[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für ein Zylinderschloss-Schließsystem mit
Schlüsselschaft und Schlüsselreide sowie einer Vielzahl von auf einer Seite des Schlüsselschafts
ausgebildeten Vor- und Rücksprüngen, welche mit Zuhaltestiften, die in den Schließzylinderkanal
des Schließsystems eintauchen, korrespondieren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 2 360 333 A2 ist ein weiterentwickelter Schließzylinder mit Flachschlüssel hierfür vorbekannt,
wobei im Schließzylinder ein Kanal eingearbeitet ist, welcher ein in Zylinderlängsrichtung
verschiebliches, kolbenartiges Teil aufnimmt. Das kolbenartige Teil weist einen oder
mehrere Rücksprünge auf, die eine Kugel oder einen diesbezüglichen Stift aufnehmen,
um eine Sperrebene zu bilden bzw. eine Sperrebene zu blockieren. Das kolbenartige
Element wird von einem Anschlag verschieblich betätigt, wobei der Anschlag an der
Schlüsselreide des Flachschlüssels ausgeführt ist. Bei nicht passendem Anschlag bleibt
die Sperrfunktion erhalten, so dass sich hierdurch eine ergänzende Kodiermöglichkeit
ergibt. Die Konstruktion mit zusätzlichem Kanal und längsverschieblichem Kolben nebst
Sperrstift oder Sperrkugel ist jedoch außerordentlich aufwendig, da sämtliche diesbezügliche
Bauteile in den drehbaren Kern des Schließzylinders integriert werden müssen.
[0003] Bei dem
US-Patent 1,977,189 ist ein Schlüssel vorgesehen, der einen säbelartig gebogenen Schlüsselschaft aufweist.
[0004] Neben Rücksprüngen des Schlüssels, welche die bekannten Zuhaltungen betätigen, diesen
gegenüberliegend, ist im Schlüsselschaft eine Einkerbung vorhanden, in die ein hebelartiger
Fortsatz eingreift, der sich im Zylinderkern eines zugehörigen Zylinderschlosses befindet.
Der Hebelarm wirkt mit einem zusätzlichen Sperrstift zusammen. Über den Hebelarm ist
es demnach möglich, den zusätzlichen Sperrstift von einer Sperrposition, d.h. einer
solchen Position, in der die Sperrebene blockiert ist, in eine Freigabeposition zu
bewegen.
[0005] Die Ausbildung eines verschwenkbar gelagerten Hebels zur Abtastung der Kerbe im Schlüsselschaft
mit der Folge der Betätigung eines weiteren Zuhaltestifts ist jedoch technologisch
schwierig und mithin kostenintensiv.
[0006] Die
FR 2 871 497 A1 zeigt einen Sicherheitsschlüssel für einen Schließzylinder mit einem auf dem Schlüsselrücken
befestigten, um eine Achse verschwenkbaren Sperrmittel, welches bei nicht passender
Innenstrukturierung des Zylinderkerns die Sperrebene zwischen Zylindergehäuse und
Zylinderkern blockiert, wobei diesbezüglich ein weiterer Hebelmechanismus vorgesehen
ist, der am bzw. im Zylinderkern fixiert ist und über einen äußeren Hebelarm in eine
Aussparung an der Innenoberfläche im Zylindergehäuse eingreift.
[0007] Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, einen weiterentwickelten Schlüssel
für ein Zylinderschloss-Schließsystem mit Schlüsselschaft und Schlüsselreide sowie
einer Vielzahl von auf einer Seite des Schlüsselschafts ausgebildeten Vor- und Rücksprüngen
anzugeben, wobei die Vor- und Rücksprünge mit korrespondierenden Zuhaltestiften, die
in den Schließzylinderkanal des Schließsystems eintauchen, zusammenwirken. Die Aufgabe
besteht insbesondere darin, nicht nur eine zusätzliche Kodiermöglichkeit zu schaffen,
sondern auch eine sichere, drehmomentfeste Arretierung des Zylinderkerns in der Zuhalte-
bzw. Sperrposition zu gewährleisten, so dass auch mit einem erhöhten Kraftaufwand
keine Drehbewegung des Zylinderkerns bzw. ein Öffnen des diesbezüglichen Schlosses
ohne einen berechtigten Schlüssel erfolgen kann. Darüber hinaus soll auch bei einem
einführbaren aber ansonsten nicht passendem Schlüssel eine Betätigung einer Schließfalle
verhindert und der Schlüssel gefangen werden, so dass Manipulationsversuche erkennbar
sind.
[0008] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch einen Schlüssel gemäß der Merkmalskombination
nach Patentanspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen darstellen. Gemäß Anspruch 1 wird diesbezüglich von dem Grundgedanken
ausgegangen, dass der Schlüsselrücken des Schlüssels für das spezielle Zylinderschloss-Schließsystem
insbesondere im Bereich des zur Schlüsselreide gerichteten Schlüsselanschlags eine,
sich in Schlüssellängsrichtung erstreckende Ausnehmung aufweist.
[0009] Diese Ausnehmung ist in der Lage, ein komplementäres Sperrelement, insbesondere ein
Sperrplättchen aufzunehmen. Das Sperrelement oder Sperrplättchen erstreckt sich quasi
brückenartig über einen Teilbereich des Schließzylinderkanals. Diese Erstreckungsrichtung
kann gemäß einem Ausführungsbeispiel bevorzugt 90° zur Schlüsselkanal-Längsachse betragen.
[0010] Das Sperrelement oder Sperrplättchen stützt sich am Schließzylinderkern ab, wobei
bei passendem Flachschlüssel für das Zylinderschloss-Schließsystem das Sperrplättchen
bündig bezogen auf den Zylinderkern zur Lage kommt, und die Trenn- oder Sperrebene
zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse freigegeben ist.
[0011] In einer Ausgestaltung ist die vorerwähnte Ausnehmung im Schlüssel als Hinterschnitt
realisierbar.
[0012] Weiterhin ist eine Freifräsung im Gehäuse des Zylinderschloss-Schließsystems vorgesehen,
in welche das Sperrplättchen eintaucht, wenn es durch den passenden Schlüssel angehoben
ist.
[0013] Letztendlich ist das Sperrelement oder Sperrplättchen auch nur dann bündig mit dem
Zylinderkern abschließend positioniert, wenn der Schlüssel vollständig gesteckt ist.
[0014] Ausgestaltend besitzt das Sperrelement oder Sperrplättchen eine zum Gehäuse des Zylinderschloss-Schließsystems
weisende Oberflächengestalt, welche dem Krümmungsradius des Zylinderkerns entspricht.
[0015] Alternativ können auf dem Schlüsselrücken mehrere Ausnehmungen zur Aufnahme jeweils
komplementärer Sperrplättchen oder Sperrelemente vorgesehen sein.
[0016] Erfindungsgemäß besitzt das Sperrelement oder Sperrplättchen an seiner Unterseite,
welche zum Schlüssel gerichtet sind, einen stegartigen Vorsprung. Dieser stegartige
Vorsprung ist komplementär zu einer Vertiefung in der Ausnehmung im Schlüsselrücken.
Das heißt, nur dann, wenn der Schlüssel die zum stegartigen Vorsprung passende Vertiefung
aufweist, ist ein Schließvorgang ausführbar. Hierdurch entstehen zusätzlich Kodiermöglichkeiten
sowie ein höherer Kopierschutz des Schlüssels. Es ist also nicht möglich, durch ein
relativ einfaches Abtragen von Material des Schlüsselrückens das Sperrplättchen in
Trennebenen-Freigabeposition zu überführen, wenn ein diesbezüglich manipulierter Schlüssel
gesteckt wird.
[0017] Die Vertiefung in der Ausnehmung kann beispielsweise als Flachnut mit Einlaufschräge
oder als eine Längsnut mit keilförmigem Verlauf realisiert werden.
[0018] Abrundungen des stegartigen Vorsprunges erleichtern das Gleiten auf dem Schlüsselrücken
bzw. in die Vertiefung hinein, die sich innerhalb der Ausnehmung befindet.
[0019] Eine kinematische Umkehr mit der Ausbildung eines stegartigen Vorsprunges, der sich
in der Ausnehmung im Schlüsselrücken in Richtung Sperrplättchen erstreckt und dort
mit einer passenden Nut im Sperrplättchen korrespondiert, liegt im Rahmen der Erfindung.
[0020] Bei bezogen auf das Sperrelement oder Sperrplättchen zu großen Ausnehmungen oder
zu großem Hinterschnitt im Schlüssel tauchen bei versuchter Drehbewegung die Zuhaltestifte
in den verbleibenden Freiraum ein, so dass hierdurch eine weitere Drehung des Schließzylinders
unterbunden ist.
[0021] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme
von Figuren näher erläutert werden.
[0022] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Flachschlüssels mit einer sich in Schlüssellängsrichtung
erstreckenden Ausnehmung mit zwei schräg ausgebildeten Kantenbereichen;
- Fig. 2
- eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Flachschlüssels mit einer Ausnehmung, die
zur Schlüsselspitze hin einen schrägen Kantenbereich und zur Schlüsselreide hin einen
nahezu rechtwinkligen Kanten- oder Übergangsbereich aufweist, wobei der Bodenabschnitt
der Ausnehmung einen bogenförmigen Verlauf besitzt;
- Fig. 3
- eine Darstellung eines Flachschlüssels in Seitenansicht mit einer Ausnehmung im Bereich
des zur Schlüsselreide gerichteten Abschnitts des Schlüsselschafts mit zur Schlüsselspitze
hin gerichteten schrägen Kanten- oder Übergangsbereich und zur Schlüsselreide hin
gerichteten nahezu rechtwinkligen Übergangsbereich;
- Fig. 4
- eine weitere Darstellung eines Flachschlüssels mit der erfindungsgemäßen Ausnehmung
im Bereich der Schlüsselspitze auf dem Schlüsselrücken;
- Fig. 5a
- eine Seitenansicht auf ein Zylinderschloss mit eingestecktem Flachschlüssel;
- Fig. 5b
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie A-A nach Fig. 5a;
- Fig. 5c
- eine Detaildarstellung des in Fig. 5b gekennzeichneten Bereichs der Trennebene zwischen
dem drehbaren Zylinderkern und dem Zylindergehäuse in dem Zustand mit freigegebener
Trennebene, wobei diesbezüglich das Sperrplättchen oder das Sperrelement in der Ausnehmung
des zugehörigen Schlüssels liegt;
- Fig. 6a
- eine Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig. 5a, jedoch mit nicht vollständig gestecktem
Schlüssel;
- Fig. 6b
- eine Schnittdarstellung längs der Linie F-F nach Fig. 6a;
- Fig. 6c
- eine Detaildarstellung der Fig. 6b gemäß dem dort gekennzeichneten Bereich, wobei
in der Detaildarstellung nach Fig. 6c erkennbar ist, dass die Trenn- oder Sperrebene
gesperrt wird, und zwar durch das angehobene Sperrelement oder Sperrplättchen, welches
in eine zugehörige Ausnehmung im entsprechenden Abschnitt des Zylindergehäuses eintauchen
kann;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf einen Schließzylinder mit gestecktem Schlüssel, wobei die Ausnehmung
im Schlüsselrücken nebst innerhalb der Ausnehmung vorgesehener nutartiger Vertiefung
erkennbar ist. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde das Zylindergehäuse in der Darstellung
nach Fig. 7 weggelassen;
- Fig. 8a
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schlüssels für das Zylinderschloss-Schließsystem
mit erkennbarer Ausnehmung im Schlüsselrücken; und
- Fig. 8b
- eine vergrößerte Darstellung längs der Linie D-D mit stegartigem Vorsprung 20 am Sperrplättchen
6, wobei der stegartige Vorsprung 20 komplementär ist zu einer entsprechenden Vertiefung
21 im Schlüsselrücken 3 (siehe Fig. 7);
- Fig. 9
- eine Querschnittsdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Zylinderschloss mit eingeführten,
das heißt gestecktem Schlüssel, wobei das Sperrelement oder Sperrplättchen in eine
solche Lage kommt, bei der zumindestens Abschnitte des Sperrelementes oder Sperrplättchens
unterhalb der Trennebene 8 (siehe Fig. 5c) liegen sowie mit zwei weiteren Zusatz-Zuhaltestiften,
welche federkraftvorgespannt im Zylindergehäuse 9 angeordnet sind und
- Fig. 10
- eine Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig. 9, jedoch mit einer durch Pfeilrichtung
angedeuteten versuchten Drehbewegung des Schlüssels, wobei der dargestellte Zusatz-Zuhaltestift
aufgrund seiner Federvorspannung in einen Freiraum unterhalb der Trennebene eintritt
und somit eine Weiterdrehung des Schlüssels bzw. des Schließzylinderkerns verhindert
und gleichzeitig ein Herausziehen des Schlüssels aus dem Zylinderkern wirksam verhindert,
das heißt den Schlüssel fängt, so dass erkennbar wird, ob und inwieweit ein Manipulationsversuch
stattgefunden hat, indem ein nicht korrekter Schlüssel in den Schließzylinderkern
eingeführt wurde.
[0023] Bei den Fig. 1 bis 4 wird von einem an sich bekannten Schlüssel für ein Zylinderschloss-Schließsystem
ausgegangen. Der jeweilige Schlüssel 11 weist einen Schlüsselschaft 1 sowie eine Schlüsselreide
2 auf. Der Schlüsselschaft kann auf einer Seite eine Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen
aufweisen, die mit korrespondierenden Zuhaltestiften, die in den Schließzylinderkanal
des Schließsystems eintauchen, korrespondieren. Dies wurde aus Gründen der Vereinfachung
bei den figürlichen Darstellungen weggelassen.
[0024] Der Schlüsselrücken 3 kann nun gemäß den verschiedenen Beispielen nach den Fig. 1
bis 4 mindestens eine, sich in Schlüssellängsrichtung erstreckende Ausnehmung 4 besitzen.
Diese Ausnehmung kann nach Fig. 1 zwei Schrägkanten mit ebener Bodenfläche, eine kreisbogenförmige
Bodenfläche nach Fig. 2, einen nur zur Schlüsselspitze gerichteten Schrägflächen-Übergangsbereich
nach Fig. 3 oder nach Fig. 4 als offene Ausnehmung 4 an der Schlüsselspitze 5 ausgeführt
werden.
[0025] Anhand der Fig. 5 und 6 wird die Wirkung der erfindungsgemäßen Lösung im Sinne der
Wechselwirkung zwischen Ausnehmung 4 und Sperrplättchen oder Sperrelement 6 deutlich.
[0026] Bei gestecktem Schlüssel 11 gemäß Fig. 5a befindet sich dieser mit seinem Schlüsselanschlag
am äußeren Ende des Zylinderkerns 7.
[0027] In diesem Zustand liegt die in der Fig. 6a gezeigte Ausnehmung 4 mit schräger Bodenfläche
so im Bereich des Zylinderkerns, dass das Sperrplättchen 6 mit seiner Oberkante mit
der Innenoberfläche des Zylinderkerns in eine bündige Lage kommt, so dass die Trennebene
8 freigegeben ist.
[0028] Wird hingegen der Schlüssel 11 nicht korrekt oder nicht vollständig eingesteckt,
wie dies die Fig. 6a zeigt, oder wird ein solcher Schlüssel 11 eingeführt, der keine
zum Sperrplättchen 6 komplementäre Ausnehmung 4 besitzt, befindet sich das Sperrplättchen
oder das Sperrelement 6 in einer angehobenen Stellung mit der Folge, dass die Trennebene
8 zwischen dem Zylindergehäuse 9 und dem Zylinderkern 7 gesperrt ist. Insofern taucht
das Sperrplättchen 6 mindestens teilweise in eine entsprechende Ausnehmung bzw. Freifräsung
10 im Gehäuse 9 ein.
[0029] Die Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf einen Schließzylinder mit Schließzylinderkern
7 und gestecktem Schlüssel 11.
[0030] Der Schlüssel befindet sich in einer Endlageposition.
[0031] Ein nicht dargestelltes Sperrplättchen kann bei passendem Schlüssel 11 vollständig
in die Ausnehmung 4 im Schlüsselrücken 3 eintauchen und in Rücksprünge 22, die im
Schließzylinderkern 7 vorhanden sind, zur Anlage kommen.
[0032] Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn der stegartige Vorsprung 20 (siehe Fig. 8b)
vollständig in eine komplementäre Vertiefung 21 in der Ausnehmung 4 eintaucht.
[0033] Die Vertiefung 21 in der Ausnehmung 4 kann beispielsweise als Flachnut mit Einlaufschräge
23 oder als Längsnut mit keilförmigem Verlauf realisiert werden.
[0034] Die Schrägfläche 23 erleichtert darüber hinaus das Abziehen des Schlüssels mit Anheben
des Sperrplättchens 6 (siehe Fig. 8b).
Die Fig. 8a zeigt eine prinzipielle Seitenansicht eines erfindungsgemäß weitergebildeten
Schlüssels 11 mit Schlüsselreide 2 sowie einer Vielzahl von auf einer Seite des Schlüsselschaftes
ausgebildeten Vor- und Rücksprüngen, welche mit Zuhaltestiften (nicht gezeigt), die
in den Schließzylinderkanal des Schließsystems eintauchen, korrespondieren.
[0035] Die vergrößerte Darstellung D-D lässt den Querschnitt des Schlüsselschaftes 1 im
Bereich der Ausnehmung 4 erkennen.
[0036] Die Ausnehmung 4 besitzt die bereits erläuterte Vertiefung 21, die mit dem stegartigen
Vorsprung 20 im Sperrplättchen 6 korrespondiert.
[0037] Der stegartige Vorsprung 20 ist also komplementär mit der Vertiefung 21 in der Ausnehmung
4 im Schlüsselrücken, das heißt nur dann, wenn der Schlüssel 11 die zum stegartigen
Vorsprung 20 passende Vertiefung 21 in der Ausnehmung 4 besitzt, ist ein Schließvorgang
ausführbar, das heißt nur dann wird die Trennebene 8 (siehe Fig. 5c) freigegeben.
[0038] Die Fig. 9 zeigt einen Querschnitt einer weitergebildeten Ausführungsform der Erfindung
ausgehend von einem Zylinderschloss-Schließsystem mit einem in den Schließkanal innerhalb
des Schließzylinderkerns 7 eingeführten Schlüssel mit Schlüsselreide 2.
[0039] Der Schlüssel mit Schlüsselschaft 1 und Schlüsselreide 2 ist dabei so ausgebildet,
dass in nicht völlig korrekter Weise das Sperrplättchen 6 mindestens teilweise (in
der gezeigten Darstellung links- und rechtsseitig) unterhalb der Trennebene 8 zu liegen
kommt.
[0040] Ohne weitere Maßnahmen wäre hier der Schlüssel und damit auch der Schließzylinderkern
7 drehbar. Damit könnte zumindest die Schließfalle eines Schlosses betätigt und eine
nicht korrekt verschlossene Tür geöffnet werden.
[0041] Derartige Manipulationen gilt es mit der erfindungsgemäßen Weiterbildung im Rahmen
des hier geschilderten Ausführungsbeispieles zu verhindern.
[0042] Diesbezüglich ist im Zylindergehäuse 9, dem Bereich der Freifräsung 10 eng benachbart
bzw. an diesem Bereich 10 unmittelbar angrenzend im gezeigten Beispiel links- und
rechtsseitig, das heißt beidseitig, in möglicher Drehrichtung des Schließzylinders
7 jeweils mindestens ein federkraftvorgespannter Zusatz-Zuhaltestift 100 eingesetzt.
[0043] Bei der Ausgangssituation gemäß Figur 9 und erfolgter Drehung des Schlüssels gemäß
Pfeilrichtung nach Figur 10 liegt eine Freigabe des Drehweges durch das tiefliegende
Sperrplättchen 6 vor.
[0044] Da jedoch das Sperrplättchen 6 mit seiner Oberfläche nicht bündig mit der Oberfläche
des Zylinderkerns 7 abschließt und insofern mindestens Abschnitte des Sperrplättchens
unterhalb der Trennebene 8 liegen, kann der Zusatz-Zuhaltestift 100 in den diesbezüglichen,
in der Figur erkennbaren Freiraum eintauchen und eine weitere Drehbewegung des Schlüssels
respektive des Zylinderkerns 7 verhindern.
[0045] Da es sich um eine quasi punktförmige Zuhaltung handelt und das Sperrplättchen in
einer räumlich begrenzten Ausnehmung gemäß der bereits erfolgten Schilderung aufgenommen
wird bzw. dort eintaucht sind auch die in der Figur 10 gezeigten Freiräume 101 in
Längsrichtung des Zylinderkerns 7 begrenzt. Die Folge ist, dass der Schlüssel aus
der erreichten Position nicht mehr weitergedreht oder zurückgedreht werden kann. Ebenso
wenig ist es möglich, den Schlüssel abzuziehen.
[0046] Wird ein derartiger Schlüssel, welcher nicht mehr beweglich ist, im entsprechenden
Schloss entdeckt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Manipulationsversuch.
Hiernach können geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
1. Schlüssel für ein Zylinderschloss-Schließsystem mit Schlüsselschaft (1) und Schlüsselreide
(2) sowie einer Vielzahl von auf einer Seite des Schlüsselschafts (1) ausgebildeten
Vor- und Rücksprüngen, welche mit Zuhaltestiften, die in den Schließzylinderkanal
des Schließsystems eintauchen, korrespondieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlüsselrücken (3) mindestens eine sich in Schlüssellängsrichtung erstreckende
Ausnehmung (4) aufweist, welche ein der Ausnehmung (4) komplementäres Sperrelement
oder Sperrplättchen (6) aufnehmen kann und das Sperrelement oder Sperrplättchen (6)
sich brückenartig über einen Teilbereich des Schließzylinderkanals erstreckend am
Schließzylinderkern (7) abstützt, wobei bei passendem Schlüssel (11) für das Zylinderschloss-Schließsystem
das Sperrelement oder Sperrplättchen (6) bündig mit dem Zylinderkern (7) abschließt
und die Trennebene (8) zwischen Zylinderkern (7) und Zylindergehäuse (9) freigegeben
ist, wobei das Sperrelement oder Sperrplättchen (6) an seiner Unterseite einen stegartigen
Vorsprung (20) besitzt, welcher komplementär zu einer Vertiefung (21) in der Ausnehmung
(4) im Schlüsselrücken (3) ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausnehmung (4) im Schlüssel (11) als Hinterschnitt realisiert ist.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Gehäuse (1) des Zylinderschloss-Schließsystems eine Freifräsung (10) ausgebildet
ist, in welche das Sperrelement (6) im durch den Schlüssel (11) angehobenen Zustand
eintaucht.
4. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sperrelement (6) nur im vollständig gesteckten Zustand des Schlüssels (11) bündig
mit dem Zylinderkern (7) abschließt.
5. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sperrelement (6) eine zum Gehäuse (9) des Zylinderschloss-Schließsystems weisende
Oberflächengestalt aufweist, welche dem Krümmungsradius des Zylinderkerns (7) entspricht
oder diesem weitgehend angenähert ist.
6. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Schlüsselrücken (3) mehrere Ausnehmungen (4) zur Aufnahme jeweils komplementärer
Sperrelemente (6) vorgesehen sind.
7. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei bezogen auf das Sperrelement (6) zu großer Ausnehmung (4) oder zu großem Hinterschnitt
im Schlüssel (11) bei versuchter Drehbewegung in den verbleibenden Freiraum Zuhaltestifte
eintauchen und eine weitere Drehung des Schließzylinders unterbinden.
8. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sperrelement oder Sperrplättchen (6) aus einem Material mit bezogen auf das Material
des Schlüssels oder des Zylinderkerns (7) anderen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich
der Härte besteht oder ein MIM-gefertigtes Teil ist.
9. Schlüssel nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Ausnehmung (4) im Bereich des zur Schlüsselreide (2) gerichteten
Schlüsselanschlags vorgesehen ist.
10. Schlüssel nach Anspruch 3 und 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Zylindergehäuse (9), dem Bereich der Freifräsung (10), ein- und/oder beidseitig
in Drehrichtung des Schließzylinders (7) benachbart, in Richtung Schließzylinderkern
mindestens ein federkraftvorgespannter Zusatz-Zuhaltestift (100) vorgesehen ist, welcher
eine weitere Drehung des Schließzylinderkerns (7) verhindert, wenn das Sperrplättchen
(6) mindestens teilweise unterhalb der Trennebene (8) zu liegen kommt.