[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Zustands einer Kontaktoberfläche
gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Hauptanspruchs 1.
[0002] Derartige Kontaktoberflächen umfassen eine Kontaktoberflächenbeschichtung, aufweisend
zumindest eine Zwischenschicht, die zumindest größtenteils aus Nickel gebildet sein
kann, und weiterhin aufweisend eine darauf angeordnete Oberflächenschicht, die aus
einem Edelmetall, beispielsweise aus Silber oder Gold, oder auch aus einer organischen
Schicht bestehen kann. Die Kontaktoberflächenbeschichtung, und insbesondere ihre Oberflächenschicht,
dient in der Regel dazu, das Leitverhalten eines elektrischen Steckverbinderkontaktes,
auf den sie aufgebracht ist, zu verbessern und diesen Steckverbinderkontakt gegen
Oxydation zu schützen.
Stand der Technik
[0003] Aus den Druckschriften
US 2007 0158 619 A1 und
US 2007 0199 826 A1 sind in einer Matrix eingelagerte Kohlenstoffnanoröhren (carbon nanotubes; "CNTs")
sowie die Herstellung solcher Schichten mittels galvanischer Kontaktoberflächenbeschichtung
bereits bekannt.
[0004] Aus den Druckschriften
DE 10 2008 001 000 A1 und
DE 10 2009 002 178 A1 ist die Herstellung und Anwendung von in einer Matrix eingebetteten Kohlenstoffnanostrukturen
als Material für Elektroden mit verbesserter Leistungsfähigkeit und als strangförmiges
Kompositleitermaterial bekannt.
[0005] Aus der Druckschrift
DE 10 2009 054 427 A1 ist für Elektronikanwendungen ebenfalls ein Verfahren bekannt, bei welchem die kohlenstoff-
und edelmetallhaltige Kontaktoberflächenbeschichtung als Paste oder in Pulverform
auf ein Substrat aufgebracht wird.
[0006] Die Druckschrift
DE 10 2006 004 730 A1 offenbart ein Verfahren zur Überwachung des Zustands einer Fahrzeugbremsvorrichtung.
Die Vorrichtung umfasst einen Bremsbelag mit einem integrierten Verschleißsensor,
wobei der Verschleißsensor über eine zweiadrige Leitungsverbindung mit einer elektronischen
Steuereinheit verbunden ist. Innerhalb der Steuereinheit wird über den Widerstandswert
der Leiterschleife der aktuelle Widerstandswert, bzw. ein resultierender Strom- und/oder
Spannungswert ermittelt und in Abhängigkeit von diesem auf den Verschleißzustand des
Bremsbelags geschlossen.
[0007] Aus den Druckschriften
EP 1 566 814 B1 und
DE 603 15 063 T2 ist es bekannt, für Schleifkontakte Kohlenstoffnanofasern oder Kohlenstoffnanoröhren
auf der Oberfläche von Metallpartikeln aufzubringen.
[0008] Die Druckschrift
WO 2007 118 337 A1 schlägt vor, dass solche Kohlenstoffnanofasern oder Kohlenstoffnanoröhren in eine
Metallmatrix eingebracht werden um die thermische und elektrische Leitfähigkeit zu
erhöhen.
[0009] Im Stand der Technik existiert der Nachteil, dass bezüglich des aktuellen Zustandes
der Oberfläche einzelner Kontakte im Betrieb eine ständige Unsicherheit besteht. Oft
werden die Kontaktoberflächenbeschichtungen bei der Herstellung der Kontakte zur Sicherheit
unnötig stark ausgestaltet, was einen erhöhten Materialaufwand zu Folge hat. Im Einzelfall
verbleibt trotzdem eine Restunsicherheit.
Aufgabenstellung
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine solche kontinuierliche Zustandsüberwachung
einer Kontaktoberfläche eines Steckverbinderkontaktes mit einem möglichst geringen
Aufwand zu ermöglichen.
[0011] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs erwähnten Art durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Die Kontaktoberfläche umfasst eine Kontaktoberflächenbeschichtung, aufweisend zumindest
eine Zwischenschicht sowie eine darauf angeordnete Oberflächenschicht. Bei der Herstellung
kann die Kontaktoberflächenbeschichtung in mehreren Schritten auf ein Kontaktbasismaterial
aufgebracht werden, indem zunächst die Zwischenschicht auf das Kontaktbasismaterial
aufgebracht wird und danach die Oberflächenschicht auf die Zwischenschicht aufgebracht
wird. Die Zwischenschicht kann zumindest größtenteils aus Nickel gebildet sein. Die
Oberflächenschicht kann zumindest größtenteils aus einem Edelmetall wie Silber oder
Gold oder auch aus einer organischen Schicht bestehen. Die Kontaktoberflächenbeschichtung
und insbesondere deren Oberflächenschicht kann vorteilhafterweise dazu dienen, das
Leitverhalten des elektrischen Kontaktes zu verbessern. Weiterhin kann die Kontaktoberflächenbeschichtung
und insbesondere die Oberflächenschicht den Kontakt gegen Oxydation schützen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dazu, den Verschleiß eines Steckverbinderkontaktes
auch während seines Betriebs in Echtzeit zu überwachen. Bei dem Steckverbinderkontakt
kann es sich beispielsweise um einen Pin- oder einen Buchsenkontakt handeln, der in
einem Isolierkörper des Steckverbinders angeordnet ist oder dafür vorgesehen ist,
in einem solchen Isolierkörper angeordnet zu werden. Der Steckverbinderkontakt weist
zumindest das Basismaterial und die darauf angeordnete Kontaktoberflächenbeschichtung
auf.
[0015] Die besagte Überwachung des Verschleißes ist besonders vorteilhaft, um ein sogenanntes
"Over-Engineering" zu vermeiden, also z.B. um die Kontaktoberflächenbeschichtung nicht
aus Unsicherheit unnötig stark ausgestalten zu müssen, weil mit einem ausreichenden
Vorlauf bekannt ist, oder zumindest daraus extrapoliert werden kann, wann ein Kontakt
voraussichtlich ausfallen wird.
[0016] Mit Hilfe dieses Verfahrens wird eine Ermittlung der dazu benötigten Informationen
über die Belastungshistorie des Steckverbinders auch in Echtzeit auf Einzelkontaktebene
ermöglicht.
[0017] Von besonderem Vorteil ist es, dass durch die Erfindung eine aus Unsicherheit stattfindende
Überdimensionierung der Kontaktoberflächenbeschichtung nicht mehr notwendig ist. Stattdessen
kann gemessen und weiterhin aus den gewonnenen Messungen extrapoliert werden, wann
ein Steckverbinder bzw. seine Steckverbinderkontakte voraussichtlich ausfallen werden.
Somit ist es möglich, den jeweiligen Steckverbinder ggf. rechtzeitig auszutauschen,
was in vielen Fällen ausreichend ist. Dadurch kann in einigen Fällen auch besonders
wertvolles Veredelungsmaterial, möglicherweise sogar Silber oder Gold, eingespart
werden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, dass bei der Anwendung unabhängig von Fertigungsschwankungen
eine ständige individuelle Kontrolle des Zustands der Oberfläche des jeweiligen Steckverbinderkontaktes
existiert.
[0019] Dies ist insbesondere für sicherheitsrelevante Anwendungen von großer Bedeutung,
weil konkrete Aussagen über den Zustand des jeweils verwendeten Steckverbinders, d.h.
seiner einzelnen Steckverbinderkontakte, gemacht werden können.
[0020] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Wartungs- und Reparaturarbeiten vorausschauend
geplant werden können, so dass der wirtschaftliche Schaden, der gegebenenfalls durch
den Ausfall eines Steckverbinders besteht, überschaubar bleibt.
[0021] Es ist daher besonders vorteilhaft, während der Fertigung in die Kontaktoberfläche,
insbesondere in die Zwischenschicht, Sensoren, insbesondere Sensorstrukturen, einzubringen.
Insbesondere ist es von Vorteil, wenn diese Sensoren mit geringem Aufwand elektronisch
ausgewertet werden können, beispielsweise mit einer einfachen Widerstandsmessung.
[0022] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Zwischenschicht eine Matrix aufweist und
wenn in diese Matrix bestimmte Strukturen als Sensoren eingelagert werden, die insbesondere
die Leitfähigkeit der Matrix beeinflussen. Beispielswiese können Nanostrukturen, insbesondere
Nanofasern und/oder Nanoröhren in die Zwischenschicht eingebracht werden, wobei diese
Nanostrukturen einen höheren spezifischen elektrischen Leitwert besitzen als die weitere
Zwischenschicht.
[0023] Alternativ dazu können auch Lichtwellenleiter als Sensoren Verwendung finden.
[0024] Beim Abrieb der Kontaktoberflächenbeschichtung, insbesondere der Zwischenschicht,
werden die Sensoren, insbesondere die Nanostrukturen, zumindest teilweise beschädigt.
[0025] Beispielsweise kann aus der daraus resultierenden Änderung des elektrischen Leitverhaltens
über eine Widerstandsmessung / Leitfähigkeitsmessung zumindest ein signifikantes Maß
für den Abrieb der Kontaktoberflächenbeschichtung gewonnen werden. Alternativ dazu
kann, falls die Sensoren als Lichtwellenleiter ausgebildet sind, aus Photometrischen
Größen, d.h. optischen Messgrößen, ein signifikantes Maß für den Abrieb der Kontaktoberflächenbeschichtung
gewonnen werden.
Ausführungsbeispiel
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen Steckverinderkontakt mit einer unbeschädigten Kontaktoberflächenbeschichtung
und eine Gegenkontaktzunge;
- Fig. 1b
- den Steckverbinderkontakt, mit der Kontaktoberflächenbeschichtung, die bereits einen
Abrieb erfahren hat;
- Fig. 2a
- den unbeschädigten Steckverbinderkontakt, mit Sensoren in der Kontaktoberflächenbeschichtung;
- Fig. 2b
- den Steckverbiderkontakt, mit den zum Teil bereits zerstörten Sensoren in der teilweise
bereits abgeriebenen Kontaktoberflächenbeschichtung ;
- Fig. 3a
- einen angedeuteten möglichen geometrischen Verlauf einer Nanostruktur in einer Zwischenschicht;
- Fig. 3b
- den unbeschädigten Steckverbinderkontakt mit Sensoren und einer Messeinrichtung;
- Fig. 3c
- den teilweise abgeriebenen Steckverbinderkontakt mit Sensoren und einer Messeinrichtung;
- Fig. 4a
- Eine mögliche Ausführung eines Verlaufs eines Sensors in der Zwischenschicht eines
Steckverbinderkontaktes;
- Fig. 4b
- eine zweite mögliche Ausführung eines Verlaufs mehrerer Sensoren in der Zwischenschicht
des Steckverbinderkontaktes;
- Fig. 4c
- eine dreidimensionale Darstellung eines Steckverbinderkontaktes, in dessen Kontaktoberflächenbeschichtung
ein angedeutetes Netzwerk von Sensoren das Kontaktbasismaterial umgibt.
[0027] Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil
werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen
verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert
sein.
[0028] Die Fig. 1a und 1b zeigen jeweils eine Anordnung, die aus dem Stand der Technik bekannt
ist, nämlich einen Kontakt, bei dem es sich insbesondere um einen Steckverbinderkontakt,
d.h. um einen elektrischen Kontakt eines Steckverbinders, handelt, z.B. um einen Pin-
oder Buchsenkontakt, der in einem Isolierkörper des Steckverbinders angeordnet ist
oder dafür vorgesehen ist, in einem solchen Isolierkörper angeordnet zu werden.
[0029] Der Steckverbinderkontakt besitzt ein Kontaktbasismaterial 1, auf das z.B. zum Korrosionsschutz
und/oder zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit eine Kontaktoberflächenbeschichtung
2 aufgebracht ist, wobei die Kontaktoberflächenbeschichtung 2, in diesem Fall durch
eine Gegenkontaktzunge 3, einen Abrieb erfährt und dadurch zunächst abgerieben und
langfristig zerstört wird. Die Kontaktoberflächenbeschichtung 2 besteht aus einer
Zwischenschicht 21 und einer Oberflächenschicht 22.
[0030] Die Fig. 1a zeigt den Steckverbinderkontakt mit einem Kontaktbasismaterial 1 sowie
der darauf aufgebrachten Kontaktoberflächenbeschichtung 2 und eine Gegenkontaktzunge
3.
[0031] Die Fig. 1b zeigt den Steckverbinderkontakt in einem Zustand, bei dem die Kontaktoberflächenbeschichtung
2 bereits teilweise abgerieben ist. Die Oberflächenschicht 22 ist nur noch in Fragmenten
vorhanden. Auch die Zwischenschicht 21 ist zumindest in einem Bereich bereits teilweise
abgerieben. Es ist leicht erkennbar, dass der Abrieb von dem Zusammenwirken des Kontaktes
mit der Gegenkontaktzunge 3 stammt.
[0032] Die Fig. 2a und 2b zeigen vergleichbare Anordnungen, bei denen jedoch zusätzlich
in die Kontaktoberflächenbeschichtung, insbesondere in die Zwischenschicht 21, mehrere
Sensoren 4,4',4" eingebracht sind. Diese Sensoren 4,4',4" können sich insbesondere
dadurch auszeichnen, dass sie eine höhere spezifische elektrische Leitfähigkeit besitzen
als die Zwischenschicht 21, in die sie gegebenenfalls eingebracht sind. In einer alternativen
Ausführung könnte es sich bei den Sensoren 4,4', 4" aber beispielsweise auch um Lichtwellenleiter,
z.B. Glasfaserleitungen, handeln.
[0033] In der Fig. 2a sind die in die noch unbeschädigte Kontaktoberflächenbeschichtung
2 eingebrachten Sensoren 4,4',4" dargestellt. Es ist selbstverständlich, dass die
drei dargestellten Sensoren 4,4',4" stellvertretend für eine in der Zwischenschicht
21 existierende Vielzahl von Sensoren stehen. Insbesondere kann es sich bei den Sensoren
4,4',4" um Nanostrukturen handeln, welche in die Kontaktoberflächenbeschichtung 2,
insbesondere in die Matrix der Zwischenschicht 21, eingebracht sind.
[0034] In der Fig. 2b ist dargestellt, wie die Kontaktoberflächenbeschichtung 2 einen so
starken Abrieb erfahren hat, dass die im äußeren Bereich der Zwischenschicht 21 angeordneten
Sensoren, 4,4', die stellvertretend für einen ersten Teil der Sensoren stehen, zumindest
teilweise zerstört sind, wodurch ihre verglichen mit der Kontaktoberflächenbeschichtung
besonders gut elektrisch leitende Funktion zumindest erheblich reduziert ist. Ein
weiterer Sensor 4", der näher am Kontaktbasismaterial angeordnet ist und stellvertretend
für einen zweiten Teil der Sensoren steht, ist dagegen unzerstört und erhält so beispielsweise
seinen hohen Leitwert aufrecht.
[0035] Die Fig. 3a deutet einen realistischeren Verlauf einer Nanostruktur in der Matrix
einer Kontaktoberflächenbeschichtung 2 an. Weiterhin ist auch eine daran angeschlossene
Messeinrichtung 5 dargestellt. Diese beinhaltet im vorliegenden Beispiel Mittel zur
elektrischen Widerstandsmessung. Aufgrund des wesentlich höheren Leitwerts, durch
den sich der Sensor 4 von der Kontaktoberflächenbeschichtung 2 unterscheidet, kann
trotz der vergleichsweise großen Länge des Sensors 4 von der Messeinrichtung 5 eine
Aussage darüber getroffen werden, ob der Sensor 4 beschädigt ist, oder ob der Sensor
4 unbeschädigt ist und somit eine elektrisch leitende Verbindung mit dem für ihn typisch
hohen Leitwert darstellt. Doch auch bei einer teilweisen Beschädigung des Sensors
4 ist der dazugehörige Stromkreis nicht vollständig unterbrochen, sondern lediglich
dessen Leitwert verringert, da seine an die Beschädigung grenzenden Enden über die
Kotaktoberflächenbeschichtung 2 elektrisch leitend verbunden sind und auch die Kontaktoberflächenbeschichtung
2 elektrisch leitend ist, wenngleich ihr Leitwert auch geringer ist als der des Sensors
4,4',4". Bei einer Vielzahl solcher Sensoren 4,4',4" kann mittels einer statistischen
Auswertung somit auch das Ausmaß der Zerstörung der Sensoren 4 Berücksichtigung finden.
[0036] Die Fig. 3b zeigt in eine schematisierte Darstellung eine Ausführung, bei der mehrere
Sensoren 4,4',4", die über das Kontaktbasismaterial 1 unterschiedlich weit in den
Kontakt hineingeführt werden. Von dort aus dringen die Sensoren 4,4',4" auch unterschiedlich
tief in die Kontaktoberflächenbeschichtung 2 ein. Auf diese Weise verlaufen sie über
einen relativ langen Bereich durch das Kontaktbasismaterial 1, dessen Leitwert noch
einmal deutlich geringer ist als der Leitwert der Kontaktoberflächenbeschichtung 2,
was die Messbarkeit verbessert. In einer alternativen Ausführung könnten die Sensoren
selbstverständlich auch ausschließlich in der Kontaktoberflächenbeschichtung liegen
ohne das Kontaktbasismaterial zu passieren.
[0037] In der Fig. 3c ist zusätzlich die Gegenkontaktzunge 3 dargestellt, durch die ein
Teil der Kontaktoberflächenbeschichtung 2 abgerieben ist. Dementsprechend ist zumindest
ein erster Teil der Sensoren 4,4' teilweise zerstört, d.h. unterbrochen, und besitzt
somit, verglichen mit ihrem ursprünglichen Zustand, eine zumindest verringerte elektrische
Leitfähigkeit, während ein weiterer Teil der Sensoren, hier dargestellt durch den
weiteren Sensor 4", nach wie vor unzerstört ist und seine ursprüngliche Leitfähigkeit
aufrecht erhält.
[0038] Es ist insbesondere beim Einsatz von Nanostrukturen wie Nanofasern und/oder Nanoröhren
als Sensoren 4,4',4", mit denen die Kontaktoberfläche durchsetzt ist, leicht nachvollziehbar,
dass die gezeigten Sensoren 4,4',4" jeweils exemplarisch für eine Vielzahl von Sensoren
stehen, dass deren geometrische Verteilung ebenfalls statistischer Natur ist, und
dass daher bei den Messungen statistische Erkenntnisse über den Zustand der Gesamtheit
dieser Sensoren 4,4',4" gewonnen werden. Tatsächlich lassen diese statistischen Erkenntnisse
jedoch, wie mit Hilfe von Messungen und Simulationen herausgefunden wurde, signifikante
Rückschlüsse auf den Zustand der Kontaktoberflächenbeschichtung 2 zu.
[0039] In der Fig. 4a ist exemplarisch ein Sensor 4 in der angedeuteten Form einer Nanostruktur
dargestellt, der innerhalb der Kontaktoberflächenbeschichtung 2 an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Kontakts im Wesentlichen in Steckrichtung verläuft und sich somit von einer
Seite des Kontaktes zur anderen Seite des Kontaktes erstreckt und der am Fuß des Steckverbinders
an jeder der beiden Seiten zur Auswertung elektrisch leitend mit der Messeinrichtung
5 verbunden ist. Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil, dass der Abrieb der Kontaktoberflächenbeschichtung
2 über die gesamte Kontaktlänge automatisch mit gleicher Gewichtung ausgewertet wird.
[0040] In der Fig. 4b sind exemplarisch drei solche Sensoren 4,4',4" dargestellt, die jeweils
nur an einer Seite des Kontaktes an die Messeinrichtung 5 angeschlossen sind und daher
entsprechend ihrer Länge unterschiedlich weit in Steckrichtung verlaufen. Es ist leicht
erkennbar dass ein Abrieb an der Spitze des Kontaktes bei der statistischen Auswertung
geringer gewichtet ist als ein Abrieb an demjenigen Bereich, an dem die Sensoren 4,4',4"
an das Messeinrichtung 5 angeschlossen sind. Es empfiehlt sich also, die Konzentration
der Sensoren an denjenigen Stellen, an denen ein hoher Reibverschleiß zu erwarten
ist, zu erhöhen. Diese Darstellung dient in erster Linie dem prinzipiellen Verständnis
dieses Vorgangs.
[0041] Die Fig. 4c zeigt einen Steckverbinderkontakt in einer dreidimensionalen Darstellung.
Dabei ist das Kontaktbasismaterial von einem Netz von Sensoren umgeben. Die Konzentration
der Sensoren bleibt, von geringfügigen statistischen Schwankungen abgesehen, über
die Oberfläche des Steckverbinderkontaktes konstant.
Verfahren zur Überwachung des Zustands einer Kontaktoberfläche eines Steckverbinderkontaktes
Bezugszeichenliste
[0042]
1 Kontaktbasismaterial
2 Kontaktoberflächenbeschichtung
21 Zwischenschicht
22 Oberflächenschicht
3 Gegenkontaktzunge
4,4',4" Sensoren
5 Messeinrichtung
1. Verfahren zur Überwachung des Zustands einer Kontaktoberfläche eines Steckverbinderkontaktes,
umfassend eine Kontaktoberflächenbeschichtung (2), die auf ein Kontaktbasismaterial
(1) des Steckverbinderkontaktes in mehreren Schritten aufgebracht wird, indem zunächst
eine Zwischenschicht (21) auf das Kontaktbasismaterial (1) aufgebracht wird und danach
eine Oberflächenschicht (22) auf die Zwischenschicht (21) aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass in die Kontaktoberflächenbeschichtung (2) Sensoren (4,4',4") eingebracht werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sensoren (4,4',4") der Zustand der Kontaktoberflächenbeschichtung (2)
über eine elektrische Messgröße bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand der Kontaktoberflächenbeschichtung (2) mittels einer Widerstandsmessung
ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in eine Matrix der Zwischenschicht (21) eingelagerte Strukturen als Sensoren (4,4',4")
verwendet werden.
5. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Zwischenschicht (21) eingebrachte Nanostrukturen als Sensoren (4,4',4") verwendet
werden.
6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (21) aus Nickel gebildet wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die aus Nickel gebildete Zwischenschicht (21) Nanostrukturen aus Kohlenstoff als
Sensoren (4,4',4") eingebracht werden.
8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (4,4',4") einen höheren Leitwert besitzen als die Zwischenschicht (21)
.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine senkrecht zur Steckrichtung gemessene Querleitfähigkeit und/oder eine in Steckrichtung
gemessene Leitfähigkeit der Kontaktoberflächenbeschichtung (2) ein Maß für die darin
unbeschadet verlaufenden Sensoren (4,4',4") darstellt.
10. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich durch einen Abrieb der Kontaktoberflächenbeschichtung (2) der Leitwert zumindest
einiger Sensoren (4,4',4") signifikant ändert, und dass dieser Leitwert und/oder die
Änderung dieses Leitwertes mit einer Messeinrichtung (5) gemessen und zur Analyse
des Zustands der Kontaktoberflächenbeschichtung (2) verwendet wird.
11. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (22) zumindest größtenteils aus Silber oder Gold gebildet
wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sensoren (4,4',4") der Zustand der Kontaktoberflächenbeschichtung (2)
über eine optische Messgröße bestimmt wird.
1. Method for monitoring the condition of a contact surface of a plug-in connector contact
comprising .a contact surface coating (2) which is applied to a contact base material
(1) of the plug-in connector contact in several steps by an intermediate layer (21)
first being applied to the contact base material (1) and a surface layer (22) then
being applied to the intermediate layer (21), characterized in that sensors (4,' 4', 4") are inserted into the contact surface coating (2).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the condition of the contact surface coating (2) is determined by way of an electrical
measurement variable by means of the sensors (4, 4', 4").
3. Method according to either of the preceding claims, characterized in that the condition, of the contact surface coating (2) is ascertained by means of a resistance
measurement.
4. Method according to one of the preceding claims, characterized in that structures which are incorporated into a matrix of the intermediate layer (21) are
used as sensors (4, 4', 4").
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the nanostructures which are inserted into the intermediate layer (21) are used as
sensors (4, 4', 4").
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the intermediate layer (21) is formed from nickel.
7. Method according to Claim 6, characterized in that nanostructures which are composed of carbon are inserted into the intermediate layer
(21) which is formed from nickel as sensors (4, 4', 4").
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the sensors (4, 4', 4") have a higher conductance than the intermediate layer (21).
9. Method according to Claim 8, characterized in that a cross-conductivity, which is measured perpendicular to the direction of insertion,
and/or a conductivity, which is measured in the direction of insertion, of the contact
surface coating (2) constitute/constitutes a measure of the sensors (4, 4', 4") which
run in an undamaged condition therein.
10. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the conductance of at least some sensors (4, 4', 4") changes significantly owing
to abrasion of the contact surface coating (2), and in that this conductance and/or the change in this conductance is measured using a measuring
device (5) and is used for analysing the condition of the contact surface coating
(2).
11. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the surface layer (22) is formed at least for the most part from silver or gold.
12. Method according to Claim 1, characterized in that the condition of the contact surface coating (2) is determined by way of an optical
measurement variable by means of the sensors (4, 4', 4").
1. Procédé de surveillance de l'état d'une surface de contact d'un contact de connecteur
électrique, comprenant un revêtement superficiel de contact (2) qui est déposé en
plusieurs stades sur un matériau de base de contact (1) du contact de connecteur en
déposant tout d'abord une couche intermédiaire (21) sur le matériau de base de contact
(1) puis en déposant une couche superficielle (22) sur la couche intermédiaire (21),
caractérisé en ce que des capteurs (4, 4', 4") sont incorporés au revêtement superficiel de contact (2).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'état du revêtement superficiel de contact (2) est déterminé au moyen des capteurs
(4, 4', 4") par l'intermédiaire d'une grandeur de mesure électrique.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'état du revêtement superficiel de contact (2) est obtenu au moyen d'une mesure
de résistance.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que des structures noyées dans une matrice de la couche intermédiaire (21) sont utilisées
en tant que capteurs (4, 4', 4").
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que des nanostructures incorporées à la couche intermédiaire (21) sont utilisées en tant
que capteurs (4, 4', 4").
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la couche intermédiaire (21) est constituée de nickel.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que des nanostructures constituées de matière plastique sont incorporées en tant que
capteurs (4, 4', 4") dans la couche intermédiaire (21) constituée de nickel.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les capteurs (4, 4', 4") possèdent une conductivité supérieure à celle de la couche
intermédiaire (21).
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'une conductivité transversale mesurée perpendiculairement à la direction d'enfichage
et/ou une conductivité mesurée dans la direction d'enfichage du revêtement superficiel
de contact (2) constitue une mesure pour les capteurs (4, 4', 4") non endommagés s'étendant
dans celui-ci.
10. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la conductivité d'au moins certains capteurs (4, 4', 4") varie de manière significative
du fait d'une abrasion du revêtement superficiel de contact (2) et en ce que ladite conductivité et/ou la variation de ladite conductivité est mesurée à l'aide
d'un dispositif de mesure (5) et est utilisée pour analyser l'état du revêtement superficiel
de contact (2).
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la couche superficielle (22) est au moins en grande partie constituée d'argent ou
d'or.
12. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'état du revêtement superficiel de contact (2) est déterminé au moyen des capteurs
(4, 4', 4") par l'intermédiaire d'une grandeur de mesure optique.