[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundrahmensystem für Türen und Verglasungen, wie es
vorwiegend beim Innenausbau von Gebäuden zum Einsatz kommt, um insbesondere Glasverbundtüren
und Glasverbundelemente, wie Glasverbundseitenteile und -oberlichter zu produzieren,
die in Gebäudewände eingebaut werden. Ein derartiges Verbundrahmensystem lässt sich
auch für bewegliche und feststehende Fenster im Außenbereich von Gebäuden einsetzen.
[0002] Beim Innenausbau von Gebäuden, bei dem Türen, Türseitenteile, Oberlichter und dergleichen
aus verschiedensten Materialien zur praktisch funktionellen und optisch ansprechenden
Gestaltung in Gebäudewände einzubauen sind, werden Zargensysteme, die eine Vielzahl
von verschiedenen Aluminiumprofilen aufweisen, Türblätter aus Holz oder Glas sowie
Verbundelemente, insbesondere auch Glasverbundelemente benötigt. Insbesondere wenn
transparente Trennwände und Türen als Glasverbundelemente Aufgaben mit verschiedensten
Funktion übernehmen sollen, kann eine optisch ansprechende Gestaltung komplex und
aufwändig sein.
[0003] Die
DE 10 2007 005 411 A1 betrifft einen randseitigen Abstandshalter, der zwei Glasscheiben eines Glasbauelements
beabstandet. Der Abstandshalter weist für die Glasscheiben zwei voneinander abgewandte,
zueinander spiegelsymmetrisch ausgebildete Schmalseiten auf, die als Montageflächen
für die Glasscheiben dienen. Die Schmalseiten weisen dabei jeweils eine Nut für eine
Dicht- oder Klebeschnur auf, die eine stirnseitig offene Aufnahme für eine Dichtmasse
zum Innenraum des Glasbauelements abgrenzt. Am Abstandshalter kann auf der dem Innenraum
des Glasbauelements zugewandten Seite ein mit Trocknungsmittel gefülltes, zum Innenraum
hin Öffnungen aufweisendes, sichtbares Profil befestigt sein, um den Innenraum trocken
zu halten.
[0004] Die
DE 24 40 781 A1 beschreibt einen Profilschenkel mit drei Glashaltenuten in die jeweils eine Glasscheibe
eingesetzt und von einem Klebe-Dichtmittel gehalten ist. Die Glashaltenuten werden
durch Kammern voneinander getrennt, deren rahmeninnenseitig gelegenen Stege mit Durchbrüchen
versehen sind, die als Öffnungen, Bohrungen oder Poren sichtbar sind. In den Kammern
befindet sich ein Entfeuchtungsmittel.
[0005] Die
DE 2 96 10 654 U1 zeigt eine tragende Stahlkonstruktion für Metallträgerrahmen für Flügel und Rahmen
doppeltverglaster Verbundfenster. Die Stahlkonstruktion ist an ihrer Unterkante mit
einer Beschlagvertiefung für die Montage handelsüblicher Beschläge und einer Öffnung
für die Aufnahme einer in einen Zwischenraum zwischen zwei Glasscheiben ragenden Entfeuchtungsmittelpatrone
versehen. Dabei ist das in den Zwischenraum zwischen den Glasscheiben ragende Ende
der Entfeuchtungsmittelpatrone durch die Glasscheiben hindurch sichtbar. Die Glasscheiben
sind mit einem Dichtstoff auf entsprechenden Montageflächen an der Stahlkonstruktion
angeordnet. An den Innen- und Außenflächen der Stahlkonstruktion sind Verbindungsvertiefungen
für die Verbindung mit auswechselbaren Innen- und Außenverblendungen versehen.
[0006] Die
DE 38 10 524 C2 beschreibt eine Profilschiene für eine Fahrzeugfensteranordnung. Die Profilschiene
weist zwei Nischen auf, in die eine Glasscheibe bzw. eine Kunststoffscheibe jeweils
mittels einer Klebeschicht eingebaut sind. Etwa in der Mitte der Profilschiene ist
rahmeninnenseitig eine Ausnehmung vorgesehen, in die eine Leiste mit einem Entfeuchtungsmittel
bündig eingelegt ist. Dabei sind die Öffnungen und Poren der Entfeuchtungsmittelleiste
sichtbar.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verbundrahmensystem
für Türen und Verglasungen bereit zu stellen, das insbesondere den einfachen Aufbau
verschiedener Verbundelemente für Fenster, Türen, Seitenteile, Oberlichter und der
gleichen mit wenigen Rahmenelementen in Form eines Baukastensystems mit verringertem
Montageaufwand und bei optisch ansprechender Gestaltung ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verbundrahmensystem nach Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst also das Verbundrahmensystem ein Rahmengrundprofil, das zwei
voneinander abgewandte, zueinander parallele Montageflächen für lichtdurchlässige
Scheiben oder Platten und zumindest einen bezogen auf den fertigen Rahmen innenliegenden
Aufnahmebereich für zusätzliche Einsatzelemente aufweist, wobei der Aufnahmebereich
für die Einsatzelemente rahmeninnenseitig von einer quer zu den Montageflächen verlaufenden
Sichtblende zum Zwischenraum abgedeckt ist. Hierdurch lassen sich verschiedene Einsatzelemente
für unterschiedliche Funktionen, wie eine hygroskopische Stabilisierung, Beleuchtung
oder Aufnahme von Leitungen oder dergleichen nicht nur von außen praktisch unsichtbar
in Verbundelementen integrieren, sondern auch einfach in den Aufnahmebereich einsetzen,
da dieser im Wesentlichen über die gesamte Länge des Rahmengrundprofils zur Montageseite
für die Scheiben oder Platten hin offen ist. Die Profile sind dabei auch im Bereich
des einsehbaren Zwischenraums in gleicher Weise gestaltet wie die außenliegenden,
sichtbaren Bereiche des Rahmengrundprofils bzw. der zusätzlichen Profile im Baukastensystem.
Dies betrifft insbesondere auch den optischen Anspruch sowie die Oberflächenausführung.
[0010] Um den Luftaustausch zwischen dem Innenraum von Verbundelementen und den Einsatzelementen
zu gewährleisten, insbesondere wenn diese zur hygroskopischen Stabilisisierung des
Scheibenzwischenraums dienen, wurde die Sichtblende auf ihrer dem Aufnahmebereich
für das Einsatzelement zugewandten Seite mit einem Steg versehen. Somit wird stets
ein zur Montageseite hin offener Luftspalt zwischen der Oberfläche des Einsatzelementes
und der rückseitigen Sichtblende offengehalten, durch den ein Luftaustausch stattfinden
und die Funktion gewährleistet werden kann.
[0011] Vorzugsweise umfasst das Einsatzelement ein Entfeuchtungsmittel, insbesondere ein
Trocknungsmittel-Profil oder herkömmlicher Abstandshalter für Mehrscheibenisolierglas,
ein Scheibenzwischenraumprofil mit entsprechender Füllung, ein Kabel oder ein Profil
oder Element mit integrierter Leuchtfunktion.
[0012] Um die Montage von Beschlägen und zusätzlicher Profile im Baukastensystem auf einfache
Weise zu ermöglichen, ist ein bezogen auf den fertigen Rahmen außenliegender Befestigungsabschnitt
vorgesehen.
[0013] Um besonders schlanke und/oder dünne Verbundelemente aufzubauen, ist vorgesehen,
dass zu den Montageflächen parallel verlaufende Seitenflächen des Befestigungsabschnitts
mit den Montageflächen fluchten.
[0014] Um den vielfältigen Einsatz bei verschiedenen Abmessungen und Gestaltungen zu ermöglichen,
ist es zweckmäßig, wenn zu den Montageflächen parallel verlaufende Seitenflächen des
Befestigungsabschnitts gegen die Montageflächen zu einer Mittelebene des Rahmengrundprofils
hin versetzt sind. Bei dieser Ausgestaltung ist es auf einfache Weise möglich ein
Ergänzungsprofil zur Ausbildung einer gefälzten Band- oder Schlosskante oder ein Türanschlagprofil
zur Aufnahme einer auch doppelt gefälzten Kante an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt
des Rahmengrundprofils anzubringen.
[0015] Die zusätzlichen Profile sind dabei vorteilhafter Weise formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen
Befestigungsabschnitt des Rahmengrundprofils aufschiebbar. Die formschlüssige Verbindung
sichert eine definierte Anordnung von Grund- und Zusatzprofilen, die dann auf einfache
Weise, z.B. durch Verschrauben oder Verkleben fixiert werden können.
[0016] Um ein universelles Baukastensystem mit möglichst wenigen Elementen zu schaffen,
ist zweckmäßiger Weise vorgesehen, dass das Rahmengrundprofil zu seiner Mittelebene
symmetrisch ist. Hierdurch sind weniger Varianten erforderlich und eine vereinfachte
Fertigung möglich.
[0017] Obwohl es denkbar ist, Stahlblech für das Verbundrahmensystem zu verwenden, ist es
besonders vorteilhaft, wenn das Rahmengrundprofil, das Ergänzungsprofil und das Türanschlagprofil
im Strangpressverfahren, aus Aluminium oder aus Kunststoff hergestellt werden, wodurch
eine höhere Genauigkeit, sowie bei gleicher Stabilität eine wesentliche Gewichtseinsparung
von mehr als 50% erreicht wird.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1a einen Querschnitt durch ein Rahmengrundprofil eines erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems,
vorzugsweise für ein stumpf einschlagendes Türblatt,
Figur 1b einen Querschnitt durch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen
Verbundrahmensystems, vorzugsweise für Doppelverglasungen,
Figur 1c einen Querschnitt durch noch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen
Verbundrahmensystems, vorzugsweise für Dreifachverglasungen,
Figur 2 einen Querschnitt durch noch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen
Verbundrahmensystems, vorzugsweise für die Aufnahme zusätzlicher Ergänzungsprofile,
Figur 3 einen Querschnitt durch das Rahmengrundprofil gemäß Figur 2 mit daran angebrachtem
Ergänzungsprofil,
Figur 4 einen Querschnitt durch das Rahmengrundprofil gemäß Figur 2 mit daran angebrachtem
weiterem Ergänzungsprofil als Türanschlagsprofil,
Figur 5a eine Ansicht einer Glasverbundtür, die mit dem erfindungsgemäßen Verbundrahmensystem
gemäß Figur 1a oder Figur 3 aufgebaut ist,
Figur 5b einen Querschnitt durch eine Glasverbundtür, aufgebaut aus dem Rahmengrundprofil
aus Figur 1, entlang der Linie C - C in Figur 5a, und
Figur 5c einen Querschnitt durch eine Glasverbundtür, aufgebaut aus dem Rahmengrundprofil
aus Figur 3, entlang der Linie C - C in Figur 5a.
Figur 6a eine Ansicht eines feststehenden Glasverbundseitenteils, das mit dem erfindungsgemäßen
Rahmengrundprofil und Ergänzungsprofil aus Figur 2 und Figur 4 aufgebaut ist, in Kombination
mit einem beweglichen Türblatt,
Figur 6b einen Querschnitt durch das feststehende Glasverbundseitenteil aus Figur
6a entlang der Linie A - A in Figur 6a,
Figur 7a eine Ansicht eines als Glasverbundelement ausgebildeten beweglichen Standflügels
einer 2-flügeligen Tür, deren Gehflügel als herkömmliches Türblatt aus Holz oder ebenfalls
als Glasverbundtürblatt ausgebildet sein kann,
Figur 7b einen Querschnitt durch das Glasverbundelement aus Figur 7a entlang der Linie
B - B in Figur 7a,
Figur 8 einen Querschnitt durch ein Glasverbundelement, das als Doppelverglasung in
einen Rahmen eingesetzt ist, und
Figur 9 einen Querschnitt durch ein Glasverbundelement, das als Dreifachverglasung
in eine Wandöffnung eingesetzt ist.
[0019] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende Elemente mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
[0020] Figur 1a zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Rahmengrundprofil 10, das als Hohlprofil
ausgebildet ist und einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Die in
Figur 1a oben und unten dargestellten Wände 11 und 12 bilden mit ihren Außenseiten
Montageflächen 13 und 14 für Platten oder Scheiben, insbesondere für lichtdurchlässige
Platten oder Scheiben, die durchsichtig oder durchscheinend sein können, und legen
damit die Montageseiten des Rahmengrundprofils 10 fest. Die Wände 11 und 12 erstrecken
sich bezogen auf einen fertigen Rahmen aus dem erfindungsgemäßen Rahmengrundprofil
10 nach außen über eine innen liegenden Verbindungsteg 15 hinaus und bilden einen
Befestigungsabschnitt 16, dessen Außenwand 17 die Wände 11 und 12 miteinander verbindet.
Die zu den Montageflächen 13 und 14 parallel verlaufenden Seitenflächen des Befestigungsabschnitts
16 fluchten mit den Montageflächen 13 und 14, so dass sie ebenfalls zur Montage der
lichtdurchlässigen Platten genutzt werden können, wie dies anhand von Figur 5b näher
erläutert wird.
[0021] Bezogen auf einen fertigen Rahmen aus dem Rahmengrundprofil 10 innen liegend, also
in der Figur 1a auf der rechten Seite, ist eine gestufte Wand 18 vorgesehen, die zur
Ausbildung von Aufnahmebereichen 19 erste, zu den Wänden 11 und 12 quer verlaufende,
insbesondere senkrechte Abschnitte 21 aufweisen, an die sich zu den Wänden 11 und
12 parallel verlaufende Abschnitte 22 anschließen, so dass die Aufnahmebereiche 19
von den im Querschnitt L-förmigen Abschnitten 21 und 22 der gestuften Wand 18 begrenzt
werden.
[0022] Die in Bezug auf den fertigen Rahmen innen liegenden Enden der zu den Montageflächen
13 und 14 parallelen zweiten Abschnitte 22 tragen eine Sichtblende 23, die die Aufnahmebereiche
19 nur zum Rahmeninneren hin abdeckt. Zu den Montageseiten für die Scheiben oder Platten
hin sind die Aufnahmebereiche 19 jedoch offen. Auf der den Aufnahmebereichen 19 zugewandten
Seite der Sichtblende 23 ist im Bereich der zweiten Abschnitte 22 der gestuften Wand
18 jeweils ein Steg 24 vorgesehen, der dafür sorgt, dass eine der Sichtblende 23 zugewandte
Seite eines im Aufnahmebereich 19 aufgenommenen Einsatzelementes 25 in einem Abstand
von der Sichtblende 23 gehalten wird. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn als
Einsatzelement 25 ein Profil vorgesehen ist, welches beispielsweise als Scheibenzwischenraumprofil
mit Entfeuchtungsmittel ausgebildet ist, um den Luftaustausch zwischen dem Scheibenzwischenraum
eines Glasverbundelements und dem Trocknungsmittel zu gewährleisten, mit dem Ziel,
den Scheibenzwischenraum frei von Luftfeuchtigkeit und der Bildung von Tauwasser zu
halten.
[0023] Figur 1b zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Rahmengrundprofil 210, das zwei
in der Zeichnung oben und unten dargestellte Wände 211 und 212 aufweist, die über
eine Wand 218 so miteinander verbunden sind, dass sie ein in der Zeichnung auf der
linken Seite offenes U bilden. Die Außenseiten der Wände 211 und 212 bilden Montageflächen
213, 214 für Platten oder Scheiben, insbesondere für Glasplatten und legen damit die
Montageseiten des Rahmengrundprofils 210 fest. Die Wand 212 erstreckt sich über die
Verbindungswand 218 hinaus und trägt an ihrem vom U-Bereich abgewandten Ende eine
Sichtblende 223, die einen von den Wänden 212 und 218 begrenzten Aufnahmebereich 219
nur zum Rahmeninneren hin abdeckt. Die Sichtblende 223 bildet dabei mit der Verbindungswand
218 und der Wand 212 einen weiteren U-förmigen Abschnitt des Rahmengrundprofils 210.
[0024] Wie bei dem Rahmengrundprofil 10 gemäß Figur 1a trägt die Sichtblende 223 im Bereich
der Wand 212 einen Steg 224, der dafür sorgt, dass eine der Sichtblende 223 zugewandte
Seite eines im Aufnahmeraum 219 aufgenommenen Einsatzelements 25 in einem Abstand
von der Sichtblende 223 gehalten wird.
[0025] Figur 1c zeigt einen Querschnitt noch eines weiteren Rahmengrundprofils 310 mit Wänden
311, 312, deren Außenseiten Montageflächen 313 und 314 für Platten oder Scheiben,
insbesondere für Glasscheiben bilden und damit die Montageseiten des Rahmengrundprofils
310 festlegen. Die Wände 311 und 312 sind über Verbindungswände 318 jeweils mit einem
zentralen, im Wesentlichen H-förmigen Profilabschnitt 330 verbunden und bilden jeweils
mit Wänden 322 des H-förmigen Profilabschnitts 330 Aufnahmebereiche 319, in denen
Einsatzelemente 25 aufgenommen werden können. An den von den Verbindungswänden 318
abgewandten Enden der Wände 322 des H-förmigen Profilabschnitts 330 sind sich jeweils
im Wesentlichen parallel zu den Verbindungswänden 318 erstreckende Sichtblenden 323
vorgesehen, die die Aufnahmebereiche 319 nur zum Rahmeninneren hin abdecken. Die Aufnahmebereiche
319 sind somit jeweils zu den Montageseiten hin offen. Folglich können vor der Montage
der Glasscheiben die Einsatzelemente 25 einfach in die seitlich offenen Aufnahmebereiche
319 eingelegt werden.
[0026] Auf der dem jeweiligen Aufnahmebereich 319 zugewandten Seite der Sichtblenden 323
ist im Bereich der Wände 322 jeweils ein Steg 324 vorgesehen, der dafür sorgt, dass
eine der Sichtblende 323 zugewandte Seite eines im Aufnahmebereich 319 aufgenommenen
Einsatzelementes 25 in einem Abstand von der Sichtblende 323 gehalten wird.
[0027] Die Wände 322 bilden zusammen mit einem zentralen Steg 331 des H-förmigen zentralen
Profilabschnitts 330 einen U-förmigen Aufnahmebereich 332, in den, wie unten näher
erläutert wird, eine weitere Glasscheibe eingeklebt werden kann. Die sich vom zentralen
Steg 331 in Figur 1c nach links weg erstreckenden Schenkel 333 des zentralen Profilabschnitts
können in nicht näher dargestellter Weise gemeinsam mit dem zentralen Steg 331 bei
der Montage als Anschlagelemente zur Positionierung eines mittels des Rahmengrundprofils
310 gebildeten Glasverbundelements dienen.
[0028] Figur 2 zeigt ein noch weiteres Rahmengrundprofil 110, dessen zueinander parallel
liegende Wände 111 und 112 Montageflächen 113 und 114 für lichtdurchlässige Scheiben
oder Platten bilden. Rahmeninnenseitig schließt sich wieder eine gestufte Wand 118
an, deren L-förmig angeordneten ersten und zweiten Abschnitte 121 und 122 wiederum
Aufnahmebereiche 119 für Einsätze 25 bilden. Die Aufnahmebereiche 119 und die darin
angeordneten Einsatzelemente 25 sind wiederum von einer Sichtblende 123 nur zum Rahmeninneren
hin abgedeckt, die von den beiden zweiten Abschnitten 122 der gestuften Wand 118 getragen
wird. Stege 124 an der den Aufnahmebereichen 119 zugewandten Rückseite der Sichtblende
123 sorgen wiederum dafür, dass zwischen den Einsätzen 25 und der Rückseite der Sichtblende
123 beidseitig ein Luftspalt freigehalten wird.
[0029] Rahmenaußenseitig, also in Figur 2 auf der linken Seite schließt sich über eine Stufe
ein Befestigungsabschnitt 116 an, dessen zueinander parallelen Seitenflächen 126 gegen
die Montageflächen 113 und 114 zu einer Mittelebene M des Rahmengrundprofils 110 hin
versetzt sind. Die Außenwand 117 des Befestigungsabschnitts 116 ist mit einer Rille
oder Nut 127 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln oder dergleichen versehen. Die Seitenwände
des Befestigungsabschnitts 116 sind mit Vertiefungen 128 versehen, in die Rastvorsprünge
von am Befestigungsabschnitt 116 anzubringenden zusätzlichen Profilen eingreifen können,
wie unten mit Bezug auf Figur 3 und 4 erläutert wird.
[0030] Figur 3 zeigt das Rahmengrundprofil 110 mit einem Ergänzungsprofil 30, das wie das
Rahmengrundprofil 110 zueinander parallele Montageflächen 31 und 32 aufweist, die
mit dem Montageflächen 113 und 114 am Rahmengrundprofil 110 fluchten, wenn das Ergänzungsprofil
30 am Befestigungsabschnitt 116 angebracht ist. Eine rahmenaußenseitige Wand 33 bildet
mit der einen Montagefläche 31 eine Abstufung 34 zur Ausbildung einer gefälzten Band-
oder Schlosskante einer Verbundtür, insbesondere einer Glasverbundtür, wie unten näher
erläutert wird.
[0031] Auf der im montierten Zustand dem Rahmengrundprofil 110 zugewandten Seite weist das
Ergänzungsprofil 30 zwei mit Abstand zueinander angeordnete, parallele Stege 35 auf,
die klammerartig auf den Befestigungsabschnitts 116 des Rahmengrundprofils 110 aufgeschoben
werden können, so dass die Stege 35 auf den Seitenflächen 126 des Rahmengrundprofils
110 aufliegen und das Ergänzungsprofil 30 formschlüssig am Rahmengrundprofil 110 gehalten
ist. Die Stege 35 sind dabei auf ihren einander gegenüberliegenden Seiten mit Rastvorsprüngen
36 versehen, die in die Vertiefungen 128 in den Seitenwänden des Befestigungsabschnitts
116 (siehe Figur 2) eingreifen können.
[0032] Figur 4 zeigt das Rahmengrundprofil 110 mit einem weiteren Ergänzungsprofil als Türanschlagprofil
40, dessen im Wesentlichen C-förmig ausgebildeter Grundkörper 41, auf der im Rahmengrundprofil
110 zugewandten Seite wiederum voneinander beabstandete zueinander parallele Stege
45 mit Rastnasen 46 aufweist, so dass das Türanschlagprofil 40 auf den Befestigungsabschnitt
116 des Rahmengrundprofils 110 formschlüssig aufgeschoben werden kann. Der C-förmige
Grundkörper 41 bildet eine erste Falzstufe 42 aus, an deren senkrecht zur Mittelebene
M des Rahmengrundprofils 110 verlaufenden Schenkel der Falzstufe 42 sich eine im montierten
Zustand mit der Montagefläche 114 am Rahmengrundprofil 110 fluchtende Montagefläche
43 für die lichtdurchlässigen Scheiben oder Platten anschließt.
[0033] Zur Ausbildung einer zweiten Abstufung, vorzugsweise zur Ausbildung einer doppelt
gefälzten Mittelfuge einer 2-flügeligen Tür, ist auf der von der ersten Falzstufe
abgewandten Seite des Grundkörpers 41 des Türanschlagprofils 40 eine L-förmige Leiste
44 an diesem vorgesehen, die mit dem Grundkörper 41 einen Aufnahmebereich 47 für eine
Falzdichtung oder Überschlagsdichtung bildet. Auf der vom Grundkörper 41 abgewandten
Seite der L-förmigen Leiste 44 ist eine weitere Montagefläche 48 vorgesehen, die mit
der Montagefläche 113 für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten am Rahmengrundprofil
110 im Wesentlichen fluchtend ausgerichtet ist, wenn das Türanschlagprofil 40 am Rahmengrundprofil
110 montiert ist.
[0034] Die anhand der Figuren 1 bis 4 beschriebenen vier Profile bilden ein Baukastensystem,
das es ermöglicht, die Türblattkanten mit den jeweils erforderlichen Falzen auszubilden,
wenn ein mit dem erfindungsgemäßen Verbundrahmensystem aufgebautes Verbundelement,
insbesondere Glasverbundelement als Türblatt einer gewöhnlichen Tür oder als Geh-
oder Standflügel einer 2-flügeligen Tür oder als feststehendes Seitenteil ausgebildet
werden soll. Die beschriebenen Profile lassen sich für die Ausgestaltung von Fenstern
in Außenwänden von Gebäuden einsetzen.
[0035] Figur 5a zeigt eine einflügelige Tür, deren Türblatt 50 als Glasverbundelement ausgebildet
ist. Wie in Figur 5a und 5b gezeigt ist, weist das Türblatt 50 einen Rahmen 51 auf,
der aus vier Rahmengrundprofilen 10, wie sie in Figur 1a gezeigt sind, aufgebaut ist,
die im Bereich der Ecken 52 des Rahmens auf Gehrung geschnitten und miteinander verbunden
sind. Auf die den Rahmen 50 bildenden Rahmengrundprofile 10 sind auf beiden Seiten
Glasscheiben 53 und 53' aufgebracht, die Glasscheiben 53 und 53' können unterschiedlich
dick und vorzugsweise als Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas ESG oder VSG ausgebildet
sein. Sie fluchten mit ihren Rändern im Wesentlichen mit der Außenwand 17 des Befestigungsabschnitts
16 und bilden somit Türblattkanten mit variabler Oberflächenausführung und
[0036] Glasflächen ohne Rahmeneinfassung. Die Glasscheiben 53 und 53' sind mit den Montageflächen
13 und 14 des Rahmengrundprofils 10 und den Seitenflächen des Befestigungsabschnitts
16 verklebt, wie dies in Figur 5b durch eine Klebeebene 54 angedeutet ist.
[0037] Insbesondere die Ränder der Glasscheiben 53 und 53' sind mit einer opaken Beschichtung
56, z.B. einer Emaillierung oder Bedruckung versehen, die die Montageseiten der Rahmenprofile
und damit auch die zur Seite hin offenen Aufnahmebereiche 19 für Einsätze 25 abdecken.
Der undurchsichtige Rand der Glasscheiben 53 und 53' lässt aber auch durch eine milchglas-
oder mattscheibenartige Aufrauhung erzielen.
[0038] Mit dem Rahmengrundprofil 10 können bei geeigneter Wahl der Abmessungen vorzugsweise
Glasverbundtüren mit einer Dicke von 40 bis 50mm oder mehr hergestellt werden, die
Türkanten ohne Falz aufweisen und die, wie in Figur 5B dargestellt, stumpf in den
Zargenfalz einschlagen. Anstelle von transparenten Glasscheiben können auch transluzente
Materialien, wie Milchglas oder dergleichen, verwendet werden. Ferner können auch
Scheiben oder Platten aus anderen Materialien eingesetzt werden, die im Bereich des
Rahmenzwischenraum vollständig oder auch nur partiell lichtdurchlässig sind, um ein
entsprechendes Verbundelement zu erhalten.
[0039] Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Rahmengrundprofile 10, 110 ist es, dass Profile
mit Entfeuchtungsmitteln, wie sogenannte Scheibenzwischenraumprofile vorzugsweise
in der Verbundglaskonstruktion nicht sichtbar sind, sondern durch die Sichtblenden
23 verdeckt in ihren Aufnahmebereichen 19 angeordnet sind. Die handelsüblichen Scheibenzwischenraumprofile
oder Abstandshalter, die Trocknungsmittel enthalten, sind gewöhnlich zum Scheibenzwischenraum
hin perforiert und sichtbar, so dass das Trocknungsmittel dafür sorgt, dass Luftfeuchtigkeit
im Scheibenzwischenraum gebunden wird und sich nicht als Tauwasser auf der Glasfläche
absetzen kann, wenn das Glas abgekühlt wird. Bei mit den Rahmengrundprofilen 10 und
110 verklebten Glasscheiben 53 und 53' oder anderen durchsichtigen Platten bleibt
zwischen den Sichtblenden 23 und den Glasscheiben 53 und 53' ein Spalt 55 bestehen,
so dass Luftfeuchtigkeit aus dem Scheibenzwischenraum durch den Spalt 55 hindurch
vom Trocknungsmittel im Scheibenzwischenraumprofil gebunden werden kann.
[0040] Da das als Einsatzelement 25 dargestellte Scheibenzwischenraumprofil oder auch andere
Einsätze nicht sichtbar sind, kann das Rahmengrundprofil 10 auch zum sichtbaren Scheibenzwischenraum
hin in der jeweils gewünschten Profiloberfläche des Rahmens, falls aus Aluminium,
vorzugsweise eloxiert oder farbig pulverlackiert ausgeführt werden. Hierdurch wird
eine ansprechende Optik des gesamten Glasverbundelements ermöglicht.
[0041] Wie in Figur 5c dargestellt ist, kann die Tür bei entsprechenden Abmessungen der
Glasdicken 53 und 53' und des Rahmengrundprofils 110 sowie des Ergänzungsprofils 30
zum Aufbau einer vorzugsweise 50 bis 70 mm dicken Glasverbundtür genutzt werden. Die
Glasscheiben 53 und 53' der Tür 50 sind mit den Montageflächen 113, 114, 31 und 32
am Rahmengrundprofil 110 und am Ergänzungsprofil 30 verklebt, wie durch die Klebeebene
54 angedeutet ist. Die Ergänzungsprofile 30, die zur Ausbildung einer gefälzten Schloss-
und Bandkante, vorzugsweise für stumpf einschlagende Türen mit Leibungsfalz, dienen,
wie in Figur 5c dargestellt ist, sind zusätzlich zu der formschlüssigen Verbindung
ihrer Stege 35 mit den Befestigungsabschnitten 116 der Rahmengrundprofile 110 mit
diesen verschraubt oder verklebt.
[0042] Das in Figur 5c dargestellte Türblatt 50 mit gefälzter Schloss- und Bandkante fällt
stumpf, also flächenbündig mit Band- und Schlosskante in den Zargenfalz.
[0043] Das Rahmengrundprofil 10, 110 und das Ergänzungsprofil 30 stellen auch den Einbaubereich
für sämtliche erforderlichen Beschläge bereit, so dass Schloss, Bänder, Türdrücker
und so weiter ohne weiteres in das Türblatt 50, also in seinen aus den Profilen aufgebauten
Rahmen 51 integriert und stabil befestigt werden können.
[0044] Figur 6a zeigt den Einsatz des erfindungsgemäßen Verbundelements als Seitenteil 60.
Wie in Figur 6b dargestellt ist, ist das Glasverbundelement aus einem Rahmen aufgebaut,
der an seiner mit einer Zarge 61 verbundenen Seite sowie oben und unten nur aus dem
Rahmengrundprofil 110 gemäß Figur 2 besteht, während auf der der Tür 62 zugewandten
Seite des Rahmens ein Türanschlagprofil 40 als weiteres Ergänzungsprofil mit dem Rahmengrundprofil
110 verbunden ist, um zwei Falze zu bilden, in die die Tür mit ihrer doppelt gefälzten
Schlosskante bündig einschlägt. Das Türanschlagprofil 40 ist wiederum mit seinen Stegen
45 auf den Befestigungsabschnitt 116 aufgeschoben und mit diesem verklemmt, verschraubt
oder verklebt.
[0045] Die Scheiben oder Platten des Verbundelements sind wiederum mit den entsprechenden
Montageflächen 113, 114, 43 und 46 am Rahmengrundprofil 110 und am Türanschlagprofil
40 verklebt, wie durch die Klebeebene 54 angedeutet ist.
[0046] Figur 7a zeigt ein erfindungsgemäßes Verbundelement, insbesondere Glasverbundelement
als Standflügel 70 einer 2-flügeligen Tür. Wie in Figur 7b dargestellt ist, ist das
Rahmengrundprofil 110 auf der Bandkante mit einem Ergänzungsprofil 30 verbunden, so
dass eine gefälzte Bandkante gebildet ist, die in den Falz einer Zarge 71 einschlägt,
die hier für einen erhöhten Schallschutz mit einer zweiten Dichtungsebene ausgestattet
ist. Zur Mittelfuge des Türelementes, zwischen Gehflügel 72 und Standflügel 70, ist
am Rahmengrundprofil 110 ein Türanschlagsprofil 40 angebracht, so dass der Standflügel
70 eine doppelt gefälzte Kante aufweist, die der ebenfalls doppelt gefälzten Schlosskante
des Gehflügels 72 gegenüber liegt und damit beide Türflügel zur Mittelfuge eine doppelt
gefälzte Kante aufweisen, um einen erhöhten Schallschutz, sowie eine erhöhte Sicherheit
gerecht wird.
[0047] Da sämtliche Profile des Baukastensystems vorzugsweise aus Aluminium oder Kunststoff
bestehen, können die Scheiben oder Platten, insbesondere die Glasscheiben in der Klebeebene
54 vorzugsweise mit Hilfe eines Klebebandes mit hoher Anfangshaftung aufgeklebt werden,
so dass kein elastischer Dichtstoff erforderlich ist, der üblicherweise längere Trocknungszeiten
oder lange Zeiten zur Reaktion und Aushärtung benötigt. Hierdurch wird ein sofortiger
dauerhafter Verbund von Platten oder Scheiben, insbesondere Glasscheiben mit dem beschriebenen
Verbundrahmensystem ermöglicht.
[0048] Die seitlich offenen Aufnahmebereiche 19, 119 der Rahmengrundprofile 10, 110 für
die Einsatzelemente 25 können aber nicht nur zur Aufnahme von Profilen oder Trocknungsmittel
verwendet werden, sondern es ist auch denkbar, diese Aufnahmebereiche 19, 119, die
sich beidseitig über die gesamte Profillänge erstrecken, auch zur Aufnahme für Kabel,
Leitungen oder dergleichen einzusetzen, um diese nicht sichtbar durch das Verbundelement
oder die Verbundtür zu führen. Ferner ist es denkbar, auch Elemente mit Leuchtfunktion
in den Aufnahmebereichen 19, 119 zu integrieren um indirekte Lichteffekte in dem Verbundelement
zu erzeugen, die durch die lichtdurchlässigen Platten oder Scheiben nach außen hin
sichtbar sind. Beim Einsatz beispielsweise von transparenten oder transluzenten Scheiben
wäre es denkbar, einen Lichtrahmen um den Scheibenzwischenraum des Verbundelementes
oder die Verbundtür zu führen.
[0049] Figur 8 zeigt ein erfindungsgemäßes Glasverbundelement 80, bei dem zwei Glasscheiben
53, 53' mit ihren Randbereichen mit den Montageflächen 213, 214 eines Rahmengrundprofils
210 verklebt sind. Der zu der Montageseite hin offene Aufnahmebereich 219 steht über
einen Spalt 55 zwischen dem Rand der Sichtblende 223 und der Glasscheibe 53 mit dem
Innenraum des Glasverbundelements 80 in Verbindung. Im Aufnahmebereich 219 ist ein
Einsatzelement 25 angeordnet, das vorzugsweise als Zwischenscheibenprofil ein Entfeuchtungsmittel
zur Stabilisierung des Zwischenraums zwischen den Glasscheiben 53, 53' des Verbundelements
80 enthält. Die Glasscheiben 53, 53' können dabei wiederum in ihren Randbereichen
mit einer opaken, randemaillierten oder bedruckten Abdeckung 56 versehen sein.
[0050] Das Glasverbundelement 80 ist in einen Falz eines Rahmens 81 eingelegt und steht
dabei mit einer Falzdichtung 82 in Kontakt. Um das Verbundelement 80 in dem Rahmen
81 zu sichern, ist eine Halteleiste 83 vorgesehen, die an dem Rahmen 81 befestigt
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Halteleiste 83 mittels eines Federclipsprofils
84, das mit dem Rahmen 81 in nicht näher dargestellter Weise verklebt oder vernietet
ist, an dem Rahmen 81 fixiert. Zur Abdichtung ist die Halteleiste 83 mit einer Dichtung
85 versehen.
[0051] Bei dem in Figur 8 gezeigten Glasverbundelement 80, das für eine Festverglasung im
Innen- oder Außenbereich eines Gebäudes vorgesehen ist, ist das Einsatzelement 25
durch die Sichtblende 223 und die Abdeckungen 56 auf den Glasscheiben 53, 53' von
außen völlig unsichtbar angeordnet. Die Sichtblende 223 kann dabei ohne Beeinträchtigung
der Funktion des Einsatzelements 25 entsprechend eines gewünschten optisch ästhetischen
Designs gestaltet werden.
[0052] Figur 9 zeigt ein weiteres Glasverbundelement 90, das als Dreifachverglasung unter
Verwendung des Rahmengrundprofils 310 gemäß Figur 1c aufgebaut ist. Hierbei sind zwei
äußere Glasscheiben 53, 53', die wiederum in ihren Randbereichen Abdeckungen 56 aufweisen,
mit Kleber auf die entsprechenden Montageflächen 313, 314 des Rahmengrundprofils 310
aufgeklebt. In die zu den Montageseiten hin offenen Aufnahmeräume 319 des Rahmengrundprofils
310, die über Spalte 55 zwischen den Rändern der Sichtblenden 323 und den Glasscheiben
53, 53' mit dem Innenraum des Glasverbundelements 90 in Verbindung stehen, sind Einsatzelemente
25 eingesetzt, die beispielsweise Entfeuchtungsmittel zu Stabilisierung des oder der
Innenräume des Glasverbundelements 90 enthalten. Eine dritte, mittlere Glasscheibe
53" ist in dem Aufnahmebereich 332 des Rahmengrundprofils 310 eingesetzt und dort
verklebt.
[0053] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das für eine Dreifachverglasung vorgesehene
Glasverbundelement 90 mit einer Umfangswand 91 einer Wandöffnung verklebt, in die
das Glasverbundelement 90 eingesetzt ist. Das aufgrund seiner guten Isolationseigenschaften
insbesondere für den Außenbereich vorgesehene Glasverbundelement 90 kann auch mittels
einer Zarge oder eines Rahmens in einer Wandöffnung gehalten werden. Auch hier kann
- wie bei den anderen Ausführungsformen auch - das optisch ästhetische Design des
Rahmengrundelements 90 und insbesondere der Sichtblende 323 freigestaltet werden,
ohne durch das Einsatzelement 25 gestört zu werden, da letzteres durch die Sichtblende
323 und die Abdeckungen 56 der Scheibenränder völlig unsichtbar ist. Die Verwendung
des erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems wurde oben insbesondere anhand von Türen
Tür- und Fensterelementen im Innenausbau von Gebäuden beschrieben. Das Verbundrahmensystem
kann aber auch bei beweglichen oder festen Fenstern und Fensterelementen in Fassaden
von Gebäuden eingesetzt werden.
1. Verbundrahmensystem mit einem Rahmengrundprofil (10; 110; 210; 310), das zwei voneinander
abgewandte, zueinander parallele Montageflächen (13, 14; 113, 114; 213, 214; 313,
314) für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten und zumindest einen bezogen auf den
fertigen Rahmen innenliegenden Aufnahmebereich (19; 119; 219; 319) für Einsatzelemente
(25) aufweist, wobei der Aufnahmebereich (19; 119; 219; 319) für die Einsatzelemente
(25) rahmeninnenseitig von einer quer zu den Montageflächen (13, 14; 113, 114; 213,
214; 313, 314) verlaufenden Sichtblende (23; 123; 223; 323) abgedeckt ist.
2. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtblende (23; 123; 223; 323) auf ihrer den Aufnahmebereichen (19; 119; 219;
319) für die Einsatzelemente (25) zu gewandten Seiten jeweils mit einem Steg (24;
124; 224; 324) versehen sind.
3. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsatzelemente (25) ein Profil mit Entfeuchtungsmittel für die Luft im Scheibenzwischenraum,
insbesondere ein Scheibenzwischenraumprofil mit Trocknungsmittel für die hygroskopische
Stabilisierung der Luft im Zwischenraum des Verbundelements, ein Kabel oder ein Profil
oder Element mit Leuchtfunktion umfasst.
4. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Rahmengrundprofil (10; 110) einen bezogen auf den fertigen Rahmen außenliegenden
Befestigungsabschnitt (16; 116) aufweist.
5. Verbundrahmensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Montageflächen (13, 14) parallel verlaufende Seitenflächen des Befestigungsabschnitts
(16) mit den Montageflächen (13, 14) fluchten.
6. Verbundrahmensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Montageflächen (113, 114) parallel verlaufende Seitenflächen (126) des Befestigungsabschnitts
(116) gegen die Montageflächen (113, 114) zu einer Mittelebene (M) des Rahmengrundprofils
(110) hin versetzt sind.
7. Verbundrahmensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergänzungsprofil (30) zur Ausbildung einer gefälzten Band- oder Schlosskante
vorgesehen ist, das an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des Rahmengrundprofils
(110) anbringbar ist.
8. Verbundrahmensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergänzungsprofil (30) formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt
(116) des Rahmengrundprofils (110) aufschiebbar ist.
9. Verbundrahmensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergänzungsprofil als Türanschlagprofil (40) zur Aufnahme einer doppelt gefälzten
Kante vorgesehen ist, das an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des
Rahmengrundprofils (110) anbringbar ist.
10. Verbundrahmensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Türanschlagprofil (40) formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt
(116) des Rahmengrundprofils (110) aufschiebbar ist.
11. Verbundrahmensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengrundprofil (10; 110; 310) zu seiner Mittelebene (M) symmetrisch ist.
12. Verbundrahmensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengrundprofil (10; 110; 210; 310), das Ergänzungsprofil (30) und das Türanschlagprofil
(40) aus stranggepressten Profilen aus Aluminium oder Kunststoff bestehen.
13. Verbundrahmensystem nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmengrundprofile (10; 110; 210; 310) und Ergänzungsprofile (30; 40) ringsumlaufend
und damit auch im sichtbaren Scheibenzwischenraum eines Verbundglaselementes mit der
gleichen Oberflächenveredelung ausgeführt sind.