(19)
(11) EP 3 101 741 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.08.2018  Patentblatt  2018/32

(21) Anmeldenummer: 15305847.4

(22) Anmeldetag:  02.06.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 31/02(2006.01)
H01R 31/08(2006.01)

(54)

VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER ANORDNUNG ZUM ELEKTRISCH LEITENDEN VERBINDEN VON ELEKTRISCHEN LEITERN UND DAMIT HERGESTELLTE ANORDNUNG

METHOD OF PRODUCING AN ASSEMBLY FOR CONNECTING ELECTRICAL CONDUCTORS IN A CONDUCTIVE MANNER AND ASSEMBLY MANUFACTURED USING THE SAME

PROCÉDÉ DE FABRICATION D'UN AGENCEMENT DESTINÉ À LA LIAISON ÉLECTROCONDUCTRICE DE CONNECTEURS ÉLECTRIQUES ET AGENCEMENT AINSI FABRIQUÉ


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.12.2016  Patentblatt  2016/49

(73) Patentinhaber: Nexans
92400 Courbevoie (FR)

(72) Erfinder:
  • Kost, Thomas
    92721 Störnstein (DE)
  • Krauthan, Josef
    95643 Tirschenreuth (DE)

(74) Vertreter: Godard, Evelin et al
Ipsilon Le Centralis 63, avenue du Général Leclerc
92340 Bourg-la-Reine
92340 Bourg-la-Reine (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 778 635
WO-A1-95/13621
GB-A- 2 316 553
EP-A2- 0 829 928
FR-A1- 2 651 610
US-A- 3 594 714
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Anordnung zum elektrisch leitenden Verbinden von elektrischen Leitern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Ein solches Verfahren geht beispielsweise aus der GB 2 316 553 A hervor.

    [0003] Eine mit einem solchen Verfahren hergestellte Anordnung kann beispielsweise zum gemeinsamen Anschluß von mindestens zwei Leitern eines Kabelsatzes für elektrische Geräte und Kraftfahrzeuge an ein gemeinsames Potential, wie beispielsweise "Masse", eingesetzt werden. Ein solcher Anschluß erfolgt in der Regel über einen elektrischen Leiter, der zusammen mit anderen Leitern in einem Halter angeordnet ist. Für die Verbindung aller Leiter ist in bekannter Technik beispielsweise in einem aus Isoliermaterial bestehenden Gehäuse ein metallisches Stanzgitter mit Vorsprüngen angebracht, auf welche Steckkontakte aller Leiter aufgesteckt werden können.

    [0004] Die eingangs erwähnte GB 2 316 553 A bezieht sich auf ein Verbindungsgehäuse, in dem Zweige von elektrischen Leitungen miteinander verbunden werden sollen. Dazu wird aus einer aus elektrisch leitendem Material bestehenden Platte ein länglicher Träger herausgestanzt, der auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten rechtwinklig von demselben abstehende und gegeneinander versetzte Kontaktelemente hat. Von diesem Träger werden Bauteile vorgegebener Länge abgetrennt, die in ein Verbindergehäuse mit vorgegebenen Abmessungen passen, und in das Verbindergehäuse eingesetzt. Zur Durchverbindung unterschiedlicher Zweige von Leitungen können in ein derartig bestücktes Verbindergehäuse von zwei einander gegenüberliegenden Seiten identisch ausgeführte Verbinder eingesteckt werden.

    [0005] Aus der US 2007/0202753 A1 geht ein Verbinder für elektrische Leiter hervor, bei dem in einem ersten Halter eine Anzahl von Steckbuchsen und in einem zweiten Halter eine entsprechende Anzahl von Steckerstiften vorgesehen sind. Beide Halter sind in Arbeitsposition in einem Gehäuse aufgenommen. Der zweite Halter ist als Platine mit Leiterbahnen ausgeführt, in welche die Steckerstifte eingepreßt sind. Die Steckerstifte sind nach einem vorgegebenen Muster in unterschiedlicher Anzahl durch jeweils voneinander getrennte Leiterbahnen elektrisch leitend miteinander verbunden. Dieser Verbinder ist kompliziert aufgebaut und nur mit großem Aufwand zu handhaben.

    [0006] Das bekannte Verfahren nach der EP 2 073 314 A1 und die mit demselben hergestellte Anordnung sind einfacher gestaltet. Die Anordnung dient zum elektrisch leitenden Verbinden von mit Steckkontakten ausgerüsteten Leitern mit Gegenkontakten, die in einem aus Isoliermaterial bestehenden Verbinder angeordnet sind. In dem Verbinder befindet sich eine Platine mit einer Leiterbahn, in der als Gegenkontakte Steckerstifte zum Aufstecken der Steckkontakte angebracht sind. Der Querschnitt der als Einpreßkontakte ausgeführten Steckerstifte ist an den elektrisch leitenden Querschnitt der jeweils anzuschließenden Leiter bzw. an deren Steckkontakte angepaßt.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren weiter zu vereinfachen.

    [0008] Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0009] Dieses Verfahren ist einfach ohne wesentlichen maschinellen Aufwand und ohne zusätzliche Handarbeit durchführbar. Es kann mit Vorteil vollautomatisch durchgeführt werden. Eine fertige Anordnung mit an die Kontaktelemente des jeweiligen Abschnitts eines Streifens angeschlossenen elektrischen Leitern ist ein kompaktes Bauteil mit relativ geringen Abmessungen. Sie kann aus diesem Grunde beispielsweise in einen aus einer

    [0010] Vielzahl von Leitern bzw. Leitungen bestehenden Kabelbaum integriert werden, ohne dass dessen Abmessungen wesentlich vergrößert werden.

    [0011] Der Träger wird im kontinuierlichen Durchlauf in sogenannter Endlosfertigung aus einem breiteren Blech ausgestanzt. Dabei werden die Kontaktelemente an zumindest einer Seitenkante des Trägers gleichzeitig mit ausgeformt. Die Kontaktelemente können beispielsweise und mit Vorteil Stifte oder Buchsen sein. Sie haben in Richtung des Trägers einen vorgebbaren Abstand voneinander und stehen zumindest an einer Seitenkante des Trägers seitwärts von demselben ab. Es ist auch möglich, an beiden Seitenkanten des Trägers solche Kontaktelemente auszubilden.

    [0012] Ein mit diesem Verfahren hergestellter Träger wird auf eine Spule aufgewickelt, deren Wickelraum die Länge des Trägers bestimmt. Der Träger kann dann auf einfache Weise für eine weitere Bearbeitung an einen anderen Ort transportiert und dort von der Spule abgezogen werden. Zur weiteren Bearbeitung wird zur Herstellung der Anordnung von einem "endlosen" Träger ein Abschnitt mit vorgegebener Länge abgetrennt, der eine vorgegebene Anzahl von Kontaktelementen hat.

    [0013] An die Kontaktelemente eines Abschnitts des Trägers werden Gegenkontakte angeschlossen, die jeweils am Ende eines elektrischen Leiters angebracht sind. Im oben geschilderten Sinne können die Gegenkontakte Buchsen oder Stifte sein. Sowohl das Abtrennen von Abschnitten vom Träger als auch das Anschließen der Gegenkontakte an die Kontaktelemente können vollautomatisch durchgeführt werden.

    [0014] Der Träger besteht aus einem elektrisch gut leitenden Material. Das kann mit Vorteil Kupfer oder eine Kupferlegierung oder auch Messing sein. Seine Breite liegt zwischen 1,5 mm und 3,0 mm und er ist etwa 0,3 mm dick.

    [0015] Das Verfahren nach der Erfindung und eine mit demselben herstellbare Anordnung werden anhand der Zeichnungen in Ausführungsbeispielen erläutert.

    [0016] Es zeigen:

    Fig. 1 und 2 in schematischer Darstellung einen mit dem Verfahren nach der Erfindung herstellbaren Träger in zwei unterschiedlichen Ausführungsformen.

    Fig. 3 eine Spule mit aufgewickeltem Träger.

    Fig. 4 ebenfalls schematisch eine mit dem Verfahren nach der Erfindung hergestellte Anordnung.



    [0017] In Fig. 1 ist ein Teil eines streifenförmigen Trägers 1 dargestellt, der aus einem elektrisch gut leitenden Metall besteht, vorzugsweise aus einer Kupferlegierung. Der Träger 1 ist in einem kontinuierlich arbeitenden Verfahren durch Stanzen aus einem breiteren Blech erzeugt. Bei dem Stanzvorgang sind mit Abstand zueinander, von einer Seitenkante 2 des Trägers 1 abstehende kurze Stege 3 mit erzeugt. Sie werden während des laufenden Verfahrens zu elektrischen Kontaktelementen geformt, und zwar entweder zu Stiften oder zu Buchsen. Die Kontaktelemente sind im fertigen Zustand so geformt, dass zur Herstellung einer elektrischen Verbindung Gegenkontakte aufgesteckt werden können, die entweder als Buchsen oder als Stifte ausgeführt sind.

    [0018] Gemäß Fig. 2 können die Stege 3 auch an beiden Seitenkanten 2 und 4 des Trägers 1 ausgebildet werden, die ebenfalls als elektrische Kontaktelemente geformt werden.

    [0019] Der entsprechend den Fig. 1 und 2 fertiggestellte "endlose" Träger 1 wird gemäß Fig. 3 auf eine Spule 5 aufgewickelt und an einen Ort transportiert, an dem eine weitere Bearbeitung durchgeführt werden kann. Der Wickelraum der Spule 5 bestimmt die Länge des auf dieselbe aufwickelbaren Trägers 1. In Fig. 3 ist der Träger 1 der Einfachheit halber ohne Stege 3 dargestellt.

    [0020] Für eine weitere Bearbeitung des Trägers 1 wird ein in Fig. 4 dargestellter Abschnitt 6 vom Träger 1 abgetrennt, der eine vorgegebene Länge hat. Diese Länge richtet sich nach der Anzahl von Kontaktelementen, die für eine fertige Anordnung benötigt werden.

    [0021] Der Abschnitt 6 nach Fig. 4 hat vier an den Positionen von Stegen 3 befindliche Kontaktelemente, an welche Gegenkontakte angeschlossen werden, die jeweils am Ende eines elektrischen Leiters 7 bzw. 8 angebracht sind. Die elektrische Verbindung zwischen einem Stift und einer Buchse ist grundsätzlich bekannt. In Fig. 4 sind daher an den jeweiligen Verbindungsstellen nur Umrandungen 9 eingezeichnet.

    [0022] Die Anordnung nach Fig. 4 ist beispielsweise ein sogenannter, in einem Kraftfahrzeug einsetzbarer Potentialverteiler, mit dem das vom Leiter 8 geführte Potential auf die drei Leiter 7 aufgeteilt wird. Die Leiter 7 sind dann durch die elektrisch leitende Verbindung mit dem Abschnitt 6 des Trägers 1 über den Leiter 8 an ein gemeinsames Potential angeschlossen, beispielsweise an Masse.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung einer Anordnung zum elektrisch leitenden Verbinden von elektrischen Leitern, mit welchem eine Anzahl von elektrischen Kontaktelementen erzeugt wird, die an einem gemeinsamen Träger aus elektrisch leitendem Metall angebracht sind und zumindest an einer Seitenkante (2) desselben von demselben abstehen, mit welchem Träger und Kontaktelemente aus einem aus dem Metall bestehenden Blech herausgestanzt werden und mit welchem Gegenkontakte an die Kontaktelemente angeschlossen werden, dadurch gekennzeichnet,

    - dass zunächst im kontinuierlichen Durchlauf in Endlosfertigung ein streifenförmiger Träger (1) großer Länge hergestellt wird, der zwischen 1,5 mm und 3,0 mm breit sowie etwa 0,3 mm dick ist,

    - dass bei der Herstellung des Trägers (1) von der Seitenkante desselben abstehende Stege (3) mit Abstand zueinander ausgebildet und als Kontaktelemente geformt werden,

    - dass der mit den Kontaktelementen ausgerüstete Träger (1) auf eine Spule (5) aufgewickelt wird,

    - dass der Träger (1) zur weiteren Bearbeitung von der Spule (5) abgezogen und ein Abschnitt (6) vorgegebener Länge mit einer vorgegebenen Anzahl von Kontaktelementen von demselben abgetrennt wird und

    - dass abschließend an die Kontaktelemente des abgetrennten Abschnitts (6) die Gegenkontakte angeschlossen werden, die jeweils am Ende eines elektrischen Leiters angebracht sind.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seitenkanten (2,4) des Trägers (1) Stege (3) mit Abstand zueinander ausgebildet werden.
     


    Claims

    1. Method for producing an arrangement for the electrically-conductive connection of electrical conductors, wherein a number of electrical contact elements is produced and attached to a common carrier made of electrically-conductive metal, wherein the contact elements protrude from at least one side edge (2) of the same, wherein the carrier and contact elements are punched out of a sheet consisting of the metal, and wherein mating contacts are connected to the contact elements,
    characterized in that

    - first of all, a strip-shaped carrier (1) of long length, which is between 1.5 mm and 3.0 mm wide and about 0.3 mm thick, is produced in continuous production,

    - webs (3) protruding from the side edge at a distance from each other are formed as contact elements in the production of the carrier (1),

    - the carrier (1), equipped with the contact elements, is wound on a coil (5),

    - the carrier (1) is removed for further processing of the coil (5) and a portion (6) of predetermined length with a predetermined number of contact elements, is separated from the same, and

    - finally the mating contacts are connected to the contact elements of the separated portion (6) and respectively attached to the end of an electrical conductor.


     
    2. Method according to claim 1, characterized in that webs (3) are formed at a distance from each other on both side edges (2, 4) of the carrier (1).
     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication d'un dispositif pour la liaison électro-conductrice de conducteurs électriques, avec lequel un nombre d'éléments de contact est produit, qui sont montés sur un support commun en métal électro-conducteur et s'étendent, au moins sur une arête latérale (2) de celui-ci, à partir de celui-ci, avec lequel le support et les éléments de contact sont estampés à partir d'une tôle constituée du métal et avec lequel des contre-contacts sont raccordés aux éléments de contact,
    caractérisé en ce que

    - un support en forme de bande (1) de grande longueur est d'abord fabriqué de manière continue, qui présente une épaisseur entre 1,5 mm et 3,0 mm ainsi qu'environ 0,3 mm,

    - lors de la fabrication du support (1), des nervures (3) s'étendant à partir de l'arête latérale de celui-ci sont réalisées avec une distance entre elles et sont formées comme des éléments de contact,

    - le support (1) équipé des éléments de contact est enroulé sur une bobine (5),

    - le support (1) est retiré de la bobine (5) pour un traitement ultérieur et une portion (6) de longueur prédéterminée avec un nombre prédéterminé d'éléments de contact est découpé dans celui-ci et

    - aux éléments de contact de la portion découpée (6) sont raccordés les contre-contacts qui sont montés à l'extrémité d'un conducteur électrique.


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, sur les deux arêtes latérales (2, 4) du support (1) sont réalisées des nervures (3) avec une distance entre elles.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente