(19)
(11) EP 3 221 487 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
21.11.2018  Patentblatt  2018/47

(21) Anmeldenummer: 15777639.4

(22) Anmeldetag:  24.09.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C23C 2/20(2006.01)
C23C 2/06(2006.01)
C23C 2/00(2006.01)
C23C 2/40(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2015/071963
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2016/078805 (26.05.2016 Gazette  2016/21)

(54)

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM BESCHICHTEN EINES METALLBANDES

METHOD AND DEVICE FOR COATING A METAL STRIP

PROCÉDÉ ET DISPOSITIF POUR REVÊTIR UNE BANDE MÉTALLIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 21.11.2014 DE 102014223819
11.12.2014 DE 102014225516

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.09.2017  Patentblatt  2017/39

(73) Patentinhaber: Fontaine Engineering und Maschinen GmbH
40764 Langenfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • FONTAINE, Dominique
    40764 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Wolf-Dietrich Rüdiger 
Hammerstrasse 3
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-94/02658
JP-A- 2003 113 460
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten eines Metallbandes mit einem zunächst noch flüssigen Beschichtungsmaterial, z. B. Zink. Das Verfahren und die Vorrichtung dienen insbesondere zum Feuerverzinken des Metallbandes.

    [0002] Derartige Vorrichtungen zum Beschichten eines Metallbandes sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt, so z. B. aus der DE 10 2009 051 932 A1. Konkret offenbart diese Druckschrift einen Beschichtungsbehälter, welcher mit flüssigem Beschichtungsmaterial befüllt ist. Zum Beschichten wird das Metallband durch den Behälter mit dem Beschichtungsmaterial geleitet. Nach dem Verlassen des Beschichtungsbehälters durchläuft das Metallband eine oberhalb des Beschichtungsbehälters angeordnete Abblaseinrichtung zum Abblasen von überflüssigen Teilen des noch flüssigen Beschichtungsmaterials von der Oberfläche des Metallbandes. Oberhalb der Abblaseinrichtung ist eine von der Abblaseinrichtung gestützte elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung angeordnet zur Stabilisierung des Metallbandes nach Verlassen des Beschichtungsbehälters und der Abblaseinrichtung. Die elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung bewirkt insbesondere, dass das Band mittig in einer Mittenebene der gesamten Vorrichtung gehalten wird und dass Schwingungen des Metallbandes während des Durchlaufens durch den Beschichtungsbehälter und die Abblaseinrichtung verhindert oder zumindest reduziert werden.

    [0003] Sowohl die Abblaseinrichtung wie auch die elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung weisen jeweils einen Schlitz auf, durch welchen das Metallband geführt ist. Um eine gleichmäßige Dicke bzw. Dickenverteilung des Beschichtungsmaterials auf der Ober- und Unterseite des Metallbandes zu erreichen, ist es zwingend erforderlich, dass das Metallband in einer vorgegebenen Soll-Mittenlage durch den Schlitz der Abblaseinrichtung läuft. Nur dann ist gewährleistet, dass die Wirkung der Abblasdüsen der Abblaseinrichtung auf der Ober- und Unterseite des Metallbandes gleich ist und sich eine gewünschte gleichmäßige Dickenverteilung des Beschichtungsmaterials auf dem Metallband einstellt.

    [0004] Die Soll-Mittenlage ist insbesondere definiert durch einen vorzugsweise gleichmäßigen Abstand der Breitseiten und der Schmalseiten des Metallbandes zu den gegenüberliegenden Düsen der Abblaseinrichtung und insbesondere dadurch, dass das Metallband gegenüber der Längsausrichtung des Schlitzes bzw. der Düsen nicht geneigt, verdreht oder zu stark gewölbt ist.

    [0005] In der Praxis kann es jedoch vorkommen, dass das Metallband nach Verlassen des Beschichtungsbehälters stark gewölbt ist. Eine solche Wölbung ist, wie gesagt, unerwünscht insbesondere für das Durchlaufen der Abblaseinrichtung. Der Wölbung wird deshalb traditionell entgegengewirkt, indem eine Korrekturrolle gegen das Metallband angestellt wird, bevor das Metallband in die Abblaseinrichtung eintritt. Dies hat jedoch den Nachteil, dass dadurch die Ist-Lage, mit welcher das Metallband den Schlitz der Abblaseinrichtung durchläuft, von der Soll-Mittenlage abweichen kann, was zu dem oben beschriebenen Problem einer ungleichmäßigen Dickenverteilung der Beschichtung führen kann.

    [0006] Die deutsche Offenlegungsschrift DE 10 2007 042 897 A1 offenbart ein Verfahren mit einer Vorrichtung zum Beschichten eines Metallbandes mit einem Beschichtungsmaterial, z.B. Zink. Zu diesem Zweck wird das Metallband durch einen Beschichtungsbehälter geleitet, welcher mit dem flüssigen Beschichtungsmaterial gefüllt ist, wobei das Beschichtungsmaterial an der Oberfläche des Metallbandes anhaftet. Nach dem Verlassen des Beschichtungsbehälters durchläuft das Metallband einen Schlitz einer Abblaseinrichtung, welche dazu dient, überschüssige Teile des noch flüssigen Beschichtungsmaterials von der Oberfläche des Metallbandes abzublasen. Weiterhin ist ein Wölbungssensor vorgesehen zum Erfassen der Ist-Wölbung des Metallbandes nach Verlassen des Beschichtungsbehälters. Sofern die erfasste Ist-Wölbung einen vorgegebenen zulässigen Wölbungs-Schwellenwert überschreitet, wird eine Korrekturrolle gegen das Metallband angestellt, um dieses zu glätten. Es ist auch offenbart, dass die Abblaseinrichtung angesteuert wird.

    [0007] Die Druckschrift DE 43 00 868 C1 lehrt, die Abblaseinrichtung mit Hilfe von Verstellantrieben so zu positionieren, dass der Abstand zwischen Düsenspalt und Bandoberfläche konstant bleibt. Die entsprechende Steuerung bzw. Regelung der Lage der Abblaseinrichtung erfolgt in Abhängigkeit der tatsächlichen Lage des Metallbandes, welche von einer separaten Messeinrichtung kontinuierlich erfasst wird.

    [0008] Die WO 94/02658 A1 lehrt, dass zumindest implizit ein Wölbungssensor vorgesehen ist zum Erfassen der Wölbung des Metallbandes oberhalb der Abblaseinrichtung. Wenn eine zu starke Wölbung festgestellt wird, so dass eventuell die Gefahr einer Berührung zwischen Band und der Abblaseinrichtung besteht, wird die Abblaseinrichtung quer zur Ebene des Metallbandes verfahren, so lange, bis über der gesamten Breite des Metallbandes ein Mindestabstand zwischen Metallband und der Ablasseinrichtung wieder eingehalten ist.

    [0009] Die JP 2003 113460 A sieht einen (Zahlwert) in der elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung angeordneten sogenannten Verschiebungssensor vor, welcher ausgebildet ist, den Krümmungszustand bzw. das Ausmaß der Außermittigkeit des Metallbandes in dem Schlitz der elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung zu erfassen. In Abhängigkeit des Ausmaßes der Außermittigkeit des Metallbandes werden die Elektromagnete der elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung bestromt, um Magnetkräfte auf das Metallband derart zu generieren, dass die Krümmung und die Pfadposition des Metallstreifens korrigiert werden. Eine Stabilisierungswalze und die Korrekturwalze werden in dem Metallbad mit Hilfe einer Prozesssteuervorrichtung in Abhängigkeit der Ausgangswerte angesteuert bzw. positioniert. Auch Abstreiferdüsen werden entsprechend einem mathematisch ermittelten Außermittigkeitsindex angesteuert und positioniert und zwar so, dass der Index bzw. die Außermittigkeit des Metallbandes innerhalb bzw. unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes liegt. Die Abstreiferdüsen und die elektromagnetischen Blöcke bzw. die elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung werden jeweils parallel um das gleiche Ausmaß bewegt.

    [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bekanntes Verfahren und eine bekannte Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Beschichten eines Metallbandes dahingehend weiterzubilden, dass eine ungleichmäßige Dickenverteilung der Beschichtung auf dem Metallband aufgrund der Anstellung der Korrekturrolle verhindert wird.

    [0011] Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch das im Patentanspruch 1 beanspruchte Verfahren gelöst.

    [0012] Durch die beanspruchte Verlagerung der Abblaseinrichtung derart, dass das Metallband in dem Schlitz der Abblaseinrichtung wieder in der vorgegebenen Soll-Mittenlage liegt, wird vorteilhafterweise erreicht, dass eine ungleichmäßige Dickenverteilung der Beschichtung auf dem Metallband aufgrund der Anstellung der Korrekturrolle bzw. aufgrund einer Veränderung der Anstellung der Korrekturrolle verhindert wird.

    [0013] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel kann als Kriterium bzw. als Maß für die Verlagerung der Abblaseinrichtung zusätzlich zu der Anstellung der Korrekturrolle auch die zuvor erfasste Abweichung der Ist-Lage des Metallbandes von seiner Soll-Mittenlage dienen. Dieses Kriterium bietet den Vorteil, dass es einen recht genauen Anhaltspunkt über die notwendige Verlagerung der Abblaseinrichtung gibt.

    [0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, das Metallband nach dem Verlassen des Beschichtungsbehälters und der Abblaseinrichtung mit Hilfe einer oberhalb der Abblaseinrichtung angeordneten elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung insbesondere gegen unerwünschte Schwingungen zu stabilisieren. Typischerweise stützt sich die Stabilisierungseinrichtung auf der vorgelagerten Abblaseinrichtung mechanisch ab. Die elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung wird von der Anmelderin auch als Dynamic Electro Magnetic Coating Optimizer DEMCO bezeichnet.

    [0015] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin vorrichtungstechnisch durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 4 gelöst. Die Vorteile dieser Lösung entsprechen den oben mit Bezug auf das beanspruchte Verfahren genannten Vorteilen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0016] Der Beschreibung sind zwei Figuren beigefügt, wobei
    Figur 1
    die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Gesamtansicht; und
    Figur 2
    eine Draufsicht auf den Schlitz der Abblaseinrichtung zeigt.


    [0017] Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die genannten Figuren detailliert beschrieben. In beiden Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

    [0018] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum Beschichten eines Metallbandes 200 mit einem flüssigen Beschichtungsmaterial 300, z. B. Zink. Zu diesem Zweck wird das zunächst noch unbeschichtete Metallband 200 in Transportrichtung R in einen Beschichtungsbehälter 110 geleitet, welcher mit dem flüssigen Beschichtungsmaterial befüllt ist. Innerhalb des Beschichtungsbehälters 110 wird das Metallband 200 mit Hilfe einer Umlenkrolle 115 umgelenkt, so dass es den Beschichtungsbehälter nach oben verlässt. Nach dem Durchlaufen des Beschichtungsbehälters haftet das noch flüssige Beschichtungsmaterial an dem Metallband 200.

    [0019] Der Umlenkrolle 115 ist in Transportrichtung R des Metallbandes 200 ein Rollenpaar nachgeordnet, zwischen welchem das beschichtete Metallband hindurchgeführt ist. Das Rollenpaar ist typischerweise innerhalb des Beschichtungsbehälters 110 derart angeordnet, dass es bei der Durchführung des Beschichtungsprozesses von dem Beschichtungsmaterial 300 umgeben ist. Eine der Rollen ist als Korrekturrolle 160 gegen die andere Rolle des Rollenpaares anstellbar, um das Metallband bei Vorhandensein von unerwünschter Wölbung zu glätten. Zu diesem Zweck wird das Ausmaß der Wölbung des Metallbandes 200 mit Hilfe eines Wölbungssensors 154 erfasst und mit einem vorgegebenen Wölbungs-Schwellenwert verglichen. Der Vergleich kann in einer Steuereinrichtung 190 erfolgen. Ist das Ausmaß der Wölbung größer als der Wölbungsschwellenwert, so wird die Korrekturrolle, angesteuert von der Steuereinrichtung 190, gegen das Metallband angestellt.

    [0020] Dem Rollenpaar ist in Transportrichtung R des Metallbandes eine Abblaseinrichtung 120 nachgeordnet, welche einen Schlitz 122 aufspannt, durch welchen das Metallband 200 geführt ist. Mit Hilfe der Abblaseinrichtung wird überschüssiges Beschichtungsmaterial von der Oberfläche des Metallbandes 200 abgeblasen.

    [0021] Damit das Abblasen auf der Ober- und Unterseite des Metallbandes 200 gleichmäßig erfolgt, ist es wichtig, dass das Metallband 200 den Schlitz 122 der Abblaseinrichtung 120 in einer vorgegebenen Soll-Mittenlage 128 durchläuft, wie sie in Figur 2 in Form der durchgezogenen Linie in X-Richtung symbolisiert ist. Diese Soll-Mittenlage zeichnet sich insbesondere durch gleichmäßige Abstände bzw. Abstandsverteilungen zu den inneren Rändern des Schlitzes 122 der Abblaseinrichtung 120 aus. Neben der gewünschten vorgegebenen Soll-Mittenlage sind in Figur 2 auch mögliche unerwünschte Ist-Lagen des Metallbandes als gestrichelte Linien eingezeichnet. So bestehen unerwünschte Ist-Lagen für das Metallband beispielsweise darin, dass es gegenüber der Soll-Mittenlage verdreht oder in Y-Richtung parallel verschoben ist.

    [0022] Wieder bezugnehmend auf Figur 1 ist oberhalb der Abblaseinrichtung 120 eine elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung 140 zu erkennen, welche ihrerseits einen Schlitz 142 aufweist, durch den das Metallband 200 ebenfalls geführt ist. Auch hier gilt, dass das Metallband 200 den Schlitz 142 vorzugsweise in einer vorgegebenen Soll-Mittenlage 128 durchläuft, wie in Figur 2 gezeigt, damit die durch die elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung 140 bereitgestellten Kräfte in gewünschter Weise gleichmäßig auf das Metallband 200 stabilisierend einwirken können.

    [0023] Zum Erfassen einer Abweichung der Ist-Lage des Metallbandes 200 von einer vorgegebenen Soll-Mittenlage in dem Schlitz 122 der Abblaseinrichtung 120 ist ein Lagesensor vorgesehen. Es ist weiterhin eine Regelungseinrichtung 180 vorgesehen zum Regel der Ist-Lage des Metallbandes 200 auf die vorgegebene Soll-Mittenlage in dem Schlitz 122 der Abblaseinrichtung, wie oben unter Bezugnahme auf Figur 2 erläutert, durch Verlagerung der Abblaseinrichtung 120 mit Hilfe einer Verlagerungseinrichtung 130. Die Verlagerung erfolgt in einer Ebene quer zur Transportrichtung R des Metallbandes. Die Regelung erfolgt im Ansprechen auf die von dem Lagesensor 152 erfasste Abweichung der Ist-Lage von der Soll-Mittenlage des Metallbandes 200. Optional kann die Regelung auch unter zusätzlicher Berücksichtigung des von dem Wölbungssensor 154 erfassen Ausmaßes der Wölbung des Metallbandes erfolgen.

    [0024] Der Lagesensor 152 und der Wölbungssensor 154 sind beide Teil einer Metallband-Erfassungseinrichtung 150. Die Funktion des Lagesensors 152 und des Wölbungssensors 154 können gemäß einem Ausführungsbeispiel von einer einzigen typischerweise lasergestützten Sensoreinrichtung, auch kurz "Laser" genannt, realisiert sein; der Lagesensor 152 und der Wölbungssensor 154 bilden dann eine bauliche Einheit in Form der Sensoreinrichtung oder der Metallband-Erfassungseinrichtung.

    [0025] Gemäß einer ersten Alternative kann die Verlagerung der Abblaseinrichtung 120 nach Maßgabe der erfassten Abweichung der Ist-Lage des Metallbandes von der vorgegebenen Soll-Mittenlage in dem Schlitz 122 der Abblaseinrichtung erfolgen. Anders ausgedrückt: Wird festgestellt, dass das Metallband 200 den Schlitz 122 nicht in der Soll-Mittenlage 128 durchläuft, so wird die Abblaseinrichtung 120 mit Hilfe der Verlagerungseinrichtung 130 derart verlagert, dass das Metallband den Schlitz 122 der Abblaseinrichtung wieder in der vorgegebenen Soll-Mittenlage 128 durchläuft, um die gewünschte gleichmäßige Beschichtung zu gewährleisten.

    [0026] Gemäß einer zweiten Alternative oder ergänzend kann die Verlagerung der Abblaseinrichtung 120 auch unter Berücksichtigung der von einer Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung 165 erfassten Anstellposition der Korrekturrolle 160 oder deren Veränderung erfolgen. Zu diesem Zweck ist der Ausgang der Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung 165 auch auf den Eingang der Regelungseinrichtung 180 gekoppelt. Auf diese Weise würde die Verlagerung der Abblaseinrichtung im Hinblick auf eine gewünschte Maximierung der Gleichmäßigkeit bei der Beschichtung verbessert. Die Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung 165 kann in Form von zwei Encodern ausgebildet sein, von denen jeweils einer auf jeweils einem Antrieb der Korrekturrolle 160 sitzt.

    [0027] Die Metallband- und Korrekturrollen-Erfassungseinrichtungen 150, 165 sind ausgebildet, vorzugsweise alle denkbaren Abweichungen einer Ist-Lage des Metallbandes von der gewünschten Soll-Mittenlage zu erkennen. Dazu zählen insbesondere eine (Parallel-)Verschiebung des Metallbandes in x- oder y-Richtung oder eine Verdrehung, wie oben unter Bezugnahme auf Figur 2 erläutert. Entsprechend ist die Verlagerungseinrichtung 130 - bei geeigneter Ansteuerung durch die Regelungseinrichtung 180 - ausgebildet, die Abblaseinrichtung 120 in einer Ebene quer zur Transportrichtung R das Metallband in beliebiger Weise zu verfahren, insbesondere (parallel) zu verschieben oder zu verdrehen, um das Durchlaufen des Metallbandes in der Soll-Mittenlage zu realisieren. Die Darstellung der Verlagerungseinrichtung 130 als Kolben-Zylinder-Einheit ist insofern lediglich beispielhaft, aber nicht beschränkend.

    Bezugszeichenliste



    [0028] 
    100
    Vorrichtung
    110
    Beschichtungsbehälter
    115
    Umlenkrolle
    120
    Abblaseinrichtung
    122
    Schlitz der Abblaseinrichtung
    128
    Soll-Mittenlage des Metallbandes in der Abblaseinrichtung oder der elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung
    130
    Verlagerungseinrichtung
    140
    elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung
    142
    Schlitz der elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung
    150
    Metallband-Erfassungseinrichtung
    152
    Lagesensor
    154
    Wölbungssensor
    160
    Korrekturrolle
    165
    Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung
    180
    Regelungseinrichtung
    190
    Steuereinrichtung
    200
    Metallband
    300
    Beschichtungsmaterial
    R
    Transportrichtung des Metallbandes
    X
    Breitenrichtung des Metallbandes in Soll-Mittenlage
    Y
    Richtung quer zu der von dem Metallband aufgespannten Ebene
    Z
    Richtung senkrecht auf der x-y Ebene



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Beschichten eines Metallbandes (200) mit einem Beschichtungsmaterial (300), wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

    Durchleiten des zu beschichtenden Metallbandes (200) durch einen Beschichtungsbehälter (110), welcher mit dem flüssigen Beschichtungsmaterial (300) befüllt ist, wobei das Beschichtungsmaterial an der Oberfläche des zu beschichtenden Metallbandes anhaftet; und

    Durchleiten des beschichteten Metallbandes (200) durch einen Schlitz (122) einer dem Beschichtungsbehälter (110) in Transportrichtung (R) des Metallbandes (200) nachgeordneten Abblaseinrichtung (120) zum Abblasen von überschüssigen Teilen des noch flüssigen Beschichtungsmaterials (300) von der Oberfläche des Metallbandes;

    Erfassen der Ist-Wölbung des Metallbandes (200) nach Verlassen des Beschichtungsbehälters (110); und

    Anstellen einer innerhalb des Beschichtungsbehälters (110) angeordneten Korrekturrolle (160) gegen das Metallband (200) zum Glätten des Metallbandes, wenn das Ausmaß der Ist-Wölbung einen vorgegebenen zulässigen Wölbungs-Schwellenwert überschreitet, wobei sich aufgrund der Anstellung der Korrekturrolle (160) die Ist-Lage des Metallbandes (200) in dem Schlitz der Abblaseinrichtung (120) ändert;

    gekennzeichnet durch folgende Schritte:

    Regeln der Ist-Lage des Metallbandes (200) auf eine vorgegebene Soll-Mittenlage in dem Schlitz (122) der Abblaseinrichtung (120) durch Verlagern der Abblaseinrichtung in der Ebene quer zur Transportrichtung des Metallbandes;

    dass die Anstellposition der Korrekturrolle (160) oder deren Veränderung durch eine Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung (165) erfasst wird; und

    dass die Verlagerung der Abblaseinrichtung (120) unter Berücksichtigung der Anstellposition der Korrekturrolle (160) erfolgt.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Abweichung der Ist-Lage des Metallbandes (200) von seiner Soll-Mittenlage in dem Schlitz (122) der Abblaseinrichtung (120) erfasst wird; und
    dass die Verlagerung der Abblaseinrichtung (120) erfolgt nach Maßgabe der erfassen Abweichung.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Stabilisieren des Metallbandes (200) nach dem Verlassen des Beschichtungsbehälters (110) und der Abblaseinrichtung (120) mit Hilfe einer oberhalb der Abblaseinrichtung angeordneten elektromagnetischen Stabilisierungseinrichtung (140).
     
    4. Vorrichtung (100) zum Beschichten eines Metallbandes (200) mit einem Beschichtungsmaterial (300), aufweisend:

    einen Beschichtungsbehälter (110) mit einer Korrekturrolle (160), wobei der Beschichtungsbehälter (110) mit dem flüssigen Beschichtungsmaterial befüllbar ist, zum Durchleiten des Metallbandes (200), und wobei das Beschichtungsmaterial an der Oberfläche des zu beschichtenden Metallbandes (200) anhaftet; und

    eine dem Beschichtungsbehälter (110) in Transportrichtung (R) des Metallbandes nachgeordnete Abblaseinrichtung (120) mit einem Schlitz (122) zum Durchleiten des Metallbandes (200) und zum Abblasen von überschüssigen Teilen des noch flüssigen Beschichtungsmaterials (300) von der Oberfläche des Metallbandes;

    einen Wölbungssensor (154) zum Erfassen der Ist-Wölbung des Metallbandes (200) nach Verlassen des Beschichtungsbehälters (110); und

    eine Steuereinrichtung (190) zum Anstellen der Korrekturrolle (160) gegen das Metallband (200), wenn das Ausmaß der Ist-Wölbung einen vorgegebenen zulässigen Wölbungs-Schwellenwert überschreitet;

    gekennzeichnet durch

    eine Regelungseinrichtung (180) zum Regeln der Ist-Lage des Metallbandes (200) auf die vorgegebene Soll-Mittenlage (128) in dem Schlitz (122) der Abblaseinrichtung (122) durch Verlagern der Abblaseinrichtung (120) mit Hilfe einer Verlagerungseinrichtung (130) in einer Ebene quer zur Transportrichtung des Metallbandes; und

    eine Korrekturrollen-Erfassungseinrichtung (165) zum Erfassen der Anstellposition der Korrekturrolle (160) oder deren Veränderung;

    wobei die Verlagerung der Abblaseinrichtung (120) unter Berücksichtigung der Anstellposition der Korrekturrolle (160) erfolgt.


     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein Lagesensor (152) vorgesehen ist zum Erfassen der Abweichung der Ist-Lage des Metallbandes (200) gegenüber der Soll-Mittenlage (128) bei Durchtritt durch den Schlitz (122) der Abblaseinrichtung (120) aufgrund der Anstellung der Korrekturrolle gegen das Metallband; und
    dass die Verlagerung der Abblaseinrichtung (120) erfolgt nach Maßgabe der erfassen Abweichung.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
    gekennzeichnet durch
    eine oberhalb der Abblaseinrichtung angeordnete elektromagnetische Stabilisierungseinrichtung (140) zum Stabilisieren des Metallbandes (200) nach dem Verlassen des Beschichtungsbehälters (110) und der Abblaseinrichtung (120).
     


    Claims

    1. A method for coating a metal strip (200) with a coating material (300), wherein the method comprises:

    guiding the metal strip (200) to be coated through a coating container (110) which is filled with the liquid coating material (300), wherein the coating material adheres to the surface of the metal strip to be coated; and

    guiding the coated metal strip (200) through a slot (122) of a blowing device (120), which is downstream of the coating container (110) in the transport direction (R) of the metal strip (200), for blowing excess parts of the still liquid coating material (300) off the surface of the metal strip; detecting the actual curvature of the metal strip (200) after leaving the coating container (110); and adjusting a correction roller (160) which is arranged within the coating container (110) against the metal strip (200) for smoothing the metal strip when the amount of the actual curvature exceeds a predetermined permissible curvature threshold value, wherein the actual position of the metal strip (200) in the slot of the blowing device (120) changes due to the adjustment of the correction roller (160);

    characterized by the following steps:
    regulating the actual position of the metal strip (200) to a predetermined desired central position in the slot (122) of the blowing device (120) by displacing the blowing device in the plane transverse to the transport direction of the metal strip; the adjusted position of the correction roller (160) or the change thereof is detected by a correction roller detecting device (165); and the displacement of the blowing device (120) is carried out with consideration of the adjusted position of the correction roller (160).


     
    2. The method according to claim 1, characterized in that the deviation of the actual position of the metal strip (200) from its desired central position in the slot (122) of the blowing device (120) is detected;
    and
    that the displacement of the blowing device (120) is carried out according to the detected deviation.
     
    3. The method according to claim 1, characterized by stabilising the metal strip (200) after leaving the coating container (110) and the blowing device (120) with the aid of an electromagnetic stabilising device (140) arranged above the blowing device.
     
    4. Apparatus (100) for coating a metal (200) strip with a coating material (300), comprising:

    a coating container (110) with a correction roller (160), wherein the coating container (110) can be filled with the liquid coating material, for guiding the metal strip (200) therethrough, and wherein the coating material adheres to the surface of the metal strip (200) to be coated; and

    a blowing device (120) which is arranged downstream of the coating container (110) in the transport direction (R) of the metal strip, with a slot (122) for guiding the metal strip (200) therethrough and for blowing excess parts of the still liquid coating material (300) off the surface of the metal strip; a curvature sensor (154) for detecting the actual curvature of the metal strip (200) after leaving the coating container (110); and

    a control device (190) for adjusting the correction roller (160) against the metal strip (200) if the amount of the actual curvature exceeds a predetermined permissible curvature threshold value; characterized by

    a regulating device (180) for regulating the actual position of the metal strip (200) to the predetermined desired central position (128) in the slot (122) of the blowing device (122) by displacing the blowing device (120) in a plane transverse to the transport direction of the metal strip with the aid of a displacing device (130); and

    a correction roller detection device (165) for detecting the adjusted position of the correction roller (160) or the change thereof; wherein the displacement of the blowing device (120) is carried out taking into account the adjusted position of the correction roller (160).


     
    5. The apparatus according to claim 4, characterized in that a position sensor (152) is provided for detecting the deviation of the actual position of the metal strip (200) relative to the desired central position (128) during passage through the slot (122) of the blowing device (120) due to the adjustment of the correction roller relative to the metal strip; and that the displacement of the blowing device (120) is carried out according to the detected deviation.
     
    6. The device according to claim 4 or 5, characterized by an electromagnetic stabilising device (140), which is arranged above the blowing device, for stabilising the metal strip (200) after leaving the coating container (110) and the blowing device (120).
     


    Revendications

    1. Procédé pour revêtir une bande métallique (200) d'un matériau de revêtement (300), le procédé comportant les étapes suivantes :

    passage de la bande métallique (200) à revêtir à travers un conteneur d'enduction (110) lequel est rempli d'un matériau de revêtement liquide (300), le matériau de revêtement adhérant à la surface de la bande métallique à revêtir, et

    passage de la bande métallique à revêtir (200) à travers une fente (122) d'un dispositif de soufflage (120) disposé après le conteneur d'enduction (110) dans le dispositif de transport (R) de la bande métallique (200) pour souffler des parties excédentaires du matériau d'enduction encore liquide (300) de la surface de la bande métallique,

    saisie du bombement réel de la bande métallique (200) après avoir quitté le conteneur d'enduction (110), et mise en place d'un rouleau de correction (160) disposé à l'intérieur du conteneur d'enduction (110) contre la bande métallique (200) pour lisser la bande métallique, lorsque l'étendue du bombement réel dépasse une valeur de seuil de bombement admissible prédéfinie, la position réelle de la bande métallique (200) variant dans la fente du dispositif de soufflage (120) en raison de la mise en place du rouleau de correction (160),

    caractérisé par les étapes suivantes :

    réglage de la position réelle de la bande métallique (200) à une position centrale théorique prédéfinie dans la fente (122) du dispositif de soufflage (120) par déplacement du dispositif de soufflage dans le plan transversalement au dispositif de transport de la bande métallique,

    en ce que la position de mise en place du rouleau de correction (160) ou la modification de celle-ci est saisie par un dispositif de saisie du rouleau de correction (165), et

    en ce que le déplacement du dispositif de soufflage (120) a lieu en tenant compte de la position de mise en place du rouleau de correction (160).


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'écart entre la position réelle de la bande métallique (200) et la position centrale théorique est saisi dans la fente (122) du dispositif de soufflage (120), et
    en ce que le déplacement du dispositif de soufflage (120) a lieu en fonction de l'écart saisi.
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par la stabilisation de la bande métallique (200) après avoir quitté le conteneur d'enduction (110) et le dispositif de soufflage (120) à l'aide d'un dispositif de stabilisation électromagnétique (140) disposé au-dessus du dispositif de soufflage.
     
    4. Dispositif (100) pour revêtir une bande métallique (200) d'un matériau de revêtement (300), comportant :

    un conteneur d'enduction (110) avec un rouleau de correction (160), le conteneur d'enduction (110) pouvant être rempli d'un matériau de revêtement liquide, pour faire passer la bande métallique (200) à travers et le matériau de revêtement adhérant à la surface de la bande métallique à revêtir (200), et

    un dispositif de soufflage (120) disposé après le conteneur d'enduction (110) dans le dispositif de transport (R) de la bande métallique avec une fente (122) pour faire passer la bande métallique (200) à travers et pour souffler des parties excédentaires du matériau d'enduction encore liquide (300) de la surface de la bande métallique,

    un capteur de bombement (154) pour saisir le bombement réel de la bande métallique (200) après avoir quitté le conteneur d'enduction (110), et

    un dispositif de commande (190) pour mettre en place le rouleau de correction (160) contre la bande métallique (200), lorsque la mesure du bombement réel dépasse une valeur de seuil de bombement admissible prédéfinie,

    caractérisé par

    un dispositif de réglage (180) pour régler la position réelle de la bande métallique (200) sur la position centrale théorique prédéfinie (128) dans la fente (122) du dispositif de soufflage (122) par déplacement du dispositif de soufflage (120) à l'aide d'un dispositif de déplacement (130) dans un plan transversalement au dispositif de transport de la bande métallique, et

    un dispositif de saisie de rouleau de correction (165) pour la saisie de la position de mise en place du rouleau de correction (160) ou la modification de celle-ci,

    le déplacement du dispositif de soufflage (120) ayant lieu en tenant compte de la position de mise en place du rouleau de correction (160).


     
    5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'un capteur de position (152) est prévu pour saisir l'écart de la position réelle de la bande métallique (200) par rapport à la position centrale théorique (128) lors du passage à travers la fente (122) du dispositif de soufflage (120) en raison de la mise en place du rouleau de correction contre la bande métallique, et
    en ce que le déplacement du dispositif de soufflage (120) a lieu en fonction de l'écart saisi.
     
    6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 ou 5, caractérisé par un dispositif de stabilisation électromagnétique (140) disposé au-dessus du dispositif de soufflage pour stabiliser la bande métallique (200) après avoir quitté le conteneur d'enduction (110) et le dispositif de soufflage (120).
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente