| (19) |
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(11) |
EP 1 672 301 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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15.08.2018 Patentblatt 2018/33 |
| (22) |
Anmeldetag: 15.11.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Vorrichtung zur Tieftemperaturzerlegung eines Gasgemischs, insbesondere von Luft
Apparatus for the cryogenic separation of a gaseous mixture in particular of air
Installation pour la séparation cryogénique d'un mélange gazeux en particulier d'air
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
| (30) |
Priorität: |
03.12.2004 EP 04028682 03.12.2004 EP 04028683 03.12.2004 EP 04028681
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.06.2006 Patentblatt 2006/25 |
| (73) |
Patentinhaber: Linde AG |
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80331 München (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- Brox, Andreas
82538 Geretsried (DE)
- Huppenberger, Markus
83673 Bichl (DE)
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| (74) |
Vertreter: Imhof, Dietmar |
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Linde AG
Technology & Innovation
Corporate Intellectual Property
Dr.-Carl-von-Linde-Straße 6-14 82049 Pullach 82049 Pullach (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 2 822 774 FR-A- 2 799 277 US-A- 5 412 954 US-A- 5 979 182
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FR-A- 2 780 147 FR-A- 2 844 344 US-A- 5 461 871 US-A1- 2004 050 095
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- "OXYGEN-NITROGEN GENERATORS" PUBLICATION BOC CRYOPLANTS, BOC CRYOPLANTS ENGINEERING
CENTRE, GUILDFORD, GB, Mai 1992 (1992-05), Seiten 1-5, XP001223905
- "Skid-mounted Oxygen-Nitrogen Plant Type SK145" PUBLICATION BOC CRYOPLANTS, BOC CRYOPLANTS
ENGINEERING CENTRE, GUILDFORD, GB, September 1991 (1991-09), Seiten 1-3, XP001223907
- SCHMUECKER B: "PROJEKTSPEZIFISCHE OPTIMIERUNG VON ANLAGENKONZEPTEN BEI DER LUFTZERLEGUNG"
BERICHTE AUS TECHNIK UND WISSENSCHAFT, LINDE AG. WIESBADEN, DE, Bd. 80, 2000, Seiten
27-31, XP001204721 ISSN: 0942-332X
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Produkts durch Tieftemperaturzerlegung
eines Gasgemischs, insbesondere von Luft, mit einem Direktkontaktkühler zur Kühlung
des Einsatzgemischs, mit einer Reinigungsvorrichtung zu Reinigung des gekühlten Einsatzgemischs
und mit einem Tieftemperaturteil, der einen Hauptwärmetauscher zur Abkühlung des gereinigten
Einsatzgemischs auf etwa Taupunktstemperatur und eine Destilliersäule zur Tieftemperaturzerlegung
des Einsatzgemischs aufweist.
[0002] Vorrichtungen zur Tieftemperaturzerlegung atmosphärischer Luft oder anderer Gasgemische
sind zum Beispiel aus Hausen/Linde, Tieftemperaturtechnik, 2. Auflage 1985 bekannt.
[0003] Unter "Tieftemperatur" wird hier grundsätzlich jede Temperatur verstanden, die unterhalb
der Umgebungstemperatur liegt, vorzugsweise jedoch eine Temperatur von 200 K oder
weniger, höchst vorzugsweise von 150 K oder weniger, beispielsweise von 100 K oder
weniger.
[0004] In einem "Direktkontaktkühler" (direct contact cooler) wird das Einsatzgemisch in
direkten Wärmeaustausch mit einem Kühlmittel, zum Beispiel Wasser, gebracht und dadurch
abgekühlt. Er dient insbesondere zum Abführen von Verdichtungswärme, die in einem
in der Regel vorgeschalteten Einsatzgasverdichter entstanden ist.
[0005] Eine nachfolgende "Reinigungseinrichtung" ist in der Regel als Adsorptionsvorrichtung
ausgebildet und weist insbesondere mindestens zwei umschaltbare Behälter aus, die
zyklisch betrieben werden. Sie dient der Abtrennung unerwünschter Komponenten, beispielsweise
solcher, die im Tieftemperaturteil ausfrieren können.
[0006] Im "Tieftemperaturteil" wird das Einsatzgemisch zunächst auf etwa Taupunktstemperatur
abgekühlt und anschließend in einem Destilliersäulensystem zerlegt. Der Tieftemperaturteil
enthält also einen oder mehrere Wärmetauscher und eine oder mehrere Destilliersäulen.
Aus dem Tieftemperaturteil wird das Produkt in Gas- oder Flüssigform abgezogen. Selbstverständlich
können auch mehrere Produkte in gleichem oder unterschiedlichem Aggregatzustand sowie
in gleicher oder verschiedener chemischer Zusammensetzung erzeugt werden. Um Verluste
durch einströmende Umgebungswärme zu verhindern, ist der Tieftemperaturteil üblicherweise
wärmeisoliert, indem er von einer oder mehreren Coldboxen umschlossen wird.
[0007] Der "Hauptwärmetauscher" dient zur Anwärmung des oder der gasförmigen Produkts/Produkte
in indirektem Wärmeaustausch mit mindestens einem Einsatzgemischstrom.
[0008] Die drei genannten Anlagenkomponenten werden üblicherweise so angeordnet, dass der
Verbrauch an Grundfläche möglichst niedrig ist. Dies ist nicht in allen Fällen zufrieden
stellend.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Anordnung der Komponenten einer
Tieftemperaturzerlegungsanlage weiter zu optimieren, um eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit
der Anlage zu erreichen.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Direktkontaktkühler, die Reinigungsvorrichtung
und der Tieftemperaturteil auf einer Linie angeordnet sind.
[0011] Die Anordnung "auf einer Linie" bedeutet, dass es mindestens eine horizontale Gerade
geben muss, welche die Grundflächen aller drei genannten Anlagenkomponenten schneidet.
Unter "Grundfläche" wird hier die Aufstellfläche verstanden, die für die entsprechenden
Anlagenkomponenten einschließlich der unmittelbar zugehörigen Funktionseinheiten wie
zum Beispiel Pumpen und Armaturen benötigt wird.
[0012] Eine solche Anordnung ist natürlich - entgegen der bisherigen Praxis - nicht optimal
hinsichtlich der Ausnutzung der Grundfläche der Gesamtanlage, weil die Grundflächen
der drei Komponenten unterschiedlich groß sind. (In der Regel benötigen Direktkontaktkühler
beziehungsweise Reinigungseinrichtung weniger Platz als der Tieftemperaturteil.) Im
Rahmen der Erfindung hat sich jedoch herausgestellt, dass dieser Nachteil durch wesentliche
Vorteile überkompensiert wird.
[0013] Die Anordnung in einer Linie minimiert insbesondere den Aufwand bei der strömungstechnischen
Verbindung der Anlagenkomponenten untereinander. Die entsprechenden Rohrlängen und
der Umfang der zugehörigen Stahlbauvorrichtungen wie zum Beispiel Rohrbrücken werden
minimiert. Dies bedeutet bei sehr großen Anlagen mit einem Einsätzgasdurchsatz von
300.000 Nm
3/h oder mehr - eine spürbare Verminderung der Investitionskosten.
[0014] Die lineare Anordnung hat außerdem den Vorteil, dass die Anlagekomponenten grundsätzlich
von beiden Seiten her für Montage- und Wartungsarbeiten zugänglich sind. Dies reduziert
die Betriebs- und Reparaturkosten der Anlage.
[0015] Üblicherweise ist dem Direktkontaktkühler ein Einsatzgasverdichter zur Verdichtung
des Einsatzgemischs vorgeschaltet. Dieser kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise
seitlich neben der Gruppe aus Direktkontaktkühler, Reinigungsvorrichtung und Tieftemperaturteil
angeordnet sein. Besonders günstig ist es jedoch, wenn der Einsatzgasverdichter, der
Direktkontaktkühler, die Reinigungsvorrichtung und der Tieftemperaturteil auf einer
Linie angeordnet sind. Dies verstärkt die oben genannten Vorteile weiter.
[0016] Die lineare Anordnung aller vier Anlagenkomponenten ist insbesondere bei mehrsträngigen
Einheiten vorteilhaft, bei denen mehrere der erfindungsgemäßen Vorrichtungen (Stränge,
trains) nebeneinander angeordnet sind. Hierbei können an den Enden der Einzelstränge
verschiedene Verbindungseinrichtungen angeordnet sein, beispielsweise auf der Seite
des Tieftemperaturteils eine Rohrbrücke zum Abführen der Produkte und/oder auf der
Verdichterseite eine Gas- oder Dampfturbine zum Antrieb des Einsatzgasverdichters
mit entsprechendem Zubehör, wie zum Beispiel einem Luftkondensator, Dampf-, Gas- und/oder
Kühlwasserleitungen für Maschinen oder Ähnlichem. Dennoch bleiben die verschiedenen
Anlagenkomponenten leicht zugänglich.
[0017] Die Antriebswelle des Einsatzgasverdichters verläuft insbesondere in diesem Fall
vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Linie, auf welcher der Direktkontaktkühler,
die Reinigungsvorrichtung und der Tieftemperaturteil angeordnet sind.
[0018] Alternativ dazu kann der Einsatzgasverdichter seitlich neben den übrigen Anlagenteilen
angeordnet sein. Dabei verläuft insbesondere die Antriebswelle des Einsatzgasverdichters
im Wesentlichen parallel zu der Linie, auf welcher der Direktkontaktkühler, die Reinigungsvorrichtung
und der Tieftemperaturteil angeordnet sind.
[0019] Insbesondere bei mehrsträngigen Anlagen ist es außerdem günstig, wenn die Grundfläche
der bisher genannten Anlagenkomponenten eine relativ langgestreckte Form hat. Genauer
gesagt ist in diesem Fall das Verhältnis der Ausdehnung des kleinsten Rechtecks, das
die Grundflächen des Direktkontaktkühlers, der Reinigungsvorrichtung und des Tieftemperaturteils
und ggf. des Einsatzgasverdichters einschließt, in Richtung einer Verbindungsgeraden
zwischen Direktkontaktkühler und Tieftemperaturteil zu der Ausdehnung in der dazu
senkrechten Richtung größer als 1, insbesondere größer als 1,5. Zum Beispiel beträgt
dieses Verhältnis 2,0 oder mehr, insbesondere 3,0 oder mehr.
[0020] Mehrere derartiger Vorrichtungen können dann längsseitig nebeneinander angeordnet
werden, um die mehrsträngige Anlage zu bilden. Die Vorrichtung zur Verbindung der
Einzelanlagen untereinander (zum Beispiel Rohrbrücke für Produktleitungen) wird entlang
der Schmalseiten angeordnet und kann damit relativ kurz und kostengünstig ausgeführt
werden.
[0021] Das in Anspruch 5 beschriebene Merkmal, nämlich die eher längliche Grundfläche der
Einzelanlage, kann grundsätzlich auch bei Vorrichtungen verwirklicht werden, welche
die Merkmale des Anspruchs 1 nicht erfüllen.
[0022] Der Tieftemperaturteil weist regelmäßig eine Wärmetauscher-Box, die mindestens einen
Hauptwärmetauscher enthält, eine Rektifikationsbox, die mindestens eine Destilliersäule
enthält, und eine innerhalb eines Turbinenkastens angeordnete Entspannungsmaschine
auf. Es ist günstig, wenn der Turbinenkasten an einem Übergangsabschnitt des Tieftemperaturteils
angeordnet ist, der sich zwischen Wärmetauscher-Box und Rektifikationsbox befindet.
Alternativ kann der Turbinenkasten direkt mit der Wärmetauscher-Box verbunden sein.
[0023] Das in Anspruch 6 beschriebene Merkmal, nämlich die Anordnung einer Entspannungsmaschine
am Übergangsabschnitt zwischen Wärmetauscher-Box und Rektifikationsbox, kann grundsätzlich
auch bei nicht erfindungsgemäßen Vorrichtungen verwirklicht werden, welche die Merkmale
des Anspruchs 1 nicht erfüllen.
[0024] Die Ansprüche 7 bis 12 enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Ihre Merkmale können bei einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Produkts
durch Tieftemperaturzerlegung eines Gasgemischs, insbesondere von Luft, als eine nicht
erfindungsgemäße Ausführungsform auch unabhängig von den Merkmalen der Ansprüche 1
bis 6 oder erfindungsgemäß in Kombination mit diesen angewendet werden. Die Einsatzgemischleitung
zur Einleitung von Einsatzgemisch in den Hauptwärmetauscher und die Produktleitung
zum Abziehen des Produktstroms aus dem Hauptwärmetauscher verlaufen dabei im Wesentlichen
parallel zu einer Hauptorientierungsachse und sind an einander gegenüberliegenden
Seiten des Hauptwärmetauschers angeordnet.
[0025] Die "Hauptorientierungsachse" stellt eine abstrakte Gerade dar, die in horizontaler
Richtung verläuft und in der Regel nicht durch Bauteile der Anlage oder eine sonstige
physische Einrichtung materialisiert ist.
[0026] "Im Wesentlichen parallel" sind zwei Richtungen dann, wenn sie einen Winkel von weniger
als 20°, vorzugsweise weniger als 10°, höchst vorzugsweise weniger als 5° miteinander
bilden.
[0027] Die Anordnung gemäß Anspruch 7 bietet den Vorteil, dass die Einrichtungen für die
Abführung der Produkte, zum Beispiel eine oder mehrere Sammelleitungen, in welche
die Produktleitung(en) mündet/münden, auf der einen Seite des Hauptwärmetauschers
und die Einrichtungen zur Vorbehandlung des Einsatzgemischs auf der gegenüber liegenden
Seite des Hauptwärmetauschers angeordnet werden können. Damit werden sehr geringe
Rohrleitungslängen möglich.
[0028] Die gegenüber liegende Anordnung von Einsatzgemisch- und Produktleitungen minimiert
insbesondere den Aufwand bei der strömungstechnischen Verbindung der Anlagenkomponenten
untereinander. Die entsprechenden Rohrlängen und der Umfang der zugehörigen Stahlbauvorrichtungen
wie zum Beispiel Rohrbrücken werden minimiert. Dies bedeutet - bei sehr großen Anlagen
mit einem Einsatzgasdurchsatz 300.000 Nm
3/h oder mehr- eine spürbare Verminderung der Investitionskosten.
[0029] Die Anordnung hat außerdem den Vorteil, dass die Anlagekomponenten grundsätzlich
von beiden Seiten her für Montage- und Wartungsarbeiten zugänglich sind. Dies reduziert
die Betriebs- und Reparaturkosten der Anlage.
[0030] Außerdem ist es günstig, wenn die Vorrichtung eine Sammelleitung aufweist, in welche
die Produktleitung an ihrem dem Hauptwärmetauscher abgewandten Ende einmündet, und
wenn die Sammelleitung im Wesentlichen senkrecht zur Hauptorientierungsachse verläuft.
[0031] Eine Richtung ist "im Wesentlichen senkrecht" zu einer anderen, wenn die entsprechenden
Geraden einen Winkel von 70° bis 110°, vorzugsweise 80° bis 100° höchst vorzugsweise
85° bis 95° einschließen.
[0032] Eine oder mehrere Sammelleitungen können die Vorrichtung und mögliche weitere identische
oder ähnliche Vorrichtungen (Stränge) zu einer mehrsträngigen Anlage verbinden beziehungsweise
zu einem Tanklager und/oder zu einer Notversorgungsvorrichtung führen.
[0033] Die Sammelleitung(en) kann/können auf einer Rohrbrücke oder auf dem Boden angeordnet
sein. Im letzteren Fall werden die Sammelleitungen regelmäßig auf so genannten Sleepern
verlegt.
[0034] Vorzugsweise ist/sind Sammelleitung(en) mit einer Produktleitung einer oder mehrerer
weiteren Tieftemperaturzerlegungs-Vorrichtungen verbunden.
[0035] Alternativ oder zusätzlich kann/können die Sammelleitung(en) mit einem Speicherbehälter
für Produkt verbunden sein.
[0036] Es ist günstig, wenn bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Hauptwärmetauscher
ausschließlich als rekuperativer Wärmetauscher ausgeführt ist, das heißt als nicht
umschaltbarer Wärmetauscher.
[0037] Die Ansprüche 13 bis 16 enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Ihre Merkmale können bei einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Produkts
durch Tieftemperaturzerlegung eines Gasgemischs, insbesondere von Luft, als eine nicht
erfindungsgemäße Ausführungsform auch unabhängig von den Merkmalen der Ansprüche 1
bis 12 oder erfindungsgemäß in Kombination mit diesen angewendet werden.
[0038] Wenn ein Verdunstungskühler eingesetzt wird, ist es günstig, wenn das Verhältnis
des Abstandes zwischen Verdunstungskühler und Direktkontaktkühler zu dem Abstand zwischen
Verdunstungskühler und Hauptwärmetauscher mindestens 0,5 , insbesondere mindestens
1,0 beträgt.
[0039] Der Verdunstungskühler 15 ist somit vergleichsweise nahe dem Hauptwärmetauscher angeordnet.
Dies bedeutet zwar höheren Aufwand für die Kühlmittelverrohrung; allerdings kann die
Leitung für den Gasstrom aus dem Tieftemperaturteil besonders kurz ausgeführt werden.
Im Rahmen der Erfindung hat sich herausgestellt, dass diese Anordnung zu insgesamt
vergleichsweise niedrigen Investitionskosten kosten führt. Es wird insbesondere der
Aufwand für die Rohrleitungen und den dazugehörigen Stahlbau-Kosten verringert. Dies
ist teilweise auf den sehr hohen Querschnitt (beispielsweise 1 bis 2 m) der Gasleitung
zum Verdunstungskühler zurückzuführen.
[0040] Die abhängigen Patentansprüche 14 bis 16 enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0041] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung näher erläutert, die als Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage ausgebildet
ist.
[0042] Atmosphärische Luft wird als "Einsatzgemisch" über ein Einlassfilter 1 angesaugt
und über Einsatz-Rohrleitungen 51, 52, 53, 54 zu weiteren Anlagenkomponenten geführt.
Zunächst wird die gefilterte Luft 51 in einem Hauptluftverdichter 2, der in dem Beispiel
den "Einsatzgasverdichter" darstellt, komprimiert. Die verdichtete Luft 52 strömt
in einen Direktkontaktkühler 3 und wird dort in direktem Wärmeaustausch mit Kühlwasser,
das über eine Kühlwasser-Verrohrung 61 heranströmt, abgekühlt. Die abgekühlte Luft
53 wird weiter in eine Reinigungseinrichtung 4 geleitet, die ein Paar von Molekularsieb-Adsorbern
5, 6 aufweist. Die gereinigte Luft 54 strömt weiter zum Tieftemperaturteil 7.
[0043] Der Tieftemperaturteil kann aus einer einzigen Coldbox bestehen, in der alle kryogenen
Apparate angeordnet sind, insbesondere der oder die Wärmetauscher und die Destilliersäule(n),
oder auch aus einer Vielzahl separater Coldboxen. In dem Beispiel sind zwei separate
Coldboxen vorgesehen. Eine zylinderförmige Rektifikationsbox 9 enthält die Destilliersäulen
9a, hier eine Doppelsäule mit Hochdruck- und Niederdrucksäule und einem dazwischen
angeordneten Hauptkondensator. Die übrigen kalten Teile, insbesondere der Hauptwärmetauscher
8a sind in einer quaderförmigen Wärmetauscher-Box 8 untergebracht. Die beiden Coldboxen
8, 9 isolieren die jeweiligen kalten Apparateteile gegen Wärmeeinfall aus der Umgebung.
Ein Übergangsabschnitt 10 gehört ebenfalls zum Tieftemperaturteil. Er wird ebenfalls
von einer Coldbox umschlossen; alternativ werden die im Übergangsabschnitt 10 befindlichen
Rohrleitungen und Armaturen mittels einer entsprechend kleineren Coldbox wärmeisoliert.
[0044] Der Hauptwärmetauscher ist als ausschließlich rekuperativer Wärmetauscher ausgebildet,
also nicht als umschaltbarer Wärmetauscher (Revex). Er besteht zum Beispiel aus einem
Block oder einer Mehrzahl von strömungstechnisch miteinander verbundenen Blöcken.
Der oder die Blöcke sind vorzugsweise als Aluminium-Plattenwärmetauscher ausgebildet.
Mögliche weitere Wärmetauscher wie zum Beispiel ein oder mehrere Unterkühlungs-Gegenströmer
können ebenfalls in der Wärmetauscher-Box untergebracht sein; alternativ oder zusätzlich
können ein oder mehrere Blöcke von Unterkühlungs-Gegenströmern in der Rektifikationsbox
angeordnet sein. Die Form der Rektifikationsbox kann vom Ausführungsbeispiel abweichen;
sie kann zum Beispiel im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet sein.
[0045] Der Hauptluftverdichter 2 wird über eine erste Welle 11 von einem Antriebsmittel
12 angetrieben, das als Elektromotor, Gas- oder Dampfturbine ausgebildet ist. Außerdem
ist in dem Beispiel ein Nachverdichter 14 für einen Teil der gereinigten Luft 54 vorgesehen.
Über eine in der Zeichnung lediglich angedeutete Booster-Luft-Verrohrung 62 ist der
Einlass des Nachverdichters 14 mit der Rohrleitung 54 für die gereinigte Luft verbunden.
Die im Nachverdichter 14 weiterverdichtete Luft wird über eine weitere, in der Zeichnung
nicht dargestellte Rohrleitung in den Tieftemperaturteil 7 geleitet, insbesondere
in die Wärmetauscher-Box 8. In dem Beispiel wird der Nachverdichter 14 über eine weitere
Welle 13 ebenfalls von dem Antriebsmittel 12 angetrieben. Alternativ könnte der Nachverdichter
unabhängig vom Hauptluftverdichter angetrieben werden, beispielsweise durch eine separate
Gas- oder Dampfturbine oder durch einen separaten Elektromotor.
[0046] Die Produkte des Tieftemperaturteils 7 werden über beispielhaft eingezeichnete Produktleitungen
105, 106 abgegeben, die hier in Sammelleitungen 107 beziehungsweise 108 münden. Die
Sammelleitungen 107, 108 sind auf einer Rohrbrücke 109 angeordnet und können die Vorrichtung
und mögliche weitere identische oder ähnliche Vorrichtungen (Stränge) zu einer mehrsträngigen
Anlage verbinden beziehungsweise zu einem Tanklager und/oder zu einer Notversorgungsvorrichtung
führen.
[0047] Zur Abkühlung von Wasser vor dessen Einleitung in den Direktkontaktkühler 3 dient
ein Verdunstungskühler 15. Darin wird trockener Reststickstoff aus dem Tieftemperaturteil
in direkten Wärme- und Stoffaustausch mit abzukühlendem Kühlwasser gebracht. Über
die Kühlwasser-Verrohrung 61 wird kaltes Kühlwasser zum Direktkontaktkühler geleitet.
Warmes Kühlwasser wird direkt oder indirekt zum Verdunstungskühler zurückgeführt.
Der feuchte Stickstoff aus dem Verdunstungskühler entweicht in die Atmosphäre.
[0048] Die Vorrichtung weist außerdem eine Betriebsmittel-Verrohrung (utility piping) 63
auf, deren Lage in der Zeichnung schematisch angedeutet ist. Die Betriebsmittel-Verrohrung
dient zum Transport von Dampf, Gas und/oder Kühlwasser und zum Entsorgen von Kondensat,
Kühlwasser etc. Sie mündet in Betriebsmittel-Sammelleitungen (nicht eingezeichnet),
die auf der Rohrbrücke 109 angeordnet sein können. Betriebsmittel- und Booster-Luft-Verrohrung
63, 62 können auf dem Boden (auf Sleepern) oder auf einer oder mehreren Rohrbrücken
angeordnet sein.
[0049] Die Grundflächen des Direktkontaktkühlers 3, der Reinigungseinrichtung 4 und des
Tieftemperaturteils 7 weisen in dem Ausführungsbeispiel Kreisform, Rechteckform beziehungsweise
eine komplexe Form auf. Diese Grundflächen sind auf einer Linie, zum Beispiel auf
einer Hauptorientierungsachse 101 angeordnet. Zusätzlich verläuft diese Linie 101
auch durch die Grundfläche des Hauptluftverdichters 2. Hierdurch ergibt sich eine
besonders kurze Einsatzgasverrohrung 52/53/54. Auch die Produktleitungen 105, 106,
die gegenüber dem Eintritt der Einsatzleitung 54 parallel angeordnet sind, weisen
eine besonders geringe Länge auf. Sie können sogar so kurz sein, dass eine eigene
Rohrbrücke nicht benötigt wird.
[0050] Das Rechteck 102, das die Grundflächen von Direktkontaktkühler 3, Reinigungseinrichtung
4 und Tieftemperaturteil 7 umschließt, ist in der Ausdehnung, die in der Zeichnung
vertikal verläuft, etwa um den Faktor 1,7 länger als in der dazu senkrechten Richtung
(horizontal in der Zeichnung). Für das Rechteck 103, das auch die Grundfläche des
Hauptluftverdichters und der mit ihm verbundenen Apparate umschließt, gilt ein Faktor
von etwa 1,8. Hierdurch reichen eine kurze Rohrbrücke 109 und Sammelleitungen 107,
108 geringer Länge für die Produktabfuhr bzw. die Betriebsmittel-Zu- und Abfuhr aus;
dies ist insbesondere bei mehrsträngigen Anlagen von Vorteil. (Die Zeichnung ist wegen
ihres schematischen Charakters auch in dieser Hinsicht nicht unbedingt maßstäblich.)
[0051] Üblicherweise werden Direktkontaktkühler 3 und Verdunstungskühler 15 wegen ihrer
funktionellen Beziehung als eine Einheit oder zumindest als unmittelbar benachbarte
Einheiten angeordnet. In dem Ausführungsbeispiel ist der Verdunstungskühler 15 jedoch
dem Tieftemperaturteil wesentlich näher als dem Direktkontaktkühler. Der Abstand 104
zwischen dem Verdunstungskühler 15 und dem Hauptwärmetauscher 8a beträgt etwa ein
Fünftel des Abstandes zwischen dem Direktkontaktkühler 3 und dem Tieftemperaturteil
7. Hierdurch muss die Reststickstoffleitung zwischen dem Hauptwärmetauscher und dem
Verdunstungskühler 15, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, nur eine relativ
kurze Strecke überwinden und kann daher besonders kostengünstig realisiert werden;
diese Einsparung fällt wegen des sehr großen Querschnitts der Reststickstoffleitung
erheblich ins Gewicht. Die Kühlwasser-Verrohrung ist zwar länger, weist aber einen
sehr viel geringeren Querschnitt auf und verteuert den Apparat nur unwesentlich.
[0052] Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlagen weisen regelmäßig eine oder mehrere Entspannungsmaschinen
auf, die zur Erzeugung von Kälte durch arbeitsleistende Entspannung eines oder mehrerer
Prozess-Ströme dienen und üblicherweise als Turbinen ausgebildet sind. Die Anlage
des Ausführungsbeispiels weist vorzugsweise eine Turbine zur arbeitsleistenden Entspannung
eines Teilstroms der Einsatzluft oder eines Produkt- oder Zwischenproduktstroms aus
der Tieftemperaturzerlegung auf. Diese Turbine sitzt in einem Turbinenkasten 16, der
in dem Ausführungsbeispiel am Übergangsabschnitt 10 zwischen Wärmetauscher-Box 8 und
Rektifikationsbox 9 angeordnet ist.
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Produkts durch Tieftemperaturzerlegung eines Gasgemischs,
insbesondere von Luft, mit einem Direktkontaktkühler (3) zur Kühlung des Einsatzgemischs,
mit einer Reinigungsvorrichtung (4) zu Reinigung des gekühlten Einsatzgemischs und
mit einem Tieftemperaturteil (7), der einen Hauptwärmetauscher (8a) zur Abkühlung
des gereinigten Einsatzgemischs auf etwa Taupunktstemperatur und eine Destilliersäule
(9a) zur Tieftemperaturzerlegung des Einsatzgemischs aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Direktkontaktkühler (3), die Reinigungsvorrichtung (4) und der Tieftemperaturteil
(7) auf einer Linie (101) angeordnet sind und die Vorrichtung für einen Einsatzgasdurchsatz
von 300.000 Nm3/h oder mehr ausgelegt ist, wobei die Anordnung "auf einer Linie" bedeutet, dass es
mindestens eine horizontale Gerade geben muss, welche die Grundflächen aller drei
genannten Anlagenkomponenten schneidet und unter "Grundfläche" hier die Aufstellfläche
verstanden wird, die für die entsprechenden Anlagenkomponenten einschließlich der
unmittelbar zugehörigen Funktionseinheiten wie zum Beispiel Pumpen und Armaturen benötigt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen dem Direktkontaktkühler (3) vorgeschalteten Einsatzgasverdichter (2) zur Verdichtung
des Einsatzgemischs, wobei der Einsatzgasverdichter (2), der Direktkontaktkühler (3),
die Reinigungsvorrichtung (4) und der Tieftemperaturteil (7) auf einer Linie (101)
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen dem Direktkontaktkühler (3) vorgeschalteten Einsatzgasverdichter (2) zur Verdichtung
des Einsatzgemischs, wobei die Antriebswelle (11) des Einsatzgasverdichters (2) im
Wesentlichen senkrecht zu der Linie (101) verläuft, auf welcher der Direktkontaktkühler
(3), die Reinigungsvorrichtung (4) und der Tieftemperaturteil (7) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen dem Direktkontaktkühler (3) vorgeschalteten Einsatzgasverdichter (2) zur Verdichtung
des Einsatzgemischs, wobei die Antriebswelle des Einsatzgasverdichters (2) im Wesentlichen
parallel zu der Linie (101) verläuft, auf welcher der Direktkontaktkühler (3), die
Reinigungsvorrichtung (4) und der Tieftemperaturteil (7) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Ausdehnung des kleinsten Rechtsecks (102; 103), das die Grundflächen
des Direktkontaktkühlers (3), der Reinigungsvorrichtung (4) und des Tieftemperaturteils
(7) und ggf. des Einsatzgasverdichters (2) einschließt, in Richtung einer Verbindungsgeraden
(101) zwischen Direktkontaktkühler (3) und Tieftemperaturteil (7) zu der Ausdehnung
in der dazu senkrechten Richtung größer als 1, insbesondere größer als 1,8 ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tieftemperaturteil (7) eine Wärmetauscher-Box (8), die mindestens einen Hauptwärmetauscher
enthält, eine Rektifikationsbox (9), die mindestens eine Destilliersäule enthält,
einen Übergangsabschnitt (10), der zwischen Wärmetauscher-Box (8) und Rektifikationsbox
(9) angeordnet ist, und einen Turbinenkasten (16), der eine Entspannungsmaschine enthält,
aufweist, wobei der Turbinenkasten (16) mit dem Übergangsabschnitt (10) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Einsatzgemischleitung (51,
52, 53, 54) zur Einleitung von Einsatzgemisch in den Hauptwärmetauscher und mit einer
Produktleitung (105, 106) zum Abziehen des Produktstroms aus dem Hauptwärmetauscher,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einsatzgemischleitung (54) und die Produktleitung (104, 105) im Wesentlichen
parallel zu einer Hauptorientierungsachse (101) verlaufen und an einander gegenüberliegenden
Seiten des Hauptwärmetauschers angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Sammelleitung (107, 108), in welche die Produktleitung (104, 105) an ihrem dem
Hauptwärmetauscher abgewandten Ende einmündet, wobei die Sammelleitung (107, 108)
im Wesentlichen senkrecht zur Hauptorientierungsachse (101) verläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelleitung (107, 108) auf einer Rohrbrücke (109) oder auf dem Boden angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelleitung mit einer Produktleitung einer oder mehrerer weiteren Tieftemperaturzerlegungs-Vorrichtungen
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelleitung mit einem Speicherbehälter für Produkt verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptwärmetauscher (8a) ausschließlich als rekuperativer Wärmetauscher ausgeführt
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einem Kühlmittelkreislauf (61) zur
Lieferung von Kühlmittel für den Direktkontaktkühler, wobei der Kühlmittelkreislauf
einen Verdunstungskühler (15) zur Abkühlung von Kühlmittel im direkten Wärmeaustausch
mit einem Gasstrom aus dem Tieftemperaturteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Abstandes zwischen Verdunstungskühler (15) und Direktkontaktkühler
(3) zu dem Abstand (104) zwischen Verdunstungskühler (15) und Hauptwärmetauscher (8a)
mindestens 0,5 , insbesondere mindestens 1,0 beträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Abstandes zwischen Verdunstungskühler (15) und Direktkontaktkühler
(3) zu dem Abstand (104) zwischen Verdunstungskühler (15) und Hauptwärmetauscher (8a)
mindestens 2, insbesondere mindestens 4 beträgt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (104) zwischen Verdunstungskühler (15) und Hauptwärmetauscher (8a) höchstens
20 m, insbesondere höchstens 10 m beträgt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Verdunstungskühler und Direktkontaktkühler (3) mindestens 10
m, insbesondere mindestens 25 m beträgt.
1. Apparatus for producing a product by low-temperature separation of a gas mixture,
in particular air, having a direct contact cooler (3) for cooling the feed mixture,
having a purification apparatus (4) for purifying the cooled feed mixture, and having
a low-temperature part (7), which includes a main heat exchanger (8a) for cooling
the purified feed mixture to approximately dewpoint temperature and a distillation
column (9a) for low-temperature separation of the feed mixture, characterized in that the direct contact cooler (3), the purification apparatus (4) and the low-temperature
part (7) are arranged on one line (101) and the apparatus is designed for a feed gas
throughput of 300 000 m3/h (s.t.p.) or more, wherein the arrangement "on one line" means that there must be
at least one horizontal straight line which intercepts the base areas of all three
installation components mentioned and, in the present context, the term "base area"
is to be understood as meaning the standing surface area which is required for the
corresponding installation components including the directly associated functional
units, such as for example pumps and fittings.
2. Apparatus according to Claim 1, characterized by a feed gas compressor (2), connected upstream of the direct contact cooler (3), for
compressing the feed mixture, the feed gas compressor (2), the direct contact cooler
(3), the purification apparatus (4) and the low-temperature part (7) being arranged
on one line (101).
3. Apparatus according to Claim 1 or 2, characterized by a feed gas compressor (2), connected upstream of the direct contact cooler (3), for
compressing the feed mixture, the drive shaft (11) of the feed gas compressor (2)
running substantially perpendicular to the line (101) on which the direct contact
cooler (3), the purification apparatus (4) and the low-temperature part (7) are arranged.
4. Apparatus according to Claim 1, characterized by a feed gas compressor (2), connected upstream of the direct contact cooler (3), for
compressing the feed mixture, the drive shaft of the feed gas compressor (2) running
substantially parallel to the line (101) on which the direct contact cooler (3), the
purification apparatus (4) and the low-temperature part (7) are arranged.
5. Apparatus according to any of Claims 1 to 4, characterized in that the ratio of the extent of the smallest rectangle (102; 103) which encloses the base
areas of the direct contact cooler (3), the purification apparatus (4) and the low-temperature
part (7) and if appropriate the feed gas compressor (2) in the direction of a connecting
straight line (101) between direct contact cooler (3) and low-temperature part (7)
to the extent in the direction perpendicular to the first direction is greater than
1, in particular greater than 1.8.
6. Apparatus according to any of Claims 1 to 5, characterized in that the low-temperature part (7) includes a heat exchanger box (8), which contains at
least one main heat exchanger, a rectification box (9), which contains at least one
distillation column, a transition section (10), which is arranged between the heat
exchanger box (8) and rectification box (9), and a turbine casing (16), which contains
an expansion machine, the turbine casing (16) being connected to the transition section
(10).
7. Apparatus according to any of Claims 1 to 6, having a feed mixture line (51, 52, 53,
54) for introducing feed mixture into the main heat exchanger and having a product
line (105, 106) for extracting the product stream from the main heat exchanger, characterized in that the feed mixture line (54) and the product line (104, 105) run substantially parallel
to a main orientation axis (101) and are arranged on opposite sides of the main heat
exchanger.
8. Apparatus according to Claim 7, characterized by a collection line (107, 108) into which the product line (104, 105) opens out at
its end remote from the main heat exchanger, the collection line (107, 108) running
substantially perpendicular to the main orientation axis (101).
9. Apparatus according to Claim 8, characterized in that the collection line (107, 108) is arranged on a pipe bridge (109) or on the ground.
10. Apparatus according to Claim 8 or 9, characterized in that the collection line is connected to a product line of one or more further low-temperature
separation apparatuses.
11. Apparatus according to either of Claims 8 and 9, characterized in that the collection line is connected to a storage tank for product.
12. Apparatus according to any of Claims 7 to 11, characterized in that the main heat exchanger (8a) is designed exclusively as a recuperative heat exchanger.
13. Apparatus according to any of Claims 1 to 12 having a coolant circuit (61) for delivering
coolant for the direct contact cooler, the coolant circuit having an evaporative cooler
(15) for cooling coolant in direct heat exchange with a gas stream from the low-temperature
part, characterized in that the ratio of the distance between evaporative cooler (15) and direct contact cooler
(3) to the distance (104) between evaporative cooler (15) and main heat exchanger
(8a) is at least 0.5, in particular at least 1.0.
14. Apparatus according to Claim 13, characterized in that the ratio of the distance between evaporative cooler (15) and direct contact cooler
(3) to the distance (104) between evaporative cooler (15) and main heat exchanger
(8a) is at least 2, in particular at least 4.
15. Apparatus according to Claim 13 or 14, characterized in that the distance (104) between evaporative cooler (15) and main heat exchanger (8a) is
at most 20 m, in particular at most 10 m.
16. Apparatus according to any of Claims 13 to 15, characterized in that the distance between evaporative cooler and direct contact cooler (3) is at least
10 m, in particular at least 25 m.
1. Procédé de production d'un produit par séparation cryogénique d'un mélange gazeux,
en particulier d'air, avec un refroidisseur à contact direct (3) pour le refroidissement
du mélange de charge, avec un dispositif de purification (4) pour purifier le mélange
de charge refroidi et avec une partie cryogénique (7), qui présente un échangeur de
chaleur principal (8a) pour le refroidissement du mélange de charge purifié environ
à la température du point de rosée et une colonne de distillation (9a) pour la séparation
cryogénique du mélange de charge, caractérisé en ce que le refroidisseur à contact direct (3), le dispositif de purification (4) et la partie
cryogénique (7) sont disposés sur une ligne (101) et le dispositif est conçu pour
un débit de gaz de charge de 300 000 Nm3/h ou plus, dans lequel la disposition "sur une ligne" signifie qu'il doit y avoir
au moins une droite horizontale, qui coupe les faces de base de tous les trois composants
de l'installation précités et par "face de base" on entend ici la face de pose qui
est nécessaire pour les composants correspondants de l'installation y compris les
unités fonctionnelles directement correspondantes comme par exemple des pompes et
des armatures.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par un compresseur de gaz de charge (2) monté avant le refroidisseur à contact direct
(3) pour la compression du mélange de charge, dans lequel le compresseur de gaz de
charge (2), le refroidisseur à contact direct (3), le dispositif de purification (4)
et la partie cryogénique (7) sont disposés sur une ligne (101).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par un compresseur de gaz de charge (2) monté avant le refroidisseur à contact direct
(3) pour la compression du mélange de charge, dans lequel l'arbre d'entraînement (11)
du compresseur de gaz de charge (2) est essentiellement perpendiculaire à la ligne
(101), sur laquelle le refroidisseur à contact direct (3), le dispositif de purification
(4) et la partie cryogénique (7) sont disposés.
4. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par un compresseur de gaz de charge (2) monté avant le refroidisseur à contact direct
(3) pour la compression du mélange de charge, dans lequel l'arbre d'entraînement du
compresseur de gaz de charge (2) est essentiellement parallèle à la ligne (101), sur
laquelle le refroidisseur à contact direct (3), le dispositif de purification (4)
et la partie cryogénique (7) sont disposés.
5. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le rapport de l'extension du plus petit rectangle (102; 103), qui entoure les faces
de base du refroidisseur à contact direct (3), du dispositif de purification (4) et
de la partie cryogénique (7) et éventuellement du compresseur de gaz de charge (2)
dans la direction d'une droite de liaison (101) entre le refroidisseur à contact direct
(3) et la partie cryogénique (7) à l'extension dans la direction perpendiculaire à
celle-ci, est supérieur à 1, en particulier supérieur à 1,8.
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la partie cryogénique (7) présente un boîtier d'échangeur de chaleur (8), qui contient
au moins un échangeur de chaleur principal, un boîtier de rectification (9), qui contient
au moins une colonne de distillation, une section de transition (10), qui est disposée
entre le boîtier d'échangeur de chaleur (8) et le boîtier de rectification (9), et
un caisson de turbine (16), qui contient une machine de détente, dans lequel le caisson
de turbine (16) est relié à la section de transition (10).
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, avec une conduite de mélange
de charge (51, 52, 53, 54) pour l'introduction de mélange de charge dans l'échangeur
de chaleur principal et avec une conduite de produit (105, 106) pour soutirer le courant
de produit hors de l'échangeur de chaleur principal, caractérisé en ce que la conduite de mélange de charge (54) et la conduite de produit (104, 105) sont essentiellement
parallèles à un axe d'orientation principal (101) et sont disposées sur des côtés
opposés l'un à l'autre de l'échangeur de chaleur principal.
8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé par une conduite de collecte (107, 108), dans laquelle la conduite de produit (104, 105)
débouche à son extrémité éloignée de l'échangeur de chaleur principal, dans lequel
la conduite de collecte (107, 108) est essentiellement perpendiculaire à l'axe d'orientation
principal (101).
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que la conduite de collecte (107, 108) est disposée sur une passerelle à tubes (109)
ou sur le sol.
10. Dispositif selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que la conduite de collecte est raccordée à une conduite de produit d'une ou de plusieurs
autres installations de séparation cryogénique.
11. Dispositif selon une des revendications 8 ou 9, caractérisé en ce que la conduite de collecte est raccordée à un réservoir d'accumulation pour le produit.
12. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 7 à 11, caractérisé en ce que l'échangeur de chaleur principal (8a) est constitué exclusivement par un échangeur
de chaleur à récupération.
13. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, avec un circuit d'agent
réfrigérant (61) pour la fourniture d'agent réfrigérant pour le refroidisseur à contact
direct, dans lequel le circuit d'agent réfrigérant présente un refroidisseur par évaporation
(15) pour le refroidissement d'agent réfrigérant par échange de chaleur direct avec
un courant de gaz provenant de la partie cryogénique, caractérisé en ce que le rapport de la distance entre le refroidisseur par évaporation (15) et le refroidisseur
à contact direct (3) à la distance (104) entre le refroidisseur par évaporation (15)
et l'échangeur de chaleur principal (8a) vaut au moins 0,5, en particulier au moins
1,0.
14. Dispositif selon la revendication 13, caractérisé en ce que le rapport de la distance entre le refroidisseur par évaporation (15) et le refroidisseur
à contact direct (3) à la distance (104) entre le refroidisseur par évaporation (15)
et l'échangeur de chaleur principal (8a) vaut au moins 2, en particulier au moins
4.
15. Dispositif selon la revendication 13 ou 14, caractérisé en ce que la distance (104) entre le refroidisseur par évaporation (15) et l'échangeur de chaleur
principal (8a) vaut au plus 20 m, en particulier au plus 10 m.
16. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 13 à 15, caractérisé en ce que la distance entre le refroidisseur par évaporation et le refroidisseur à contact
direct (3) vaut au moins 10 m, en particulier au moins 25 m.
