Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein schwungradangetriebenes Setzgerät mit einem Schwungrad,
das durch eine Kupplungseinrichtung antriebsmäßig mit einem Eintreibelement verbindbar
ist, um bei einem Setzvorgang mit dem Eintreibelement ein Befestigungselement in einen
Untergrund einzutreiben, wobei das Eintreibelement aus einer Ausgangslage in einer
Setzrichtung beschleunigt wird. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren
zum Betreiben eines derartigen Setzgeräts.
Stand der Technik
[0002] Aus den europäischen Offenlegungsschriften
EP 2 716 409 A2,
EP 2 711 135 A2 und
EP 2 433 752 A2 sind verschiedene Setzwerkzeuge bekannt, die bei einem Setzvorgang eine reibschlüssige
Verbindung zwischen einem Kolben und einem Schwungrad erzeugen, um Rotationsenergie
des Schwungrads auf den Kolben zu übertragen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einem schwungradangetriebenen Setzgerät gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 auf einfache Art und Weise ein gleichmäßiges Eintreiben
von Befestigungselementen in einen Untergrund, insbesondere mit einem möglichst geringen
Benutzeraufwand, zu ermöglichen.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem schwungradangetriebenen Setzgerät mit einem Schwungrad,
das durch eine Kupplungseinrichtung antriebsmäßig mit einem Eintreibelement verbindbar
ist, um bei einem Setzvorgang mit dem Eintreibelement ein Setzelement oder Befestigungselement
in einen Untergrund einzutreiben, wobei das Eintreibelement aus einer Ausgangslage
in einer Setzrichtung beschleunigt wird, dadurch gelöst, dass der Kupplungseinrichtung
ein Aktor zugeordnet ist, durch den die Kupplungseinrichtung, zum Beispiel bei einer
Kupplungsklemmung, geöffnet werden kann. Bei dem schwungradangetriebenen Setzgerät
handelt es sich vorzugsweise um ein handgeführtes Setzgerät, das auch als Setzwerkzeug
bezeichnet wird. Bei den Setzelementen oder Befestigungselementen handelt es sich
zum Beispiel um Nägel oder Bolzen, die mit Hilfe des Setzgeräts, das auch als Setzwerkzeug
bezeichnet wird, in den Untergrund eingetrieben werden. Die Setzenergie wird vorteilhaft
über einen Elektromotor bereitgestellt und über das Schwungrad auf das Eintreibelement,
das auch als Setzkolben bezeichnet wird, übertragen. Zu diesem Zweck wird das Schwungrad
über den Elektromotor in Rotation versetzt. Die Rotationsenergie des Schwungrads wird
für einen Setzvorgang auf das Eintreibelement, insbesondere den Setzkolben, der verkürzt
auch als Kolben bezeichnet wird, übertragen. Mit Hilfe des Eintreibelements, insbesondere
des Kolbens, wird das Befestigungselement in den Untergrund eingetrieben. Zum Übertragen
der Rotationsenergie von dem Schwungrad auf das Eintreibelement wird das Schwungrad,
zum Beispiel mit Hilfe einer geeigneten Kupplungseinrichtung, zunächst reibschlüssig
mit dem Eintreibelement verbunden. Zu diesem Zweck kann das Eintreibelement zwischen
dem Schwungrad und einer Gegenrolle angeordnet sein. Nachdem das Eintreibelement ein
Setzelement oder Befestigungselement in den Untergrund eingetrieben hat, wird die
Kupplungseinrichtung geöffnet, um das Eintreibelement von dem Schwungrad zu lösen.
Dann wird das Eintreibelement durch eine Rückstelleinrichtung, zum Beispiel eine Rückstellfedereinrichtung,
in seine Ausgangslage zurückgestellt. Die Kupplungseinrichtung kann selbstverstärkend,
zum Beispiel als Schrägradkupplung, ausgeführt werden, um eine hohe Normalkraft auf
das Eintreibelement in Richtung Schwungrad bereitzustellen. Das Rückstellen des Eintreibelements
durch die Rückstelleinrichtung funktioniert in der Regel einwandfrei, wenn sich das
Eintreibelement nach dem Setzvorgang in einer korrekten Stellung oder Position befindet.
Ein unerwünschter Fehlstand des Eintreibelements kann, insbesondere bei Kupplungseinrichtungen
mit Selbstverstärkung, zu einem Verklemmen der Kupplungseinrichtung führen. Die Kupplungseinrichtung
ist dann sozusagen verkeilt und das Eintreibelement kommt nicht in seine Ausgangslage
zurück. Der Fehlstand des Eintreibelements, das auch als Setzkolben oder Kolben bezeichnet
wird, wird auch als Kolbenfehlstand bezeichnet. Ein solcher Kolbenfehlstand tritt
insbesondere beim Eintreiben von Setzelementen oder Befestigungselementen in einem
Untergrund aus Holz auf. Bei Holzanwendungen tritt aufgrund von natürlichen Materialinhomogenitäten,
zum Beispiel in Form von Astlöchern, eine erhöhte Kolbenfehlstandsrate beziehungsweise
Kupplungsklemmungsrate auf, was unerwünscht ist. Durch das schwungradangetriebene
Setzgerät mit dem der Kupplungseinrichtung zugeordneten Aktor und/oder das Verfahren
zum Betreiben des schwungradangetriebenen Setzgeräts wird es vorteilhaft ermöglicht,
einen Fehlstand des Eintreibelements, insbesondere einen Kolbenfehlstand, beziehungsweise
eine Kupplungsverklemmung in dem Setzgerät automatisch zu beheben. Dadurch kann ein
gleichmäßiges Arbeiten mit einem möglichst geringen Benutzeraufwand sichergestellt
werden.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des schwungradangetriebenen Setzgeräts ist dadurch
gekennzeichnet, dass dem Eintreibelement eine Detektionseinrichtung zugeordnet ist,
mit der ein Fehlstand des Eintreibelements erfasst wird. Die Detektion des Fehlstands
des Eintreibelements kann auf verschiedene Arten erfolgen. Nach der Detektion des
Fehlstands des Eintreibelements wird die Verklemmung der Kupplungseinrichtung durch
den Aktor beseitigt, insbesondere eine Selbsthemmung der Kupplungseinrichtung gelöst.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des schwungradangetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung einen Eintreibelement-Endlagenschalter,
einen Sensor zum Erfassen einer Bewegung, eines Weges und/oder einer Position des
Eintreibelements, einen Sensor zum Erfassen eines Drehwinkels und/oder einer Drehzahl
des Schwungrads, und/oder einen Sensor zum Erfassen eines Zustands der Kupplungseinrichtung
umfasst. Mit dem Eintreib-Endlagenschalter wird erfasst oder detektiert, ob das Eintreibelement
wieder in seiner Ausgangslage, insbesondere in seiner hinteren Stellung, angekommen
ist. Mit einem Sensor zur Wegerfassung des Eintreibelements, insbesondere zur Kolbenwegerfassung,
wird der Weg des Eintreibelements und damit auch die Position des Eintreibelements
erfasst und detektiert, wenn das Eintreibelement nach einer gewissen Zeitspanne nicht
in seiner Ausgangslage, insbesondere seiner hinteren Stellung oder Position, angekommen
ist. Mit dem Sensor zum Erfassen des Drehwinkels und/oder der Drehzahl des Schwungsrads
kann erfasst oder detektiert werden, ob das Schwungrad stehen geblieben ist. Ein stehengebliebenes
Schwungrad lässt auf einen Fehlstand des Eintreibelements schließen. Mit dem Sensor
zum Erfassen eines Zustands der Kupplungseinrichtung kann der Betätigungszustand der
Kupplung erfasst oder detektiert werden. Wenn das Eintreibelement nicht in seiner
Ausgangslage zurückgestellt wird, hat sich im Allgemeinen die Kupplungseinrichtung
verklemmt und befindet sich nicht in ihrer Ausgangsstellung.
[0007] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des schwungradangetriebenen Setzgeräts ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung so mit einem Anpressgestänge gekoppelt
oder kombiniert ist, dass die Kupplungseinrichtung bei einem Absetzen des Setzgeräts
von dem Untergrund automatisch geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist die Kupplungseinrichtung
zum Beispiel mit einer Klinkeneinrichtung kombiniert. Durch die Klinkeneinrichtung
kann mit dem Anpressgestänge auf einfache Art und Weise ein automatisches Lösen oder
Öffnen der Kupplungseinrichtung bewirkt werden, wenn das Setzgerät von dem Untergrund
abgesetzt wird.
[0008] Bei einem Verfahren zum Betreiben eines schwungradangetriebenen Setzgerät mit einem
Schwungrad, das durch eine Kupplungseinrichtung antriebsmäßig mit einem Eintreibelement
verbindbar ist, um bei einem Setzvorgang mit dem Eintreibelement ein Befestigungselement
in einen Untergrund einzutreiben, wobei das Eintreibelement aus einer Ausgangslage
in einer Setzrichtung beschleunigt wird, insbesondere eines vorab beschriebenen schwungradangetriebenen
Setzgeräts, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst,
dass die Kupplungseinrichtung nach dem Setzvorgang geöffnet wird, so dass das Eintreibelement,
zum Beispiel durch eine Rückstelleinrichtung, wieder in seine Ausgangslage zurückgestellt
wird. Die Kupplungseinrichtung wird nach dem Setzvorgang automatisch geöffnet, so
dass ein Benutzer des Setzgeräts nichts tun muss, um einen unerwünschten Fehlstand
des Eintreibelements zu beseitigen. Wenn die Kupplungseinrichtung nach jedem Setzvorgang
aktiv oder zwangsweise geöffnet wird, kann eine Detektion eines Fehlstands des Eintreibelements
entfallen. Es wird zum Beispiel automatisch bei jedem Absetzen des Setzgeräts vom
Untergrund eine Reset durchgeführt, wobei die Kupplungseinrichtung vollständig gelöst
wird, so dass eine aufgetretene Selbsthemmung aufgehoben wird. Das zwangsweise oder
aktive Öffnen der Kupplungseinrichtung wird zum Beispiel durch einen vorab beschriebenen
Aktor durchgeführt, welcher der Kupplungseinrichtung zugeordnet ist.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplungseinrichtung geöffnet wird, sobald nach einer Triggerbetätigung oder nach
einer Betätigung eines Anpressschalters eine definierte Zeitspanne verstrichen ist.
Zum Öffnen der Kupplungseinrichtung wird zum Beispiel der vorab beschriebene Aktor
betätigt, der eine Verklemmung der Kupplungseinrichtung aufhebt. Mit dem Anpressschalter
wird vorteilhaft erfasst, wenn das Setzgerät an den Untergrund angepresst wird.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungseinrichtung bei einer Kupplungsklemmung und/oder bei einem Fehlstand
des Eintreibelements durch einen geräteinternen Aktor geöffnet wird. Der geräteinterne
Aktor umfasst zum Beispiel einen Aktorstößel, mit welchem eine verklemmte Kupplungseinrichtung
aktiv oder zwangsweise geöffnet oder gelöst werden kann. Der Aktorstößel wirkt zum
Beispiel mit einem Keil der Kupplungseinrichtung zusammen. Der Keil der Kupplungseinrichtung
dient zum Beispiel dazu, eine Gegenrolle der Kupplungseinrichtung so gegen das Eintreibelement
zu drücken, dass das Eintreibelement wiederum gegen das Schwungrad gedrückt wird,
um das Schwungrad zum Beispiel reibschlüssig mit dem Eintreibelement zu verbinden.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bewegung, ein Weg und/oder eine Position des Eintreibelements überwacht
werden/wird, um einen Fehlstand des Eintreibelements zu erfassen. Das Überwachen der
Bewegung des Wegs und/oder der Position des Eintreibelements erfolgt vorzugsweise
automatisch mit Hilfe einer vorab beschriebenen Detektionseinrichtung. Das liefert
den Vorteil, dass ein Benutzer des Setzgeräts ungestört arbeiten kann.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungseinrichtung nach einem Absetzen des Setzgeräts vom Untergrund mechanisch
geöffnet wird. Das automatische Öffnen der Kupplungseinrichtung wird zum Beispiel
durch ein Anpressgestänge erreicht, das mit der Kupplungseinrichtung gekoppelt oder
kombiniert ist.
[0013] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Kupplungseinrichtung, einen Aktor, ein Eintreibelement,
eine Detektionseinrichtung, einen Sensor, einen Eintreibelement-Endlagenschalter und/oder
ein Anpressgestänge für ein vorab beschriebenes Setzgerät. Die genannten Teile sind
gegebenenfalls separat handelbar.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
Figur 1 eine vereinfachte Darstellung eines schwungradangetriebenen Setzgeräts mit
einem Schwungrad, das vor einer Kupplungsauslösung von einem Eintreibelement beabstandet
ist;
Figur 2 das Setzgerät aus Figur 1, wobei das Eintreibelement nach einer Kupplungsauslösung
reibschlüssig mit dem Schwungrad verbunden ist;
Figur 3 das Setzgerät aus Figur 2 bei einem aufgetretenen Fehlstand des Eintreibelements
mit einem zusätzlichen Aktor, welcher der Kupplungseinrichtung zugeordnet ist und
durch den die Kupplungseinrichtung, zum Beispiel bei einer Kupplungsklemmung, geöffnet
werden kann;
Figur 4 ein ähnliches Setzgerät wie in Figur 3 bei einem Fehlstand des Eintreibelements,
wobei die Kupplungseinrichtung so mit einem Anpressgestänge gekoppelt ist, dass die
Kupplungseinrichtung bei einem Absetzen des Setzgeräts von dem Untergrund automatisch
geöffnet wird;
Figur 5 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit V aus Figur 4;
Figur 6 die Einzelheit aus Figur V beim Lösen oder Öffnen der Kupplungseinrichtung
und
Figur 7 das Setzgerät aus Figur 3 mit verschiedenen Beispielen für eine Sensorik zur
Detektion von Fehlständen des Eintreibelements.
Ausführungsbeispiele
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist ein schwungradangetriebenes Setzgerät 1 mit einem Gehäuse
2 vereinfacht dargestellt. Das Setzgerät 1 ist als handbetriebenes Setzgerät mit einem
Handgriff 4 und einem Setzende 5 ausgeführt.
[0016] Das Setzgerät oder Setzwerkzeug 1 dient zum Eintreiben von Befestigungselementen
24 in einen (nicht dargestellten) Untergrund. Eine gewünschte Anzahl von Befestigungselementen
24 ist in einem Magazin 6 am Setzende 5 aufbewahrt. Aus dem Magazin 6 werden die Befestigungselemente
24, vorzugsweise automatisch, einzeln in einer Bolzenführung 8 bereitgestellt.
[0017] Die zum Eintreiben der Befestigungselemente 24 benötigte Energie wird zum Beispiel
in Form von elektrischer Energie in einem Akkumulator 10 am unteren Ende des Handgriffs
4 bereitgestellt. Die in dem Akkumulator 10 gespeicherte elektrische Energie wird
mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Elektromotors, der vorteilhaft in ein Schwungrad
13 integriert ist, in Rotationsenergie umgewandelt.
[0018] Durch diese Rotationsenergie wird das Schwungrad 13 um eine Schwungraddrehachse 15
in Drehung versetzt, wie durch einen Pfeil 16 in den Figuren 1 und 2 angedeutet ist.
Bei einer Betätigung eines Triggers oder Betätigungsknopfs 12 an dem Handgriff 4 wird
eine in das Setzgerät 1 integrierte Kupplung, die zum Beispiel als Schrägradkupplung
ausgeführt ist, so geschlossen, dass die in dem Schwungrad 13 gespeicherte Rotationsenergie
zum Auslösen des Setzvorgangs als Translationsenergie auf ein Eintreibelement 20 übertragen
wird.
[0019] Das Eintreibelement 20 stellt einen Setzkolben 22 dar, der verkürzt auch als Kolben
bezeichnet wird. Der Setzkolben 22 beziehungsweise das Eintreibelement 20 ist zwischen
dem Schwungrad 13 und einer Gegenrolle 17 angeordnet.
[0020] Die Gegenrolle 17 ist um eine Gegenrollendrehachse 18 drehbar, die parallel zur Schwungraddrehachse
15 angeordnet ist. Die Gegenrollen 17 stellt mit dem Schwungrad 13 und dem dazwischen
angeordneten Eintreibelement 20 eine Kupplungseinrichtung 44 dar, die, wie im Folgenden
noch erläutert wird, über einen Elektromagneten 37 betätigt wird.
[0021] Der Setzkolben 22 weist an seinem in den Figuren 1 und 2 linken Ende eine Kolbenspitze
23 auf, mit der das Befestigungselement 24 am Setzende 5 des Setzgeräts 1 in den (nicht
dargestellten) Untergrund eintreibbar ist. Der Setzkolben 22 beziehungsweise das Eintreibelement
20 ist in dem Setzgerät 1 mit Hilfe mindestens einer Kolbenführung 30 in axialer Richtung,
also in den Figuren 1 und 2 nach links und nach rechts, hin und her bewegbar geführt.
[0022] Die Kolbenführung 30 umfasst zwei Führungsrollen 31, 32. Zum Eintreiben des Befestigungselements
24 wird der Setzkolben 22 mit seiner Kolbenspitze 23 mit großer Beschleunigung durch
die Kolbenführung 30 auf das Befestigungselement 24 zu bewegt. Nach einem Setzvorgang
wird der Setzkolben 22 mit Hilfe einer Rückstellfeder 34 wieder zurück in seine in
den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausgangslage bewegt.
[0023] Die Kupplungseinrichtung 44 in dem Setzgerät 1 umfasst einen Keil 35, der mit einem
Stößel 36 durch den Elektromagneten 37 bewegbar ist, um die Gegenrolle 17 in Figur
1 nach unten gegen das Eintreibelement 20 zu drücken. In Figur 1 ist das Setzgerät
1 vor einer Kupplungsauslösung dargestellt.
[0024] Figur 1 zeigt das Setzgerät 1 unmittelbar vor einem Setzvorgang. Das Schwungrad 13
wurde zum Beispiel durch einen integrierten bürstenlosen Elektromotor in Rotation
versetzt und besitzt somit eine Energie in Form von Rotationsenergie, wie durch den
Pfeil 16 in Figur 1 angedeutet ist.
[0025] In Figur 2 ist die Kupplungseinrichtung 44 über den Elektromagneten 37 so betätigt,
dass das Eintreibelement durch die Gegenrolle 17 nach unten gegen das Schwungrad 13
gedrückt wird. Dadurch wird in einem Verbindungsbereich 40 ein Reibschluss zwischen
dem Schwungrad 13 und dem Eintreibelement 20 hergestellt.
[0026] Der Reibschluss bewirkt, dass die durch den Pfeil 16 angedeutete Drehbewegung des
Schwungrads 13 auf das Eintreibelement 20 übertragen wird, so dass dieses in einer
durch einen Pfeil 45 angedeuteten Setzrichtung in Figur 2 nach links auf das Befestigungselement
24 in der Bolzenführung 8 zu bewegt wird. Sobald das Eintreibelement 20 mit der Kolbenspitze
23 auf das Befestigungselement 24 trifft, wird dieses am Setzende 5 des Setzgeräts
1 in den Untergrund eingetrieben.
[0027] In Figur 3 ist durch ein Kreuz 50 angedeutet, dass das Befestigungselement 24, zum
Beispiel aufgrund einer Inhomogenität im Untergrund, nicht korrekt in den Untergrund
eingetrieben wurde. Durch die Rückstelleinrichtung oder Rückstellfeder 34 wirkt eine
durch einen Pfeil 51 angedeutete Kraft auf das Eintreibelement 20. Das Eintreibelement
20 kann aufgrund einer unerwünschten Kupplungsklemmung oder Kupplungsverklemmung aber,
wie man in Figur 3 sieht, nicht korrekt zurückgestellt werden.
[0028] Um den Fehlstand des Eintreibelements 20, der auch als Kolbenfehlstand bezeichnet
wird, zu lösen, kann die Kupplungseinrichtung 44 in Figur 3 durch einen Aktor 55 geöffnet
werden. Der Aktor 55 umfasst einen Aktorstößel 56, der mit einem freien Ende an einer
dem Aktor 55 zugewandten Spitze des Keils 35 der Kupplungseinrichtung 44 anliegt.
[0029] Bei einer Bewegung des Aktorstößels 56 in Figur 3 nach rechts wird die Kupplungseinrichtung
44 durch eine entsprechende Bewegung des Keils 35 aktiv oder zwangsweise gelöst. Nach
dem Lösen der Kupplungseinrichtung 44 (in Figur 3 nicht dargestellt) kann das Eintreibelement
20 beziehungsweise der Setzkolben 22 durch die Federkraft der Rückstellfeder 34 in
seine in Figur 1 dargestellte Ausgangslage zurückgestellt werden. Dann befindet sich
das Setzgerät 1 wieder in seinem definierten Ausgangszustand und ist bereit für eine
neue Setzung.
[0030] In Figur 4 ist ein ähnliches Setzgerät 1 wie in Figur 3 dargestellt. Durch ein Kreuz
60 ist in Figur 4 angedeutet, dass das Befestigungselement 24 nicht oder nicht korrekt
in den Untergrund eingetrieben wurde. Durch einen Pfeil 61 ist, wie in Figur 3, eine
Rückstellkraft angedeutet, die von der Rückstellfeder 34 auf das Eintreibelement 20
ausgeübt wird. Ein Fehlstand des Eintreibelements 20 wird in Figur 4 dadurch beseitigt,
dass ein Anpressgestänge 63 mit einer Anpressstange 64 die verklemmte Kupplungseinrichtung
44 beim Absetzen des Setzgeräts 1 vom Untergrund automatisch löst.
[0031] In Figur 5 ist eine Einzelheit V aus Figur 4 vergrößert dargestellt. An einem in
den Figuren 5 und 6 rechten Ende der Anpressstange 64 ist eine Klinke 71 vorgesehen.
Die Klinke 71 stellt eine Art Widerhaken dar, mit welchem die Anpressstange 64 in
eine entsprechende Ausnehmung 72 auf der Oberseite des Keils 35 der Kupplungseinrichtung
44 eingreift.
[0032] Das in den Figuren 5 und 6 rechte Ende der Anpressstange 64 ist zwischen dem Keil
35 der Kupplungseinrichtung 44 und einem Führungskörper 74 so geführt, dass die Klinke
71 in die Ausnehmung 72 gedrückt wird. Die Anpressstange 64 verhakt sich quasi mit
dem Keil 35.
[0033] Die Klinke 71 stellt zusammen mit dem Führungskörper 74 sowie einer Druckfeder 75
und einer Zugfeder 76 eine Klinkeneinrichtung 70 dar. Durch die Zugfeder 76 wird das
in Figur 5 rechte Ende der Anpressstange 64 in Anlage an den Führungskörper 74 gehalten.
Die Druckfeder 75 wird bei einer Bewegung der Anpressstange 74 in Figur 5 nach rechts,
wie durch einen Pfeil 77 angedeutet ist, komprimiert oder zusammengedrückt. Dabei
verhakt sich die Klinke 71 mit dem Keil 35 der Kupplungseinrichtung 44, wie man in
Figur 5 sieht.
[0034] In Figur 6 ist durch einen Pfeil 78 angedeutet, dass die zuvor komprimierte Druckfeder
75 eine Bewegung der Anpressstange 64 in Figur 6 nach links bewirkt, sobald das Setzgerät
mit dem Anpressgestänge 63 vom Untergrund abgesetzt wird. Durch einen weiteren Pfeil
79 ist angedeutet, dass die in Figur 6 nach links bewegte Anpressstange 64 über die
Klinke 71 den Keil 35 mitnimmt, um die Kupplungseinrichtung 44 zwangsweise aktiv zu
lösen oder zu öffnen. Somit wird jedes Mal beim Absetzen des Setzgeräts 1 die Kupplungseinrichtung
44 automatisch geöffnet. Dadurch kehrt das Eintreibelement immer wieder in seine Ausgangslage
oder Ausgangsposition zurück und das Setzgerät ist bereit für den nächsten Setzzyklus.
[0035] In Figur 7 ist ein ähnliches Setzgerät 1 wie in Figur 3 mit einem Aktor 55 dargestellt,
welcher der Kupplungseinrichtung 44 zugeordnet ist. Durch einen Pfeil 80 ist angedeutet,
dass das Befestigungselement 24 nicht oder nicht korrekt in den Untergrund eingetrieben
wurde. Durch einen Pfeil 81 ist eine Kraft angedeutet, die durch die Rückstellfeder
34 auf das Eintreibelement 20 aufgebracht wird. Die Kupplungseinrichtung 44 ist verklemmt,
so dass das Eintreibelement 20 einen Fehlstand beziehungsweise der Setzkolben 22 einen
Kolbenfehlstand aufweist.
[0036] Durch ein Symbol 90 ist eine Einrichtung zur Kolbenfehlstandsdetektion mit einer
Steuerung angedeutet. Die Steuerung der Detektionseinrichtung 90 ist steuerungsmäßig
mit einem Endlagenschalter 91 sowie mit optionalen Sensoren 92 bis 94 verbinden.
[0037] Der Endlagenschalter 91 erfasst beziehungsweise detektiert, wenn sich das Eintreibelement
20 beziehungsweise der Setzkolben 22 in seiner Ausgangslage oder Endlage befindet,
wie in Figur 1 dargestellt ist. Mit dem Sensor 92 kann im Betrieb des Setzgeräts 1
ein Weg des Eintreibelements 20 erfasst werden.
[0038] Mit dem Sensor 93 kann eine Drehzahl beziehungsweise ein Drehwinkel des Schwungrads
13 erfasst werden. Mit dem Sensor 94 kann ein Zustand, insbesondere eine Verklemmung,
der Kupplungseinrichtung 44 erfasst beziehungsweise detektiert werden.
[0039] Ein Symbol 95 ist in Figur 7 steuerungsmäßig zwischen dem Trigger 12 und der Steuerung
90 angeordnet. Das Symbol 95 steht für eine definierte Zeitdauer Δt. Durch die Steuerung
90 kann die Kupplungseinrichtung 44 nach Ablauf der Zeitdauer oder Zeitspanne Δt nach
einer Triggerbetätigung oder nach Aktivieren/Deaktivieren eines Anpressschalters aktiv
oder zwangsweise geöffnet werden. Das Öffnen der Kupplungseinrichtung 44 erfolgt zum
Beispiel durch den Aktor 55 mit dem Aktorstößel 56.
1. Schwungradangetriebenes Setzgerät (1) mit einem Schwungrad (13), das durch eine Kupplungseinrichtung
(44) antriebsmäßig mit einem Eintreibelement (20) verbindbar ist, um bei einem Setzvorgang
mit dem Eintreibelement (20) ein Befestigungselement (24) in einen Untergrund einzutreiben,
wobei das Eintreibelement (20) aus einer Ausgangslage in einer Setzrichtung (45) beschleunigt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungseinrichtung (44) ein Aktor (55) zugeordnet ist, durch den die Kupplungseinrichtung
(44), zum Beispiel bei einer Kupplungsklemmung, geöffnet werden kann.
2. Schwungradangetriebenes Setzgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Eintreibelement (20) eine Detektionseinrichtung (90) zugeordnet ist, mit der
ein Fehlstand des Eintreibelements (20) erfasst wird.
3. Schwungradangetriebenes Setzgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung (90) einen Eintreibelement-Endlagenschalter (91), einen
Sensor (92) zum Erfassen einer Bewegung, eines Weges und/oder eine Position des Eintreibelements
(20), einen Sensor (93) zum Erfassen eines Drehwinkels und/oder einer Drehzahl des
Schwungrads (13), und/oder einen Sensor (94) zum Erfassen eines Zustands der Kupplungseinrichtung
(44) umfasst.
4. Schwungradangetriebenes Setzgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (44) so mit einem Anpressgestänge (63) gekoppelt ist, dass
die Kupplungseinrichtung (44) bei einem Absetzen des Setzgeräts (1) von dem Untergrund
automatisch geöffnet wird.
5. Verfahren zum Betreiben eines schwungradangetriebenen Setzgeräts (1) mit einem Schwungrad
(13), das durch eine Kupplungseinrichtung (44) antriebsmäßig mit einem Eintreibelement
(20) verbindbar ist, um bei einem Setzvorgang mit dem Eintreibelement (20) ein Befestigungselement
(24) in einen Untergrund einzutreiben, wobei das Eintreibelement (20) aus einer Ausgangslage
in einer Setzrichtung (45) beschleunigt wird, insbesondere eines schwungradangetriebenen
Setzgeräts (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (44) nach dem Setzvorgang geöffnet wird, so dass das Eintreibelement
(20), zum Beispiel durch eine Rückstelleinrichtung (34), wieder in seine Ausgangslage
zurückgestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (44) geöffnet wird, sobald nach einer Triggerbetätigung
oder nach einer Betätigung eines Anpressschalters eine definierte Zeitspanne verstrichen
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (44) bei einer Kupplungsklemmung und/oder bei einem Fehlstand
des Eintreibelements (20) durch einen geräteinternen Aktor (55) geöffnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegung, ein Weg und/oder eine Position des Eintreibelements (20) überwacht
werden/wird, um einen Fehlstand des Eintreibelements (20) zu erfassen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (44) nach einem Absetzen des Setzgeräts (1) vom Untergrund
mechanisch geöffnet wird.
10. Kupplungseinrichtung (44), Aktor (55), Eintreibelement (20), Detektionseinrichtung
(90), Sensor (92-94), Eintreibelement-Endlagenschalter (91) und/oder Anpressgestänge
(63) für ein Setzgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4.