[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung einer Front mit einer eine
sich von der Front weg erstreckende Längsrichtung aufweisenden Zarge.
[0002] Derartige Frontanbindungseinrichtungen sind bereits seit langem bekannt. So ist beispielsweise
aus der
DE 20 2013 011 421 U1 eine Schubladenfrontanbindungseinheit bekannt, die über Frontbefestigungselemente
verfügt, die zur Anbringung an einer Schubladenfront ausgebildet sind. Die Schubladenfrontanbindungseinheit
umfasst eine Montageplatte, die in einem Kammerabschnitt eines Schubladenwandelements
befestigt ist. An der Montageplatte sind die Frontbefestigungselemente in Höhenrichtung
übereinander angeordnet und besitzen jeweils Steckelemente, die im montierten Zustand
der Frontbefestigungselemente von einer Stirnseite des Schubladenwandelements nach
vorne abstehende Dübelbolzen aufweisen. Die Dübelbolzen können in zugeordnete Bohrungen
der Schubladenfront eingeschlagen werden, wodurch eine Befestigung der Front am zugeordneten
Wandelement erfolgt.
[0003] Bei Frontanbindungseinrichtungen ist zu unterscheiden zwischen einer Standard-Anbindung
und einer Anbindung an eine sogenannte hohe Front. Bei einer Standard-Anbindung wird
eine Standard-Zarge mit einer Standard-Front verbunden, wobei die Höhe der Front ein
Stück weit größer ist als die Höhe der Zarge. Bei hohen Fronten jedoch ist die Höhe
der Front deutlich größer als die Höhe einer Standard-Zarge. Ein großer Teil der hohen
Front steht also in diesem Fall über die Oberkante der Standard-Zarge hinaus, sodass
es bei diesem Anwendungsfall einer zusätzlichen Befestigung bedarf, um die nicht unerheblichen
Hebelkräfte, die bei Handhabung der Front durch den Benutzer an deren Oberkante zwischen
der Standart-Zarge und der hohen Front auftreten, zu minimieren. Die Herstellung von
an hohe Fronten angepasste hohe Zargen ist unrentabel.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Verbindung einer Front mit
einer Zarge zu schaffen, mit der die Anbindung von Fronten jeglicher Höhe an eine
Zarge in zuverlässiger und kostengünstiger Weise möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Verbindung einer Front mit einer Zarge
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verbindung einer Front mit einer Zarge zeichnet
sich durch einen auf eine Oberkante der Zarge aufsetzbaren Befestigungsaufsatz aus,
dem erste Befestigungsmittel zur Befestigung einer Zarge und zweite Befestigungsmittel
zur Befestigung an der Front zugeordnet sind, derart, dass eine Kraftübertragung zwischen
dem Befestigungsaufsatz und der Zarge und zwischen dem Befestigungsaufsatz und der
Front jeweils in Längsrichtung der Zarge möglich ist.
[0007] Bei der Verbindung mit der Front kann daher eine Standard-Zarge verwendet werden,
die mittels des Befestigungsaufsatzes erhöht wird, wodurch wenigstens ein zusätzlicher
Befestigungspunkt oberhalb der im Zargenbereich befindlichen üblichen Befestigungspunkten
vorgesehen ist. Die Herstellung einer die Höhe der zugeordneten Front angepassten
höheren Zarge ist also nicht notwendig. Da die zweiten Befestigungsmittel, die zwischen
dem Befestigungsaufsatz und der Front wirken, dazu eingerichtet sind, in Längsrichtung
der Zarge wirkende Kräfte aufzunehmen, wird auch das bereits eingangs geschilderte
Problem vermieden, dass bei Handhabung der Front an dessen Oberkante aufgrund des
großen Abstandes zwischen dem Handhabungsbereich und dem ersten Befestigungspunkt
hohe Hebekräfte auftreten, die schlimmstenfalls dafür sorgen, dass die Front an den
Befestigungspunkten entlang der Zarge ausreißt.
[0008] In besonders bevorzugter Weise sind die zweiten Befestigungsmittel derart ausgebildet,
dass auch die Aufnahme von Querkräften, die quer zur Längsrichtung der Zarge wirken,
erfolgt.
[0009] In besonders bevorzugter Weise weist der Befestigungsaufsatz eine Aufsatz-Länge auf,
die kürzer ist als eine Zargen-Länge der zugeordneten Zarge. In diesem Fall erstreckt
sich der Befestigungsaufsatz also nicht über die gesamte Länge der zugeordneten Zarge,
sondern besitzt gegenüber der Zarge eine insbesondere deutlich geringere Länge. Die
Länge des Befestigungsaufsatzes kann beispielsweise kleiner als die Hälfte, insbesondere
kleiner als ein Drittel der Länge der zugeordneten Zarge sein. Dadurch, dass der Befestigungsaufsatz
ein relativ kurzes Bauteil ist, werden Materialkosten eingespart.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Befestigungsaufsatz einen Zargen-Befestigungsabschnitt,
dem die ersten Befestigungsmittel zugeordnet sind und einen Front-Befestigungsabschnitt,
dem die zweiten Befestigungsmittel zugeordnet sind, auf.
[0011] In besonders bevorzugter Weise weist der Zargen-Befestigungsabschnitt eine auf die
Oberkante der Zarge auflegbare Auflagefläche auf und die ersten Befestigungsmittel
wenigstens eine Zargen-Befestigungsabschnitt durchsetzendes Befestigungsloch und wenigstens
ein zur Befestigung durch das Befestigungsloch durchführbares und an der Zarge verankerbares
Zargen-Befestigungselement, beispielsweise Befestigungsschraube, auf.
[0012] In besonders bevorzugter Weise weist der Front-Befestigungsabschnitt ein zur Kraftaufnahme
von zwischen Front und Zarge in Zargen-Längsrichtung wirkenden Kräften dienendes Halterungselement
auf, wobei die zweite Befestigungsmittel ein im Halterungselement ausgebildetes Lager
und wenigstens ein am Lager gelagertes und an der Front verankerbares Front-Befestigungselement
auf.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Befestigungsaufsatz als Befestigungswinkel
ausgebildet, mit einem den Zargen-Befestigungsabschnitt bildenden ersten Schenkel
und einem vom ersten Schenkel winkelig abstehenden, sich in einer Höhenrichtung erstreckenden,
den Frontbefestigungsabschnitt bildenden zweiten Schenkel. Eine derartige Ausgestaltung
des Befestigungsaufsatzes ist einfach und kostengünstig herstellbar.
[0014] Besonders bevorzugt sind die beiden Schenkel über eine sich in Zargen-Längsrichtung
erstreckende an zueinander benachbarte Längskanten der Schenkel angesetzte Verbindungswand
miteinander verbunden. Die Verbindungswand dient zur Stabilitätserhöhung des als Befestigungswinkel
ausgebildeten Befestigungsaufsatzes.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Lager eine insbesondere U-förmig
ausgebildete, in Richtung weg von der Zarge offene, eine lichte Breite aufweisende
Lagerausnehmung, wobei das Front-Befestigungselement dornartig ausgebildet ist, mit
einem in der Front verankerbaren Verankerungsabschnitt und einem in der Lagerausnehmung
derart gelagerten Kopfabschnitt, dass eine Kraftübertragung zwischen dem Befestigungsaufsatz
und der Front in der Längsrichtung der Zarge möglich ist.
[0016] In besonders bevorzugter Weise weist der Kopfabschnitt einen Lagerbereich auf, der
einen gegenüber dem Rest des Kopfabschnitts und gegenüber der lichten Breiten der
Lagerausnehmung kleineren Durchmesser aufweist, wobei links und rechts des Lagerbereichs
durchmessergrößere Bereiche des Kopfabschnitts ausgebildet sind, deren Durchmesser
jeweils größer als die lichte Breite der Lagerausnehmung ist, wobei der Lagerbereich
die Lagerausnehmung durchsetzt. Die durchmessergrößeren Bereiche des Kopfabschnitts
sorgen in Kombination mit den an die Lagerausnehmung angrenzenden Materialstreifen
dafür, dass Kräfte in Längsrichtung der Zarge, also sowohl in Richtung Zargen-Rückseite
als auch in Richtung Front, aufgenommen werden können.
[0017] In besonders bevorzugter Weise ist der Lagerbereich durch eine im Kopfabschnitt ausgebildete
Ringnut gebildet.
[0018] Besonders bevorzugt ist der Durchmesser des Lagerbereichs zur lichten Breiten der
Lagerausnehmung derart bemessen, dass eine Bewegung des Front-Befestigungselements
und somit der Front in Höhenrichtung und in einer rechtwinklig zur Zargen-Längsrichtung
ausgerichteten Seitenrichtung möglich ist. Dadurch wird gewährleistet, dass eine Seiten-
und/oder Höhenverstellung der Front bezüglich der Zarge nicht behindert wird.
[0019] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Befestigungsaufsatz als Aufsetz-Zarge
ausgebildet, deren Länge kürzer ist als die Länge der zugeordneten Zarge. Es ist beispielsweise
möglich, den Befestigungsaufsatz aus einer Standard-Zarge herzustellen, indem ein
Längsstück von der Standard-Zarge abgetrennt wird.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Aufsetz-Zarge einen Zargen-Befestigungsabschnitt
bildenden Aufsetz-Zargenboden und eine den Front-Befestigungsabschnitt bildende zur
Front hin gewandte, offene Stirnseite auf. Vorzugsweise weisen die zweiten Befestigungsmittel
zur Befestigung an der Front eine Front-Befestigungseinheit mit einem mittels Halterungsmitteln
im Innenraum der Aufsetz-Zarge gelagerten Grundkörper und ein am Grundkörper gelagerten,
vom Grundkörper in Richtung Front vorstehendes Steckteil zur Verankerung in der Front
auf.
[0021] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung eine Zarge auf, auf deren
Oberkante der Befestigungsaufsatz aufgesetzt und über die ersten Befestigungsmittel
an der Zarge befestigt ist.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner ein Möbel, mit wenigstens einem Möbelteil, insbesondere
Schublade, das eine Front und zwei Zargen aufweist, dass sich durch eine Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 14 auszeichnet.
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Verbindung einer Front mit einer Zarge ohne Front,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung der Vorrichtung aus Figur 1 mit zugeordneter Front,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Befestigungsaufsatzes,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines ebenfalls zum Befestigungsaufsatz gehörenden
Front-Befestigungselements,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus Figur 5 ohne Front, wobei die
zweiten Befestigungsmittel zur Befestigung des Befestigungsaufsatzes an der Front
gezeigt sind,
- Figur 7
- eine Seitenansicht auf die Vorrichtung gemäß Figur 6, wobei die zweiten Befestigungsmittel
zur Befestigung der Front an der Zarge im unmontierten Zustand gezeigt sind und
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuses des Befestigungsaufsatzes aus den
Figuren 5 bis 7.
[0024] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11, die zur Verbindung 12 mit einer Zarge 13 dient. Sowohl die Front 12, die im Beispielsfall
als Frontblende ausgestaltet ist, als auch die Zarge 13 sind Bestandteile einer Schublade
bzw. eines Schubkastens. Daher ist die Front 12 an zwei aneinander entgegengesetzt
angeordneten Zargen 13, also an einer linken und rechten Zarge 13, zu befestigen.
Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 11 kann daher
im Beispielsfall auch identisch an der anderen Zarge 13 vorhanden sein. Der im Folgenden
beschriebene Aufbau und die Funktionsweise der Vorrichtung 11 treffen daher in gleicher
Weise auch auf die andere Zarge 13 zu.
[0025] Die Zarge 13 ist gemäß Beispielsfall als Hohlkammerzarge ausgestaltet. Die Hohlkammerzarge
kann als Strangpressprofil ausgeführt sein. Als Strangpressmaterial eignet sich Aluminium.
Alternativ ist es möglich, die Hohlkammerzarge aus Metallblechteilen herzustellen.
Bei der Front 12 handelt es sich gemäß Ausführungsbeispiel um eine Frontblende, die
beispielsweise aus Holz oder Metall bestehen kann.
[0026] Die Zarge 13 erstreckt sich in Längsrichtung 14 zwischen der Front 12 und einer Rückwand
(nicht dargestellt) der Schublade.
[0027] Wie insbesondere in Figur 2 dargestellt, sind zur Befestigung der Zarge 13, die im
gezeigten Beispielsfall als Standard-Zarge ausgebildet ist, an der Front 12 wenigstens
eine Befestigungseinheit, im Beispielsfall zwei in Höhenrichtung übereinander geordnete
Befestigungseinheiten 15a, 15b vorgesehen. Die erste Befestigungseinheit 15a ist einer
Unterkante 16 der Zarge 13 zugeordnet und kann daher auch als untere Befestigungseinheit
15a bezeichnet werden. Die zweite Befestigungseinheit 15b ist der Oberkante 17 der
Zarge 13 zugeordnet und kann daher auch als obere Befestigungseinheit 15b bezeichnet
werden.
[0028] Aufbau und Funktion der Befestigungseinheiten 15a, 15b werden im Folgenden im Zusammenhang
mit dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung noch näher erläutert.
[0029] Die Vorrichtung 11 besitzt ferner einen auf die Oberkante 17 der Zarge 13 aufsetzbaren
Befestigungsaufsatz 18. Dem Befestigungsaufsatz 18 sind erste Befestigungsmittel 19
zur Befestigung an der Zarge 13 und zweite Befestigungsmittel 20 zur Befestigung an
der Front 12 zugeordnet, derart, dass eine Kraftübertragung zwischen dem Befestigungsaufsatz
18 und der Zarge 13 und zwischen dem Befestigungsaufsatz 18 und der Front 12 jeweils
in Längsrichtung 14 der Zarge 13 möglich ist.
[0030] Wie insbesondere in Figur 2 gezeigt, besitzt der Befestigungsaufsatz 18 einen Zargen-Befestigungsabschnitt
21, dem die ersten Befestigungsmittel 19 zugeordnet sind und einen Front-Befestigungsabschnitt
22, dem die zweiten Befestigungsmittel 20 zugeordnet sind.
[0031] Wie insbesondere in den Figuren 3 und 4 gezeigt, ist der Befestigungsaufsatz 18 gemäß
erstem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 als Befestigungswinkel
ausgebildet, der einen den Zargen-Befestigungsabschnitt 21 bildenden ersten Schenkel
und einem vom ersten Schenkel winkelig abstehenden, sich in einer Höhenrichtung erstreckenden,
dem Front-Befestigungsabschnitt 22 bildenden zweiten Schenkel aufweist.
[0032] Der erste Schenkel bildet eine Auflagefläche 23 zur Auflage auf die Oberkante 17
der zugeordneten Zarge 13. Im ersten Schenkel befinden sich Befestigungslöcher 24,
über die zugeordnete Zargen-Befestigungselemente 25 einführbar und an der Oberseite
der Zarge 13 verankerbar sind.
[0033] Bei den Zargen-Befestigungselementen 25 handelt es sich bevorzugt um Befestigungsschrauben.
Mit anderen Worten, in diesem Fall wird der erste Schenkel auf die Oberkante der Zarge
geschraubt.
[0034] Die beiden rechtwinkelig zueinander angeordneten Schenkel sind über eine sich in
Zargen-Längsrichtung erstreckende an zueinander benachbarte Längskanten der Schenkel
angeordnete Verbindungswand 26 miteinander verbunden. Zweckmäßigerweise ist der als
Befestigungswinkel ausgebildete Befestigungsaufsatz 18 gemäß erstem Ausführungsbeispiel
als Blechteil ausgebildet. Ein derartiges Blechteil ist relativ kostengünstig herstellbar.
[0035] Der vom ersten Schenkel rechtwinkelig abstehende zweite Schenkel bildet den Front-Befestigungsabschnitt
22.
[0036] Wie insbesondere in Figur 3 dargestellt, befindet sich im oberen Bereich des Schenkels
ein insbesondere aus dem Material des restlichen Schenkels herausgebildetes Halterungselement
27, das insbesondere schräg zu dem restlichen Bereich des zweiten Schenkels vom ersten
Schenkel weg weisend ausgerichtet ist. Am Halterungselement 27 ist ein Lager 28 ausgebildet,
das eine Lagerausnehmung 29 mit einer lichten Breite besitzt. Die Lagerausnehmung
29 wird links und rechts von schmalen Materialstreifen 30a, 30 b begrenzt, die sich
jeweils nach oben hin verjüngen, wobei die Innenkanten der Materialstreifen 30a, 30b
nach oben voneinander divergieren.
[0037] Insgesamt wird dadurch ein trichterförmiger Einführbereich 31 gebildet, der dann
in einen Lagerbereich 32 mit konstanter lichter Breite übergeht.
[0038] Insgesamt ist die Lagerausnehmung 29 in Richtung weg von der Zarge 13 in etwa U-förmig
ausgebildet.
[0039] Wie insbesondere in Figur 4 gezeigt, gehört zum Front-Befestigungsabschnitt 22 ein
Front-Befestigungselement 33, das nach Art einer Schraube ausgebildet ist. Das Front-Befestigungselement
33 besitzt einen in der Front verankerbaren Verankerungsabschnitt 34, also im gezeigten
Beispielsfall einen Schraubenschaft mit Außengewinde. Zweckmäßigerweise ist der Gewindeschaft
des Front-Befestigungselements 33 als selbstschneidendes Gewinde ausgebildet, wodurch
das Einschrauben in eine aus Holz bestehende Front ohne Hilfsmittel möglich ist.
[0040] Das Front-Befestigungselement 33 besitzt ferner einen Kopfabschnitt 35, der charakteristisch
ausgestaltet ist. Der Kopfabschnitt 35 besitzt einen Lagerbereich 36, der eine gegenüber
dem Rest des Kopfabschnitts 35 und gegenüber der lichten Breite der Lagerausnehmung
29 kleineren Durchmesser aufweist. Im gezeigten Beispielsfall ist der Lagerbereich
36 durch eine im Kopfabschnitt 35 ausgebildete Ringnut gebildet. Zwischen dem Lagerbereich
36 und dem Verankerungsabschnitt 34 befindet sich ein gegenüber dem Lagerbereich 36
durchmessergrößerer Scheibenabschnitt 37. In Richtung freies Ende des Kopfabschnitts
35 schließt sich in Längsrichtung an den Lagerbereich 36 ein Kopf 38 an, der konisch
ausgebildet ist und sich in Richtung freies Ende des Front-Befestigungselements 33
hin verjüngt. Der konusförmige Kopf 38 besitzt einen gegenüber dem Lagerbereich 36
größeren Durchmesser, der ebenfalls größer ist als die lichte Breite der Lagerausnehmung.
[0041] Zur Befestigung der Front 12 an der zugeordneten Zarge 13 werden zunächst die "Standard"-Befestigungseinheiten
15a, 15b an der Innenseite der Front befestigt. Ferner wird das Front-Befestigungselement
33 mit seinem Verankerungsabschnitt 35 an der Innenseite der Front 12 verankert. Als
nächstes wird das montierte Front-Befestigungselement 33 an den Halterungsabschnitt
des zweiten Schenkels herangeführt und der Durchmesserkleinere Lagerbereich 36 zwischen
Scheibenabschnitt 37 und Kopf 38 wird über den Einführbereich 31 in den Lagerbereich
32 der Lagerausnehmung 29 eingeführt.
[0042] Die schmalen Materialstreifen 30a, 30b, die die Lagerausnehmungen 29 flankieren,
befinden sich also in Längsrichtung des Front-Befestigungselements 33 zwischen dem
Scheibenabschnitt 37 und dem Kopf 38, wodurch Kräfte, die in Längsrichtung der Zarge
13 wirken, durch einen Anschlag vom Kopf an die beiden Materialstreifen 30a, 30b bzw.
in anderer Richtung Anschlag des Scheibenabschnitts 37 an die beiden Materialstreifen
30a, 30b aufgefangen werden. Nach dem Einhängen des Lagerbereichs 36 in die Lagerausnehmung
29 können dann die beiden Befestigungseinheiten 15a, 15b in zugeordnete Gegenstücke
an der Zarge 13 einfahren, wodurch die Front 12 und die Zarge 13 an mehreren in Höhenrichtung
übereinanderliegenden Befestigungsschnittstellen wieder miteinander verbunden sind.
[0043] Die Figuren 5 bis 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel durch die andersartige Ausgestaltung des Befestigungsaufsatzes
18.
[0044] Im Beispielsfall ist der Befestigungsaufsatz ein Teil einer "Standard"-Zarge, die
in der Länge gekürzt ist. Der Befestigungsaufsatz 18 ist in diesem Fall als Aufsetz-Zarge
ausgebildet, deren Länge deutlich kürzer ist als die Länge der zugeordneten Zarge
13.
[0045] Wie insbesondere in Figur 6 gezeigt, besitzt die Aufsetz-Zarge eine den Zargen-Befestigungsabschnitt
21 bildenden Aufsetz-Zargenboden und eine den Front-Befestigungsabschnitt 22 bildende
zur Front 12 hingewandte offene Stirnseite. Im gezeigten Beispielsfall besitzt die
Aufsetz-Zarge ein Gehäuse 39, das an beiden schmalen Stirnseiten offen ist. Die vordere
Stirnseite bildet dabei den Front-Befestigungsabschnitt 22, während die hintere Stirnseite
an einer abgeschrägten Rückseite des Gehäuses 39 liegt. Am Aufsetz-Zargenboden, der
den Boden des Gehäuses 39 bildet, befindet sich wenigstens ein Befestigungsloch 44,
über das Befestigungsmittel, beispielsweise Befestigungsschrauben einführbar und mit
der Oberkante der Zarge 13 verankerbar sind.
[0046] Durch die abgeschrägte Rückseite des Befestigungsaufsatzes lässt sich das zugeordnete
Zargen-Befestigungselement in das zugeordnete Befestigungsloch 44 von oben einführen.
[0047] Wie insbesondere in Figur 6 gezeigt, befinden sich an der Zarge 13 zwei in Höhenrichtung
übereinanderliegende Befestigungseinheiten 15a, 15b. Die Befestigungseinheiten 15a,
15b besitzen einen im Innenraum der Zarge 13 mittels Halterungsmitteln (nicht dargestellt)
gelagerte Grundkörper 40, von denen in Richtung Front 12 Steckteile in Form von Dübelbolzen
41 zur Verankerung in der Front 12 vorstehen.
[0048] Die untere Befestigungseinheit 15a besitzt einen am Grundkörper 40 angeordnetes Bolzenpaar,
während die obere Befestigungseinheit 15b einen einzelnen Dübelbolzen 41 aufweist.
[0049] Im Bereich des Befestigungsaufsatzes 18 sind die zweiten Befestigungsmittel 20 zur
Befestigung der Front an der Zarge 13 in identischer Weise zur oberen Befestigungseinheit
15b der Zarge 13 ausgebildet. Das heißt, es ist ein im Gehäuse 39 der Aufsetz-Zarge
verankerter Grundkörper 40 vorgesehen, der mit einem Dübelbolzen 41 zusammenwirkt.
[0050] Zur Befestigung der Front 12 an der Zarge 13 werden zunächst Dübelbolzen 41 bzw.
Bolzenpaar in zugeordneten Bohrungen an der Innenseite der Front befestigt, insbesondere
dort eingeschlagen. Die Dübelbolzen 41 besitzen Lamellen, die sich beim Einschlagen
in der Bohrungswandung verkrallen. Der Aufbau derartiger Dübelbolzen 41 ist beispielsweise
aus der
DE 20 2015 105 329 U1 bekannt, auf die hier vollumfänglich Bezug genommen wird. Nach der Befestigung der
Dübelbolzen 41 an der Innenseite der Front 12 werden die aus der Bohrung hervorstehenden
Bolzenschäfte 42 an die zugeordneten, bereits an der Aufsetz-Zarge bzw. Zarge 13 verankerten
Grundkörper 40 herangeführt und dort mit diesen verrastet. Bei der unteren Befestigungseinheit
15a im Bereich der Zarge 13 sind die beiden Dübelbolzen 41 über eine Rastzunge 43
miteinander verbunden, die ihrerseits in eine im Innenraum der Zarge 13 angeordnete
Rastaufnahme einrastet. An der Innenseite der Zarge 13 befindet sich eine fensterartige
Ausnehmung, über die der Rastmechanismus zwischen der Rastzunge und der Rastaufnahme
erreichbar ist, so dass ein Lösen der Rastverbindung und daher Trennen von Front 12
und Zarge 13 möglich ist.
1. Vorrichtung zur Verbindung einer Front (12) mit einer eine sich von der Front (12)
weg erstreckenden Längsrichtung (14) aufweisenden Zarge (13), gekennzeichnet durch einen auf eine Oberkante (17) der Zarge (13) aufsetzbaren Befestigungsaufsatz (18),
dem erste Befestigungsmittel (19) zur Befestigung an der Zarge (13) und zweite Befestigungsmittel
(20) zur Befestigung an der Front (12) zugeordnet sind, derart, dass eine Kraftübertragung
zwischen dem Befestigungsaufsatz (18) und der Zarge (13) und zwischen dem Befestigungsaufsatz
(18) und der Front (12) jeweils in Längsrichtung (14) der Zarge (13) möglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsaufsatz (18) eine Aufsatz-Länge aufweist, die kürzer ist als eine
Zargen-Länge der zugeordneten Zarge (13).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsaufsatz (18) einen Zargen-Befestigungsabschnitt (21), dem die ersten
Befestigungsmittel (19) zugeordnet sind und einen Front-Befestigungsabschnitt (22),
dem die zweiten Befestigungsmittel (20) zugeordnet sind, aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zargen-Befestigungsabschnitt (21) eine auf die Oberkante (17) der Zarge (13)
auflegbare Auflagefläche (23) aufweist und die ersten Befestigungsmittel (19) wenigstens
ein den Zargen-Befestigungsabschnitt (21) durchsetzendes Befestigungsloch (24) und
wenigstens ein zur Befestigung durch das Befestigungsloch (24) durchführbares und
an der Zarge (13) verankerbares Zargen-Befestigungselement (25), beispielsweise Befestigungsschraube,
aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Front-Befestigungsabschnitt (22) einen zur Kraftaufnahme von zwischen Front (12)
und Zarge (13) in Zargen-Längsrichtung wirkenden Kräften dienendes Halterungselement
(27) aufweist und die zweiten Befestigungsmittel (20) ein im Halterungselement (27)
ausgebildetes Lager (28) und wenigstens ein am Lager (28) gelagertes und an der Front
(12) verankerbares Front-Befestigungselement (33), aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsaufsatz (18) als Befestigungswinkel ausgebildet ist, mit einem den
Zargen-Befestigungsabschnitt (21) bildenden ersten Schenkel und einem vom ersten Schenkel
winkelig abstehenden, sich in einer Höhenrichtung erstreckenden, den Front-Befestigungsabschnitt
(22) bildenden zweiten Schenkel.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel über eine sich im Zargen-Längsrichtung erstreckende zueinander
benachbarte Längskanten der Schenkel angesetzte Verbindungswand (26) miteinander verbunden
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (28) eine insbesondere U-förmig ausgebildete, in Richtung weg von der Zarge
(13) offene, eine lichte Breite aufweisende Lagerausnehmung (29) aufweist, und das
Front-Befestigungselement (33) dornartig ausgebildet ist, mit einem in der Front (12)
verankerbaren Verankerungsabschnitt (34) und einem in der Lagerausnehmung (29) derart
gelagerten Kopfabschnitt (35), dass eine Kraftübertragung zwischen dem Befestigungsaufsatz
(18) und der Front (12) in der Längsrichtung der Zarge (13) möglich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt (35) einen Lagerbereich (36) aufweist, der eine gegenüber dem Rest
des Kopfabschnitts (35) und gegenüber der lichten Breite der Lagerausnehmung (29)
kleineren Durchmesser aufweist, wobei links und rechts des Lagerbereichs (36) durchmessergrößere
Bereiche des Kopfabschnitts (35) ausgebildet sind, an deren Durchmesser jeweils größer
als die lichte Breite der Lagerausnehmung (29) ist, wobei der Lagerbereich (36) die
Lagerausnehmung (29) durchsetzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbereich (36) durch eine im Kopfabschnitt (35) ausgebildete Ringnut ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Lagerbereichs (36) der lichten Breite der Lagerausnehmung derart
bemessen ist, dass eine Bewegung des Front-Befestigungselements (33) mit der Front
(12) in Höhenrichtung und in einer rechtwinklig zur Zargen-Längsrichtung ausgerichteten
Seitenrichtung möglich ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsaufsatz als Aufsetz-Zarge ausgebildet ist, deren Länge kürzer ist
als die Länge der zugeordneten Zarge (13).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsetz-Zarge eine den Zargen-Befestigungsabschnitt (21) bildenden Aufsetz-Zargenboden
und eine den Front-Befestigungsabschnitt (22) bildende zur Front (12) hin gewandte
offene Stirnseite aufweist, wobei vorzugsweise die zweiten Befestigungsmittel (20)
zur Befestigung an der Front (12) eine Front-Befestigungseinheit (15a, 15b) mit einem
mittels Halterungsmitteln im Innenraum der Aufsetz-Zarge gelagerten Grundkörper (40)
und einem am Grundkörper (40) gelagerten vom Grundkörper (40) in Richtung der Front
(12) vorstehendes Steckteil zur Verankerung in der Front (12) aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zarge (13), auf deren Oberkante (17) der Befestigungsaufsatz (18) aufgesetzt
und über die ersten Befestigungsmittel (19) an der Zarge (13) befestigt ist.
15. Möbel, mit wenigstens einem Möbelteil, insbesondere Schublade, das eine Front (12)
und zwei Zargen (13) aufweist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.