Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein modulares Holzwandsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Wand aus dem modularen Holzwandsystem nach
Anspruch 5.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Methoden zur Herstellung von Trennwänden
und oder Raumteiler bekannt. Dabei kommen für Raumteiler, die bspw. in Grossraumbüros
zur Trennung einzelner Arbeitsplätze genutzt werden, häufig Trenn- bzw. Stellwände
zum Einsatz. Da es sich hierbei meist um leichte Elemente handelt, weisen diese im
Regelfall nur eine geringe Stabilität gegenüber einem Umkippen auf.
[0003] Sollen die Trennwände bzw. Raumteiler dauerhaft und ortsfest installiert werden,
kommen häufig Wände zum Einsatz, die in der sogenannten Ständerbauweise erstellt werden.
Eine solche Ständerbauweise ist bspw. in der
DE 84 29 902 U1 dargestellt. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass diese Wände aufwendig in der
Herstellung sind und nicht wiederverwendbar.
[0004] Eine weitere Möglichkeit zur Erstellung von Wänden ist in der
DE 102 30 323 B4 gezeigt. Dabei werden Langhölzer mit einem sechseckigen Querschnitt durch Holzdübel
verbunden. Die Holzdübel werden hierfür mit einem Schlagwerkzeug in den Bohrungen
verschoben. Auch dieses System ist nur bedingt reversibel, da hierfür die Holzdübel
mit Schlag- oder Bohrwerkzeugen entfernt werden müssen. Um eine möglichst stabile
Wand zu erhalten, sollten auf Grund der geringen Stärke der Langhölzer zudem mehrere
Palisadenebenen genutzt werden. Auch müssen die Zwischenräume aufwendig mit Einsätzen
aufgefüllt werden, um eine ebene Wandfläche zu erhalten.
[0005] Weiterhin ist in der
US 2008/0263988 A1 eine Wand aus Holzmodulen offenbart, die mehrere Fugen und Einkerbungen zur Einbringung
von Dichtungen und einem Ableiten von Wasser oder Feuchtigkeit aufweist.
[0006] Ein Modul zur Herstellung einer Konstruktion ist ferner aus der
FR 2 425 512 A1 bekannt. Dieses Modul kann auch aus Holz bestehen, wobei eine Längskantenlänge des
Moduls das ganze Vielfache einer Querkantenlänge ist. In das Modul sind auch Kanäle
eingeformt, wobei ein Abstand der Kanäle von einer Längsseite des Moduls eine viertel
Querkantenlänge und der Abstand der Kanäle auf einer Kanalebene in Querrichtung eine
halbe Querkantenlänge ist. Allerdings ist jedes Modul im Querschnitt legosteinartig
aufgebaut, was die Funktionsmöglichkeit einschränkt.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein modulares Holzwandsystem zur Verfügung zu stellen,
dass eine hohe Variabilität aufweist und zudem einfach zusammensetzbar und zerlegbar
ist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, wiederverwendbar und einfach recycelbar
zu sein sowie einen möglichst schmutzfreien Auf- und Abbau zu ermöglichen. Zudem soll
die modulare Holzwand sowohl verschiebbar als auch ortsfest fixiert ausgeführt werden
können, ohne die einfache Montage und Demontage zu erschweren. Auch ist es Aufgabe
der Erfindung eine Alternative zu herkömmlichen Trennwänden aus Backsteinen, Hohlblockmauersteinen,
Gipskarton oder einer Holz-Ständerbauweise bereit zu stellen. Zudem ist Aufgabe der
Erfindung, dass an einer modularen Holzwand einfach Gegenstände an der Wand angebracht
werden können.
Lösung der Aufgabe
[0008] Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1.
[0009] Ein erfindungsgemässes modulares Holzwandsystem zur Erstellung von Trennwänden und/oder
Raumteilern in Gebäuden weist massive Vollholzmodule auf, die durch Verbindungselemente
form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
[0010] Die Verbindung der einzelnen Vollholzmodule ist in einem erfindungsgemässen Ausführungsbeispiel
reversibel. Dadurch kann eine Wand, die aus dem erfindungsgemässen modularen Holzwandsystem
aufgebaut ist, wieder demontiert werden und die Einzelteile anschliessend erneut genutzt
werden.
[0011] Bei den Vollholzmodulen des modularen Holzwandsystems handelt es sich in einem erfindungsgemässen
Ausführungsbeispiel um Quader, die in einem typischen Ausführungsbeispiel einstückig
aus einem Holzstamm gewonnen werden. Vorzugsweise wird für die Herstellung der Vollholzmodule
Buche als natürlicher Werkstoff genutzt. Andere Holzarten, wie beispielsweise Eiche,
Esche oder Redwood, sind ebenso möglich. Dadurch, dass zur Erstellung einer Holzwand
massive Vollholzmodule genutzt werden, können an einer solchen Wand Gegenstände, bspw.
Spiegel, Bilder, Hängeschränke oder Garderoben, einfach angebracht werden. Hierfür
muss lediglich eine geeignete selbstschneidende Holzschraube in die Vollholzmodule
eingebracht werden. Das Vorbohren und Einbringen eines geeigneten Dübels, das bei
herkömmlichen Wänden aus Backsteinen, Hohlblockmauersteinen oder mit Gipskartonplatten
verkleideten Wänden in Ständerbauweise notwendig ist, entfällt bei einer Holzwand
aus dem erfindungsgemässen modularen Holzwandsystem.
[0012] Die Vollholzmodule weisen einen quadratischen Querschnitt auf. Der quadratische Querschnitt
der Vollholzmodule weist eine Querkantenlänge auf. Eine Längskantenlänge des quaderförmigen
Vollholzmoduls entspricht dem ganzen Vielfachen einer Querkantenlänge des quadratischen
Querschnitts der Vollholzmodule. Die Aussenkanten der als Quader ausgeführten Vollholzmodule
weisen in einem Ausführungsbeispiel eine Fase auf, um die optischen Eigenschaften
der Wand zu beeinflussen.
[0013] Durch den direkten Zusammenhang der Längskantenlänge und der Querkantenlänge handelt
es sich bei den kleinsten erfindungsgemässen Vollholzmodulen um Würfel. Die Längskantenlänge
eines Vollholzmoduls erstreckt sich regelmässig in Faserrichtung des Holzes wohingegen
sich die Querkantenlänge regelmässig senkrecht dazu gegen die Faserrichtung des Holzes
erstreckt.
[0014] Die Querkantenlänge der Vollholzmodule weist in Ausführungsbeispielen meist eine
Länge zwischen 8 cm und 30 cm auf. In einem typischen Ausführungsbeispiel beträgt
die Querkantenlänge 15 cm. Weitere Größen der Querkantenlänge sind selbstverständlich
möglich.
[0015] Da die Längskantenlänge der Vollholzmodule dem ganzen Vielfachen der Querkantenlänge
der Vollholzmodule entspricht, bestehen hier lediglich natürliche oder transporttechnisch
bedingte Grenzen bezüglich der maximalen Grösse. Weiterhin wird bei der maximalen
Grösse der Längskantenlänge vorzugsweise berücksichtigt, dass das Vollholzmodul möglichst
noch von zwei Personen verarbeitet werden kann, um eine einfache Montage und/oder
Demontage einer aus dem modularen Holzwandsystem erstellten Wand zu ermöglichen. In
Ausführungsbeispielen weisen die Vollmodule bspw. eine Längskantenlänge vom 1 bis
10-fachen der Querkantenlänge auf und somit bei einer Querkantenlänge von 15 cm eine
Längskantenlänge von 15 cm bis 150 cm. Insbesondere zur Erzeugung eines Sturzes, bspw.
eines Türsturzes für einen Durchgang, kann die Längskantenlänge auch ein Vielfaches
aufweisen, das grösser als das 10-fache der Querkantenlänge ist.
[0016] Zur Verbindung der Vollholzmodule weisen diese zumindest zwei durchgängige gestufte
Kanäle für die Aufnahme von Verbindungselementen auf. Die Kanäle erstrecken sich in
einem typischen Ausführungsbeispiel von einer unteren horizontalen Kontaktfläche zu
einer oberen horizontalen Kontaktfläche der Vollholzmodule und befinden sich auf einer
Kanalebene, die sich senkrecht zu einer Längsachse des Vollholzmoduls erstreckt. Die
Stufung der Kanäle ist in einem typischen Ausführungsbeispiel symmetrisch, wodurch
dem Nutzer ermöglicht wird, die Vollholzmodule bspw. aus optischen Gründen um ihre
Längsachse zu verdrehen.
[0017] Der Kanal weist, ausgehend von der unteren Kontaktfläche, zunächst einen Kanal mit
einem konstanten ersten Querschnitt auf. Der erste Querschnitt erstreckt sich bis
zu einer ersten Abstufung. An der Abstufung, die einen Abstand zu der unteren Kontaktfläche
aufweist, verjüngt sich der Querschnitt des Kanals. Dieser verjüngte Querschnitt erstreckt
sich bis zu einer weiteren Abstufung, die denselben Abstand zu der oberen Kontaktfläche
aufweist, wie die erste Abstufung zu der unteren Kontaktfläche. An dieser weiteren
Abstufung weitet sich der Kanal wieder auf den Querschnitt, den er bereits in dem
Bereich von der unteren Kontaktfläche zu der ersten Abstufung aufgewiesen hat.
[0018] Vorzugsweise weisen die Kanäle einen kreisrunden Querschnitt auf, der bspw. durch
eine Bohrung erzeugt wird, wobei die beiden Kanalabschnitte mit dem grösseren Querschnitt
denselben Durchmesser besitzen.
[0019] Erfindungsgemäß beträgt der Abstand einer ersten Kanalebene zu einer Querkante des
Vollholzmoduls der Hälfte einer Querkantenlänge. Weitere Kanalebenen weisen regelmässig
einen Abstand von einer bzw. dem ganzen Vielfachen einer Querkantenlänge zu der ersten
Kanalebene auf. Die Kanäle weisen zueinander auf der Kanalebene in Querrichtung einen
Abstand von einer halben Querkantenlänge auf. Der Abstand der Kanäle zu einer Längskante
des Vollholzmoduls beträgt erfindungsgemäß ein Viertel der Querkantenlänge.
[0020] Erfindungsgemäß verfügt ein Vollholzmodul, das eine Längskantenlänge aufweist, die
dem Vielfachen der Querkantenlänge entspricht, über eine Anzahl von Kanalebenen, die
dem Vielfachen der Querkantenlänge entspricht. Somit verfügt bspw. ein Vollholzmodul,
das eine Längskantenlänge aufweist, die dem 4-fachen der Querkantenlänge entspricht,
4 Kanalebenen und ein Vollholzmodul mit einer Längskantenlänge, die dem 7-fachen der
Querkantenlänge entspricht, 7 Kanalebenen.
[0021] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen die Vollholzmodule zumindest zwei weitere
Kanäle auf, die auf einer Längsachse des Vollholzmoduls angeordnet sind und somit
einen Abstand zur Längskante des Vollholzmoduls von einer halben Querkantenlänge haben.
Der Abstand der weiteren Kanäle zu einer Kanalebene beträgt in einem typischen Ausführungsbeispiel
ein Viertel der Querkantenlänge des Vollholzmoduls und der Abstand der weiteren Kanäle
zueinander eine halbe Querkantenlänge. Bei den weiteren Kanälen handelt es sich ebenfalls
um gestufte Kanäle zur Aufnahme von Verbindungselementen. Der Aufbau und somit die
Abstufung entspricht vorzugsweise dem Aufbau der Kanäle auf den Kanalebenen.
[0022] Durch die weiteren Kanäle wird es ermöglicht, Wände aus dem modularen Holzwandsystem
zu erstellen, die eine oder mehrere Ecken aufweisen. Bspw. kann somit einfach eine
Wand errichtet werden, die eine L-Form oder eine T-Form aufweist, wobei die zueinander
rechtwinklig stehenden Wandelemente wie in einem normalen Mauerwerk fest miteinander
verbunden sind.
[0023] Als Verbindungselemente zwischen den einzelnen Vollholzmodulen kommen vorzugsweise
Dübelstifte und/oder Schrauben mit zugehörigen Gewindeeinsätzen zum Einsatz.
[0024] Durch die Dübelstifte, bei denen es sich vorzugsweise um Holzdübel handelt, erfolgt
eine formschlüssige Verbindung der Vollholzmodule. Hierfür werden die Holzdübel in
die auf den Kanalebenen liegenden Kanäle der Vollholzmodule eingesteckt. Anschliessend
wird eine weitere Ebene von Vollholzmodulen auf die erste Ebene aufgesetzt, wobei
die Holzdübel von unten in die Kanäle der Vollholzmodule der nächsten Ebene eingesteckt
werden. Nach dem Aufsetzen besteht eine formschlüssige Verbindung der beiden Ebenen,
wobei die oberen Kontaktflächen der Vollholzmodule der unteren Ebene dann in Kontakt
mit den unteren Kontaktflächen der oberen Vollholzmodule stehen.
[0025] Zur Erzeugung einer Ecke in der Wand werden die Holzdübel in die weiteren Kanäle
auf der Längsachse eingesetzt und anschliessend, wie zuvor, eine weitere Ebene an
Vollholzmodulen aufgesetzt. Eine solche Steckverbindung kann einfach und schnell zusammengesetzt
und wieder gelöst werden, ohne dass hierfür Werkzeuge oder fachmännische Hilfe erforderlich
sind.
[0026] Eine kraftschlüssige Verbindung einzelner Vollholzelemente des modularen Holzwandsystems
erfolgt vorzugsweise durch Schrauben mit zugehörigen Gewindeeinsätzen. Hierfür werden
an der oberen Kontaktfläche in die Kanäle Gewindeeinsätze eingebracht. In einem Ausführungsbeispiel
weist der Gewindeeinsatz einen Innensechskant sowie ein Aussengewinde auf. Unter Zuhilfenahme
eines Innensechskantschlüssels kann der Gewindeeinsatz somit einfach in den vorgesehenen
Kanal des Vollholzmoduls eingedreht werden.
[0027] Während in Längsausdehnung die Gewindeeinsätze in die Kanäle eingebracht werden,
die sich auf den einzelnen Kanalebenen befinden, werden an Eckelementen die Gewindeeinsätze
vorzugsweise in die weiteren Kanäle auf der Längsachse des Vollholzmoduls eingebracht.
Anschliessend wird die nächste Ebene an Vollholzmodulen aufgesetzt, und durch die
Kanäle werden Schrauben in die korrespondierenden Gewindeeinsätze eingedreht, bis
der Schraubenkopf an die dem Schraubenkopf näherliegende Abstufung im Kanal anschlägt.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel einer mit den Vollholzelementen erstellten Wand wird
eine Kombination der Verbindungselemente genutzt. Zudem weisen die Kanalabschnitte
mit dem grösseren Querschnitt eine Tiefe auf, die es ermöglicht, in einen Kanal in
den bereits eine Schraube eingebracht ist, zur Verbindung mit der nächsten Ebene einen
Holzdübel einzubringen.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform weist das Vollholzmodul an zumindest einer Seite
eine kanalförmige Ausnehmung auf. Die kanalförmige Ausnehmung hat in einem typischen
Ausführungsbeispiel einen rechteckigen Querschnitt und ist eine Aufnahme für eine
Halteleiste und/oder ein Befestigungselement und/oder von Versorgungsleitungen.
[0030] Die kanalförmige Ausnehmung erstreckt sich abhängig von der Ausführung des Vollholzmoduls
horizontal entlang der Längsachse L über die Länge einer oder beider horizontaler
Kontaktflächen und/oder vertikal an den quadratischen Seitenflächen des Vollholzmoduls.
Die sich in vertikaler Ausrichtung an der quadratischen Seitenfläche erstreckende
kanalförmige Ausnehmung weist regelmässig eine parallele Ausrichtung zu den gestuften
Kanälen auf. Durch die Aufnahme einer Halteleiste und/oder von Befestigungsmitteln
in der kanalförmigen Ausnehmung ist es möglich, die aus Vollholzmodulen bestehende
Wand fest mit einer Kontaktfläche zu verbinden. Bei einer solchen Kontaktfläche kann
es sich bspw. um die Wand, die Decke oder den Boden eines Innenraums in einem Gebäude
handeln.
[0031] In einem Ausführungsbeispiel wird hierfür eine Halteleiste mit einem rechteckigen
und zu der kanalförmigen Ausnehmung des Vollholzmoduls korrespondierenden Querschnittsprofil
an der Kontaktfläche verbunden. Anschliessend können Vollholzmodule mit korrespondierenden
kanalförmigen Ausnehmungen auf und/oder an die Halteleisten angesetzt werden, wodurch
eine formschlüssige Verbindung mit der Halteleiste entsteht.
[0032] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist eine Halteleiste zudem Ausnehmungen auf,
die zur Aufnahme von Gewindeeinsätzen geeignet sind. Dadurch kann eine erste Ebene
von Vollholzmodulen mit Schrauben über die auf der Längsachse liegenden weiteren Kanäle
fest mit der Halteleiste verbunden werden. Somit entsteht auf einfache Weise eine
form- und kraftschlüssige Verbindung einer Holzwand des modularen Holzwandsystems
mit der Halteleiste und der Kontaktfläche, an der die Halteleiste angebracht ist.
[0033] In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden in die weiteren Kanäle selbstschneidende
Holzschrauben eingesetzt, die anschliessend in die Halteleisten eingeschraubt werden.
Hierdurch entsteht ebenfalls eine form- und kraftschlüssige Verbindung.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform besteht das Befestigungselement aus einer weiteren
Halteleiste und Halteelementen. In die weitere Halteleiste ist entlang einer Längsachse
eine Nut eingebracht, die zur Aufnahme einer zugehörigen Feder der Halteelemente geeignet
ist. Ein solches Befestigungselement kann insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn
die durch das Vielfache der Querkantenlänge vorgegebene Höhe und/oder Breite der Holzwand
ungleich der gewünschten Höhe oder Breite der einzubringenden Trennwand ist.
[0035] In einem solchen Ausführungsbeispiel wird zunächst die weitere Halteleiste an Wand
und/oder Decke angebracht. Anschliessend wird eine Ebene einer Wand oder die Wand
aus Vollholzmodulen erstellt, bis die Ebene erreicht wird, nach deren Einbringen lediglich
eine Lücke zu der Wand und/oder Decke, an der die weitere Halteleiste angebracht ist,
vorhanden ist. Anschliessend muss in den an die Lücken angrenzenden Bereichen ein
Vollholzmodul mit kanalförmiger Ausnehmung angebracht werden. Die Lücke weist dabei
eine Höhe oder Breite auf, die kleiner als eine Querkantenlänge der Vollholzmodule
ist. Anschliessend wird das Halteelement so in die kanalförmige Ausnehmung des Vollholzmoduls
eingebracht, dass die Feder des Halteelements in die Nut der weiteren Halteleiste
greift. Danach kann das Halteelement mit dem Vollholzmodul über Verbindungselemente
verbunden werden. Das Verbindungselement ist bspw. eine selbstschneidende Holzschraube.
[0036] Anschliessend wird die nächste Ebene oder in der letzten Ebene das nächste Vollholzmodul
eingebracht, wobei die an die Lücke grenzenden Vollholzmodule durch die Halteelemente
mit der weiteren Halteleiste verbunden werden. Um die Lücke zwischen der Holzwand
und der Wand und/oder Decke zu schliessen, werden in einem Ausführungsbeispiel anschliessend
Blenden zur Erzeugung einer Schattenfuge und/oder Füllelemente eingebracht. Die Füllelemente
weisen dabei vorzugsweise eine Oberflächenstruktur auf, die der Oberflächenstruktur
der Vollholzmodule entspricht.
[0037] In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden zum Schliessen der Lücke auf die Breite
und/oder Höhe angepasste Vollholzmodule genutzt. Die Anpassung erfolgt vorzugsweise
durch einen fachmännischen Betrieb, der die hierfür nötigen Werkzeuge besitzt. Diese
angepassten Vollholzmodule können bspw. mit einer korrespondierenden kanalförmigen
Ausnehmung auf die Halteleiste aufgeschoben werden und/oder mit den angrenzenden Vollholzmodulen
durch einen Holzleim stoffschlüssig verbunden werden.
[0038] In einem Ausführungsbeispiel werden die Blenden und/oder Füllelemente über Verbindungselemente
an den Befestigungselementen angebracht. Bei den Verbindungselementen handelt es sich
beispielsweise um Schrauben und/oder ein System, bei dem in die Blenden und/oder Füllelemente
Clipelemente aufweisen. Die Clipelemente werden an die Befestigungselemente oder an
an den Befestigungselementen angebrachten Cliphalteelemente angesteckt.
[0039] In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden die Blenden und/oder Füllelemente mit
den Befestigungselementen stoffschlüssig verbunden. Für die stoffschlüssige Verbindung
kommt insbesondere ein geeigneter Holzleim in Frage.
[0040] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das modulare Holzwandsystem Vollholzmodule
auf, die als Funktionselement ausgebildet sind. Bei einem solchen Funktionselement
handelt es sich um Vollholzmodule, die eine weitere Funktion aufweisen. Nur beispielhaft
sollen hier Lichtelemente, Ablageelemente, Verteilelemente und/oder Abdeckelemente
genannt werden. Insbesondere das Lichtelement oder Ablageelement weist eine Längskantenlänge
auf, die zumindest dem zweifachen einer Querkantenlänge entspricht und wird vorzugsweise
quer zur Längsrichtung der übrigen Vollholzmodule in die Holzwand eingesetzt.
[0041] Das Lichtelement ist bspw. mit einem Leuchtmittel ausgestattet, das im Bereich der
unteren und/oder oberen Kontaktfläche eingebracht ist und weist, nur zu einer Querkante
hin gerichtet, eine Kanalebene mit gestuften Kanälen auf. Durch Einsetzen des Lichtmoduls
ragt dieses aus der Holzwand heraus und dient als Leuchtmittel.
[0042] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Leuchtelements weist ein integriertes Leuchtmittel
auf, welches beispielsweise als indirekte Beleuchtung innerhalb der Wandfläche genutzt
werden kann. Hierfür kann das als Leuchtelement ausgestaltete Vollholzmodul in Längsrichtung
in die Holzwand eingesetzt werden. Die Leuchtmittel der als Leuchtelemente ausgestalteten
Vollholzmodule sind vorzugsweise bereits mit einem Anschlusselement und/oder integrierten
Kabelkanälen zum Anschluss der Leuchtmittel an in den kanalförmigen Ausnehmungen verlegten
Versorgungsleitungen ausgestattet. In einem weiteren Ausführungsbeispiel können die
Leuchtmittel mit Batterien betrieben werden.
[0043] Das Ablageelement ist bspw. ein Vollholzmodul, das nur eine Kanalebene mit gestuften
Kanälen aufweist und nach dem Einsetzten aus der Holzwand herausragt. In einem Ausführungsbeispiel
weist das Ablageelement eine eingebrachte Mulde auf. In weiteren Ausführungsbeispielen
kann das Ablageelement bspw. Halterungen zum Aufhängen von Gegenständen aufweisen.
[0044] Das Verteilelement ist vorzugsweise mit einem Hohlraum ausgestattet, in dem Elemente
zur Verteilung von Versorgungsleitungen, wie beispielsweise Strom- oder Netzwerkkabel,
untergebracht werden können. In einem Ausführungsbeispiel werden hierfür an einer
Aussenfläche des als Verteilerelements ausgebildeten Vollholzmoduls zusätzlich Anschlusselemente,
bspw. eine Anschlussbuchse für ein Netzwerkkabel, angebracht.
[0045] In weiteren Ausführungsbeispielen können die Vollholzmodule beispielsweise mit Blattgold
oder einem Lack versehen werden, um diese als optische Blickfänger in die aus dem
modularen Holzwandsystem erstellte Wand einzusetzen. Weiterhin können die Vollholzmodule
durch eine Schutzimprägnierung oder mit einer Lasur behandelt werden.
[0046] Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass bei der reversiblen kraft- und/oder formschlüssigen
Verbindung der einzelnen Vollholzmodule für die Verbindungselemente Klettverschlussverbindungselemente
zum Einsatz kommen. Die Klettverschlussverbindungselemente bestehen bspw. aus zueinander
korrespondierenden Haken-, Flausch-, Schlingen und/oder Pilzkopfbändern/-elementen,
welche aus dem Stand der Technik betreffend Klettverschlussverbindungen bekannt sind.
Die Klettverschlussverbindungselemente sind auf den Kontaktflächen der Vollholzmodule
und/oder in Ausfräsungen angebracht, wobei die Ausfräsungen vorzugsweise in die Kontaktflächen
eingebracht sind. Die Klettverschlusselemente können als Bänder parallel zu der Quer-
und/oder Längskante des Vollholzmoduls angeordnet sein. Weiterhin können die Klettverschlusselemente
als Einzelelemente angeordnet sein, welche auf der Kontaktfläche und/oder in den Ausfräsungen
in den Kontaktflächen auf der Längsachse und/oder den Kanalebenen des Vollholzmoduls
angeordnet sind, wobei die Mittelpunkte der Einzelelemente Abstände zueinander und/oder
den Quer- und/oder Längskanten des Vollholzmoduls aufweisen, die den zuvor beschriebenen
Abständen der Kanäle zueinander bzw. den Abständen der Kanäle zu den Quer- und/oder
Längskanten der Vollholzmodule entsprechen.
[0047] Das Verfahren zur Herstellung einer Trennwand und/oder einer Innenwand und/oder von
einem Raumteiler aus dem modularen Holzwandsystem umfasst die folgenden Schritte:
- Aneinanderreihen von einem oder mehreren Vollholzmodulen auf einer ersten Ebene
- Einsetzen von Dübeln und/oder Einbringen von Gewindeeinsätzen in die Kanäle
- Aufsetzen einer weiteren Ebene von einem oder mehreren Vollholzmodul/en
- gegebenenfalls Einbringen von Verbindungselementen in die Bohrungen und Verbindung
dieser mit den Gewindeeinsätzen der vorherigen Ebene
- Aufsetzen weiterer Ebene nach dem Prinzip der drei vorherigen Schritte bis zum Erreichen
der gewünschten Höhe.
[0048] Sofern die Trennwand und/oder die Innenwand und/oder der Raumteiler aus dem modularen
Holzwandsystem fest mit einer Kontaktfläche verbunden werden sollen, umfasst das Verfahren
zur Herstellung die folgenden Schritte:
- Anbringen einer Halteleiste oder mehrerer Halteleisten an einer oder mehreren Kontaktflächen
und/oder einer oder mehrerer weiterer Halteleisten eines Befestigungselemente an einer
oder mehreren Kontaktflächen
Aneinanderreihen von einem oder mehreren Vollholzmodulen auf einer ersten Ebene, wobei
im Bereich der Halteleiste und/oder der weiteren Halteleiste Vollholzmodule mit korrespondierender
kanalförmiger Ausnehmung angebracht werden
- Einsetzen von Dübeln und/oder Einbringen von Gewindeeinsätzen in die Verbindungsbohrungen
und/oder Einsetzen eines Halteelements die kanalförmige Ausnehmung des Vollholzmoduls,
wobei das Halteelement mit der weiteren Halteleiste und dem Vollholzmodul form- und/oder
kraftschlüssig verbunden wird
- Aufsetzen einer weiteren Ebene von einem oder mehreren Vollholzmodule wobei im Bereich
der Halteleiste und/oder der weiteren Halteleiste Vollholzmodule mit korrespondierender
kanalförmiger Ausnehmung angebracht werden
- gegebenenfalls Einbringen von Verbindungselementen in die Bohrungen und Verbindung
dieser mit den Gewindeeinsätzen der vorherigen Ebene
- Aufsetzen weiterer Ebene nach dem Prinzip der drei vorherigen Schritte bis zum Erreichen
der gewünschten Höhe
- Gegebenenfalls Anbringen von Blenden und und/oder Füllelementen an den Halteleisten
und/oder den Befestigungselementen
[0049] Die Kontaktflächen, an die die Halteleisten und oder die weiteren Halteleisten der
Befestigungselemente angebracht werden, können Wand und/oder Boden und/oder Decke
eines Raumes sein, in dem die Holzwand erstellt werden soll.
[0050] Um eine stabile Verbindung der einzelnen Ebenen der Holzwand zu gewährleisten, sollten
die Vollholzmodule der zweiten und/oder jeder weiteren Ebene in Längsrichtung das
Vollholzmodul der vorherigen Ebene um möglichst mindestens 1 Querkantenlänge überlappen.
Figurenbeschreibung
[0051] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
modularen Holzwand;
- Figur 2
- verschiedene Längen einer ersten Ausführungsform von Vollholzmodulen;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf ein Vollholzmodul, das nicht vom Umfang der Patentansprüche erfasst
wird;
- Figur 4
- einen Schnitt durch das Vollholzmodul nach Figur 3 entlang der Linie IV-IV;
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung eines Vollholzmoduls, das nicht vom Umfang der Patentansprüche
erfasst wird;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das Vollholzmodul nach Figur 1;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Vollholzmoduls;
- Figur 8
- eine Draufsicht auf das Vollholzmodul nach Figur 5;
- Figur 9
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des Vollholzmoduls;
- Figur 10
- eine perspektivische Ansicht verschiedener Verbindungsmöglichkeiten für die Vollholzmodule;
- Figur 11
- verschiedene Längen einer Ausführungsform von Vollholzmodulen mit einer kanalförmigen
Ausnehmung;
- Figur 12
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines einzelnen Vollholzmoduls
nach Figur 11;
- Figur 13
- verschiedene Längen einer weiteren Ausführungsform von Vollholzmodulen mit einer kanalförmigen
Ausnehmung;
- Figur 14
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines einzelnen Vollholzmoduls
nach Figur 13;
- Figur 15
- verschiedene Längen einer weiteren Ausführungsform von Vollholzmodulen mit kanalförmigen
Ausnehmungen;
- Figur 16
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines einzelnen Vollholzmoduls
nach Figur 15; und
- Figur 17 und 18
- verschiedene Ausführungsbeispiele von Befestigungen einer Holzwand an einer Kontaktfläche.
Ausführungsbeispiel
[0052] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer modularen Holzwand H.1 dargestellt,
die aus einem erfindungsgemässen modularen Holzwandsystem zur Erstellung von massiven
Trennwänden und/oder Raumteilern aufgebaut ist. Die modulare Holzwand H.1 besteht
aus massiven Vollholzmodulen 1.3 bis 1.12, die durch Verbindungselemente miteinander
verbunden sind.
[0053] In Figur 2 sind verschiedene Längen der Vollholzmodule 1.3 bis 1.9 dargestellt, die
Bestandteil des modularen Holzwandsystems sein können. Die Vollholzmodule weisen eine
Querkante Q und eine Längskante L auf. Die Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 werden vorzugsweise
einstückig aus Stamm- oder einem Astholz von Buchen gefertigt. Die Längskante L der
Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 weist im Wesentlichen in dieselbe Richtung wie die Faserrichtung
des Holzes, aus dem die Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 gefertigt sind.
[0054] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf eine obere Kontaktfläche 6.1 eines Vollholzmoduls
1.2 mit einer Querkantenlänge a. Die Querkantenlänge a beschreibt die Länge der Querkante
Q des Vollholzmoduls Das Vollholzmodul 1.2 weist zwei gestufte Kanäle 5 auf, die auf
einer Kanalebene K angeordnet sind. In Figur 4 ist eine Schnittdarstellung entlang
der Linie IV-IV durch das Vollholzmodul nach Figur 3 dargestellt. Die Schnittlinie
IV-IV entspricht der Kanalebene K.
[0055] Zudem ist in Figur 4 dargestellt, dass das Vollholzmodule 1.2 einen quadratischen
Querschnitt mit der Querkantenlänge a aufweist. Die Längskantenlänge der Längskante
L der Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 beträgt, wie bspw. in Figur 2 dargestellt, dem ganzen
Vielfachen der Querkantenlänge a.
[0056] Die kleinste Längskantenlänge der Längskante L entspricht, wie in den Figuren 3,
5 und 6 gezeigt, der Querkantenlänge a. Ein solches Vollholzmodul 1.1 und 1.2 entspricht
somit einem Würfel. Beispielweise entspricht die Querkantenlänge a einem Wert von
a=150 mm. In den Figuren 3 bis 6 ist weiterhin dargestellt, dass die Vollholzmodule
1.1 bis 1.12 eine Fase 20 an den Aussenkanten aufweisen.
[0057] Weiterhin zeigt Figur 4, dass die gestuften Kanäle 5 der Vollholzmodule 1.1 bis 1.12
drei Kanalabschnitte 5.1 bis 5.3 aufweisen und die Stufung der Kanäle 5 symmetrisch
ist. Die Kanäle 5 sind in einem typischen Ausführungsbeispiel Aufnahmen für Verbindungselemente,
über die einzelnen Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 miteinander verbunden werden. Durch
die symmetrische Ausgestaltung der Kanäle 5 kann jedes Vollholzmodul 1.1 bis 1.12
um 180° um eine Mittelachse m verdreht werden, wodurch die obere Kontaktfläche 6.1
zu einer unteren Kontaktfläche 6.2 wird.
[0058] Der Querschnitt des Kanalabschnitts 5.1 des Kanals 5 verjüngt sich an einer Stufe
8.1. Der darauffolgende Kanalabschnitt 5.2 erstreckt sich mit vorzugsweise konstantem
Querschnitt bis zu einer weiteren Stufe 8.2. An der Stufe 8.2 weitet sich der Querschnitt
des Kanals 5. Der anschliessende Kanalabschnitt 5.3 weist denselben Querschnitt auf
wie der Kanalabschnitt 5.1. Zudem entspricht ein Abstand t der Stufe 8.1 von der oberen
Kontaktfläche 6.1 dem Abstand t der zweiten Stufe 8.2 von der unteren Kontaktfläche
6.2. Folglich entspricht der Kanalabschnitt 5.1 dem Kanalabschnitt 5.2 wodurch die
Stufung des Kanals 5 symmetrisch ist. Bei den Kanalabschnitten 5.1 bis 5.3 handelt
es sich in einem typischen Ausführungsbeispiel um Bohrungen mit einem kreisrunden
Querschnitt.
[0059] Figur 5 zeigt das Vollholzmodul 1.1, das ebenfalls die Form eines Würfels aufweist.
Das Vollholzmodul 1.1 weist neben den Kanälen 5 auf der Kanalebene K weitere Kanäle
7 auf, die auf einer Längsachse M des Vollholzmoduls 1.1 angeordnet sind. Der Aufbau
der Kanäle 7 entspricht dem Aufbau der Kanäle 5.
[0060] Wie in den Figuren 4 und 6 dargestellt, beträgt der Abstand der ersten Kanalebene
K einer halben Querkantenlänge a/2. Für die Bestimmung der Abstände der Kanäle 5 und
der weiteren Kanäle 7 wird im Folgenden als Bezugspunkt ein Kanalmittelpunkt genutzt,
der regelmässig auf einer Kanallängsachse s der Kanäle 5 und der weiteren Kanäle 7
liegt
[0061] Der Abstand der einzelnen Kanäle 5 von der Längskante L beträgt eine viertel Querkantenlänge
a/4. Somit beträgt der Abstand auf der Kanalebene der beiden Kanäle 5 zueinander eine
halbe Querkantenlänge a/2. Somit entspricht der Abstand der ersten Kanalebene K zu
der Querkante Q bei einer Querkantenlänge von a=150 mm einem Wert von 75 mm. Auch
der Abstand der beiden Kanäle 5 zueinander beträgt dann 75 mm, wohingegen der Abstand
der einzelnen Kanäle 5 zu der Längskante L 37,5 mm entspricht.
[0062] Durch die weiteren Kanäle 7 kann auf einfache Weise, wie in Figur 1 gezeigt, eine
Eckverbindung in einer aus dem modularen Holzwandsystem erstellten Wand eingefügt
werden. Hierfür weisen die einzelnen weiteren Kanäle 7 einen Abstand von einer viertel
Querkantenlänge a/4 von der zugehörigen Kanalebene K auf. Der Abstand der Längsachse
M, auf der die weiteren Kanäle 7 angeordnet sind, zu der Längskante beträgt eine halbe
Querkantenlänge a/2.
[0063] Durch die weiteren Kanäle 7 kann das Vollholzmodul 1.1, das ein Würfel ist, um eine
Hochachse h verdreht werden, wodurch als sichtbare Aussenfläche an einer Wand aus
dem modularen Holzwandsystem anstelle einer Längsfaserung des Holzes ein Querschnitt
durch die Jahresringe des Holzes sichtbar wird.
[0064] Wie in den Figuren 2, 5 und 6 dargestellt, weisen die Vollholzmodule 1.1 und 1.2
bis 1.9 vorzugsweise auf einer parallel zu einer Querkante Q und entlang einer Längsachse
M verlaufende Kanalebene die weitere Kanäle 7 auf.
[0065] Zur Erzeugung von T-Wandprofilen und/oder zum Einbringen von als Funktionselementen
ausgebildeten Vollholzmodulen können die weiteren Kanäle 7 entlang der gesamten Längsachse
M eines Vollholzmoduls angebracht sein. Bei den Funktionselementen kann es sich bspw.
um Lichtelemente, Ablageelemente, Verteilelement und/oder Abdeckelemente handeln.
[0066] Beispielhaft ist dies in dem in Figur 9 dargestellten Vollholzmodul 1.10 dargestellt.
Die einzelnen weiteren Kanäle 7 weisen dabei immer einen Abstand von einer viertel
Querkantenlänge a/4 zu einer Kanalebene K auf, wobei der Abstand der beiden weiteren
Kanäle 7 eine halbe Querkantenlänge a/2 ist.
[0067] Der Abstand einzelner Kanalebenen K zueinander beträgt, wie in den Vollholzmodulen
1.6 und 1.10 der Figuren 7 bis 9 dargestellt, eine Querkantenlänge a. In einem typischen
Ausführungsbeispiel beträgt somit die Vielzahl der Querkantenlängen, die die Längskantenlänge
aufweist, der Anzahl an Kanalebenen K. Die Längskantenlänge von den in den Figuren
7 bis 9 dargestellten Vollholzmodulen 1.6 und 1.10 weist die 5-fache Querkantenlänge
5a auf. Daher weisen die Vollholzmodule 1.6 und 1.10 fünf Kanalebenen K auf.
[0068] Die Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 einer modularen Holzwand H sind durch Verbindungselemente
form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Verbindung der Vollholzmodule
1.1 bis 1.12 ist in einem typischen Ausführungsbeispiel reversibel.
[0069] In Figur 10 ist die Verbindung der Vollholzelemente 1.11 und 1.12 durch typische
Ausführungsbeispiele von Verbindungselementen gezeigt. Vorzugsweise kommen als Verbindungselemente
Dübelstifte und/oder Schrauben 10 mit zugehörigen Gewindeeinsätzen 11 zur Anwendung.
Als Dübelstifte werden vorzugsweise Holzdübel 9 genutzt. Werden als Verbindungselemente
lediglich Holzdübel 9 genutzt, entsteht eine formschlüssige Verbindung der einzelnen
Vollholzmodule 1.1 bis 1.12. Werden Holzdübel 9 und/oder Schrauben 10 mit zugehörigen
Gewindeeinsätzen 11 als Verbindungsmittel genutzt, entsteht eine form- und kraftschlüssige
Verbindung zwischen den Vollholzmodulen 1.1 bis 1.12.
[0070] Die Holzdübel 9 weisen einen Aussendurchmesser auf, der grösser als der Durchmesser
des Kanalabschnitts 5.2 ist. Dadurch liegen die Holzdübel 9 nach dem Einsetzen in
die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle 7, wie in Figur 10 gezeigt, auf der ersten
Stufe 8.1 auf. Auf das aus den Kanälen 5 oder den weiteren Kanälen 7 eines ersten
Vollholzmoduls 1.1 bis 1.12 herausragende Stück der Holzdübel 9 wird ein weiteres
Vollholzmodul 1.1 bis 1.12 aufgesteckt, wobei das herausragende Stück der Holzdübel
9 in die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle 7 ragt. Dadurch sind die beiden Vollholzelemente
1.1 bis 1.12 formschlüssig miteinander verbunden.
[0071] Um die Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 mit Schrauben 10 kraftschlüssig miteinander zu
verbinden, werden Gewindeeinsätze 11 in die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle
7 eingebracht. Die Gewindeeinsätze 11 weisen in einem typischen Ausführungsbeispiel
ein Innenprofil, das zur Aufnahme eines Werkzeugs geeignet ist, und ein selbstschneidendes
Aussengewinde auf. Über das Werkzeug können die Gewindeeinsätze in den Kanal 5 oder
den weiteren Kanal 7 der Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 eingedreht werden. Anschliessend
kann ein weiteres Vollholzmodul 1.1 bis 1.12 auf das mit den Gewindeeinsätzen 11 bestückte
Vollholzmodul 1.1 bis 1.12 aufgesetzt und mit den Schrauben 10, die in die Gewindeeinsätze
eingedreht werden, verbunden werden. Der Aussendurchmesser des Schraubenkopfs der
Schraube 10 ist grösser als der Durchmesser des Kanalabschnitts 5.2, wodurch der Schraubenkopf
der Schraube 10 auf der Stufe 8.1 aufliegen kann und die beiden Vollmodule 1.1 bis
1.12 form- und kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
[0072] In den Figuren 11 bis 16 sind weitere Ausführungsbeispiele von Vollholzmodulen 2.1
bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und 4.1 bis 4.8 dargestellt. Diese Vollholzmodule 2.1 bis 2.8,
3.1 bis 3.8 und 4.1 bis 4.8 weisen an zumindest einer Seite eine kanalförmige Ausnehmung
auf, die in einem typischen Ausführungsbeispiel einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
[0073] Die kanalförmige Ausnehmung ist in typischen Ausführungsbeispielen als Vertikalausnehmung
12 (Figuren 11 und 12), Horizontalausnehmung 13 (Figuren 13 und 14) oder eine Kombination
von einer Vertikalausnehmung 12 und einer Horizontalausnehmung 13 (Figuren 15 und
16) ausgebildet. Weitere nicht dargestellte Kombinationsmöglichkeiten von einer oder
mehrerer Vertikalausnehmungen 12 und/oder einer oder mehrerer Horizontalausnehmungen
13 sind möglich.
[0074] Die kanalförmigen Ausnehmungen der Vollholzmodule 2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und 4.1
bis 4.8 sind Aufnahmen für Halteleisten 14.1 und 14.2 und/oder Befestigungselemente
15 (dargestellt in den Figuren 17 und 18) und/oder Versorgungsleitungen. In einem
weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die kanalförmige Ausnehmung
aus zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden kanalförmigen Ausnehmungen. Dadurch
können bspw. Versorgungsleitungen um eine in der Wand befindliche Ecke geführt werden.
Der erste Abschnitt einer solchen kanalförmigen Ausnehmung erstreckt sich im Regelfall
von einer Querkante Q bis zu einem Schnittpunkt mit dem zweiten Abschnitt der kanalförmigen
Ausnehmung, der sich von dem Schnittpunkt bis zu einer Längskante L erstreckt.
[0075] Die mit kanalförmigen Ausnehmungen ausgestatteten Vollholzmodule 2.1 bis 2.8, 3.1
bis 3.8 und 4.1 bis 4.8 weisen dieselben Eigenschaften wie die ausführlich beschriebenen
Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 auf. Daher weisen die Kanäle 5 und die weiteren Kanäle
7 ebenfalls dieselben Eigenschaften auf, weshalb für die Beschreibung dieser Vollholzmodule
2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und 4.1 bis 4.8 auf die Beschreibung der Vollholzmodule 1.1
bis 1.12 verwiesen wird.
[0076] Lediglich im Bereich der kanalförmigen Ausnehmungen besteht insoweit ein Unterschied,
dass, sofern lediglich auf einer Seite im Bereich der Kanäle 5 und/oder der weiteren
Kanäle 7 eine kanalförmige Ausnehmung eingebracht ist, die Kanäle 5 und/oder die weiteren
Kanäle 7 keine symmetrische Stufung aufweisen. Dies ist der Fall, da durch die kanalförmige
Ausnehmung ein Teil des Kanals 5 und/oder des weiteren Kanals 7 entfernt ist. Der
Abstand t der Stufen 8.1 und 8.2 zu der oberen Kontaktfläche 6.1 bzw. unteren Kontaktfläche
6.2 entspricht auch in einem solchen Ausführungsbeispiel demselben Wert. Das Verfahren
zur Herstellung einer erfindungsgemässen modularen Holzwand wird im Folgenden anhand
der in Figur 1 dargestellten modularen Holzwand H.1 erläutert:
Zunächst werden mehrere Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 auf einer ersten Ebene aneinandergereiht.
Anschliessend werden Holzdübel 9 in die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle 7 eingesetzt,
und/oder es werden Gewindeeinsätze 11 in die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle
7 eingebracht. Danach wird eine weitere Ebene Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 auf die
erste Ebene von Vollholzmodule 1.1 bis 1.12 aufgesetzt und gegebenenfalls mit Schrauben
10, die in die Gewindeeinsätze 11 eingedreht werden, mit der vorherigen Ebene verbunden.
Diese Schritte werden bis zum Erreichen der gewünschten Höhe der modularen Holzwand
H.1 wiederholt.
[0077] Das Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemässen modularen Holzwand, die form-
und/oder kraftschlüssig mit einer Kontaktfläche verbunden ist, wird im Folgenden anhand
der in den Figuren 17 und 18 dargestellten modularen Holzwände H.2 und H.3 erläutert:
Zunächst werden eine oder mehrere Halteleisten 14.1 und/oder 14.2 an einer Kontaktfläche
angebracht. Bei der Kontaktfläche handelt es sich um eine Decke und/oder eine Wand
und/oder einen Boden des Raumes, in dem die modulare Holzwand H.1 oder H.2 angebracht
werden soll. Im folgenden werden mehrere Vollholzmodule 1.1 bis 1.12, 2.1 bis 2.8,
3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 auf einer ersten Ebene aneinandergereiht, wobei im
Bereich der Halteleisten 14.1 und/oder 14.2 Vollholzmodule 2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8
und/oder 4.1 bis 4.8 mit einer zu den Halteleisten 14.1 und/oder 14.2 korrespondierenden
kanalförmigen Ausnehmung angebracht werden. Anschliessend werden die Vollholzmodule
2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 gegebenenfalls mit einer am Boden befindlichen
Halteleiste 14.1 und/oder 14.2 über Verbindungselemente verbunden. Anschliessend werden
in die Kanäle 5 und/oder die weiteren Kanäle 7 Holzdübel 9 und/oder Gewindeeinsätze
11 eingebracht.
[0078] Im Bereich eines Wandanschlusses erfolgt, wie in Figur 17 dargestellt, eine formschlüssige
Verbindung des Vollholzmoduls 2.1 bis 2.8 und/oder 4.1 bis 4.8 mit einer Halteleiste
14.1. In einem weiteren Ausführungsbeispiel, dargestellt in Figur 18, erfolgt der
Wandanschluss der Vollholzmodule 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 durch ein Halteelement
16.2. Das Halteelement 16.2 weist eine Feder 19 auf, die auf eine Nut 18 der Halteleiste
14.2 angepasst ist. Die Feder 19 des Halteelements 16.2 wird dabei so in die Nut 18
der Halteleiste 14.2 eingeführt, dass das Halteelement 16.2 in der Horizontalausnehmung
13 der Vollholzmodule 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 liegt. Anschliessend wird das
Halteelement 16.2 mit Verbindungselementen 17 mit den Vollholzmodulen 3.1 bis 3.8
und/oder 4.1 bis 4.8 verbunden.
[0079] Danach wird eine weitere Ebene von Vollholzmodulen 1.1 bis 1.12, 2.1 bis 2.8, 3.1
bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 aufgesetzt, wobei im Wandanschlussbereich gegebenenfalls
Vollholzmodule 2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 mit einer zu der Halteleiste
14.1 oder zu den Halteelementen 16.2 korrespondierenden Vertikalausnehmung 12 und/oder
Horizontalausnehmung 13 aufgesetzt werden. Die Vollholzmodule 1.1 bis 1.12, 2.1 bis
2.8, 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 werden anschliesssend gegebenenfalls mit Schrauben
10 mit der darunterliegenden Ebene von Vollholzmodulen 1.1 bis 1.12, 2.1 bis 2.8,
3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 kraftschlüssig verbunden. Zudem erfolgt gegebenenfalls
erneut eine Verbindung der modularen Holzwand H.3 mit der Halteleiste 14.2 über Halteelemente
16.2.
[0080] Dieser Vorgang wird wiederholt bis die gewünschte Höhe der modularen Holzwand H.1
und H.2 erreicht ist, wobei in der letzten Reihe gegebenenfalls, wie in den Figuren
17 und 18 dargestellt, die Vollholzmodule 2.1 bis 2.8 und/oder 4.1 bis 4.8 mit den
Halteelementen 16.1 mit den Halteleisten14.2 verbunden werden.
[0081] Abschliessend werden gegebenenfalls nicht näher dargestellte Blenden und/oder Füllelemente
an den Halteleisten 14.1 und/oder 14.2 und Halteelementen 16.1 und/oder 16.2 der Befestigungselemente
15 angebracht.
[0082] Weiterhin ist in den Figuren 1, 17 und 18 zu sehen, dass, um eine stabile Verbindung
der einzelnen Ebenen der Holzwand H.1 bis H.3 zu gewährleisten, das Vollholzmodul
1.1 bis 1.12, 2.1 bis 2.8, 3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 der zweiten und/oder jeder
weiteren Ebene der Holzwand H.1 bis H.3 das Vollholzmodul 1.1 bis 1.12, 2.1 bis 2.8,
3.1 bis 3.8 und/oder 4.1 bis 4.8 der ersten und/oder vorherigen Ebene vorzugsweise
um mindestens eine Querkantenlänge a überlappen sollte.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Vollholzmodul |
34 |
|
H |
Holzwand |
| 2 |
Vollholzmodul |
35 |
|
|
|
| 3 |
Vollholzmodul |
36 |
|
L |
Längskante |
| 4 |
Vollholzmodul |
37 |
|
Q |
Querkante |
| 5 |
Kanal |
38 |
|
|
|
| 6 |
Kontaktfläche |
39 |
|
M |
Längsachse |
| 7 |
Kanal |
40 |
|
K |
Kanalebene |
| 8 |
Stufe |
41 |
|
|
|
| 9 |
Holzdübel |
42 |
|
a |
Querkantenlänge |
| 10 |
Schraube |
43 |
|
im |
Mittelachse |
| 11 |
Gewindeeinsatz |
44 |
|
h |
Hochachse |
| 12 |
Vertikalausnehmung |
45 |
|
s |
Kanallängsachse |
| 13 |
Horizontalausnehmung |
46 |
|
|
|
| 14 |
Halteleiste |
47 |
|
|
|
| 15 |
Befestigungselement |
48 |
|
|
|
| 16 |
Haltelement |
49 |
|
|
|
| 17 |
Verbindungselement |
50 |
|
|
|
| 18 |
Nut |
51 |
|
|
|
| 19 |
Feder |
52 |
|
|
|
| 20 |
Fase |
53 |
|
|
|
| 21 |
|
54 |
|
|
|
| 22 |
|
55 |
|
|
|
| 23 |
|
56 |
|
|
|
| 24 |
|
57 |
|
|
|
| 25 |
|
58 |
|
|
|
| 26 |
|
59 |
|
|
|
| 27 |
|
60 |
|
|
|
| 28 |
|
61 |
|
|
|
| 29 |
|
62 |
|
|
|
| 30 |
|
63 |
|
|
|
| 31 |
|
64 |
|
|
|
| 32 |
|
65 |
|
|
|
| 33 |
|
66 |
|
|
|