition comprising
a solid support material carrying an ionic liquid comprising a catalyst comprising
at least one transition metal and at least one ligand.
2. Process according to Claim 1, characterized in that step a) comprises employing a mixture comprising alkanes and alkenes.
3. Process according to either of Claims 1 and 2, characterized in that step a) comprises employing a catalyst comprising chromium.
4. Process according to any of Claims 1 to 3, characterized in that step a) is carried out at from 0.1 to 10 bar and/or at a temperature of from 250°C
to 650°C and step b) is carried out in the gas phase.
5. Process according to at least one of Claims 1 to 4, characterized in that in step b) the transition metal is selected from cobalt, rhodium, iridium and ruthenium.
6. Process according to at least one of Claims 1 to 5, characterized in that the ligand is selected from the group comprising phosphines, phosphites, phosphonites,
biphosphites and biphosphines.
7. Process according to Claim 6, characterized in that the ligand is a tridentate phosphorus ligand based on anthracenetriol or is 2,2'-(3,3'-di-tert-butyl-5,5'-dimethoxybiphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tetraphenyl-1,3,2-dioxaphospholane)
or is 6,6'-[(3,3'-di-tert-butyl-5,5'-dimethoxy-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[d,f][1,3,2]dioxaphosphepi
ne) .
8. Process according to any of Claims 1 to 7,
characterized in that the catalytic composition employed in step b) comprises as ionic liquid at least
one ionic liquid selected from the group of ionic liquids whose anion is selected
from the group comprising: tetrafluoroborate ([BF
4]
-), hexafluorophosphate ([PF
6]
-), dicyanamide ([N(CN)
2]
-), bis(trifluoromethylsulphonyl)imide ([NTf
2]
-), tricyanomethide ([C(CN)
3]
-), tetracyanoborate ([B(CN)
4]
-), halides (Cl
-, Br
-, F
-, I
-), hexafluoroantimonate ([SbF
6]
-), hexafluoroarsenate ([AsF
6]
-), sulphate ([SO
4]
2-), tosylate ([C
7H
7SO
3]
-), triflate (CF
3SO
3-), nonaflate ([C
4F
9SO
3-), tris(pentafluoroethyl)trifluorophosphate ([PF
3(C
2F
5)
3]-), thiocyanate ([SCN]
-), carbonate ([CO
3]
2-), [R
A-COO]
-, [R
A-SO
3]
-, [R
A-SO
4]
-, IR
APO
4R
B]
-or [(R
A-SO
2)
2N]
- where R
A and R
B are identical or different and are each a linear or branched, 1 to 12 carbon-atom-containing,
aliphatic or alicyclic alkyl or perfluoroalkyl radical or a C
5-C
18-substituted aryl, C
5-C
18-substituted aryl-C
1-C
6-alkyl or C
1-C
6-alkyl-C
5-C
18-substituted aryl radical, which may be substituted by halogen atoms, and whose cation
is selected from the group comprising:
quaternary ammonium cations of general formula [NRaRbRcRd]+ where Ra, Rb, Rc, Rd are selected from C1-C8-alkyl groups;
phosphonium cations of general formula [PRaRbRcRd]+ where Ra, Rb, Rc, Rd are selected from C1-C8-alkyl groups;
imidazolium cations of general formula (A)

where the imidazole ring may be substituted by at least one Rna group, where n =1, 2, 3 or 4, selected from C1-C8-alkyl, C1-C6-alkoxy, C1-C6-substituted aminoalkyl, C5-C12-substituted aryl or C5-C12-substituted aryl-C1-C6-alkyl groups;
pyridinium cations of general formula (B)

where the pyridine ring may be substituted by at least one Rna group, where n =1 or 2, selected from C1-C6-alkyl, C1-C6-alkoxy, C1-C6-substituted aminoalkyl, C5-C12-substituted aryl or C5-C12-substituted aryl-C1-C6-alkyl groups;
pyrazolium cations of general formula (C)

where the pyrazole ring may be substituted by at least one Rna group, where n =1 or 2, selected from C1-C6-alkyl, C1-C6-alkoxy, C1-C6-substituted aminoalkyl, C5-C12-substituted aryl or C5-C12-substituted aryl-C1-C6-alkyl groups;
triazolium cations of general formula (D)

where the triazole ring may be substituted by at least one Rna group, where n = 1, 2 or 3, selected from C1-C6-alkyl, C1-C6-alkoxy, C1-C6-substituted aminoalkyl, C5-C12-substituted aryl or C5-C12-substituted aryl-C1-C6-alkyl groups.
9. Process according to Claim 8, characterized in that an ionic liquid selected from the group comprising 1-ethyl-3-methylimidazolium bis(trifluoromethylsulfonyl)imide
([EMIM] [NTf2]), 1-butyl-3-methylimidazolium hexafluorophosphate and 1-butyl-3-methylimidazolium
tetrafluoroborate is employed.
10. Process according to any preceding claim, characterized in that the composition in step b) comprises an organic amine distinct from the ionic liquid
employed.
11. Process according to any preceding claim, characterized in that the catalytic composition employed in step b) comprises as support material an oxide
of aluminium, silicon, titanium or zirconium or activated carbon or mixtures thereof.
12. Process according to any preceding claim, characterized in that the alkane represents one or more Cn alkanes (n=3, 4 or 5) or mixtures thereof, the alkene represents Cn alkenes (n=3, 4 or 5) and mixtures thereof.
1. Procédé pour la préparation d'un ou de plusieurs aldéhydes à partir d'un ou de plusieurs
alcanes, comprenant les étapes :
a) déshydrogénation d'au moins un alcane en présence d'un catalyseur hétérogène en
au moins un alcène,
b) transformation de l'alcène ou des alcènes de l'étape a) avec de l'hydrogène et
du monoxyde de carbone en présence d'un catalyseur hétérogène, qui est différent du
catalyseur dans l'étape a),
caractérisé en ce qu'on utilise, comme catalyseur dans l'étape b), une composition catalytiquement active
qui présente un matériau support solide, qui porte un liquide ionique, dans lequel
est contenu un catalyseur présentant au moins un métal de transition et au moins un
ligand.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on utilise, dans l'étape a), un mélange qui présente des alcanes et des alcènes.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on utilise, dans l'étape a), un catalyseur qui présente du chrome.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'étape a) est réalisée à 0,1 jusqu'à 10 bars et/ou à une température de 250 à 650°C
et l'étape b) est réalisée en phase gazeuse.
5. Procédé selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le métal de transition dans l'étape b) est choisi parmi le cobalt, le rhodium, l'iridium
et le ruthénium.
6. Procédé selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le ligand est choisi dans le groupe comprenant les phosphines, les phosphites, les
phosphonites, les biphosphites et les bis-phosphines.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'il s'agit, pour les ligands, d'un ligand de phosphore tridentate à base d'anthracène-triol
ou de 2,2'-(3,3'-di-tert-butyl-5,5'-diméthoxybiphényl-2,2'-diyl)bis(oxy)bis(4,4,5,5-tétraphényl-1,3,2-dioxaphospholane)
ou de 6,6'-[(3,3'-di-tert-butyl-5,5'-diméthoxy-1,1'-biphényl-2,2'-diyl)bis(oxy)]bis(dibenzo[d,f][1,3,2]dioxaphosphépine).
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce que la composition catalytique utilisée dans l'étape b) contient, comme liquide ionique,
au moins un liquide ionique, choisi dans le groupe des liquides ioniques dans lesquels
l'anion est choisi dans le groupe comprenant : le tétrafluoroborate ([BF
4]
-), l'hexafluorophosphate ([PF
6]
-), le dicyanamide ([N(CN)
2]
-), le bis(trifluorométhylsulfonyl)imide ([NTf
2]
-), le tricyanométhide ([C(CN)
3]
-), le tétracyanoborate ([B(CN)
4]
-), les halogénures (Cl
-, Br
-, F
-, I
-), l'hexafluoroantimonate ([SbF
6]
-), l'hexafluoroarsénate ([AsF
6]
-), le sulfate ([SO
4]
2-), le tosylate ([C
7H
7SO
3]
-), le triflate (CF
3SO
3-), le nonaflate ([C
4F
9SO
3-), le tris-(pentafluoroéthyl)-trifluorophosphate ([PF
3(C
2F
5)
3]
-), le thiocyanate ([SCN]
-), le carbonate ([CO
3]
2-), [R
A-COO]
-, [R
A-SO
3]
-, [R
A-SO
4]
-, [R
APO
4R
B]
- ou [(R
A-SO
2)
2N]
-, où R
A et R
B, identiques ou différents, représentent à chaque fois un radical alkyle ou perfluoroalkyle
aliphatique ou alicyclique linéaire ou ramifié, comprenant 1 à 12 atomes de carbone
ou un radical C
5-C
18-aryle substitué, un radical (C
5-C
18-aryle substitué)-C
1-C
6-alkyle ou un radical (C
1-C
6-alkyle substitué)-C
5-C
18-aryle, qui peut être substitué par des atomes d'halogène et le cation est choisi
dans le groupe comprenant :
les cations d'ammonium quaternaire de formule générale [NRaRbRcRd]+ dans laquelle Ra, Rb, Rc, Rd sont choisis parmi les groupes C1-C8-alkyle ;
les cations de phosphonium de formule générale [PRaRbRcRd]+ dans laquelle Ra, Rb, Rc, Rd sont choisis parmi les groupes C1-C8-alkyle ;
les cations d'imidazolium de formule générale (A)

le noyau imidazole pouvant être substitué par au moins un groupe Rna, avec n = 1, 2, 3 ou 4, qui est choisi parmi les groupes C1-C8-alkyle, C1-C6-alcoxy, C1-C6-aminoalkyle substitué, CS-C12-aryle substitué ou (C5-C12-aryle substitué)-C1-C6-alkyle ;
les cations de pyridinium de formule générale (B)

le noyau pyridine pouvant être substitué par au moins un groupe Rna avec n = 1 ou 2, qui est choisi parmi les groupes C1-C6-alkyle, C1-C6-alcoxy, C1-C6-aminoalkyle substitué, CS-C12-aryle substitué ou (C5-C12-aryle substitué)-C1-C6-alkyle ;
les cations de pyrazolium de formule générale (C)

le noyau pyrazole pouvant être substitué par au moins un groupe Rna avec n = 1 ou 2, qui est choisi parmi les groupes C1-C6-alkyle, C1-C6-alcoxy, C1-C6-aminoalkyle substitué, CS-C12-aryle substitué ou (C5-C12-aryle substitué)-C1-C6-alkyle ;
les cations de triazolium de formule générale (D)

le noyau triazole pouvant être substitué par au moins un groupe Rna avec n = 1, 2 ou 3, qui est choisi parmi les groupes C1-C6-alkyle, C1-C6-alcoxy, C1-C6-aminoalkyle substitué, CS-C12-aryle substitué ou (C5-C12-aryle substitué)-C1-C6-alkyle.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'un liquide ionique, choisi dans le groupe comprenant le bis(trifluorométhylsulfonyl)imide
de 1-éthyl-3-méthylimidazolium ([EMIM][NTf2]), l'hexafluorophosphate de 1-butyl-3-méthylimidazolium et le tétrafluoroborate de
1-butyl-3-méthylimidazolium, est utilisé.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la composition dans l'étape b) présente une amine organique qui est différente du
liquide ionique utilisé.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la composition catalytique utilisée dans l'étape b) présente, comme matériau support,
un oxyde d'aluminium, de silicium, de titane ou de zirconium ou du charbon actif ou
des mélanges de ceux-ci.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il s'agit, pour l'alcane, d'un ou de plusieurs Cn-alcanes (n = 3, 4 ou 5) ou de leurs mélanges et, pour l'alcène, de Cn-alcènes (n = 3, 4, 5) et de leurs mélanges.