(19)
(11) EP 3 360 676 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.08.2018  Patentblatt  2018/33

(21) Anmeldenummer: 18152135.2

(22) Anmeldetag:  17.01.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B31B 50/60(2017.01)
B31F 1/00(2006.01)
B31C 7/06(2006.01)
B31B 50/64(2017.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(30) Priorität: 01.02.2017 DE 102017201595

(71) Anmelder: Michael Hörauf Maschinenfabrik GmbH u. Co. KG
73072 Donzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Messerschmid, Uwe
    73095 Albershausen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Wilhelm, Beier, Dauster & Partner mbB 
Kronenstraße 30
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM HERSTELLEN VON BEHÄLTERN AUS PAPIERMATERIAL ODER PAPIERÄHNLICHEM MATERIAL UND BEHÄLTER


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material, wobei der Behälter einen Mantel aus einem gewickelten flächigen Segment, dessen an den Längsseiten angeordnete Segmentkanten überlappen und dadurch einen Überlappungsbereich bilden, und ein topfartiges Abschlusselement, nämlich einen topfartigen Boden und/oder einen topfartigen Deckel, aufweist, wobei der Mantel und das Abschlusselement mittels einer Zarge im Wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, wobei zum Verpressen und Versiegeln der Zarge wenigstens ein Pressstempel vorgesehen ist, der die Zarge mit im Wesentlichen radial gerichtetem Pressdruck beaufschlagt. Erfindungsgemäß weist der Pressstempel in einem für die Beaufschlagung eines Randabschnitts des Überlappungsbereichs des Mantels an der Zarge vorgesehenen Abschnitt einen in radialer Richtung vorragenden Vorsprung auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material sowie einen mehrteiligen Behälter aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material. Eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material, wobei der Behälter einen Mantel aus einem gewickelten flächigen Segment, dessen an den Längsseiten angeordnete Segmentkanten überlappen und dadurch einen Überlappungsbereich bilden, und ein topfartiges Abschlusselement, nämlich einen topfartigen Boden und/oder einen topfartigen Deckel, aufweist, wobei der Mantel und das Abschlusselement mittels einer Zarge im Wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, weist zum Verpressen und Versiegeln der Zarge wenigstens einen Pressstempel auf, der die Zarge mit im Wesentlichen radial gerichtetem Pressdruck beaufschlagt.

[0002] Als Papiermaterial oder papierähnliches Material wird dabei beispielsweise Papier, Karton oder Pappe oder auch flächig vorliegende Kunststoffmaterialien, auch Kunststofflaminate bezeichnet. Beispielsweise kann Papier, Karton oder Pappe in flächigen Segmenten vorliegen und diese flächigen Segmente können dann einerseits zu einer konischen Hülse gewickelt und andererseits zu einem topfförmigen Boden verformt werden. Zweckmäßigerweise ist das Papiermaterial flüssigkeitsdicht beschichtet. In gleicher Weise oder zumindest ähnlicher Weise wie Papiermaterial werden auch flächig vorliegende Kunststoffmaterialien zu Bechern verarbeitet. Flächige Kunststoffmaterialien sind beispielsweise auch Kunststofflaminate. Dabei wird das flächige Kunststoffmaterial, das in Segmentform vorliegt, ebenfalls um einen Wickeldorn gewickelt und im Bereich der Überlappung verbunden, um eine konische Hülse zu formen. Auch ein topfförmiger Boden oder topfförmiger Deckel kann aus dem flächigen Kunststoffmaterial geformt werden, indem ein kreisförmiger Zuschnitt in seinem Randbereich gegenüber einer Bodenfläche oder Deckelfläche etwa senkrecht nach oben geklappt wird. Die Probleme, die bei papierähnlich zu verarbeitendem Kunststoffmaterial auftreten, sind dabei im Wesentlichen die gleichen, die beim Verarbeiten von Papiermaterial auftreten. Die vorliegende Erfindung kann für papierähnlich zu verarbeitende Kunststoffmaterialien eingesetzt werden, sie ist aber nicht speziell für papierähnlich zu verarbeitende Kunststoffmaterialien ausgebildet, sondern kann vielmehr mit erheblichen Vorteilen auch für Papiermaterial eingesetzt werden.

[0003] Mit der Erfindung sollen eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material und ein mehrteiliger Behälter aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material hinsichtlich der Dichtheit der Zarge verbessert werden.

[0004] Erfindungsgemäß ist hierzu eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgesehen. Der Pressstempel weist in einem für die Beaufschlagung eines Randabschnitts des Überlappungsbereichs des Mantels an der Zarge vorgesehenen Abschnitt einen in radialer Richtung vorragenden Vorsprung auf. Der Überlappungsbereich hat einen Randabschnitt, der durch diejenige Segmentkante des flächigen Segments, die durch das flächige Segment abgedeckt ist, und einen kleinen Bereich vor und hinter dieser Segmentkante definiert ist, gesehen in Umfangsrichtung der Hülse. Dieser Randabschnitt des Überlappungsbereichs erstreckt sich zumindest von der unteren oder abgedeckten Segmentkante, die durch das auf der Segmentkante aufliegende Segment abgedeckt ist, bis zu einem Bereich, in dem das flächige Segment, das auf der unteren Segmentkante aufliegt, wieder auf derselben Höhe wie die untere Segmentkante angeordnet ist. Folglich enthält dieser Randabschnitt des Überlappungsbereichs auch einen kleinen stufenförmigen Abschnitt außerhalb des Überlappungsbereiches.

[0005] Mittels eines in radialer Richtung vorragenden Vorsprungs kann der Überlappungsbereich abschnittsweise mit einem erhöhten Pressdruck beaufschlagt werden und es kann dadurch erreicht werden, dass auch im Überlappungsbereich keine Hohlräume innerhalb der verpressten Zarge vorhanden sind. Es wurde festgestellt, dass bei konventionell hergestellten mehrteiligen Behältern gerade die Randbereiche des Überlappungsbereichs im Bereich der Zarge für Undichtheiten sorgen. Dies deshalb, da an der Segmentkante, die auf der Außenseite des Abschlusselements, beispielsweise des Bodenkragens des Bodens oder des Deckelkragens eines Deckels, aufliegt, zwangsläufig durch die innenliegende Segmentkante und das darüber liegende Segment ein Hohlraum entsteht. Bei konventionellen Vorrichtungen und Verfahren sowie bei konventionellen Behältern wird dieser Hohlraum beim Verpressen der Zarge nicht vollständig aufgefüllt. Dieser Hohlraum kann eine Verbindung zum Innenraum des Bechers haben, so dass dann eine Leckstelle gebildet ist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Zarge im Bereich einer oder auch beider Segmentkanten des Überlappungsbereichs so stark zusammengedrückt, dass der vor dem Verpressen noch vorhandene Hohlraum an der Segmentkante vollständig mit Siegelmaterial ausgefüllt ist. Bevorzugt wird lediglich der Randabschnitt des Überlappungsbereichs mit erhöhtem Pressdruck beaufschlagt, in dem die innenliegende Segmentkante, die auch vom Innenraum des Behälters zugänglich ist, auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt. Die Zarge ist dadurch auch im Überlappungsbereich vollständig flüssigkeitsdicht. Der in radialer Richtung vorragende Vorsprung ist dabei in der Regel an einer im Querschnitt kreisabschnittsförmigen Pressfläche vorgesehen, über die der Vorsprung dann in radialer Richtung hinausragt. Die Höhe der Pressfläche entspricht in der Regel der Höhe der Zarge. Die Pressfläche kann auch auf mehrere kreisabschnittsförmige Leisten aufgeteilt sein, die dann entweder alle oder auch nur einige einen Vorsprung aufweisen, der in radialer Richtung vorragt. Die durch einen solchen Pressstempel dann erzeugte Vertiefung auf der Innenseite der Zarge ist rillenförmig und über die Höhe der Zarge können mehrere Rillen eingeprägt sein. Bei solchen rillenförmigen Einprägungen ist dann wesentlich, dass im Bereich der eingeprägten Rillen kein Hohlraum mehr an der innenliegenden Segmentkante vorliegt. Wenn zwischen den rillenförmigen Einprägungen noch Hohlräume vorhanden sind, spielt dies für die Dichtheit der Zarge keine Rolle mehr.

[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist der Pressstempel auf einer radial innenliegenden Seite der Zarge angeordnet und der Vorsprung ragt in radialer Richtung nach außen vor. Insbesondere ist die durch den Vorsprung auf dem Pressstempel eingeprägte Vertiefung auf der schlecht sichtbaren Innenseite der Zarge angeordnet.

[0007] Die Anordnung des Pressstempels mit dem wenigstens einen Vorsprung auf einer radial innenliegenden Seite der Zarge hat sich als vorteilhaft herausgestellt.

[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist eine in radialer Richtung außenliegende Oberfläche des Vorsprungs konvex gekrümmt.

[0009] Die konvexe Krümmung kann einer Krümmung der Innenseite der Zarge angepasst sein, so dass die Krümmung des Vorsprungs im Wesentlichen dem Krümmungsradius der Zarge entspricht. Dadurch kann über die Breite des Vorsprungs gesehen ein gleichmäßiger Pressdruck erzeugt werden.

[0010] In Weiterbildung der Erfindung ragt der Vorsprung in radialer Richtung um eine Höhe über die übrige Oberfläche des Pressstempels vor, die zwischen dem 0,5-Fachen und dem 1,5-Fachen, insbesondere dem 1-Fachen, der Dicke des flächigen Segments für den Mantel beträgt.

[0011] Auf diese Weise kann ein erhöhter Pressdruck eingebracht werden, ohne dass zu befürchten wäre, dass der Pressstempel das Material des Mantels, auf das der Pressdruck ausgeübt wird, beschädigt. Bei zu hohem Pressdruck könnte der Pressstempel gegebenenfalls das Material beschädigen, wodurch dann wiederum Undichtigkeiten hervorgerufen werden könnten.

[0012] In Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich der Vorsprung in Umfangsrichtung über eine Breite, die zwischen dem 0,25-Fachen und dem 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs in Umfangsrichtung beträgt.

[0013] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, den erhöhten Pressdruck nicht über die gesamte Breite des Überlappungsbereichs, sondern nur über einen Teil der Breite des Überlappungsbereichs im Bereich einer oder beider Segmentkanten des Überlappungsbereichs aufzubringen. Der Absolutbetrag des Pressdrucks kann dadurch geringer gewählt werden und dennoch kann eine ausreichende Dichtheit erzielt werden.

[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist der Vorsprung in Umfangsrichtung so zu dem Überlappungsbereich angeordnet, dass nur eine der Segmentkanten des Mantels im Überlappungsbereich mit einem erhöhten Pressdruck beaufschlagt wird.

[0015] Um eine vollständige gründliche Abdichtung der Zarge im Überlappungsbereich zu erzielen, genügt es, lediglich eine der Segmentkanten am Rand des Überlappungsbereichs mit erhöhtem Pressdruck zu beaufschlagen. Vorteilhafterweise wird dabei die innere und am Abschlusselement anliegende Segmentkante des Überlappungsbereichs gewählt. Diese innenliegende und am Abschlusselement anliegende Segmentkante erstreckt sich in den Innenraum des Behälters hinein und ein Hohlraum vor dieser Segmentkante kann daher zum Eindringen von im Behälter enthaltener Flüssigkeit in die Zarge führen.

[0016] Vorteilhafterweise ist der Vorsprung symmetrisch zu einem Rand des Überlappungsbereichs angeordnet.

[0017] Auf diese Weise kann eine zuverlässige Verpressung im Bereich dieser Segmentkante erzielt werden und es kann vor allem erreicht werden, dass ein Hohlraum vor dieser Segmentkante beim Verpressen vollständig mit Siegelmaterial gefüllt wird. Der Randabschnitt des Überlappungsbereichs wird dabei nicht nur durch die innenliegende Segmentkante definiert sondern durch die Stelle, an der der auf der innenliegenden Segmentkante aufliegende Segmentabschnitt wieder in Kontakt mit dem Abschlusselement kommt. Bei noch nicht verpresster Zarge ist das das Ende des Hohlraums vor der innenliegenden Segmentkante.

[0018] Der Vorsprung ist bevorzugt so angeordnet, dass er die auf der Außenseite des Abschlusselements anliegende Segmentkante des Überlappungsbereichs beaufschlagt. Die auf der Außenseite des Abschlusselements anliegende Segmentkante erstreckt sich in den Innenraum des Behälters hinein. Im Bereich dieser Segmentkante ist es daher besonders wichtig, dass vor der Segmentkante nach dem Verpressen der Zarge kein Hohlraum mehr vorhanden ist. Mit der symmetrischen Anordnung des Vorsprungs zu einem Rand des Überlappungsbereichs kann erreicht werden, dass der Hohlraum vor dieser Segmentkante beim Verpressen der Zarge vollständig mit Siegelmaterial gefüllt wird.

[0019] In Weiterbildung der Erfindung liegt dem Pressstempel ein Gegenstück gegenüber, wobei die Zarge zwischen dem Gegenstück und dem Pressstempel aufgenommen wird und wobei das Gegenstück in dem Bereich, in dem der Überlappungsbereich zu liegen kommt, in anderen Worten in dem der Überlappungsbereich angeordnet ist, eine Vertiefung aufweist.

[0020] Mittels einer Vertiefung können Beschädigungen durch einen zu hohen oder ungleichmäßigen Pressdruck verhindert werden.

[0021] In Weiterbildung der Erfindung beträgt eine Breite der Vertiefung in Umfangsrichtung das 0,5-Fache bis 1,5-Fache der Breite des Überlappungsbereichs.

[0022] Dadurch wird ein zu hoher Pressdruck gerade im Überlappungsbereich, in dem ja gegenüber dem übrigen Außenmantel mehr Materialschichten aufeinanderliegen, vermieden. Die Vertiefung kann ausgerundete Seitenkanten aufweisen, um Druckstellen und Beschädigungen des Materials im Bereich der Zarge zu vermeiden. Wenn die Vertiefung weniger als das 1-Fache der Breite des Überlappungsbereichs beträgt, wird die Vertiefung in der Regel nicht gegenüber dem Vorsprung angeordnet.

[0023] In Weiterbildung der Erfindung beträgt eine Tiefe der Vertiefung das 0,75-Fache bis 1,25-Fache, insbesondere das 1-Fache, der Dicke des flächigen Segments für den Mantel.

[0024] Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines Behälters aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material mit folgenden Schritten vorgesehen: Wickeln eines flächigen Segments zu einem Mantel, so dass sich die an den Längsseiten angeordneten Segmentkanten überlappen und dadurch einen Überlappungsbereich bilden, Verbinden eines topfartigen Abschlusselements, nämlich ein topfartiger Boden und/oder ein topfartiger Deckels, mit dem Mantel mittels einer Zarge, so dass der Mantel und das Abschlusselement im Wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, Verpressen und Versiegeln des Mantels und des Abschlusselements im Bereich der Zarge mit wenigstens einem Pressstempel, wobei die Zarge mit im Wesentlichen radial gerichtetem Pressdruck beaufschlagt wird, und Beaufschlagen wenigstens eines Randabschnitts des Überlappungsbereichs des Mantels im Bereich der Zarge mit einem im Vergleich zu der übrigen Zarge erhöhten Pressdruck.

[0025] Durch Aufbringen eines erhöhten Pressdrucks in wenigstens einem Randabschnitt des Überlappungsbereichs beim Verpressen und Versiegeln der Zarge können Leckstellen sicher vermieden werden.

[0026] In Weiterbildung der Erfindung ist das Aufbringen des erhöhten Pressdrucks mittels eines in radialer Richtung vorragenden Vorsprungs an dem Pressstempel vorgesehen.

[0027] Der Vorsprung ragt aus der übrigen Pressfläche des Stempels vor. Die Pressfläche kann auch mittels mehrerer leistenförmiger Vorsprünge gebildet sein, die dann alle oder auch nur teilweise einen in radialer Richtung vorragenden Vorsprung aufweisen. Die Pressfläche kann im Querschnitt beispielsweise kreisabschnittsförmig sein, wobei der Vorsprung dann aus dieser kreisabschnittsförmigen Pressfläche vorragt.

[0028] In Weiterbildung der Erfindung ist das Beaufschlagen eines Bereichs auf der Innenseite der Zarge mit dem erhöhten Pressdruck vorgesehen, der der innenliegenden Segmentkante des Mantels, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, gegenüberliegt.

[0029] Diese innenliegende Segmentkante, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, erstreckt sich in ihrem weiteren Verlauf in den Innenraum des Behälters hinein und kommt damit mit einer gegebenenfalls im Behälter befindlichen Flüssigkeit in Berührung. Wenn nun erfindungsgemäß diese innenliegende Segmentkante mit dem erhöhtem Pressdruck beaufschlagt wird, können Hohlräume und damit Leckstellen in diesem Bereich sicher vermieden werden.

[0030] In Weiterbildung der Erfindung ist der Bereich, der mit erhöhtem Pressdruck beaufschlagt wird, symmetrisch zu dem Rand des Überlappungsbereichs angeordnet, an dem die innenliegende Segmentkante des Mantels, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, angeordnet ist.

[0031] Auf diese Weise kann ein sicheres Verpressen erreicht werden und speziell kann erreicht werden, dass ein Hohlraum, der vor der innenliegenden Segmentkante des Mantels gebildet ist, beim Verpressen vollständig mit Siegelmaterial gefüllt wird.

[0032] In Weiterbildung der Erfindung ist das Beaufschlagen eines Bereichs der Zarge mit dem erhöhten Pressdruck vorgesehen, dessen Breite dem 0,25-Fachen bis 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs beträgt.

[0033] Indem damit nur ein Teil der Breite des Überlappungsbereichs mit dem erhöhten Pressdruck beaufschlagt wird, kann der Absolutwert der Presskraft kleiner gewählt werden und dennoch wird eine mit Sicherheit flüssigkeitsdichte Verpressung der Zarge ermöglicht.

[0034] Gemäß der Erfindung ist auch ein mehrteiliger Behälter aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material vorgesehen, der einen Mantel, der aus einem gewickelten flächigen Segment, dessen seitliche Segmentkanten im gewickelten Zustand in einem Überlappungsbereich angeordnet sind, gebildet ist, und ein topfartiges Abschlusselement, nämlich ein topfartiger Boden und/oder ein topfartiger Deckel, aufweist, wobei der Mantel und das Abschlusselement mittels einer Zarge im Wesentlichen flüssigkeitsdicht verbunden sind, wobei im Bereich der Zarge der Mantel und das Abschlusselement miteinander verpresst und versiegelt sind, bei dem in einem Randabschnitt des Überlappungsbereichs ein Zwischenraum, der zwischen der auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegenden Segmentkante und dem auf der Segmentkante aufliegenden Abschnitt des Segments des Mantels gebildet ist, vollständig mit einem Siegelmaterial ausgefüllt ist und bei dem auf der Innenseite der Zarge im Bereich gegenüber der Segmentkante, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, eine eingepresste Vertiefung vorgesehen ist.

[0035] indem dieser Zwischenraum, der vor dem Verpressen der Zarge in der Regel eine Verbindung mit dem Innenraum des Bechers aufweist, im Bereich der Zarge vollständig mit einem Siegelmaterial ausgefüllt ist, kann sicher erreicht werden, dass im Bereich dieser Segmentkante keine Flüssigkeit aus dem Innenraum des Behälters in die Zarge eintritt. Dass dieser Zwischenraum vollständig mit Siegelmaterial gefüllt ist, wird durch einen erhöhten Pressdruck in diesem Bereich sichergestellt, der zu einer eingepressten Vertiefung auf der Innenseite der Zarge führt.

[0036] In Weiterbildung der Erfindung beträgt eine Breite der Vertiefung in Umfangsrichtung zwischen dem 0,25-Fachen und dem 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs.

[0037] In Weiterbildung der Erfindung beträgt eine Tiefe der Vertiefung das 0,5-Fache bis 1-Fache der Materialdicke des Segments des Mantels.

[0038] In Weiterbildung der Erfindung ist die Vertiefung symmetrisch zum Rand des Überlappungsbereichs, an dem die innenliegende Segmentkante angeordnet ist, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, angeordnet.

[0039] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen, dargestellten Ausführungsformen können dabei in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
einen erfindungsgemäßen Becher in einer Seitenansicht,
Fig. 1a
eine abschnittsweise Schnittansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 1,
Fig. 2
eine Draufsicht auf ein flächiges Segment gemäß einer ersten Ausführungsform zum Wickeln eines Mantels,
Fig. 3
ein flächiges Segment gemäß einer zweiten Ausführungsform zum Wickeln eines Mantels,
Fig. 4
eine abschnittsweise Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 1 mit einem Pressstempel nach dem Stand der Technik vor dem Verpressen der Zarge,
Fig. 5
eine teilweise Ansicht der Schnittansicht A-A der Fig. 1 mit einem erfindungsgemäßen Pressstempel vor dem Verpressen der Zarge,
Fig. 5a
eine abschnittsweise Ansicht des Pressstempels der Fig. 5 von schräg oben,
Fig. 6
die Schnittansicht der Fig. 5 nach dem Verpressen der Zarge und somit am fertiggestellten Becher,
Fig. 7
die Schnittansicht der Fig. 6, wobei gestrichelt ein Gegenstück eingezeichnet ist, das auf der Außenseite der Zarge anliegt,
Fig. 8
die Schnittansicht der Fig. 6, wobei ein Gegenstück gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung eingezeichnet ist und
Fig. 9
eine Schnittansicht eines Behälters gemäß einer weiteren Ausführungsform, wobei eine Schnittebene in die Schnittebene A-A in Fig. 1 gelegt ist.


[0040] Die Darstellung der Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Behälter, der hier als Becher 10 ausgebildet ist. Der Becher 10 weist einen kegelstumpfförmigen Mantel 12 auf, der an seinem oberen Rand mit einer sogenannten Mundrolle 14 versehen ist. Der Mantel 12 ist aus einem flächigen Segment gewickelt, wie es beispielsweise in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt ist. Die Längskanten dieses Segments werden beim Wickeln übereinandergelegt, so dass ein Überlappungsbereich 16 gebildet wird. Der Mantel 12 weist nach dem Wickeln eine kegelstumpfartige Form auf.

[0041] An seinem unteren Ende ist der Becher 10 mit einem Abschlusselement in Form eines Bodens 18 versehen. Der Boden 18 weist eine etwa topfförmige Gestaltung auf. Der Boden 18 wird aus einem beispielsweise kreisscheibenförmigen Papiersegment gebildet, dessen Ränder um 90° oder etwas mehr als 90° nach unten geklappt werden und dadurch einen von einer Bodenplatte 22 etwa senkrecht nach unten abragenden Bodenkragen 24 bilden, siehe Fig. 1a.

[0042] Um diesen Bodenkragen 24 des Bodens 18 wird das untere Ende des Mantels 12 um 180° umgeschlagen. Der um den Bodenkragen 24 umgeschlagene Mantel 12 und der Bodenkragen 24 werden dann zunächst mittels Heißluft angewärmt und dann miteinander verpresst. Das Papiermaterial des Bodens 18 und des Mantels 12 ist wenigstens einseitig mit einer Kunststoffbeschichtung, beispielsweise Polyethylen, versehen. Die thermoplastische Kunststoffbeschichtung wird erwärmt und beim Verpressen von Mantel 12 und Boden 18 werden Mantel 12 und Boden 18 dann im Bereich der sogenannten Zarge 20 miteinander versiegelt. Dies geschieht dadurch, dass die erwärmten Polyethylenbeschichtungen oder Beschichtungen aus sonst einem geeigneten thermoplastischen Kunststoff miteinander verschmelzen und dadurch den Mantel 12 und den Boden 18 im Bereich des Bodenkragens 24 oder besser im Bereich der Zarge 20 im Wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbinden.

[0043] Fig. 1a zeigt eine abschnittsweise Schnittansicht auf die Schnittebene B-B der Fig. 1. Die Schnittebene B-B ist dabei in den Überlappungsbereich 16 gelegt, in dem also der Mantel 12 aus zwei aufeinanderliegenden Materialschichten besteht. Es ist gut zu erkennen, dass der Boden 18 die Bodenplatte 22 und den etwa senkrecht von der Bodenplatte 22 nach unten abragenden Bodenkragen 24 aufweist. Um den Bodenkragen 24 ist das untere Ende des Mantels 12 herumgeschlagen. Im Bereich der Überlappung 16 liegen dabei sowohl auf der Innenseite als auch der Außenseite des Bodenkragens 24 zwei Materiallagen des flächigen Segments, aus dem der Mantel 12 gebildet ist, übereinander.

[0044] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf ein flächiges Segment 26 für einen Bechers 10 gemäß einer ersten Ausführungsform. Das Segment 26 wird auf einen kegelförmigen oder kegelstumpfförmigen Dorn gewickelt, so dass sich der kegelstumpfförmige Mantel 12 ergibt. Das Segment 26 weist eine erste Seitenkante 28 und eine zweite Seitenkante 30 auf. Beim Wickeln des Segments 26 wird eine Überlappung gebildet, so dass dann die erste Seitenkante 28 an die in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnete Position 28' gelangt. Die Seitenkante 30 geht an ihrem in Fig. 2 unteren Ende in eine Abschrägung 32 über. Die Abschrägung 32 dient dazu, die auf dem Bodenkragen 24 aufliegende Segmentkante auf der Innenseite und der Außenseite des Bodenkragens 24 in Umfangsrichtung voneinander zu beabstanden. Der Mantel 26 wird dabei etwa im Bereich der gestrichelten Linie 34 um das untere Ende des Bodenkragens 24 umgeschlagen.

[0045] Die Darstellung der Fig. 3 zeigt ein Segment 36 für einen erfindungsgemäßen Becher gemäß einer weiteren Ausführungsform. Eine erste Seitenkante 38 weist dabei an ihrem oberen Ende eine Abschrägung 40 auf und eine zweite Seitenkante 42 ist an ihrem unteren Ende mit einer einspringenden Ecke 44 versehen. Die einspringende Ecke 44 dient dazu, beim Umschlagen des unteren Endes des Mantels die auf dem Bodenkragen 24 aufliegende Segmentkante auf der Innenseite und der Außenseite des Bodenkragens 24 in Umfangsrichtung voneinander zu beabstanden. In ähnlicher Weise dient das abgeschrägte Ende 40 der ersten Seitenkante 38 dazu, dass sich auch im Überlappungsbereich die Mundrolle 14 problemlos ausformen lässt.

[0046] Anstelle der Ausbildung einer Mundrolle 14 kann das obere Ende des Mantels 12 auch um einen Deckelkragen eines Deckels umgeschlagen werden. Dies wird bei erfindungsgemäßen Behältern gemacht, die als Dosen ausgebildet sind. Ein Deckel würde dann genau umgekehrt wie der Boden 18 in den Mantel eingesetzt, so dass also der Deckelkragen von einer Deckelplatte nach oben abragt und das obere Ende des Mantels würde dann um 180° um diesen Deckelkragen herumgeschlagen und der Deckelkragen und das obere umgeschlagene Ende des Mantels würden dann zu einer Zarge verpresst und versiegelt.

[0047] Die Darstellung der Fig. 4 zeigt eine abschnittsweise Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 1 vor dem Verpressen der Zarge 20. Dargestellt ist die Schnittebene A-A im Überlappungsbereich 16. Der Mantel 12 ist, siehe auch Fig. 1a, mit seinem unteren Ende um das Ende des Bodenkragens 24 herumgeschlagen. Die zweite Segmentkante 30 liegt auf einer Außenseite des Bodenkragens 24 auf und verläuft durch die Schräge 32 dann, nicht sichtbar in der Fig. 4, in Umfangsrichtung nach rechts. Auf der Innenseite liegt die zweite Segmentkante 30 aufgrund der Schräge 32 dann in Umfangsrichtung beabstandet von der zweite Segmentkante 30 auf der Innenseite des Bodenkragens 24 an.

[0048] Die erste Segmentkante 28 liegt auf der Außenseite des Bodenkragens 24 in radialer Richtung beabstandet vom Bodenkragen 24 und auch auf der Innenseite des Bodenkragens 24 ist die erste Segmentkante 28 vom Bodenkragen 24 beabstandet. Sowohl auf der Innenseite als auch der Außenseite des Bodenkragens 24 weist der Bereich des Segments, der sich an die erste Segmentkante 28 anschließt, einen stufenförmigen Bereich 46, 48auf. Dieser Bereich 46 auf der Außenseite des Bodenkragens 24 und auch der Bereich 48 auf der Innenseite des Bodenkragens 24 sind jeweils im Bereich der zweiten Segmentkante 30 angeordnet und gehören noch zum Überlappungsbereich. Der Überlappungsbereich 16 endet in Fig. 4 einerseits an der ersten Segmentkante 28 und andererseits an der zweiten Segmentkante 30. Ein Randabschnitt des Überlappungsbereichs schließt jedoch den stufenförmigen Bereich 46 und den Hohlraum 50 vor der zweiten Segmentkante 30 ein, mit anderen Worten endet der Randabschnitt also an der Stelle oder an der Linie, an der der stufenförmige Bereich 46 endet und das Segment wieder auf der Außenseite des Bodenkragens 24 aufliegt.

[0049] Es ist in der Darstellung der Fig. 4 gut zu erkennen, dass im stufenförmigen Bereich 46 vor der zweiten Segmentkante 30 ein Hohlraum 50 liegt. Dieser Hohlraum 50 hat einen etwa dreieckförmigen Querschnitt und entsteht durch den stufenförmigen Bereich 46.

[0050] Fig. 4 zeigt den Zustand der Zarge 20 im Bereich der Überlappung 16 vor dem Verpressen und Versiegeln. Es ist dabei festzustellen, dass der Hohlraum 50 vor dem Verpressen mit dem Innenraum des Bechers 10 in Verbindung steht, da sich die zweite Segmentkante 30 bis in den Innenraum des Bechers 10 erstreckt. Beim Verpressen wird versucht, diesen Hohlraum 50 entweder zusammenzudrücken oder vollständig mit Siegelmaterial, also der aufgeschmolzenen PE-Beschichtung des Materials des Mantels 12 und/oder des Bodens 18 zu füllen. Gelingt dies nicht, so stellt der Hohlraum 50 eine potenzielle Leckstelle dar, über die dann Flüssigkeit aus dem Innenraum des Bechers 10 in den Bereich der Zarge 20 gelangen kann.

[0051] Auf der innenliegenden Seite des Bodenkragens 24 liegt vor der innenliegenden Segmentkante 30, 32 ebenfalls ein etwa dreieckförmiger Hohlraum 52. Dieser Hohlraum ist weniger kritisch, da er auf der Innenseite der Zarge 20 liegt und im verpressten und versiegelten Zustand der Zarge 20 infolgedessen nicht mit dem Innenraum des Bechers 10 in Verbindung steht. Im nicht verpressten Zustand der Fig. 4 gehen allerdings die Hohlräume 50, 52 ineinander über, da diese ja vor der innenliegenden Segmentkante 30, 32 liegen, die um den unteren Rand des Bodenkragens 24 herumgeschlagen ist, vgl. auch Fig. 1a.

[0052] Fig. 4 zeigt auf der radial innenliegenden Seite der Zarge 20 einen konventionellen Pressstempel 54. Dieser konventionelle Pressstempel 54 wird radial nach außen, in Fig. 4 also nach unten bewegt, um die Zarge 20 zu verpressen und zu versiegeln. Üblicherweise sind mehrere kreissegmentförmige Pressstempel 54 vorgesehen, die auf der Innenseite der Zarge 20 angeordnet dann radial nach außen bewegt werden. Dennoch ist die flüssigkeitsdichte Ausbildung der Zarge 20 problematisch.

[0053] Fig. 5 zeigt eine im Bereich der Zarge 20 der Darstellung der Fig. 4 entsprechende Darstellung des Mantels 12 und des Bodenkragens 24. Der Mantel 12 und der Bodenkragen 24 werden daher nicht erneut erläutert.

[0054] Anstelle des Pressstempels 54 ist nun aber abschnittsweise ein erfindungsgemäßer Pressstempel 56 dargestellt. Dieser Pressstempel 56 weist einen radial nach außen vorragenden Vorsprung 58 auf, der gegenüber der übrigen Pressfläche 60 des Pressstempels 56 radial nach außen vorragt.

[0055] Dieser Vorsprung 58 ist dabei so angeordnet und so bemessen, dass er die Überlappung 16 im Randabschnitt, also im Bereich des Hohlraums 50 vor der zweiten Segmentkante 30 auf der Außenseite des Bodenkragens 24 mit einem erhöhten Pressdruck beaufschlagt. Dadurch kann nach dem Verpressen und Versiegeln der Zarge 20 sichergestellt werden, dass der Hohlraum 50 wesentlich kleiner ist als bei konventionellen Bechern und in jedem Fall vollständig mit Siegelmaterial gefüllt ist.

[0056] Den Zustand nach dem Verpressen der Zarge zeigt die Darstellung der Fig. 6. Wie bereits erläutert wurde, wird die Zarge 20 im noch nicht verpressten Zustand der Fig. 5 angewärmt, beispielsweise von der Unterseite her mit Heißluft beaufschlagt. Mittels des Pressstempels 56 wird dann auf die Zarge 20 ein radial nach außen gerichteter Pressdruck ausgeübt, der in Fig. 6 mittels des Pfeils 62 symbolisiert ist. Es ist dabei festzustellen, dass über den gesamten Umfang der Zarge ein in radialer Richtung nach außen gerichteter Pressdruck mittels des Pressstempels 56 oder mehrerer Pressstempel 56 ausgeübt wird. Aufgrund des Vorsprungs 58 des Pressstempels 56, der in radialer Richtung nach außen über die übrige Pressfläche 60 des Pressstempels 56 vorragt, ist der Pressdruck im Bereich des Vorsprungs 58 und damit im Bereich des Hohlraums 50 und des Randabschnitts des Überlappungsbereichs aber größer als im Bereich der übrigen Pressfläche 60. Zur Verdeutlichung sind in Umfangsrichtung neben dem Pfeil 62 etwas kürzere Pfeile 64 eingezeichnet, die den verringerten Pressdruck im Bereich der übrigen Pressfläche 60 des Pressstempels 56 symbolisieren sollen.

[0057] Fig. 6 zeigt den bereits fertig verpressten und versiegelten Zustand der Zarge 20. Es ist gut zu erkennen, dass der Hohlraum 50 vor der innenliegenden Segmentkante 30 auf der Außenseite des Bodenkragens 24 vollständig mit Siegelmaterial gefüllt ist, das in Fig. 6 schwarz dargestellt ist. Der Hohlraum 52 auf der Innenseite des Bodenkragens 24 vor der Segmentkante 30 im Bereich der Abschrägung 32 ist hingegen nicht vollständig mit Siegelmaterial gefüllt, da hier nur der geringere Pressdruck in radialer Richtung nach außen ausgeübt wurde. Wie bereits erwähnt wurde, ist dieser Hohlraum 52 aber für die Dichtheit des Bechers unkritisch.

[0058] Aufgrund des erhöhten Pressdrucks im Bereich des Vorsprungs 58 weist die Zarge 20 auf ihrer Innenseite eine Vertiefung 66 auf. Die Vertiefung 66 entspricht in ihren Abmessungen etwa den Abmessungen des Vorsprungs 58.

[0059] Der Pressstempel 56 und damit die Pressfläche 60 weist in der Regel eine Höhe auf, die der Höhe der Zarge auf der Innenseite der Zarge 20 entspricht. Um den Pressdruck zu erhöhen, kann die Pressfläche 60 auch in Form eines oder mehrerer Leisten ausgebildet sein, siehe Fig. 5a. Diese Leisten können dann jeweils einen Vorsprung 58 aufweisen, der in radialer Richtung vorragt und die Funktion des Vorsprungs 58 des Pressstempels 56 in Fig. 6 erfüllt, wie dies in Fig. 5a dargestellt ist. Gegebenenfalls kann es auch ausreichend sein, dann nur eine der Leisten mit einem Vorsprung zu versehen.

[0060] Die Darstellung der Fig. 7 zeigt den Becher im Bereich der Zarge 20 mit dem Pressstempel 56 im bereits verpressten Zustand der Fig. 6. Pressstempel 56 und Zarge 20 werden daher nicht erneut erläutert.

[0061] Auf der Außenseite der Zarge 20 ist gegenüber dem Pressstempel 56 ein Gegenstück 70 angeordnet. Das Gegenstück 70 weist eine konkave Formgebung auf, wobei der Radius dieser konkaven Formgebung etwa dem Außenradius der Zarge 20 entspricht. Beim Verpressen der Zarge 20 nimmt dieses Gegenstück 70 den vom Pressstempel 56 ausgeübten Pressdruck auf.

[0062] Die Darstellung der Fig. 8 zeigt die Anordnung der Fig. 7, wobei anstelle des Gegenstücks 70 ein Gegenstück 72 dargestellt ist, das auf seiner, der Zarge 20 zugewandten Seite eine Vertiefung 74 aufweist. Die Vertiefung 74 ist etwa so breit wie der Überlappungsbereich 16 auf der Außenseite der Zarge 20, die in Fig. 8 unten liegt. Durch die Vertiefung 74 kann der Überlappungsbereich 16 im Gegenstück 72 aufgenommen werden und der erhöhte Pressdruck im Bereich des Pfeils 62 kann auf den Bereich des Hohlraums 50 konzentriert werden.

[0063] Die Vertiefung 74 weist abgerundete Seitenkanten auf, so dass Beschädigungen auf der Außenseite der Zarge 20 vermieden werden. Die Vertiefung 74 weist eine Tiefe auf, die etwa der Materialdicke des Segments 26 zur Herstellung des Außenmantels 12 entspricht. Dadurch kann eine sichere Verpressung und Versiegelung im Bereich des Hohlraums 50 erreicht werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Material des Mantels 12 im Bereich der Überlappung 16 durch übermäßigen Pressdruck beschädigt wird.

[0064] Die Darstellung der Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters. Die Darstellung der Fig. 9 stellt dabei eine der Fig. 4 entsprechende abschnittsweise Schnittansicht dar, wobei die Schnittebene gleich wie die Schnittebene A-A in Fig. 1 durch die Zarge 20 gelegt wurde. Der Pressstempel 56 wurde bereits erläutert und weist den Vorsprung 58 auf.

[0065] Im Unterschied zu dem Mantel 12 der Fig. 4 ist der Mantel 74 der Fig. 9 aus einem Segment gebildet, dessen zweite Segmentkante 30 mit einem Dichtstreifen 76 versehen ist. Der Dichtstreifen 76 besteht aus einem siegelfähigen thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen. Der Dichtstreifen 76 ist um die zweite Segmentkante 30 herumgeschlagen, so dass sich der Dichtstreifen also zu beiden Seiten der Segmentkante 30 ein Stück weit entlang des Überlappungsbereichs 16 erstreckt. Durch Vorsehen des Dichtstreifens 76 steht beim Verpressen der Zarge 20 noch zusätzliches thermoplastisches Material zur Verfügung, um den Hohlraum 50 vor der innenliegenden Segmentkante 30, die auf der Außenseite des Bodenkragens 24 aufliegt, vollständig mit Siegelmaterial, in diesem Fall also Polyethylen, auszufüllen. Das Vorsehen des Dichtstreifens 76 ermöglicht dadurch eine noch zuverlässigere Abdichtung der Zarge 20 gegenüber dem Innenraum des erfindungsgemäßen Behälters.

[0066] Da sich die zweite Segmentkante 30, die auf der Außenseite des Bodenkragens 24 aufliegt, von der Zarge 20 ausgehend in den Innenraum des Behälters erstreckt, kann durch den Dichtstreifen 76 verhindert werden, dass die offene Schnittkante an der Segmentkante 30 in Kontakt mit Flüssigkeit innerhalb des Behälters kommt. Der Dichtstreifen 76 wird daher bevorzugt bei Dosen aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material eingesetzt, die über einen längeren Zeitraum als Becher mit Flüssigkeit gefüllt sein sollen. Im Falle einer Dose würde der Mantel 74 nicht nur mit dem Bodenkragen 24 mittels der Zarge 20 verbunden sein, sondern, wie eingangs bereits erläutert wurde, ebenfalls mit einem topfförmigen Deckel mittels einer weiteren Zarge flüssigkeitsdicht verbunden sein. Auch im Bereich der Zarge, die den Mantel 74 mit dem Deckel verbindet, ist die innenliegende Segmentkante 30 dann mit dem Dichtstreifen 76 versehen, um auch im Bereich des Deckels eine besonders flüssigkeitsdichte Ausbildung der Zarge zu erreichen.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Herstellen von Behältern aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material, wobei der Behälter einen Mantel aus einem gewickelten flächigen Segment, dessen an den Längsseiten angeordnete Segmentkanten überlappen und dadurch einen Überlappungsbereich bilden, und ein topfartiges Abschlusselement, nämlich einen topfartigen Boden und/oder einen topfartigen Deckel, aufweist, wobei der Mantel und das Abschlusselement mittels einer Zarge im wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, wobei zum Verpressen und Versiegeln der Zarge wenigstens ein Pressstempel vorgesehen ist, der die Zarge mit im Wesentlichen radial gerichtetem Pressdruck beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel in einem für die Beaufschlagung eines Randabschnitts des Überlappungsbereichs des Mantels an der Zarge vorgesehenen Abschnitt des Pressstempels einen in radialer Richtung vorragenden Vorsprung aufweist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Vorsprung in Umfangsrichtung über eine Breite erstreckt, die zwischen dem 0,25-Fachen und dem 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs in Umfangsrichtung beträgt.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung in Umfangsrichtung so zu dem Überlappungsbereich angeordnet ist, dass nur eine der Segmentkanten des Mantels im Überlappungsbereich mit einem erhöhten Pressdruck beaufschlagt wird.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung symmetrisch zu einem Rand des Überlappungsbereichs angeordnet ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung symmetrisch zu der auf der Außenseite des Abschlusselements anliegenden Segmentkante des Überlappungsbereichs angeordnet ist.
 
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Pressstempel ein Gegenstück gegenüberliegt, wobei die Zarge zwischen dem Gegenstück und dem Pressstempel aufgenommen wird und wobei das Gegenstück in dem Bereich, in dem der Überlappungsbereich zu liegen kommt, eine Vertiefung aufweist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite der Vertiefung in Umfangsrichtung das 0,5-Fache bis 1,5-Fache der Breite des Überlappungsbereichs beträgt.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tiefe der Vertiefung das 0,75 Fache bis 1,25-Fache, insbesondere das 1-Fache, der Dicke des flächigen Segments für den Mantel beträgt.
 
9. Verfahren zum Herstellen eines Behälters aus Papiermaterial oder papierähnlichem Material, mit den Schritten: Wickeln eines flächigen Segments zu einem Mantel, so dass sich die an den Längsseiten angeordneten Segmentkanten überlappen und dadurch einen Überlappungsbereich bilden, Verbinden eines topfartigen Abschlusselements, nämlich ein topfartiger Boden und/oder ein topfartiger Deckel, mit dem Mantel mittels einer Zarge, so dass der Mantel und das Abschlusselement im wesentlichen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, Verpressen und Versiegeln des Mantels und des Abschlusselements im Bereich der Zarge mit wenigstens einem Pressstempel, so dass die Zarge mit im Wesentlichen radial gerichtetem Pressdruck beaufschlagt wird, gekennzeichnet durch Beaufschlagen eines Randabschnitts des Überlappungsbereichs des Mantels im Bereich der Zarge mit einem im Vergleich zu der übrigen Zarge erhöhten Pressdruck.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Aufbringen des erhöhten Pressdrucks mittels eines in radialer Richtung vorragenden Vorsprungs an dem Pressstempel.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch Beaufschlagen eines Bereichs auf der Innenseite der Zarge, der der innenliegenden Segmentkante des Mantels, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, gegenüberliegt, mit dem erhöhten Pressdruck.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich, der mit erhöhtem Pressdruck beaufschlagt wird, symmetrisch zu dem Randabschnitt des Überlappungsbereichs angeordnet ist, an dem die innenliegende Segmentkante des Mantels, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch Beaufschlagen eines Bereichs der Zarge mit dem erhöhten Pressdruck, dessen Breite dem 0,25-Fachen bis 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs beträgt.
 
14. Mehrteiliger Behälter aus Papiermaterial oder papierähnlichen Material mit einem Mantel, der aus einem gewickelten flächigen Segment, dessen seitliche Segmentkanten im gewickelten Zustand in einem Überlappungsbereich angeordnet sind, gebildet ist, und mit einem topfartigen Abschlusselement, nämlich ein topfartiger Boden und/oder ein topfartiger Deckel, wobei der Mantel und das Abschlusselement mittels einer Zarge im wesentlichen flüssigkeitsdicht verbunden sind, wobei im Bereich der Zarge der Mantel und das Abschlusselement miteinander verpresst und versiegelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Rand des Überlappungsbereichs ein Zwischenraum, der zwischen der auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegenden Segmentkante und dem auf der Segmentkante aufliegenden Abschnitt des Segments des Mantels gebildet ist, vollständig mit einem Siegelmaterial ausgefüllt ist und dass auf der Innenseite der Zarge im Bereich gegenüber der Segmentkante, die auf der Außenseite des Abschlusselements aufliegt, eine eingepresste Vertiefung vorgesehen ist.
 
15. Behälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite der Vertiefung in Umfangsrichtung zwischen dem 0,25-Fachen und dem 0,75-Fachen, insbesondere dem 0,5-Fachen, der Breite des Überlappungsbereichs beträgt.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht