(19)
(11) EP 3 404 186 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.2018  Patentblatt  2018/47

(21) Anmeldenummer: 18173580.4

(22) Anmeldetag:  22.05.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/02(2006.01)
E06B 3/54(2006.01)
E06B 3/66(2006.01)
E06B 3/663(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.05.2017 DE 102017110986

(71) Anmelder: Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG
76287 Rheinstetten (DE)

(72) Erfinder:
  • BISCHOFF, Peter
    88662 Überlingen (DE)
  • DAUB, Martin
    76870 Kandel (DE)

(74) Vertreter: Ter Meer Steinmeister & Partner 
Patentanwälte mbB Nymphenburger Straße 4
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) VERBUNDRAHMENSYSTEM


(57) Die Erfindung betrifft ein Verbundrahmensystem mit einem Rahmengrundprofil (110), das zwei voneinander abgewandte, zueinander parallele Montageflächen (113, 114) für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten, zumindest einen bezogen auf den fertigen Rahmen innenliegenden Aufnahmebereich (119) für Einsatzelemente (25) sowie einen bezogen auf den fertigen Rahmen außenliegenden Befestigungsabschnitt (116) aufweist, wobei der Aufnahmebereich (119) für die Einsatzelemente (25) rahmeninnenseitig von einer quer zu den Montageflächen (113, 114) verlaufenden Sichtblende (123) abgedeckt ist, so dass die Einsatzelemente (25) bei Einblick in einen Scheibenzwischenraum eines Verbundglaselementes nicht sichtbar sind und dennoch ein Luftaustausch zwischen dem Scheibenzwischenraum und dem Aufnahmebereich (119) gesichert ist, um beispielsweise eine hygroskopische Stabilisierung zu ermöglichen und die Bildung von Tauwasser an der inneren Scheibenoberfläche zu verhindern.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundrahmensystem für Türen und Verglasungen, wie es vorwiegend beim Innenausbau von Gebäuden zum Einsatz kommt, um insbesondere Glasverbundtüren und Glasverbundelemente, wie Glasverbundseitenteile und -oberlichter zu produzieren, die in Gebäudewände eingebaut werden. Ein derartiges Verbundrahmensystem lässt sich auch für bewegliche und feststehende Fenster im Außenbereich von Gebäuden einsetzen.

[0002] Beim Innenausbau von Gebäuden, bei dem Türen, Türseitenteile, Oberlichter und dergleichen aus verschiedensten Materialien zur praktisch funktionellen und optisch ansprechenden Gestaltung in Gebäudewände einzubauen sind, werden Zargensysteme, die eine Vielzahl von verschiedenen Aluminiumprofilen aufweisen, Türblätter aus Holz oder Glas sowie Verbundelemente, insbesondere auch Glasverbundelemente benötigt. Insbesondere wenn transparente Trennwände und Türen als Glasverbundelemente Aufgaben mit verschiedensten Funktion übernehmen sollen, kann eine optisch ansprechende Gestaltung komplex und aufwändig sein.

[0003] Die DE 10 2007 005 411 A1 betrifft einen randseitigen Abstandshalter, der zwei Glasscheiben eines Glasbauelements beabstandet. Der Abstandshalter weist für die Glasscheiben zwei voneinander abgewandte, zueinander spiegelsymmetrisch ausgebildete Schmalseiten auf, die als Montageflächen für die Glasscheiben dienen. Die Schmalseiten weisen dabei jeweils eine Nut für eine Dicht- oder Klebeschnur auf, die eine stirnseitig offene Aufnahme für eine Dichtmasse zum Innenraum des Glasbauelements abgrenzt. Am Abstandshalter kann auf der dem Innenraum des Glasbauelements zugewandten Seite ein mit Trocknungsmittel gefülltes, zum Innenraum hin Öffnungen aufweisendes, sichtbares Profil befestigt sein, um den Innenraum trocken zu halten.

[0004] Die DE 24 40 781 A1 beschreibt einen Profilschenkel mit drei Glashaltenuten in die jeweils eine Glasscheibe eingesetzt und von einem Klebe-Dichtmittel gehalten ist. Die Glashaltenuten werden durch Kammern voneinander getrennt, deren rahmeninnenseitig gelegenen Stege mit Durchbrüchen versehen sind, die als Öffnungen, Bohrungen oder Poren sichtbar sind. In den Kammern befindet sich ein Entfeuchtungsmittel.

[0005] Die DE 2 96 10 654 U1 zeigt eine tragende Stahlkonstruktion für Metallträgerrahmen für Flügel und Rahmen doppeltverglaster Verbundfenster. Die Stahlkonstruktion ist an ihrer Unterkante mit einer Beschlagvertiefung für die Montage handelsüblicher Beschläge und einer Öffnung für die Aufnahme einer in einen Zwischenraum zwischen zwei Glasscheiben ragenden Entfeuchtungsmittelpatrone versehen. Dabei ist das in den Zwischenraum zwischen den Glasscheiben ragende Ende der Entfeuchtungsmittelpatrone durch die Glasscheiben hindurch sichtbar. Die Glasscheiben sind mit einem Dichtstoff auf entsprechenden Montageflächen an der Stahlkonstruktion angeordnet. An den Innen- und Außenflächen der Stahlkonstruktion sind Verbindungsvertiefungen für die Verbindung mit auswechselbaren Innen- und Außenverblendungen versehen.

[0006] Die DE 38 10 524 C2 beschreibt eine Profilschiene für eine Fahrzeugfensteranordnung. Die Profilschiene weist zwei Nischen auf, in die eine Glasscheibe bzw. eine Kunststoffscheibe jeweils mittels einer Klebeschicht eingebaut sind. Etwa in der Mitte der Profilschiene ist rahmeninnenseitig eine Ausnehmung vorgesehen, in die eine Leiste mit einem Entfeuchtungsmittel bündig eingelegt ist. Dabei sind die Öffnungen und Poren der Entfeuchtungsmittelleiste sichtbar.

[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verbundrahmensystem für Türen und Verglasungen bereit zu stellen, das insbesondere den einfachen Aufbau verschiedener Verbundelemente für Fenster, Türen, Seitenteile, Oberlichter und der gleichen mit wenigen Rahmenelementen in Form eines Baukastensystems mit verringertem Montageaufwand und bei optisch ansprechender Gestaltung ermöglicht.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verbundrahmensystem nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0009] Erfindungsgemäß umfasst also das Verbundrahmensystem ein Rahmengrundprofil, das zwei voneinander abgewandte, zueinander parallele Montageflächen für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten und zumindest einen bezogen auf den fertigen Rahmen innenliegenden Aufnahmebereich für zusätzliche Einsatzelemente aufweist, wobei der Aufnahmebereich für die Einsatzelemente rahmeninnenseitig von einer quer zu den Montageflächen verlaufenden Sichtblende zum Zwischenraum abgedeckt ist. Hierdurch lassen sich verschiedene Einsatzelemente für unterschiedliche Funktionen, wie eine hygroskopische Stabilisierung, Beleuchtung oder Aufnahme von Leitungen oder dergleichen nicht nur von außen praktisch unsichtbar in Verbundelementen integrieren, sondern auch einfach in den Aufnahmebereich einsetzen, da dieser im Wesentlichen über die gesamte Länge des Rahmengrundprofils zur Montageseite für die Scheiben oder Platten hin offen ist. Die Profile sind dabei auch im Bereich des einsehbaren Zwischenraums in gleicher Weise gestaltet wie die außenliegenden, sichtbaren Bereiche des Rahmengrundprofils bzw. der zusätzlichen Profile im Baukastensystem. Dies betrifft insbesondere auch den optischen Anspruch sowie die Oberflächenausführung.

[0010] Um den Luftaustausch zwischen dem Innenraum von Verbundelementen und den Einsatzelementen zu gewährleisten, insbesondere wenn diese zur hygroskopischen Stabilisisierung des Scheibenzwischenraums dienen, wurde die Sichtblende auf ihrer dem Aufnahmebereich für das Einsatzelement zugewandten Seite mit einem Steg versehen. Somit wird stets ein zur Montageseite hin offener Luftspalt zwischen der Oberfläche des Einsatzelementes und der rückseitigen Sichtblende offengehalten, durch den ein Luftaustausch stattfinden und die Funktion gewährleistet werden kann.

[0011] Vorzugsweise umfasst das Einsatzelement ein Entfeuchtungsmittel, insbesondere ein Trocknungsmittel-Profil oder herkömmlicher Abstandshalter für Mehrscheibenisolierglas, ein Scheibenzwischenraumprofil mit entsprechender Füllung, ein Kabel oder ein Profil oder Element mit integrierter Leuchtfunktion.

[0012] Um die Montage von Beschlägen und zusätzlicher Profile im Baukastensystem auf einfache Weise zu ermöglichen, ist ein bezogen auf den fertigen Rahmen außenliegender Befestigungsabschnitt vorgesehen.

[0013] Um besonders schlanke und/oder dünne Verbundelemente aufzubauen, ist vorgesehen, dass zu den Montageflächen parallel verlaufende Seitenflächen des Befestigungsabschnitts mit den Montageflächen fluchten.

[0014] Um den vielfältigen Einsatz bei verschiedenen Abmessungen und Gestaltungen zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn zu den Montageflächen parallel verlaufende Seitenflächen des Befestigungsabschnitts gegen die Montageflächen zu einer Mittelebene des Rahmengrundprofils hin versetzt sind. Bei dieser Ausgestaltung ist es auf einfache Weise möglich ein Ergänzungsprofil zur Ausbildung einer gefälzten Band- oder Schlosskante oder ein Türanschlagprofil zur Aufnahme einer auch doppelt gefälzten Kante an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt des Rahmengrundprofils anzubringen.

[0015] Die zusätzlichen Profile sind dabei vorteilhafter Weise formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt des Rahmengrundprofils aufschiebbar. Die formschlüssige Verbindung sichert eine definierte Anordnung von Grund- und Zusatzprofilen, die dann auf einfache Weise, z.B. durch Verschrauben oder Verkleben fixiert werden können.

[0016] Um ein universelles Baukastensystem mit möglichst wenigen Elementen zu schaffen, ist zweckmäßiger Weise vorgesehen, dass das Rahmengrundprofil zu seiner Mittelebene symmetrisch ist. Hierdurch sind weniger Varianten erforderlich und eine vereinfachte Fertigung möglich.

[0017] Obwohl es denkbar ist, Stahlblech für das Verbundrahmensystem zu verwenden, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Rahmengrundprofil, das Ergänzungsprofil und das Türanschlagprofil im Strangpressverfahren, aus Aluminium oder aus Kunststoff hergestellt werden, wodurch eine höhere Genauigkeit, sowie bei gleicher Stabilität eine wesentliche Gewichtseinsparung von mehr als 50% erreicht wird.

[0018] Die Erfindung wird im Folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1a einen Querschnitt durch ein Rahmengrundprofil eines erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems, vorzugsweise für ein stumpf einschlagendes Türblatt,

Figur 1b einen Querschnitt durch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems, vorzugsweise für Doppelverglasungen,

Figur 1c einen Querschnitt durch noch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems, vorzugsweise für Dreifachverglasungen,

Figur 2 einen Querschnitt durch noch ein weiteres Rahmengrundprofil des erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems, vorzugsweise für die Aufnahme zusätzlicher Ergänzungsprofile,

Figur 3 einen Querschnitt durch das Rahmengrundprofil gemäß Figur 2 mit daran angebrachtem Ergänzungsprofil,

Figur 4 einen Querschnitt durch das Rahmengrundprofil gemäß Figur 2 mit daran angebrachtem weiterem Ergänzungsprofil als Türanschlagsprofil,

Figur 5a eine Ansicht einer Glasverbundtür, die mit dem erfindungsgemäßen Verbundrahmensystem gemäß Figur 1a oder Figur 3 aufgebaut ist,

Figur 5b einen Querschnitt durch eine Glasverbundtür, aufgebaut aus dem Rahmengrundprofil aus Figur 1, entlang der Linie C - C in Figur 5a, und

Figur 5c einen Querschnitt durch eine Glasverbundtür, aufgebaut aus dem Rahmengrundprofil aus Figur 3, entlang der Linie C - C in Figur 5a.

Figur 6a eine Ansicht eines feststehenden Glasverbundseitenteils, das mit dem erfindungsgemäßen Rahmengrundprofil und Ergänzungsprofil aus Figur 2 und Figur 4 aufgebaut ist, in Kombination mit einem beweglichen Türblatt,

Figur 6b einen Querschnitt durch das feststehende Glasverbundseitenteil aus Figur 6a entlang der Linie A - A in Figur 6a,

Figur 7a eine Ansicht eines als Glasverbundelement ausgebildeten beweglichen Standflügels einer 2-flügeligen Tür, deren Gehflügel als herkömmliches Türblatt aus Holz oder ebenfalls als Glasverbundtürblatt ausgebildet sein kann,

Figur 7b einen Querschnitt durch das Glasverbundelement aus Figur 7a entlang der Linie B - B in Figur 7a,

Figur 8 einen Querschnitt durch ein Glasverbundelement, das als Doppelverglasung in einen Rahmen eingesetzt ist, und

Figur 9 einen Querschnitt durch ein Glasverbundelement, das als Dreifachverglasung in eine Wandöffnung eingesetzt ist.



[0019] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0020] Figur 1a zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Rahmengrundprofil 10, das als Hohlprofil ausgebildet ist und einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Die in Figur 1a oben und unten dargestellten Wände 11 und 12 bilden mit ihren Außenseiten Montageflächen 13 und 14 für Platten oder Scheiben, insbesondere für lichtdurchlässige Platten oder Scheiben, die durchsichtig oder durchscheinend sein können, und legen damit die Montageseiten des Rahmengrundprofils 10 fest. Die Wände 11 und 12 erstrecken sich bezogen auf einen fertigen Rahmen aus dem erfindungsgemäßen Rahmengrundprofil 10 nach außen über eine innen liegenden Verbindungsteg 15 hinaus und bilden einen Befestigungsabschnitt 16, dessen Außenwand 17 die Wände 11 und 12 miteinander verbindet. Die zu den Montageflächen 13 und 14 parallel verlaufenden Seitenflächen des Befestigungsabschnitts 16 fluchten mit den Montageflächen 13 und 14, so dass sie ebenfalls zur Montage der lichtdurchlässigen Platten genutzt werden können, wie dies anhand von Figur 5b näher erläutert wird.

[0021] Bezogen auf einen fertigen Rahmen aus dem Rahmengrundprofil 10 innen liegend, also in der Figur 1a auf der rechten Seite, ist eine gestufte Wand 18 vorgesehen, die zur Ausbildung von Aufnahmebereichen 19 erste, zu den Wänden 11 und 12 quer verlaufende, insbesondere senkrechte Abschnitte 21 aufweisen, an die sich zu den Wänden 11 und 12 parallel verlaufende Abschnitte 22 anschließen, so dass die Aufnahmebereiche 19 von den im Querschnitt L-förmigen Abschnitten 21 und 22 der gestuften Wand 18 begrenzt werden.

[0022] Die in Bezug auf den fertigen Rahmen innen liegenden Enden der zu den Montageflächen 13 und 14 parallelen zweiten Abschnitte 22 tragen eine Sichtblende 23, die die Aufnahmebereiche 19 nur zum Rahmeninneren hin abdeckt. Zu den Montageseiten für die Scheiben oder Platten hin sind die Aufnahmebereiche 19 jedoch offen. Auf der den Aufnahmebereichen 19 zugewandten Seite der Sichtblende 23 ist im Bereich der zweiten Abschnitte 22 der gestuften Wand 18 jeweils ein Steg 24 vorgesehen, der dafür sorgt, dass eine der Sichtblende 23 zugewandte Seite eines im Aufnahmebereich 19 aufgenommenen Einsatzelementes 25 in einem Abstand von der Sichtblende 23 gehalten wird. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn als Einsatzelement 25 ein Profil vorgesehen ist, welches beispielsweise als Scheibenzwischenraumprofil mit Entfeuchtungsmittel ausgebildet ist, um den Luftaustausch zwischen dem Scheibenzwischenraum eines Glasverbundelements und dem Trocknungsmittel zu gewährleisten, mit dem Ziel, den Scheibenzwischenraum frei von Luftfeuchtigkeit und der Bildung von Tauwasser zu halten.

[0023] Figur 1b zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres Rahmengrundprofil 210, das zwei in der Zeichnung oben und unten dargestellte Wände 211 und 212 aufweist, die über eine Wand 218 so miteinander verbunden sind, dass sie ein in der Zeichnung auf der linken Seite offenes U bilden. Die Außenseiten der Wände 211 und 212 bilden Montageflächen 213, 214 für Platten oder Scheiben, insbesondere für Glasplatten und legen damit die Montageseiten des Rahmengrundprofils 210 fest. Die Wand 212 erstreckt sich über die Verbindungswand 218 hinaus und trägt an ihrem vom U-Bereich abgewandten Ende eine Sichtblende 223, die einen von den Wänden 212 und 218 begrenzten Aufnahmebereich 219 nur zum Rahmeninneren hin abdeckt. Die Sichtblende 223 bildet dabei mit der Verbindungswand 218 und der Wand 212 einen weiteren U-förmigen Abschnitt des Rahmengrundprofils 210.

[0024] Wie bei dem Rahmengrundprofil 10 gemäß Figur 1a trägt die Sichtblende 223 im Bereich der Wand 212 einen Steg 224, der dafür sorgt, dass eine der Sichtblende 223 zugewandte Seite eines im Aufnahmeraum 219 aufgenommenen Einsatzelements 25 in einem Abstand von der Sichtblende 223 gehalten wird.

[0025] Figur 1c zeigt einen Querschnitt noch eines weiteren Rahmengrundprofils 310 mit Wänden 311, 312, deren Außenseiten Montageflächen 313 und 314 für Platten oder Scheiben, insbesondere für Glasscheiben bilden und damit die Montageseiten des Rahmengrundprofils 310 festlegen. Die Wände 311 und 312 sind über Verbindungswände 318 jeweils mit einem zentralen, im Wesentlichen H-förmigen Profilabschnitt 330 verbunden und bilden jeweils mit Wänden 322 des H-förmigen Profilabschnitts 330 Aufnahmebereiche 319, in denen Einsatzelemente 25 aufgenommen werden können. An den von den Verbindungswänden 318 abgewandten Enden der Wände 322 des H-förmigen Profilabschnitts 330 sind sich jeweils im Wesentlichen parallel zu den Verbindungswänden 318 erstreckende Sichtblenden 323 vorgesehen, die die Aufnahmebereiche 319 nur zum Rahmeninneren hin abdecken. Die Aufnahmebereiche 319 sind somit jeweils zu den Montageseiten hin offen. Folglich können vor der Montage der Glasscheiben die Einsatzelemente 25 einfach in die seitlich offenen Aufnahmebereiche 319 eingelegt werden.

[0026] Auf der dem jeweiligen Aufnahmebereich 319 zugewandten Seite der Sichtblenden 323 ist im Bereich der Wände 322 jeweils ein Steg 324 vorgesehen, der dafür sorgt, dass eine der Sichtblende 323 zugewandte Seite eines im Aufnahmebereich 319 aufgenommenen Einsatzelementes 25 in einem Abstand von der Sichtblende 323 gehalten wird.

[0027] Die Wände 322 bilden zusammen mit einem zentralen Steg 331 des H-förmigen zentralen Profilabschnitts 330 einen U-förmigen Aufnahmebereich 332, in den, wie unten näher erläutert wird, eine weitere Glasscheibe eingeklebt werden kann. Die sich vom zentralen Steg 331 in Figur 1c nach links weg erstreckenden Schenkel 333 des zentralen Profilabschnitts können in nicht näher dargestellter Weise gemeinsam mit dem zentralen Steg 331 bei der Montage als Anschlagelemente zur Positionierung eines mittels des Rahmengrundprofils 310 gebildeten Glasverbundelements dienen.

[0028] Figur 2 zeigt ein noch weiteres Rahmengrundprofil 110, dessen zueinander parallel liegende Wände 111 und 112 Montageflächen 113 und 114 für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten bilden. Rahmeninnenseitig schließt sich wieder eine gestufte Wand 118 an, deren L-förmig angeordneten ersten und zweiten Abschnitte 121 und 122 wiederum Aufnahmebereiche 119 für Einsätze 25 bilden. Die Aufnahmebereiche 119 und die darin angeordneten Einsatzelemente 25 sind wiederum von einer Sichtblende 123 nur zum Rahmeninneren hin abgedeckt, die von den beiden zweiten Abschnitten 122 der gestuften Wand 118 getragen wird. Stege 124 an der den Aufnahmebereichen 119 zugewandten Rückseite der Sichtblende 123 sorgen wiederum dafür, dass zwischen den Einsätzen 25 und der Rückseite der Sichtblende 123 beidseitig ein Luftspalt freigehalten wird.

[0029] Rahmenaußenseitig, also in Figur 2 auf der linken Seite schließt sich über eine Stufe ein Befestigungsabschnitt 116 an, dessen zueinander parallelen Seitenflächen 126 gegen die Montageflächen 113 und 114 zu einer Mittelebene M des Rahmengrundprofils 110 hin versetzt sind. Die Außenwand 117 des Befestigungsabschnitts 116 ist mit einer Rille oder Nut 127 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln oder dergleichen versehen. Die Seitenwände des Befestigungsabschnitts 116 sind mit Vertiefungen 128 versehen, in die Rastvorsprünge von am Befestigungsabschnitt 116 anzubringenden zusätzlichen Profilen eingreifen können, wie unten mit Bezug auf Figur 3 und 4 erläutert wird.

[0030] Figur 3 zeigt das Rahmengrundprofil 110 mit einem Ergänzungsprofil 30, das wie das Rahmengrundprofil 110 zueinander parallele Montageflächen 31 und 32 aufweist, die mit dem Montageflächen 113 und 114 am Rahmengrundprofil 110 fluchten, wenn das Ergänzungsprofil 30 am Befestigungsabschnitt 116 angebracht ist. Eine rahmenaußenseitige Wand 33 bildet mit der einen Montagefläche 31 eine Abstufung 34 zur Ausbildung einer gefälzten Band- oder Schlosskante einer Verbundtür, insbesondere einer Glasverbundtür, wie unten näher erläutert wird.

[0031] Auf der im montierten Zustand dem Rahmengrundprofil 110 zugewandten Seite weist das Ergänzungsprofil 30 zwei mit Abstand zueinander angeordnete, parallele Stege 35 auf, die klammerartig auf den Befestigungsabschnitts 116 des Rahmengrundprofils 110 aufgeschoben werden können, so dass die Stege 35 auf den Seitenflächen 126 des Rahmengrundprofils 110 aufliegen und das Ergänzungsprofil 30 formschlüssig am Rahmengrundprofil 110 gehalten ist. Die Stege 35 sind dabei auf ihren einander gegenüberliegenden Seiten mit Rastvorsprüngen 36 versehen, die in die Vertiefungen 128 in den Seitenwänden des Befestigungsabschnitts 116 (siehe Figur 2) eingreifen können.

[0032] Figur 4 zeigt das Rahmengrundprofil 110 mit einem weiteren Ergänzungsprofil als Türanschlagprofil 40, dessen im Wesentlichen C-förmig ausgebildeter Grundkörper 41, auf der im Rahmengrundprofil 110 zugewandten Seite wiederum voneinander beabstandete zueinander parallele Stege 45 mit Rastnasen 46 aufweist, so dass das Türanschlagprofil 40 auf den Befestigungsabschnitt 116 des Rahmengrundprofils 110 formschlüssig aufgeschoben werden kann. Der C-förmige Grundkörper 41 bildet eine erste Falzstufe 42 aus, an deren senkrecht zur Mittelebene M des Rahmengrundprofils 110 verlaufenden Schenkel der Falzstufe 42 sich eine im montierten Zustand mit der Montagefläche 114 am Rahmengrundprofil 110 fluchtende Montagefläche 43 für die lichtdurchlässigen Scheiben oder Platten anschließt.

[0033] Zur Ausbildung einer zweiten Abstufung, vorzugsweise zur Ausbildung einer doppelt gefälzten Mittelfuge einer 2-flügeligen Tür, ist auf der von der ersten Falzstufe abgewandten Seite des Grundkörpers 41 des Türanschlagprofils 40 eine L-förmige Leiste 44 an diesem vorgesehen, die mit dem Grundkörper 41 einen Aufnahmebereich 47 für eine Falzdichtung oder Überschlagsdichtung bildet. Auf der vom Grundkörper 41 abgewandten Seite der L-förmigen Leiste 44 ist eine weitere Montagefläche 48 vorgesehen, die mit der Montagefläche 113 für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten am Rahmengrundprofil 110 im Wesentlichen fluchtend ausgerichtet ist, wenn das Türanschlagprofil 40 am Rahmengrundprofil 110 montiert ist.

[0034] Die anhand der Figuren 1 bis 4 beschriebenen vier Profile bilden ein Baukastensystem, das es ermöglicht, die Türblattkanten mit den jeweils erforderlichen Falzen auszubilden, wenn ein mit dem erfindungsgemäßen Verbundrahmensystem aufgebautes Verbundelement, insbesondere Glasverbundelement als Türblatt einer gewöhnlichen Tür oder als Geh- oder Standflügel einer 2-flügeligen Tür oder als feststehendes Seitenteil ausgebildet werden soll. Die beschriebenen Profile lassen sich für die Ausgestaltung von Fenstern in Außenwänden von Gebäuden einsetzen.

[0035] Figur 5a zeigt eine einflügelige Tür, deren Türblatt 50 als Glasverbundelement ausgebildet ist. Wie in Figur 5a und 5b gezeigt ist, weist das Türblatt 50 einen Rahmen 51 auf, der aus vier Rahmengrundprofilen 10, wie sie in Figur 1a gezeigt sind, aufgebaut ist, die im Bereich der Ecken 52 des Rahmens auf Gehrung geschnitten und miteinander verbunden sind. Auf die den Rahmen 50 bildenden Rahmengrundprofile 10 sind auf beiden Seiten Glasscheiben 53 und 53' aufgebracht, die Glasscheiben 53 und 53' können unterschiedlich dick und vorzugsweise als Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas ESG oder VSG ausgebildet sein. Sie fluchten mit ihren Rändern im Wesentlichen mit der Außenwand 17 des Befestigungsabschnitts 16 und bilden somit Türblattkanten mit variabler Oberflächenausführung und

[0036] Glasflächen ohne Rahmeneinfassung. Die Glasscheiben 53 und 53' sind mit den Montageflächen 13 und 14 des Rahmengrundprofils 10 und den Seitenflächen des Befestigungsabschnitts 16 verklebt, wie dies in Figur 5b durch eine Klebeebene 54 angedeutet ist.

[0037] Insbesondere die Ränder der Glasscheiben 53 und 53' sind mit einer opaken Beschichtung 56, z.B. einer Emaillierung oder Bedruckung versehen, die die Montageseiten der Rahmenprofile und damit auch die zur Seite hin offenen Aufnahmebereiche 19 für Einsätze 25 abdecken. Der undurchsichtige Rand der Glasscheiben 53 und 53' lässt aber auch durch eine milchglas- oder mattscheibenartige Aufrauhung erzielen.

[0038] Mit dem Rahmengrundprofil 10 können bei geeigneter Wahl der Abmessungen vorzugsweise Glasverbundtüren mit einer Dicke von 40 bis 50mm oder mehr hergestellt werden, die Türkanten ohne Falz aufweisen und die, wie in Figur 5B dargestellt, stumpf in den Zargenfalz einschlagen. Anstelle von transparenten Glasscheiben können auch transluzente Materialien, wie Milchglas oder dergleichen, verwendet werden. Ferner können auch Scheiben oder Platten aus anderen Materialien eingesetzt werden, die im Bereich des Rahmenzwischenraum vollständig oder auch nur partiell lichtdurchlässig sind, um ein entsprechendes Verbundelement zu erhalten.

[0039] Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Rahmengrundprofile 10, 110 ist es, dass Profile mit Entfeuchtungsmitteln, wie sogenannte Scheibenzwischenraumprofile vorzugsweise in der Verbundglaskonstruktion nicht sichtbar sind, sondern durch die Sichtblenden 23 verdeckt in ihren Aufnahmebereichen 19 angeordnet sind. Die handelsüblichen Scheibenzwischenraumprofile oder Abstandshalter, die Trocknungsmittel enthalten, sind gewöhnlich zum Scheibenzwischenraum hin perforiert und sichtbar, so dass das Trocknungsmittel dafür sorgt, dass Luftfeuchtigkeit im Scheibenzwischenraum gebunden wird und sich nicht als Tauwasser auf der Glasfläche absetzen kann, wenn das Glas abgekühlt wird. Bei mit den Rahmengrundprofilen 10 und 110 verklebten Glasscheiben 53 und 53' oder anderen durchsichtigen Platten bleibt zwischen den Sichtblenden 23 und den Glasscheiben 53 und 53' ein Spalt 55 bestehen, so dass Luftfeuchtigkeit aus dem Scheibenzwischenraum durch den Spalt 55 hindurch vom Trocknungsmittel im Scheibenzwischenraumprofil gebunden werden kann.

[0040] Da das als Einsatzelement 25 dargestellte Scheibenzwischenraumprofil oder auch andere Einsätze nicht sichtbar sind, kann das Rahmengrundprofil 10 auch zum sichtbaren Scheibenzwischenraum hin in der jeweils gewünschten Profiloberfläche des Rahmens, falls aus Aluminium, vorzugsweise eloxiert oder farbig pulverlackiert ausgeführt werden. Hierdurch wird eine ansprechende Optik des gesamten Glasverbundelements ermöglicht.

[0041] Wie in Figur 5c dargestellt ist, kann die Tür bei entsprechenden Abmessungen der Glasdicken 53 und 53' und des Rahmengrundprofils 110 sowie des Ergänzungsprofils 30 zum Aufbau einer vorzugsweise 50 bis 70 mm dicken Glasverbundtür genutzt werden. Die Glasscheiben 53 und 53' der Tür 50 sind mit den Montageflächen 113, 114, 31 und 32 am Rahmengrundprofil 110 und am Ergänzungsprofil 30 verklebt, wie durch die Klebeebene 54 angedeutet ist. Die Ergänzungsprofile 30, die zur Ausbildung einer gefälzten Schloss- und Bandkante, vorzugsweise für stumpf einschlagende Türen mit Leibungsfalz, dienen, wie in Figur 5c dargestellt ist, sind zusätzlich zu der formschlüssigen Verbindung ihrer Stege 35 mit den Befestigungsabschnitten 116 der Rahmengrundprofile 110 mit diesen verschraubt oder verklebt.

[0042] Das in Figur 5c dargestellte Türblatt 50 mit gefälzter Schloss- und Bandkante fällt stumpf, also flächenbündig mit Band- und Schlosskante in den Zargenfalz.

[0043] Das Rahmengrundprofil 10, 110 und das Ergänzungsprofil 30 stellen auch den Einbaubereich für sämtliche erforderlichen Beschläge bereit, so dass Schloss, Bänder, Türdrücker und so weiter ohne weiteres in das Türblatt 50, also in seinen aus den Profilen aufgebauten Rahmen 51 integriert und stabil befestigt werden können.

[0044] Figur 6a zeigt den Einsatz des erfindungsgemäßen Verbundelements als Seitenteil 60. Wie in Figur 6b dargestellt ist, ist das Glasverbundelement aus einem Rahmen aufgebaut, der an seiner mit einer Zarge 61 verbundenen Seite sowie oben und unten nur aus dem Rahmengrundprofil 110 gemäß Figur 2 besteht, während auf der der Tür 62 zugewandten Seite des Rahmens ein Türanschlagprofil 40 als weiteres Ergänzungsprofil mit dem Rahmengrundprofil 110 verbunden ist, um zwei Falze zu bilden, in die die Tür mit ihrer doppelt gefälzten Schlosskante bündig einschlägt. Das Türanschlagprofil 40 ist wiederum mit seinen Stegen 45 auf den Befestigungsabschnitt 116 aufgeschoben und mit diesem verklemmt, verschraubt oder verklebt.

[0045] Die Scheiben oder Platten des Verbundelements sind wiederum mit den entsprechenden Montageflächen 113, 114, 43 und 46 am Rahmengrundprofil 110 und am Türanschlagprofil 40 verklebt, wie durch die Klebeebene 54 angedeutet ist.

[0046] Figur 7a zeigt ein erfindungsgemäßes Verbundelement, insbesondere Glasverbundelement als Standflügel 70 einer 2-flügeligen Tür. Wie in Figur 7b dargestellt ist, ist das Rahmengrundprofil 110 auf der Bandkante mit einem Ergänzungsprofil 30 verbunden, so dass eine gefälzte Bandkante gebildet ist, die in den Falz einer Zarge 71 einschlägt, die hier für einen erhöhten Schallschutz mit einer zweiten Dichtungsebene ausgestattet ist. Zur Mittelfuge des Türelementes, zwischen Gehflügel 72 und Standflügel 70, ist am Rahmengrundprofil 110 ein Türanschlagsprofil 40 angebracht, so dass der Standflügel 70 eine doppelt gefälzte Kante aufweist, die der ebenfalls doppelt gefälzten Schlosskante des Gehflügels 72 gegenüber liegt und damit beide Türflügel zur Mittelfuge eine doppelt gefälzte Kante aufweisen, um einen erhöhten Schallschutz, sowie eine erhöhte Sicherheit gerecht wird.

[0047] Da sämtliche Profile des Baukastensystems vorzugsweise aus Aluminium oder Kunststoff bestehen, können die Scheiben oder Platten, insbesondere die Glasscheiben in der Klebeebene 54 vorzugsweise mit Hilfe eines Klebebandes mit hoher Anfangshaftung aufgeklebt werden, so dass kein elastischer Dichtstoff erforderlich ist, der üblicherweise längere Trocknungszeiten oder lange Zeiten zur Reaktion und Aushärtung benötigt. Hierdurch wird ein sofortiger dauerhafter Verbund von Platten oder Scheiben, insbesondere Glasscheiben mit dem beschriebenen Verbundrahmensystem ermöglicht.

[0048] Die seitlich offenen Aufnahmebereiche 19, 119 der Rahmengrundprofile 10, 110 für die Einsatzelemente 25 können aber nicht nur zur Aufnahme von Profilen oder Trocknungsmittel verwendet werden, sondern es ist auch denkbar, diese Aufnahmebereiche 19, 119, die sich beidseitig über die gesamte Profillänge erstrecken, auch zur Aufnahme für Kabel, Leitungen oder dergleichen einzusetzen, um diese nicht sichtbar durch das Verbundelement oder die Verbundtür zu führen. Ferner ist es denkbar, auch Elemente mit Leuchtfunktion in den Aufnahmebereichen 19, 119 zu integrieren um indirekte Lichteffekte in dem Verbundelement zu erzeugen, die durch die lichtdurchlässigen Platten oder Scheiben nach außen hin sichtbar sind. Beim Einsatz beispielsweise von transparenten oder transluzenten Scheiben wäre es denkbar, einen Lichtrahmen um den Scheibenzwischenraum des Verbundelementes oder die Verbundtür zu führen.

[0049] Figur 8 zeigt ein erfindungsgemäßes Glasverbundelement 80, bei dem zwei Glasscheiben 53, 53' mit ihren Randbereichen mit den Montageflächen 213, 214 eines Rahmengrundprofils 210 verklebt sind. Der zu der Montageseite hin offene Aufnahmebereich 219 steht über einen Spalt 55 zwischen dem Rand der Sichtblende 223 und der Glasscheibe 53 mit dem Innenraum des Glasverbundelements 80 in Verbindung. Im Aufnahmebereich 219 ist ein Einsatzelement 25 angeordnet, das vorzugsweise als Zwischenscheibenprofil ein Entfeuchtungsmittel zur Stabilisierung des Zwischenraums zwischen den Glasscheiben 53, 53' des Verbundelements 80 enthält. Die Glasscheiben 53, 53' können dabei wiederum in ihren Randbereichen mit einer opaken, randemaillierten oder bedruckten Abdeckung 56 versehen sein.

[0050] Das Glasverbundelement 80 ist in einen Falz eines Rahmens 81 eingelegt und steht dabei mit einer Falzdichtung 82 in Kontakt. Um das Verbundelement 80 in dem Rahmen 81 zu sichern, ist eine Halteleiste 83 vorgesehen, die an dem Rahmen 81 befestigt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Halteleiste 83 mittels eines Federclipsprofils 84, das mit dem Rahmen 81 in nicht näher dargestellter Weise verklebt oder vernietet ist, an dem Rahmen 81 fixiert. Zur Abdichtung ist die Halteleiste 83 mit einer Dichtung 85 versehen.

[0051] Bei dem in Figur 8 gezeigten Glasverbundelement 80, das für eine Festverglasung im Innen- oder Außenbereich eines Gebäudes vorgesehen ist, ist das Einsatzelement 25 durch die Sichtblende 223 und die Abdeckungen 56 auf den Glasscheiben 53, 53' von außen völlig unsichtbar angeordnet. Die Sichtblende 223 kann dabei ohne Beeinträchtigung der Funktion des Einsatzelements 25 entsprechend eines gewünschten optisch ästhetischen Designs gestaltet werden.

[0052] Figur 9 zeigt ein weiteres Glasverbundelement 90, das als Dreifachverglasung unter Verwendung des Rahmengrundprofils 310 gemäß Figur 1c aufgebaut ist. Hierbei sind zwei äußere Glasscheiben 53, 53', die wiederum in ihren Randbereichen Abdeckungen 56 aufweisen, mit Kleber auf die entsprechenden Montageflächen 313, 314 des Rahmengrundprofils 310 aufgeklebt. In die zu den Montageseiten hin offenen Aufnahmeräume 319 des Rahmengrundprofils 310, die über Spalte 55 zwischen den Rändern der Sichtblenden 323 und den Glasscheiben 53, 53' mit dem Innenraum des Glasverbundelements 90 in Verbindung stehen, sind Einsatzelemente 25 eingesetzt, die beispielsweise Entfeuchtungsmittel zu Stabilisierung des oder der Innenräume des Glasverbundelements 90 enthalten. Eine dritte, mittlere Glasscheibe 53" ist in dem Aufnahmebereich 332 des Rahmengrundprofils 310 eingesetzt und dort verklebt.

[0053] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das für eine Dreifachverglasung vorgesehene Glasverbundelement 90 mit einer Umfangswand 91 einer Wandöffnung verklebt, in die das Glasverbundelement 90 eingesetzt ist. Das aufgrund seiner guten Isolationseigenschaften insbesondere für den Außenbereich vorgesehene Glasverbundelement 90 kann auch mittels einer Zarge oder eines Rahmens in einer Wandöffnung gehalten werden. Auch hier kann - wie bei den anderen Ausführungsformen auch - das optisch ästhetische Design des Rahmengrundelements 90 und insbesondere der Sichtblende 323 freigestaltet werden, ohne durch das Einsatzelement 25 gestört zu werden, da letzteres durch die Sichtblende 323 und die Abdeckungen 56 der Scheibenränder völlig unsichtbar ist. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verbundrahmensystems wurde oben insbesondere anhand von Türen Tür- und Fensterelementen im Innenausbau von Gebäuden beschrieben. Das Verbundrahmensystem kann aber auch bei beweglichen oder festen Fenstern und Fensterelementen in Fassaden von Gebäuden eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Verbundrahmensystem mit einem Rahmengrundprofil (10; 110; 210; 310), das zwei voneinander abgewandte, zueinander parallele Montageflächen (13, 14; 113, 114; 213, 214; 313, 314) für lichtdurchlässige Scheiben oder Platten und zumindest einen bezogen auf den fertigen Rahmen innenliegenden Aufnahmebereich (19; 119; 219; 319) für Einsatzelemente (25) aufweist, wobei der Aufnahmebereich (19; 119; 219; 319) für die Einsatzelemente (25) rahmeninnenseitig von einer quer zu den Montageflächen (13, 14; 113, 114; 213, 214; 313, 314) verlaufenden Sichtblende (23; 123; 223; 323) abgedeckt ist.
 
2. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtblende (23; 123; 223; 323) auf ihrer den Aufnahmebereichen (19; 119; 219; 319) für die Einsatzelemente (25) zu gewandten Seiten jeweils mit einem Steg (24; 124; 224; 324) versehen sind.
 
3. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsatzelemente (25) ein Profil mit Entfeuchtungsmittel für die Luft im Scheibenzwischenraum, insbesondere ein Scheibenzwischenraumprofil mit Trocknungsmittel für die hygroskopische Stabilisierung der Luft im Zwischenraum des Verbundelements, ein Kabel oder ein Profil oder Element mit Leuchtfunktion umfasst.
 
4. Verbundrahmensystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Rahmengrundprofil (10; 110) einen bezogen auf den fertigen Rahmen außenliegenden Befestigungsabschnitt (16; 116) aufweist.
 
5. Verbundrahmensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Montageflächen (13, 14) parallel verlaufende Seitenflächen des Befestigungsabschnitts (16) mit den Montageflächen (13, 14) fluchten.
 
6. Verbundrahmensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Montageflächen (113, 114) parallel verlaufende Seitenflächen (126) des Befestigungsabschnitts (116) gegen die Montageflächen (113, 114) zu einer Mittelebene (M) des Rahmengrundprofils (110) hin versetzt sind.
 
7. Verbundrahmensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergänzungsprofil (30) zur Ausbildung einer gefälzten Band- oder Schlosskante vorgesehen ist, das an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des Rahmengrundprofils (110) anbringbar ist.
 
8. Verbundrahmensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergänzungsprofil (30) formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des Rahmengrundprofils (110) aufschiebbar ist.
 
9. Verbundrahmensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergänzungsprofil als Türanschlagprofil (40) zur Aufnahme einer doppelt gefälzten Kante vorgesehen ist, das an dem rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des Rahmengrundprofils (110) anbringbar ist.
 
10. Verbundrahmensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Türanschlagprofil (40) formschlüssig auf den rahmenaußenseitigen Befestigungsabschnitt (116) des Rahmengrundprofils (110) aufschiebbar ist.
 
11. Verbundrahmensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengrundprofil (10; 110; 310) zu seiner Mittelebene (M) symmetrisch ist.
 
12. Verbundrahmensystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengrundprofil (10; 110; 210; 310), das Ergänzungsprofil (30) und das Türanschlagprofil (40) aus stranggepressten Profilen aus Aluminium oder Kunststoff bestehen.
 
13. Verbundrahmensystem nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmengrundprofile (10; 110; 210; 310) und Ergänzungsprofile (30; 40) ringsumlaufend und damit auch im sichtbaren Scheibenzwischenraum eines Verbundglaselementes mit der gleichen Oberflächenveredelung ausgeführt sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente