[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Druck- und Temperaturregelung eines Fluids,
insbesondere Helium, insbesondere beim Anfahren einer kryogenen Kühlanlage, oder beim
Abkühlprozess (englisch: Cool-Down) in einer Serie von kryogenen Verdichtern gemäß
Anspruch 1.
[0002] Radial- oder Turbo-Verdichter (im Folgenden Verdichter genannt) in Serie werden zur
Überwindung oder zur Erzeugung von großen Druckdifferenzen (in der Größenordnung von
1 bar) eingesetzt.
[0003] Verfahren zur Druck- und Temperaturregelung eines Fluids in einer Serie von kryogenen
Verdichtern sind bekannt, beispielsweise von den folgenden Patentanträgen bekannt:
US2005178134,
US2013232999 und
US2006101836.
[0004] Derartige Verdichter sind aus dem Stand der Technik bekannt und weisen in der Regel
eine Welle mit mindestens einem Laufrad (Verdichterrad) bzw. direkt mit der Welle
verbundenen Laufschaufeln auf, mit denen das Fluid beim Rotieren der Welle verdichtet
wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird dabei unter der Drehzahl des Verdichters
die Anzahl der vollständigen Rotationen (360°) der Welle um die Wellenachse pro Zeiteinheit
verstanden. Verdichter, wie z.B. Turboverdichter, unterteilen sich insbesondere in
Radial- und Axialverdichter. Beim Radialverdichter strömt das Fluid axial zur Welle
ein und wird in radialer Richtung nach außen abgelenkt. Beim Axialverdichter hingegen
strömt das zu verdichtende Fluid in paralleler Richtung zur Welle durch den Verdichter.
[0005] Durch das Einstellen der Drehzahlen der Verdichter wird der Eintrittsdruck des Fluids
an einem ersten Verdichter, also der Druck an einem Eingang des am weitesten stromauf
angeordneten Verdichters der Serie, geregelt. Dadurch werden insbesondere auch die
Eintrittszustände an den jeweiligen Eingang der anderen - stromab des ersten Verdichters
angeordneten - Verdichter festgelegt. Ein Eintrittszustand ist durch den Druck und
die Temperatur am Eingang des jeweiligen Verdichters bestimmt. Dabei entspricht der
jeweilige Eintrittszustand an einem Verdichter jeweils dem Zustand des Fluids am Ausgang
des vorangehenden Verdichters. Dadurch ergibt sich, dass eine Änderung der Drehzahl
eines Verdichters immer auch die Eintrittszustände des Fluids der anderen Verdichter
der Serie beeinflusst.
[0006] Bei kryogenen Systemen, also bei Kühlanlagen, die für sehr niedrige Temperaturen
(1,5K-100K), hier insbesondere für Temperaturen zwischen 1,5K und 2,2K ausgelegt sind,
wird durch die Regelung des Eintrittsdrucks die gewünschte Sättigungstemperatur für
die kalte Flüssigkeit auf der Saugseite, also der Seite von der die Verdichter die
Gasphase (Dampf) absaugen, erreicht. Bei dem Verdichtungsprozess in der Serie (aber
auch bei einem einzelnen Verdichter) wird der Druck am Ausgang der Serie sowie die
Temperatur des durch die Verdichter strömenden Fluids erhöht (polytroper Verdichtungsprozess).
Um den Einfluss von Betriebspunktschwankungen zu glätten, verwendet man sogenannte
reduzierte Größen, wie beispielsweise den reduzierten Massenstrom durch den Verdichter
oder die reduzierte Drehzahl für den Verdichter bei der Regelung. Zur Berechnung dieser
reduzierten Größen benötigt man die Größe an sich (also beispielsweise den Massenstrom
oder die Drehzahl des Verdichters), die Temperatur, den Druck und die Auslegungswerte
(oder auch Designpunkte) der Verdichter. Die Auslegungswerte sind die Betriebszustände
eines Verdichters, bei denen der Verdichter mit größter Effizienz (am wirtschaftlichsten)
arbeitet. Verdichter weisen Auslegungswerte beispielsweise bezüglich der Drehzahl,
der Temperatur und des Drucks über dem jeweiligen Verdichter auf. Ziel ist es, die
Verdichter der Serie nahe an ihren Designpunkten zu betreiben.
[0007] Üblicherweise wird bei Inbetriebnahme einer solchen Tiefsttemperatur Kühlanlage zunächst
das Fluid auf der Saugseite der Verdichterserie sehr weit heruntergekühlt (beispielsweise
von 300K auf 4K). Dies kann bei Atmosphärendruck, also 1 bar geschehen. Tiefere Temperaturen
werden dann mit Unterdrücken realisiert. Diesen Prozess nennt man auch Cool-Down.
Die Druckabsenkung auf der Saugseite der Anlage erfolgt durch Inbetriebnahme der Verdichterserie.
Sie dient insbesondere dazu, die Temperatur über dem Fluid weiter abzusenken (Pump-Down).
Die Temperaturerhöhung des Fluids aufgrund des Verdichtungsprozesses beim Durchströmen
der Verdichterserie von beispielsweise drei bis vier Verdichtern liegt im Bereich
von ca. 4K auf 23K.
[0008] Falls die Verdichter der Serie nicht in Betrieb sind, also keine Verdichtung stattfindet,
liegt die Temperatur des Massenstroms bei 4K am Austritt der Verdichterserie, was,
wie im Folgenden erläutert wird, problematisch sein kann. Ein stromab der Verdichterserie
angeordneter Wärmetauscher, der zur Kühlung eines parallelen Massenstroms verwendet
wird, ist beispielsweise auf 23K ausgelegt. Wenn dieser Wärmetauscher jedoch längere
Zeit von dem 4K kalten Massenstrom aus der Verdichterserie durchgeströmt wird, wird
der parallele Massenstrom im Wärmetauscher sehr weit abgekühlt. Da dieser parallele
Massenstrom stromab jedoch noch durch eine Turbine expandiert wird, könnte eine Kondensation
des parallelen Massenstroms innerhalb der Turbine stattfinden. Um diese Kondensation
zu vermeiden, wird die Turbine abgeschaltet, wodurch temporär der Abkühlvorgang unterbrochen
wird. Diese Betriebsbedingungen sind zu vermeiden und werden als Trip der Anlage bezeichnet.
Wenn die Verdichter andererseits gleichzeitig mit der Anlage gestartet werden, also
das Fluid verdichten, strömt warmes Fluid von der Saugseite durch die Verdichter,
da die Anlage noch warm ist. Bei diesen Temperaturen ist die Gasdichte des Fluids
sehr gering. Daher werden die Verdichter aufgrund eines vorgegebenen Solldrucks von
beispielsweise 20mbar auf der Saugseite sehr hohe Drehzahlen aufweisen. Die hohe Gastemperatur
führt jedoch dazu, dass die Verdichter schnell ihre maximalen Drehzahlen erreichen.
Die Ursache der hohen Drehzahlen ist einerseits der niedrige vorgegebene Solldruck
und andererseits die vergleichsweise hohen Temperaturen an den Verdichtern. In diesem
Bereich kommt es im ungünstigsten Fall zu Überdrehzahlen. Überdrehzahlen sind Drehzahlen,
für die die Verdichter nicht ausgelegt sind und die daher zu vermeiden sind. Daher
müsste beim parallelen Cool-Down und Pump-Down die Verdichtung des Fluids in der Verdichterserie
immer wieder unterbrochen werden, damit die Temperatur in den Verdichtern nicht zu
hoch wird. Wie oben erwähnt, geht die Temperatur in die reduzierten Steuergrößen,
wie beispielsweise die reduzierte Drehzahl, mit ein, d.h., ein Ansteigen der Temperatur
am Verdichter bewirkt ein Ansteigen der reduzierten Drehzahl. Es wäre daher wünschenswert,
über eine Temperaturregelung für den Eintritt der Verdichterserie insbesondere für
die Cool-Down bzw. die Pump-down Phase zu verfügen, die einen unterbrechungsfreien
Pump-down bei gleichzeitigem Cool-Down gewährleistet.
[0009] Dieses Problem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Dazu sind folgende Schritte vorgesehen:
- Erfassen einer Ist-Drehzahl für jeden Verdichter, wobei die Ist-Drehzahl die momentane
Drehzahl des Verdichters ist,
- Erfassen eines Ist-Eintrittsdrucks, sowie einer Ist-Eintrittstemperatur am Eingang
des am weitesten stromauf angeordneten, ersten Verdichters der Serie, wobei die Strömungsrichtung
der Serie insbesondere von der Saugseite der Verdichter in Richtung steigenden Drucks
weist, und wobei die Ist-Eintrittstemperatur und der Ist-Eintrittsdruck insbesondere
die momentan herrschende Temperatur bzw. der momentan herrschende Druck am Eingang
des ersten Verdichters ist,
- Vorgeben einer Maximaldrehzahl für jeden Verdichter der Serie sowie eines Soll-Eintrittsdrucks
für den ersten Verdichter der Serie, wobei die Maximaldrehzahl insbesondere die höchste
zulässige Drehzahl des jeweiligen Verdichters ist, bei der ein stabiler Betrieb des
jeweiligen Verdichters gewährleistet ist, und wobei der Soll-Eintrittsdruck der am
Eingang des ersten Verdichters zu erreichende Druck ist,
- Bestimmung eines Drehzahlindex für jeden Verdichter der Serie aus der Maximaldrehzahl
und der Ist-Drehzahl jedes Verdichters,
- Bestimmung eines Proportionalwertes aus der Abweichung des Ist- vom Soll-Eintrittsdruck,
- Bestimmung eines Prioritätswertes aus dem kleineren von beiden Werten: Proportionalwert
und dem kleinsten Drehzahlindex aller Verdichter der Serie (bevorzugt wird der Prioritätswert
dem kleineren der beiden besagten Werte gleichgesetzt)
wobei wenn der Proportionalwert kleiner als der kleinste Drehzahlindex aller Verdichter
der Serie ist, der Prioritätswert aus dem Proportionalwert bestimmt wird, und
wobei wenn der Proportionalwert größer als der kleinste Drehzahlindex aller Verdichter
der Serie ist, der Prioritätswert aus dem kleinsten Drehzahlindex aller Verdichter
der Serie bestimmt wird um die Priorität der Reglung auf der Regelung der Eintrittstemperatur
am ersten Verdichter zu basieren,
- Ermitteln einer Soll-Eintrittstemperatur für den ersten Verdichter der Serie und einer
Soll-Drehzahl für jeden Verdichter mit Hilfe des Pioritätswerts,
- Einstellen der Ist-Eintrittstemperatur des ersten Verdichters, auf die ermittelte
Soll-Eintrittstemperatur,
- Einstellen der Ist-Drehzahl für jeden Verdichter auf die ermittelte Soll-Drehzahl.
[0010] Der Proportionalwert ist insbesondere der Differenz aus dem Soll-Eintrittsdruck und
dem Ist-Eintrittsdruck proportional:

wobei k ein Proportionalitätsfaktor ist.
Über den Prioritätswert wird also insbesondere festgelegt, welcher der beiden Werte,
der Proportionalwert oder der kleinste der Drehzahlindices, zum Regeln der Verdichterserie
verwendet wird. Wenn der Prioritätswert beispielsweise dem Proportionalwert entspricht,
dann liegt die Priorität der Regelung auf der Druckregelung (also insbesondere dem
Pump-Down), da der Proportionalwert insbesondere die Druckdifferenz als Steuerwert
widerspiegelt. Wenn der Prioritätswert dem kleinsten Drehzahlindex entspricht, dann
liegt die Priorität der Reglung insbesondere auf der Regelung der Eintrittstemperatur
am ersten Verdichter. Bei dieser Regelung sollen die Drehzahlen der Verdichter nicht
weiter steigen.
[0011] Für die Ermittlung der Soll-Drehzahl für jeden Verdichter wird insbesondere am Eingang
jedes Verdichters der Serie die jeweilige Eintrittstemperatur erfasst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren, kann der Pump-Down Prozess parallel zum Cool-Down
stattfinden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren, sinkt die Temperatur nicht mehr
weiter ab, sobald der Abkühlprozess (Cool-Down) beendet wird. Außerdem wird so die
Temperatur des Fluids am Ausgang schon in einen Temperaturbereich geregelt, der für
stromab angeordnete Komponenten, wie beispielsweise Wärmetauscher günstig sind.
[0012] Ein weiterer Vorteil ist, dass Überdrehzahlen bei allen Verdichtern vermieden werden,
da insbesondere eine Herabsetzung der Eintrittstemperatur geringere Drehzahlen nach
sich zieht. Außerdem ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von Vorteil, dass
der Pump-Down Prozess ohne Unterbrechung, die beispielsweise durch zu hohe Drehzahlen
der Verdichter nötig würde, von statten gehen kann.
[0013] Vorteilhaft ist des Weiteren, dass der Einfluss von unerwünschter Wärmezufuhr durch
die Umwelt, also von Außen, minimiert werden kann. Weiterhin ist es besonders vorteilhaft,
dass beim Pump-Down-Betrieb die Soll-Eintrittstemperatur transient und automatisiert
geregelt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere auch zur Temperaturregelung
bei superkritischen Heliumpumpen geeignet.
[0014] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung, ist vorgesehen, dass der Drehzahlindex
für jeden Verdichter dem Verhältnis (Quotient) aus der Differenz der Maximaldrehzahl
ni,max und der Ist-Drehzahl
ni des jeweiligen Verdichters und der Maximaldrehzahl gleich ist:

, wobei
i der den jeweiligen Verdichter bezeichnende Index ist.
[0015] Besonders bevorzugt beeinflusst der Prioritätswert die Regelung derart, dass, wenn
der kleinste Drehzahlindex von allen Verdichtern kleiner als der Proportionalwert
ist, die Ist-Eintrittstemperatur solange abgesenkt wird, insbesondere durch stufenweise
oder kontinuierliche Absenkung der ermittelten Soll-Eintrittstemperatur, bis der Proportionalwert
kleiner als der kleinste Drehzahlindex wird, und dass insbesondere die Ist-Drehzahl
der jeweiligen Verdichter nicht erhöht wird, solange der kleinste Drehzahlindex kleiner
als der Proportionalwert ist. Der Proportionalwert wird insbesondere zur Regelung
des Ist-Eingangsdrucks verwendet.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Ist-Drehzahl jedes Verdichters
aus einer reduzierten Ist-Drehzahl und die Soll-Drehzahl jedes Verdichters aus einer
reduzierten Soll-Drehzahl ermittelt, wobei die reduzierte Ist-Drehzahl aus der Ist-Drehzahl
und einer Ist-Temperatur am Eingang des jeweiligen Verdichters ermittelt wird, und
wobei die reduzierte Soll-Drehzahl aus der Soll-Drehzahl und der Ist-Temperatur am
Eingang des jeweiligen Verdichters ermittelt wird. Die detaillierte Umrechnung von
reduzierten Größen in reale / absolute Größen ist in einer beispielhaften Formel weiter
unten aufgeführt.
[0017] In einer Variante der Erfindung wird ein Integralwert aus dem Prioritätswert bestimmt,
wobei der Integralwert insbesondere zur Bestimmung der reduzierten Soll-Drehzahl verwendet
wird. Der Integralwert setzt sich dabei insbesondere aus dem Proportionalwert
prop oder allgemein dem Prioritätswert zu dem Integralwert
intt=n+1 zusammen. Dabei wird der Proportionalwert
prop bzw. der Prioritätswert PW mit einer Zykluszeit Δ
t multipliziert, einer Integralzeit
Tint dividiert und zu dem Integralwert des vorangegangenen Zyklus
intt=n addiert:

bzw.

[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Ist-Gesamtdruckverhältnis
ermittelt, wobei das Ist-Gesamtdruckverhältnis dem Quotienten aus einem Ist-Austrittsdruck,
der dem Druck an einem Ausgang des am weitesten stromab angeordneten Verdichters entspricht,
und dem Ist-Eintrittsdruck des ersten Verdichters gleich ist.
[0019] In einer Variante der Erfindung wird aus dem Ist-Gesamtdruckverhältnis und einem,
aus dem Prioritätswert und dem Integralwert bestimmten, Proportional-Integral-Wert
ein Kapazitätsfaktor bestimmt, wobei die reduzierte Soll-Drehzahl für jeden Verdichter
als Funktionswert einer dem jeweiligen Verdichter zugeordneten Regelungsfunktion bestimmt
wird, die insbesondere jedem Wertepaar aus Kapazitätsfaktor und Modell-Gesamtdruckverhältnis,
das insbesondere aus dem Ist-Gesamtdruckverhältnis bestimmt wird, eine reduzierte
Soll-Drehzahl zuordnet.
[0020] In der folgenden Figurenbeschreibung werden vorteilhafte Ausführungsformen und Beispiele
sowie weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematischen Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0021] In Figur 1 ist ein Verfahrensschaltplan schematisch dargestellt, mit dem das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden kann. Vier Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 sind in Serie angeordnet, und weisen auf Ihrer Saugseite je einen Eintrittsdruck
p
ist, p
1. p
2, p
3 und eine Temperatur an ihrem Eingang T
ist, T
1, T
2, T
3 auf. Stromauf des ersten Verdichters V
1 der Serie, ist ein Einlass für kühles Fluid mit einer Temperatur T
coldbox (beispielsweise 200K, 100K, 50K, 20K und /oder 4K) das insbesondere über ein Ventil
dem zu kühlenden Fluid zugeführt werden kann. Bei jedem Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 wird die Temperatur T
ist, T
1, T
2, T
3 an seinem Eingang erfasst. Beim ersten Verdichter V
1 ist dies die Ist-Eintrittstemperatur T
ist. Weiterhin wird auch der Ist-Druck p
ist, p
1,p
2,p
3 am Eingang des jeweiligen Verdichters V
1, V
2, V
3, V
4 erfasst. Aus dem Ist-Eintrittsdruck p
ist und dem Ist-Austrittsdruck p
4 wird ein Ist-Gesamtdruckverhältnis
πist berechnet, welches zur Bestimmung der reduzierten Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red der Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 verwendet wird:

Aus dem Ist- und Soll-Eintrittsdruck p
ist, p
soll, sowie dem Ist-Gesamtdruckverhältnis
πist lässt sich ein Kapazitätsfaktor X bestimmen, der für alle Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 gleich ist. Mit diesem Kapazitätsfaktor X wird für jeden Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 über eine dem jeweiligen Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 zugeordnete Regelungsfunktion F, die beispielsweise in Form einer Tabelle oder eines
Polynoms für jeden Verdichter vorberechnet ist, die jeweilige reduzierte Soll-Drehzahl
n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red, ermittelt, so dass die Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 der Serie möglichst wirtschaftlich arbeiten.
[0022] Der Kapazitätsfaktor X ist insbesondere so geartet, dass er Werte zwischen 0 (
Xpump = 0 Pump-Regime) und 1 (
Xsperr = 1, Sperr-Regime) annehmen kann. Sowohl das Pump als auch das Sperr-Regime sind
Betriebszustände des Verdichters, die es zu vermeiden gilt. Das Pump-Regime entspricht
den Betriebszuständen, bei denen der Verdichter die sogenannte Surge-Kondition erfüllt
während hingegen das Sperr-Regime Betriebszuständen entspricht, die die sogenannte
Choke-Kondition erfüllen. Damit die Verdichter nicht in diese Regimes gefahren werden,
beschränkt man den Kapazitätsfaktor X auf Werte zwischen einem Minimalwert
Xmin =
Xpump + 0,05 und einem Maximalwert
Xmax =
Xsperr - 0,1;
[0023] Ebenso wird für den Integralwert
intt=n+1 ein oberer und unterer Grenzwert
intmax bzw.
intmin des Integralwertes
int durch
Xmax bzw.
Xmin und vom natürlichen Logarithmus des Ist-Gesamtdruckverhältnisses ln(
πist) abgeleitet:

Da das gemessene Ist-Gesamtdruckverhältnis
πist im transienten Betrieb (Pump-down) immer größer wird (der Ist-Eintrittsdruck p
ist wird immer kleiner), werden dadurch die Grenzwerte des Integralwertes auch immer
größer. Im umgekehrten Fall (Pump-up), also wenn der Soll-Eintrittsdruck p
soll kleiner als der Ist-Eintrittsdruck p
ist ist, werden diese Grenzwerte immer kleiner.
[0024] Wenn der Integralwert
intt=n+1 größer bzw. kleiner als der obere bzw. untere Grenzwert
intmax,
intmin wird, wird er auf den jeweiligen Grenzwert begrenzt. Prioritätswert PW und Integralwert
intt=n+1 werden addiert, um einen Proportional-Integral-Wert PI zu generieren.

Wenn alle Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 in Serie an ihrem Designpunkt laufen, erreicht die Verdichterserie ihren Design-
oder Arbeitspunkt bei einem Design-Gesamtdruckverhältnis
πDesign.
[0025] Wenn der Proportional-Integral-Wert PI kleiner ist als die Summe aus dem Maximalwert
des Kapazitätsfaktors
Xmax und aus dem natürlichen Logarithmus des Design-Gesamtdruckverhältniswertes
πDesign, dann wird der Kapazitätsfaktor X aus der Differenz des Proportional-Integral-Wertes
PI und dem natürlichen Logarithmus des Ist-Gesamtdruckverhältnisses
πist berechnet. Andernfalls wird der Proportional-Integral-Wert PI auf die Summe aus dem
natürlichen Logarithmus des Design-Gesamtdruckverhältnisses
πDesign und dem Maximalwert des Kapazitätsfaktors
Xmax insbesondere zur Berechnung des Kapazitätsfaktors X beschränkt, d.h., es gilt:

sonst
[0026] Anhand des so berechneten Kapazitätsfaktors X, wird nun im erfindungsgemäßen Verfahren
entschieden, wie ein Modell-Gesamtdruckverhältnis
πModel ermittelt wird, das dann an die Regelungsfunktion F zur Ermittlung der reduzierten
Soll-Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red übergeben wird. Das Modell-Gesamtdruckverhältnis
πModel ist gleich dem Ist-Gesamtdruckverhältnis
nist, wenn der ermittelte Kapazitätsfaktor X, zwischen dem Minimal- und Maximalwert X
min, X
max liegt. Wenn der Kapazitätsfaktor X außerhalb dieses Wertebereichs liegt, dann wird
das Modell-Gesamtdruckverhältnis
πModel über eine Sättigungsfunktion SF abgeändert. Anschließend wird der Kapazitätsfaktor
X auf seinen Minimal, bzw. Maximalwert X
min, X
max beschränkt und dann, insbesondere zusammen mit dem Modell-Gesamtdruckverhältnis
πModel, an die Regelungsfunktion F weitergeleitet, die aus diesen Argumenten die reduzierte
Soll-Drehzahl n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red für den jeweiligen Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 ermittelt.
Die Sättigungsfunktion SF kann für Werte des Kapazitätsfaktors X, die nicht zwischen
dem Minimal- und dem Maximalwert X
min, X
max liegen, beispielsweise durch

bzw.

gegeben sein. Damit ergibt sich:

[0027] Diese Modifikation des Modell-Gesamtdruckverhältnisses
πModel stellt sicher, dass in Betriebszuständen, in denen der Kapazitätsfaktor X in Sättigung
ist, die Regelung dennoch weiter Einfluss auf die Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 hat, da dann anstelle des Kapazitätsfaktors X das Modell-Gesamtdruckverhältnis
πModel verändert wird, womit die Regelungsfunktion F reduzierte Soll-Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red n
3 soll, red n
4 soll, red aufrufen kann, die aus diesen Betriebszuständen herausführen.
[0028] Die reduzierten Soll-Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red können für jeden Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 insbesondere in einer Tabelle (look-up Tabelle) hinterlegt sein. Diese Tabelle kann
insbesondere durch Modellberechnungen unter Verwendung von Eulerschen Turbomaschinen-Gleichungen
erstellt werden. Entsprechend des Kapazitätsfaktors X und des Modell-Gesamtdruckverhältnisses
πModel kann insbesondere eine Software zum Auslesen der reduzierten Soll-Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red n
red aus der Tabelle herangezogen werden. Diese Tabelle entspricht dann insbesondere der
Regelungsfunktion F und umfasst zumindest für mehrere Kapazitätsfaktoren X (beispielsweise
X = 0, 0,25, 0,5, 0,75 und 1), und Modell-Gesamtdruckverhältnisse
πModel die jeweiligen reduzierten Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red n
red für den jeweiligen Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4. Werte des Kapazitätsfaktors X, die nicht in der Tabelle aufgeführt sind, werden
durch Interpolation ermittelt. Weiterhin ist der Kapazitätsfaktor X in Abhängigkeit
des Modell-Gesamtdruckverhältnisses
πModel und der reduzierten Drehzahlen n
1 soll, red ,n
2 soll, red ,n
3 soll, red ,n
4 soll, red n
red so gewählt, dass sich durch die Regelung der Regelungsfunktion F, der Ist-Eintrittsdruck
p
ist dem Soll-Eintrittsdruck p
soll angleicht.
[0029] Um beim Cool-Down der Anlage parallel einen Pump-Down zu gewährleisten, also während
der Abkühlphase gleichzeitig den Druck auf der Saugseite der Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 zu verringern, muss entschieden werden, ob die Ist-Eintrittstemperatur T
ist, am Eingang des ersten Verdichters V
1 verringert werden muss, um zu hohe
Drehzahlen bei den Verdichtern V
1, V
2, V
3, V
4 zu vermeiden, oder ob der Betrieb ohne zusätzliche Kühlung am Eingang des ersten
Verdichters V
1 gewährleistet werden kann. Dazu werden zwei Werte miteinander verglichen. Zum einen
wird ein Proportionalwert prop aus dem Ist- und dem Soll-Eintrittsdruck p
ist, p
soll berechnet. Und zum anderen wird aus einer Drehzahlquota ein Drehzahlindex für jeden
Verdichter berechnet, wobei die Drehzahlquota durch

gegeben ist und der Drehzahlindex D
i durch

gegeben ist. Dabei ist
ni,max die Maximaldrehzahl des i-ten Verdichters V
i.
i ist ein Index (
i = 1 - 4).
[0030] Wenn der Drehzahlindex D
i eines Verdichters V
i also gegen null strebt, bedeutet dies, dass der Verdichter V
i nahe seiner Maximaldrehzahl n
i, max operiert, und keine höheren Drehzahlen n
i durch eine Erhöhung der reduzierten Soll-Drehzahlen n
1 soll, red, n
2 soll, red, n
3 soll, red, n
4 soll, red eingestellt werden sollten.
Aus der Menge der Drehzahlindices D
i für jeden Verdichter V
i wird nun der kleinste Drehzahlindex D
i mit dem Proportionalwert prop verglichen. Der kleinere der beiden Werte wird dem
Prioritätswert PW zugeordnet, der dann für die Ermittlung weiterer Steuerwerte (wie
beispielsweise der reduzierten Soll-Drehzahlen n
1 soll, red, n
2 soll,
red, n
3 soll,
red, n
4 soll,
red, insbesondere mit Hilfe des Kapazitätsfaktors oder der Soll-Eintrittstemperatur T
soll) verwendet wird. D.h. wenn ein Verdichter V
i schon sehr hohe Drehzahlen n
i aufweist, wird sein Drehzahlindex D
i fast oder gleich null sein. Dadurch wird der Steuerung der Anlage so priorisiert,
dass über ein Kältereservoir kaltes Fluid stromauf des Eingangs des ersten Verdichters
V
1 zugegeben wird, so dass sich die Ist-Eintrittstemperatur T
ist verringert. Als Folge verringern sich auch die Drehzahlen n
i der Verdichter V
i, so dass der Drehzahlindex D
i dieses Verdichters V
i wieder ansteigt - und zwar insbesondere solange bis der Proportionalwert prop geringer
ist. Auf diese Weise ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Verdichterserie gewährleistet,
insbesondere beim Cool-Down und Pump-Down.
[0031] Aus dem Prioritätswert PW ermittelt eine Temperaturregelungseinheit TE die Soll-Eintrittstemperatur
T
soll. Die Berechnung ist dabei qualitativ so geartet, dass bei einem niedrigen Prioritätswert
PW, die Soll-Eintrittstemperatur T
soll stufenweise heruntergeregelt wird. Beispielsweise wird dabei die Soll-Eintrittstemperatur
T
soll auf 90% der gemessenen Ist-Eintrittstemperatur T
ist gesetzt. Die Herabstufung auf diesen Wert wird beispielsweise durch eine Rampenfunktion
realisiert. Wenn während der Herabstufung der Soll-Eintrittstemperatur T
soll die Drehzahlindices immer noch Regelungspriorität haben, wird eine neue Herabstufung
der Soll-Eintrittstemperatur T
soll auf 90% der zuletzt gemessenen Ist-Eintrittstemperatur T
ist ausgeführt. Bei jeder Herabstufung der Soll-Eintrittstemperatur T
soll auf 90% der gemessenen Ist-Eintrittstemperatur T
ist wird geprüft, ob die ermittelte Soll-Eintrittstemperatur T
soll grösser ist als eine Auslegungstemperatur am Eintritt der Verdichterserie. Wenn die
Auslegungstemperatur 4K ist, und der Temperatursollwert 3.8K, dann wird der Wert auf
4K limitiert.
Über eine Kühlreservoir-Kontrollbox C, wird die entsprechende Menge an kaltem Fluid
stromauf des Eingangs des ersten Verdichters V
1 auf das warme Fluid beaufschlagt, so dass durch Mischung der beiden unterschiedlich
warmen Fluide, das Fluid eine Mischungstemperatur aufweist, die kleiner als die zuvor
gemessene Ist-Eintrittstemperatur T
ist ist. Bei einem höheren Prioritätswert PW wird das Fluid am Eingang des ersten Verdichter
V
1 nicht oder mit nur einer geringen Menge von kaltem Fluid beaufschlagt, da die Verdichter
V
1, V
2, V
3, V
4 der Serie bereits nicht mit zu hohen Drehzahlen n
i laufen.
[0032] In einer Variante kann auch von einem Integrator, der insbesondere ein Teil eines
PI (Proportional-Integral)-Reglers darstellt, und der eine zeitliche Integration des
Prioritätswertes PW vornimmt, die Berechnung der Soll-Eintrittstemperatur T
soll beeinflusst werden - beispielsweise so, dass eine Glättung oder eine bestimmte Steilheit
einer Temperaturrampe für T
soll erreicht wird.
[0033] Wichtig bei der gesamten Regelung ist, dass reduzierte Werte zum Steuern der Anlage
und insbesondere der Verdichter V
1, V
2, V
3, V
4 verwendet werden. So berechnet sich beispielsweise die reduzierte Drehzahl n
i,
red eines Verdichters V
i aus der folgenden Formel:

wobei n
i die Drehzahl des Verdichters ist (Soll, oder Ist-Drehzahl), n
i, red die reduzierte Drehzahl (Soll- oder Ist Drehzahl) des Verdichters V
i, n
i, Design die Auslegungs- oder Design-Drehzahl des Verdichters V
i, T
i-1 ist die Temperatur am Eingang des Verdichters V
i und T
i, Design die Design- oder Auslegungstemperatur des Verdichters V
i. Wobei T
0 (i = 1) gleich der Ist-Eintrittstemperatur T
ist des ersten Verdichters V
1 ist. Analog dazu gilt für den reduzierten Massenstrom
ṁred:

wobei
ṁred der reduzierte Massenstrom durch den Verdichter ist,
ṁist der momentane Massenstrom,
ṁDesign den Massenstrom bezeichnet, für den der jeweilige Verdichter ausgelegt ist,
pDesign den Designdruck am jeweiligen Verdichter darstellt,
TDesign die Design-Temperatur ist und
pist der Ist-Eintrittsdruck am jeweiligen Verdichter ist.
Bezugszeichenliste:
PW |
Prioritätswert |
prop |
Proportionalwert |
int |
Integralwert |
pist |
Ist-Eintrittsdruck am ersten Verdichter |
psoll |
Soll-Eintrittsdruck am ersten Verdichter |
TE |
Temperaturregelungseinheit |
C |
Kühlreservoir-Kontrollbox |
F |
Regelungsfunktion |
X |
Kapazitätsfaktor |
Di |
Drehzahlindex des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
ni |
Ist-Drehzahl des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
ni, max |
Maximaldrehzahl i-ten Verdichters (i = 1-4) |
Vi |
i-ter Verdichter der Serie (i = 1-4) |
pi |
Ist-Druck am Ausgang des i-ten Verdichters, bzw. am Eingang des (i+1)-ten Verdichters
(i = 1-4) |
ni, soll |
Soll-Drehzahl des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
ni soll, red |
reduzierte Soll-Drehzahl des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
ni, Design |
Auslegungs- bzw. Designdrehzahl des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
Tist |
Ist-Eintrittstemperatur (am ersten Verdichter) |
Tsoll |
Soll-Eintrittstemperatur (am ersten Verdichter) |
Ti |
Ist-Temperatur am Eingang des (i+1)-ten Verdichters, bzw. am Ausgang des i-ten Verdichters
(i = 1-4) |
Ti, Design |
Auslegungs- bzw. Designtemperatur des i-ten Verdichters (i = 1-4) |
Tcoldbox |
Temperatur des kalten Fluids |
SF |
Sättigungsfunktion |
πModel |
Modell-Gesamtdruckverhältnis |
πist |
Ist-Gesamtdruckverhältnis |
πDesign |
Design-Gesamtdruckverhältnis |
X |
Kapazitätsfaktor |
Xmin |
Minimalwert des Kapazitätsfaktors |
Xmax |
Maximalwert des Kapazitätsfaktors |
PI |
Proportional-Integral-Wert |
1. Verfahren zur Druck- und Temperaturregelung eines Fluids, insbesondere Helium, in
einer Serie von kryogenen Verdichtern, umfassend die Schritte:
- Erfassen einer Ist-Drehzahl für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4),
- Erfassen eines Ist-Eintrittsdrucks (pist) sowie einer Ist-Eintrittstemperatur (Tist) am Eingang des am weitesten stromauf angeordneten, ersten Verdichters (V1) der Serie,
- Vorgeben eines Soll-Eintrittsdrucks (psoll) für den ersten Verdichter (V1) der Serie,
- Bestimmung eines Drehzahlindex (Di) für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4) aus einer Maximaldrehzahl (ni, max) des jeweiligen Verdichters und der Ist-Drehzahl (ni) des jeweiligen Verdichters (V1, V2, V3, V4),
- Bestimmung eines Proportionalwertes (prop) aus der Abweichung des Ist-Eintrittsdrucks
(pist) vom Soll-Eintrittsdruck (psoll),
- Bestimmung eines Prioritätswertes (PW),
wobei wenn der Proportionalwert (prop) kleiner als der kleinste Drehzahlindex (Di) aller Verdichter (V1, V2, V3, V4) der Serie ist, der Prioritätswert (PW) aus dem Proportionalwert (prop) bestimmt
wird, und
wobei wenn der Proportionalwert größer als der kleinste Drehzahlindex (Di) aller Verdichter (V1, V2, V3, V4) der Serie ist, der Prioritätswert (PW) aus dem kleinsten Drehzahlindex (Di) aller Verdichter (V1, V2, V3, V4) der Serie bestimmt wird um die Priorität der Reglung auf der Regelung der Eintrittstemperatur
am ersten Verdichter zu basieren,
- Ermitteln einer Soll-Eintrittstemperatur (Tsoll) für den ersten Verdichter (V1) der Serie und einer Soll-Drehzahl (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4), mit Hilfe des Prioritätswerts (PW),
- Einstellen der Ist-Eintrittstemperatur (Tist) des ersten Verdichters (V1) auf die ermittelte Soll-Eintrittstemperatur (Tsoll), und
- Einstellen der Ist-Drehzahl (ni) für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4) auf die ermittelte Soll-Drehzahl (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehzahlindex (Di) für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4) dem Verhältnis aus der Differenz der Maximaldrehzahl (ni, max) und der Ist-Drehzahl (ni) des jeweiligen Verdichters (V1, V2, V3, V4), und der Maximaldrehzahl (ni, max) entspricht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Prioritätswert (PW) die Regelung so beeinflusst, dass wenn der kleinste Drehzahlindex
(Di) von allen Verdichtern (V1, V2, V3, V4) kleiner als der Proportionalwert (prop) ist, die Ist-Eintrittstemperatur (Tist) solange abgesenkt wird, insbesondere durch stufenweise Absenkung der ermittelten
Soll-Eintrittstemperatur (Tsoll), bis der Proportionalwert (prop) kleiner als der kleinste Drehzahlindex (Di) wird, und dass insbesondere die Ist-Drehzahlen (ni) der Verdichter (V1, V2, V3, V4) nicht erhöht werden, solange der kleinste Drehzahlindex (Di) kleiner als der Proportionalwert (prop) ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ist-Drehzahl (ni) jedes Verdichters (V1, V2, V3, V4) aus einer reduzierten Ist-Drehzahl ermittelt wird, und dass die Soll-Drehzahl (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) jedes Verdichters aus einer reduzierten Soll-Drehzahl (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) ermittelt wird, wobei die reduzierte Ist-Drehzahl aus der Ist-Drehzahl (ni) und einer Ist-Temperatur (Tist, T1, T2, T3) am Eingang des jeweiligen Verdichters (V1, V2, V3, V4) ermittelt wird, und wobei die reduzierte Soll-Drehzahl (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) aus der Soll-Drehzahl (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) und der Ist-Temperatur (Tist, T1, T2, T3) am Eingang des jeweiligen Verdichters (V1, V2, V3, V4) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Integralwert (int) aus dem Prioritätswert (PW) bestimmt wird, wobei der Integralwert
(int) insbesondere zur Bestimmung der reduzierten Soll-Drehzahl (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) des jeweiligen Verdichters (V1, V2, V3, V4) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ist-Gesamtdruckverhältnis (πist) ermittelt wird, wobei das Ist-Gesamtdruckverhältnis (πist) dem Quotienten aus einem Ist-Austrittsdruck (p4), der dem Druck an einem Ausgang des am weitesten stromab angeordneten Verdichters
(V4) entspricht, und dem Ist-Eintrittsdruck (pist) des ersten Verdichters (V1) entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Ist-Gesamtdruckverhältnis (πist) und einem Proportional-Integral-Wert, der aus dem Prioritätswert (PW) und dem Integralwert
(int) bestimmt wird, ein Kapazitätsfaktor (X) bestimmt wird, wobei die reduzierte
Soll-Drehzahl (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) für jeden Verdichter (V1, V2, V3, V4) als Funktionswert einer dem jeweiligen Verdichter (V1, V2, V3, V4) zugeordneten Regelungsfunktion (F) bestimmt wird, die insbesondere jedem Wertepaar
aus Kapazitätsfaktor (X) und Modell-Gesamtdruckverhältnis (πModel), das insbesondere aus dem Ist-Gesamtdruckverhältnis (πist) bestimmt wird oder diesem gleich ist, eine reduzierte Soll-Drehzahl (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) zuordnet.
1. Method for pressure and temperature control of a fluid, in particular helium, in a
series of cryogenic compressors, comprising the steps:
- measuring an actual rotational speed for each compressor (V1, V2, V3, V4),
- measuring an actual inlet pressure (pist) and an actual inlet temperature (Tist) at the inlet of the first compressor (V1) of the series, arranged furthest upstream,
- stipulating an inlet pressure setpoint (psoll) for the first compressor (V1) of the series,
- determining a rotational speed index (Di) for each compressor (V1, V2, V3, v4) from a maximum rotational speed (ni,max) of the respective compressor and the actual rotational speed (ni) of the respective compressor (V1, V2, V3, V4),
- determining a proportional value (prop) from the deviation of the actual inlet pressure
(pist) from the inlet pressure setpoint (psoll),
- determining a priority value (PW),
wherein, if the proportional value (prop) is smaller than the smallest rotational
speed index (Di) of all the compressors (V1, V2, V3, V4) of the series, the priority value (PW) is determined from the proportional value
(prop), and
wherein, if the proportional value is greater than the smallest rotational speed index
(Di) of all the compressors (V1, V2, V3, V4) of the series, the priority value (PW) is determined from the smallest rotational
speed index (Di) of all the compressors (V1, V2, V3, V4) of the series, in order to base the priority of the control on the control of the
inlet temperature at the first compressor,
- determining an inlet temperature setpoint (Tsoll) for the first compressor (V1) of the series and a rotational speed setpoint (n1,soll, n2,soll, n3,soll, n4,soll) for each compressor (V1, V2, V3, V4) with the aid of the priority value(PW),
- adjusting the actual inlet temperature (Tist) of the first compressor (V1) to the determined inlet pressure setpoint (Tsoll), and
- adjusting the actual rotational speed (ni) for each compressor (V1, V2, V3, V4) to the determined rotational speed setpoint (n1,soll, n2,soll, n3,soll, n4,soll).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the rotational speed index (Di) for each compressor (V1, V2, V3, V4) corresponds to the ratio of the difference of the maximum rotational speed (ni,max) and the actual rotational speed (ni) of the respective compressor (V1, V2, V3, V4) and the maximum rotational speed (ni,max).
3. Method according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the priority value (PW) influences the control in such a way that if the smallest
rotational speed index (Di) of all the compressors (V1, V2, V3, V4) is smaller than the proportional value (prop), the actual inlet temperature (Tist) is reduced, in particular by a stepwise reduction in the determined inlet temperature
setpoint (Tsoll), until the proportional value (prop) is smaller than the smallest rotational speed
index (Di), and that in particular the actual rotational speeds (ni) of the compressors (V1, V2, V3, V4) are not increased as long as the smallest rotational speed index (Di) is smaller than the proportional value (prop).
4. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the actual rotational speed (ni) of each compressor (V1, V2, V3, V4) is determined from a reduced actual rotational speed, and in that the rotational speed setpoint (n1,soll, n2,soll, n3,soll, n4,soll) of each compressor is determined from a reduced rotational speed setpoint (n1,soll,red, n2,soll,red, n3,soll,red, n4,soll,red), wherein the reduced actual rotational speed is determined from the actual rotational
speed (ni) and an actual temperature (Tist, T1, T2, T3) at the inlet of the respective compressor (V1, V2, V3, V4), and wherein the reduced rotational speed setpoint (n1,soll,red, n2,soll,red, n3,soll,red, n4,soll,red) is determined from the rotational speed setpoint (n1,soll, n2,soll, n3,soll, n4,soll) and the actual temperature (Tist, T1, T2, T3) at the inlet of the respective compressor (V1, V2, V3, V4).
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that an integral value (int) is determined from the priority value (PW), wherein the integral
value (int) is used in particular to determine the reduced rotational speed setpoint
(n1,soll,red, n2,soll,red, n3,soll,red, n4,soll,red) Of the respective compressor (V1, V2, V3, V4).
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that an actual overall pressure ratio (πist) is determined, wherein the actual overall pressure ratio (πist) correspond to the quotient from an actual outlet pressure (p4), which corresponds to the pressure at an outlet of the compressor (V4) that is arranged furthest downstream and the actual inlet pressure (pist) of the first compressor (V1).
7. Method according to Claim 6, characterized in that a capacity factor (X) is determined from the actual overall pressure ratio (πist) and a proportional-integral value which is determined from the priority value (PW)
and the integral value (int), wherein the reduced rotational speed setpoint (n1,soll,red, n2,soll,red, n3,soll,red, n4,soll,red) for each compressor (V1, V2, V3, V4) is determined as a function value of a control function (F) assigned to the respective
compressor (V1, V2, V3, V4), which in particular assigns a reduced rotational speed setpoint (n1,soll,red, n2,soll,red, n3,soll,red, n4,soll,red) to each value pair comprising capacity factor (X) and model overall pressure ratio
(πmodel), which in particular is determined from the actual overall pressure ratio (πist).
1. Procédé, destiné à réguler la pression et la température d'un fluide, notamment d'hélium
dans une série de compresseurs cryogéniques, comprenant les étapes consistant à :
- détecter une vitesse de rotation réelle pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4),
- détecter une pression d'entrée réelle (Pist), ainsi qu'une température d'entrée réelle (Tist) à l'entrée du premier compresseur (V1) de la série, placé le plus loin en amont,
- prédéfinir une pression d'entrée de consigne (psoll) pour le premier compresseur (V1) de la série,
- déterminer un indice de vitesse de rotation (Di) pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4) à partir d'une vitesse de rotation maximale (n1, max) du compresseur en question et de la vitesse de rotation réelle (ni) du compresseur (V1, V2, V3, V4) en question,
- déterminer une valeur proportionnelle (prop) à partir de l'écart entre la pression
d'entrée réelle (pist) et la pression d'entrée de consigne (psoll),
- déterminer une valeur prioritaire (PW),
si la valeur proportionnelle (prop) est inférieure au plus petit indice de vitesse
de rotation (D
i) de tous les compresseurs (V
1, V
2, V
3, V
4) de la série, la valeur prioritaire (PW) étant déterminée à partir de la valeur proportionnelle
(prop), et
si la valeur proportionnelle est supérieure au plus petit indice de vitesse de rotation
(D
i) de tous les compresseurs (V
1, V
2, V
3, V
4) de la série, la valeur prioritaire (PW) étant déterminée à partir du plus petit
indice de vitesse de rotation (D
i) de tous les compresseurs (V
1, V
2, V
3, V
4) de la série, pour baser la priorité du réglage sur la régulation de la température
d'entrée sur le premier compresseur,
- déterminer une température d'entrée de consigne (Tsoll) pour le premier compresseur (V1) de la série et une vitesse de rotation de consigne (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4), à l'aide de la valeur prioritaire (PW),
- régler la température d'entrée réelle (Tist) du premier compresseur (V1) à la température d'entrée de consigne (Tsoll) déterminée, et
- régler la vitesse de rotation réelle (ni) pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4) à la vitesse de rotation de consigne (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) déterminée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'indice de vitesse de rotation (Di) pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4) correspond au rapport entre la différence de la vitesse de rotation maximale (ni, max) et de la vitesse de rotation réelle (ni) du compresseur (V1, V2, V3, V4) en question, et la vitesse de rotation maximale (ni, max).
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la valeur prioritaire (PW) influence la régulation de telle sorte que si le plus
petit indice de vitesse de rotation (Di) de tous les compresseurs (V1, V2, V3, V4) est inférieur à la valeur proportionnelle (prop), la température d'entrée réelle
(Tist) baisse, notamment par baisse graduelle de la température d'entrée de consigne (Tsoll) déterminée, jusqu'à ce que la valeur proportionnelle (prop) soit inférieure au plus
petit indice de vitesse de rotation (Di) et en ce que notamment, les vitesses de rotation réelles (ni) du compresseur (V1, V2, V3, V4) ne sont pas augmentées tant que le plus petit indice de vitesse de rotation (Di) est inférieur à la valeur proportionnelle (prop).
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la vitesse de rotation réelle (ni) de chaque compresseur (V1, V2, V3, V4) est déterminée à partir d'une vitesse de rotation réelle réduite, et en ce que la vitesse de rotation de consigne (n1 soll, n2 soll, n3 soll, n4 soll) de chaque compresseur est déterminée à partir d'une vitesse de rotation de consigne
réduite (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red), la vitesse de rotation réelle réduite étant déterminée à partir de la vitesse de
rotation réelle (ni) et d'une température réelle (Tist, T1, T2, T3) à l'entrée du compresseur (V1, V2, V3, V4) en question, et la vitesse de rotation de consigne réduite (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) étant déterminée à partir de la vitesse de rotation de consigne (n1 soll, n2 soll, n3soll, n4soll) et de la température réelle (Tist, T1, T2, T3) à l'entrée du compresseur (V1, V2, V3, V4) en question.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une valeur intégrale (int) est déterminée à partir de la valeur prioritaire (PW),
la valeur intégrale (int) étant utilisée notamment pour déterminer la vitesse de rotation
de consigne réduite (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) du compresseur (V1, V2, V3, V4) en question.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un rapport de pression total réel (πist) est déterminé, le rapport de pression total réel (πist) correspondant au quotient de la pression de sortie réelle (p4), qui correspond à la pression au niveau d'une sortie du compresseur (V4) placé le plus loin en aval et à la pression d'entrée réelle (pist) du premier compresseur (V1).
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'à partir du rapport de pression total réel (πist) et d'une valeur intégrale proportionnelle, qui est déterminée à partir de la valeur
prioritaire (PW) et de la valeur intégrale (int), un coefficient de capacité (X) est
déterminé, la vitesse de rotation de consigne réduite (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red) pour chaque compresseur (V1, V2, V3, V4) étant déterminée en tant que valeur fonctionnelle d'une fonction de régulation (F)
affectée au compresseur (V1, V2, V3, V4) en question, qui affecte notamment à chaque paire de valeurs composée du coefficient
de capacité (X) et du rapport de pression total modèle (πModel), qui est déterminé notamment à partir du rapport de pression total réel (πist) ou qui est égal à celui-ci, une vitesse de rotation de consigne réduite (n1 soll, red, n2 soll, red, n3 soll, red, n4 soll, red).