[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haube zur Anordnung an einem Pferdekopf mit
einer Beleuchtungseinrichtung.
[0002] Die Erfindung beschäftigt sich ganz allgemein mit der Beleuchtung von Wegen und Hindernissen
oder dgl. In dunklen Umgebungen, in der Abenddämmerung oder bei Nacht ist die Sicht
sowohl von Pferd als auch von Reiter eingeschränkt. In solchen Situationen besteht
ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko. Insofern ist eine gute Sicht von Pferd
und Reiter, insbesondere die Beleuchtung des Weges und der vor dem Pferd befindlichen
Hindernisse besonders wichtig.
[0003] Aus der Praxis sind Helmlampen für Reiter bekannt. Ein wesentlicher Nachteil solcher
Helmlampen besteht jedoch darin, dass der Abstand zwischen der Helmlampe und dem vor
dem Pferd liegenden Weg relativ groß ist. Dies folgt daraus, dass der Helm des aufrecht
auf dem Pferd sitzenden Reiters über und hinter dem Kopf des Pferdes positioniert
ist. Je größer der Abstand zwischen Helmlampe und Weg, desto schwächer ist die Beleuchtungsstärke.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der voranstehend genannten Helmlampen besteht darin,
dass der Kopf des Pferdes innerhalb des Lichtkegels einen Schatten wirft.
[0004] Eine alternative Lösung bietet beispielsweise die
DE 20 2014 100 505 U1. Aus dieser Druckschrift ist Zaumzeug bekannt, welches eine Beleuchtungseinrichtung
aufweist. Das Zaumzeug zur Anordnung an einem Pferdekopf umfasst mehrere als Riemen
ausgebildete Befestigungskomponenten. Dabei ist zumindest an einem der Befestigungskomponenten
eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet. Die Beleuchtungseinrichtung dient der Beleuchtung
des vor dem Pferd liegenden Wegs. Allerdings ist an dem Zaumzeug mit Beleuchtungseinrichtung
nachteilig, dass dessen Aufbau äußerst aufwändig ist. Zur Anordnung einer Beleuchtungseinrichtung
an bzw. in das Zaumzeug ist massiv in die Struktur und das Material des Zaumzeugs,
insbesondere der das Beleuchtungselement tragenden Befestigungskomponenten einzugreifen.
So sind die die Beleuchtungseinrichtung tragenden Befestigungskomponenten mehrlagig
aufgebaut und müssen besondere Ausnehmungen aufweisen. Dies ist insbesondere bei hochwertigem,
kostenintensivem und oft dekorativem Zaumzeug nicht wünschenswert. Außerdem ist der
Reiter an das eine Beleuchtungseinrichtung aufweisende Zaumzeug gebunden. Ein An-
und Ablegen zum Wechseln des Zaumzeugs bei Abenddämmerung oder bei Nacht ist äußerst
umständlich.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit
zu realisieren den Weg und die Hindernisse vor dem Pferd optimal zu beleuchten.
[0006] Erfindungsgemäß ist die zugrunde liegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Danach ist eine Haube zur Anordnung an einem Pferdekopf mit einer Kappe
und einer Beleuchtungseinrichtung ausgestattet, wobei sich die Kappe zumindest über
die Stirn und hinter die Ohren erstreckt.
[0007] In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass eine optimale Beleuchtung von
Weg und Hindernissen auf überraschend einfache Weise durch eine mit einer Kappe und
einer Beleuchtungseinrichtung ausgestatteten Haube realisierbar ist. Dabei erstreckt
sich für einen sicheren Sitz und ein einfaches Aufsetzen und Abnehmen der Haube die
Kappe in idealerweise zumindest über die Stirn und hinter die Ohren des Pferdes. Denkbar
ist auch, dass sich die Haube um den Unterkiefer, den Hals und/oder den Nacken des
Pferdes erstreckt. Die Kappe ist im weitesten Sinne zu verstehen. Wesentlich ist,
dass die Haube weitestgehend sicher am Pferdekopf fixierbar ist und hält. Des Weiteren
ist denkbar, dass die Kappe im hinteren bzw. dem Genick des Pferdes zugewandten Bereich
durch Befestigungsmittel, insbesondere durch Nadelfilzverbindung, am Zaumzeug, beispielsweise
am Genickstück, befestigbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Haube ist besonders einfach handzuhaben. Im Gegensatz zu einem
Zaumzeug kann die Haube zügig an dem Kopf eines Pferdes angeordnet und wieder abgenommen
werden. Im Gegensatz zu einem Zaumzeug, welches über Maul, Nase, Backen, Genick und/oder
Kiefer des Pferdes angelegt wird, ist die erfindungsgemäße Haube zumindest über den
oberen Bereich des Pferdekopfes im Sinne einer Mütze stülpbar und einfach und schnell
abnehmbar. Neben der einfachen Handhabung und der daraus resultierenden Zeitersparnis
hat die erfindungsgemäße Haube den weiteren Vorteil, dass sie völlig unabhängig von
einem Zaumzeug einsetzbar ist.
[0009] Folglich ist mit der erfindungsgemäßen Habe eine einfache Möglichkeit realisiert
den Weg und die Hindernisse vor dem Pferd optimal zu beleuchten.
[0010] In vorteilhafter Weise sind in der Kappe Ausnehmungen für die Ohren vorgesehen, um
einerseits einen sicheren Halt und andererseits ein angenehmes Tragen zu gewährleiten.
Alternativ können in der Kappe Auswölbungen zum vorzugsweise formschlüssigen Umschließen
der Ohren vorgesehen sein.
[0011] In weiter vorteilhafter Weise ist die Größe der Haube, insbesondere die Weite der
Kappe, durch mindestens ein Verstellelement an den Kopf des jeweiligen Pferds anpassbar.
Im Konkreten können die Verstellelemente durch Bänder und/oder Gurte und/oder Riemen
ausgebildet sein. Durch Verstellelemente ist es möglich, die Haube an unterschiedlich
große Pferdeköpfe anzuordnen. So lassen sich bereits junge Pferde mit typischerweise
kleineren Köpfe an die Haube gewöhnen und die Größe der Haube im Laufe der Zeit anpassen.
[0012] Die Beleuchtungseinrichtung kann fest mit der Haube verbunden und fixiert sein, nämlich
in und/oder auf die Haube, insbesondere in und/oder auf die Kappe, genäht und/oder
gewebt und/oder geklebt sein. Alternativ kann die Beleuchtungseinrichtung lösbar mit
der Haube, insbesondere mit der Kappe, verbunden sein. Denkbar ist eine formschlüssige
und/oder kraftschlüssige Verbindung. Im Konkreten können dafür Nadelfilzverbindungen
und/oder Steckverbindungen und/oder Magnetverbindungen und/oder Druckknopfverbindungen
vorgesehen sein. Durch eine lösbare Verbindung kann die Beleuchtungseinrichtung beispielsweise
zur Reparatur abgenommen und/oder durch andere Beleuchtungselemente ausgetauscht werden.
Sowohl bei einer lösbaren als auch nicht-lösbaren Verbindung ist wesentlich, dass
die Beleuchtungseinrichtung derart an der Haube fixiert ist, dass das Licht den Bewegungen
des Pferdekopfs weitestgehend folgt, um Irritationen des Pferdes oder des Reiters
zu vermeiden.
[0013] Die Beleuchtungseinrichtung umfasst in weiter vorteilhafter Weise mindestens ein
Leuchtmittel. Dessen Helligkeit kann auf einfache Art und Weise einstellbar ausgeführt
sein. Bei dem mindestens einen Leuchtmittel handelt es sich in vorteilhafterweise
um eine Leuchtdiode, die besonders kostengünstig und energieeffizient ist. Um das
mindestens eine Leuchtmittel mit elektrischer Energie zu versorgen, kann die Beleuchtungseinrichtung
eine Energieversorgungseinheit umfassen. Insbesondere können dafür Batterien und/oder
Akkumulatoren vorgesehen sein. Die Energieversorgungseinheit ermöglicht einen autarken
Betrieb der Beleuchtungseinrichtung für eine gewisse Zeitspanne. Dadurch sind längere
und/oder mehrere Ausritte mit eingeschalteter Beleuchtungseinrichtung möglich.
[0014] Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die Energieversorgungseinheit kabelgebunden
und/oder kabellos aufladbar ist. Dadurch lässt sich die Beleuchtungseinrichtung mehrfach
wiederverwenden und kann Sondermüll in Form von Einweg-Batterien vermieden werden.
Dies ist umweltschonend und kostensparend.
[0015] In weiter vorteilhafter Weise ist die Beleuchtungseinrichtung durch ein Betätigungselement
betätigbar. Im Konkreten kann das Betätigungselement als ein Schalter und/oder ein
Betätigungsknopf und/oder eine Fernbedienung ausgebildet sein. Weitere übliche Betätigungselemente
sind denkbar. Durch das Betätigungselement kann die Beleuchtungseinrichtung bedarfsabhängig
ein- oder ausgeschaltet werden.
[0016] Um die erfindungsgemäße Haube auch bei Regen, Schnee, dichtem Nebel oder ähnlichen
Wetterlagen mit hoher Luftfeuchtigkeit einsetzen zu können und einen Spritzwasserschutz
zu gewährleisten, kann die Beleuchtungseinrichtung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
abgedichtet sein. Dazu können beliebige Dichtungselemente, wie beispielsweise Gummidichtungen,
eingesetzt werden.
[0017] Die Haube kann aus beliebigen textilen Materialen, insbesondere Gewebe, Gewirke,
Geflechte, Filze oder Vliesstoffe, vorzugsweise Gestricke, hergestellt werden. An
der Haube können dekorative Elemente angeordnet sein, die als Informationsträger dienen
und/oder die den ästhetischen Vorlieben des Reiters entsprechen. Denkbar sind auch
lichtreflektierende Elemente, die die Sichtbarkeit des Pferdes im Dunkeln verbessern
und die Unfall- und Verletzungsgefahr senken.
[0018] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch
1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert.
[0019] In der Zeichnung zeigt die einzige Fig. in einer schematischen Vorderansicht ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Haube an einem Pferdekopf. Im Konkreten
zeigt die Fig. eine Haube zur Anordnung an einem Pferdekopf 1 mit einer Kappe 2, einem
die Kappe 2 abschließenden Bund 3 und einer Beleuchtungseinrichtung 4. Die Kappe 2
und der Bund 3 erstrecken sich über die Stirn 5 und hinter die Ohren 6 des Pferdes.
Die Haube ist aus Wolle gestrickt, ähnlich einer Wollmütze für Menschen, wodurch die
Haube formbar und bedingt elastisch ist. Das Wollmaterial der Haube gewährleistet
darüber hinaus einen angenehmen Tragekomfort für das Pferd ohne unangenehme Druckstellen
zu erzeugen. Die Haube ist wie eine Bedeckung im Sinne einer Mütze einfach und schnell
auf den Pferdekopf 1 stülpbar und wieder abnehmbar. Darüber hinaus hat sie einen sicheren
Halt auf dem Pferdekopf.
[0020] In der Kappe 2 sind Ausnehmungen 7 für die Ohren 6 vorgesehen. Die Ausnehmungen 7
sind entsprechend den anatomischen Gegebenheiten eines Pferdes ausgebildet, um einen
sicheren Halt der Haube an dem Kopf 1 des Pferdes zu gewährleisten.
[0021] Im Bereich der Stirn 5, im Konkreten im Bund 3, ist die Beleuchtungseinrichtung 4
angeordnet. Der Bund 3 ist umgeschlagen, durch Nähte 8 teilweise mit der Kappe 2 verbunden
und bildet somit eine von der Stirnseite, d.h. von oben zugängliche Tasche. Die Nähte
8 sind im mittigen Bereich der Stirn 5 oberhalb der Beleuchtungseinrichtung 4 unterbrochen.
Diese Öffnung dient dem Einführen und Herausnehmen der Beleuchtungseinrichtung 4 und
ist durch eine Nadelfilzverbindung 9 lösbar verschlossen. Um die Beleuchtungseinrichtung
herum, d.h. im vorderen Bereich des Bunds 3 ist ein Rahmen 10 ausgebildet, der ein
Fester 11 aufweist und durch eine Naht 12 fest am Bund 3 angeordnet ist. Die Beleuchtungseinrichtung
4 lässt sich von innerhalb der Tasche derart hinter den Rahmen 10 anordnen und in
den Rahmen 10 formschlüssig klemmen, dass sie sicher im Fenster 11 positionierbar
ist. Die Abmessung des Fensters 11 ist hierzu kleiner ausgeführt als die der Beleuchtungseinrichtung
4.
[0022] Die Beleuchtungseinrichtung 4 umfasst vier Leuchtdioden 13 zur energieeffizienten
Beleuchtung. An der Beleuchtungseinrichtung 4 ist mittig und leicht zugänglich ein
Betätigungsknopf 14 angeordnet, mittels dessen die Betätigungseinrichtung 4 bequem
ein- und ausschaltbar ist.
[0023] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0024] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Haube lediglich zur Erörterung der beanspruchten
Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Pferdekopf
- 2
- Kappe
- 3
- Bund
- 4
- Beleuchtungseinrichtung
- 5
- Stirn
- 6
- Ohr
- 7
- Ausnehmung für die Ohren
- 8
- Naht zur Fixierung des Bunds
- 9
- Nadelfilzverbindung
- 10
- Rahmen
- 11
- Fenster
- 12
- Naht zur Anordnung des Rahmens
- 13
- Leuchtdiode
- 14
- Betätigungsknopf
1. Haube zur Anordnung an einem Pferdekopf (1), mit einer Kappe (2) und einer Beleuchtungseinrichtung
(4), wobei sich die Kappe (2) zumindest über die Stirn (5) und hinter die Ohren (6)
erstreckt.
2. Haube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedeckungsteil (2) Ausnehmungen (7) für die Ohren (6) oder Auswölbungen zum vorzugsweise
formschlüssigen Umschließen der Ohren (6) aufweist.
3. Haube nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Haube, insbesondere die Weite der Kappe (2), durch mindestens ein Verstellelement,
insbesondere durch Bänder und/oder Gurte und/oder Riemen, anpassbar ist.
4. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) in und/oder auf die Haube, insbesondere die Kappe
(2), genäht und/oder gewebt und/oder geklebt ist.
5. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) lösbar mit der Haube, insbesondere der Kappe (2),
verbunden ist, insbesondere durch Nadelfilzverbindung und/oder Steckverbindung und/oder
Magnetverbindung und/oder Druckknopfverbindung.
6. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) mindestens ein Leuchtmittel, insbesondere eine Leuchtdiode
(13), umfasst.
7. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) eine Energieversorgungseinheit, insbesondere eine
Batterie und/oder einen Akkumulator, umfasst.
8. Haube nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgungseinheit kabelgebunden und/der kabellos aufladbar ist.
9. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) durch ein Betätigungselement, insbesondere durch
einen Schalter und/oder einen Betätigungsknopf und/oder eine Fernbedienung, betätigbar
ist.
10. Haube nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (4) gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet
ist.