[0001] Die Erfindung betrifft einen Transformator mit integrierter Kühlung, umfassend eine
primär- und sekundärseitige Wicklung sowie eine in zumindest eine der beiden Wicklungen
teilweise oder vollständig eingebettete Kühlmittelleitung, die aus einer Versorgungseinrichtung
mit Kühlmittel speisbar ist.
[0002] In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 10 2012 208 545 A1 eine wassergekühlte elektrische Spule eines Transformators bekannt. Diese umfasst
einen geblechten Kern sowie eine darauf aufgebrachte mehrlagige Wicklung. Eine als
flexibler Schlauch ausgebildete Kühlleitung ist um die Außenoberfläche der Wicklung
gewunden. Die Kühlleitung ist zur Kühlung der Spule bzw. der Wicklung von einem Kühlmittel
durchflossen. Gemäß einer abweichenden Ausgestaltung der Spule wird zudem eine innenliegende
Anordnung der Kühlleitung zwischen den Lagen der Wicklung vorgeschlagen.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Transformator der eingangs genannten
Art hinsichtlich seiner Leistungsdichte durch weitere Verbesserung der Kühlleistung
zu optimieren.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Transformator mit integrierter Kühlung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Der Transformator mit integrierter Kühlung umfasst eine primar- und sekundärseitige
Wicklung sowie eine in zumindest eine der beiden Wicklungen teilweise oder vollständig
eingebettete Kühlmittelleitung, die aus einer Versorgungseinrichtung mit Kühlmittel
speisbar ist. Hierbei weist die Kühlmittelleitung eine Vielzahl von Austrittsöffnungen
auf, die in Richtung der zumindest einen Wicklung münden, um diese mit Kühlmittel
zu beaufschlagen.
[0006] Durch die unmittelbare Umspülung der zu kühlenden Windungen mit Kühlmittel ist eine
besonders gute Wärmeableitung sichergestellt, was zu einer entsprechenden Verbesserung
der Leistungsdichte des Transformators führt. Das erwärmte Kühlmittel kann hierbei
zwischen den Windungen der zumindest einen Wicklung in Richtung eines Auffangbehälters
abfließen und von dort mittels einer von der Versorgungseinrichtung umfassten Kühlmittelpumpe
einem Wärmetauscher zur Abgabe aufgenommener Abwärme zugeführt werden. Aufgrund der
Kapillarwirkung aneinander grenzender Windungen ist eine selbsttätige Verteilung des
Kühlmittels innerhalb der betreffenden Wicklung des Transformators gewährleistet.
[0007] In Laborversuchen konnte mittels eines mit der vorstehend beschriebenen integrierten
Kühlung ausgestatteten Transformators eine Leistungsdichte von mehr als 5kW/kg erzielt
werden.
[0008] Bei dem Transformator kann es sich beispielsweise um einen Mittelfrequenztransformator
für Frequenzen im Bereich einiger 100 Hz bis einiger 1000 Hz handeln, der Bestandteil
einer Energieübertragungsstrecke zwischen einer Energieversorgungsstation und einem
elektrisch betriebenen landwirtschaftlichen Fahrzeug, beispielweise einem landwirtschaftlichen
Traktor, ist. Zur Reduzierung von Leitungsverlusten erfolgt die Übertragung der elektrischen
Energie typischerweise auf Mittelspannungsniveau, was eine fahrzeugseitige Anpassung
(Verringerung) auf Bordspannungsniveau erforderlich macht. Hierzu kann der Transformator
als Zwei- oder Dreiphasentransformator ausgebildet sein.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Transformators gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0010] Vorzugsweise ist die Kühlmittelleitung als flexible Schlauchleitung ausgebildet und
besteht aus hitzebeständigem Kunststoff, insbesondere aus PTFE, Silikon oder Viton.
Die Anzahl und/oder Verteilung der Austrittsöffnungen entlang der Wandung der Kühlmittelleitung
wird hierbei auf Grundlage von Versuchen und/oder computergestützten Simulationen
ermittelt.
[0011] Des Weiteren ist es möglich, dass die Kühlmittelleitung mit der zumindest einen Wicklung
gleichsinnig gewunden verläuft, sodass zu möglichen Feldinhomogenitäten und damit
Leistungsverlusten führende Zwischenräume innerhalb der betreffenden Wicklung reduziert
werden können. Die Kühlmittelleitung kann hierbei zwischen benachbarten Windungen
ein und derselben Wicklungslage verlaufen oder aber eine separate (Zwischen-)Lage
bilden.
[0012] Insbesondere kann eine erste und/oder zweite Kühlmittelleitung vorgesehen sein, wobei
die erste Kühlmittelleitung um eine innenliegende Wicklungslage der primärseitigen
Wicklung und/oder die zweite Kühlmittelleitung um eine außenliegende Wicklungslage
der sekundärseitigen Wicklung gewunden ist. Eine derartige Konfiguration ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn zwischen primär- und sekundärseitiger Wicklung des Transformators
eine Isolierlage und/oder eine (aus Kupferfolie bestehende) HF-Abschirmung vorgesehen
ist, mithin die Verwendung einer gemeinsamen Kühlmittelleitung aufgrund der räumlichen
Trennung nicht möglich ist. Mit anderen Worten verlaufen die beiden Kühlmittelleitungen
jeweils möglichst im Randbereich des durch die primär- und sekundärseitigen Wicklungen
gebildeten Wicklungspakets, sodass sich unerwünschte Feldinhomogenitäten innerhalb
des Wicklungspakets einschließlich der damit einhergehenden Leistungsverluste weitgehend
vermeiden lassen.
[0013] Hierbei besteht die Möglichkeit, dass die erste Kühlmittelleitung entlang ihrer Wandung
unidirektional verteilt angeordnete Austrittsöffnungen aufweist, sodass die primärseitige
Wicklung von innen nach außen mit Kühlmittel durchströmt wird.
[0014] Dementsprechend ist es möglich, dass die zweite Kühlmittelleitung entlang ihrer Wandung
ausschließlich nach innen gerichtete Austrittsöffnungen aufweist, was es ermöglicht,
das Kühlmittel gezielt zur Kühlung der sekundärseitigen Wicklung auszubringen.
[0015] Das erwärmte Kühlmittel tritt hierbei an den Stirnseiten der primär- und sekundärseitigen
Wicklungen aus, um von dort unter der Wirkung der Schwerkraft in den Auffangbehälter
zurückzufließen.
[0016] Für den Fall, dass der Transformator als Spannungsherabsetzer ausgebildet ist, mithin
die sekundärseitig auftretenden Verlustleistungen größer sind als die primärseitigen,
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die erste Kühlmittelleitung einen
Innendurchmesser von 2 bis 4 mm und/oder die zweite Kühlmittelleitung einen Innendurchmesser
von 5 bis 7 mm aufweist. Der genaue Innendurchmesser hängt - wie auch derjenige der
Austrittsöffnungen - von unterschiedlichen Gegebenheiten ab, insbesondere der Viskosität
des verwendeten Kühlmittels, dem Fördervolumen der Kühlmittelpumpe, dem Durchflusswiderstand
der Wicklungen, der abzuführenden Verlustleistung, und dergleichen.
[0017] Bei dem durch die Kühlmittelleitung fließenden Kühlmittel handelt es sich bevorzugt
um eine nichtleitende Kühlflüssigkeit mit nichtkorrosiven Eigenschaften, beispielsweise
um ein hitzebeständiges Öl, insbesondere Silikonöl.
[0018] Der erfindungsgemäße Transformator mit integrierter Kühlung wird im Folgenden anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Transformators
im Schnitt, und
- Fig. 2
- ein perspektivische Außenansicht des in Fig. 1 wiedergegebenen Transformators.
[0019] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Transformators im Schnitt.
[0020] Der Transformator 10 umfasst ein Blechpaket 12 sowie einen auf dem Blechpaket 12
angeordneten Wickelkörper 14 aus Kunststoff. Der Wickelkörper 14 trägt eine innenliegende
primärseitige Wicklung 16 sowie eine außenliegende sekundärseitige Wicklung 18. Jede
der Wicklungen 16, 18 weist mehrere Wicklungslagen 20, 22 auf. Die einzelnen Windungen
24, 26 der Wicklungslagen 20, 22 bestehen aus Kupferlackdraht oder lackisolierter
Litze. Zwischen den beiden Wicklungen 16, 18 verläuft eine aus Kunststofffolie bestehende
Isolierlage 28.
[0021] Beispielsgemäß ist der Transformator 10 als Spannungsherabsetzer ausgebildet, bei
dem die Windungen 24 der primärseitigen Wicklung 16 einen gegenüber den Windungen
26 der sekundärseitigen Wicklung 18 geringeren Durchmesser aufweisen.
[0022] Des Weiteren ist eine erste und zweite Kühlmittelleitung 30, 32 vorgesehen, wobei
die erste Kühlmittelleitung 30 in Gestalt einer Zwischenlage 34 um eine innenliegende
(erste) Wicklungslage 20 der primärseitigen Wicklung 16 und die zweite Kühlmittelleitung
32 in Gestalt einer Außenlage 36 um eine außenliegende (letzte) Wicklungslage 22 der
sekundärseitigen Wicklung 18 gleichsinnig gewunden ist. Wie sich Fig. 1 entnehmen
lässt, verlaufen die Kühlmittelleitungen 30, 32 jeweils entlang der durch aneinandergrenzende
Windungen 24, 26 gebildeten Zwischenräume 38, 40, sodass diese in die betreffende
Wicklung 16, 18 teilweise oder vollständig eingebettet sind. Die sekundärseitige Wicklung
18 ist hierbei gemeinsam mit der zweiten Kühlmittelleitung 32 von einer weiteren abschließenden
Isolierlage 42 umgeben.
[0023] Die beiden Kühlmittelleitungen 30, 32 sind Bestandteil eines Kühlmittelkreislaufs
44, der aus einem Auffangbehälter 46, einer von einer Versorgungseinrichtung 48 umfassten
Kühlmittelpumpe 50, einem Wärmetauscher 52 zur Abgabe aufgenommener Abwärme sowie
zugehörigen Zuleitungen 54, 56 und 58 besteht. Der Auffangbehälter 46 ist beispielsweise
durch eine Bodenwanne eines nicht dargestellten Außengehäuses des Transformators 10
gebildet.
[0024] Jede der Kühlmittelleitungen 30, 32 weist eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 60,
62 auf, die in Richtung der betreffenden Wicklung 16, 18 münden, um diese unmittelbar
mit Kühlmittel zu beaufschlagen bzw. zu umspülen. Genauer gesagt weist die erste Kühlmittelleitung
30 entlang ihrer Wandung unidirektional verteilt angeordnete Austrittsöffnungen 60
auf, wohingegen die zweite Kühlmittelleitung 32 entlang ihrer Wandung ausschließlich
nach innen gerichtete Austrittsöffnungen 62 aufweist.
[0025] Das erwärmte Kühlmittel tritt anschließend an den Stirnseiten 64, 66 der primär-
und sekundärseitigen Wicklungen 16, 18 aus, um von dort unter der Wirkung der Schwerkraft
in den Auffangbehälter 46 zurückzufließen.
[0026] Die Kühlmittelleitungen 30, 32 sind jeweils als flexible Schlauchleitungen ausgebildet
und bestehen aus hitzebeständigem Kunststoff, insbesondere aus PTFE, Silikon oder
Viton. Die Anzahl und/oder Verteilung der Austrittsöffnungen 60, 62 entlang der Wandungen
der Kühlmittelleitungen 30, 32 wird hierbei auf Grundlage von Versuchen und/oder computergestützten
Simulationen ermittelt.
[0027] Beispielsgemäß weist die erste Kühlmittelleitung 30 einen Innendurchmesser von 2
bis 4 mm und die zweite Kühlmittelleitung 32 einen Innendurchmesser von 5 bis 7 mm
auf. Der genaue Innendurchmesser hängt - wie auch derjenige der Austrittsöffnungen
60, 62 - von unterschiedlichen Gegebenheiten ab, insbesondere der Viskosität des verwendeten
Kühlmittels, dem Fördervolumen der Kühlmittelpumpe 50, dem Durchflusswiderstand der
Wicklungen 16, 18, der abzuführenden Verlustleistung, und dergleichen.
[0028] Bei dem durch die Kühlmittelleitung 30, 32 fließenden Kühlmittel handelt es sich
um eine nichtleitende Kühlflüssigkeit mit nichtkorrosiven Eigenschaften, beispielsweise
um ein hitzebeständiges Öl, insbesondere Silikonöl.
[0029] Fig. 2 zeigt ergänzend eine perspektivische Außenansicht des in Fig. 1 wiedergegebenen
Transformators 10, wobei die weitere Isolierlage 42 weggelassen ist, sodass der Verlauf
der zweiten Kühlmittelleitung 32 entlang der durch die aneinandergrenzenden Windungen
26 der sekundärseitigen Wicklung 18 gebildeten Zwischenräume 40 sichtbar ist.
[0030] Bei dem Transformator 10 handelt es sich um einen Mittelfrequenztransformator für
Frequenzen im Bereich einiger 100 Hz bis einiger 1000 Hz, der Bestandteil einer nicht
dargestellten Energieübertragungsstrecke zwischen einer Energieversorgungsstation
und einem elektrisch betriebenen landwirtschaftlichen Fahrzeug, beispielweise einem
landwirtschaftlichen Traktor, ist. Zur Reduzierung von Leitungsverlusten erfolgt die
Übertragung der elektrischen Energie auf Mittelspannungsniveau, was eine fahrzeugseitige
Anpassung (Verringerung) auf Bordspannungsniveau erforderlich macht. Hierzu ist der
Transformator 10 als Zwei- oder Dreiphasentransformator ausgebildet.
1. Transformator mit integrierter Kühlung, umfassend eine primar- und sekundärseitige
Wicklung (16, 18) sowie eine in zumindest eine der beiden Wicklungen (16, 18) teilweise
oder vollständig eingebettete Kühlmittelleitung (30, 32), die aus einer Versorgungseinrichtung
(48) mit Kühlmittel speisbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelleitung (30, 32) eine Vielzahl von Austrittsöffnungen (60, 62) aufweist,
die in Richtung der zumindest einen Wicklung (16, 18) münden, um diese mit Kühlmittel
zu beaufschlagen.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelleitung (30, 32) als flexible Schlauchleitung ausgebildet ist und aus
hitzebeständigem Kunststoff besteht, insbesondere aus PTFE, Silikon oder Viton.
3. Transformator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelleitung (30, 32) mit der zumindest einen Wicklung (16, 18) gleichsinnig
gewunden verläuft.
4. Transformator nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und/oder zweite Kühlmittelleitung (30, 32) vorgesehen ist, wobei die erste
Kühlmittelleitung (30) um eine innenliegende Wicklungslage (20) der primärseitigen
Wicklung (16) und/oder die zweite Kühlmittelleitung (32) um eine außenliegende Wicklungslage
(22) der sekundärseitigen Wicklung (18) gewunden ist.
5. Transformator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kühlmittelleitung (30) entlang ihrer Wandung unidirektional verteilt angeordnete
Austrittsöffnungen (60) aufweist.
6. Transformator nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kühlmittelleitung (32) entlang ihrer Wandung ausschließlich nach innen
gerichtete Austrittsöffnungen (62) aufweist.
7. Transformator nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6, dass die erste Kühlmittelleitung
(30) einen Innendurchmesser von 2 bis 4 mm und/oder die zweite Kühlmittelleitung (32)
einen Innendurchmesser von 5 bis 7 mm aufweist.
8. Transformator nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem durch die Kühlmittelleitung (30, 32) fließenden Kühlmittel um ein
hitzebeständiges Öl, insbesondere Silikonöl, handelt.