[0001] Die Erfindung betrifft eine Versiegelungsvorrichtung zum Versiegeln von Verpackungen
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung sowie ein Verfahren zum Versiegeln
von Verpackungen mittels einer solchen Vorrichtung.
[0002] Zunehmend werden Wasch- oder Spülmittel für den häuslichen Gebrauch in Form von Pulvern
oder Flüssigkeiten in wasserlöslichen Verpackungen abgepackt. Die Verpackungen bestehen
aus wasserlöslicher Folie und enthalten eine Einheitsdosis des Wasch- bzw. Spülmittels
als Füllgut. Die befüllte und versiegelte Verpackungseinheit wird in die Wasch- bzw.
Spülmaschine eingelegt. Bei Kontakt mit Wasser löst sich die Folienverpackung auf
und gibt den Inhalt in der vorgesehenen Menge frei.
[0003] Bei der Herstellung einer solchen Verpackung kommen eine Basisfolie und eine Deckfolie
zum Einsatz, wobei die Basisfolie bzw. die Deckfolie aus einer wasserlöslichen Folienbahn
gebildet sind. Üblicherweise wird die Basisfolie unter Einwirkung von Wärme und Vakuum
in entsprechende Matrizen tiefgezogen. Durch den Formvorgang entstehen Mulden in der
Basisfolie, die mit dem Füllgut befüllt werden. Anschließend wird auf die Basisfolie
eine Deckfolie aufgesiegelt. Mittels der Versiegelung beider Folien wird das in den
Formen befindliche Füllgut eingeschlossen. Abschließend werden die versiegelten Verpackungseinheiten
aus den zusammenhängenden Folienbahnen ausgetrennt, so dass sie seitens des Benutzers
einzeln verwendbar sind.
[0004] Zur Versiegelung derartiger Verpackungen kommt neben dem an sich für Folien bekannten
Heißsiegelverfahren auch eine Wassersiegelung in Betracht. Bei der Wassersiegelung
wird mittels einer Befeuchtungseinheit, beispielsweise mit einer Filzrolle, Wasser
auf die Deckfolie aufgetragen. Die befeuchtete Filzrolle rollt auf der wasserlöslichen
Folienbahn ab, wodurch deren Oberfläche angelöst wird. Die Deckfolie mit angelöster
Oberfläche wird dann mittels einer Andrückeinrichtung auf die vorbereitete Basisfolie
aufgepresst, wobei die Anlösung der Folienoberfläche eine Versiegelung bewirkt.
[0005] Nachteilig an solchen Wassersiegelungsverfahren ist, dass die Wasserauftragsmenge
mittels der Filzrolle nur schlecht dosierbar ist. Sofern der Wasserauftrag auf die
wasserlösliche Folie zu groß ist, folgt eine zu ausgeprägte Anlösung der Folie und
damit eine unerwünschte Reduzierung der Folienstärke. Als Folge können im weiteren
Produktionsverlauf die Folie oder später die einzelnen Verpackungen reißen. Sofern
aber die Wasserauftragsmenge zu gering ist, entsteht keine ausreichende Anlösung der
Folienoberfläche, so dass sich die beiden Folien nicht ordnungsgemäß verbinden. Die
Verpackungen können folglich undicht werden. Aber selbst wenn es gelingt, für den
laufenden Betriebe eine geeignete Wasserauftragsmenge einzustellen und aufrecht zu
erhalten, ist eine Anpassung an geänderte Bedingungen nur schwer realisierbar. Bei
der Auftragswalze bzw. Filzrolle ist eine Sättigung zu beobachten, was zu einer Veränderung
der Auftragsmenge und auch zu einer Verschmutzung der Walze im Laufe des Produktionsprozesses
führt. Dies hat eine Verschlechterung der Siegelung zur Folge. Ein regelmäßiger Maschinenstillstand
zum Walzenwechsel ist unvermeidlich.
[0006] Insbesondere bei einer Produktionsunterbrechung tritt üblicherweise eine Überbefeuchtung
ein, da die Folienbahn nicht mehr weitergeführt wird und so in einem andauerndem Kontakt
bei gleichbleibender Kontaktzone mit der Filzrolle steht. Der dadurch unerwünscht
hohe Flüssigkeitsübertrag auf die Folienbahn und der mechanische Kontakt mit der Filzrolle
führen zu einem Auflösen und einem anschließenden Reißen der Deckfolie. Selbst wenn
dies verhindert werden kann, können vorbereitete, gegebenenfalls befüllte aber noch
nicht abgesiegelte Verpackungen nach einem Stillstand nicht fertig versiegelt werden,
da die aufgebrachte Flüssigkeit während des Stillstandes abtrocknet. Es entsteht ein
unerwünschter Ausschuss. Außerdem kann das nicht abgesiegelte Füllgut die Vorrichtung
verschmutzen, so dass aufwändige Reinigungsarbeiten erforderlich sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Versiegelungsvorrichtung
derart weiterzubilden, dass ein verbesserter Flüssigkeitsauftrag auf die wasserlösliche
Folienbahn erzielt ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Versiegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Versiegeln
von Verpackungen anzugeben, mittels dessen eine besser dosierbare Befeuchtung der
wasserlöslichen Folienbahn ausgeführt werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0011] Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Befeuchtungseinheit der Versiegelungsvorrichtung
als Spritzeinrichtung zum kontaktlosen Aufspritzen der Flüssigkeit auf die wasserlösliche
Folienbahn ausgebildet und in einem Abstand zur wasserlöslichen Folienbahn positioniert
ist. Im zugehörigen Verfahren wird zunächst die wasserlösliche Folienbahn der Vorrichtung
zugeführt, wobei aus der wasserlöslichen Folienbahn eine Basisfolie und/oder eine
Deckfolie der Verpackung gebildet wird. Darauf folgend wird mittels der Spritzeinrichtung,
welche in einem Abstand zur wasserlöslichen Folienbahn positioniert ist, wasserhaltige
Flüssigkeit auf die wasserlösliche Folienbahn aufgespritzt. Die Deckfolie wird auf
die Basisfolie geführt und mit dieser mittels einer Andrückeinrichtung im mit der
Flüssigkeit benetzten Zustand verpresst und versiegelt.
[0012] Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, dass auf einen mechanischen Kontakt
der Folie mit der Befeuchtungseinheit verzichtet wird, und dass stattdessen die zum
Anlösen der Folienoberfläche vorgesehene wasserhaltige Flüssigkeit kontaktlos aufgespritzt
wird. Der Auftrag der Flüssigkeit kann mittels der Spritzeinrichtung hinsichtlich
Menge und flächiger Verteilung derart präzise und wiederholbar eingestellt werden,
dass das gewünschte Maß an Oberflächenanlösung exakt getroffen wird, und dass folglich
entlang der gesamten Folienfläche eine gleichmäßige Versiegelung erfolgt. Damit kann
auch in einfacher Weise auf veränderliche Randbedingungen, wie beispielsweise Chargenschwankungen
in der Folienstärke oder dgl. im Produktionsprozess reagiert werden. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass die Befeuchtungseinheit nicht im direkten Kontakt mit
der Deckfolie steht, so dass eine mechanische Beeinträchtigung unterbleibt. Während
beim Stand der Technik die Fördergeschwindigkeit der Folie die Drehgeschwindigkeit
der darauf abrollenden Filzrolle fest vorgibt und damit eine Steuerung bzw. Anpassung
der Wasserzufuhr sehr erschwert, kann bei der Erfindung die Förderleistung der Spritzeinrichtung
vollkommen unabhängig von der Bewegung der Folie eingestellt werden. So können beispielsweise
bei einer Produktionsunterbrechung auch der Spritzvorgang und damit auch die Befeuchtung
der Folie einfach abgestellt werden, ohne dass sich die Deckfolie unter einer zu hohen
Flüssigkeitsmenge übermäßig ausdünnt oder gar reißt. Die Wiederinbetriebnahme kann
ohne Austausch der Folien erfolgen. Das schließt auch die Möglichkeit ein, beim vorherigen
Stillstand vorbereitete, aber zunächst unversiegelt gebliebene Verpackungseinheiten
fertig abzusiegeln, ohne das Ausschuss entsteht. Die Gefahr einer Maschinenverschmutzung
ist gemindert.
[0013] In einer zweckmäßigen Ausführungsform umfasst die Spritzeinrichtung ein elektromechanisches
Sprühsystem mit einer Reihe von Austrittsdüsen zum kontaktlosen Aufspritzen der Flüssigkeit
auf die wasserlösliche Folienbahn. Dabei kann es sich um einen beispielsweise von
Tintenstrahldruckköpfen bekannten Bubble-Jet- oder Piezo-Druckkopf handeln. Bevorzugt
handelt es sich jedoch um ein elektromechanisches Sprühsystem mit Hubmagnetventilen,
wodurch Wasser bzw. wasserhaltige Flüssigkeiten in geeigneter Menge, Geschwindigkeit
und Verteilung über einen geeigneten Abstand qualitativ hochwertig auf die Folienbahn
aufgebracht werden kann. Insbesondere lassen die elektromechanischen Ventile die Erzeugung
und Ausbringung ausreichend großer Wassertropfen zu. In der Wasserzufuhr kann ein
geeignet hoher Überdruck angelegt werden, wodurch dann auch größere Sprühabstände
überbrückt werden können. Die Öffnungszeiten der Ventile sowie die Anzahl der Sprühimpulse
sind einstellbar und können an die Foliengeschwindigkeit angepasst werden. Die Düsen
stehen mit geeigneten Durchmessern zur Verfügung und können je nach Anwendungsfall
geeignet ausgewählt werden.
[0014] Eine präzise Mengenregulierung ist durch Einstellung der Tropfengröße und Taktung
der Tropfenausbringung sowie durch die mehr oder weniger lineare Flugbahn in Verbindung
mit der Synchronisation der Bahngeschwindigkeit möglich. Anders als bei Walzenauftragssystemen
des Standes der Technik bleibt die einmal gewählte Auftragsmenge konstant, was zu
konstanten Siegelnahtfestigkeiten führt. Durch das gerichtete Ausbringen mittels Austrittsdüsen
gelangt die Flüssigkeit präzise an ihren Zielort, ohne dass Nachbarbereiche feucht
werden. Sprühnebel und andere nachteilige Begleiterscheinungen sind zuverlässig vermieden.
Es sind keine Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserschäden wie Löcher in der Folie,
Folienriss, Produktverunreinigung, Maschinenschäden, notwendig. Eine ansonsten erforderliche
Entsorgung von überschüssigem Wasser-PVA/PVOH Gemisch, welches durch Aushärtung und
Anbackung zu Verstopfungen und erhöhtem Reinigungsaufwand führen würde, wird gemäß
der Erfindung überflüssig. Dadurch entfallen Stillstandzeiten, welche ansonsten durch
einen Wechsel der Auftragsrolle, Reinigen des Wasserbehälters oder dergleichen verursacht
werden würden.
[0015] Der Einsatz eines elektromechanischen Sprühsystems erlaubt insbesondere vielfältige
Anpassungen an die jeweilige Situation. So ist man beispielsweise nicht darauf beschränkt,
die jeweilige Folie vollflächig mit Flüssigkeit zu besprühen. Vielmehr können die
einzelnen Austrittsdüsen bzw. Hubmagnetventile auch einzeln individuell angesteuert
und betätigt werden, was das Ausbringen der Flüssigkeit in Form von beliebig definierten
Mustern ermöglicht. So kann zum Beispiel erreicht werden, die Befeuchtung auf bestimmte
Siegelkonturen zu beschränken, während die übrigen Folienabschnitte trocken bleiben.
Die Folie als solche wird geschont, während gleichzeitig auch sensible Füllungen vor
Feuchtigkeitsbeaufschlagung geschützt werden. Im Falle eines Maschinenstillstandes
und des erneuten Anfahrens kann der Sprühkopf geschwenkt werden, um gezielt bestimmte
Bereiche neu zu befeuchten. Auf diese Weise gelingt auch im Anschluss an einen Maschinenstillstand
eine quasi nahtlose Versiegelung, ohne dass Pulver oder andere Inhaltstoffe austreten
und die Maschine verschmutzen können. Schlechtteile können ohne weiteres ausgesondert
werden, ohne dass Gurtteile davon in Mitleidenschaft gezogen werden.
[0016] In einer vorteilhaften Alternative umfasst die Spritzeinrichtung eine im Betrieb
von der Flüssigkeitszufuhr befeuchtete Bürstenwalze, die um eine Drehachse drehend
antreibbar ist und Borsten aufweist. Die Bürstenwalze mit ihren Borsten ist dazu ausgelegt,
bei einer Rotation um ihre Drehachse anteilig die Flüssigkeit aufzunehmen und auf
die wasserlösliche Folienbahn aufzuspritzen. Mittels Variation von Eintauchtiefe in
die Flüssigkeit und/oder der Drehgeschwindigkeit der Bürstenwalze kann die Spritzmenge
der Flüssigkeit und der Übertrag auf die Deckfolie einfach und präzise dosiert werden,
so dass eine exakte und gleichmäßige Anlösung der Folienfläche ermöglicht wird. Durch
die kontinuierliche Drehgeschwindigkeit der Bürstenwalze unterliegen Auftragsmenge
und Verteilung der Flüssigkeit über den Produktionsprozess hinweg keinen nennenswerten
Schwankungen, wodurch auch über den gesamten Produktionszeitraum hinweg gleichmäßige
Versiegelungen möglich sind.
[0017] In bevorzugter Weiterbildung enthält die Spritzeinrichtung einen Abstreifer, der
auf der zur wasserlöslichen Folienbahn gerichteten Seite der Bürstenwalze angeordnet
ist und zwischen die Borsten ragt. Infolge des Kontakts mit dem Abstreifer werden
die Borsten entgegen der Drehrichtung der Bürstenwalze gebogen, bis die Borsten am
Abstreifer vorbeirutschen und in ihre Ausgangslage zurückfedern. Ergänzend zur ohnehin
wirkenden Fliehkraft wird auch die Federkraft der Borsten ausgenutzt, so dass ein
fein und gleichmäßig verteilter Sprühnebel entsteht. Die Flüssigkeit wird am Ort des
Abstreifers mit exakt vorgegebener Richtungskomponente abgeschleudert und trifft gezielt
auf den Zielort der Folienbahn. Durch Wahl einer geeigneten Relativpositionierung
des Abstreifers gegenüber der Bürstenwalze ist die Spritzrichtung präzise einstellbar.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Versiegelungsvorrichtung eine Rakel
mit einer Rakelkante zum Abstreifen der überschüssigen Flüssigkeit von der wasserlöslichen
Folienbahn. Mittels der Rakel wird ggf. überschüssige Flüssigkeit von der Deckfolie
abgetragen. Die auf der Deckfolie verbleibende Flüssigkeit wird mittels der Rakel
so verteilt, dass auf der Deckfolie ein gleichmäßiger Flüssigkeitsfilm entsteht, der
die Homogenität der Folienversiegelung verbessert.
[0019] Vorteilhaft ist zwischen der Rakelkante und der Folienbahn ein Spalt mit einer definierten
Spaltbreite ausgebildet. Mittels Einstellung der Spaltbreite kann die Dicke des auf
der Folienbahn verbleibenden Flüssigkeitsfilms exakt eingestellt und bei Bedarf auch
ohne weiteres angepasst werden. Dadurch, dass die Rakelkante nicht im Kontakt mit
der Folienbahn steht, entstehen nahezu keine mechanischen Kräfte, welche ansonsten
zu einer Beschädigung der Deckfolie führen könnten.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Rakel eine Absaugvorrichtung zur
Absaugung der von der Rakelkante abgestreiften, überschüssigen Flüssigkeit. Die abgestreifte
und dann abgesaugte Flüssigkeit kann beispielsweise in einen separaten Auffangbehälter
oder zurück in den Flüssigkeitsbehälter geführt werden. Somit kann insbesondere bei
hohen Produktionsgeschwindigkeiten und einem damit verbundenen hohen Flüssigkeitsaufkommen
ein ausreichender Abtrag der Flüssigkeit von der Deckfolie erreicht werden.
[0021] Vorteilhaft ist die Spritzeinrichtung von einem Gehäuse umgeben, wobei an dem Gehäuse
ein Spritzfenster zum gerichteten Aufbringen der Flüssigkeit auf die wasserlösliche
Folienbahn ausgebildet ist. Mittels des Spritzfensters kann die Auftrefffläche der
verspritzten Flüssigkeit präziser definiert werden. Das Gehäuse verhindert zudem ein
ungewolltes Befeuchten beispielsweise der Vorrichtung, von Anbauteilen sowie der Umgebung.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Seitenansicht eine erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung
zum Versiegeln von Verpackungen mit einer Bürstenwalze als Teil einer Spritzeinrichtung
zur Befeuchtung einer wasserlöslichen Folienbahn,
- Fig. 2
- in einer vergrößerten Detailansicht die Versiegelungsvorrichtung nach Fig. 1 mit Einzelheiten
einer Rakel an einer Andrückwalze,
- Fig. 3
- in einer schematischen Draufsicht die Anordnung nach Fig. 2 mit Einzelheiten zu einem
Absaugmechanismus in der Rakel,
- Fig. 4
- in einer vergrößerten Detailansicht eine Alternative zur Versiegelungsvorrichtung
nach Fig. 1 mit einem horizontal auf die obere Deckfolie gerichteten elektromechanischen
Sprühsystem, und
- Fig. 5
- eine Variante der Anordnung nach Fig. 4, bei der das elektromechanische Sprühsystem
vertikal auf die untere Basisfolie gerichtet ist.
[0023] Die Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Versiegelungsvorrichtung 1 zum Versiegeln von Verpackungen 26.
[0024] Die einzelnen Verpackungen 26 umfassen eine Basisfolie 22, die mit einer Deckfolie
5 versiegelt ist. Die Basisfolie 22 und auch die Deckfolie 5 sind jeweils aus einer
wasserlöslichen Folienbahn 23 gebildet, die ihrerseits bevorzugt aus PVOH (Polyvinylalkohol)
besteht. Es können aber auch andere wasserlösliche Materialien für die Folienbahn
23 zweckmäßig sein. Es kann eine einzelne Folienbahn 23 vorgesehen sein, die zur Bildung
der Basisfolie 22 und der Deckfolie 5 umgeklappt wird. Im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist für die Basisfolie 22 und auch für die Deckfolie 5 je eine separate Folienbahnen
23 vorgesehen. Die Basisfolie 22 ist vor dem Versiegeln zweckmäßig muldenförmig tiefgezogen,
wobei die Mulden der Deckfolie 5 mit einem nicht näher dargestellten Füllgut, beispielsweise
einem Pulver oder einem Flüssigmittel befüllt sind. Es kann aber auch eine Ausführungsform
ohne plastische Umformung und Muldenbildung beispielsweise in Form einer versiegelten
Schlauchbeutelverpackung zweckmäßig sein. Außerdem sind im Rahmen der Erfindung auch
Ausführungsformen denkbar, bei denen nur die Deckfolie oder nur die Basisfolie aus
einer wasserlöslichen Folienbahn 23 gebildet ist.
[0025] Die Versiegelungsvorrichtung 1 ist für eine Feuchtsiegelung der Deckfolie 5 auf die
Basisfolie 22 ausgelegt. Hierzu umfasst sie eine Flüssigkeitszufuhr für eine wasserhaltige
Flüssigkeit 3, mindestens eine Befeuchtungseinheit zur Benetzung der wasserlöslichen
Folienbahn 23 mit der Flüssigkeit 3 und eine Andrückeinrichtung 24 zur Verpressung
und Versiegelung der Deckfolie 5 mit der Basisfolie 22 im mit der Flüssigkeit 3 benetzten
Zustand. Mit der hier gezeigten Befeuchtungseinheit wird die Folienbahn 23 der Deckfolie
5 befeuchtet. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch eine Befeuchtung bzw. Benetzung
der Folienbahn 23 der Basisfolie 22 in analoger Weise zweckmäßig sein.
[0026] Die Befeuchtungseinheit ist gemäß der Erfindung als Spritzeinrichtung 4 zum Kontaktlosen
Aufspritzen der Flüssigkeit 3 auf die wasserlösliche Folienbahn 23 ausgebildet und
in einem Abstand a zur wasserlöslichen Folienbahn 23 positioniert. Die Spritzeinrichtung
4 kann durch eine oder mehrere Spritz- bzw. Sprühdüsen gebildet sein, die auf die
wasserlösliche Folienbahn 23 gerichtet sind, und mittels derer die wasserhaltige Flüssigkeit
3 auf die Folienbahn 23 gespritzt wird. Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 umfasst die Spritzeinrichtung eine Bürstenwalze 9 sowie optional auch
einen weiter unten noch näher beschriebenen Abstreifer 15. Die Bürstenwalze 9 umfasst
einen zylindrischen Walzenkorpus 10, an dessen Umfangsseite radial hervorstehende
Borsten 11 befestigt sind.
[0027] Die Spritzeinrichtung 4 wird mittels der eingangs schon erwähnten und nachfolgend
näher beschriebenen Flüssigkeitszufuhr mit der wasserhaltigen Flüssigkeit 3 gespeist.
Hierzu wird die Bürstenwalze 9 im Betrieb von der Flüssigkeitszufuhr befeuchtet. Im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Flüssigkeitszufuhr als ein Flüssigkeitsbehälter
2 mit der darin befindlichen wasserhaltigen Flüssigkeit 3 dargestellt, wobei die Flüssigkeit
einen Flüssigkeitsspielgel 13 ausbildet. Die Bürstenwalze 9 ist gegenüber dem Flüssigkeitsbehälter
2 so positioniert, dass die Borsten 11 unter den Flüssigkeitsspielgel 13 reichen und
folglich in die im Flüssigkeitsbehälter 2 befindliche Flüssigkeit 3 eintauchen. Durch
nicht gezeigte Steuermittel wird erreicht, dass im Betrieb die Höhe des Flüssigkeitsspiegels
13 und damit die Eintauchtiefe der Borsten 11 in die Flüssigkeit 3 im Wesentlichen
konstant bleibt. Alternativ oder zusätzlich zum Flüssigkeitsbehälter 2 kann aber beispielsweise
auch eine Wasserleitung vorgesehen sein, aus der eine direkte Befeuchtung der Bürstenwalze
9 erfolgt. Die wasserhaltige Flüssigkeit 3 kann einfaches Leitungswasser, mit Tensiden
versehenes Wasser oder dergleichen sein. Jedenfalls muss ihr Wassergehalt so hoch
bemessen sein, dass sie bei Kontakt die Oberfläche der wasserlöslichen Folienbahn
23 anlöst.
[0028] Infolge der Drehbewegung der Bürstenwalze 9 wird die von den Borsten 11 aufgenommene
Flüssigkeit 3 abgeschleudert. Die Menge der von Bürstenwalze 9 abgeschleuderten Flüssigkeit
kann beispielsweise durch Anpassung der Eintauchtiefe der Borsten 11 in die Flüssigkeit
3, also durch Höheneinstellung der Bürstenwalze 9 und/oder durch Höheneinstellung
des Flüssigkeitsspiegels 13 sowie durch Wahl einer geeigneten Drehzahl der Bürstenwalze
9 erfolgen. Die zu befeuchtende Folienbahn 23, hier beispielhaft diejenige Folienbahn
23, aus der die Deckfolie 5 gebildet wird, wird an der Bürstenwalze 9 mit einem Abstand
a so vorbeigeführt, dass die abgeschleuderte Flüssigkeit 3 gegen die Deckfolie 5 spritzt.
Die mit der Flüssigkeit 3 befeuchtete und folglich an ihrer Oberfläche angelöste Deckfolie
5 wird an der Andrückeinrichtung 24 mit der Basisfolie zusammengeführt und verpresst,
wobei die angelöste Folienoberfläche in Verbindung mit dem ausgeübten Pressdruck eine
Versiegelung der Deckfolie 5 mit der Basisfolie 22 bewirkt. Für die Erzeugung des
Pressdruckes ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Andrückeinrichtung 24 als
eine um eine Drehachse 12 rotierende Andrückwalze 6 ausgeführt, mittels derer die
Deckfolie 5 unter Druck auf die darunter laufende Basisfolie aufgesiegelt wird. Die
Andrückeinrichtung 24 kann aber beispielsweise auch zwei sich gegeneinander pressende
Andrückplatten umfassen. Außerdem kann sie optional auch eine zusätzliche Heizstation
umfassen, so dass eine kombinierte Feucht- und Heißsiegelung stattfindet.
[0029] Der oben schon erwähnte optionale Abstreifer 15 ist auf der zur zu befeuchtenden
Folienbahn 23 zeigenden Seite der Bürstenwalze 9 so angeordnet ist, dass er mit seiner
Abstreifkante 16 zwischen die Borsten 11, also in den gedachten Umhüllungszylinder
der Borsten 11 hinein ragt. Bei der Rotation der Bürstenwalze 9 kontaktieren die Borsten
11 die Abstreifkante 16 des Abstreifers 15 und werden entgegen der Drehrichtung der
Bürstenwalze 9 an der Abstreifkante 16 zurückgebogen. Bei weiterer Drehung gleiten
die zurückgebogenen Borsten 11 an der Abstreifkante 16 vorbei, richten sich unter
Einwirkung von Fliehkraft und federnder Rückstellkraft auf, und spritzen die aufgenommene
Flüssigkeit 3 in Richtung Deckfolie 5. Das federnde Rückschnellen der Borsten 11 unterstützt
die ohnehin vorhandene Fliehkraftwirkung beim Abschleudern der Flüssigkeit 3 und verleiht
der abgeschleuderten Flüssigkeit außerdem eine definierte Spritzrichtung. Durch Wahl
bzw. Einstellung einer geeigneten Relativpositionierung des Abstreifers 15 zur Bürstenwalze
9 kann neben der abzugebende Flüssigkeitsmenge insbesondere auch die Spritzrichtung
der Flüssigkeit 3 und damit deren Auftreffbereich auf der Folienbahn 23 eingestellt
werden.
[0030] In Fig. 1 ist noch erkennbar, dass die Spritzeinrichtung 4 von einem Gehäuse 7 umgeben
ist, welches unter anderem als Spritzschutz gegenüber der Umgebung dient. In dem Gehäuse
7 ist ein Spritzfenster 8 ausgebildet, welches so zwischen der Spritzeinrichtung 4
und der Folienbahn 23 positioniert ist, dass ein gerichtetes Aufspritzen der Flüssigkeit
4 auf eine bestimmte Zielfläche der Folienbahn 23 mittels der Bürstenwalze 9 unterstützt
ist. Optional kann eine Einstellmöglichkeit für Größe und Relativposition des Spritzfensters
8 vorgesehen sein.
[0031] In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Versiegelungsvorrichtung
noch eine Rakel 17 mit einer Rakelkante 18, wobei die Rakelkante 18 unmittelbar angrenzend
an die Folienbahn 23 positioniert ist. Bezogen auf die Durchlaufrichtung der Folienbahn
23 ist die Rakelkante 18 nachfolgend zur Auftreffzone der aufgespritzten Flüssigkeit
3 positioniert und dabei so angeordnet, dass die Rakelkante 18 die überschüssige Flüssigkeit
3 von der Folienbahn 23 abstreift. Infolge einer geeigneten Ausgestaltung und Positionierung
der Rakel 17 und ihrer Rakelkante 18, gegebenenfalls unterstützt durch weiter unten
näher beschriebene Ablauf- bzw. Absaugmittel, wird die von der Deckfolie 5 abgestreifte
Flüssigkeit 3 gesammelt, und kann beispielsweise in einen separaten Auffangbehälter
oder zurück in den Flüssigkeitsbehälter 2 geführt werden.
[0032] Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Detailansicht die Versiegelungsvorrichtung nach
Fig. 1 im Bereich der Rakel 17 und der Andrückwalze 6. Im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Rakel 17 so positioniert, dass die Rakelkante 18 dort benachbart zur Folienbahn
23 liegt, wo die Folienbahn 23 die Andrückwalze 6 umschlingt, vorzugsweise zu Beginn
der Umschlingung. Zwar grenzt die Rakelkante 18 unmittelbar an die Folienbahn 23 an,
wobei sie jedoch nicht in berührendem Kontakt mit der Folienbahn 23 steht. Vielmehr
verbleibt zwischen der Rakelkante 18 und der zugewandten Oberfläche der Folienbahn
23 ein Spalt mit einer definierten Spaltbreite b. Infolge der Spaltbreite b wird einerseits
überschüssige Flüssigkeit 3 von der Oberfläche der Folienbahn 23 berührungsfrei, also
ohne mechanische Belastung der Folienbahn 23 abgerakelt, während andererseits ein
in der Dicke durch die Spaltbreite b vorgegebener Flüssigkeitsfilm auf der Oberfläche
der Folienbahn 23 verbleibt. Damit ist die Menge der Flüssigkeit 3 auf der Oberfläche
der Folienbahn 23 und deren Lösungswirkung präzise vorgegeben. Die Spaltbreite b kann
insbesondere durch geeignete, hier aber nicht gezeigte Positioniermittel der Rakelkante
18 gegenüber der Umfangsfläche der Andrückwalze 6 einstellbar sein.
[0033] Fig. 3 zeigt noch in einer schematischen Draufsicht die Anordnung nach Fig. 2 mit
der Rakel 17 und der Andrückwalze 6. Aus der Zusammenschau der Fig. 2 und 3 ergibt
sich, dass in der Rakel 17 eine Sammelrinne 25 ausgebildet ist, in der abgestreifte
Flüssigkeit 3 gesammelt wird. Im Boden der Sammelrinne befinden sich Ablauföffnungen
14. Durch die Ablauföffnungen 14 kann die gesammelte Flüssigkeit 3 passiv ablaufen.
Im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Sammelrinne 25 und die Ablauföffnungen
14 Teil einer Absaugvorrichtung 19, mittels derer die gesammelte Flüssigkeit 3 aktiv
von der Rakel 17 abgesaugt und fortgeleitet wird.
[0034] Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Detailansicht eine Alternative zur Versiegelungsvorrichtung
1 nach den Fig. 1 bis 3. Anstelle der zuvor beschriebenen Bürstenwalze 9 umfasst die
Spritzeinrichtung 4 hier ein elektromechanisches Sprühsystem 30. Das elektromechanische
Sprühsystem 30 weist eine Reihe von Austrittsdüsen 31 auf, wobei sich diese Reihe
quer über die Deckfolie 5 erstreckt und hier der Einfachheit halber nur in Blockdarstellung
gezeigt ist. Die Austrittsdüsen 31 sind auf die später der Basisfolie 22 zugewandten
Oberfläche der Deckfolie 5 gerichtet, und zwar dort, wo die Deckfolie 5 die Andrückwalze
6 umschlingt. Im Betrieb wird die wasserhaltige Flüssigkeit 3 mittels des elektromechanischen
Sprühsystems 30 und seiner Reihe von Austrittsdüsen 31 kontaktlos auf die Deckfolie
5 aufgespritzt, wozu jede einzelne Austrittsdüse 31 je einen Tröpfchenstrahl 33 bildet.
Die Tröpfchenstrahlen 33 treffen in ausreichend dichtem Abstand auf die Deckfolie
5 auf, so dass sich dort ein geschlossener Film aus der Flüssigkeit 3 bildet. Alternativ
kann aber auch durch zielgerichtete Ansteuerung bzw. Betätigung der einzelnen Austrittsdüsen
31 ein bestimmtes Befeuchtungsmuster erzielt werden. Jedenfalls wird die solchermaßen
befeuchtete und damit an ihrer Oberfläche angelöste Deckfolie 5 mittels der Andrückwalze
6 auf ebene Siegelabschnitte 27 der Basisfolie 22 unter Druck aufgewalzt. Da sehr
präzise bemessene Flüssigkeitsmengén aufgebracht werden können, entsteht schon nach
sehr kurzer Einwirkungs- und Abtrocknungszeit eine innige Versiegelung zwischen der
Deckfolie 5 und der Basisfolie 22 an den Siegelabschnitten 27, wodurch dicht verschlossene
Verpackungen 26 entstehen. Auch wenn es gemäß der Erfindung nicht zwingend erforderlich
ist, kann die Andrückwalze 6 ergänzend noch beheizt sein, um den Versiegelungsvorgang
zu beschleunigen.
[0035] Gemäß der schematischen Blockdarstellung nach Fig. 4 ist jeder einzelnen Austrittsdüse
31 je ein Hubmagnetventil 32 zugeordnet, so dass also zur Bildung sämtlicher Tröpfchenstrahlen
33 je eine Austrittsdüse 31 und je ein zugeordnetes Hubmagnetventil 32 zur Verfügung
stehen. Anstelle der Hubmagnetventile 32 können aber auch Bubble-Jet-Einheiten oder
Piezo-Einheiten zum Einsatz kommen, wie sie aus der Technik der Tintenstrahldrucker
bekannt sind. Die Hubmagnetventile 32 sind mittels einer geeigneten, hier nicht näher
gezeigten Steuereinheit einzeln ansteuerbar bzw. betätigbar, womit eine flächige Folienbefeuchtung,
aber auch beliebige Befeuchtungsmuster möglich sind. Ein solches Befeuchtungsmuster
könnte zum Beispiel dem Muster der Siegelabschnitte 27 entsprechen. Es wird dann tatsächlich
nur dort eine angelöste Folienoberfläche zur Versiegelung bereitgestellt, wo die Deckfolie
5 auf die Basisfolie 27 trifft, während die Deckfolie 5 dort trocken bleibt, wo sie
die in die tiefgezogenen Kavitäten eingefüllte Produktfüllung abdeckt. Durch geeignete
Ansteuerung ist auch eine Synchronisation des Flüssigkeitsauftrages mit der Vorschubgeschwindigkeit
der Deckfolie 5 und/oder der Basisfolie 22 möglich.
[0036] In der Darstellung nach Fig. 4 ist nur eine Einheit bzw. ein einzelner Druckkopf
als elektromechanisches Sprühsystem 30 dargestellt, wobei die Austrittsdüsen 31 bzw.
die dadurch erzeugten Tröpfchenstrahlen 33 beispielhaft horizontal ausgerichtet sind.
Zur Überspannung größerer Folienbreiten, wenn also die Folienbreite größer als die
Nutzbreite eines einzelnen Druckkopfes ist, kann auch eine überlappende Schachtelung
mehrerer solcher Druckköpfe zweckmäßig sein. Diese können dann gegeneinander hinsichtlich
ihrer Strahlrichtung so verschwenkt sein, dass die Tröpfchenstrahlen 33 entlang einer
gemeinsamen Linie auftreffen. Auf diese Weise ist eine gleichmäßige Flüssigkeitsbenetzung
selbst bei sehr großer Folienbreiten möglich. Durch eine aktive, gesteuerte Verschwenkung
des elektromechanischen Sprühsystems 30 kann auch der Auftreffort der Tröpfchenstrahlen
33 verändert bzw. angepasst werden, wodurch beispielsweise im Anschluss an einen Maschinenstillstand
eine gezielte Nachbefeuchtung der Folien und damit eine lückenlose Absiegelung möglich
ist.
[0037] Eine Variante der Anordnung und des Verfahrens nach Fig. 4 ist in Fig. 5 gezeigt.
Hier ist das elektromechanische Sprühsystem 30 derart ausgerichtet, dass die Tröpfchenstrahlen
33 nicht auf die Deckfolie 5, sondern auf die Basisfolie 22 treffen. Die Austrittsdüsen
31 (Fig. 4) sind hierzu vertikal nach unten gerichtet. Es kann aber auch eine schrägwinklige
Ausrichtung zweckmäßig sein. Nach Fig. 5 ist eine derartige Ansteuerung der Austrittsdüsen
31 bzw. der Hubmagnetventile 32 (Fig. 4) und auch eine derartige Synchronisation mit
dem Vorschub der Basisfolie 22 vorgesehen, dass allein die ebenen oberen Siegelabschnitte
27 mit Flüssigkeit 3 (Fig. 4) beaufschlagt werden. Die dazwischen liegenden, mit Produktmaterial
gefüllten Kavitäten bleiben von einer Feuchtigkeitsbesprühung ausgenommen. Insbesondere
bei Füllungsmaterialien mit geringer Feuchtigkeitsempfindlichkeit kann aber auch eine
vollflächige Flüssigkeitsbesprühung der unteren Basisfolie 22 zweckmäßig sein, wobei
dann toleriert wird, dass die zu diesem Zeitpunkt noch offen liegende Produktfüllung
mit einer geringen Flüssigkeitsmenge beaufschlagt wird. In den übrigen Merkmalen und
Bezugszeichen stimmen die Ausführungsbeispiele nach den Fig. 4 und 5 untereinander
sowie mit dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 überein.
1. Versiegelungsvorrichtung zum Versiegeln von Verpackungen, wobei die Verpackung eine
Basisfolie (22) und eine Deckfolie (5) umfasst, wobei die Basisfolie (22) und/oder
die Deckfolie (5) aus einer wasserlöslichen Folienbahn (23) gebildet sind, wobei die
Vorrichtung eine Flüssigkeitszufuhr für eine wasserhaltige Flüssigkeit (3), mindestens
eine Befeuchtungseinheit zur Benetzung der wasserlöslichen Folienbahn (23) mit der
Flüssigkeit (3) und eine Andrückeinrichtung (24) zur Verpressung und Versiegelung
der Deckfolie (5) mit der Basisfolie (22) im mit der Flüssigkeit (3) benetzten Zustand
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Befeuchtungseinheit als Spritzeinrichtung (4) zum kontaktlosen Aufspritzen der
Flüssigkeit (3) auf die wasserlösliche Folienbahn (23) ausgebildet ist und in einem
Abstand (a) zur wasserlöslichen Folienbahn (23) positioniert ist.
2. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzeinrichtung (4) ein elektromechanisches Sprühsystem (30) mit einer Reihe
von Austrittsdüsen (31) zum kontaktlosen Aufspritzen der Flüssigkeit (3) auf die wasserlösliche
Folienbahn (23) umfasst.
3. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das elektromechanisches Sprühsystem (30) eine Reihe von den Austrittsdüsen (31) zugeordneten
Hubmagnetventilen (32) aufweist.
4. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzeinrichtung (4) eine im Betrieb von der Flüssigkeitszufuhr befeuchtete
Bürstenwalze (9) umfasst, wobei die Bürstenwalze (9) um eine Drehachse (12) drehend
antreibbar ist und Borsten (11) aufweist, wobei die Bürstenwalze (9) mit ihren Borsten
(11) dazu ausgelegt ist, bei einer Rotation um die Drehachse (12) anteilig die Flüssigkeit
(3) aufzunehmen und auf die wasserlösliche Folienbahn (23) aufzuspritzen.
5. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzeinrichtung (4) einen Abstreifer (15) enthält, der auf der zur wasserlöslichen
Folienbahn (23) gerichteten Seite der Bürstenwalze (9) angeordnet ist und zwischen
die Borsten (11) ragt.
6. Versiegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Versiegelungsvorrichtung (1) eine Rakel (17) mit einer Rakelkante (18) zum Abstreifen
der überschüssigen Flüssigkeit (3) von der wasserlöslichen Folienbahn (23) umfasst.
7. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Rakelkante (18) und der wasserlöslichen Folienbahn (23) ein Spalt mit
einer definierten Spaltbreite (b) ausgebildet ist.
8. Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rakel (17) eine Absaugvorrichtung (19) zur Absaugung der von der Rakelkante (18)
abgestreiften, überschüssigen Flüssigkeit (3) umfasst.
9. Versiegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzeinrichtung (4) von einem Gehäuse (7) umgeben ist, wobei an dem Gehäuse
(7) ein Spritzfenster (8) zum gerichteten Aufbringen der Flüssigkeit (3) auf die wasserlösliche
Folienbahn (23) ausgebildet ist.
10. Verfahren zur Versiegelung von Verpackungen mittels einer Versiegelungsvorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend folgende Schritte:
- Eine wasserlösliche Folienbahn (23) wird der Versiegelungsvorrichtung (1) zugeführt,
wobei aus der wasserlöslichen Folienbahn (23) eine Basisfolie (22) und/oder eine Deckfolie
(5) einer Verpackung gebildet werden,
- eine Spritzeinrichtung (4) wird in einem Abstand (a) zur wasserlöslichen Folienbahn
(23) positioniert,
- mittels der Spritzeinrichtung (4) wird eine wasserhaltige Flüssigkeit (3) auf die
wasserlösliche Folienbahn (23) aufgespritzt,
- die Deckfolie (5) wird auf die Basisfolie (22) geführt und mit dieser mittels einer
Andrückeinrichtung im mit der Flüssigkeit (3) benetzten Zustand verpresst und versiegelt.