[0001] Die Erfindung betrifft eine handgeführte Bodenverdichtungswalze sowie ein Verfahren
zum Lenken einer derartigen Bodenverdichtungswalze.
[0002] Gattungsgemäße handgeführte Bodenverdichtungswalzen sind beispielsweise aus der
EP 0 971 073 A1 und der
EP 1 096 072 B1 bekannt. Sie werden insbesondere im Straßen-, Wege- und Erdbau eingesetzt, beispielsweise
zur Verdichtung von Asphalt. Handgeführte Bodenverdichtungswalzen umfassen üblicherweise
einen Maschinenrahmen und einen vom Maschinenrahmen getragenen Antriebsmotor, beispielsweise
einen Verbrennungsmotor. Darüber hinaus weisen sie typischerweise ein vom Antriebsmotor
angetriebenes Fahrwerk mit einer ersten Walzenbandage und einer in Vorwärtsrichtung
hinter der ersten Walzenbandage angeordnete zweiten Walzenbandage auf, mittels dem
die handgeführte Bodenverdichtungswalze über einen Boden fahrbar ist. Die Erfindung
betrifft somit handgeführte Bodenverdichtungswalzen mit insgesamt wenigstens zwei
Walzenbandagen. Die Walzenbandagen sind üblicherweise als Hohlzylinder ausgebildet,
auf denen das gesamte Maschinengewicht der Bodenverdichtungswalze ruht. Der von der
Bodenverdichtungswalze überfahrene Boden wird durch das Maschinengewicht verdichtet.
Die Walzenbandagen sind in einem gemeinsamen Maschinenrahmen derart angeordnet, dass
ihre beiden horizontalen Rotationsachsen parallel zueinander verlaufen und relativ
zueinander in statischer bzw. fixer und nicht verstellbarer Position sind. Es ist
daher auch nicht möglich, zu Lenkzwecken die Relativlage der beiden Rotationsachsen
der beiden Walzenbandagen zu verändern. Darüber hinaus weisen gattungsgemäße Bodenverdichtungswalzen
oftmals Vibrationserreger, beispielsweise in Form von Unwuchterregern, auf, die eine
oder beide Walzenbandagen oder die gesamte Bodenverdichtungswalze in Schwingungen
versetzen. Durch eine Übertragung der Vibration auf den Boden kann die Verdichtungsleistung
verbessert werden. Die Erfindung betrifft insbesondere handgeführte Doppelvibrationswalzen.
[0003] Handgeführte Bodenverdichtungswalzen sind üblicherweise in einem Arbeitsbetriebsmodus
betreibbar, in dem die Walzenbandagen entweder stillstehen oder mit gleicher Drehrichtung
entweder in Vorwärts- oder in Rückwärtsfahrt betrieben werden. Der überfahrene Boden
wird dabei sowohl in Vorwärts- als auch in Rückwärtsrichtung verdichtet. Zur Steuerung
und insbesondere Lenkung der handgeführten Bodenverdichtungswalzen weisen diese üblicherweise
einen Führungsbügel auf, der zur manuellen Lenkung der handgeführten Bodenverdichtungswalze
durch einen Benutzer ausgebildet ist. Der Führungsbügel ist beispielsweise am Maschinenrahmen
der Bodenverdichtungswalze befestigt und erstreckt sich von diesem nach hinten. Ein
Bediener übt zur Lenkung der Bodenverdichtungswalze eine Kraft auf den Führungsbügel
aus, sodass sich die Bodenverdichtungswalze in die gewünschte Richtung dreht. Lenkbar
im herkömmlichen Sinne sind die wenigstens zwei Bodenverdichtungsbandagen jedoch nicht,
da sie mit ihren Drehachsen fix am Maschinenrahmen der Maschine gelagert sind. Gattungsgemäße
Bodenverdichtungswalzen sind allerdings verhältnismäßig schwere Maschinen, teilweise
mit einem Betriebsgewicht von bis zu über 1000kg , zu deren Lenkung mittels der Körperkraft
des Bedieners erhebliche Anstrengungen notwendig sind.
[0004] Um den Bediener insbesondere bei der Lenkung der handgeführten Bodenverdichtungswalzen
zu entlasten, schlagen die
EP 0 971 073 A1 und die
EP 1 096 072 B1 Gelenke zwischen den Walzenbandagen vor, so dass die Drehachsen der Walzenbandagen
gegeneinander verkippt beziehungsweise verschwenkt werden können, um so eine Lenkbewegung
der Bodenverdichtungswalze zu erleichtern. Die Verdrehung der Bandagenachsen zueinander
kann dann beispielsweise noch durch den Einsatz eines hydraulischen Zylinders unterstützt
beziehungsweise automatisiert werden. Die angesprochenen Lösungen aus dem Stand der
Technik erleichtern das Lenken zwar tatsächlich in erheblichem Maße, stellen allerdings
einen hohen konstruktiven Aufwand dar, der die Herstellung der Bodenverdichtungswalze
deutlich verteuert.
[0005] Es ist daher insgesamt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine handgeführte
Bodenverdichtungswalze und ein Verfahren zur Lenkung einer handgeführten Bodenverdichtungswalze
anzugeben, mit denen zum einen die Lenkung der Bodenverdichtungswalze für den Bediener
erleichtert ist und zum anderen der konstruktive Aufwand und die Herstellungskosten
der handgeführten Bodenverdichtungswalze möglichst gering gehalten werden.
[0006] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer handgeführten Bodenverdichtungswalze und
einem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Ausbildungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Konkret gelingt die Lösung also bei einer eingangs beschriebenen handgeführten Bodenverdichtungswalze
dadurch, dass zum Betrieb der handgeführten Bodenverdichtungswalze in einem Lenkbetriebsmodus
eine Steuerungseinrichtung vorhanden ist, die derart ausgebildet ist, dass die beiden
in Vorwärtsrichtung der Bodenverdichtungswalze hintereinander und mit ihren Rotations-
bzw. Drehachsen zueinander statisch und fest angeordneten Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus
mit entgegengesetzter Drehrichtung und/oder wenigstens eine Walzenbandage und insbesondere
beide Walzenbandagen mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung betrieben
werden. Die Erfindung betrifft insbesondere handgeführte Bodenverdichtungswalzen mit
Walzenbandagen, die in Vorwärtsrichtung der Bodenverdichtungswalze bzw. in Drehrichtung
der Walzenbandagen hintereinander angeordnet sind und deren Drehachsen parallel und
relativ zueinander statisch beziehungsweise ortsfest sind, insbesondere relativ zum
Maschinenrahmen. Mit anderen Worten richtet sich die Erfindung insbesondere auf handgeführte
Bodenverdichtungswalzen, die keine Gelenke oder sonstige Einrichtung zur Verdrehung
beziehungsweise Verschwenkung der Drehachsen der Walzenbandagen gegeneinander zur
Vereinfachung einer Lenkbewegung aufweisen. Dadurch gelingt eine besonders einfache
Konstruktion der Bodenverdichtungswalze, die robust und kostengünstig herzustellen
ist.
[0008] Um nun das Lenken einer derartigen Bodenverdichtungswalze zu vereinfachen, ist die
Steuerungseinrichtung vorgesehen, die die Bodenverdichtungswalze in einem Lenkbetriebsmodus
steuert. Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die Steuerungseinrichtung
dafür sorgt, dass die Bodenverdichtungswalze während des Betriebes im Lenkbetriebsmodus
besonders einfach über den Führungsbügel lenkbar ist. Dies gelingt dadurch, dass die
Walzenbandagen der Bodenverdichtungswalze von der Steuerungseinrichtung derart betrieben
werden, dass sich, zumindest übergangsweise, die Bodenhaftung der Bodenverdichtungswalze
verringert und dadurch eine geringere Kraft notwendig ist, um die Fahrtrichtung der
Bodenverdichtungswalze durch Zug oder Druck auf den Führungsbügel zu ändern. Um die
Bodenhaftung der Bodenverdichtungswalze zumindest übergangsweise zu verringern, ist
es erfindungsgemäß vorgesehen, beispielsweise die beiden Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus
mit entgegengesetzter Drehrichtung zu betreiben. Die Bodenverdichtungswalze bewegt
sich während eines derartigen Betriebes nicht fort, sondern bleibt im Wesentlichen
auf der Stelle stehen. Beide Walzenbandagen drehen auf dem Bodenuntergrund durch,
wodurch sich ein gleitender Zustand zwischen den Walzenbandagen und dem Boden einstellt.
Die relativ hohe Haftreibung der Walzenbandagen auf dem Boden wird in Gleitreibung
umgewandelt, die einen Bruchteil der Haftreibung beträgt. Auf diese Weise lässt sich
die Bodenverdichtungswalze mit einem Bruchteil der notwendigen Kraft lenken.
[0009] Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass eine der beiden Walzbandagen blockiert
wird und die andere der beiden Walzbandagen gleichzeitig in einer Drehrichtung gedreht
wird. Bei dieser Variante bewegt sich die blockiert Bandage somit im Lenkbetriebsmodus
nicht. Diese wird vielmehr aktiv festgestellt, beispielsweise durch eine Bremse, eine
hydraulische Blockade etc. Die andere Walzbandage wird dagegen in eine Drehbewegung
versetzt. Im Idealfall sorgt die blockierte Bandage dafür, dass sich die Bodenverdichtungswalze
nicht oder nur sehr minimal über den Bodenuntergrund bewegt, wenn die andere Walzbandage
auf dem Bodenuntergrund durchdreht. Es ist daher auch sinnvoll, dass, bei ungleicher
Gewichtsverteilung, diejenige Walzbandage zum Blockieren genutzt wird, auf der ein
größerer Anteil des Maschinengewichts aufliegt.
[0010] Eine weitere alternative, insbesondere auch ergänzende, Möglichkeit, um die Haftreibung
der Bodenverdichtungswalze zu verringern, besteht darin, wenigstens eine Walzenbandage
und insbesondere beide Walzenbandagen mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder
Drehrichtung zu betreiben. So wird beispielsweise ebenfalls ein gleitender Zustand
zwischen den Walzenbandagen und den Boden erreicht, wenn die Drehrichtung der wenigstens
einen Walzenbandage oder beider Walzenbandagen entgegen der Bewegungsrichtung der
Bodenverdichtungswalze schlagartig umgestellt wird. Es wird also die Bodenverdichtungswalze,
beispielsweise im Arbeitsbetriebsmodus, in eine Richtung beschleunigt und dann die
Drehrichtung der Walzenbandagen in die entgegengesetzte Richtung umgeschaltet. Auf
diese Weise kommt es ebenfalls zum Gleiten der Walzenbandagen auf dem Boden, wodurch
die Haftreibung der Bodenverdichtungswalze deutlich vermindert wird. Durch die alternierende
Bewegung kann es ergänzend oder alternativ zu einem kurzfristigen, einseitigem Abheben
der Maschine bzw. einer der beiden Walzbandagen kommen, wodurch das Lenken ebenfalls
erleichtert wird. Ein derartiger Drehrichtungswechsel der Walzenbandagen wird im Lenkbetriebsmodus
insbesondere regelmäßig wiederholt, so dass die Drehrichtung der Walzenbandagen rhythmisch
alterniert. Durch die Steuerung des Fahrwerkes im Lenkbetriebsmodus durch die Steuerungseinrichtung
können die Drehrichtungswechsel in einer optimalen, vorgegebenen Frequenz erfolgen,
wodurch die Haftreibung der Bodenverdichtungswalze auf ein Minimum reduziert werden
kann und wodurch die Lenkbarkeit der Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus erheblich
verbessert wird. Insgesamt wird auf diese Weise ein optimales und definiertes Gleitverhalten
der Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit Hilfe der Steuerungseinrichtung
erhalten, so dass insgesamt eine vergleichsweise leichte Lenkung möglich ist. Darüber
hinaus kann der Bediener im Lenkbetriebsmodus die Bodenverdichtungswalze mit beiden
Händen am Führungsbügel lenken. Insgesamt führt die Erfindung dadurch zu einer deutlichen
Erleichterung des Arbeitsbetriebes der Bodenverdichtungswalze.
[0011] Wie bereits beschrieben, kann zur Einstellung des gleitenden Zustandes der Schub
der Bodenverdichtungswalze bzw. deren Massenträgheit ausgenutzt werden, indem die
Drehrichtung der Walzenbandagen in der Bewegung der Bodenverdichtungswalze zwischen
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umgeschaltet wird, sodass die Walzenbandagen zumindest
kurzfristig ins Rutschen geraten. Aus Sicherheitsgründen und aus Gründen einer präzisen
Steuerung ist es allerdings bevorzugt, wenn die Bodenverdichtungswalze nur eine möglichst
geringe Strecke rutschend zurücklegt. Es ist daher bevorzugt, wenn die Drehrichtung
wenigstens einer Walzenbandage und insbesondere beider Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus
regelmäßig nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls umgeschaltet bzw. zwischen
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt alternierend hin und her geschaltet wird. Insbesondere
ist es möglich, durch eine ausreichend starke Beschleunigung der Walzenbandagen zu
erreichen, dass diese beim Umschalten sofort die Bodenhaftung verlieren und durchdrehen,
auch wenn die Bodenverdichtungswalze sich nicht fortbewegt. In diesem Fall bewegt
sich die Bodenverdichtungswalze erst dann fort, wenn die Walzenbandagen ausreichend
lange in dieselbe Drehrichtung betrieben werden. Wird dagegen die Drehrichtung der
Walzenbandagen durch die Steuerungseinrichtung immer wieder umgeschaltet, bevor es
zu einer Beschleunigung der gesamten Bodenverdichtungswalze an sich kommt, können
die Walzenbandagen zum Durchdrehen in der entgegengesetzten Richtung gebracht werden,
ohne dass die Bodenverdichtungswalze sich bewegt. In dieser von der Steuerungseinrichtung
aufrecht erhaltenen Variante des Lenkbetriebsmodus bewegt sich die Bodenverdichtungswalze
also zumindest nicht nennenswert fort, es wird allerdings dennoch ein gleitender Zustand
zwischen den Walzenbandagen und dem Boden eingestellt. Insbesondere für diese Ausgestaltung
des Lenkbetriebsmodus ist es bevorzugt, dass die vorgegebene Frequenz wenigstens einen,
bevorzugt wenigstens zwei und besonders bevorzugt wenigstens drei Drehrichtungswechsel
pro Sekunde beträgt. Es hat sich gezeigt, dass mit diesen Frequenzen eine besonders
einfache und gleichzeitig besonders präzise Lenkung der Bodenverdichtungswalze ermöglicht
wird.
[0012] In einer möglichst einfachen und besonders günstigen Variante ist die Steuerungseinrichtung
derart ausgebildet, dass im Lenkbetriebsmodus beispielsweise entweder die Walzenbandagen
mit entgegengesetzter Drehrichtung drehen, wobei die Drehrichtung festgelegt ist,
nur eine der Walzbandagen dreht während die andere Walzbandage blockiert ist oder
wenigstens eine der Walzenbandagen beziehungsweise beide Walzenbandagen mit in einer
vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung betrieben werden, wobei beispielsweise
die Frequenz des Drehrichtungswechsels fest vorgegeben ist und der Bediener keinen
Einfluss auf diese nehmen kann. Bei diesen Varianten gibt es somit im Extremfall einen
einzigen Lenkbetriebsmodus mit ganz bestimmten Lenkbedingungen. Da gattungsgemäße
Bodenverdichtungswalzen jedoch häufig auf wechselnden Untergründen eingesetzt werden,
kann es vorteilhaft sein, wenn die Steuerungseinrichtung bzw. Steuereinheit derart
ausgebildet ist, dass ein Bediener Einfluss auf die Betriebsbedingungen im Lenkbetriebsmodus
nehmen kann. Dazu kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Steuerungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass sie zur Steuerung von wenigstens zwei zueinander verschiedenen
vorgegebenen Frequenzen ausgebildet ist, zwischen denen der Bediener im Lenkbetriebsmodus
wählen kann. Auch ist es vom Umfang der Erfindung mit umfasst, wenn die Steuerungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass der Bediener innerhalb eines Frequenzbandes stufenlos
die für den aktuellen Einsatzfall optimale Frequenz für Drehrichtungswechsel einstellen
kann, beispielsweise über ein geeignetes Schaltelement, wie nachstehend noch näher
erläutert.
[0013] Auch weitere Ausführungsform können vorgesehen sein, bei denen der Bediener Einfluss
auf die Steuerung der Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus durch die Steuerungseinrichtung
nehmen kann. Grundsätzlich ist es beispielsweise möglich, dass die Steuerungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Drehrichtung und/oder Drehgeschwindigkeit der wenigstens
einen Walzbandage und insbesondere beider Walzbandagen im Lenkbetriebsmodus konstant
ist. Es kann aber auch bevorzugt sein, wenn ein Bedienelement vorhanden ist, über
das ein Bediener die Drehrichtung und/oder Drehgeschwindigkeit der Walzenbandage/-n
im Lenkbetriebsmodus wählen und/oder ändern kann. Insbesondere eine Variation der
Drehgeschwindigkeit gelingt besonders vorteilhaft dadurch, dass der Fahrer hierzu
über einen Fahrhebel die Drehgeschwindigkeit beeinflussen kann, idealerweise über
den Fahrhebel, mit dem er auch die Fahrgeschwindigkeit der Bodenverdichtungswalze
im Fahrbetrieb steuert. Ergänzend oder alternativ kann es in diesem Zusammenhang auch
vorgesehen sein, dass die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie dem
Fahrer hinsichtlich der Drehgeschwindigkeit die Auswahl aus wenigstens zwei verschiedenen,
fixen Drehgeschwindigkeiten ermöglicht, beispielsweise über ein geeignetes Bedienelement.
Werden im Lenkbetriebsmodus beispielsweise die Walzenbandagen mit entgegengesetzter
Drehrichtung betrieben, so sind für jede einzelne Walzenbandage zwei unterschiedliche
Drehrichtungen und/oder Drehgeschwindigkeiten möglich. Bevorzugt ist es ergänzend
oder alternativ ferner, wenn die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass
sie wenigstens zwei Betriebsmodi für unterschiedliche Beschaffenheiten des Bodenuntergrundes
zu Verfügung stellt, beispielsweise für loses Untergrundmaterial, beispielsweise Schotter,
und zusammenhängendes Bodenmaterial, wie beispielweise Asphalt. Hier kann der Bediener
somit einfach zwischen wenigstens zwei Betriebsmodi für den Lenkbetriebsmodus wechseln
und auf diese Weise auf verschiedene Eigenschaften des jeweils vorhandenen Bodenuntergrundmaterials
reagieren. Je nach Einsatzsituationen oder beispielsweise je nach Bodenmaterial, kann
somit beispielsweise die eine oder die andere Drehrichtung und/oder die eine oder
andere Drehgeschwindigkeit und/oder die eine oder andere Wechselfrequenz vom Bediener
vorgezogen werden, beispielsweise um Beschädigungen am Boden oder das Entstehen von
Unregelmäßigkeiten zu verhindern. Darüber hinaus können zusammenfassend auch weitere
Funktionen entweder über dasselbe Bedienelement oder weitere zusätzliche Bedienelemente
vom Bediener beeinflusst werden. Zu diesen Funktionen zählt beispielsweise die Frequenz,
in der die Drehrichtungswechsel der Walzenbandagen stattfinden. Die Frequenz kann
bevorzugt innerhalb eines Intervalls von beispielsweise einem Drehrichtungswechsel
pro Sekunde bis beispielsweise fünf Drehrichtungswechsel pro Sekunde stufenlos verstellt
werden. Eine weitere der genannten Funktionen ist, ob eine Walzenbandage oder beide
Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder
Drehrichtung betrieben werden. Auch dies kann also bevorzugt vom Bediener gewählt
werden. Eine weitere zusätzliche Funktion ist die Wahl, wie der Lenkbetriebsmodus
von der Steuerungseinrichtung realisiert wird, sprich, ob die Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus
mit entgegengesetzter Drehrichtung betrieben werden oder ob wenigstens eine und insbesondere
beide Walzenbandagen mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung betrieben
werden. Auch diese Funktion kann also vom Bediener bevorzugt über das genannte Bedienelement
oder alternativ ein zusätzliches Bedienelement je nach Bedarf eingestellt werden.
Insgesamt ergibt sich dadurch eine größtmögliche Flexibilität und einen hoher Bedienkomfort
bei vergleichsweise geringem konstruktiven Aufwand, da lediglich in die Steuerung
des Lenkbetriebsmodus durch die Steuerungseinrichtung eingegriffen wird, ohne dass
bauliche Veränderungen an der Bodenverdichtungswalze notwendig sind.
[0014] Erfindungsgemäß kann der Bediener vorliegend für einen Lenkvorgang einfach den Lenkbetriebsmodus
durch die Steuerungseinrichtung aktivieren und hat dann Zeit, den Lenkvorgang durchzuführen,
solange der Lenkbetriebsmodus aktiviert ist. Hierzu ist es bevorzugt, dass, insbesondere
am Führungsbügel, ein geeignetes Bedienelement, beispielsweise ein Schalter, vorgesehen
ist, mit dem die Steuerungseinrichtung zwischen Arbeitsbetriebsmodus und Lenkbetriebsmodus
umschaltbar ist. Der Schalter kann beispielsweise an einer am Führungsbügel üblicherweise
vorhandenen Bedienkonsole angeordnet sein. Auf diese Weise ist er für den Bediener
gut zugänglich und kann einfach aktiviert werden. Der Schalter ist derart mit der
Steuerungseinrichtung verbunden, dass der Lenkbetriebsmodus aktiviert wird, wenn der
Schalter betätigt wird und sich die Bodenverdichtungswalze im Arbeitsbetriebsmodus
befindet. Entgegengesetzt wird der Arbeitsbetriebsmodus aktiviert, wenn der Schalter
betätigt wird während sich die Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus befindet.
Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass der Schalter während des Lenkbetriebsmodus
vom Bediener gedrückt gehalten werden muss und beim Loslassen des Schalters dieser
automatisch in seine andere Position respektive den Arbeitsbetriebsmodus zurückkehrt.
Die passive "Normallage" des Schalter ist somit der Arbeitsbetriebsmodus und die vom
Bediener aktiv aufrecht zu erhaltende Lage des Schalters ist somit der Arbeitsbetriebsmodus.
Bevorzugte Anordnungsstellen sind ergänzend oder alternativ beispielsweise direkt
an einem Handgriff in oder an dessen Griffbereich angeordnete Schalter, zentrisch
angeordnete Schalter, beispielsweise an einer Querverstrebung zwischen zwei Handgriffen,
im Bereich eines Bedienfeldes mit weiteren Funktionselementen angeordnete Schalter
etc. Dies ermöglicht es besonders gut, dass der Bediener die Lenkbetriebsmodus aktivieren/deaktivieren
kann und gleichzeitig beispielsweise die Bewegungsrichtung und/oder die Drehzahl der
Walzbandagen verändert. Besonders bevorzugt ist eine ergonomisch zu einer Daumenbetätigung
hin optimierte Anordnung, um neben einer Schalterbetätigung beispielsweise gleichzeitig
den Lenkvorgang an sich steuern zu können. Insgesamt ist es auch von der Erfindung
mit umfasst, wenn die Bodenverdichtungswalze gleichzeitig mehrere Bedienelemente aufweist,
bei deren Betätigung jeweils der Lenkbetriebsmodus aktiviert und deaktiviert werden
kann. Der Bediener hat dann die Möglichkeit, unter verschiedenen Einsatzbedingungen
das jeweils optimale Bedienelement auszuwählen.
[0015] Um den Betrieb der Bodenverdichtungswalze weiter zu vereinfachen und den Bediener
von der unmittelbaren manuellen Betätigung von Bedienelementen zu entlasten, damit
dieser seine Aufmerksamkeit auf die tatsächliche Verdichtungsarbeit konzentrieren
kann, ist eine erfindungsgemäße Weiterbildung bevorzugt, die derart ausgebildet ist,
dass sie automatisch registriert, wenn der Bediener einen Lenkvorgang durchführen
möchte. Hierzu ist es bevorzugt, dass der Schalter beispielsweise als Kontaktschalter,
insbesondere Taster, und/oder als Druckschalter ausgebildet ist und durch von einem
Bediener auf den Führungsbügel ausgeübten Druck beziehungsweise Kraft auslösbar ist.
Beispielsweise befindet sich der Schalter an einer Verbindungsstelle zwischen dem
Führungsbügel und dem Maschinenrahmen der Bodenverdichtungswalze. Der Schalter ist
derart ausgebildet, dass er aktiviert wird, wenn der Bediener einen Druck beziehungsweise
eine Kraft auf den Führungsbügel in eine bestimmte Richtung ausübt. Beispielsweise
ist es möglich, den Schalter derart auszubilden, dass er aktiviert wird, wenn der
Bediener den Führungsbügel horizontal nach links und/oder nach rechts drückt, insbesondere
um eine im Wesentlichen vertikale Lenkachse. Alternativ ist es auch möglich, dass
die Lenkbewegung um eine im Wesentlichen horizontale bzw. entlang der Längsachse des
Führungsbügels verlaufende Lenkachse, vergleichbar einem Lenkrad, erfolgt. Mit anderen
Worten wird der Schalter aktiviert, wenn der Bediener eine Lenkbewegung der Bodenverdichtungswalze
über den Führungsbügel einleitet. Hierfür muss der Bediener eine Kraft auf den Führungsbügel
ausüben, der, zumindest in begrenztem Umfang, relativ verstellbar am Maschinenrahmen
der Bodenverdichtungsmaschine angeordnet ist. Der Schalter detektiert diese Kraft
und aktiviert automatisch den Lenkbetriebsmodus über die Steuerungseinrichtung. Durch
den aktivierten Lenkbetriebsmodus wird die Lenkung der Bodenverdichtungswalze erleichtert.
In dieser Ausführungsform muss der Bediener also lediglich die von ihm gewünschte
Lenkbewegung über den Führungsbügel durchführen, die Aktivierung des Lenkbetriebsmodus
erfolgt automatisch durch den Schalter, der die Bewegung des Führungsbügels detektiert.
Ebenso ist es möglich, dass der Bediener zur Aktivierung des Lenkbetriebsmodus über
den genannten Schalter den Führungsbügel vertikal nach oben oder nach unten drücken
muss. In diesem Fall detektiert der Schalter eine vertikal nach oben oder unten auf
den Führungsbügel wirkende Kraft und aktiviert dadurch den Lenkbetriebsmodus über
die Steuerungseinrichtung. Der Bediener muss also zur Lenkung der Bodenverdichtungswalze,
falls er die Unterstützung des Lenkbetriebsmodus nutzen möchte, lediglich den Führungsbügel
zusätzlich zur Auslenkung in der horizontalen Richtung nach links oder nach rechts
ebenfalls nach oben oder nach unten drücken, sodass der Lenkbetriebsmodus aktiviert
wird. Möchte der Bediener den Lenkbetriebsmodus nicht nutzen, so kann er dies in dieser
Ausführungsform ebenfalls tun, indem er den Führungsbügel nur horizontal auslenkt,
ohne ihn nach oben oder nach unten zu drücken.
[0016] Zur weiteren Vereinfachung der Bedienung ist es bevorzugt, dass der Schalter aus
dem Lenkbetriebsmodus in den Arbeitsbetriebsmodus selbstrückstellend, insbesondere
federbeaufschlagt, ausgebildet ist. Derartige Schalter werden insbesondere auch als
Taster bezeichnet. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein, dass der Lenkbetriebsmodus
nach einem vorgegebenen Zeitintervall automatisch beendet wird und die Bodenverdichtungswalze
wieder im Arbeitsbetriebsmodus betrieben wird. Das entsprechende Zeitintervall kann
beispielsweise eine, zwei, drei, vier oder fünf Sekunden betragen. Insbesondere bei
derjenigen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, in der der Schalter
durch von einem Bediener auf den Führungsbügel ausgeübten Druck beziehungsweise Kraft
auslösbar ist, führt eine automatische Rückstellung des Schalters dazu, dass der Bediener
sich überhaupt nicht mehr mit der Aktivierung oder der Deaktivierung des Lenkbetriebsmodus
beschäftigen muss und sich voll und ganz auf den Betrieb und die Steuerung der Bodenverdichtungswalze
konzentrieren kann. Der Lenkbetriebsmodus wird also automatisch deaktiviert, wenn
keine vorstehend beschriebene Kraft beziehungsweise kein Druck mehr auf den Führungsbügel
ausgeübt wird.
[0017] Wie eingangs erwähnt, beruht die Erfindung auf der Idee, die Reibung zwischen der
handgeführten Bodenverdichtungswalze und dem Boden zu verringern, um so den Lenkvorgang
zu erleichtern. Um dies nun weiter zu unterstützen, ist es bevorzugt, dass eine Berieselungseinrichtung
vorgesehen ist, die zur Berieselung wenigstens einer Walzenbandage mit einem Fluid,
insbesondere Wasser, ausgebildet ist. Besonders bevorzugt werden sämtliche Walzenbandagen
mit dem Fluid berieselt. Das Fluid gelangt so zwischen die Walzenbandagen und den
Boden und wirkt als Gleitmittel, wodurch die Reibung zwischen Boden und Walzenbandagen
verringert wird. Dieser Effekt erleichtert den Lenkvorgang zusätzlich.
[0018] Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der Berieselungseinrichtung kann nun ebenfalls
auf verschiedene Weiterbildungen der Erfindung in vorteilhafter Weise zurückgegriffen
werden. Grundsätzlich ist es zunächst möglich, dass die Einrichtung und/oder der Betriebsmodus
einer für den Verdichtungsbetrieb vorgesehenen Berieselungseinrichtung auch für den
Lenkbetriebsmodus genutzt wird. Dies bedeutet, dass mit der Umschaltung in den Lenkbetriebsmodus,
auch strecken- und/oder wegversetzt, eine konventionelle Berieselungseinrichtung in
Betrieb genommen wird. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass an der Berieselungseinrichtung
nahezu keine Modifikationen vorgenommen werden müssen. Es kann aber auch wünschenswert
sein, dass entweder für den Verdichtungsbetrieb oder den Lenkbetrieb eine Reserve
vorgehalten wird. Dies bedeutet beispielsweise, im Fall einer Reserve für den Lenkbetriebsmodus,
dass ein Tank der Berieselungseinrichtung im Verdichtungsbetrieb nur bis zu einem
festgelegten Minimum, beispielsweise überwacht über einen geeigneten Füllstandsensor,
entleert wird und das im Tank verbliebene Fluid ausschließlich bei einer Aktivierung
des Lenkbetriebsmodus genutzt wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass selbst
bei knappen Fluidvorräten eine Fluidversorgung zumindest im Lenkbetriebsmodus möglich
ist. Alternativ kann diese Bevorzugung auch den regulären Verdichtungsbetrieb gegenüber
dem Lenkbetriebsmodus betreffen. Grundsätzlich ist es im Hinblick auf den Gesamtaufbau
der Maschine von Vorteil, wenn die Fluidversorgung für den Lenkbetriebsmodus und den
Verdichtungsbetrieb, beispielsweise um Anhaftungen an den Walzbandagen zu verhindern,
aus ein und demselben Tank erfolgt. Alternativ kann es aber auch vorgesehen sein,
dass für den Lenkbetriebsmodus ein eigener, separater und ausschließlich für den Lenkbetriebsmodus
zur Fluidversorgung vorgesehener Tank vorhanden ist. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn für den Lenkbetriebsmodus und für den Verdichtungsbetrieb auf unterschiedliche
Fluide zurückgegriffen werden soll, beispielsweise auf Wasser oder auf mit einem Trennmittel
gemischtes Wasser. Für den Lenkvorgang ist es ferner vorteilhaft, wenn sich die Maschine
nach einer Aktivierung des Lenkbetriebsmodus möglichst wenig in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung
bewegt. Ferner kann für das Austragen des Fluids im Lenkbetriebsmodus auf diejenige
Austrageinrichtung, beispielsweise Sprühbalken, zurückgegriffen werden, über die der
Fluidaustrag auch im Verdichtungsbetrieb erfolgt. Um nun dennoch eine ausreichende
Benetzung des beim Lenken zwischen den Walzbandagen und dem darunter liegenden Bodenuntergrund
zu ermöglichen, ist es möglich im Vergleich zum Fluidauslass im Verdichtungsbetrieb
bevorzugt, wenn zumindest kurzfristig ein Fluidschwall von der Berieselungseinrichtung
abgegeben wird. Dies bedeutet, dass es bevorzugt ist, wenn für den Lenkvorgang zumindest
kurzfristig der Volumenstrom der Berieselungseinrichtung im Vergleich zum Verdichtungsbetrieb
hochgesetzt wird. Ergänzend oder alternativ ist es bevorzugt, dass das Fluid im Lenkbetriebsmodus
besonders gezielt und nah an den Kontaktbereich zwischen den Walzbandagen und dem
Bodenuntergrund eingebracht wird. Dazu kann es vorgesehen sein, dass das Fluid im
Lenkbetriebsmodus über einen gezielten Druckimpuls, beispielsweise über eine Druckquelle,
wie ein Druckspeicher oder eine Pumpe, direkt in und/oder entgegen der Vorwärtsrichtung
und/oder der Rückwärtsrichtung vor bzw. in diesen Kontaktbereich eingedüst wird. Dies
kann dauerhaft über den gesamten Zeitraum der Aktivierung des Lenkbetriebsmodus erfolgen
oder, bevorzugt, über zumindest einen anfänglichen Impuls, insbesondere zeitgesteuert,
über den anfänglich eine für den gesamten Lenkvorgang ausreichende Benetzung der Walzbandagen
und des Bodenuntergrundes erreicht wird. Letztere Variante hat den Vorteil, dass der
Fluidverbrauch für den Lenkvorgang verhältnismäßig gering ist. Damit umfasst die Bodenverdichtungswalze
somit einen Berieselungsmodus "Lenken" und einen Berieselungsmodus "Verdichten", wobei
die Steuerungseinrichtung insbesondere derart ausgebildet ist, dass sie im Lenkbetriebsmodus
selbsttätig in den Berieselungsmodus "Lenken" umschaltet und/oder bei Beendigung des
Lenkbetriebsmodus selbsttätig aus dem Berieselungsmodus "Lenken" herausschaltet.
[0019] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Lenken
einer handgeführten Bodenverdichtungswalze, insbesondere einer handgeführten Bodenverdichtungswalze
wie vorstehend beschrieben. Sämtliche vorstehend beschriebenen Eigenschaften und Merkmale
sowie Vorteile der erfindungsgemäßen handgeführten Bodenverdichtungswalze gelten ebenfalls
entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren und werden hier lediglich zur Vermeidung
von Wiederholungen nicht erneut explizit angeführt.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte: Umschalten des Betriebsmodus
der Bodenverdichtungswalze von einem Arbeitsbetriebsmodus, in dem eine erste Walzenbandage
und eine zweite Walzenbandage entweder stillstehen oder mit gleicher Drehrichtung
entweder in Vorwärts- oder in Rückwärtsfahrt betrieben werden, in einen Lenkbetriebsmodus;
Betrieb der Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus durch eine Steuerungseinrichtung
derart, dass die Walzenbandagen im Lenkbetriebsmodus mit entgegengesetzter Drehrichtung
und/oder wenigstens eine Walzenbandage und insbesondere beide Walzenbandagen mit in
einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung und/oder eine Walzbandage blockiert
und die andere Walzbandage drehend betrieben werden; und Zurückschalten des Betriebsmodus
der Bodenverdichtungswalze vom Lenkbetriebsmodus in den Arbeitsbetriebsmodus. Wie
vorstehend bereits ausgeführt, kann das Umschalten des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze
beispielsweise durch den Bediener über die Aktivierung eines Schalters erfolgen oder
durch die Detektionen einer auf den Führungsbügel ausgeübten Kraft des Bedieners durch
einen Schalter.
[0021] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Zurückschalten des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze
vom Lenkbetriebsmodus in den Arbeitsbetriebsmodus selbsttätig erfolgt.
[0022] Für weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf
die entsprechenden Ausführungen zur erfindungsgemäßen handgeführten Bodenverdichtungswalze
Bezug genommen.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer handgeführten Bodenverdichtungswalze;
- Fig. 2:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Arbeitsbetriebsmodus mit einer ersten
Drehrichtung;
- Fig. 3:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Arbeitsbetriebsmodus mit einer zweiten
Drehrichtung;
- Fig. 4:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit einer ersten Drehrichtung;
- Fig. 5:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit einer zweiten Drehrichtung;
- Fig. 6:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit einer ersten, entgegengesetzten
Drehrichtung;
- Fig. 7:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit einer zweiten,
entgegengesetzten Drehrichtung;
- Fig. 8:
- das Fahrwerk einer Bodenverdichtungswalze im Lenkbetriebsmodus mit einer blockierten
und einer drehenden Walzbandage;
- Fig. 9:
- den zeitlichen Verlauf der Drehrichtungen der Walzenbandagen im Betrieb der Bodenverdichtungswalze;
- Fig. 10:
- die Steuerungseinrichtung und mit ihr verbundene Elemente einer Bodenverdichtungswalze;
- Fig. 11:
- ein Ablaufdiagramm des Verfahrens;
- Fig. 12:
- eine perspektivische Schrägansicht auf einen Führungsbügel mit mehreren alternativen
Betätigungselementen; und
- Fig. 13:
- ein Hydraulikschaltplan zur Herstellung eines Lenkbetriebsmodus und eines Arbeitsbetriebsmodus.
[0024] Gleiche beziehungsweise gleich wirkende Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.
[0025] Figur 1 zeigt eine handgeführte Bodenverdichtungswalze 1. Die handgeführte Bodenverdichtungswalze
1 weist einen starren Maschinenrahmen 2 auf, der von einem Fahrwerk 13 mit einer ersten
Walzenbandage 4 und einer zweiten Walzenbandage 5 getragen wird. Die beiden Walzenbandagen
4 und 5 sind in Vorwärtsrichtung A hintereinander angeordnet, so dass bei Geradeausfahrt
in Vorwärtsrichtung ein Bodenreferenzpunkt zunächst von der vorderen ersten Walzenbandage
4 und anschließend von der hinteren zweiten Walzenbandage 5 überfahren wird. Die Bodenverdichtungswalze
1 wird von einem Antriebsmotor 3, hier beispielsweise ein Verbrennungsmotor, angetrieben.
Darüber hinaus weist die handgeführte Bodenverdichtungswalze 1 einen Führungsbügel
7 auf, der auf der einen Seite mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden ist und auf der
anderen Seite eine Bedienkonsole 8 aufweist, an der verschiedene Steuerelemente angeordnet
sind, über die ein Bediener die Bodenverdichtungswalze 1 steuert. In Vorwärtsrichtung
A der Bodenverdichtungswalze 1 gesehen befindet sich der Führungsbügel 7 auf der Rückseite
der Maschine. Durch den Antrieb der Walzenbandagen 4, 5 des Fahrwerks 13 kann die
Bodenverdichtungswalze 1 über den Boden 10 in und entgegen der Vorwärtsrichtung A
gefahren werden und verdichtet diesen dadurch mittels ihres Eigengewichts. Um diesen
Effekt zu unterstützen, weist die Bodenverdichtungswalze 1 einen Vibrationserreger
6 auf, der eine rotierende Unwucht umfasst und die gesamte Bodenverdichtungswalze
1 in Schwingungen versetzt, die ebenfalls auf die Walzenbandagen 4, 5 übertragen werden
und über diese auf den Boden 10 wirken, so dass die Verdichtung des Bodens 10 verbessert
wird.
[0026] Die Walzenbandagen 4, 5 sind um ihre zueinander ortsfesten Rotationsachsen 11 a und
11 b rotierbar am Maschinenrahmen 2 gelagert. Sie können insbesondere nicht zur Unterstützung
eines Lenkvorganges gegeneinander verkippt oder verschwenkt werden. Die Relativlage
der Rotationsachsen 11 a und 11 b ist somit statisch und nicht veränderbar, insbesondere
nicht durch Bewegungen am Führungsbügel 7. Die Rotationsachsen 11 (siehe Figuren 2-8)
der Walzenbandagen 4, 5 sind also stets parallel und können nicht beispielsweise zu
Lenkzwecken aus der parallelen Lage gebracht werden. Insgesamt ergibt sich dadurch
eine besonders robuste und einfache Gestaltung der Bodenverdichtungswalze 1. Um dennoch
die Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 zu erleichtern beziehungsweise zu unterstützen,
weist diese eine Steuerungseinrichtung 12 auf, die das Fahrwerk 13 der Bodenverdichtungswalze
1 in einem Lenkbetriebsmodus steuert, wie nachstehend noch näher beschrieben wird.
[0027] Zur Aktivierung der Steuerungseinrichtung 12 beziehungsweise des Lenkbetriebsmodus
der Bodenverdichtungswalze 1 ist ein Schalter 19 vorgesehen. Der Schalter 19 befindet
sich beispielsweise am Führungsbügel 7, insbesondere an der Bedienkonsole 8. Hier
ist er für einen Bediener der Bodenverdichtungswalze 1 gut zugänglich und kann bequem
aktiviert werden. Alternative Ausführungsformen des Schalters 19 sind in Figur 1 gepunktet
angedeutet (mit 19a bezeichnet). So kann der Schalter 19a beispielsweise ebenfalls
innerhalb des Führungsbügels 7 oder an einer Verbindungsstelle zwischen dem Führungsbügeln
7 und dem Rest der Bodenverdichtungswalze 1, insbesondere dem Maschinenrahmen 2, angeordnet
sein. An diesen Stellen ist der Schalter 19a bevorzugt als Kontaktschalter und/oder
als Druckschalter/Taster ausgebildet und detektiert eine auf den Führungsbügel 7 wirkende,
vom Bediener ausgeübte Kraft. Beispielsweise wird der Schalter 19a aktiviert, wenn
der Bediener den Führungsbügel 7 nach links oder nach rechts drückt, um eine Lenkbewegung
der Bodenverdichtungswalze 1 auszulösen. Über den Schalter 19/19a wird die Steuerungseinrichtung
12 aktiviert, die sodann das Fahrwerk 13 im Lenkbetriebsmodus steuert. Am Führungsbügel
7 und insbesondere an der Bedienkonsole 8 ist ein weiteres Bedienelement 9 vorgesehen,
mittels dem ein Bediener verschiedene Parameter des Lenkbetriebsmodus je nach Bedarf
einstellen kann. Beispielsweise kann der Bediener über das Bedienelement 9 einstellen,
ob die Walzenbandagen 4, 5 im Lenkbetriebsmodus mit entgegengesetzter Drehrichtung
betrieben werden sollen und/oder ob wenigstens eine Walzenbandage 4, 5 und insbesondere
beide Walzenbandagen 4, 5 mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung
betrieben werden sollen. Auch die entsprechenden Drehrichtungen, insbesondere für
den Betrieb mit entgegengesetzter Drehrichtung, können für jede Walzenbandage 4, 5
eingestellt werden. Auch die vorgegebene Frequenz kann der Bediener über das Bedienelement
9 ändern. Alternativ kann die vorgegebene Frequenz allerdings auch im Vorhinein optimiert
und fest vorgegeben sein. Eine entsprechende Frequenz ist dann in der Steuerungseinrichtung
12 gespeichert. Weitere Einzelheiten zur Ausbildung und Platzierung des Bedienelementes
sind in der Fig. 12 erläutert.
[0028] Darüber hinaus ist am Führungsbügel 7 und insbesondere an der Bedienkonsole 8 ebenfalls
eine Anzeigeeinrichtung 20 vorgesehen, die dem Bediener Parameter des Betriebes der
Bodenverdichtungswalze 1 anzeigt. Beispielsweise zeigt die Anzeigeeinrichtung 20 an,
in welchem Betriebsmodus, beispielsweise Arbeitsbetriebsmodus oder Lenkbetriebsmodus,
sich die Bodenverdichtungswalze 1 momentan befindet. Darüber hinaus werden die Drehrichtungen
der Walzenbandagen 4, 5 jede für sich angezeigt. Die Anzeigeeinrichtung 20 kann darüber
hinaus beliebige weitere Parameter anzeigen. Zur Unterstützung einer Drehung der Bodenverdichtungswalze
1 auf dem Boden 10 zu deren Lenkung ist darüber hinaus eine Berieselungseinrichtung
18 vorgesehen, über die die Walzenbandagen 4, 5 mit einem Fluid, insbesondere Wasser,
berieselt werden. Das Fluid wirkt als Gleitmittel und setzt die Reibung zwischen den
Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden 10 weiter herab, wodurch die Drehbewegung und damit
die Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 erleichtert wird.
[0029] Die Figuren 2 und 3 zeigen die handgeführte Bodenverdichtungswalze 1 im Arbeitsbetriebsmodus.
Im Arbeitsbetriebsmodus drehen sich die Walzenbandagen 4, 5 in gleicher Drehrichtung
um ihre Rotationsachsen 11 a und 11 b. Die Drehrichtung ist in den Figuren 2 (vorwärts)
und 3 (rückwärts) genau entgegengesetzt. Nachstehend wird die Richtung, in der sich
die handgeführte Bodenverdichtungswalze 1 durch die Drehbewegung der Walzenbandagen
4, 5 in der in Figur 2 gezeigten Drehrichtung a bewegt, als Vorwärtsrichtung A und
die entgegengesetzte, in Figur 3 gezeigte Drehrichtung b als Rückwärtsrichtung bezeichnet.
Dabei handelt es sich allerdings lediglich um eine Konvention zur Erleichterung der
Erläuterungen, da die Bodenverdichtungswalze 1 sowohl vorwärts als auch rückwärts
arbeiten kann. Im in Figur 2 gezeigten Beispiel drehen sich die Walzenbandagen 4,
5 also in Vorwärtsrichtung. Sowohl die durch die Pfeile dargestellte Antriebsrichtung
a als auch die Bewegungsrichtung b der Bodenverdichtungswalze 1 sind also vorwärts
gerichtet. Die Antriebsrichtung a bezeichnet dabei diejenige Richtung, in der die
handgeführte Bodenverdichtungswalze 1 aufgrund der Drehung der Walzenbandagen 4, 5
beschleunigt wird. Die Bewegungsrichtung b bezeichnet dagegen diejenige Richtung,
in die sich die handgeführte Bodenverdichtungswalze 1 tatsächlich bewegt. Aufgrund
der Massenträgheit der Bodenverdichtungswalze 1 können die Antriebsrichtung a und
die Bewegungsrichtung b auseinanderfallen. In Figur 3 ist die genau entgegengesetzte
Situationen von Figur 2 dargestellt, in der die Drehrichtung der Walzenbandagen 4,
5 rückwärts gerichtet ist und entsprechend ebenfalls sowohl die Antriebsrichtung a
als auch die Bewegungsrichtung b rückwärts gerichtet sind. Damit bewegt sich die Maschine
entgegen der Vorwärtsrichtung A. Der Antriebsbetriebsmodus der Bodenverdichtungswalze
1 ist also dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenverdichtungswalze 1 entweder stillsteht
oder sowohl die Antriebsrichtung a als auch die Bewegungsrichtung b durchgehend in
dieselbe Richtung gerichtet sind.
[0030] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine beispielhafte Ausgestaltung des Lenkbetriebsmodus
der Bodenverdichtungswalze 1. Konkret zeigen die Figuren 4 und 5 das Fahrwerk 13 der
Bodenverdichtungswalze 1, kurz nachdem die Drehrichtung beider Walzenbandagen 4, 5
umgeschaltet wurde. In Figur 4 beispielsweise wurde die Bodenverdichtungswalze 1 zuvor
in Vorwärtsfahrt analog zu Figur 2 betrieben. Die Bewegungsrichtung b der Bodenverdichtungswalze
1 ist daher vorwärts gerichtet. Dann erfolgte ein Umschalten der Drehrichtung der
Walzenbandagen 4, 5, so dass die Antriebsrichtung a rückwärts, entgegen der Bewegungsrichtung
b gerichtet ist. Aufgrund dieser Konstellation rutschen die Walzenbandagen 4, 5 auf
dem Boden 10, wodurch die Haftreibung zwischen den Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden
10 zur Gleitreibung wird, die nur einen Bruchteil der Haftreibung beträgt. Durch diesen
Effekt wird die Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 erheblich erleichtert. Da der
gleitende Zustand zwischen den Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden 10 allerdings nur
kurz anhält, ist es notwendig, zur Aufrechterhaltung der erleichterten Lenkung nach
kurzer Beschleunigung in die Gegenrichtung erneut die Drehrichtung der Walzenbandagen
4, 5 umzuschalten, wie beispielsweise in Figur 5 angedeutet. In Figur 5 hat sich die
Bewegungsrichtung b der Bodenverdichtungswalze 1 umgedreht. Durch erneutes Umschalten
der Drehrichtung der Walzenbandagen 4, 5 und die dadurch erreichte Umdrehung der Antriebsrichtung
a in Vorwärtsrichtung wurde wieder ein gleitende Zustand zwischen den Walzenbandagen
4, 5 und dem Boden 10 hergestellt. Insbesondere steuert die Steuerungseinrichtung
12 also die Walzenbandagen 4, 5 im gezeigten Lenkbetriebsmodus derart, dass durch
die in einer vorgegebenen Frequenz wechselnde Drehrichtung der Walzenbandagen 4, 5
der gleitende Zustand zwischen den Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden 10 erhalten bleibt
und so das erleichterte Lenken der Bodenverdichtungswalze 1 ermöglicht ist. Durch
eine Optimierung der vorgegebenen Frequenz, beziehungsweise der Zeitintervalle, die
zwischen dem Umschalten der Drehrichtung verstreichen, lässt sich ein Zustand erreichen,
indem die Bodenverdichtungswalze 1 im Lenkbetriebsmodus praktisch keine Strecke mehr
zurücklegt. Durch die Verwendung einer Steuerungseinrichtung 12, die den Lenkbetriebsmodus
erfindungsgemäß aufrechterhält, lässt sich dadurch ein beliebig lange andauernder
Zustand des erleichterten Lenkens der Bodenverdichtungswalze 1 erreichen.
[0031] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine weitere Ausgestaltung des Lenkbetriebsmodus. Wie
durch die Pfeile angedeutet, werden die Walzenbandagen 4, 5 in den Figuren 6 und 7
mit entgegengesetzter Drehrichtung betrieben. Daraus ergibt sich, dass die Bodenverdichtungswalze
1 weder nach vorne noch nach hinten beschleunigt wird und daher stillsteht beziehungsweise
zum Stehen kommt. Gleichzeitig drehen die Walzenbandagen 4, 5 auf dem Boden 10 durch,
so das zwischen dem Boden 10 und den Walzenbandagen 4, 5 Gleitreibung besteht, die
die Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 erheblich erleichtert. Welche der in Figuren
6 und 7 dargestellten Drehrichtungen der Walzenbandagen 4, 5 genutzt wird, kann der
Bediener beispielsweise über das Bedienelement 9 einstellen. Je nach Bodenmaterial
des Bodens 10 kann die eine oder andere Drehrichtung schonender sein. Darüber hinaus
kann der Bediener ebenfalls wählen, ob der Lenkbetriebsmodus gemäß den Figuren 4 und
5 oder gemäß den Figuren 6 und 7 oder einer Kombination ausgeführt werden soll.
[0032] Fig. 8 betrifft schließlich eine dritte Variante des Lenkbetriebsmodus. Hier ist
es vorgesehen, dass eine der beiden Walzbandagen 4 blockiert wird und sich in diesem
Zustand nicht drehen kann. Die andere der beiden Walzbandagen 5 dreht dagegen um ihre
Rotationsachse 11 b. In dieser Variante dreht sich somit nur eine der beiden Walzbandagen,
wogegen die andere in ihrer Drehstellung arretiert ist, beispielsweise über eine hydraulische
Arretierung. Die dadurch bei der einen Walzbandage 5 erreicht Gleitreibung erleichtert
den Lenkvorgang ebenfalls erheblich.
[0033] Figur 9 illustriert den zeitlichen Verlauf der Drehrichtungen der Walzenbandagen
4, 5 im Wechsel von Arbeitsbetriebsmodus und Lenkbetriebsmodus der Bodenverdichtungswalze
1. Eine durchgezogene Linie bezeichnet dabei die erste Walzenbandage 4 und eine gepunktete
Linie die zweite Walzenbandage 5. Ist die jeweilige Linie über der Zeitachse t angeordnet,
so dreht die jeweilige Walzenbandage 4, 5 in Vorwärtsrichtung. Ist die jeweilige Linie
unter der Zeitachse t angeordnet, so dreht die jeweilige Walzenbandagen 4, 5 in Rückwärtsrichtung,
wie durch die Pfeile angedeutet. Der in Figur 9 dargestellte beispielhafte Betriebsablauf
beginnt links mit der Bodenverdichtungswalze 1 im Arbeitsbetriebsmodus und einer Vorwärtsfahrt,
bei der beide Walzenbandagen 4, 5 in Vorwärtsrichtung betrieben werden (Bereich A).
Sodann wird die Drehrichtung der Walzenbandagen 4, 5 umgeschaltet, und die Bodenverdichtungswalze
1 wird eine Weile in Rückwärtsfahrt betrieben (Bereich B). Als nächstes soll nun eine
Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 erfolgen. Hierfür wird der Lenkbetriebsmodus
aktiviert und die beiden Walzenbandagen 4, 5 werden durch die Steuerungseinrichtung
mit entgegengesetzter Drehrichtung betrieben (Bereich C), beispielsweise durch entsprechende
Schaltung von hydrostatischen Fahrantrieben in den beiden Walzenbandagen 4, 5. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel wird die erste Walzenbandage 4 in Vorwärtsrichtung und
die zweite Walzenbandage 5 in Rückwärtsrichtung betrieben. Der resultierende gleitende
Zustand zwischen den Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden 10 wird zur Lenkung der Bodenverdichtungswalze
1 genutzt, indem der Bediener durch Druck oder Zug am Führungsbügel 7 die Ausrichtung
der Bodenverdichtungswalze 1 je nach Bedarf anpasst. Anschließend wird der Lenkbetriebsmodus
beendet und die Bodenverdichtungswalze 1 wieder im Arbeitsbetriebsmodus betrieben.
Es erfolgt eine längere Vorwärtsfahrt (Bereich D). Danach wird wieder der Lenkbetriebsmodus
aktiviert, diesmal allerdings mit in einer durch die Steuerungseinrichtung gesteuerten
vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung beider Walzenbandagen 4, 5 (Bereich
E). Wie in Figur 9 angedeutet, erfolgt jeweils nach dem Ablauf eines Zeitintervalls
Δt eine Umschaltung der Drehrichtung der Walzenbandagen 4, 5. Auch hierdurch wird ein
gleitender Zustand zwischen den Walzenbandagen 4, 5 und dem Boden 10 erreicht, sodass
die Lenkung der Bodenverdichtungswalze 1 erleichtert ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
drehen dabei beide Walzenbandagen gleichsinnig. Es ist auch möglich, diese Umschaltung
mit dem Bereich C zu kombinieren, so dass die beiden Walzenbandagen dann alternierend
jeweils gegensinnig drehen würden. Die Bodenverdichtungswalze 1 wird also von einem
Bediener durch Zug oder Druck am Führungsbügel 7 in die neue Ausrichtung gebracht
und danach der Lenkbetriebsmodus beendet. Im gezeigten Ablaufdiagramm schließt sich
anschließend eine weitere Rückwärtsfahrt der Bodenverdichtungswalze 1 an (Bereich
F). Im Bereich G schließlich wird eine weitere Alternative des Lenkbetriebsmodus veranschaulicht.
Hier steht die erste Walzbandage 4 aufgrund einer Blockade still und nur die zweite
Walzbandage 5 dreht sich.
[0034] Figur 10 zeigt die Steuerungseinrichtung 12 und deren Verbindungen zu weiteren Elementen
der Bodenverdichtungswalze 1. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Steuerungseinrichtung
12 mit dem Bedienelement 9 und dem Schalter 19 verbunden. Das Bedienelement 9 und
der Schalter 19 können allerdings ebenfalls genauso gut zu einem einzigen Bedienelement,
beispielsweise an der Bedienkonsole 8, zusammengefasst sein. Über das Bedienelement
9 und den Schalter 19 empfängt die Steuerungseinrichtung 12 Steuerungsbefehle des
Bedieners der Bodenverdichtungswalze 1. Insbesondere erhält die Steuerungseinrichtung
12 durch die Eingaben des Bedieners die Informationen, wann und wie der Lenkbetriebsmodus
aktiviert und durchgeführt werden soll. Die Steuerungseinrichtung 12 steuert dann
eine Antriebseinheit 21 an, die beispielsweise ein Getriebe, insbesondere ein Hydraulikgetriebe,
sein kann. Über die Antriebseinheit 21 steuert die Steuerungseinrichtung 12 insbesondere
die Drehrichtung der Walzenbandagen 4, 5 im Lenkbetriebsmodus. Darüber hinaus ist
die Steuerungseinrichtung 12 ebenfalls mit der Anzeigeeinrichtungen 20 verbunden,
über die sie den Bediener über den Status des Fahrwerkes 13, insbesondere die Drehrichtungen
der Walzenbandagen 4, 5, informiert.
[0035] Figur 11 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens 14 zum Lenken
einer handgeführten Bodenverdichtungswalze 1. Dieses umfasst insbesondere ein Umschalten
15 des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze 1 vom Arbeitsbetriebsmodus in den
Lenkbetriebsmodus. Sodann erfolgt der Betrieb 16 der Bodenverdichtungswalze 1 im Lenkbetriebsmodus
durch die Steuerungseinrichtung 12, wie vorstehend beschrieben. Der Lenkbetriebsmodus
wird von der Steuerungseinrichtung 12 so lange aufrechterhalten, bis der Bediener
einen entsprechenden Steuerbefehl aufgibt, oder bis ein vorgegebenes Zeitintervall
abgelaufen ist. Während des Lenkbetriebsmodus ist die Reibung zwischen den Walzenbandagen
4, 5 und dem Boden 10 durch Einstellen eines gleitenden Zustandes reduziert. Der Bediener
kann die Bodenverdichtungswalze 1 während des Lenkbetriebszustandes also vereinfacht
in eine gewünschte Richtung drehen. Danach erfolgt ein Zurückschalten 17 des Betriebsmodus
der Bodenverdichtungswalze vom Lenkbetriebsmodus in den Arbeitsbetriebsmodus. Alles
in allem ermöglicht die Erfindung ein erleichtertes Lenken der Bodenverdichtungswalze
1 bei gleichzeitig einfacher Konstruktion und geringen Herstellungskosten.
[0036] In der perspektivischen Teilschrägansicht gemäß Figur 12 sind verschiedene Ausbildungen
und Positionierungen des Bedienelements 9 und des Schalters 19 beispielhaft veranschaulicht.
Der Führungsbügel 7 umfasst einen Verbindungsbalken 22, der an seinem einem Ende mit
einem Maschinenrahmen der Maschine, beispielsweise direkt oder indirekt über eine
Dämpfungseinrichtung, verbunden ist. An seinem anderen Ende umfasst der Führungsbügel
7 die Bedienkonsole 8 mit beidseitigen aufragenden Handgriffen 23. Ferner ist ein
Gashebel 24 vorhanden, mit dem die Frequenz eines oder mehrerer innerhalb der Walzbandagen
4 und/oder 5 angeordneter Unwuchterreger von einem Bediener variiert werden kann.
Zur Regulation und Steuerung der Fahrgeschwindigkeit ist dagegen ein Fahrhebel 100
vorgesehen, der in und entgegen der Vorwärtsrichtung zur Verstellung der Fahrgeschwindigkeit
verstellbar ist. Zu Aktivierung/Deaktivierung des Lenkbetriebsmodus können nun mehrere
Schalter 19/Bedienelemente 9 am Führungsbügel 7 vorgesehen sein, wobei die nachstehend
angegebenen Beispiele einzeln oder auch in Kombination am Führungsbügel angeordnet
werden können. Einerseits ist es möglich, einen Kontaktschalter im Anlenkbereich des
Verbindungsbalkens am Maschinenrahmen vorzusehen, wie in Figur 12 mit dem Schalter
19a angegeben. Diese Stelle hat den Vorteil, als dass dort die größten Hebelkräfte
aufgebracht werden und dadurch eine zuverlässige und komfortable Betätigung des Schalters
19a gelingt, wenn der Führungsbügel nach rechts oder links bewegt wird. Alternativ
kann der Schalter 19a auch dergestalt ausgebildet sein, dass er durch Drehbewegungen
um die Längsachse K des Verbindungsbalkens 22 aktiviert und deaktiviert wird. Ergänzend
oder alternativ ist eine Anordnung eines Schalters 19b und/oder 19c im Griffbereich
der Handgriffe und/oder des Fahrhebels 100 möglich, insbesondere beidseitig des Fahrhebels
100, wie in Figur 12 mit den Schaltern 19b und 19c gezeigt. Die Lage der Schalter
19b und 19c am Führungsbügel ändert sich somit zusammen mit der Verstellung des Gashebels
100, was eine besonders flüssige und komfortable Umschaltung für den Bediener zwischen
den beiden Modi ermöglicht. Eine weitere Alternative besteht darin, das Bedienelement
9/einen Schalter 19d im Bereich der Bedienkonsole 8 anzuordnen. Der in Figur 12 als
Wippschalter ausgebildete Schalter 19d aktiviert bei einer Betätigung beispielsweise
nur den Lenkbetriebsmodus. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass je nachdem, wie
weit und/oder stark die Betätigung des Schalters 19 erfolgt, beispielsweise die Drehgeschwindigkeit
oder die Wechselfrequenz der Drehrichtung über den dann somit kombiniert als Bedienschaltelement
9/19 ausgebildeten Schalter 19d variiert werden. Eine weitere alternative Anordnung
besteht schließlich in der Anbringung eines Schalter 19e im Bereich zwischen den Handgriffen
23 oberhalb der Bedienkonsole. Der Schalter 19e ist dazu an der Unterseite einer Verbindungsstrebe
25 des Fahrhebels 100 zwischen den beiden Handgriffen 23 angeordnet. Dadurch kann
der Bediener seine Hand bequem auf die Querstrebe 25 auflegen und durch Umgriff den
unterseitig positionierten Schalter 19e aktivieren und gleichzeitig mit der anderen
Hand den Lenkvorgang ausüben. Diese Positionierung des Schalters 19e wird somit auch
als besonders komfortabel empfunden. Am Führungsbügel sind ferner weitere Bedienelemente
9 sowie die Anzeigeeinrichtung 20 vorhanden. Über letztere können beispielsweise der
anliegende Betriebsmodus (Lenkbetriebsmodus, Arbeitsbetriebsmodus), die Art des Lenkbetriebsmodus
(Gegenlauf, Umschalten, eine Bandage blockiert, Umschaltfrequenz, Bodenart weich/mittel/hart
etc.) und/oder weitere Informationen angezeigt werden.
[0037] Figur 13 schließlich zeigt einen Auszug eines Hydrauliksystems 26 einer erfindungsgemäßen
handgeführten Bodenverdichtungswalze. Das Hydrauliksystem umfasst zunächst zwei Hydraulikmotoren
27a und 27b, über die die Drehbewegung der Walzbandagen 4, 5 um ihre Rotationsachsen
11a und 11 b erreicht wird. Zum Antrieb der beiden Hydraulikmotoren 27a und 27b ist
eine Hydraulikpumpe 28 vorhanden. Die beiden Hydraulikmotoren 27a und 27b sind somit
in Reihe geschaltet. Das Hydrauliksystem 26 umfasst ferner einen als Funktionseinheit
ausgebildeten Steuerblock 29, der zwischen die beiden Hydraulikmotoren 27a und 27b
in den Hydraulikkreislauf gesetzt ist. Für den Hydraulikmotor 27a ist der Anschluss
A und (über die zwischengeschaltete Pumpe) zumindest indirekt der Anschluss B direkt
Pumpenanschluss) und für den Hydraulikmotor 27b sind die Anschlüsse A1 und B1 am Steuerblock
29 vorgesehen. Wesentliches Element des Steuerblocks 29 ist ein 4/2-Wegeventil 30,
welches von der in Figur 1 gezeigten Steuerungseinrichtung 12 angesteuert wird. Bei
der in Fig. 13 gezeigten Stellung des Ventils 30 laufen die beiden Hydraulikmotoren
27a und 27b gleichsinnig (beispielsweise entsprechend Figur 2). Wird das Ventil 30
dagegen von der Steuerungseinrichtung 12 im Lenkbetriebsmodus in die andere Position
gestellt, laufen die beiden Hydraulikmotoren 27a und 27b gegensinnig (beispielsweise
entsprechend Figur 6). Teil des Steuerblocks 29 sind ferner zwei Druckbegrenzungsventile
31 a und 31 b. Diese sind über eine Leitung 32 mit einem Fluidreservoir verbunden.
Über die Druckbegrenzungsventile 31a und 31 b und die Leitung 29 ist es möglich, dass
über den Steuerblock 29 einerseits eine Funktion zur Dämpfung von Druckspitzen erhalten
wird, die beispielsweise bei der schlagartigen Drehrichtungsumkehr einer der Motoren
27a und 27b im Hydrauliksystem auftreten können. Andererseits wird dadurch eine Nachsaugfunktion
für Hydraulikfluid für den Hydraulikkreislauf bereitgestellt. Auf diese Weise gelingt
ein besonders zuverlässiger Betrieb des Hydrauliksystems.
1. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1), umfassend
- einen Maschinenrahmen (2),
- einen vom Maschinenrahmen (2) getragenen Antriebsmotor (3),
- ein vom Antriebsmotor (3) angetriebenes Fahrwerk (13) mit einer ersten Walzenbandage
(4) und einer in Vorwärtsrichtung hinter der ersten Walzenbandage (4) angeordneten
zweiten Walzenbandage (5), mittels dem die handgeführte Bodenverdichtungswalze (1)
über einen Boden (10) fahrbar ist, und
- einen Führungsbügel (7), der zur manuellen Lenkung der handgeführten Bodenverdichtungswalze
(1) durch einen Benutzer ausgebildet ist,
wobei die Bodenverdichtungswalze (1) in einem Arbeitsbetriebsmodus betreibbar ist,
in dem die Walzenbandagen (4, 5) entweder stillstehen oder mit gleicher Drehrichtung
entweder in Vorwärts- oder in Rückwärtsfahrt betrieben werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Betrieb der handgeführten Bodenverdichtungswalze (1) in einem Lenkbetriebsmodus
eine Steuerungseinrichtung (12) vorhanden ist, die derart ausgebildet ist, dass die
in Vorwärtsrichtung hintereinander angeordneten Walzenbandagen (4, 5) im Lenkbetriebsmodus
a) mit entgegengesetzter Drehrichtung und/oder
b) eine der Walzbandagen (4, 5) blockiert und die andere Walzbandage (4, 5) in eine
Drehrichtung gedreht wird und/oder
c) wenigstens eine Walzenbandage (4, 5) und insbesondere beide Walzenbandagen (4,
5) mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung betrieben werden.
2. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgegebene Frequenz wenigstens einen, bevorzugt wenigstens zwei und besonders
bevorzugt wenigstens drei Drehrichtungswechsel pro Sekunde beträgt.
3. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass
a) sie ein einzige vorgegebene Frequenz steuert;
b) sie zur Steuerung von wenigstens zwei vorgegebenen Frequenzen ausgebildet ist,
zwischen denen ein Bediener wählen kann;
c) sie eine stufenlose Verstellung innerhalb eines Frequenzbandes durch einen Bediener
ermöglicht.
4. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie wenigstens eines der folgenden
Merkmale erfüllt:
- die Drehgeschwindigkeit der wenigstens einen Walzbandage im Lenkbetriebsmodus ist
konstant;
- die Drehgeschwindigkeit der wenigstens einen Walzbandage im Lenkbetriebsmodus ist
vom Bediener variabel, insbesondere über Eingaben an einem Fahrhebel (100);
- die Drehgeschwindigkeit ist zwischen wenigstens zwei Modi wählbar.
5. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie eine Auswahlmöglichkeit
umfasst, über die in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Bodenuntergrundes eine
Auswahl zwischen wenigstens zwei verschiedenen Lenkbetriebsmodi tätigbar ist.
6. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bedienelement (9) vorhanden ist, über das ein Bediener die Drehrichtung und/oder
die Wechselfrequenz und/oder die Drehgeschwindigkeit der Walzenbandagen (4, 5) im
Lenkbetriebsmodus wählen kann.
7. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass, insbesondere am Führungsbügel (7), ein Schalter (19) vorgesehen ist, mit dem die
Steuerungseinrichtung (12) zwischen Arbeitsbetriebsmodus und Lenkbetriebsmodus umschaltbar
ist.
8. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalter (19) beispielsweise als Kontaktschalter und/oder als Druckschalter ausgebildet
ist und durch von einem Bediener auf den Führungsbügel (7) ausgeübten Druck auslösbar
ist.
9. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalter (19) aus dem Lenkbetriebsmodus in den Arbeitsbetriebsmodus selbstrückstellend,
insbesondere federbeaufschlagt, ausgebildet ist.
10. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Berieselungseinrichtung (18) vorgesehen ist, die zur Berieselung wenigstens
einer Walzenbandage (4, 5) mit einem Fluid, insbesondere Wasser, ausgebildet ist.
11. Handgeführte Bodenverdichtungswalze (1) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Berieselungseinrichtung wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:
- sie umfasst eine Lenkreserve, die ein vorgegebenes Fluidvolumen ausschließlich für
Berieselungsvorgänge bei Lenkvorgängen betrifft;
- sie umfasst einen Tank zur Aufnahme von ausschließlich Fluid für Lenkvorgänge;
- sie umfasst eine Druckquelle, die es ermöglicht, Fluid für Lenkvorgänge direkt in
und/oder entgegen der Vorwärts- und/oder Rückwärtsfahrt vor den Kontaktbereich zwischen
Boden unter einer der beiden Walzbandagen (4, 5) auszubringen;
- sie umfasst einen Berieselungsmodus "Lenken" und einen Berieselungsmodus "Verdichten",
wobei die Steuerungseinrichtung insbesondere derart ausgebildet ist, dass sie im Lenkbetriebsmodus
selbsttätig in den Berieselungsmodus "Lenken" umschaltet und/oder bei Beendigung des
Lenkbetriebsmodus selbsttätig aus dem Berieselungsmodus "Lenken" herausschaltet.
12. Verfahren (14) zum Lenken einer handgeführten Bodenverdichtungswalze (1), insbesondere
einer handgeführten Bodenverdichtungswalze (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend die Schritte:
- Umschalten (15) des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze (1) von einem Arbeitsbetriebsmodus,
in dem eine erste Walzenbandage (4) und eine zweite Walzenbandage (5) entweder stillstehen
oder mit gleicher Drehrichtung entweder in Vorwärts- oder in Rückwärtsfahrt betrieben
werden, in einen Lenkbetriebsmodus;
- Betrieb (16) der Bodenverdichtungswalze (1) im Lenkbetriebsmodus durch eine Steuerungseinrichtung
(12) derart, dass die Walzenbandagen (4, 5) im Lenkbetriebsmodus mit entgegengesetzter
Drehrichtung und/oder wenigstens eine Walzenbandage (4, 5) und insbesondere beide
Walzenbandagen (4, 5) mit in einer vorgegebenen Frequenz wechselnder Drehrichtung
und/oder eine Walzbandage (4, 5) blockiert und die andere Walzbandage (4, 5) drehend
betrieben werden; und
- Zurückschalten (17) des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze (1) vom Lenkbetriebsmodus
in den Arbeitsbetriebsmodus.
13. Verfahren (14) gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zurückschalten (17) des Betriebsmodus der Bodenverdichtungswalze (1) vom Lenkbetriebsmodus
in den Arbeitsbetriebsmodus selbsttätig erfolgt.