[0001] Die Erfindung betrifft eine Rückführstufe einer Radialturbofluidenergiemaschine,
insbesondere eines Radialturboverdichters, zur Umlenkung einer Strömungsrichtung eines
aus einem sich um eine Achse rotierenden Laufrads austretenden Prozessfluids von radial
außen nach radial innen, umfassend einen sich ringförmig um die Achse erstreckenden
Rückführkanal, der vier in Strömungsrichtung benachbarte Abschnitte aufweist, wobei
ein erster Abschnitt zur Leitung des Prozessfluids nach radial außen ausgebildet ist,
wobei ein zweiter Abschnitt zur Umlenkung des Prozessfluids von radial außen nach
radial innen ausgebildet ist, wobei ein dritter Abschnitt zur Leitung des Prozessfluids
nach radial innen ausgebildet ist, wobei ein vierter Abschnitt zur Umleitung des Prozessfluids
in axiale Richtung ausgebildet ist, wobei der dritte Abschnitt erste Leitschaufeln
aufweist, die Strömungskanäle des Rückführkanals in Umfangsrichtung zueinander definieren,
wobei die Rückführstufe stromabwärts der ersten Leitschaufeln zweite Leitschaufeln
aufweist, die Strömungskanäle des Rückführkanals in Umfangsrichtung zueinander definieren.
[0002] In einem Radialverdichter (siehe Figur 1) verlässt das zu komprimierende Fluid ein
um eine Achse rotierendes Laufrad in radialer Richtung mit einer signifikanten Geschwindigkeitskomponente
in Umfangsrichtung (Drall). Die in Strömungsrichtung nachfolgenden statischen aerodynamisch
wirksamen Komponenten haben die Aufgabe, die im Laufrad zugeführte kinetische Energie
in Druck umzusetzen. Bei einem mehrstufigen Einwellenverdichter, wie beispielsweise
aus der
JP000244516 bekannt, muss das Fluid zudem zum nachfolgenden Laufrad geleitet werden. Weiterhin
ist der Strömung der Drall zu entziehen, so dass das nachfolgende Laufrad weitestgehend
drallfrei angeströmt wird. Diese Aufgabe wird durch eine sogenannte Rückführstufe,
umfassend einen ersten Abschnitt, der das Prozessfluid nach radial außen führt, einen
zweiten Abschnitt der im Wesentlichen einem 180°-Bogen entspricht und einem dritten
Abschnitt zur Leitung des Prozessfluids nach radial innen zum Eintritt in das stromabwärtig
nachfolgende Laufrad. Ein vierter Abschnitt definiert eine Umlenkung des Prozessfluids
aus der radial nach innen gerichteten Strömung in die Axialrichtung zum Laufradeintritt
des stromabwärtigen Laufrads hin.
[0003] Eine gattungsgemäße Rückführbeschaufelung ist bereits aus der
JP 11173299-A bekannt.
Unterschiedliche radiale Leitschaufelerstreckungen bzw. Profilsehnenlängen von benachbarten
Leitschaufeln gattungsgemäßer Rückführstufen sind bereits aus der
DE723824 bekannt.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen sind wenig kompakt - also verhältnismäßig
raumgreifend - und die Durchströmung ist jeweils verhältnismäßig verlustbehaftet.
Rückführstufen des Standes der Technik sind außerdem aufwändig in der Fertigung und
Montage.
[0005] Ausgehend von dem Problem und Nachteilen des Standes der Technik hat es sich die
Erfindung zur Aufgabe gemacht, eine Rückführstufe der eingangs definierten Art derart
weiterzubilden, dass eine weniger raumgreifende Rückführstufe eine weniger verlustbehaftete
Strömung erzeugt, die insbesondere besonders drallarm und wirbelarm ist.
[0006] Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird eine Rückführstufe der eingangs definierten
Art mit den zusätzlichen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1
vorgeschlagen. Weiterhin schlägt die Erfindung eine radiale Turbofluidenergiemaschine
mit einer derartigen Rückführstufe vor.
[0007] Im technischen Sprachgebrauch ist es auch üblich, nur die Kombination aus dem zweiten
Abschnitt mit dem dritten Abschnitt als Rückführstufe zu bezeichnen und den ersten
Abschnitt als einen in Strömungsrichtung davor befindlichen Diffusor zu definieren.
Der vierte Abschnitt wird hierbei auch nicht immer der Rückführstufe zugerechnet.
Die Terminologie dieses Dokumentes bezeichnet die vier in Strömungsrichtung hintereinander
angeordneten Abschnitte (S1, S2, S3; S4; siehe Figuren) als Rückführstufe. Hierbei
ist zu beachten, dass der erste Abschnitt im Rahmen der Erfindung frei gestaltet werden
kann, so dass der erste Abschnitt mit oder ohne Schaufeln, im Meriodinalschnitt in
Strömungsrichtung zum Beispiel sich aufweitend, konstant oder sich verjüngend ausgebildet
sein kann.
[0008] Im Zusammenhang mit der Erfindung sind geometrische Ausdrücke, wie axial, tangential,
radial oder Umfangsrichtung stets auf eine Rotationsachse eines Laufrades einer Radialturbofluidenergiemaschine
bezogen, falls im unmittelbaren Zusammenhang nichts anderes angegeben ist. Die erfindungsgemäße
Rückführstufe hat einen eindeutigen Zusammenhang zu einem derartigen Laufrad, da die
Rückführstufe sich stromabwärts des Laufradaustritts bei einem Radialturboverdichter
in Umfangsrichtung um das Laufrad herum erstreckt. In der Regel ist die Rückführstufe
zumindest hinsichtlich der aerodynamisch relevanten Aspekte der Grenzen des Ringraums
der Erfindung rotationssymmetrisch zu der Achse ausgebildet.
[0009] Die Rückführstufe nach der Erfindung ist in Folge der in Strömungsrichtung hintereinander
angeordneten ersten Leitschaufeln und zweiten Leitschaufeln weniger raumgreifend als
eine Rückführstufe, die nicht die beiden Leitschaufelstufen hintereinander aufweist.
Eine Ausrichtung der Strömung auf den Eintritt in das stromabwärts nachfolgende Laufrad
ist mittels der gestuften Leitschaufelausführung aerodynamisch effizienter.
[0010] Aerodynamisch ermöglicht die Erfindung eine Aufgabenteilung zwischen den beiden Leitschaufelreihen,
den ersten Leitschaufeln und den zweiten Leitschaufeln, die besonders effizient ist.
Die ersten Leitschaufeln lenken im Wesentlichen die Strömung um und die zweiten Leitschaufeln
brechen im Wesentlichen die sich in den ersten Leitschaufeln bildenden Wirbel. Das
führt zu einer homogeneren Zuströmung zum nächsten Laufrad und zu einer im Mittel
drall-freieren Zuströmung zum nächsten Laufrad.
[0011] Die Anordnung der ersten Leitschaufeln und der zweiten Leitschaufeln ausschließlich
in dem dritten Abschnitt der Rückführstufe kombiniert eine aerodynamisch vorteilhafte
Vorbereitung des Prozessfluids auf das stromabwärts gelegene Laufrad nach der 90°-Umlenkung.
Es zeigt sich, dass die in zwei Leitstufen aufgeteilte Strömungsführung im dritten
Abschnitt besonders effizient bei der drallfreien Ausrichtung des Prozessfluids arbeitet.
Daneben ist die Anordnung der Leitbeschaufelung ausschließlich im dritten Abschnitt
besonders fertigungs- und montagefreundlich. Die Anordnung im dritten Abschnitt ermöglicht
vorteilhaft eine solide Befestigung des Zwischenbodens an dem Schaufelboden und ist
darüber hinaus aufgrund der verhältnismäßig einfachen Geometrie der radialen Rückführung
im Bereich des dritten Abschnitts zur Montage und Fertigung der beiden Leitschaufelreihen
besonders gut geeignet. Die Erkenntnis der Erfindung besteht insbesondere darin, dass
eine Anordnung von Leitschaufeln in benachbarten Bereichen die Neigung für unerwünschte
Sekundärströmungen in Folge der Komplexität der weiteren Umlenkung des Prozessfluids
verstärkt. Die erfindungsgemäße mehrfache Aufgabenteilung zwischen mehrfacher radialer
Umlenkung (180°, 90°-Bögen), Drallbefreiung (erste Leitschaufeln) und Brechen von
sich in den ersten Leitschaufeln bildenden Wirbeln (mittels der zweiten Leitschaufeln)
ist aerodynamisch besonders effizient. Dadurch, dass die zweiten Leitschaufeln ausschließlich
in dem dritten Abschnitt der Rückführstufe angeordnet sind, werden etwaige Wirbel
effizient gebrochen und kaum bzw. keine neue Wirbel erzeugt. Auf diese Weise gelangt
eine weitestgehend drallfreie und wirbelfreie Strömung in den vierten Abschnitt der
Rückführstufe und kann an dieser Stelle von sonstigen aerodynamischen Maßnahmen unbeeinflusst
in die Axialrichtung zum Eintritt in das stromabwärts befindliche Laufrad umgelenkt
werden.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass ein Austrittskantendurchmesser
der ersten Leitschaufeln in einem Verhältnis zu einem Eintrittskantendurchmesser der
ersten Leitschaufeln zwischen
mit:
D2: Eintrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln,
D3: Austrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln.
[0013] Diese Anordnung erweist sich als besonders günstig zur Erreichung von Drall- und
Wirbelfreiheit am Austritt der Rückführstufe. Eine andere vorteilhafte Weiterbildung
zur Befreiung von Wirbeln und Drall sieht vor, dass die ersten Leitschaufeln einen
Metallaustrittswinkel zur Radialrichtung aufweisen mit:
mit
L1EA: Metallaustrittswinkel der ersten Leitschaufeln (L1) zur Radialrichtung.
[0014] Die zweiten Leitschaufeln können nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung
derart angeordnet werden, dass ein Eintrittskantendurchmesser der zweiten Leitschaufeln
in einem Verhältnis zu einem Austrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln zwischen
mit:
D3: Austrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln
D4: Eintrittskantendurchmesser der zweiten Leitschaufeln.
[0015] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Schaufelüberdeckung
von Leitschaufeln jeweils definiert ist als ein Quotient aus einer mittleren Profilsehnenlänge
und einem mittleren Bogenlängenabstand in Umfangsrichtung der zueinander benachbarten
Schaufeln, wobei für die zweiten Leitschaufeln eine Überdeckung
mit
RAS: Profilsehnenlänge
CDT: Bogenlängenabstand.
[0016] In diesem Zusammenhang ist es besonders sinnvoll, wenn die Rückführstufe gleich viele
erste Leitschaufeln und zweite Leitschaufeln aufweist.
[0017] Damit die zweiten Leitschaufeln nach eine vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
als Wirbelbrecher besonders effizient arbeiten, ist es zweckmäßig, wenn die zweiten
Leitschaufeln eine Differenz zwischen einem mittleren Metalleintrittswinkel und mittleren
Metallaustrittswinkel aufweisen, für die gilt:
DL2A: Differenz zwischen mittleren Metalleintrittswinkel und mittleren Metallaustrittswinkel.
[0018] Besonders bevorzugt ist die Differenz zwischen dem mittleren Metalleintrittswinkel
und mittleren Metallaustrittswinkel Null. Daneben ist es auch vorteilhaft, wenn die
ersten Leitschaufeln und/oder zweiten Leitschaufeln zylindrisch ausgebildet sind.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass genau eine zweite
Leitschaufel stromabwärts in Umfangsrichtung zwischen den beiden nächstgelegenen ersten
Leitschaufeln angeordnet ist.
[0019] Eine in Umfangsrichtung versetzte zweite Leitschaufelstufe bzw. die Anordnung der
zweiten Leitschaufeln in Umfangsrichtung asymmetrisch zu den Austrittskanten der ersten
Leitschaufeln führt zu einer Verringerung der aerodynamischen Verluste des Prozessfluids
bei der Durchströmung der Rückführstufe.
[0020] Die Neuausrichtung und Umlenkung des Prozessfluids stromabwärts des Austritts aus
einem Laufrad hin zu dem Eintritt des stromabwärts nachfolgenden Laufrades ist nach
der Erfindung besonders verlustarm und wenig raumgreifend. Die Bogenlänge, die in
Umfangsrichtung den Abstand zwischen den zwei Austrittskanten benachbarter erster
Leitschaufeln charakterisiert, wird von dem radialen Strahl durch die Eintrittskante
der in Umfangsrichtung zwischen den beiden ersten Schaufeln angeordneten zweiten Leitschaufeln
in einem druckseitigen Abschnitt und einem saugseitigen Abschnitt geteilt.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die zweiten
Leitschaufeln derart ausgebildet und angeordnet sind, dass die stromabwärts zwischen
den beiden ersten Leitschaufeln angeordnete zweite Leitschaufel in Umfangsrichtung
näher an der Saugseite der benachbarten ersten Leitschaufel angeordnet ist als an
der Druckseite der anderen benachbarten ersten Leitschaufel.
[0022] Es hat sich gezeigt, dass die Aufteilung der Bogenlänge, die in Umfangsrichtung den
Abstand zwischen den zwei Austrittskanten benachbarter erster Leitschaufeln charakterisiert,
besonders vorteilhaft ist, wenn das Verhältnis des saugseitigen Abschnitts zu der
gesamten Bogenlänge zwischen 0,4 - 0,6 (0,4<SSD/BLD<0,6) liegt. Dieser charakteristische
Versatz hin zu der Saugseite einer ersten Leitschaufel, die in Umfangsrichtung den
Strömungskanal definiert, führt zu einer turbolenzfreien und weniger ablösungsbehafteten
Durchströmung, die besonders verlustarm ist.
[0023] Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt in schematischer Darstellung durch den Strömungskanal einer Radialturbofluidenergiemaschine
am Beispiel eines Einwellenverdichters,
- Figur 2
- ein Detail der Figur 1, das in Figur 1 mit II ausgewiesen ist,
- Figur 3
- einen Schnitt durch einen dritten Abschnitt der Rückführstufe gemäß dem in Figur 2
mit III-III ausgewiesenen Schnitt in einer Radialebene an der axialen Position des
dritten Abschnitts.
[0024] Figur 1 zeigt eine schematische Wiedergabe eines Längsschnitts einer Radialturbofluidenergiemaschine
RTFEM in dem Ausschnitt eines Strömungskanals für ein Prozessfluid PF. Der Ausschnitt
zeigt fünf Laufräder IMP, die als Bestandteil eines Rotors R im Betrieb um eine Achse
X rotieren.
[0025] Auf diese Achse X sind sämtliche Angaben dieser Beschreibung, wie axial, radial,
tangential oder Umfangsrichtung bezogen. Die Laufräder IMP saugen das Prozessfluid
PF jeweils im Wesentlichen axial an und befördern dieses beschleunigt nach radial
außen. Nach dem Austritt aus dem Laufrad IMP gelangt das Prozessfluid PF in eine Rückführstufe
BFS umfassend einen Rückführkanal BFC.
[0026] Die Figur 2 zeigt die Rückführstufe BFS bzw. den Rückführkanal BFC im Detail. Das
Prozessfluid PF gelangt aus dem Laufrad IMP in einen ersten Abschnitt S1 des Rückführkanals,
der zur Leitung des Prozessfluids PF nach radial außen ausgebildet ist. In dem stromabwärts
befindlichen zweiten Abschnitt S2 wird das Prozessfluid PF von einer Strömungsrichtung
nach radial außen in eine Strömungsrichtung FD nach radial innen umgelenkt. In dem
darauf folgenden Abschnitt S3 wird das Prozessfluid PF nach radial innen geführt und
anschließend den nachfolgenden Laufrad IMP axial zugeleitet. Die Umlenkung des Prozessfluids
PF in dem zweiten Abschnitt S2 geschieht im Wesentlichen in Form eines 180° Bogens.
Die Umlenkung von einer radial nach innen weisenden Strömungsrichtung FD im dritten
Abschnitt S3 in die axiale Strömungsrichtung FD erfolgt im Wesentlichen in einem 90°
Bogen, der einen vierten Abschnitt S4 darstellt.
[0027] Nur in dem dritten Abschnitt S3 sind erste Leitschaufeln L1 und zweite Leitschaufeln
L2 angeordnet. Die ersten Leitschaufeln haben eine Eintrittskante L1LE und eine Austrittskante
L1TE. Die zweiten Leitschaufeln L2 haben eine Eintrittskante L2LE und eine Austrittskante
L2TE. In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel befindet sich die Eintrittskante L2LE
der zweiten Leitschaufel L2 in einem Radialabschnitt RAD stromabwärts und auf einem
kleineren Radius als die Austrittskanten L1TE der ersten Leitschaufeln L1 - diese
Anordnung ist nach der Erfindung bevorzugt. Dem Umfang der Erfindung sind ebenfalls
Ausführungsformen zuzurechnen, bei denen dieser Radialabschnitt RAD null ist oder
die Eintrittskanten L2LE sich in dem Radialbereich der ersten Leitschaufeln L1 befinden.
[0028] Die Leitschaufeln L1, L2, ein Strömungskanal FC in Umfangsrichtung zwischen zwei
ersten Leitschaufeln L1 ist jeweils durch eine druckseitig PSL1 einer ersten Leitschaufel
L1 und eine Saugseite SSL1 einer anderen ersten Leitschaufel L1 definiert. In einer
radial sich erstreckenden Ebene (Zeichnungsebene der Figur 3) im Bereich der Axialerstreckung
des dritten Abschnitts S3 kann stets eine Verbindungslinie CLTE durch zwei Austrittskanten
L1TE benachbarter erster Leitschaufeln L1 angegeben werden. Diese Verbindungslinie
CLTE erstreckt sich mit einem Krümmungsradius, der dem Abstandsradius zu der Achse
X entspricht. Eine Bogenlänge BLD dieser Verbindungslinie CLTE zwischen den zwei Austrittskanten
L1TE der benachbarten ersten Leitschaufeln L1 wird von einem radialen Strahl RS durch
die Eintrittskante L2LE der in Umfangsrichtung zwischen den beiden ersten Leitschaufeln
L1 angeordneten zweiten Leitschaufel nicht mittig geteilt. Ein erster Teilabschnitt
dieser Verbindungslinie CLTE befindet sich zwischen der Eintrittskante L2LE der zweiten
Leitschaufel L2 und der Austrittskante L1TE der ersten Leitschaufel L1, die den betreffenden
Strömungskanal FC mit ihrer Saugseite SSB1 begrenzt. Dieser saugseitige Abschnitt
SSD ist kleiner als der entsprechende benachbarte druckseitige Abschnitt PSD. Das
Verhältnis des saugseitigen Abschnitts SSD zu den gesamten Bogenlänge BLD der Verbindungslinie
CLTE zwischen den beiden Austrittskanten L1TE der ersten Leitschaufeln L1 beträgt
zwischen 0,4 - 0,6 (0,4<SSD/BLD<0,6). Diese Art der ungleichen Aufteilung des Strömungskanals
FC zwischen den beiden ersten Leitschaufeln L1 mittels der nachfolgenden Leitschaufel
L2 führt zu einer besonders vorteilhaften verlustarmen Durchströmung des dritten Abschnitts
S3.
[0029] Die Figuren 2 und 3 weisen für verschiedene Positionen der Rückführstufe BFS unterschiedliche
Durchmesser auf. Der erste Abschnitt S1 erstreckt sich bis zu einem Durchmesser D0.
Der zweite Abschnitt S2 erstreckt sich in Strömungsrichtung bis zu einem Durchmesser
D1. Diese beiden Durchmesser sind in dem Ausführungsbeispiel nahezu identisch. Die
Eintrittskante L1LE der ersten Leitschaufeln L1 befindet sich auf einem Durchmesser
D2. Die Austrittskante L1TE der ersten Leitschaufel L1 befindet sich auf einem Durchmesser
D3. Der dritte Abschnitt S3 erstreckt sich von dem Durchmesser D1 bis zu dem Durchmesser
D6. Die Eintrittskanten L2LE der zweiten Leitschaufeln L2 befinden sich jeweils auf
einem Durchmesser D4. Die Austrittskanten L2TE der zweiten Leitschaufeln L2 befinden
sich jeweils auf einem Durchmesser D5. Der nach dem dritten Abschnitt S3 sich anschließende
vierte Abschnitt S4 beginnt an einem Durchmesser D6.
1. Rückführstufe (BFS) einer Radialturbofluidenergiemaschine (RTFEM), insbesondere eines
Radialturboverdichters (RTC), zur Umlenkung einer Strömungsrichtung (FD) eines aus
einem sich um eine Achse (X) rotierenden Laufrads (IMP) austretenden Prozessfluids
(PF) von radial außen nach radial innen,
umfassend einen sich ringförmig um die Achse (X) erstreckenden Rückführkanal (BFC),
der vier in Strömungsrichtung von dem Prozessfluid (PF) durchströmbare benachbarte
Abschnitte (S1, S2, S3, S4) aufweist,
wobei ein erster Abschnitt (S1) zur Leitung des Prozessfluids (PF) nach radial außen
ausgebildet ist,
wobei ein zweiter Abschnitt (S2) zur Umlenkung des Prozessfluids (PF) von radial außen
nach radial innen ausgebildet ist,
wobei ein dritter Abschnitt (S3) zur Leitung des Prozessfluids (PF) nach radial innen
ausgebildet ist,
wobei ein vierter Abschnitt (S3) zur Umleitung des Prozessfluids (PF) in axiale Richtung
ausgebildet ist,
wobei der dritte Abschnitt (S3) erste Leitschaufeln (L1) aufweist, die Strömungskanäle
(FC) des Rückführkanals (BFC) in Umfangsrichtung zueinander definieren,
wobei die Rückführstufe (BFS) stromabwärts der ersten Leitschaufeln (L1) zweite Leitschaufeln
(L2) aufweist, die Strömungskanäle (FC) des Rückführkanals (BFC) in Umfangsrichtung
zueinander definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Leitschaufeln (L1) ausschließlich im dritten Abschnitt (S3) angeordnet
sind,
wobei die zweiten Leitschaufeln (L2) ausschließlich im dritten Abschnitt (S4) angeordnet
sind.
2. Rückführstufe (BFS) nach Anspruch 1,
wobei ein Austrittskantendurchmesser (D3) der ersten Leitschaufeln (L1) in einem Verhältnis
zu einem Eintrittskantendurchmesser (D2) der ersten Leitschaufeln (L1) zwischen
mit:
D2: Eintrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln (L1)
D3: Austrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln (L1).
3. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2,
wobei die ersten Leitschaufeln (L1) einen Metallaustrittswinkel (L2EA) zur Radialrichtung
(RAD) aufweisen mit:
mit
L1EA: Metallaustrittswinkel der ersten Leitschaufeln (L1) zur Radialrichtung (RAD).
4. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
wobei ein Eintrittskantendurchmesser (D4) der zweiten Leitschaufeln (L2) in einem
Verhältnis zu einem Austrittskantendurchmesser (D3) der ersten Leitschaufeln (L1)
zwischen
mit:
D3: Austrittskantendurchmesser der ersten Leitschaufeln (L1)
D4: Eintrittskantendurchmesser der zweiten Leitschaufeln (L2).
5. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
wobei eine Schaufelüberdeckung (QST) von Leitschaufeln (L1, L2) jeweils definiert
ist als ein Quotient aus einer mittleren Profilsehnenlänge (RAS) und einem mittleren
Bogenlängenabstand (CDT) in Umfangsrichtung (CD) der zueinander benachbarten Schaufeln,
wobei für die zweiten Leitschaufeln (L2) eine Überdeckung
mit
RAS: Profilsehnenlänge
CDT: Bogenlängenabstand.
6. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
wobei die zweiten Leitschaufeln (L2) eine Differenz (DL2A) zwischen einem mittleren
Metalleintrittswinkel (L2IA) und mittleren Metallaustrittswinkel (L2EA) aufweisen,
für die gilt:
DL2A: Differenz zwischen mittleren Metalleintrittswinkel (L2IA) und mittleren Metallaustrittswinkel
(L2EA).
7. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Rückführstufe (BFS) gleich viele erste Leitschaufeln (L1) und zweite Leitschaufeln
(L2) aufweist.
8. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, wobei
genau eine zweite Leitschaufel (L2) stromabwärts in Umfangsrichtung (CD) zwischen
den beiden ersten Leitschaufeln (L1) angeordnet ist.
9. Rückführstufe (BFS) nach mindestens dem vorhergehenden Anspruch 8, wobei die ersten
Leitschaufeln (L1) jeweils eine konkave Druckseite (PSL1) und eine konvexe Saugseite
(SSL1) aufweisen und jeder Strömungskanal (FC) im Bereich der ersten Leitschaufeln
(L1) von einer Druckseite (PSL1) einer ersten Leitschaufel (L1) und einer Saugseite
(SSL1) einer anderen benachbarten ersten Leitschaufel (L1) definiert ist, wobei die
stromabwärts zwischen den beiden ersten Leitschaufeln (L1) angeordnete zweite Leitschaufel
(L2) in Umfangsrichtung (CD) näher an der Saugseite (SSL1) der anderen benachbarten
ersten Leitschaufel (L1) angeordnet ist.
10. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei
eine Bogenlänge in Umfangsrichtung des Abstandes (BLD) zwischen den zwei Austrittskanten
(L1TE) benachbarter erster Leitschaufeln (L1) von dem radialen Strahl (RS) durch die
Eintrittskante (L1LE) der in Umfangsrichtung zwischen den beiden ersten Leitschaufeln
(L1) angeordneten zweiten Leitschaufel (L2) in einen druckseitigen Abschnitt (PSD)
und einen saugseitigen Abschnitt (SSD) geteilt wird, wobei gilt:
mit
SSD: Abschnitt
BLD: Abstandes.
11. Rückführstufe (BFS) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei
die ersten Leitschaufeln (L1) und die zweiten Leitschaufeln (L2) fest und unbeweglich
mit einem Stator (STAT) verbunden sind.
12. Radialturbofluidenergiemaschine (RTFEM) mit einer Rückführstufe (BFS) mindestens einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3.