(19)
(11) EP 2 789 063 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.08.2018  Patentblatt  2018/32

(21) Anmeldenummer: 12808739.2

(22) Anmeldetag:  10.12.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01T 1/12(2006.01)
H01T 4/06(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2012/074922
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2013/083830 (13.06.2013 Gazette  2013/24)

(54)

ÜBERSPANNUNGSABLEITER

SURGE ARRESTER

DISPOSITIF DE PROTECTION SURTENSIONS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 09.12.2011 AT 18082011

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.10.2014  Patentblatt  2014/42

(73) Patentinhaber: Eaton Intelligent Power Limited
4 Dublin (IE)

(72) Erfinder:
  • GOESCHL, Thomas
    A-3942 Hirschbach (AT)

(74) Vertreter: Eaton IP Group EMEA 
c/o Eaton Industries Manufacturing GmbH Route de la Longeraie 7
1110 Morges
1110 Morges (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2008/003532
DE-T2- 69 904 274
US-A1- 2009 316 319
DE-A1-102007 042 991
US-A1- 2002 048 133
   
  • PUTRUS G A ET AL: "Improving current sharing between parallel varistors", INDUSTRIAL ELECTRONICS, 2001. PROCEEDINGS. ISIE 2001. IEEE INTERNATION AL SYMPOSIUM ON JUNE 12-16, 2001, PISCATAWAY, NJ, USA,IEEE, PISCATAWAY, NJ, USA, Bd. 2, 12. Juni 2001 (2001-06-12), Seiten 1324-1327, XP010548659, ISBN: 978-0-7803-7090-6
  • , 1. Januar 2011 (2011-01-01), XP055050794, Gefunden im Internet: URL:http://www.epcos.com/web/generator/Web /Sections/ProductCatalog/ProtectionDevices /MonolithicVaristors/PDF/SIOV__General,pro perty=Data__en.pdf;/SIOV_General.pdf [gefunden am 2013-01-23]
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Es ist bekannt, Überspannungsableiter als steckbare Gerätekombination aus einem Unterteil bzw. Gehäusesockel und einem Steckmodul bzw. Einsatzteil zu bilden. Der Gehäusesockel weist Anschlussklemmen zur Kontaktierung der elektrischen Leiter sowie eine Aufnahme für den einzusetzenden Einsatzteil auf, wohingegen im Einsatzteil wenigstens ein Überspannungsschutzelement angeordnet ist. Die elektrische Verbindung zwischen dem Einsatzteil und dem Gehäusesockel erfolgt in der Regel über Steckkontakte. In dem Einsatzteil ist ein Überspannungsschutzelement angeordnet. Derartige Überspannungsableiter sind jeweils für bestimmte maximal ableitbare Ströme zugelassen. Nachteilig an derartigen bekannten Überspannungsableitern ist, dass der technische Aufwand für deren Umsetzung sowie die entsprechenden Kosten mit zunehmender maximal ableitbarer Stromstärke unproportional ansteigen.

[0003] Die DE 10 2007 042 991 A1 beschreibt eine Überspannungsschutzvorrichtung, wobei in einem geschlossenen Gehäuse mehrere Schutzelemente parallel angeordnet sein können. Die einzelnen Schutzelemente können eine Sammelanzeigen betätigen

[0004] Die US 2002/048133 A1 beschreibt eine Überspannungsschutzvorrichtung mit einem schachtelartigen und verschlossenen Gehäuse, in welchem mehrere Überspannungsableitelemente parallel angeordnet sind.

[0005] Die WO 2008/003532 A1 beschreibt ein Basisteil zur Aufnahme zweier Überspannungsableiter, welche parallel nebeneinander in der u-förmigen Aufnahme des Basisteils angeordnet werden können.

[0006] Die US 2009/316319 A1 beschreibt einen Überspannungsableitereinsatzteil.

[0007] Die Veröffentlichung "Improving currents sharing between parallel varistors" (Putrus et al.) beschreibt eine Möglichkeit um die Stromaufteilung zwischen parallel geschalteten Varistoren des selben Typs zu verbessern, indem zu jedem der Varistoren jeweils ein niederohmiger Leistungswiderstand in Serie geschaltete wird.

[0008] Die DE 699 04 274 T2 offenbart eine Schutzvorrichtung für elektrische Anlagen gegen Speisungsstörungen, welche einen Gerätesockel mit einer u-förmigen Einsatzteilaufnahme aufweist, in welcher lediglich ein einziger Einsatzteil austauschbar angeordnet ist. In diesem einzigen Einsatzteil sind jedoch zwei Überspannungsschutzelemente angeordnet, wovon eines als "Reserve" dient.
Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Überspannungsableiter der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem die genannten Nachteile vermieden werden können, und mit welchem einfach und mit geringem finanziellen und technischen Aufwand sicher hohe Ströme abgeleitet werden können.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patentanspruches 1 erreicht. Dadurch kann einfach und mit geringem finanziellen und technischen, insbesondere fertigungstechnischen, Aufwand ein Überspannungsableiter gebildet werden, welcher eine hohe Strombelastbarkeit aufweist. Dadurch kann weiters sicher ein Ausfall der Betriebssicherheit des Überspannungsableiters erkannt werden.
Die Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Ausdrücklich wird hiermit auf den Wortlaut der Patentansprüche Bezug genommen, wodurch die Ansprüche an dieser Stelle durch Bezugnahme in die Beschreibung eingefügt sind und als wörtlich wiedergegeben gelten.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen eine lediglich bevorzugte Ausführungsform beispielhaft dargestellt ist, näher beschrieben. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Überspannungsableiter mit den Funktionsanzeigen in einer ersten Stellung in axonometrischer Darstellung;

Fig. 2 ein Paket aus zwei Einsatzteilen eines Überspannungsableiters gemäß Fig. 1 in axonometrischer Darstellung;

Fig. 3 ein einzelner Einsatzteil in axonometrischer Darstellung;

Fig. 4 der Überspannungsableiter gemäß Fig. 1 mit den Funktionsanzeigen in einer zweiten Stellung in axonometrischer Darstellung;

Fig. 5 der Einsatzteil gemäß Fig. 3 mit abgehobenem Gehäuseteil;

Fig. 6 eine bevorzugte Ausführungsform eines ersten Auslösehebels; und

Fig. 7 eine bevorzugte Ausführungsform eines zweiten Auslösehebels.



[0009] Fig. 1 zeigt einen Überspannungsableiter 1 umfassend einen Gerätesockel 2 mit einer u-förmigen Einsatzteilaufnahme 5, wobei der Gerätesockel 2 zur Befestigung an einer Montageschiene vorgesehen ist, wobei in der Einsatzteilaufnahme 5 wenigstens zwei Einsatzteile 3 angeordnet sind, wobei jeder der Einsatzteile 3 wenigstens ein Überspannungsschutzelement aufweist, und wobei die Einsatzteile 3 jeweils eine Funktionsanzeige 37 aufweisen, und dass die Funktionsanzeigen 37 gekoppelt sin.

[0010] Dadurch kann einfach und mit geringem finanziellen und technischen, insbesondere fertigungstechnischen, Aufwand ein Überspannungsableiter 1 gebildet werden, welcher eine hohe Strombelastbarkeit aufweist. Dadurch kann weiters sicher ein Ausfall der Betriebssicherheit des Überspannungsableiters 1 erkannt werden.

[0011] Erfindungsgemäße Überspannungsableiter 1 dienen zum Schutz elektrischer Anlagen und/oder Menschen vor elektrischen Überspannungen, welche sich auf einer elektrischen Leitung ausbreiten. Vor allem die Anfälligkeit aber auch die Wichtigkeit von Computern hat zu einer großen Verbreitung von Überspannungsableitern 1 geführt. Überspannungsableiter 1 sind in der Regel als Bauelemente ausgebildet, welche eine - bei Netzspannung - sehr hochohmige bzw. isolierende Verbindung zwischen wenigstens einer Phase bzw. einem Außenleiter eines elektrischen Netzes, insbesondere einem elektrischen Versorgungsnetz, und einem Neutralleiter bzw. einer weiteren Phase des Netzes herstellen. Sofern keine Überspannung auftritt, fließt praktisch kein Strom über den Überspannungsableiter 1, und die Funktion des nachfolgenden Netzes ist durch das Vorhandensein des Überspannungsableiters 1 nicht beeinflusst. Bei einer auftretenden Überspannung bildet der Überspannungsableiter 1 innerhalb sehr kurzer Zeit einen sehr niederohmigen Übergang zwischen der Phase und dem Neutralleiter bzw. einer weiteren Phase, und überbrückt derart das nachfolgende Netz. Der Überspannungsableiter 1 weist hiezu wenigstens ein Überspannungsschutzelement auf, welches bevorzugt als Varistor ausgebildet ist. Durch den geringen Widerstand bei Auftreten einer Überspannung, kann es zum Fließen entsprechend hoher Ströme über den Überspannungsableiter 1 kommen.

[0012] Überspannungsableiter 1 weisen zusätzlich zu einer angeführten bzw. spezifischen Nennspannung auch weiters eine spezifizierte bzw. angeführte Strombelastbarkeit auf. Erfindungsgemäße Überspannungsableiter 1 weisen einen modularen Aufbau auf, und umfassen einen Gerätesockel 2 und einen Einsatzteil 3.
Der Gerätesockel 2 ist zur Anordnung an einer Montageschiene, etwa einer Hutprofilschiene, vorgesehen, und weist hierzu eine entsprechende Montageschienenaufnahme 25 sowie die notwendigen Montagemittel 26 auf. Zur Verbindung mit dem zu schützenden elektrischen Netz weist der Gerätesockel 2 wenigstens eine erste und eine zweite Anschlussklemme 27 auf. Die Fig. 1 zeigt einen Überspannungsableiter 1 zum Schutz eines einphasigen elektrischen Netzes. Der betreffende Überspannungsableiter 1 weist jeweils Eingangsseitig wie auch Ausgangsseitig jeweils zwei Anschlussklemmen 27 auf. Dabei kann vorgesehen sein, die beiden Anschlussklemmen 27 einer Seite parallel anzuschließen, etwa an eine Verteilschiene. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die beiden Anschlussklemmen 27 einer Seite im Gerätesockel 2 kurzgeschlossen sind, sodass jeweils lediglich eine der Anschlussklemmen 27 einer Seite angeschlossen werden muss.
Der Gerätesockel 2 bevorzugt ein mehrteiliges Gerätesockelgehäuse 28 auf, welches aus einem Isolierstoff gebildet ist.
Der Gerätesockel 2 weist eine im Wesentlichen u-förmige Einsatzteilaufnahme 5 für den Einsatzteil 3 auf, wobei auch eine anders ausgestaltete Einsatzteilaufnahme 5 vorgesehen sein kann, etwa in Form einer umfangseitig geschlossenen Vertiefung. Die Einsatzteilaufnahme 5 weist gemäß der bevorzugten Ausführungsform einen ersten und einen zweiten Seitenteil 13, 14, sowie einen diese verbindenden Basisteil 20 auf, und ist im Wesentlichen gegengleich zu einem Unterteil 30 des Einsatzteils 3 ausgebildet, welcher dazu vorgesehen ist, in die Einsatzteilaufnahme 5 eingeführt zu werden. In der Einsatzteilaufnahme 5, vorzugsweise im Bereich des Basisteils 20 sind - ebenfalls nicht dargestellte - innere Kontakte zur Kontaktierung des Einsatzteils 3 angeordnet. Um das Einführen des Einsatzteils 3 in die Einsatzteilaufnahme 5 zu vereinfachen, ist bevorzugt an dem ersten und/oder zweiten Seitenteil 13, 14 jeweils ein Einführbereich angeordnet.

[0013] Der Einsatzteil 3 weist gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ein Einsatzteilgehäuse 4 aus einem Isolierstoff auf, welches bevorzugt mehrteilig ausgebildet ist. Das Einsatzteilgehäuse 4 umschließt den Einsatzteil 3 dabei im Wesentlichen vollständig und allseitig, wobei lediglich die Bereiche für die Kontaktierung mit dem Gerätesockel 2 sowie für Anzeigemittel einsatzteilgehäusefrei ausgebildet sind. Der Einsatzteil 3 ist als elektrotechnisch voll funktionsfähiger Bauteil ausgebildet, und kann als solcher elektrotechnisch geprüft bzw. abgenommen werden. Der Einsatzteil 3 weist weiters elektrische Kontaktstifte 32 auf, welche aus dem Einsatzteilgehäuse 4 vorstehen, zur Kontaktierung der inneren Kontakte des Gerätesockels 2.

[0014] Es ist vorgesehen, dass in der Einsatzteilaufnahme 5 wenigstens zwei Einsatzteile 3 angeordnet sind, wobei jeder der Einsatzteile 3 wenigstens ein Überspannungsschutzelement aufweist.

[0015] In weiterer Folge wird im Wesentlichen eine Anordnung aus einem Gerätesockel 2 und zwei Einsatzteilen 3 behandelt, wie diese auch in Fig. 1 dargestellt ist. Es können auch Überspannungsableiter 1 mit mehr als zwei Einsatzteilen 3 vorgesehen sein, insbesondere mit drei oder vier Einsatzteilen 3.

[0016] Die beiden Einsatzteile 3 sind jeweils als vollständige und funktionsfähige Einsatzteile 3 ausgebildet, und weisen insbesondere jeweils ein Einsatzteilgehäuse 4 auf, welches jeweils auch eine Seitenwand aufweist, an der die beiden Einsatzteilen 3 aneinander anliegen. Dadurch sind die beiden Einsatzteile 3 jeweils eigenständige elektrische Vorrichtungen die als solche auch abgenommen bzw. durch eine Prüfstelle geprüft werden können.

[0017] Durch eine Parallelschaltung der wenigstens zwei Einsatzteile 3 kann erreicht werden, dass der Überspannungsableiter 1 eine deutlich höhere Strombelastbarkeit aufweist, als ein herkömmlicher Überspannungsableiter 1 mit lediglich einem Einsatzteil 3. Dabei ist in diesem Zusammenhang bevorzugt vorgesehen, dass die Überspannungsschutzelemente in den einzelnen Einsatzteilen 3 jeweils eine höhere Strombelastbarkeit aufweisen, als die Strombelastbarkeit des gesamten Überspannungsableiters 1 geteilt durch die Anzahl der Einsatzteile 3. Die jeweilige Strombelastbarkeit ist dabei auf dem Überspannungsableiter angeführt. Durch die schaltungstechnische Parallelanordnung der Überspannungsschutzelemente wird deren jeweilige Strombelastung reduziert. Aufgrund von Bauteiltoleranzen wird es dabei selbst bei identischen angegebenen Bauteilparametern in der Regel nicht zu einer völlig gleichmäßigen Aufteilung der Ströme über die einzelnen Überspannungsschutzelemente kommen. Durch die Vergrößerung der jeweiligen Strombelastbarkeit kann dies vorteilhaft ausgeglichen werden.

[0018] In diesem Zusammenhang ist bevorzugt vorgesehen, dass die Überspannungsschutzelemente in den einzelnen verwendeten Einsatzteilen hinsichtlich deren Parametern, insbesondere hinsichtlich der Durchschaltspannung und des tatsächlichen Innenwiderstandes, gepaart sind. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, diejenigen Überspannungsschutzelemente aus einer Menge an Überspannungsschutzelementen auszuwählen und zu paaren, welche vorgebbar geringe Abweichungen besagter Parameter aufweisen.

[0019] Bevorzugt ist - wie auch dargestellt - vorgesehen, dass die wenigstens zwei Einsatzteile 3 parallel nebeneinander in der Einsatzteilaufnahme 5 angeordnet sind. Dadurch kann die Raumausnützung innerhalb eines Verteilerschrankes positiv ausgenutzt werden. Dies wirkt sich auch vorteilhaft auf die Beschaltung der beiden Einsatzteile 3 aus.

[0020] Es kann vorgesehen sein, dass die beiden Einsatzteile 3 in der Einsatzteilaufnahme 5 als jeweils körperliche getrennte Einsatzteile 3 angeordnet sind. Daher, dass die beiden Einsatzteile 3 nicht miteinander verbunden sind. Dies stellt einen besonders einfachen Aufbau dar, wobei die Verwendung von Standardbauteilen besonders unterstützt wird. Es kann in diesem, sowie im weiteren Zusammenhang bevorzugt vorgesehen sein, dass auf einer Frontseite 35 der wenigstens zwei Einsatzteile 3 eine gemeinsame Abdeckkappe 36 angeordnet ist. Dadurch können die beiden Einsatzteile zusammengehalten werden und es wird ein einheitliches bzw. ganzheitliches Erscheinungsbild unterstützt.

[0021] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Einsatzteile 3 miteinander verbunden, insbesondere vernietet, sind. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden Einsatzteile 3 nach deren separaten Fertigstellung verbunden werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die jeweiligen Einsatzteile 3 nicht in anderen Überspannungsableitern 1 zum Einsatz kommen.

[0022] Es ist vorgesehen, dass jeder der Einsatzteile 3 jeweils eine Funktionsanzeige 37 aufweist, welche die Funktionsbereitschaft des Überspannungsschutzelements anzeigt, und hiezu mit diesem gekoppelt ist. Dabei ist weiters vorgesehen, dass die Funktionsanzeigen 37 der beiden separaten Einsatzteile 3 gekoppelt sind. Dadurch kann erreicht werden, dass lediglich eine Anzeige einen Benutzer über die Betriebsbereitschaft des Überspannungsableiters 1 informiert. Die Funktionsanzeigen 37 sind dabei derart gekoppelt, dass der Ausfall eines der Überspannungsschutzelemente einen gesamten Ausfall des Überspannungsableiters 1 anzeigt, welcher einen Austausch beider Einsatzteile 3 erforderlich macht. Dadurch kann die Sicherheit in elektrischen Anlagen verbessert werden.

[0023] Sofern eine Abdeckkappe 36 vorgesehen ist, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abdeckkappe 36 ein Sichtfenster 38 aufweist, zur Ansicht einer Funktionsanzeige 37. Dabei ist vorgesehen, dass diejenige Funktionsanzeige 37 sichtbar ist, welche den Zustand beider Überspannungsschutzelemente anzeigt.

[0024] Gemäß der gegenständlich als bevorzugt in den Figuren dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Funktionsanzeige 37 je Einsatzteil 3 einen Anzeigehebel 3 umfasst, wodurch eine konstruktiv einfache Funktionsanzeige 37 ausgebildet werden kann. Insbesondere kann dadurch die Koppelung der beiden Funktionsanzeigen 37 umgesetzt werden. Die Anzeigehebel 39 sind dabei bevorzugt innerhalb des Einsatzteilgehäuses 4 drehbar gelagert, und weisen einen rechtwinkelig zur Schwenkrichtung abstehenden Anzeigebereich 47 auf.

[0025] Für die Zwecke der weiteren Beschreibung wird einer der Einsatzteile 3 als erster Einsatzteil 3, 45 bezeichnet, welcher einen ersten Anzeigehebel 39, 43 aufweist, sowie der andere der Einsatzteile 3 als zweiter Einsatzteil 3, 46 bezeichnet, welcher einen zweiten Anzeigehebel 39, 44 aufweist. Dies stellt bevorzugt keine Einschränkung auf lediglich zwei Einsatzteile 3, 45, 46 dar.

[0026] Hiezu ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Anzeigehebel 39 der wenigstens zwei Anzeigehebel 39 einen Fortsatz 42 aufweist, zur Mitnahme des anderen Anzeigehebels 39 der wenigstens zwei Anzeigehebel 39.

[0027] Gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Anzeigehebel 39, 43 besagten Fortsatz 42 aufweist. Dieser reicht über das Einsatzteilgehäuse 4 des ersten Einsatzteils 3, 45 hinaus, zum Angriff an dem zweiten Anzeigehebel 39, 44 des zweiten Einsatzteils 3, 46. Der Fortsatz 42 ist dabei ausgebildet, den zweiten Anzeigehebel 39, 44 im Falle einer Bewegung des ersten Anzeigehebels 39, 43 in der Art eines Schleppzeiger mitzubewegen.

[0028] Im Fall der Betriebsbereitschaft der Überspannungsschutzelemente befinden sich beide Anzeigehebel 39, 43, 44 in der Position, welche der erste Anzeigehebel 39, 43 in den Fig. 1, 3 und 5 inne hat. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass der jeweilige Anzeigehebel 39, 43, 44 in dem Einsatzteil 3 durch ein Lötstelle 40 in dieser Funktionsbereitschaftsstellung gehalten ist. Die Lötstelle 40 verbindet dabei bevorzugt den Anzeigehebel 39, 43, 44 mit einer, durch das Überspannungsschutzelement thermisch belasteten Stelle. Diese Lötstelle 40 wird durch thermische Belastung im Falle abzuleitender Überspannungen zunehmend geschwächt, bis hin zu deren vollständigen Lösung.

[0029] Die Anzeigehebel 39, 43, 44 sind bevorzugt jeweils durch eine Feder 41 beaufschlagt. Die Feder 41 übt dabei jeweils eine Kraft auf die Anzeigehebel 39, 43, 44 aus, welche versucht diese hin zu einer Position zu drücken, welche anzeigen soll, dass keine Funktionsbereitschaft des Überspannungsableiters 1 gegeben ist.

[0030] Die betreffende Feder 41 kann dabei als separater Bauteil ausgebildet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch vorgesehen, dass die Feder 41 jeweils als integraler Bestandteil der Anzeigehebel 39, 43, 44 ausgebildet ist. Bevorzugt ist vorgesehen, die Anzeigehebel 39, 43, 44 als Kunststoffteil auszubilden. Es hat sich dabei gezeigt, dass bei einer einstückigen Herstellung des Anzeigehebels 39, 43, 44 mit der Feder 41 diese den herrschenden thermischen Bedingungen gewachsen ist. Die Feder 41 ist dabei bevorzugt als bogenförmiger Fortsatz ausgebildet.

[0031] Erfolgt eine Lösung einer Lötstelle 40 eines Anzeigehebels 39, 43, 44, wird dieser durch die Federkraft der Feder 41 verschwenkt. Fig. 1 zeigt eine Anordnung, bei welcher der zweite Anzeigehebel 39, 44 entsprechend verschwenkt ist. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Abdeckkappe 36, wie in Fig. 2 dargestellt, befindet sich das Sichtfenster 38 im Bereich des zweiten Anzeigehebels 39, 44. Durch die Bewegung des zweiten Anzeigehebels 39, 44 aufgrund der Lösung der Lötstelle 40, kommt es zu einer Veränderung der Anzeige in dem Sichtfenster 38, welche dem Benutzer eine nicht mehr gegebene Funktionsbereitschaft anzeigt.

[0032] Fig. 4 zeigt den Zustand derselben Anordnung, wobei der erste Anzeigehebel 39, 43 seine Lage verändert hat. Dieser ist dabei derart hinter der - in Fig. 4 nicht dargestellten - Abdeckkappe 36 gemäß Fig. 2 angeordnet, dass diese Verschiebung an sich von einem Benutzer unentdeckt erfolgt. Durch den Fortsatz 42 überträgt der erste Anzeigehebel 39, 43 jedoch seine Schwenkbewegung auf den zweiten Anzeigehebel 39, 44, welcher wie vorstehend beschrieben eine Anzeigeveränderung im Sichtfenster 38 verursacht.

[0033] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform umfasst die Funktionsanzeige 37 einen drehbar gelagerten Anzeigehebel 39, 43, 44 sowie eine Lötstelle. In den Figuren sind dabei alle Teile auch mit dem Bezugszeichen der Funktionsanzeige 37 bezeichnet.

[0034] Durch die beschriebene Kopplung der Funktionsanzeige 37 kann eine besonders hohe Sicherheit für den Benutzer erreicht werden, da dieser nicht durch zwei in der Regel unterschiedliche Anzeigen verunsichert wird, und zudem bereits der Ausfall eines der beiden Einsatzteile einen Tausch beider Einsatzteile 3, 45, 46 erforderlich macht.


Ansprüche

1. Überspannungsableiter (1) umfassend einen Gerätesockel (2) mit einer u-förmigen Einsatzteilaufnahme (5), wobei der Gerätesockel (2) zur Befestigung an einer Montageschiene vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einsatzteilaufnahme (5) wenigstens zwei Einsatzteile (3) austauschbar angeordnet sind, wobei jeder der Einsatzteile (3) wenigstens ein Überspannungsschutzelement aufweist, dass die wenigstens zwei Einsatzteile (3) parallel geschaltet sind, dass die Einsatzteile (3) jeweils eine Funktionsanzeige (37) aufweisen, dass die Funktionsanzeige (37) je Einsatzteil (3) einen Anzeigehebel (39) umfasst, und dass die Funktionsanzeigen (37) derart gekoppelt sind, dass der Ausfall eines der Überspannungsschutzelemente einen gesamten Ausfall des Überspannungsableiters (1) anzeigt.
 
2. Überspannungsableiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Einsatzteile (3) parallel nebeneinander in der Einsatzteilaufnahme (5) angeordnet sind.
 
3. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Frontseite (35) der wenigstens zwei Einsatzteile (3) eine gemeinsame Abdeckkappe (36) angeordnet ist.
 
4. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überspannungsschutzelemente in den einzelnen Einsatzteilen (3) jeweils eine höhere Strombelastbarkeit aufweisen, als die Strombelastbarkeit des gesamten Überspannungsableiters (1) geteilt durch die Anzahl der Einsatzteile (3).
 
5. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (36) ein Sichtfenster (38) aufweist, zur Ansicht einer Funktionsanzeige (37).
 
6. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überspannungsschutzelement als Varistor ausgebildet ist.
 
7. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Einsatzteile (3) miteinander verbunden, insbesondere vernietet, sind.
 
8. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anzeigehebel (39) der wenigstens zwei Anzeigehebel (39) einen Fortsatz (42) aufweist, zur Mitnahme des anderen Anzeigehebels (39) der wenigstens zwei Anzeigehebel (39).
 
9. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Anzeigehebel (39) in dem Einsatzteil (3) durch ein Lötstelle (40) in einer Funktionsbereitschaftsstellung gehalten ist.
 
10. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lötstelle (40) den Anzeigehebel (39) mit einer, durch das Überspannungsschutzelement thermisch belasteten Stelle verbindet.
 
11. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigehebel (39) jeweils durch eine Feder (41) beaufschlagt sind.
 
12. Überspannungsableiter (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (41) jeweils einstückig mit dem Anzeigehebel (39), insbesondere als bogenförmiger Fortsatz des Anzeigehebels (39), ausgebildet ist.
 


Claims

1. Surge arrester (1), comprising a device socket (2) with a U-shaped insertion part retainer (5), wherein the device socket (2) is provided for fastening to a mounting rail, characterised in that at least two insertion parts (3) are interchangeably arranged in the insertion part receiving element (5), wherein each of the insertion parts (3) comprises at least one surge protection element, that the at least two insertion parts (3) are connected in parallel, that the insertion parts (3) each comprise a function display (37), that the function display (37) comprises one indication lever (39) for each insertion part (3), and that the function displays (37) are coupled such that the failure of one of the surge protection elements indicates a total failure of the surge arrester (1).
 
2. Surge arrester (1) according to claim 1, characterised in that the at least two insertion parts (3) are arranged in parallel next to each other in the insertion part receiving element (5).
 
3. Surge arrester (1) according to any of claims 1 or 2, characterised in that a shared covering cap (36) is arranged at the front side (35) of the at least two insertion parts (3).
 
4. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 3, characterised in that the surge protection elements in the single insertion parts (3) each have a higher current carrying capacity than the current carrying capacity of the entire surge arrester (1) divided by the number of insertion parts (3).
 
5. Surge arrester (1) according to any of claims 3 or 4, characterised in that the cap (36) comprises a window (38), for viewing a function display (37).
 
6. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 5, characterised in that the surge protection element is a varistor.
 
7. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 6, characterised in that the at least two insertion parts (3) are connected to one another, in particular are riveted.
 
8. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 7, characterised in that one indication lever (39) of the at least two indication levers (39) comprises an extension (42), for carrying the other indication lever (39) of the at least two indication levers (39).
 
9. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 8, characterised in that the respective indication lever (39) in the insertion part (3) is held by a soldering joint (40) in a function standby position.
 
10. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 9, characterised in that the soldering joint (40) connects the indication lever (39) to a point that is thermally loaded by the surge protection element.
 
11. Surge arrester (1) according to any of claims 1 to 10, characterised in that the indication levers (39) are each loaded by a spring (41).
 
12. Surge arrester (1) according to claim 11, characterised in that the spring (41) is integrally formed with the indication lever (39), in particular as an arched extension of the indication lever (39).
 


Revendications

1. Coupe-circuit de surtension (1) comprenant un socle d'appareil (2) avec un logement de pièces rapportées en forme de U (5), dans lequel le socle d'appareil (2) est prévu pour fixation sur un rail de montage, caractérisé en ce que sont agencées dans le logement de pièces de rechange (5) au moins deux pièces rapportées (3) de manière interchangeable, dans lequel chacune des pièces rapportées (3) présente au moins un élément de protection contre les surtensions, les au moins deux pièces rapportées (3) sont connectées en parallèle, les pièces rapportées (3) présentent respectivement un indicateur de fonction (37), l'indicateur de fonction (37) comprend par pièce rapportée (3) un levier d'indicateur (39) et les indicateurs de fonctions (37) sont couplés de sorte que la défaillance d'un des éléments de protection contre les surtensions indique une défaillance totale du coupe-circuit de surtension (1).
 
2. Coupe-circuit de surtension (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que les au moins deux pièces rapportées (3) sont agencées en parallèle l'une à côté de l'autre dans le logement de pièces rapportées.
 
3. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'une coiffe de recouvrement commune (36) est agencée sur une face avant (35) des au moins deux pièces rapportées (3).
 
4. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les éléments de protection contre les surtensions présentent dans les pièces rapportées individuelles (3) respectivement une intensité maximale admissible plus élevée que l'intensité maximale admissible du coupe-circuit de surtension total (1) divisée par le nombre des pièces rapportées (3).
 
5. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 3 ou 4, caractérisé en ce que la coiffe de recouvrement (36) présente un regard (38) pour observer un indicateur de fonction (37).
 
6. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'élément de protection contre les surtensions se présente sous la forme d'un varistor.
 
7. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que les au moins deux pièces rapportées (3) sont reliées l'une à l'autre, en particulier rivetées.
 
8. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'un levier d'indicateur (39) des au moins deux leviers d'indicateurs (39) présente un prolongement (42) pour accrocher l'autre levier d'indicateur (39) des au moins deux leviers d'indicateurs (39).
 
9. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le levier d'indicateur respectif (39) est maintenu dans la pièce rapportée (3) par un point de brasage (40) dans une position de préparation de fonction.
 
10. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le point de brasage (40) relie le levier d'indicateur (39) à un point sollicité thermiquement par l'élément de protection contre les surtensions.
 
11. Coupe-circuit de surtension (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le levier d'indicateur (39) est respectivement sollicité par un ressort (41).
 
12. Coupe-circuit de surtension (1) selon la revendication 11, caractérisé en ce que le ressort (41) est respectivement formé d'un seul tenant avec le levier d'indicateur (39), en particulier sous la forme d'un prolongement en forme d'arc du levier d'indicateur (39).
 




Zeichnung























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur