[0001] Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne für Sanitärbereiche und/oder für Terrassenbereiche
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Derartige Entwässerungsrinnen
sind aus der Praxis bekannt und auf dem Markt erhältlich. Die Erfindung betrifft ferner
ein Verfahren zur Herstellung und ein Verfahren zum Einbau derartiger Entwässerungsrinne.
[0002] Bekannte Entwässerungsrinnen für Duschen weisen üblicherweise ein Rinnenelement mit
wenigstens einem Ablauf auf. Der Ablauf dient dabei der Primärentwässerung. Unter
Primärentwässerung wird der Ablauf des Schmutzwassers verstanden, der beispielsweise
beim Duschen anfällt. Die bekannte Entwässerungsrinne weist ferner einen Rahmen mit
einem Rahmenflansch auf, der beim Einbau mit Bodenfliesen verbunden wird. Das Rinnenelement
und der Rahmen sind gesonderte Bauteile, die beim Einbau der Entwässerungsrinne ineinander
gesteckt werden. Dabei ist das Rinnenelement so dimensioniert, dass zwischen dem Rinnenelement
und dem Rahmen ein umlaufender Spalt entsteht, der mit dem Ablauf des Rinnenelements
fluidverbunden ist. Dieser Spalt ist so angeordnet, dass eine zweite Entwässerungsebene
für die Sekundärentwässerung gebildet wird.
[0003] Die Sekundärentwässerung ist im Zusammenhang mit offenporigen Bodenbelägen zum Beispiel
in Parkhäusern oder auf Terrassen bekannt, durch die Wasser abfließen kann. Im Zusammenhang
mit Entwässerungsrinnen für Sanitärbereiche wird dieser Begriff ebenfalls verwendet,
wobei es im Unterschied zu offenporigen Bodenbelägen nicht zu einem Wasserstrom unter
den Fliesen, sondern eher zu einer Diffusion von Wasser kommt. Dringt beispielsweise
durch beschädigte Fliesenfugen oder Bodenbeläge aus Naturstein Wasser in den Boden
ein, kann der Bodenbelag sich mit Wasser vollsaugen bzw. sich Wasser bzw. Feuchtigkeit
unter dem Boden ansammeln. Die Sekundärentwässerung ermöglicht das Abtrocknen feuchter
Bodenbeläge bzw. Bodenfliesen.
[0004] Bekannte Entwässerungsrinnen mit Sekundärentwässerung lassen sich nur schwer reinigen.
Stege, Schmutzfugen und Einbauten (z.B. zur Höhenverstellung der Roste) verhindern
eine leichte Pflege. Gerade die umlaufenden Hohlräume zwischen Rahmen und Rinne können
nicht ohne weiteres gereinigt werden, weil diese nicht zugänglich sind. Deshalb sind
häufig Reinigungsutensilien (z.B. kleine Bürsten) im Lieferumfang enthalten. Die Reinigung
ist jedoch umständlich und aufwendig.
[0005] Die Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Entwässerungsrinne der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass die Entwässerungsrinne einerseits die Sekundärentwässerung
ermöglicht und andererseits relativ einfach und schnell zu reinigen ist. Der Erfindung
liegt ferner die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen
Rinne und ein Verfahren zum Einbau einer solchen Rinne anzugeben.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Entwässerungsrinne mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Konkret wird die Aufgabe durch eine Entwässerungsrinne für
Sanitärbereiche, insbesondere für Duschen, und/oder für Terrassenbereiche mit einem
Rinnenelement gelöst, dass wenigstens einen Ablauf für eine Primärentwässerung aufweist.
Die Entwässerungsrinne umfasst einen Rahmen, der einen Rahmenflansch zur Verbindung
mit Fliesen aufweist, und eine Einrichtung für eine Sekundärentwässerung. Das Rinnenelement
und der Rahmen sind fest verbunden. Die Einrichtung für die Sekundärentwässerung ist
in das Rinnenelement und/oder in den Rahmen integriert.
[0007] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Entwässerungsrinne reinigungsfreundlich konzipiert
werden kann, sodass das Rinnenelement mit einem einfachen Reinigungstuch gereinigt
werden kann. Dazu ist vorgesehen, dass das Rinnenelement und der Rahmen einerseits
fest verbunden und andererseits die Einrichtung für die Sekundärentwässerung einen
integralen Bestandteil des Rinnenelements und/oder des Rahmens bildet. Dabei kann
die Einrichtung für die Sekundärentwässerung entweder nur in das Rinnenelement oder
nur in den Rahmen oder jeweils in das Rinnenelement und in den Rahmen integriert sein.
[0008] Im Unterschied zum Stand der Technik wird also die Einrichtung für die Sekundärentwässerung
nicht durch die Bildung eines umlaufenden Spaltes zwischen dem Rinnenelement und dem
Rahmenflansch und das dafür erforderliche Zusammenwirken dieser Bauteile gebildet.
Die Einrichtung für die Sekundärentwässerung ist vielmehr in das Rinnenelement als
solches und/oder in den Rahmen als solches integriert. Dadurch werden diese Bauteile
mit Bezug auf die Sekundärentwässerung entkoppelt, sodass das Rinnenelement mit Blick
auf die Reinigungsfreundlichkeit optimiert werden kann. Die integrierte Sekundärentwässerung
erlaubt selbst bei Natursteinbelägen die rasche Abtrocknung des Bodens.
[0009] Die feste Verbindung zwischen dem Rinnenelement und dem Rahmen hat darüber hinaus
den weiteren Vorteil, dass die Entwässerungsrinne schnell und sicher eingebaut werden
kann. Die Entwässerungsrinne kann komplett vormontiert werden.
[0010] Unter einer festen Verbindung zwischen dem Rinnenelement und dem Rahmen wird eine
Verbindung verstanden, die nicht zerstörungsfrei gelöst werden kann. Die Entwässerungsrinne
kann als ein einteiliges Einbauelement verstanden werden, das als Ganzes einheitlich
handhabbar ist.
[0011] Sekundärentwässerung bedeutet, dass Wasser, das unter dem Bodenbelag bzw. unter die
Bodenfliesen, beispielsweise aufgrund beschädigter Fugen eindringen kann, in die Entwässerungsrinne,
insbesondere das Rinnenelement diffundieren kann. Primärentwässerung bedeutet die
Entwässerung des beispielsweise beim Duschen bzw. generell bei der Badentwässerung
anfallenden Schmutzwassers.
[0012] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Vorzugsweise weist das Rinnenelement einen Rinnenflansch auf, der mit dem Rahmenflansch
des Rahmens fest verbunden ist. Der Rinnenflansch und der Rahmenflansch können bei
der Herstellung der Entwässerungsrinne planparallel aufeinander gelegt und fest miteinander
verbunden werden. Dadurch wird eine sichere und dichte Verbindung zwischen dem Rinnenelement
und dem Rahmen geschaffen.
[0014] Der Rinnenflansch und der Rahmenflansch bilden vorzugsweise ebene Flächen, die sich
im Wesentlichen senkrecht vom Rinnenelement nach außen erstrecken. Im Einbauzustand
sind der Rinnenflansch und der Rahmenflansch zumindest teilweise im Wesentlichen horizontal
angeordnet. Der Rahmenflansch kann wandseitig aufgekantet sein.
[0015] Der Rinnenflansch ist bei einer bevorzugten Ausführung in einer Ausnehmung auf der
Oberseite des Rahmenflansches angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Rinnenflansch
im Rahmenflansch vollständig versenkt werden kann, sodass der Rahmenflansch eine durchgängig
flache Oberfläche bildet, die mit Bodenfliesen oder anderen Bodenbelägen verbunden
werden kann.
[0016] Vorzugsweise sind das Rinnenelement und der Rahmen, insbesondere der Rinnenflansch
und der Rahmenflansch, durch Punktverbindungen fest verbunden. Es hat sich gezeigt,
dass im Zusammenhang mit der vollflächigen Auflage der beiden Bauteilen Punktverbindungen
für eine ausreichende Festigkeit ausreichen.
[0017] Bei einer besonders bevorzugten Ausführung umfassen die Punktverbindungen Durchsetzfügeverbindungen.
Im Unterschied zu Nietverbindungen haben Durchsetzfügeverbindungen den Vorteil, dass
das zu verbindende Material nur umgeformt und somit die Dichtigkeit beibehalten wird.
Außerdem bieten Durchsetzfügeverbindungen gute Festigkeitswerte, die für die Anwendung
der Entwässerungsrinne im Sanitärbereich ausreichen.
[0018] Unter Durchsetzfügeverbindungen werden Verbindungen verstanden, die flache metallische
Bauteile, insbesondere Bleche ohne Verwendung eines Zusatzwerkstoffes verbinden. Konkret
ist die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne vorzugsweise aus Metall, weiter vorzugsweise
aus Stahl, insbesondere Edelstahl hergestellt. Die Fügeverbindung erfolgt durch Umformen
der zu verbindenden Bauteile, wodurch eine form-und kraftschlüssige Verbindung erreicht
wird. Das Durchsatzfügen ist auch unter den Begriffen Druckfügen, Clinchen, Press
Joining oder Toxen bekannt.
[0019] Die Einrichtung für die Sekundärentwässerung kann vorzugsweise eine Profilierung
an der Unterseite des Rahmens, insbesondere an der Unterseite des Rahmenflansches
aufweisen. Dabei kann beispielsweise die Unterseite des Rahmens bzw. des Rahmenflansches
ein nach außen vorstehendes Profil in der Form lokaler Abstandshalter aufweisen. Die
Abstandshalter stehen im eingebauten Zustand auf dem Untergrund auf, auf dem die Entwässerungsrinne
angeordnet ist. Dadurch wird zwischen dem Untergrund und der Unterseite des Rahmens
bzw. des Rahmenflansches ein Hohlraum gebildet, durch den Feuchtigkeit bzw. Wasser
diffundieren kann, das unter die Bodenfliesen bzw. unter den Bodenbelag eingedrungen
ist.
[0020] Bei dieser Ausführungsform ist die Einrichtung für die Sekundärentwässerung in den
Rahmen bzw. in den Rahmenflansch integriert.
[0021] Bei eine besonders bevorzugten Ausführung ist die Profilierung durch umgeformte Abschnitte
des Rahmens, insbesondere des Rahmenflansches im Bereich der Durchsetzfügeverbindungen
gebildet. Die Durchsetzfügeverbindungen führen zu Auswölbungen auf der Unterseite
des Rahmens, insbesondere des Rahmenflansches, die als Abstandshalter fungieren.
[0022] Die Durchsetzfügeverbindungen haben demnach eine Doppelfunktion. Einerseits ermöglichen
diese die feste Verbindung zwischen dem Rinnenelement und dem Rahmen. Andererseits
bilden die Durchsetzfügeverbindungen an der Unterseite des Rahmens bzw. des Rahmenflansches
die für die Sekundärentwässerung verantwortlichen Profilierung in der Form von lokalen
Auswölbung, die beim Umformen entstehen.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Einrichtung für die Sekundärentwässerung
Diffusionsöffnungen auf, die im Rinnenelement ausgebildet sind. Die Diffusionsöffnungen
und damit die Einrichtung für die Sekundärentwässerung bilden einen integralen Bestandteil
des Rinnenelements.
[0024] Die Diffusionsöffnungen können zusätzlich oder alternativ zur Profilierung der Unterseite
des Rahmenflansches vorgesehen sein.
[0025] Die Diffusionsöffnungen haben den Vorteil, dass Wasser, das unter die Bodenfliesen
bzw. Bodenbeläge eingedrungen ist, heraus diffundieren und durch die Diffusionsöffnungen
ins Freie gelangen kann. Dadurch wird das Abtrocknen des Bodens gefördert. Es hat
sich gezeigt, dass mehrere diskrete Diffusionsöffnungen genügen, um eine ausreichende
Abtrocknung zu erreichen. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass ein durchgängiger
Spalt gebildet wird, der um das gesamte Rinnenelement umläuft. Je größer die Anzahl
der Diffusionsöffnungen ist, umso besser ist die Trocknungswirkung bzw. die Sekundärentwässerung.
Die Anzahl der Diffusionsöffnungen hängt von der Länge der Entwässerungsrinne ab.
Bei einer typischen Entwässerungsrinne für eine Dusche genügen von 4 bis 10 Diffusionsöffnungen
pro Rinnenseite. Eine andere Anzahl von Entwässerungsöffnungen ist möglich.
[0026] Dabei können erste in Diffusionsöffnungen im Rinnenflansch und/oder zweite Diffusionsöffnungen
in einer Seitenwand des Rinnenelements ausgebildet sein. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführung gehen die ersten Diffusionsöffnungen im Rinnenflansch jeweils in zugehörige
zweite Diffusionsöffnungen in der Seitenwand des Rinnenelements über und bilden Kanäle,
die in das Rinnenelement münden. Dadurch wird eine gute Fluidverbindung zwischen der
Unterseite der Bodenfliesen bzw. des Bodenbelag und dem Rinnenelement gebildet, sodass
die in den Bodenfliesen bzw. dem Bodenbelag enthaltene Feuchtigkeit gut abtrocknen
kann.
[0027] Vorzugsweise ist eine Dichtmanschette mit dem Rahmenflansch verbunden. Besonders
bevorzugt ist die Dichtmanschette in verschiedenen Richtungen unterschiedlich stark
flexibel. Dies hat den Vorteil, dass die Dichtmanschette in der Richtung flexibel
eingestellt werden kann, in der die größte Rinnenarbeit wirkt, um Fugenrisse zur minimieren.
Daher ist es besonders bevorzugt, wenn die Dichtmanschette in einer Richtung quer
zur Längsachse des Rinnenelements flexibler ist als in einer Richtung parallel zur
Längsachse des Rinnenelements.
[0028] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die Oberfläche des Rinnenelements elektropoliert.
Dadurch wird eine lange Glanzbeständigkeit und geringe Schmutzanhaftungen des Rinnenelements
erreicht.
[0029] Vorzugsweise ist ein Ablauftopf an das Rinnenelement angeschweißt. Dadurch wird eine
vollwertige Stahlrinne, insbesondere Edelstahlrinne ermöglicht, die schnell und sicher
eingebaut werden kann und höchste Ansprüche bezüglich Design und Pflege erfüllt. Der
vollverschweißte Ablauftopf bzw. Ablauf schützt den Bodenaufbau dauerhaft vor eindringendem
Wasser.
[0030] Mit Blick auf das Herstellungsverfahren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne gelöst, bei dem Diffusionsöffnungen
für eine Sekundärentwässerung in ein Rinnenelement eingebracht werden, das wenigstens
einen Ablauf für eine Primärentwässerung aufweist. Das Rinnenelement wird mit einem
Rahmen durch Durchsetzfügen fest verbunden. Auf die vorstehend im Zusammenhang mit
den Diffusionsöffnungen und der festen Verbindung zwischen dem Rahmen und dem Rinnenelement
beschriebenen Vorteile wird an dieser Stelle Bezug genommen.
[0031] Mit Blick auf das Einbauverfahren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Einbau
einer erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne gelöst, bei dem eine Flüssigabdichtung
entweder mit Abstand vor der Einrichtung zur Sekundärentwässerung derart aufgebracht
wird, dass die Einrichtung zur Sekundärentwässerung im eingebauten Zustand geöffnet
ist. Alternativ wird die Flüssigabdichtung derart aufgebracht, dass die Einrichtung
zur Sekundärentwässerung überdeckt und verschlossen wird. Dies betrifft in erster
Linie die Diffusionsöffnungen, die auf diese Weise aktiviert oder deaktiviert werden
können, je nachdem, ob eine Sekundärentwässerung gewünscht ist oder nicht.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die beigefügten Figuren anhand von
Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher beschrieben.
[0033] In diesen zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Entwässerungsrinne für eine Dusche nach einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Entwässerungsrinne nach Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Entwässerungsrinne nach Fig. 1 entlang einer Diffusionsöffnung;
- Fig. 4
- den Schnitt nach Fig. 3 aus einer anderen Perspektive;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Entwässerungsrinne für eine Dusche nach einem weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel mit Dichtmanschette und
- Fig. 6
- eine Detailansicht der Entwässerungsrinne nach Fig. 5
[0034] Die in den Figuren dargestellte Entwässerungsrinne kommt für die Entwässerung in
Sanitärbereichen und/oder Terrassenbereichen zum Einsatz. Die Entwässerungsrinne wird
in Fliesenböden oder in Böden mit Natursteinbelägen eingebaut, bei denen zusätzlich
zur Primärentwässerung eine Sekundärentwässerung bedeutsam sein kann. Die Entwässerungsrinne
ist in erster Linie für Duschen konzipiert und kann als Duschrinne bezeichnet werden.
Andere Anwendungsmöglichkeiten im Sanitärbereich sind denkbar.
[0035] Die Entwässerungsrinne weist ein Rinnenelement 10 mit einer im wesentlichen rechteckigen
Form auf. Im Boden des Rinnenelements 10 ist ein Ablauf 11 ausgebildet. Der Boden
ist in an sich bekannter Weise geneigt, sodass der Ablauf 11 an der tiefsten Stelle
des Rinnenelements angeordnet ist. Es ist möglich, mehr als einen Ablauf 11 vorzusehen,
insbesondere bei längeren Entwässerungsrinne.
[0036] Durch den Ablauf 11 erfolgt die Primärentwässerung.
[0037] Das Rinnenelement 10 weist Seitenwände 19 auf, die sich im Wesentlichen senkrecht
zum Boden des Rinnenelements 10 erstrecken und, wie in den Figuren 1, 2 gut zu erkennen,
einen Überstand bilden. Der Überstand entspricht im Wesentlichen der Anschlusshöhe
der Bodenfliesen bzw. des Bodenbelags. Die Seitenwände 19 sind jeweils mit einem Rinnenflansch
15 verbunden, insbesondere einstückig verbunden, der sich senkrecht zu den Seitenwänden
19 nach außen erstreckt.
[0038] Das Rinnenelement 10 ist in bzw. an einem Rahmen 12 angeordnet, der einen Rahmenflansch
13 aufweist, und mit diesem fest verbunden. Der Rahmenflansch 13 erstreckt sich senkrecht
zur den Seitenwänden 19 des Rinnenelements 10. Im eingebauten Zustand sind der Rahmenflansch
13 und der Rinnenflansch 15 horizontal angeordnet.
[0039] Wie in Figuren 1, 2 zu erkennen, weist das Rinnenelement 10 eine Einrichtung für
die Sekundärentwässerung 14 auf. Die Einrichtung für die Sekundärentwässerung 14 dient
dazu, die Diffusion von Feuchtigkeit bzw. Wasser zu ermöglichen, die sich unterhalb
bzw. in den Bodenfliesen bzw. im Bodenbelag bspw. aufgrund beschädigter Fliesenfugen
angesammelt hat.
[0040] Die Einrichtung für die Sekundärentwässerung 14 ist in der Form von Diffusionsöffnungen
17, 18 ausgebildet. Die Diffusionsöffnungen 17, 18 befinden sich im Rinnenelement
10, konkret im Rinnenflansch 15 sowie in den Seitenwänden 19 des Rinnenelements 10.
Die Diffusionsöffnungen 17, 18 bilden also integralen Bestandteil des Rinnenelements
10.
[0041] Dabei sind mehrere Diffusionsöffnungen 17, 18 entlang der längeren Seitenwände 19
des Rinnenelements 10 angeordnet, beispielsweise 7 Diffusionsöffnungen 17, 18. Eine
andere Anzahl ist möglich. Die Diffusionsöffnungen 17, 18 sind auf beiden längeren
Seiten der Entwässerungsrinne angeordnet. Es ist auch möglich, auf den kürzeren Seiten
(Stirnseiten) der Entwässerungsrinne Diffusionsöffnungen 17, 18 auszubilden.
[0042] Der Aufbau der Diffusionsöffnungen 17, 18 ist in den Figuren 3, 4 in Detail gezeigt.
[0043] Wie in Fig. 3 zu sehen, ist im Rinnenflansch 15 eine erste Diffusionsöffnungen 17
ausgebildet. Die erste Diffusionsöffnungen 17 bildet einen länglichen Durchbruch durch
den Rinnenflansch 15, der unten durch die Oberseite des Rahmenflansches 13 begrenzt
ist. Die ersten Diffusionsöffnungen 17 erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur
Längsachse des Rinnenelements 10.
[0044] Wie in Fig. 4 zu erkennen, ist eine zweite Diffusionsöffnungen 18 in der Seitenwand
19 des Rinnenelements ausgebildet. Die erste Diffusionsöffnungen 17 im Rinnenflansch
15 geht in die zweite Diffusionsöffnungen 18 in der Seitenwand 19 über und bildet
so einen Kanal 20, der die Außenseite des Rinnenelements mit dessen Innenseite verbindet.
Wie in Fig. 3 gut zu erkennen, ist der Kanal 20 ein länglicher Schlitz, der sich im
Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Rinnenelements 10 im Bereich der längeren
Seite erstreckt. Wie in Fig. 1 gut zu erkennen, sind pro Längsseite des Rinnenelements
mehrere gleichartige Kanäle 20 ausgebildet, die sich jeweils parallel zueinander und
quer zur Längsachse des Rinnenelements 10 erstrecken. Die einzelnen Kanäle 20 sind
jeweils entsprechend ausgebildet, weisen also erste und zweite Diffusionsöffnungen
17, 18, wie oben beschrieben, auf.
[0045] Die Funktion der Diffusionsöffnungen 17, 18 besteht darin, die unter oder in den
Bodenfliesen bzw. im Bodenbelag angesammelte Feuchtigkeit bzw. angesammeltes Wasser
nach außen in die Umgebung zu diffundieren. Dazu sind die Kanäle 20 so im Rinnenflansch
15 ausgebildet, dass diese mit den an die Entwässerungsrinne unmittelbar angrenzenden
Bodenfliesen teilweise überlappen. Dadurch entsteht eine Fluidverbindung von den Bodenfliesen
bzw. vom Bodenbelag über die Kanäle 20 ins Innere des Rinnenelements 10 und somit
in die Umgebung.
[0046] Zusätzlich oder alternativ zu den Diffusionsöffnungen 17, 18 kann die Entwässerungsrinne
an der Unterseite des Rahmens 12 bzw. des Rahmenflansches 13 Einrichtungen zur Sekundärentwässerung
14 aufweisen, die in den Figuren nicht dargestellt sind. Die Einrichtung zur Sekundärentwässerung
14 an der Unterseite des Rahmens 12 bzw. des Rahmenflansches 13 können als punktuelle
Profilierung ausgebildet sein, die über die Unterseite des Rahmens vorstehen. Diese
Profilierung bildet mehrere Abstandshalter, die auf einer Unterlage aufstehen und
zwischen der Unterlage und der Unterseite des Flansches 13 einen Hohlraum bilden,
durch den Flüssigkeit bzw. Wasser nach außen diffundieren kann. Bei dem Ausgangsbeispiel
gemäß Figuren 1 bis 6 ist diese Möglichkeit der Sekundärentwässerung zusätzlich zu
den Diffusionsöffnungen 17, 18 vorgesehen.
[0047] Die Profilierung der Unterseite des Rahmenflansches 13 erfolgt durch die Punktverbindungen,
die das Rinnenelement 10 und den Rahmen 12 fest verbinden.
[0048] Dazu ist der Rinnenflansch 15 des Rinnenelements 10 in einer entsprechenden Ausnehmung
16 an der Oberseite des Rahmenflansches 13 planparallel zum Rahmenflansch 13 angeordnet.
In Fig. 4 zu sehen, ist die Tiefe der Ausnehmung 16 etwas größer als die Höhe des
Rinnenflansches 15 ist, sodass der Rinnenflansch 15 vollständig in der Ausnehmung
16 aufgenommen ist. Es genügt, wenn der Rinnenflansch 15 bündig mit der Oberseite
des Rahmenflansches 13 abschließt. Es kommt dabei lediglich darauf an, dass eine plane
Oberseite des Rahmenflansches gebildet wird, auf der planparallel die Bodenfliesen
angeordnet werden können.
[0049] Die Punktverbindungen zwischen dem Rinnenelement 10 und dem Rahmen 12 erfolgen durch
Durchsetzfügen. Dabei wird eine druckknopfartige, formschlüssige Verbindung zwischen
dem Rinnenflansch 15 und dem Rahmenflansch 15 in einem Kaltumformprozess hergestellt.
[0050] Ein Durchsetzfügewerkzeug besteht, wie bekannt, aus einem Stempel und einer Matrize.
Die zu verbindenden Teile werden durch den Stempel ähnlich wie beim Tiefziehen unter
plastischer Deformation in die Matrize gedrückt. Durch die Form der Matrize entsteht
eine druckknopfähnliche Verbindung, die die Teile form- und kraftschlüssig miteinander
verbindet.
[0051] Die druckknopfähnliche Kontur der Verbindung steht an der Unterseite des Rahmenflansches
13 vor und bildet eine Profilierung. Die Profilierung dient als Abstandshalter, wenn
der Rahmenflansch 13 auf eine Unterlage beim Einbau der Entwässerungsrinne aufgelegt
wird. Durch die Abstandshalter wird zwischen der Unterlage und dem Rahmenflansch 13
ein kleiner Spalt bzw. Hohlraum gebildet, durch den die Feuchtigkeit diffundieren
kann. Die Profilierung bildet also eine Einrichtung zur Sekundärentwässerung 14, die
integral im Rahmenflansch 13 ausgebildet ist.
[0052] In Fig. 3 ist gut zu sehen, dass die Integration der Einrichtung für die Sekundärentwässerung
14 in das Rinnenelement 10 dazu führt, dass die Innenwand des Rinnenelements 10 im
Wesentlichen frei von Hinterschneidungen ist. Da das Rinnenelement 10 auch im übrigen
einbautenfrei ist, kann dieses völlig problemlos mit einem Tuch gereinigt werden,
ohne dass dafür spezielle Reinigungsutensilien erforderlich sind.
[0053] Wie in Fig. 5 dargestellt, ist der Rahmenflansch 13 mit einer Dichtmanschette 21
verbunden. Die Dichtmanschette 21 ist hochreißfest und dehnungsfähig. Konkret ist
die Dehnungsrichtung der Dichtmanschette isotrop. Die Dichtmanschette lässt sich in
einer Richtung quer zur Längsachse des Rinnenelements 10 weiter dehnen als in einer
Errichtung parallel zur Längsachse des Rinnenelements.
[0054] Die Entwässerungsrinne ist aus elektropoliertem Edelstahl hergestellt. Der Ablauftopf
22 ist mit dem Rinnenelement 10 verschweißt.
[0055] Beim Einbau der Entwässerungsrinne bestehen verschiedene Möglichkeiten. Wird eine
Sekundärentwässerung gewünscht, dann kann eine Flüssigabdichtung (nicht dargestellt)
so aufgebracht werden, dass die Diffusionsöffnungen 17, 18 frei bleiben. In die Sekundärentwässerung
ist dann möglich. Die Bodenfliesen werden bis an die Seitenwand 19 verlegt, sodass
diese die Diffusionsöffnungen 17, 18 überdecken.
[0056] Wird keine Sekundärentwässerung gewünscht, dann wird eine Dichtung, beispielsweise
wie in Fig. 6 gezeigt in die Kehle zwischen dem Rinnenflansch 15 unter Seitenwand
19 eingebracht, die die Diffusionsöffnungen 17, 18 verschließt. Es ist auch möglich,
die Flüssigabdichtung bis zur Seitenwand 19 aufzubringen sodass auch dadurch die Diffusionsöffnungen
17, 18 verschlossen werden. Die Sekundärentwässerung ist damit weitgehend deaktiviert.
[0057] Die Erfindung ist vorliegend anhand horizontaler Rahmenflansche dargestellt und erläutert.
Es ist auch möglich, für eine wandnahe Montage einen Rahmenflansch aufzukannten. Die
Diffusionsöffnungen 17, 18 funktionieren in der vorgeschriebenen Weise.
[0058] Wie in Figuren 5, 6 dargestellt, weist die Entwässerungsrinne eine Höhenverstellung
24 auf.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10
- Rinnenelement
- 11
- Ablauf
- 12
- Rahmen
- 13
- Rahmenflansch
- 14
- Einrichtung für eine Sekundärentwässerung
- 15
- Rinnenflansch
- 16
- Ausnehmung
- 17
- erste Diffusionsöffnungen im Rinnenflansch
- 18
- zweite Diffusionsöffnungen in der Seitenwand
- 19
- Seitenwand
- 20
- Kanäle
- 21
- Dichtmanschette
- 22
- Ablauftopf
- 23
- Dichtung
- 24
- Höhenverstellung
1. Entwässerungsrinne für Sanitärbereiche, insbesondere für Duschen, und/oder für Terrassenbereiche
mit einem Rinnenelement (10), das wenigstens einen Ablauf (11) für eine Primärentwässerung
aufweist, einem Rahmen (12), der einen Rahmenflansch (13) zur Verbindung mit Fliesen
aufweist, und einer Einrichtung für eine Sekundärentwässerung (14)
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rinnenelement (10) und der Rahmen (12) fest verbunden sind und die Einrichtung
für die Sekundärentwässerung (14) in das Rinnenelement (10) und/oder in den Rahmen
(12) integriert ist.
2. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rinnenelement (10) einen Rinnenflansch (15) aufweist, der mit dem Rahmenflansch
(13) fest verbunden ist.
3. Entwässerungsrinne nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenflansch (15) in einer Ausnehmung (16) auf der Oberseite des Rahmenflansches
(13) angeordnet ist.
4. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rinnenelement (10) und der Rahmen (12), insbesondere der Rinnenflansch (15) und
der Rahmenflansch (13), durch Punktverbindungen fest verbunden sind.
5. Entwässerungsrinne nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, dass
die Punktverbindungen Durchsetzfügeverbindungen umfassen.
6. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung für die Sekundärentwässerung (14) eine Profilierung an der Unterseite
des Rahmens (12), insbesondere an der Unterseite des Rahmenflansches (13) aufweist.
7. Entwässerungsrinne nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, dass
die Profilierung durch umgeformte Abschnitte des Rahmens (12), insbesondere des Rahmenflansches
(13) im Bereich der Durchsetzfügeverbindungen gebildet ist.
8. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung für die Sekundärentwässerung (14) Diffusionsöffnungen (17, 18) aufweist,
die im Rinnenelement (10) ausgebildet sind.
9. Entwässerungsrinne nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass
erste Diffusionsöffnungen (17) im Rinnenflansch (15) und/oder zweite Diffusionsöffnungen
(18) in einer Seitenwand (19) des Rinnenelements (10) ausgebildet sind.
10. Entwässerungsrinne nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Diffusionsöffnungen (17) im Rinnenflansch (15) jeweils in zugehörige zweite
Diffusionsöffnungen (18) in der Seitenwand (19) des Rinnenelements (10) übergehen
und Kanäle (20) bilden, die in das Rinnenelement (10) münden.
11. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Dichtmanschette (21) mit dem Rahmenflansch (13) verbunden ist.
12. Entwässerungsrinne nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtmanschette (21) in verschiedenen Richtungen unterschiedlich stark flexibel
ist.
13. Entwässerungsrinne nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtmanschette (21) in einer Richtung quer zur Längsachse des Rinnenelements
(10) flexibler ist als in einer Richtung parallel zur Längsachse des Rinnenelements
(10).
14. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche des Rinnenelements (10) elektropoliert ist.
15. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Ablauftopf (22) an das Rinnenelement (10) angeschweißt ist.
16. Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, bei dem in ein
Rinnenelement (10), das wenigstens einen Ablauf (11) für eine Primärentwässerung aufweist,
Diffusionsöffnungen (17, 18) für eine Sekundärentwässerung eingebracht werden und
das Rinnenelement (10) mit einem Rahmen (12) durch Durchsetzfügen fest verbunden wird.
17. Verfahren zum Einbau einer Entwässerungsrinne nach Anspruch 1, bei dem eine Flüssigabdichtung
mit Abstand von der Einrichtung zur Sekundärentwässerung (14) derart aufgebracht wird,
dass die Einrichtung zur Sekundärentwässerung (14) im eingebauten Zustand geöffnet
ist oder bei dem eine Flüssigabdichtung derart aufgebracht wird, dass die Einrichtung
zur Sekundärentwässerung (14) überdeckt und verschlossen wird.